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Antisemitismus-Vorwurf gegen Spiegel

Wie der Spiegel antisemitische Klischees bedient

von Redaktion

16.07.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Nach dem Relotius-Skandal hat der Spiegel nun einen handfesten Antisemitismus-Vorwurf gegen sich selbst provoziert. Nicht nur der Zentralrat der Juden ist entsetzt, wie das Nachrichtenmagazin über die Lobbyarbeit zweier Vereine schreibt.

Dass deutsche Bundestagsabgeordnete über Parteigrenzen hinweg einer Boykott-Bewegung gegen Israel offen und deutlich entgegentreten, muss eigentlich nicht besonders begründet werden. Für nicht selbstverständlich halten dies offenbar aber Redakteure des „Spiegel“. Im aktuellen Heft konstruieren sie dafür eine Geschichte, die nicht nur beim Zentralrat der Juden in Deutschland für helles Entsetzen sorgt.

Die sechs Autoren glauben in einem dreiseitigen Artikel des aktuellen Heftes den wahren Grund für die Resolution des Bundestags vom Mai diesen Jahres gegen die israelfeindliche Boykottbewegung BDS („Boycott, Divestment and Sanctions“) herausgefunden zu haben: „Ein deutsch-jüdischer und ein proisraelischer Verein habe im Bundestag ein enges Netzwerk gespannt – mit fragwürdigen Methoden“. So wollten diese, heißt es schon in der Überschrift: „die deutsche Nahost-Politik beeinflussen“. Die Vereine WerteInitiative und Naffo hätten offenkundig Druck ausgeübt auf Bundestagsabgeordnete, die der Resolution, so insinuiert der Spiegel, nicht aus Überzeugung zugestimmt hätten, sondern „auch aus Angst, als Antisemiten zu gelten“.

FäLSCHUNG UND VERFäLSCHUNG
Spiegel-Abschlussbericht Relotius: Viele weitere Spiegel-Autoren als Verfälscher überführt
Außerdem ähnele der Resolutionstext den Forderungen nach einer Verurteilung der BDS‐Bewegung, die von der WerteInitiative immer wieder artikuliert wurden. Besonders perfide: Die Autoren erwecken den Eindruck, als stünden private und völlig legale Spenden an Parteien in einem Zusammenhang mit dem Wahlverhalten der Abgeordneten. Der Spiegel unterstellt also tatsächlich, dass Bundestagsabgeordnete eigentlich – ohne Druck und Spenden – eine Organisation gewähren lassen würden, die eine Kampagne zur Isolierung Israels und zur Verhinderung von Auftritten israelischer Künstler führt.

Was das „Nachrichtenmagazin“ aus Hamburg in seiner aktuellen Ausgabe auf drei Seiten ausbreitet, bedient „antisemitische Klischees“, wie der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, gegenüber der Jüdischen Allgemeinen sagte. „Der Spiegel sollte sich offiziell für den hier praktizierten Israel bezogenen Antisemitismus entschuldigen. Der Artikel enthält all jene Stereotype, die das Grundmuster der Judenfeindlichkeit ausmachen und ist das negative Musterbeispiel dafür, wie tief diese Gedankenmuster in der Mitte (in diesem Fall der linken Hälfte davon) unserer Gesellschaft vorhanden sind. Schlimm.“

Michael Wolffsohn: „Mitte-links-Antisemitismus“

Auch der renommierte deutsch-jüdische Historiker Michael Wolfsohn und mehrere Politiker haben entsetzt auf den Spiegel-Artikel reagiert: „Die Gedankenverbindung Juden – Geld gehört zu den billigsten antisemitischen Klischees. Ergänzt um den Faktor Macht ist man schnell beim Märchen der `jüdischen Weltmacht`“, schreibt Wolffsohn in der „Welt“. Der „Mitte-links-Antisemitismus des Nachrichtenmagazins“ ist für Wolffsohn, „keineswegs überraschend und nicht nur bei diesem Magazin zu finden. Antisemitismus gehört seit jeher zum schlechten „guten Ton“ der Linken, Alt-Christen, des traditionellen und fundamentalistischen Islam sowie, natürlich, der Rechtsextremen. Anders als im öffentlichen Diskurs meistens behauptet (und von amtlich, kosmetischen Zahlen „belegt“), ist Antisemitismus kein Privileg der Höcke-AfD oder der Alt- und Neunazis.“

Der hessische Antisemitismus-Beauftrage Uwe Becker nannte den Spiegel-Artikel eine „antisemitische Räuberpistole“ und „Verdachtsberichtserstattung, also das Gegenteil von seriösem Journalismus, der seine Behauptungen belegt“.

TE 06-2019
Kepplinger: Journalisten sind keine Lügner, sie sind Gläubige
Der Spiegel hat nun, nur wenige Monate nach der Entlarvung des vormaligen Star-Reporters Claas Relotius als Fakten-Erfinder, schon die zweite Affäre am Hals, die die Glaubwürdigkeit und Integrität des einstigen „Sturmgeschützes der Demokratie“ in Frage stellt. Einen Anlass zur Selbstkritik sehen die Leute von Chefredakteur Steffen Klusmann im aktuellen Fall nicht. Die Reaktion des Spiegel auf die naheliegenden Vorwürfe ist auf der Homepage noch besser versteckt als der Abschlussbericht in der Causa Relotius. Nach langem Scrollen findet man einen Text „in eigener Sache“.

Zur Rechtfertigung heißt es da unter anderem, man habe schließlich vor kurzem auch einen kritischen Artikel über eine saudi-arabische Lobbyfirma geschrieben. Offenbar sieht man beim Spiegel keinen Grund, politische Interessen des demokratischen und verbündeten Israel anders zu betrachten als diejenigen der wahhabistischen Islamisten-Monarchie in Riad. Am Ende einiger weiterer Rechtfertigungen und Hinweise, die man gerne zumindest auch in dem Artikel selbst gelesen hätte, kann der Spiegel jedenfalls „die gegen uns erhobenen Vorwürfe nicht nachvollziehen“. Keine Spur ist da zu erkennen von Verständnis für die Kritik, geschweige denn eine Entschuldigung. 

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43 Kommentare

  1. Frau Knobloch sagt, in der AfD sind alles Nazis, und verleiht der Merkel irgendeinen hohen jüdischen Orden in der Münchener Synagoge.
    Auch der Zentralrat der Juden sieht die große Gefahr allein in der Nazi-AfD.

  2. Der Spiegel bedient sich nicht am Wühltisch der antisemitischen Vorurteile, der Spiegel ist antisemitisch.

  3. Dazu fällt mir ein Witz von Henryk Broder ein. Ein Grüner wird gefragt, ob denn im Nationalsozialismus wirklich alles schlecht war. Dieser überlegt lange und antwortet dann: Alles nicht, aber das mit den Autobahnen hätte nicht sein müssen.

  4. Wer, ausser neugierige Journalisten, liest seit dem Weggang Austs noch den Spiegel? Wer , ausser Studenten der Soziologie, würde vermuten das der Spiegel , ausser bei Dementis, noch den intellektuellen Output hat mit dem man investigativen Journalismus betreibt? Der wirkliche Informationsgehalt tendiert seit Jahren gegen Null. Der Spiegel ist eindeutig ein Teil des Problems gegen das zB Tichy täglich anschreibt. Also wen wundert es das die Redakteure dort alle im Palestinänsertuch rumlaufen?

  5. Antisemitismus ist obsolet. Wissenschaftler haben herausgefunden, daß alle Menschen so schlecht sind, für wie sie die Juden immer gehalten haben. Und Antisemitismus ist dafür das beste Beispiel.

  6. Man muss sich nun mal ansehen, wer zu den Freunden dieser „Werte-Iniative“, einer der beiden im Spiegel-Artikel kritisierten Gruppen, gehört. Dazu zählt zu einem unser Gesundheitsminister Jens Spahn, der sich mit der Werte-Iniative in „in regelmäßigem Austausch“ befindet. Jens Spahn wirbt gerade in Kosovo, einem muslimischen Land, um Pflegekräfte für Deutschland. Dabei steht ihm doch in der EU ein Arbeitskräftepool von theoretisch 500 Millionen Menschen zur Verfügung. Nein, es müssen unbedingt muslimische Kosovaren sein. Ein Zufall? Wohl kaum.

    Ein anderer Freund der Werte-Iniative ist der Vize-Fraktionschef der Unionsfraktion, Thorsten Frei. Er erklärte: „Die WerteInitiative trägt mit ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement aus jüdischer Perspektive zur Stärkung der Mitte der Gesellschaft bei.“Thorsten Frei hat vor wenigen Tagen gegenüber dem „Deutschlandfunk“ dafür geworben, sog. „offizielle Ausschiffungsplattformen“ in Nordafrika einzurichten. Also im Klartext: Die illegale Migration über das Mittelmeer soll legalisiert werden.

  7. Das ist ja nicht der erste Artikel des SPIEGEL, bei dem sich dessen permanent unter der Oberfläche brodelnde Antisemitismus Bahn bricht. Beim SPIEGEL stinkt der Fisch vom Kopf. Und ein Teil des Kopfes heißt Augstein. Die noch verbliebenen Qualitäten dieses Magazin kann man zwischenzeitlich in zwei Kategorien einteilen:

    In sprichwörtlich erstunken & erlogene Artikel (Relotius) und in Artikel -wie dieser vor Antisemitismus triefende- der aus journalistischer Sicht zudem qualitativ auch noch unterhalb dem Niveau von Redakteuren dörflicher Schülerzeitungen rangiert. Der Artikel besteht ausschließlich aus Behauptungen, Unterstellungen, Vermutungen und unterschwelligen Anschuldigungen. Nichts darin wird durch belegbare Fakten untermauert oder durch erkennbare Recherchen gestützt. Aus dem Artikel spricht nichts anderes, als die pure Wut der Autoren darüber, dass der widerwärtige ENDLICH BDS endlich Gegenwind in Deutschland bekommt.

    Der Presserat sollte sich zukünftig lieber wieder mit solchen schwarzen Schafen in den Redaktionen beschäftigen, anstatt sich darüber zu eschauffieren, das bei Kapitalverbrechen die Herkunft der Täter genannt werden könnte. Solche Autoren wie die dieses SPIEGEL-Artikels sind eine peinliche Schande für den gesamten Berufstand der Journalisten.

  8. Mal ehrlich, kann man ausgewogen über Israel schreiben? Ich glaube nicht ! Eine salomonische Lösung wird es nicht geben, eine humane Lösung wir es nicht geben , es wird nur einen Zustand geben mit alle die nächste Zeit leben werden.
    Solange sich die deutsche Regierung nicht ehrlich macht wo sie steht, also klar ausspricht in oder mir welchen Grenzen sie den Staat Israel sieht , solange kann man Aggressor und Opfer nicht klar definieren und es bleibt somit eine Frage der Loyalität zu einer Seite.
    Trump hatte wenigstens den Mut zu sagen, dass der Golan zu Israel gehören sollte— richtig oder nicht, aber wenigstens ein Standpunkt !
    Die Länder die keinen Standpunkt haben, sollten wenigstens nicht hinterher alles besser wissen wollen!

  9. Ich bin alles andere als ein Freund des „Spiegels“ und seiner Berichterstattung. Aber in diesem Fall muss ich dieses Medium verteidigen.
    Ich sehe in diesem Artikel keinen Antisemitismus sondern einen Bericht über Lobbyismus. Lobbyismus – ganz gleich ob von pro-israelischer oder anderer Seite – hat einen veheerenden Einfluss auf die Politik. Er macht die Demokratie zu einer Plutokratie- einer Herrschaft der Reichen. Lobbyismus ist der Grund dafür, warum in Deutschland seit Jahren eine Politik gegen die Interessen des eigenen Volkes verfolgt wird. Auch die aktuelle Massenmigrationspolitik, die die Deutschen zur Minderheit im eigenen Land zu machen droht, ist ein Produkt der Einflussnahme bestimmter Lobbygruppen. Die ethnischen Deutschen haben in diesem Land keine Lobby. Es gibt keinen Zentralrat der Lobby.

  10. Dieses mittlerweile zur Lächerlichkeit verkommene ehemalige Nachrichtenmagazin kann wohl garnicht seinen Untergang schnell genug herbeisehnen.Erst der Relotius Skandal,dann dieser Artikel in Joseph McCarthy Manier,indem angeblich die AFD-Politiker von Moskau gesteuert werden (natürlich ohne jeglichen Beweis) und zum Höhepunkt jetzt noch antisemitische Artikel.Ich kann garnicht ausdrücken,wie ich mich freuen werde wenn diese Postille endlich vom Markt verschwidet.

  11. Die Spiegel-Schreiberlinge sind doch arme Würstchen, die ums Überleben kämpfen und da ist jedes Mittel recht, um die Verkaufszahlen zu steigern. Ernst kann man die spätestens seit Relotius und Co. sowieso nicht mehr nehmen. Da schreibt ja mancher Schülerzeitungsredakteur besser.

  12. Warum Ich vor vielen vielen Jahren das Spiegel lesen aufgehört habe wird durch diesen Artikel sehr treffend begründet!
    Den Fokus lese Ich allerdings auch nicht mehr,alles die gleiche Wichse diese linken Schundblätter!!
    Für mich wäre eine schöne Meldung wenn diese Blätter durch mangelnden Verkauf nicht mehr am Markt wären,kann aber noch kommen!

    • Leider hat sich der Fokus sehr verändert.
      Seit geraumer Zeit verkommt er auch zur Hauspostille der Regierung.
      Kritische Berichte werden seltener.

  13. „Die Autoren erwecken den Eindruck, als stünden private und völlig legale Spenden an Parteien in einem Zusammenhang mit dem Wahlverhalten der Abgeordneten“.
    Wieso erwecken? Selbstverständlich gibt es diese Zusammenhänge.

  14. Meine Sympathien stehen hinter Israel, schon als aktuelles „Outremer“, daß Problem des ganzen Konfliktes ist aber ohne jeden Zweifel das die palästinensische „Elite“ ohne den stets geschürten Konflikt und Milliarden Subsidien aus Europa „arbeiten gehen“ müßte, daß aber auch der militärische Komplex in Israel im Friedensfall gewaltige Einnahmeverluste hinnehmen müßte.
    Kurzum, wer Palästina hilft schürt den Krieg und ohne Feind wird es auch Israel schwer haben sich bedroht zu fühlen…

  15. „Zitat: „Antisemitismus gehört seit jeher zum schlechten „guten Ton“ der Linken, Alt-Christen, des traditionellen und fundamentalistischen Islam sowie, natürlich, der Rechtsextremen. Anders als im öffentlichen Diskurs meistens behauptet (und von amtlich, kosmetischen Zahlen „belegt“), ist Antisemitismus kein Privileg der Höcke-AfD oder der Alt- und Neunazis.““

    „Wen das immer noch erstaunt, sollte wissen, dass sich nationaler und internationaler Sozialismus nur in einem einzigen Punkt unterscheiden: Der Unterschied liegt in der Reihenfolge in der sie ihre in beiden Fällen identischen Opfergruppen umbringen.“

    Mich erstaunt etwas ganz anderes. Was hat die sog. Höcke-AfD mit den Sozialisten zu tun und wie kommt man auf so einen Quatsch?

    • Die Konzepte des Flügels, etwa zur Rente, sind sozialistisch. Deshalb gibt es ja auch keinen diesbezüglichen Konsens.

  16. Der Spiegel spiegelt doch nur die unter der Oberfläche schwabernde Grundhaltung der aktuellen deutschen Politik wider; sh. hierzu auch die regelmäßigen antiisraelischen Abstimmungen in der UNO, zum Teil sogar federführend von deutschen Diplomaten initiiert.

  17. Es macht sicher Sinn, sich bei jeder Kritik an Israel vorzustellen ein anderes Land – Norwegen, Panama, Taiwan o.ä. hätte sich ebenso verhalten – wie würde das bewertet?
    Ja, Israel hat natürlich aufgrund der (unserer) Geschichte einen besonderen „Status“ – ein Freibrief für alles dürfte das aber natürlich nie sein.

    • Stimme Ihnen zu. Und ja diese Netzwerke existieren natürlich.

    • Es geht noch nicht einmal darum was Sinn ergibt oder nicht. Wenn der Spiegel solche Unterstellungen erhebt, sollte er zumindest auch die BEWEISE liefern! Relotius hat immerhin „nur“ gelogen, dieser Artikel hingegen ist nichts anderes als unterschwellige Hetze!

  18. Und trotzdem schaffen die immer noch 165.000 Einzelverkäufe und insgesamt so um die 700.000 Exemplare irgendwo zu verteilen.

  19. Dass Linke ein Problem mit Israel und Juden haben, ist nicht unbedingt neu. Also, so what?
    Ich konsumiere immer noch mit Begeisterung SPON. Es gibt schließlich kaum ein zweites linkspopulistisches Meinungsmagazin, bei dem man die Denkweise von Linken besser analysieren kann. Das betrifft insbesondere die Leserkommentare wohlwissend, dass bei SPON viel weg zensiert wird. Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass die Journalisten bei SPON nicht wirklich antisemitisch sind. Bedrohte und verfolgte Juden würden auch bei SPON Solidarität erfahren. Linke Journalisten haben ein Problem mit erfolgreichen Juden. Und gerade Israel ist das erfolgreiche Gegenmodell zu allen eher nicht so erfolgreichen Modellen im Nahen Osten. Linke hassen das, da individueller Erfolg nicht mit ihrem kollektivistischen Weltbild vereinbar ist. Es darf aus Sicht eines Linken einfach nicht sein, dass Israel mit seinem freiheitlich kapitalistischen und seinen strebsamen Einwohnern viel erfolgreicher ist als die Länder mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung, in denen ein den Linken genehmes kollektivistisches Weltbild vorherrscht.
    Linke hassen ja auch Gutverdiener, obwohl das zumeist die Hand ist, die sie füttert. Und nun lese man aufmerksam Berichte auf SPON über China oder Chinesen. Dort findet man immer häufiger Aussagen, die ich teilweise schon als rassistisch ansehen würde. Grund: Die Chinesen sind in Summe nicht mehr arm, aber erfolgreich. Außerdem werden die Chinesen mit zunehmendem Wohlstand zunehmend individualistischer. Für Linke, die früher Mao verehrt haben, muss eine Welt zusammen brechen.
    Zurück zu Israel: Hätte Israel den zu seiner Gründung eingeschlagenen Weg mit eher sozialistischen Kibuzzen u. ä. weiter verfolgt, hätten Linke mit Israel und Juden vermutlich kein so großes Problem.

    • Ich bewundere Ihren Mut, SPON zu lesen. Alle Achtung!
      Ihre Analyse ist genial.

    • Hätte Israel den zu seiner Gründung eingeschlagenen Weg mit eher sozialistischen Kibuzzen u. ä. weiter verfolgt, gäbe es Israel gar nicht mehr.

  20. Der Spiegel ist so eine Art gespiegelter Struwwelpeter:

    – Der Struwwelpeter
    Läuft mit seinen immer schlimmeren Narrativen (Haare, Nägel) herum, aber keiner ruft Pfui.

    – Friederich der Wüterich
    Prügelt auf alle ein, wird aber nie vom Hund gebissen.

    – Zündhölzer
    Ständig am zündeln, aber noch nie wirklich die Finger verbrannt.

    – Schwarzer Bube
    Andere verspotten, aber selbst nie in den Spott getaucht werden.

    – Wilder Jäger
    Selber wilder Jäger sein, aber sich als Hase ausgeben.

    – Daumenlutscher
    Selbst stets am linken Daumen lutschend, aber anderen den rechten abschneiden.

    – Suppenkasper
    Die Realität verweigern und damit sehr alt werden.

    – Zappel-Philipp
    Jahrzehnte linkes Zappeln und trotzdem immer noch am gedeckten Tisch sitzen.

    – Hanns Guck-in-die-Luft
    Immer nur in eine Richtung schauen ohne sich dabei lächerlich zu machen.

    – Fliegender Robert
    Immer mitmischen, aber noch nie vom Sturm davongetragen.

    Scheinbar hat man beim Spiegel aber, den Struwwelpeter noch nie aufgeschlagen, sondern wundert sich immer noch über das „seltsame“ Titelbild.

  21. SPIEGEL: „Antisemiten?!? WIR?!? im Leben nicht!“

    Antisemiten sind doch die andern – die „Rechten“, auf deren Vertreter die Medienlinke in Hamburg, Berlin und anderswo verbissen und missionarisch eindrischt, selbstgerecht und an ihrem heroischen Antifa-Kampf bis zur Blindheit berauscht.

    Dass unter der scheinbar kratzfesten Oberfläche der biederen Gesinnungs-Demonstranten und ihrer mainstreamkonformen Vorzeige-Moral Abgründe der Bigotterie lauern, wer hätte das gedacht?

    Sechs (6!) Autoren für eine einfache Recherche … heißt wohl verzweifelt Halt und Orientierung suchen, wo beides längst abhanden gekommen ist und sich Verantwortung nur noch in homöopathischen Potenzen nachweisen lässt.

    „Spiegel sind die Treibhäuser, in denen die Eitelkeit groß gezogen wird“
    (Fliegende Blätter)

  22. „Sturmgeschütz der Demokratie“ passt doch. Bleibt nur noch zu klären, wo das Geschütz aufgestellt ist und in welche Richtung geschossen wird. Das Geschütz steht bei „Volksdemokratie“ und gezielt wird offensichtlich auf die ehemalige bürgerlich-liberale Mehrheitsgesellschaft, welche nun endgültig „sturmreif“ geschossen werden soll. Der Spiegel als Aktivisten-Blatt, und die anderen „großen“ Blätter im Großen und Ganzen in deren Gefolge, da sollte man sich nichts vormachen.

    • Das hat nichts mehr mit einem Surmgeschütz zu tun sondern sehr viel mehr mit einem Stürmer.

  23. Die gute Nachricht ist, dass der Spiegel bald am Ende ist. Dies schreibt jemand, der zwischen 1977 und 1998 fast spiegelsüchtig war und ihn bis 2011 wöchentlich gelesen hat – bis die Sprache jeden Witz verloren, Nachrichten kaum noch erkennbar und die Einseitigkeit so offensichtlich wurde, dass man schon primitv sein musste um aus der Lektüre etwas anderes als Verärgerung zu gewinnen. Frei von jeder masochistischer Neigung habe ich seitdem nie wieder reingeschaut – nicht einmal in kostenlos dargereichte Ausgaben. Es ist einfach verschwendete Lebenszeit.

    Sieht man Spiegel-Leute im Fernsehen oder auf YouTube (z.B. Amann) wird man unwillkürlich an die Schulzeit erinnert. Mit solchen Leuten, die bei Sozialkunde-Lehrer zum Schleimen auf den Schoß krochen, wollte man nie etwas zu tun haben. Oskar Roehler hat den Typus in „Tod den Hippies, es lebe der Punk“ in der Anfangsviertelstunde meisterhaft charakterisiert.

    Die schlechte Nachricht ist, dass Linke Antisemiten sind. Die noch schlechtere, dass sie es wissen und es ihnen egal ist. Die schlechteste Nachricht: RRG hat bei einigen Demoskopen eine Mehrheit.

    Henryk Broder sieht die Ursache psychologisch. „Die Deutschen können den Juden die Shoah nicht verzeihen“. Das mag auf Trittin, Roettgen und Co. zutreffen. Kann sein. Wenn das so ist, dann bin ich wohl kein Deutscher.

    Ich sehe die erste Ursache in konfessioneller Prägung. Man schaue sich Hochburgen des Antisemitismus an, damals wie heute, und erkennt die lutheranische Prägung (Der Spiegel kommt aus Hamburg). Folgt man Linken, hat ja Sprache und ihre Formung unmittelbaren Einfluss auf Gedanken, Worte und Werke. Wer dies auch so sieht und daran glaubt, möge aus dem NT Johannes 18 und 19 einmal in der Lutherübersetzung und einmal in der Zürcher Übersetzung lesen. So richtig schauerlich wird es aber erst, wenn man die Texte an Karfreitag in einer evangelischen Vesper gelesen bekommt. Wer danach kein Antisemit ist, war schon gefestigt. Schaut man sich die Deutsche Evangelische Kirche in der Weimarer Republik an, war sie eine der ersten Unterstützerinnen Hitlers. Hitler hätte schon 1932 eine satte Mehrheit gehabt, wären nur Protestanten stimmberechtigt gewesen.
    In Niemöllers Gedicht kommen Sozialdemokraten Kommunisten und Gewerkschafter vor, Juden findet man vergeblich. Warum eigentlich nicht?
    Vielleicht habe ich den falschen Text gelesen, aber im Stuttgarter Schuldbekenntnis von 1945, auf das heutige Protestanten so irre stolz sind, kommen Juden irgendwie nicht vor. Das ist kein Zufall. Juden störten die Protestanten genauso wie die römische Kirche auf ihrem Weg zur Formung des neuen Menschen. Von der konfessionellen Prägung her sind die meisten Sozen evangelisch. Sogar wenn sie ungetauft oder ausgetreten sind, lässt sich ihr Stamm zurückverfolgen.

    Der Kapitalismus ist bis heute das Feindbild der Linken, je nach Intensivtät der Verinnerlichung der Ideologie. Mal soll er abgeschafft werden, mal gezähmt, mal benutzt werden. Die Assoziation von Kapitalismus und Juden gehört zur DNS aller Sozen – man erinnere sich nur an das Vorwärts-Titelbild über „Heuschrecken“ als Müntefering Parteichef war. Es hätte aus dem „Stürmer“ geklaut sein können. Den meisten fiel das gar nicht auf und wenn ich mich recht entsinne, wurde die Kritik damals schnell beiseite gewischt mit dem Argument, die SPD gehöre für alle Zeiten zu den Guten, weil sie gegen Hitler war. Ein Freibrief also. Kluge Menschen wie Wolfssohn weisen auf diesen Zusammenhang reflexartig hin. Wie kann man das aus den Menschen rauskriegen?

    Sozen aller Härtegrade merken das nicht einmal. Das liegt daran, dass sie faktenresistent sind. Als vor ein paar Jahren in Frankfurt die Anti-Israel-Demos waren, traf ich einen Studenten der Goethe-Uni, der kurz zuvor ein Praktikum bei mir gemacht hatte. Er zeigte auf einige Demonstranten, die mit der Hamas gemeinsame Sache machten und nannte mir die Namen. Es waren Mitglieder des Studentenparlaments, Deutsche wohlgemerkt. Dass die Araber und Türken schrieen: „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“ oder „Hamas, Hamas, Juden ins Gas“, schien von denen keinen zu stören. Ich fragte die Polizisten, warum keiner festgenommen würde. Ich bekam nicht mal eine Antwort. Ein israelischer Freund berichtete mir, die Araber und Türken hätten ihre Botschaften sogar über den Polizei-Lautsprecher absetzen können.

    Als ich dies einer Frau aus NRW erzählte, die mal ein höheres Amt bei den Jusos hatte, sagte sie, man müsse auch den Siedlungsbau im Gaza-Streifen sehen. Meine Info, dass es dort schon lange keinen mehr gebe, bestritt sie. Dass die Geschichte Israels nicht 1947 beginnt, war ihr irgendwie neu. Diese Frau hat Abitur und studiert. Wohlgemerkt.

    Ich höre jetzt auf, könnte aber stundenlang so weitermachen. In Israel gab man mir auf den Weg, man werfe meiner Generation nicht die Shoah vor, wohl aber, keinen Widerstand gegen solche Auswüchse zu leisten. Das habe ich mir zu Herzen genommen. Aufklärung über die Geschichte der südlichen Levante, über die erste bis fünfte Alija, die Rolle des Osmanischen Reiches, der Franzosen und Engländer, der arabischen Staaten wirkt zumindest bei Leuten, die keinen Nagel im Kopf haben.

  24. Es gibt noch andere, der braune wollte fremde Länder und Völker zerstören, der rote NUR NACH innen die Gegner zerstören aber der rot-grüne will das EIGENE Land und Volk zerstören.

  25. Rot+Grün=Braun… da hat sich der Faschismus einach nur in seine spektralen Bestandteile aufgeteilt 😀

  26. Wen wundert`s, dieser mehr oder weniger gut versteckte und als Israel Kritik getarnte Antisemitismus gehört doch schon lange zum guten Ton des linken juste milieus.
    Das linke Establishment lässt derzeit immer mehr Masken fallen, von Habeck, über Kahrs, bis Chebli und Maas.
    Scheinbar fühlt man sich sehr sicher und unantastbar. Und diese Frontmänner des Gutseins, werden dem Relotiusgeschütz der Demokratur auch kein Auge aushacken.
    Bei vielen wird vielmehr die heimliche Freude grassieren.

    • Bei „Rechten“ ist es IMMER Rassismus, bei „Linken“ nur Kritik.
      Wer mal linken Judenhass in Reinkultur erleben möchte, empfehle ich die UNGESCHNITTENE Auflage von „auserwählt und ausgegrenzt, Antisemitismus in Europa“…also nicht das zerfletterte Stückwerk das die GEZ ausgestrahlt hatte, mit anschließender Maischberger-Aufarbeitung.
      Dort bedient Annette Groth, und das ist jetzt KEIN Spaß, die war mal Menschenrechtsbeauftragte der Linken im Bundestag, ** die antijudäische „Brunnenvergifter-Verschwörungstheorie“ in einer der exzessivsten Ausführungen die ich je erlebt habe.
      Das muss man einfach gesehen haben um zu verstehen, mit WEM man es da eigentlich zu tun hat. **

      • Kann ich bestätigen.

    • Nachdem Kritik am Islam jetzt bekanntlich ein Auschlußgrund für die SPD ist, wächst dort zusammen, was zusammen gehört. Chebli´s Behauptung, dass „Demokratie und Scharia miteinander vereinbar sind“, ist dort anscheinend Konsens. Wohl bekomms.

  27. Puhh, da können wir uns ja glücklich schätzen dass diese beiden Vereine nicht ebenfalls als raffgierige Heuschrecken dargestellt worden… sonst könnte noch jemand auf die absurde Idee kommen, ein „Krampf gegen Links“ zu fordern 😉
    Wer müsste dafür eigentlich engagiert werden, Rechtsextremisten?
    Immerhin versucht man Rechtsextremisten ja auch mit Linksextremisten zu bekämpfen, wäre der Umkehrschluss schließlich nur logisch 🙂

    WO waren eigentlich die Beweise für die AfD-Russlandverbindungen?
    Achnee, richtiges Opfer, da brauchts keine Belege.
    SPIEGlein SPIEGlein an der Wand, wer fabriziert den größten Schwachsinn in diesem Land, es ist das Sturmgeschütz der Dummheit, die preisgekrönte Märchenfabrik aus Hamburg an der Alster 😉

    Da stellt sich ernsthaft die Frage, wie verbrettert müssen eigentlich deren Stammleser sein, oder besteht diese Sparte ausschließlich aus antisemitischen Linksextremisten, dann wäre diese Kundschaft nach dem Artikel jedenfalls gesichert.

  28. Die Liebe zu antiisraelischen Kräften kennen wir ja noch von der Linken aus Zeiten der RAF. Und auch heutzutage lieben sich linksdrehende Kreise der Bevölkerung und große Teile der Medien geradezu besoffen an ihrer Zuneigung zur islamischen Masseneinwanderung. Übrigens: Vergangenen Samstag lief mein SPIEGEL-Abonnement aus, das ich Jahrzehnte hatte (bin halt ein treuer Schluffen). Immer mehr Artikel bereiteten mir beim Lesen gerade körperliche Schmerzen. Dafür kommen jetzt „Tichys Einblick“ und „Cicero“ ins Haus.

    • @Robert Krauthausen
      „Vergangenen Samstag lief mein SPIEGEL-Abonnement aus, das ich Jahrzehnte hatte.“
      Da haben Sie die letzten Jahre aber ganz schön Nehmerqualitäten bewiesen 😉

  29. Es sind einige bei den Linken/Grünen, die nicht aus Überzeugung dieser Resolution zustimmen konnten, darum würde im Nachhinein diese Geschichte über das linke Spiegel Kampfblatt in die Welt gesetzt. Um sich damit ein Alibi zu geben, warum man zustimmen musste. Grün Linke Propaganda wo man hinschaut. Und die größten Antisemiten sind bei den Linken und Grünen zu Suchen!

  30. Allein erstaunlich ist, dass man diese Blätter wie „ Spiegel“, „Süddeutsche“ und „ Zeit“ noch mit irgendeiner Form der „ Mitte“ ( mitte/links) beschreibt. Offenbar fällt es so manchem schwer, sich geistig von der Vergangenheit dieser Produkte zu lösen. Die „ Mitte“ kann man problemlos streichen, wofür der Wechsel des Herrn Fleischhauer oder der Umgang mit Journalistinnen bei der „ Zeit“ nur Indizien darstellen. Das sind rein linke Erzeugnisse mit einem klaren Totalitätsanspruch nach Innen und nach Aussen und sonst gar nichts. Der nun gepflegte Antisemitismus ( man denke nur an Herrn Augstein) ist angesichts der sozialistischen Ausrichtung nahezu zwingend.

  31. Der „Spiegel“ ist zu einer reinen Propaganda-Schleuder verkommen. Das sieht man bei der TOTALEN regierungstreuen Hofberichtserstattung. Selbst zum Anpreisen der Frau vd Leyen ist sich das Magazin nicht zu schade. Erinnert immer mehr an die „Junge Welt“ der DDR: man wußte schon, was wie drin steht. Kreuzworträtsel und Fernsehprogramm waren das Interessante in meiner Jugend …

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