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TE 08-2019

Diplomat Seitz: Wir sollten die Entwicklungshilfe radikal verändern

von Redaktion

11.07.2019

| Lesedauer: 2 Minuten
Armut ist ein Geschäft: Willen zur selbstgesteuerten Entwicklung respektieren.

Für eine radikale Wende der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika plädiert der Diplomat Volker Seitz. Nach 40 Jahren zeige sich, dass die bisherige Strategie den afrikanischen Kontinent nicht voran gebracht hat. Im Gegenteil: Armut sei zum Geschäft für korrupte Staatsführer geworden, schreibt Seitz in einem Gastbeitrag für das Meinungsmagazin Tichys Einblick.

SELBSTHILFE IST üBERLEGEN
Afrika: Bitte keine Bevormundung
„Das größte Kapital mancher Länder in Afrika sind nicht der Boden oder die Rohstoffe. Es ist die arme Bevölkerung, denn sie sorgt dafür, dass weiter Entwicklungshilfe ins Land fließt“, schreibt Seitz, der insgesamt 17 Jahre unter anderem als Botschafter in den afrikanischen Ländern Kamerun, Benin, der Zentralafrikanischen Republik und Äquatorialguinea gearbeitet hat. „Je bedürftiger ein Land ist, desto mehr können die Regierenden kassieren: Sie erhalten leichter internationale Unterstützung und können sich an der Macht halten, wenn ihre Bevölkerung arm, ungebildet und unselbstständig bleibt. Armut ist ein Trumpf bei den Forderungen nach Entwicklungshilfe.“ Für Seitz ist die jetzige Form von Entwicklungshilfe in Afrika „eine Belohnung für schlechtes Regierungshandeln“.

25 JAHRE NACH DEM GENOZID
Ruanda: Singapur Afrikas
„In 17 Jahren in Afrika habe ich beobachtet, dass die afrikanischen Länder, die am meisten Entwicklungshilfe erhalten, am wenigsten gegen die Armut unternehmen“, so der Diplomat. „Die Entwicklungshilfe ist eines der wichtigsten Instrumente, mit denen sich korrupte und inkompetente Regime in Afrika an der Macht halten.“ Der größte Teil der Entwicklungsgelder fließe offenbar in die Taschen der Machthaber. „Es verdichten sich die empirisch bestätigten Informationen, dass die große Mehrheit der afrikanischen Präsidenten inzwischen Milliardär geworden ist und im Begriff steht, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit weiter zu bereichern. Sie besitzen Luxusimmobilien in westlichen Ländern und dort auch dicke Bankkonten.“

Deutschland solle deshalb die Mittel streichen, die beispielsweise in Waffen und Sicherheitskräfte investiert werden. „Wir Bürger (und unsere Abgeordneten!) müssten der Regierung verbieten, Steuergelder für die Steigerung der repressiven Kapazität dieser Länder auszugeben und dies dann als ‚Entwicklungsbeiträge‘ darzustellen.“ Die Entwicklung Afrikas könne nicht über die zutiefst korrupten Regierungen laufen. „Sie liegt in der Hand der jeweiligen Zivilgesellschaften. Diese verdienen unsere Unterstützung, aber nur, wenn sie es selbst wünschen.“ Seitz: „Wir müssen den Willen zur selbstgesteuerten Entwicklung respektieren – Afrika hat genug materielle und humane Ressourcen – und dürfen uns nicht, wie über 60 Jahre geschehen, weiter schamlos aufdrängen.“


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39 Kommentare

  1. Danke Herr Volker Seitz, genau so sehe ich das auch, habe es immer vermutet: afrikanische Regierungen schaufeln Entwicklungsgelder in die eigenen Tasche und investieren diese illegalen Gewinne in Luxuswohnungen krisensicher in Berlin, München, Hamburg etc…..Wellnesspark Deutschland, wo wir gut und gerne leben!

  2. Mal ’ne Frage am Rande: Hat jemand in juengerer Zeit mal was von Super-Aussenminister Maass gehoert oder gesehen?

    Hat man vielleivht vergessen den aus dem Kinderparadis abzuholen?
    Der hat doch sonst immer so viel zu sagen.
    Will ausgerechnet er nicht SPD Chef werden?

  3. Vielleicht kann man recherchieren wie die Entwicklungshilfe in Burkina Faso sich so entwickelt hat. Ich war mal ganz nah dran, mit der Hanns Seidel Stiftung nach Obervolta zu gehen. Eigentlich war alles geklärt, nur konnten wir uns nicht über die Laufzeit einigen. Die Zukunft des Landes wurde uns geradezu rosig beschrieben. Da ist es schon sehr enttäuschend, wenn man immer noch von einem der ärmsten Länder der Welt lesen muss.
    Zu einigen Entwicklungshelfern habe ich hin und wieder Kontakt. Jeder ist für sich im wahrsten Sinn des Wortes desillusioniert.
    Dieses furchtbare Elend und diese unfassbare Armut und dann wieder der protzige Reichtum und die Dekadenz. Und dann noch die himmelschreinden Grausamkeiten gegenüber Kinder und Frauen. Da ist es schon ein großer Schritt zur Zivilisation, wenn der Orden behangene Polizeichef für 100$ dafür bürgt, dass ein Mann seine Frau und die Kinder einen Monat lang nicht mehr windelweich schlägt, was sonst seine tägliche Hauptaufgabe war.
    Ausserdem wurden schon Brunnen vergiftet und Bewässerungsanlagen vernichtet, weil sie von Weissen gebaut wurden.

  4. Entwicklungshilfe ohne klare Forderungen zu stellen ist Nonsens, die Afrikaner monieren dass wir sie wie kleine Kinder behandeln, genau das stimmt, allerdings spielen sie auch zu gerne die Rolle der kleinen trotzigen Kinder.
    Aus nachhaltiger Sicht (sie werden mich jetzt hassen) war die Kolonialzeit, zumindest Teile davon, die beste Art der Entwicklungshilfe. Es gibt heute noch Orte in Afrika wo mittags die Straßen gekehrt werden, weil es so schon immer war. Die Regel stammt noch aus der Kolonialzeit.

  5. China macht es richtig….Infrastuktur aufbauen….Strassen, Wasser, Klaer, und Kraftwerke, Bahnen und Busse liefern fuer den Nahverkehr. Dafuer Bodenschaetze sichern…..das kann man auch sozial ausgewogen tun…nur um denen vorzubauen die jetzt mit Schnappatmung von einer neuen Kolonisierung und Ausbeutung sprechen….nur….will man das? Mein Gefuehl sagt nein….man wollte Afrika noch nie aufbauen….nur gerade mal so am Leben halten.

  6. Das wird nichts. Niemals. Absolut ausgeschlossen!

    Und das, obwohl der Autor vollkommen recht hat und seine Vorschläge dringend nötig wären.
    Und warum das nichts wird, können Sie ganz einfach im Buch „Die Getriebenen“ nachlesen, obwohl das zunächst miteinander nichts zu tun hat – scheinbar.

    Denn:
    zwischen dem Einstellen der sogenannten „Entwicklungshilfe“- die man auch „Diktatorenhilfe für Paläste und Armeen“ nennen könnte – und dem Anspringen eines fortschrittlichen Trends dieser Länder (die sich wegen Rohstoffen oder faszinierender touristischer Landschaften schnell ergeben können) wird es unvermeidlich (!) etwas geben, was Regierende mehr scheuen als der Teufel das Weihwasser:

    Schreckliche Bilder!

    Und die wird man genau jenen in die Schuhe schieben, die das Beenden von Entwicklungshilfe veranlasst haben. Sie werden bis an ihr Lebensende Gezeichnete, Aussätzige sein. Selbst wenn sich später der Weg als unendlich wertvoll für die Länder herausstellt, wird es immer heißen: ‚Aber um welchen Preis …‘!

    Und wer würde sich so etwas antun wollen?

    Also bleibt es bei grauenhaft armen Gesellschaften mit einem exorbitanten Geburtenüberschuss (die 2 Mio. „Flüchtlinge“, die wir seit 2015 aufgenommen haben, gebärt Afrika binnen 18 Tagen(!) nach), die nach Europa drängen und dort, damit man schreckliche Bilder vermeidet, …

    Und so weiter! Bis …?

    Ja, da habe ich auch nur noch Fragezeichen!

  7. Herr Seitz spricht lediglich eine Binsenweisheit aus, immerhin.

    Wichtiger wäre zu klären, weshalb Entwicklungshilfe so ist wie sie ist. Mir fällt dazu ein Stichwort ein: Kick-backs. Englisch dürfte in der Entwicklungshilfe keine Fremdsprache sein…

    Aus aktuellem Anlass: vor geraumer Zeit hat Präsident Trump über Korruption in Puerto Rico bei Hilfsgeldern nach dem Hurrikan in 2018 gesprochen. Die Empörung darüber war bei den Sozialisten erwartungsgemäß groß. In dieser Woche sind 6 Politiker des Commonwealth of Puerto Rico – darunter ein Minister – vom FBI wegen Korruption verhaftet worden…

  8. Entwicklungshilfe der EU sieht so aus:
    „Afrika: Ein Mann pflückt gegen Europa
    Wie Tomaten aus der EU afrikanische Bauern zu Flüchtlingen machen. “ https://www.zeit.de/2015/51/afrika-eu-handelspolitik-subventionen-armut-flucht
    „Brüssel droht afrikanischen Ländern mit Entzug eines privilegierten Marktzugangs“ https://www.euractiv.de/section/entwicklungspolitik/news/bruessel-droht-afrikanischen-laendern-mit-entzug-des-privilegierten-marktzugangs/
    https://www.euractiv.de/section/entwicklungspolitik/news/umstrittenes-eu-freihandelsabkommen-mit-afrika-in-kraft/
    Hochsubventionierte , billigste Lebensmittel aus der EU vernichten Existenzen in Afrika. Die Landwirtschaft der EU ist eine Export orientierte Agrarindustrie. Die Kosten für die Schäden an Boden & Luft, sowie Verseuchung des Grundwassers durch exzessive Massentiehaltung und Anbau sind sozialisiert. Die Kosten & Lasten für die Versorgung von (Wirtschafts-) Flüchtlingen ebenfalls. Die Gewinne aber sind privatisiert. Entwicklungshilfegelder landen auf den konten von Konzernen in Deutshcland und der EU.

  9. Dambisa Moyo, sambische Nationalökonomin kritisiert in ihrem Buchtitel „Dead Aid“ die gängige Entwicklungshilfe und sagt zudem: „Wir Afrikaner sind doch keine kleinen Kinder“.

  10. Die Entwicklungshilfe läuft am Ziel vorbei. Das ist nicht neu, alle wissen das, aber es wird weiter „geholfen“, wie gehabt. – Was mich wundert, ist das scheinbare Desinteresse von qualifiziert ausgebildeten, wohlhabenden Afroamerikanern und Afroeuropäern an den Entwicklungen in Afrika. Warum kommt von diesen Leuten keine Unterstützung bei dem Aufbau der afrikanischen Zivilgesellschaften? Obama und all die anderen wohlhabenden Promis aus USA und Europa, was tun sie für ihre Landsleute? Müssen immer andere Völker nicht ohne Eigeninteresse helfen, diesmal die Chinesen? Es sind Eure Leute! Smart über das Parkett zu tanzen, reicht nicht!

  11. Genau. Bei meiner äusserst sparsamen Mutter waren die Spenden auch ein spürbarer Teil unseres Budgets. Als Christin fühlte sie sich dazu verpflichtet.
    Ich begriff vor ihr, dass das nicht wirklich etwas Gutes bringt.

  12. ** Die Knete gibt es doch nicht für Afrika sondern dafür das die linken Weltverbesserer hier ihre moralische Überheblichkeit feiern können. Fluchtursachen bekämpfen bei einem Bevölkerungswachsum bis 2500 von 1,25 auf 2,5 Mrd? Und dann noch Hilfe für China in Höhe von 620 Mio Euro, ein klassisches Entwicklungsland mit 300 Mrd pro Jahr für Forschung.

  13. ** Wer hier immer ständig helfen will, reibt sich auf und erreicht nichts. Erst, wenn der Leidensdruck groß genug ist, wird sich etwas ändern. Wenn wir immer wieder Geld hineinpumpen und so Korruption und Übervölkerung unterstützen. Und wenn wir dann auch noch als Ventil für eine Bevölkerungsexplosion dienen (oder dienen sollen). Warum soll sich dann in Afrika etwas ändern?

  14. Politik müßte von einem Kulturbegriff motiviert sein statt primär von allen möglichen Ansichten, Ideologien und Interessen sozialtechnischer Art.
    Dann hätten sie auch mehr Respekt vor der Eigenkultur eigener Weltgegenden und würden nicht auf die Idee verfallen, mal flott da hineinzupfuschen.
    Wenn deutsche Politiker den Kern der eignen deutschen Kultur besser verstehen würden, nämlich das
    intersubjektive (germanische) Recht und zweitens das formale (römische) Recht, dann würden sie primär die Rechtsentwicklung in Afrika anregen (nicht bestimmen) wollen.
    Beide europäischen Rechtsarten verknüpft wären die Basis oder besser gesagt eine Ergänzung für eine friedliche Rechtsordnug in Afrika. Verbürgerlichung setzt Katasterämterpläne voraus, Rechtsklarheit, Sicherung überlieferter Gewohnheitsrechte über Ämter gegen Zugriffe durch Großinteressen. Das A und O ist die Rechtsfrage. Das wird merkwürdigerweise in den Artikeln fast nie erwähnt. Das Recht entsteht aus Mentalitäten und führt zu Mentalitäten, ist also das Zentrum der Kultur. Dabei ist kooperatives Recht, also Vertrauensbildung wichtiger als Formalisierung des Rechts, die ja eine mächtige Sache von oben (vom staat her) ist und von daher auch immer sehr problematisch ist.

  15. Das wir China Entwicklungshilfe gewähren hatte ich zufällig vor ca 10 Jahren mal in einem Artikel, ich glaube es war die FAZ, entdeckt. Das sich immer noch nichts geändert hat erschüttert mich. Das unsere Regierenden überwiegend aus Ahnungslosen bestehen ist ja für jeden logisch Denkenden nichts Neues, aber mittlerweile fange ich an zu glauben das auch ein erhebliches Maß an Böswilligkeit mit im Spiel ist.

  16. Alles richtig was sie schreiben, nur das mit dem „ausbeuten“ habe ich nicht verstanden. Erklärung möglich?

    • Afrikaner waren die, die mit dem „Sklavenhandel“ unter sich begonnen haben und eigene Leute an andere verscherbelten, lange bevor Araber um zuletzt Europäer dazu kamen.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_innerhalb_von_Schwarzafrika
      Vielleicht war auch das eine Möglichkeit, damaliger Überbevölkerung Herr zu werden?

      Irgendwie scheinen wir hier wie in den Gazetten viele Aspekte des Ganzen zusammen zu tragen, wobei eine ganzheitliche Betrachtung unter Einbezug aller momentanen Facetten wenig möglich scheint. Afrika ist so viel größer als Europa und auch dort sind Länder und Menschen überaus verschieden.

      • @ Kassandra

        Eine nette Episode zum Thema Sklavenhalter: Diese Woche wurde dem republikanischen US Senator Mitch McConnell von NBC vorgehalten, dass er Nachfahre von Sklavenhaltern sei und dass seine Haltung gegen Reparationszahlungen wohl damit zu tun habe.

        McConnells Antwort: auch dieses Schicksal verbindet mich mit Barack Obama. Obama ist wie ich gegen Reparationszahlungen und seine Vorfahren waren ebenfalls Sklavenhalter…

  17. Wozu überhaupt noch Entwicklungshilfe? Afrika hatte nicht nur genügend Zeit, sich zu entwickeln, sondern konnte sich an bereits entwickelten Ländern, allen voran Europa, orientieren und dessen Technologien übernehmen. Europa mußte sich selbständig ohne Vorbilder entwickeln. Jetzt würden viele einwenden, die Kolonisation hätte die Entwicklung Afrikas verhindert. Falsch! Afrika hatte Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende Zeit, sich zu entwickeln, bevor der erste Europäer überhaupt einen Fuß auf afrikanischen Boden gesetzt hat, schließlich herrschte in Afrika im Gegensatz zu Europa auch während der letzten Eiszeit ( ging vor ca. 13 000 Jahren zu Ende, Nordeuropa lag unter einem dicken Eispanzer ) ein für eine Entwicklung angenehmes Klima. Die Kolonialzeit dauerte je nach Land zwischen ca. 120 und 150 Jahren und der Wert der Bodenschätze, die in dieser Zeit tatsächlich gestohlen wurden, liegt wahrscheinlich unter der inzwischen gezahlten Entwicklungshilfe. Afrika muß sich selber entwickeln. Daß dies jetzt in wenigen Jahrzehnten möglich ist, haben Japan ( nach langer selbstgewählter Isolation ) und China ( nach kommunistischer Mißwirtschaft ) eindrucksvoll gezeigt. Dazu sind allerdings neben Lernbereitschaft, Fleiß, Zuverlässigkeit, Disziplin und Stop der Bevölkerungsexplosion vor allem fähige und nicht korrupte Eliten nötig, und dafür ist Afrika selber zuständig.

  18. Diese Menschen, nicht alle aber sehr viele, haben eine ganz andere Sichtweise auf die Arbeit. Er geht arbeiten wenn er Geld braucht, hat er genug Geld hört er mit arbeiten auf bis er wieder Geld braucht und dann arbeiten will. Mit dieser Einstellung kann man eine florierende moderne Industrie nicht aufbauen geschweige denn am laufen halten. Nicht falsch vestehen, diese Menschen sind meißt nicht so erzogen, sie sind es eben genetisch bedingt so denke ich. Übrigens gibt es Vergleiche mit Kindern die man dauernd beaufsichtigen und beschäftigen muss damit sie keinen Unfug anstellen. Ich weis, das ist Rassismus was ich von mir gebe aber wer will es widerlegen?

    • In einem Land, einer Gesellschaft, in dem einmal erarbeitetes Vermögen oder Geschaffenes geschützt wird, da geht das – in Afrika nicht. Dort herrscht „Ubuntu“, eine Art Art Familiensozialismus, hochgelobt als besonders menschlich auch von Nelson Mandela selig. Wer tut schon was, wer hat was, wenn sofort die weitverzewigte Verwandtschaft anrückt und sagt: Du hast doch, also gib! Oder willst du, dass deine Nichte, dein Neffe etc verhungert? Niemand will erfolgreich sein dort, niemand kann sich dem sozialen Druck entziehen – außer den „Eliten“, die genug Macht und Geld haben, um sich Beschützer ihres Besitzes zu kaufen. Das ist der normale Alltag, im Kriegsfalle, bei den ständigen Bürgerkriegen geht ohnehin nichts. Mit Genetik, gar „Rasse“ hat das absolut nichts zu tun, @H. Priess. Nehmen Sie das als Widerlegung Ihrer These? Ich bitte darum.

    • Meines Erachtens „geben“ Sie keinen „Rassismus von sich“, ganz im Gegenteil zeugt Ihre Sichtweise von Respekt und Akzeptanz von Unterschiedlichkeit (Neudeutsch: „Diversität“), was ich meinerseits nicht als Ironie oder gar Zynismus verstanden wissen möchte. Der grundlegende Fehler der Entwicklungshilfe besteht meiner Meinung darin, daß wir alle gleich sind (was im Übrigen dem Paradigama der „Diversität“ widerspricht) bzw. gleichgemacht werden können und sollen. „Every man gotta right to decide his own destiny / And in this judgment there is no partiality“ sang Bob Marley in seinem Lied „Zimbabwe“ (1979), das er bei der Unabhängigkeitsfeier von Simbabwe am 19. April 1980 ebenda vortrug [https://www.youtube.com/watch?v=D8C7WPRacss]. Und so sollte es sein, jeder hat ein Recht sein eigenes Schicksal zu bestimmen.

  19. Ich bin bei Ihnen aber eine kleine Anmerkung. Mit diesen Geldern werden auch deutsche
    Schulen und Universitäten im Ausland finanziert und die Plätze sind begehrt. Dort wird deutsches Kulturgut vermittelt, nein nicht nur, dass wir in DL alle Lederhosen tragen, da sind dann Kant, Goethe und Schiller die gelehrt werden. In dem Sinne, nicht alles was es gibt ist falsch.

    • Das Budget der Goethe-Institute wird ständig geschmälert – DARUM geht es also nicht.

    • H. Priess: bei dem Geld für Schulen und Bildung könnte man es dann doch auch belassen.
      Wobei ich mich frage, wie es bei uns wäre, wenn z.B. Putin Gelder für Bildung und Schulen hier einbringen würde. Bzw. ganz konkret: wenn der Islam für Schulen und „Bildung“ in Deutschland gerade steht.

  20. Man muss die Afrikaner selbstständig werden lassen. Kein Geld mehr überweisen, das ist sinnlos. Es verschwindet einfach in den Taschen der Bonzen selbst Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort bedeutet nicht, dass die Helfer auch willkommen sind und wenn sie nicht an den Dorf/Clanältesten und Schamanen den geforderten Obulus entrichten müssen sie unverrichteter Dinge wieder abziehen. Hilfe zur Selbsthilfe nützt auch nichts, da hat sich die DDR schon die Zähne ausgebissen und Millionen und Abermillionen verschleudert incl. einiger deutscher Toten. Afrika zu einen unabhängigen Kontinent zu machen dauert Generationen. Einfach machen lassen und vor allem nicht unsere Demokratie aufschwatzen zu wollen.

    • Interessant wird zu beobachten sein, was die Chinesen dort machen.
      Den Infrastrukturaufbau gibt es von diesen nicht umsonst!
      Seltsam, wie wenig über relevante Dinge tatsächlich berichtet wird.

  21. Zu diesem Thema dann auch mal folgender -zwar schon etwas älterer aber dennoch immer sehr gut passender- Artikel……

    BaslerZeitung u.a:

    > Afrikas Entwicklungshilfe einstellen!

    > Afrika-Hilfe untergräbt die SELBSTverantwort

    > Afrika: 1,25 Mrd Menschen.
    Die Zahl wird sich in den nächsten 30 J verdoppeln!

    > AKTUELL wollen 42% der Afrikaner zw 15 u 25 auswandern

    https://m.bazonline.ch/articles/5b430e58ab5c376ab8000001

  22. Charles Darwin würde sich im Grabe umdrehen, Rousseau wurde jubeln. Aber Darwin hat natürlich recht.

    Es ist kompletter Unsinn, unterentwickelten Entwicklungshilfe zu leisten, denn nur aus der eigenen Höherentwicklung resultiert der eigene Wettbewerbsvorteil und die eigene Macht.

    Man muss schon sehr gebildet sein, um nicht zu erkennen, dass es unklug ist unterlegene Gegner aufzurüsten und auszubilden, bis sie einem ebenbürtig sind.

    Denn was kommt dann? Dankbarkeit ? *lol*

  23. Herr Seitz weiß natürlich auch, dass dies seit ca. 50 Jahren so ist, und dass weder er, noch sonst jemand aus seinem Jahrgang in Diplomatie und Politik, schon vor Jahrzehnten eine Rebellion gegen die falsche Entwicklungshilfe angezettelt haben.

    • Die „flüchten“ nicht. Die ziehen um.
      Nur schade, dass sie inzwischen wieder in einem shitholecountry ankommen.

  24. Die Entwicklungshilfe ähnelt der Seenotrettung insofern, als sie falsche Anreize setzt. An den Milliarden, die nach Afrika gegeben wurden, haben sich kleptokratische Eliten bereichert, die es ohne die Entwicklungshilfe in diesem Ausmaß wohl nicht gegeben hätte. Die in den 90ern erfolgte Umbenennung in Entwicklungszusammenarbeit war nur eine Umetikettierung, aber keine Lösung des Problems. Das Niederschmetternde ist nicht nur, daß die gut gemeinten Milliarden in die falschen Taschen wanderten und in Afrika mehr Unheil als sonstwas stifteten, das Niederschmetternde ist auch, daß diese Erkenntnis schon sehr alt ist, aber die Politik nichts geändert hat. Heute stehen wir wieder vor einer Umettikettierung: Fluchtursachenbekämpfung nennt sich das Ding nun. Aber weder Merkel noch sonst jemand ihrer glorreichen Koalition hat dem Bürger bisher erklären können, warum das, was in der Vergangenheit so schlecht funktionierte, in Zukunft besser funktionieren sollte.

  25. Man sollte die Entwicklungshilfe ganz einstellen, denn entwickelt wird dadurch vor allem die Bevölkerungsexplosion!

    • Außerdem kämen die Afrikaner dann vllt auch mal auf den Gedanken u. dir Idee das Afrika -auch- reich an Bodenschätze sein soll.

      ZUERST sollte Deutschland, und auch die EU, dafür sorgen das kein Bares mehr nach Afrika und vor allrn nicht in den Taschen der Diktatoren fließt. DANN sollte alles mogliche getan werden das zB nicht mehr die Korruption unterstützt und bekämpft wird.
      UND un zB die Bildung u. Mädchen zu fördern – was natürlich ohne finanz Mittel nicht möglich sein wird, soll man zB anstatt Bares nur noch die „Grundmittel“ geben(also zB ein ContainerSchiff oder LKW voll mit Holz, Mobilar u. Schulmittel zum Aufbau einer Schule. ODER strenge dt Kontrolleure vor Ort einsetzen die die Gelder ausgeben u. überprüfen)

  26. Weltwirtschaftlich geht die Bedeutung Europas und Deutschlands zurück. Die Bedeutung von China und anderen asiatischen Staaten dagegen steigt.
    Somit werden in Zukunft diese festlegen, wie es in Afrika weitergeht. Alleine schon, weil sie die Bodenschätze Afrikas haben wollen.
    D.h. was immer wir entscheiden, es wird eine immer geringere Rolle spielen. Und im Grunde ist es auch gut. Diese „Gutmenschentum“ finde ich nur noch unerträglich.

  27. Ich glaube, jetzt, wo uns Europäer bzw. uns Deutsche jedes afrikanische Land erpressen kann, indem es bei ausbleibenden Entwicklungshilfegeldern einfach mal drohen kann, die Schleusen der Migrantenströme zu öffnen, haben wir kaum noch die Möglichkeit, am Status quo etwas zu ändern. Und der u.a. von uns Deutschen unterschriebene UN-Migrationspakt gibt diesen Ländern quasi auch noch die Legitimation, so zu handeln.

    PS: „Je vernünftiger man die Welt anschaut, desto unvernünftiger schaut sie zurück.“ (Karlheinz Deschner)

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