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Wettbewerb schafft Qualität

Ist Libra das bessere Geld?

27.06.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Nun wird viel Panik verbreitet. Denn der Wettbewerb des Geldes wird nicht dazu führen, dass Facebook mit „Libra“ ein Monopol erreichen wird. Es wird vielleicht den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr preiswerter und schneller machen.

Wer vor 10 Jahren über Geldwettbewerb und die Privatisierung des Geldes diskutierte, war meist nicht im ökonomischen Mainstream unterwegs. Die, die das dennoch gemacht haben, bezogen sich aber immerhin auf die Idee eines Nobelpreisträgers. Es war eine kleine Gruppe. Selbst Freunden von Friedrich August von Hayek galt seine Idee der „Entnationalisierung des Geldes“ aus dem Jahr 1976 nicht als sein bestes Werk. Sie sprachen lieber über den „Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“ oder das „Wieselwort soziale Gerechtigkeit“. Doch wer es liest, merkt schnell, dass Hayek hier etwas Großes gelungen ist. Das Buch war zwar geprägt vom Ende des letzten Gold-Ankers, durch die Aufkündigung der Goldeinlösepflicht der amerikanischen Notenbank Fed für Dollarreserven anderer Notenbanken 1971, und durch die anschließende Inflationsperiode in den späteren 1970er Jahren. Doch Hayeks Verdienst ist vor allem, dass er nicht nur den Wettbewerbsgedanken auf das Geld übertragen hat, sondern auch für dessen Privatisierung eingetreten ist.

Viele Jahrzehnte später gewinnen diese Gedanken an Zustimmung. Als Hayek sein Buch schrieb, war die Entwicklung des Internets noch nicht absehbar. Und als das Internet seinen Siegeszug startete, war die Blockchain-Technologie noch nicht absehbar. Und als die Blockchain-Technologie erstmalig mit Bitcoin eine brauchbare Anwendung fand, war auch noch nicht absehbar, dass 10 Jahre später Facebook auf die Idee kommen würde, mit „Libra“ eine eigene Kryptowährung aufzusetzen. Inzwischen ist die Nervosität sehr groß. Bundesbank-Vorstand Jürgen Wuermeling ist da nur eines von vielen Beispielen: „Ich hielte es für bedenklich, wenn Nationalstaaten auf diese Weise abhängig würden von einem einzigen Konzern.“

Hier wird viel Panik verbreitet. Denn der Wettbewerb des Geldes wird nicht dazu führen, dass Facebook mit „Libra“ ein Monopol erreichen wird. Es wird vielleicht den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr preiswerter und schneller machen. Es wird vielleicht auch den Zahlungsverkehr in den Regionen der Welt erleichtern, wo Menschen der Zugang zu Bankdienstleistungen und Bankkonten verwehrt ist. Hier wird „Libra“ ein Player sein. Doch wahrscheinlich nicht der einzige. Den „Libra“ ist mehr staatliches Zahlungsmittel, als man auf den ersten Blick denkt. Nicht nur, weil es an einen Korb staatlicher Währungen gekoppelt ist, sondern auch weil es ausschließlich auf Vertrauen setzt. Die Menge von „Libra“ ist nicht begrenzt, sie kann im Gegensatz zum Bitcoin beliebig ausgeweitet werden. Die Deckung von „Libra“ ist lediglich ein Versprechen der „Libra Association“, hinter der einige internationale Unternehmen stehen. Staatliche Währungen waren historisch auch einmal voll gedeckt mit Gold oder Silber. Historisch wurde der Metallgehalt erst bei den Münzen und später auch bei der Reservehaltung immer weiter reduziert. Aus einem ursprünglichen Vollgeld wurde sukzessive ein Teilreservedeckungssystem, das nur noch auf Vertrauen beruht. Wer garantiert, dass sich dies bei „Libra“ nicht auch so entwickelt?

Doch der entscheidende Unterschied von „Libra“ zu Dollar oder Euro ist ein ganz anderer. „Libra“ ist nicht gesetzliches Zahlungsmittel. Es muss sich am Markt bewähren. Nur wenn es den Kunden einen Nutzen stiftet, werden sie „Libra“ verwenden. Daher muss „Libra“ Vertrauen schaffen. Gelingt dies nicht, werden die Nutzer Alternativen suchen. Dies ist gut und richtig so. Denn niemand will schlechtes Geld halten. Heute sind wir teilweise gezwungen, schlechtes Geld zu halten. Das „gesetzliche Zahlungsmittel“ zwingt uns dazu. Zwar können privatrechtliche Verträge auch in anderen Währungen als Euro abgeschlossen werden, dennoch ist der Staat Herr des Großteils des Zahlungsverkehrs und daher Monopolist. Würde er das gesetzliche Zahlungsmittel aufgeben und einen Währungswettbewerb zulassen, dann würde sich gutes Geld durchsetzen. Es würde ein Selektionsprozess stattfinden, wie Hayek es formuliert hat, in dem sich jene Währungen durchsetzen, die die Nutzer unter den von den verschiedenen Instituten ausgegebenen als die beste ansähen. Es würde rasch jenes Geld, das sich als ungeeignet oder wertlos herausstellt, verdrängen. Das gute Geld verdrängt das schlechte Geld. Die Überwindung der Überschuldungskrise von Staaten und Banken könnte so über einen evolutorischen Prozess stattfinden. Schon alleine das wäre einen Versuch wert. Denn wer das private Geld nicht nutzen will, soll es nicht tun müssen. Aber wer darin ein besseres Geld sieht, soll es dürfen. Heute ist es umgekehrt. Wer in den staatlichen Währungen das schlechtere Geld sieht, ist darin dennoch gefangen und kann nur sehr schwer ausweichen. „Libra“ ist ein wichtiger Schritt zu mehr Freiheit. Doch diese Freiheit erfordert Selbstverantwortung der Bürger von staatlichem Paternalismus. Und das erfordert Mut.

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30 Kommentare

  1. Einspruch, Herr Schäffler!
    Libra ist nicht Bitcoin und hat andere Hintergründe und Hintermänner.
    Facebook ist zudem Monopolist und liefert damit selbst den Beweis dafür, dass Marktwirtschaft im Extremfall nicht zu mehr, sondern zu weniger Wettbewerb führt. Hayek liegt in manchen Punkten schlicht falsch.
    Wenn Facebook seine eigene Währung aufsetzt, wird Facebook irgendwann genauso zentralistischer Monopolist sein, wie die Zentralbanken bisher.
    Damit hätte man dann den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben und Facebook zudem die Tür geöffnet, sich selbst als globaler Pseudo Staat zu etablieren. In Anbetracht der Tatsache, dass Facebook zudem kein politisch neutrales Unternehmen darstellt, sondern sich bisweilen als stark einseitig politisch gefärbter Agitator und Massinfluencer aufführt, müssen hier sämtliche Alarmglocken angehen.

  2. Auf dem Bild auf der Libra.org Homepage steht die Sonne so tief, dass auch Zwerge lange Schatten werfen. Dort ist ja alles versammelt, was irgendwie mit Zahlung zu tun hat (z.B. VISA, MC, Womens World Banking (!!)) und den Nutzer direkt (Disagio > 2.5%) oder indirekt (Einpreisung des Disagios ex ante) Geld kostet, aber so schick bequem ist. Wahrscheinlich zahlen auch Baerbeck und Habock mit diesen Karten.

  3. Wie verrückt muss man sein, wenn FB schon seine eigene Plattform und seine User zensiert und überwacht, Daten sammelt und verkauft? Wer sich dann noch mit der virtuellen Währung Libra von FB einlässt, ist vollends diesen Schandverein ausgeliefert. Ich bin nicht bei FB und Zuckerschmusi wird mich nie bekommen. Mit Libra können dann alle Wege der Transaktionen verfolgt werden – Dummheit sowas – der CIA und NSA lassen grüßen.

  4. „Es würde rasch jenes Geld, das sich als ungeeignet oder wertlos herausstellt, verdrängen.“

    Sie meinen, die Schuldenwährung Euro (Schattenhaushalte, TargetII, andere Bilanztricks) würde verdrängt werden ?

  5. Geld ohne Ware hat keinen Wert!

    Was produzieren die Weichwährungsländer so, für den Weltmarkt“?

    Mit dem Dollar können Sie auf der ganzen Welt einkaufen. Das Versuchen Sie mal mit dem EURO. Die „Stärke“ des Dollar resultiert aus dieser Tatsache, und hat sich damit als anerkannte Zweitwährung, neben allen nationalen (Weich) Währungen auf der Welt, durchgesetzt. Wenn der EURO kollabiert ist werden Sie für Gold und Dollar immer noch Waren bekommen. Mit dem EURO können Sie sich nicht mal mehr den „Hintern“ säubern, im Ernstfall.

    Mal ein älterer Artikel von einem der auch keine Ahnung von Geld hat:

    https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7914262.html

    Und schon Träumen wieder einige, von der Weltwährung EURO:

    https://www.welt.de/finanzen/article191140803/Schwacher-Dollar-Euro-ist-zurueck-im-Duell-um-die-Weltwaehrung.html

    Kleiner Tipp, das Chinesische Geld wird auch keine Weltwährung.

  6. Ich schätze den Paternalismus des Staates sehr wenn es um viele Bereiche geht: Währung, Sicherheit, Rechtssprechung, Wasserversorgung, Infrastruktur… Man könnte natürlich dem Lobbyismus den Kampf an sagen indem man diese Bereiche einfach direkt in die Hände von Unternehmen legt, das Volk wird noch weniger der Gewinner sein. Schön neben den ganzen linksgrünen Träumereien zur Abwechslung auch mal neo-kapitalistische zu lesen.

  7. Der Staat wird niemals das Monopol über das Geld aus der Hand geben – das, was hier dargelegt wird, ist ein schöner Traum, eine unerfüllbare Vision. Gleiches gilt auch für den Kommunismus.

  8. „Das gute Geld verdrängt das schlechte Geld.“ Ich hab mal gelernt, dass es umgekehrt ist. Schlechtes Geld will jeder sofort wieder loswerden, also gibt er es aus. Gutes Geld wird gehortet. Und schon verdrängt das schlechte Geld im Umlauf das Gute.

    Davon abgesehen, ist es vielleicht nicht gerade clever einer Datenkrake wie facebook auch noch Zugriff auf den persönlichen Zahlungsverkehr zu gestatten. Wenn Facebook schon die Meinungen unerwünschter Personen löscht, wer weiß, was dann mit deren Librageld anstellt.

    • Bei missliebiger Meinung wird man Gesperrt, und das Konto gleich mit. So wird man bei diesem Verein dann erzogen.

    • Mein Einkauf bei ALDI oder Orion? Das Aktfoto meiner Oma? Das wär ja entsetzlich!

  9. Libra ist ein weiterer Schritt auf dem Weg das Bargeld abzuschaffen. Und das auch noch von einem amerikanischem Monopolisten, der missliebe Meinungen gerne mal zensiert. Und dann missliebigen Bürgern sicher ebenso gerne mal die Finanz-Accounts sperrt.

    Jeder der mit Libra handelt, macht sein Leben noch transparenter und sich selbst noch abhängiger von der dunklen Seite der Macht. In „Libra“ steckt auch das Wort „Liar“…

  10. Das ist echt bitter. Wenn der Konjunktiv Konjunktur hat. Wie beschleunigt der Bitcoin den Klimawandel? Müssen wir alle sterben? 😉

  11. zunächst einmal: die Anzahl der bekannten Cryptos liegt zZt bei über 2250.
    https://coinmarketcap.com/all/views/all/

    Das Besondere an Faceboock: es hat einen relevanten Kundenstamm, der zudem nachgewiesenermaßen alles macht , was der Boss sagt.
    Für Geld galt früher (…) nicht beliebig vermehrbar, allgemein anerkanntes Leistungs und Wertaufbewahrungsmittel.
    Das „NICHT beliebig vermehrbar“ ist von den Zentralbanken mittlerweile ad Absurdum geführt.
    (für jeden neuen Bitcoin müssen übrigens höhere Aufwendungen gemacht werden und die Gesamtzahl ist gedeckelt, im Gegensatz zu Euro&co)

    Die Anbindung von Libra an andere FIAT Währungen wird die Schwankungbreite, das große Problem beim Bitcoin- begrenzen (stable Coins..), ist also erstmal positiv und notwendig um eine größere Akzeptanz zu gewinnen.

    Dann kommt die Frage des Vertrauens in den Herausgeber. Der Dollar ist – wie der Euro – nur noch eine Luftnummer „in God we trust“, aber wird dennoch nahezu Weltweit akzeptiert.
    Ich persönlich würde wahrscheinlich erstmal jede andere Crypto dem Modell Facebook vorziehen. Z.B. das Vodafone M-Pesa Modell mit mittlerweile 500Mio Nutzern weltweit.

    Um die Akzeptanz durchzusetzen , werden derzeit die Zugänge zu Bitcoin &co massiv erleichtert (Aufstellen von Bitcoin/Geldautomaten, Vermehrung der Akzeptanzstellen.)

    Das Modell Crypto ist naturgemäß ein Hassobjekt für jede Zentralbank und jeden im Staatskonstrukt gefangenen Politiker. Wenn sich eine (oder wenige) Währungen durchsetzten würden, eine Wechselkursstabilität und Verfügbarkeit bieten würden, könnten die obigen schlichtweg ihre vollkommen katastrophale Ausgaben und bakschisch Mentalität nicht mehr weiterverfolgen, weil ihnen die Macht, immer mehr ungedeckte Schecks, sprich Euros ohne irgendeinen Leistungs- und Werte- background zu kreieren , entzogen würde.

    Letztlich ist es vielleicht (…) tatsächlich die letzte Chance , die Welt-geldwirtschaft wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen.
    Probleme ignorieren hilft langfristig nicht!

  12. Die Idee einer Kryptowährung auf Blockchain-Basis ist klasse, da dezentral und anonym. Nicht alle Kryptos müssen übrigens mit enormen Energiekosten „geschürft“ werden, wie das beim Bitcoin der Fall ist. Ein weit verbreitetes Vorurteil.

    Libra hingegen macht mich als User nicht nur bis ins letzte Detail gläsern, es ist theoretisch sogar denkbar, dass mir die dahinter stehende Institution mehr oder weniger willkürlich die Nutzungsrechte entzieht, sprich, die Wallet sperrt. Nicht begrüßenswert für jemanden, der an seiner Freiheit hängt.

  13. Ich denke, dass es am Ende nur eine Basis gibt, und die wird in Gold bemessen. Jede andere Währung, und davon gibt es viele, wird sich immer daran messen lassen müssen.

  14. Der Autor hat wohl nicht genau hingesehen. Libra wird aus einem Konsortium aus Uber, Visa et al kontrolliert. Es ist eine Kryptowährung mit Zentralbankensystem, sozusagen. Das genaue Gegenteil von dem, was ursprünglich die Idee war.

    Dazu: Über allem regiert Facebook. Ausgerechnet! Unsereins wird damit rechnen müssen, nicht nur von facebook.com gesperrt zu werden sondern auch mal die Transaktions-Erlaubnis entzogen zu bekommen.

    »Du hast da etwas gekauft, das nicht unseren Community-Standards entspricht. Dein Guthaben wird für 30 Tage eingefroren. Viel Glück beim Zahlen Deiner Miete für diesen Monat.«

    • Selbiges wird so oder so geschehen, wenn das Bargeld abgeschafft ist und die Gesinnungsgenossen erst mal säubern weltweit, insbesondere in Deutschland. Auf Knopfdruck ausgelöscht, egal wie viele Stellen vor dem Komma des nur noch virtuellen Bankkontos stehen. Eines Tages wird es die kleine Gold- oder Silbermünze sein, die der Bauer akzeptiert, wenn du essen willst. Oder du besitzt handwerkliche Fähigkeiten, die heute beim einem Großteil des Nachwuchses auf den Smartphone-Daumen beschränkt sind.

  15. Eine Währung für 19 Staaten (Euro) funktioniert schon nicht wirklich, und dann soll es eine Währung für die ganze Welt schaffen?

    Ja klar, die schaffen das schon …

  16. Wie richtig dargestellt ist Libra gar keine Währung auch keine Cryptowährung sondern ein Zertifikat. Die Libra Association garantiert den Wert bezogen auf staatliche Währungen, d.h. wenn ich mit Libra bezahle garantiert die Libra Association, dass der Verkäufer den Betrag in der in seinem Land gültigen Währung bekommt. Das ganze ist dem alten Goldstandard damit nicht unähnlich.

    Wie auch immer die Währungen floaten und zwangsläufig muss auch der Wert der Libra floaten. Eine Währung ist es dennoch nicht, denn niemand kann gezwungen werden Libra anstelle der Nationalen Währung anzunehmen. Hier hat der Staat immer noch die Hand drauf. Ganz abgesehen davon, dass sobald kein Unternehmen sobald auf die Idee kommt Löhne und Gehälter in Libra auszuzahlen. Denn auch hier hat der Staat die Hand drauf.

    Und wenn die Libra Association pleite geht, passiert was mit jedem Zertifikat passiert: Es wird wertlos.

    Hatten wir doch schon 2008 im großen Stil!

    Das heißt nicht, dass Libra nicht reüssieren kann, elektronische Zahlungen werden ggf. vereinfacht, es wird zur Wehraufbewahrung genutzt, das Risiko wird auf mehrere Währung verteilt. Aber die Risiken bleiben.
    Wie a

  17. Geld ist Papier ! Der Schein ist eine Schuldverschreibung, die Deckung ist immer nur das Versprechen, das Papier zum gleichen Wert zurück zu nehmen, rein theoretisch. Ich erinnere mich da an die Panik von Merkel + Steinbrück , die in der Bankenkrise für die Guthaben garantierten, in einem Anfall von grenzenloser Selbstüberschätzung. Warum sollte das also mit der Libra nicht klappen ?

  18. Wer über Währungen Bescheid weiß, der weiß auch, dass es „Schöpfungsgewinne“ und Transaktionskosten gibt. Besonders bei Kleinbeträgen wäre eine „Cyberwährung“ im Vorteil, wenn sie dann noch stabil ist, wird es interessant. Wer (wie die halbe Menschheit) mit Transaktionen im zweistelligen Dollarbereich über den Monat kommt, der freut sich über ein paar gesparten Cents (sic) bei den Transaktionskosten.

    Daran wird sich wohl Facebook ausgiebig bedienen wollen, aber es ist dann Konkurrenz zu den Nationalbanken. Da machen nicht wenige fetter Profite.

    PS: eines der ersten Opfer könnte Paypal werden.

  19. Lieber, lieber Herr Schäffler,

    wie bringen Sie denn nur soviel positive Assoziationen einerseits der Idee einer für den Menschen nützlichen Währung mit, andererseits, einem Unternehmen, wie Facebook zusammen? Meinen Sie nicht, dass dies gleichzeitig abstrus, lächerlich und gefährlich ist?

    Neben begründeten Anhaltspunkten, dass Facebook einem DARPA-Programm entsprungen ist sowie der verpflichtenden Zusammenarbeit mit den amerikanischen Geheimdiensten, beruht deren Geschäftsmodell mit unterschiedlichen Diensten vor allem auf der freiwilligen Gläsernheit ihrer Nutzer. Nun wollen sie den vielen unwissenden Menschen also auch noch eine „Währung“ schmackhaft machen, die tief in die Dienste von Facebook und wer weiss wer noch alles integriert wird? Wenn Sie das tatsächlich empfehlen, dann ist Ihr freiheitliches Gesellschaftsbild reine Makulatur. Dann wollen sie streben Sie konsequenter Weise eine totalitäre Gesellschaft an.

    Alle diese Milliarden von personenbezogenen Daten erweitert um den direkten Draht zu den Konten, Zahlungen, Einkäufen etc etc. Haben Sie noch nie eines der vielen Beispiele im Kleinen gesehen, bei denen, wenn man sie hochskalieren würde, gezeigt wird, wie einfach über Data-Mining vollständige Profile über Individuen von der Wiege bis zur Bare einschließlich Politikern, über politische Prozesse, Unternehmen und Banken, ja ganze Gesellschaften erstellt werden können? Alles in der Hand eines regierunstreuen amerikanischen Unternehmen, das zusätzlich noch Meinungen und Wahlen beeinflusst – das zusätzlich auch noch unterstützt durch Vereine von ehemaligen Stasispitzeln im Auftrag eines Herrn Maas?

    Jeder Mensch, der auch nur halbwegs bei Troste ist, sollte das für eine völlig wahnsinnige Idee halten. Ernsthaft!

    Dazu kommt ja auch noch die Einführung von 5G, womit die Menschen noch nicht mal mehr die Möglichkeit einer Privatsphäre bleibt – abgesehen von den absehbaren gesundheitlichen Gefahren, denen man die Menschen ohne sie zu fragen aussetzt.

    Holla die Waldfeh, Herr Schäffler, gehen Sie bitte noch mal ganz tief in sich, insbesondere als Mitglied der Hayek-Gesellschaft und der durch diese vertretenen Ideen.

    • Den meisten wird erst unterm Laser-Skalpell auffallen, dass das kein Laserschwert und der Mann mit dem Kittel kein Jedi-Ritter ist, der einen rettet ;)))

  20. Wir haben schon mehr als genug wesentlich ungelöste Probleme mit Geld, Kredit, Euro, usw. usw. usw. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir noch experimentelle Luftnummern wie Krypto-Währungen auf die Tagesordnung nehmen. Im nächsten Finanzcrash – wann und wie sind unbekannt – brauchen wir die Zentralbanken mit dem Geldhahn – whatever it takes.

    • Finanzcrash ? Beim nächsten Stromausfall, der wegen der fachmännisch durchgeführten Energie“wende“ so sicher kommt, wie das Amen in der Kirche haben Sie keine Geld mehr…..

  21. Als Mark Zuckerberg dabei war, sein „Facebook“ zu gründen, fragte ihn ein Kumpel, warum er denn glaube, dass die Leute dem Portal freiwillig all ihre intimsten Daten anvertrauen würden. Seine Antwort damals: weil sie Idioten sind. Und einem Unternehmen, das schon so oft bewiesen hat, dass man ihm nicht vertrauen kann (in dieser Woche sicherte Zuckerberg Macron z.B. zu, dass bei „Hass-Postings“ sofort die IP-Adresse rausgegeben wird), dem werde ich garantiert niemals mein Geld anvertrauen.

    PS: „Die Fische halten den Wurm für den Betrüger, nicht den Angler.“ (Kurt Tackmann)

  22. Wer über ein hinreichendes Grundvermögen verfügt und mit den daraus resultierenden Erträgen seinen Unterhalt bestreiten kann, wird wenig Probleme haben, neue Wege zu gehen. In welchen Währungen er seine Liquidität vorhält, spielt dann eine untergeordnete Rolle. Schon das BGB v. 18.08.1896 folgte dem verblüffend einleuchtenden Grunsatz: „Geld hat man zu haben“. Auf die Idee, daß Menschen die kein Geld haben Rechtsgeschäfte abschließen oder daß Menschen, die Rechtsgeschäfte abschließenm kein Geld haben könnten, kam Ende des 19. Jahrhunderts niemand.
    Für die weltweit wohl >7 Mrd derjenigen Exemplare von homo sapiens, die nicht über ein solches Vermögen verfügen, sieht die Zukunft aber wohl düster aus. Blöd nur, falls die sich damit nicht abfinden wollen…. dann gibt’s … genau!

    • Mit Facebook-Aktien wird man vermutlich mehr Geld verdienen als mit deutschen Mietshäusern…

      Übrigens: die „Mietpreisbremsen“ werden zu noch höheren Preissteigerungen auf dem (verbleibenden) freien Markt führen.

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