Dass der Autor seine Probleme mit der Geldpolitik der EZB hat, ist ja nun hinlänglich bekannt. Aber ich möchte wetten, liebe Leser, dass sie beim Lesen dieser Überschrift als ersten Reflex den Satz durch ihre Hirnwindungen haben rauschen hören „jetzt ist es soweit, die Jungs mit der weißen Jacke kommen ihn heute Abend abholen“. Draghi lässt schon mal dem Veuve Claqueur in die Champagnerflöten füllen vor lauter Vorfreude.
Ich bin daher gespannt auf Ihre Reaktionen, verehrte Leser, wenn sie am Ende meiner schockierenden Argumentationskette angelangt sein werden. Funktioniert die Nullzinspolitik in Japan nicht auch?
Immer wieder werde ich bei meinen Vorträgen und in Leserzuschriften gefragt, warum denn Japan die Nullzinspolitik scheinbar schadlos seid 30 Jahren überstanden hat und ob das nicht beweist, dass diese eben entgegen meiner Argumente doch funktioniert. Das war für mich Grund genug, die Lage in diesem Land, das während meiner Dissertation auch für zwei Jahre meine Wahlheimat war und an das ich nur die schönsten Erinnerungen hege, einmal näher zu betrachten. Das Glück kam dabei zu Hilfe: Prof. Schnabel, Universität Leipzig, hatte bereits einen Datenschatz zusammengetragen.
Das Ergebnis ist erschütternd. Die Bedingungen sind andere, aber der Schaden ist der gleiche.
Richtig ist: Der Untergang der Währung ist bisher nicht eingetreten, aber die Bank von Japan sitzt noch tiefer in der Zinsfalle als die EZB, weil sie schon seit 1990 das Loch tiefer gräbt, in dem sie sitzt. Die Zombifizierung der Unternehmenswelt ist wesentlich weiter fortgeschritten als in Europa, wahrscheinlich sind schon ein Drittel der Unternehmen Zombies mit dem Ergebnis, dass es gesamtwirtschaftlich keinen Produktivitätsfortschritt mehr gibt. Es gibt stattdessen einen Produktivitätsrückschritt, der sich darin manifestiert, dass die verfügbaren realen pro-Kopf-Einkommen seit 20 Jahren um ca. 1% pro Jahr schrumpfen. Nur ein Volk, das den Stoizismus so sehr zur Kunstform erhoben hat wie die leidensfähigen Japaner, lässt sich so etwas so lange gefallen.
Die Banken überleben das, weil sie in einem kartellartig organisierten Oligopol dem Ertragsdruck zulasten der Konsumenten und Kunden standhalten. Die inneren Spannungen, denen der Euro ausgesetzt ist, der im Gegensatz zum Yen gar keine richtige Währung ist, bestehen in Japan nicht, weil es sich um einen einheitlichen Zentralstaat handelt. Das Ungleichgewicht sucht sich also andere Ventile. Und es findet sie.
Kinder als Luxusgut
Den schrumpfenden Realeinkommen stehen seit Jahrzehnten künstlich erhaltene und aufgeblasene Vermögenswertblasen vor allem im Immobiliensektor gegenüber. Der Protektionismus bei Agrarprodukten sorgt zugleich für die immer noch höchsten Lebenshaltungskosten aller OECD-Länder. Schrumpfende Einkommen und unbezahlbare Immobilienpreise haben dafür gesorgt, dass bei jungen Ehepaaren beide Partner arbeiten müssen und sich keine Kinder mehr leisten können, um nicht dem sozialen Absturz anheimzufallen. Die Geburtenrate fällt und fällt und die demographische Katastrophe ist praktisch nicht mehr umkehrbar.
Die schnell schrumpfende Basis der arbeitsfähigen Bevölkerung muss eine schnell wachsende Schicht von Greisen und Pflegefällen ernähren. Der hypertrophe Kopf einer umgedrehten Bevölkerungspyramide ähnelt mehr und mehr einem auf seiner Spitze balancierenden Dreieck, dessen Basis von Jahr zu Jahr schmaler wird. Wir können in Japan life und in Zeitlupe dabei zusehen, wie ein Volk Selbstmord begeht, oder besser: Wie eine falsche Politik es in den kollektiven Selbstmord treibt, indem Geburt und Aufzucht von Kindern zum absoluten Luxusprodukt gemacht wird, das sich die Masse der Bevölkerung nicht mehr leisten kann.
Freiheit ist Wachstum. Planwirtschaft ist Tod.
Es ist offenbar nicht nur so, dass sich in einer freien Marktwirtschaft der langfristige Zins an das langfristige Wachstum anpasst. Es scheint auch so zu sein, dass in einer Nullzins-Planwirtschaft sich das langfristige Wachstum an den Null- und Negativzins anpasst und dass die Folgephänomene eine Kettenreaktion aus schrumpfenden Einkommen, fallender Geburtenrate, schrumpfender Bevölkerung und Absorption der knapper werdenden Ressourcen durch die Gerontokratie zum Kollaps des Gemeinwesens führt.
Wir können in Japan studieren, was uns in Deutschland und Europa erst noch bevorsteht.
Die planwirtschaftliche Geldordnung ist ihrem philosophischen Grunde nach ein Angriff auf die natürliche Ordnung der Freiheit. Sie legt die Axt an die Wurzel unserer Existenz als Volk. Für die Hasser der abendländischen Zivilisation ist das natürlich ein Grund zum Feiern und auch zum Leugnen.
Die Lüge der planwirtschaftlichen Nachhaltigkeit
Jede Gesellschaft trägt eine Monstranz vor sich her, die für etwas steht, was sie in Wahrheit verraten hat. Bei uns ist diese Monstranz der Fetischbegriff der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit wird uns von den grünen Muezzins Tag und Nacht von den öffentlich-rechtlichen und Mainstream-Medienminaretten herunter vorgebetet. Am besten sollen wir auf das Atmen verzichten, damit das Klima „nachhaltig“ geschützt wird.
Aber für wen? Wohl kaum für unsere Kinder und Kindeskinder, deren Zukunft und Existenz durch die oben beschriebenen Mechanismen dem Geldsozialismus zum Opfer fallen. Diese Leute wollen den Planeten wohl eher für die Kakerlaken retten. In Wahrheit ist die Nachhaltigkeit eine Schimäre. Ihre Apostel predigen sie, aber ihre Politik verspielt sie, weil sie die natürliche Ordnung der Freiheit leugnet, ohne die eine Gesellschaft eben nicht funktionieren kann. Der Geldsozialismus erreicht auf weichem Wege, was den völkermörderischen Horden der stalinistischen Sozialismusversion nicht gelungen ist, weil seine Terrorherrschaft nicht lange genug angedauert hat.
Er ist deshalb eine weiche Form des Genozids, die Verkörperung des „Sui-Genocide“, dessen Malthusianische Anhänger den Menschen für eine Krankheit halten, die den Planeten befallen hat.
Igor Schafarewitsch schrieb in seinem philosophischen Hauptwerk „Der Todestrieb in der Geschichte“ den prophetischen Satz: „Der Tod der Menschheit ist nicht nur ein denkbares Ereignis, wenn der Sozialismus triumphiert, sondern er stellt das Ziel des Sozialismus dar.“
Das gilt auch für den Geldsozialismus. Ein Blick nach Japan genügt, um sich das klarzumachen.
Wenn ich das hier richtig verstehe, dann haben wir noch 5 Monate, dann sind wir alle pleite. Markus Krall im November 2017: https://www.goldseiten.de/artikel/367111–Dr.-Markus-Krall~-Spaetestens-in-2-Jahren-ist-der-Staat-pleite-und-damit-auch-wir.html
Naja, es muss ja auch von rechts Wettbewerber geben zum Katastrophen-Anblasen von links (z.B. IPCC im Jahr 2007: “Es bleiben vielleicht nur noch acht Jahre bis zur Klimakatastrophe”).
Der Zins spiegelt die Zeitpräferenz eines jeden Individuums bzw. die durchschnittliche Zeitpräferenz einer Gesellschaft wieder. Jeder Mensch hat einen eigenen individuellen (natürlichen) Zins, der seine Entscheidungen und Handeln mitbestimmt. Drogensüchtige und kleine Kinder besitzen eine sehr hohe Zeitpräferenz (Gegenwartsorientierung) und verlangen für den Verzicht auf Gegenwartskonsum sehr hohe Zinsen. Der Zins hat eine natürliche Ursache, er existiert sowie auch die Schwerkraft existiert. Wir können ihn weder manipulieren noch abschaffen. Denn der Mensch muss in der Welt unter Knappheitsbedingungen und Unsicherheit operieren, weshalb er generell Gegenwartsgüter gegenüber Zukunftsgüter präferiert und für den Verzicht auf Gegenwartskonsum immer einen Preis (Entschädigung) verlangt. Der Zins ist nicht etwas was Institutionen festlegen.
Ich denke auch, dass sich das Reproduktionsverhalten auch wieder umdrehen kann. Sowohl Deutschland, als auch Japan sind sehr dicht bevölkert. Da bringt nunmal auch einen gewissen „Dichtestress“ mit. Jeder, der schon mal ein Land mit großen Weiten besucht hat, wo das nicht so ist, kann nach der Rückkehr diesen Effekt bestätigen. In Deutschland wird es im Gegensatz zu Japan jedoch keine Umkehr geben, weil der Dichtestress durch das Reproduktionsverhalten unserer lieben muslimischen Gäste nicht nachlassen, sondern weiter ansteigen wird. Und da der Islam der Frau das sexuelle Selbstbestimmungsrecht völlig geraubt hat, wird das auch so bleiben.
Eine Frage drängt sich dem Historiker auf, und ich weiß darauf keine Antwort aus dem hohlen Bauche, und dennoch ist es offensichtlich: Ungezwungenen Selbstmord per Gebärverzicht, das gibt es insbesondere in Japan und Deutschland, auch wenn nahezu alle Wohlstandspopulationen der Welt inzwischen negative Geburtenraten haben. Damit aber trifft es in dieser Dramatik genau die beiden großen Verlierer des Zweiten Weltkrieges.
Auf Youtube bin ich neulich mal über ein Video gestolpert, das Filmmaterial zeigt, das die Amerikaner 1945 im noch total zerstörten Hiroshima gedreht hatten, unmittelbar nachdem sie dort einmarschieren konnten. Das ist insoweit bekanntes Material, aber was bei mir hängenblieb, war der Kommentar eines (vermutlich) Nichtjapaners (in Englisch) der in etwas so ging: „Vor 1945 waren die Japaner ein stolzes, hartnäckiges, bildungshungriges und sicher auch manchmal grausames und nicht zimperliches Volk, mit vielen Kindern und einem großen Militär, das sich beinahe ganz Asien untertan machte. Dann kamen die Amerikaner und warfen die Atombomben. Japan danach und seitdem: Hello Kitty“.
Er bekam mehrere hundert Likes dafür in nur drei Wochen, und gerade Japaner pflichteten ihm bei. Als ich vor einigen Jahren Japan besuchte, fiel mir positiv natürlich die Sauberkeit, die unfaßbar intakte Infrastruktur auf, Shinkansenzüge, deren Unpünktlichkeit sich bestenfalls in Sekunden messen läßt – und Deutschland wirkte bei meiner Rückkehr noch trostloser, verranzter, kaputter. Aber vermeinte ich auch eine gewisse Unernsthaftigkeit, ja Infantilität vieler Japaner zu erkennen, bei der ich mir nicht sicher war, ob ich nur lost in translation war oder ob dieses undurchsichtige und oft künstlich wirkende Dauerlächeln oder das oft affektierte Kichern junger Frauen nicht eine Art Schutzwall ist für ein zutiefst gekränktes und an sich selbst zweifelndes Volk.
Thorsten Hinz, ein Autor der JF, hat einmal für Deutschland, in Betrachtung der Folgen der Niederlage von 1945, das Buch „Die Psychologie der Niederlage“ geschrieben, der Kult des Sich-Ergebens, sich selbst Abwertens der deutschen Nachkriegskohorten. Wen das Thema interessiert, dem kann ich dieses Werk nur empfehlen, zumal ohnehin die Neigung besteht, alles immer nur tagesaktuell erklären zu wollen („Merkel muß weg“)
Spricht man über Gebärverweigerung, kommt man nicht um das diametral geänderte Selbstverständnis der Frauen umhin, die in beiden Kulturen inzwischen ihr Leben nicht mehr darauf ausrichten, Kinder zu bekommen, die Vorteile der Kinderlosigkeit bei der Konkurrenz um Arbeitsplätze sind einfach zu groß. Und noch besteht in beiden Ländern die Seniorengeneration nur aus der ersten kinderlosen Generation, die noch Windfallprofits ihres Gebärverzichtes einstreichen kann und das Prinzip so sogar popularisiert – jede nachfolgende Generation wird das aber nicht mehr können, aber noch fehlt beiden Gesellschaften damit das Massenelend der Altersarmut, das, wenn es kommt, diese Gesellschaften noch einmal vollkommen verändern wird. Dagegen helfen keine Avatare und Pflegeroboter – sie werden nie Wohnungen kaufen oder überhaupt konsumieren.
Insoweit halte ich den Nullzins für das logische Kennzeichen einer zugrundegehenden Kinderlosengesellschaft. Wo alles nur schrumpft, kann es keine Vermögenszuwächse mehr geben (und damit keinen Zins) denn die jungen Generationen sind nicht mehr in der Lage, die Buchwerte der Vermögensansprüche der Alten zu erwirtschaften. Fin de siecle.
Auch die muslimischen Einwanderer, auf die Politik und Wirtschaft große Hoffnungen setzen, werden trotz hoher Geburtenrate an dem von Ihnen geschilderten Niedergang nichts ändern, da Bildung bei ihnen keinen hohen Stellenwert hat. Sie werden im Gegenteil den Niedergang eher noch beschleunigen.
Sehr spannender Kommentar, beim Lesen überkam mich der Gedanke, dass die Japaner eigentlich die „Deutschen“ Asiens sind. Bei allen kulturellen Unterschieden gibt es viele Gemeinsamkeiten und Parallelen. Japan wäre eigentlich strategisch ein perfekter Partner für Zusammenarbeit in vielen Bereichen. Wirtschaftlich, Wissenschaftlich, Technologisch, Politisch…
Es gibt wenig Kulturfeste fremder Nationen die sich so großer Beliebtheit erfreuen wie hier in Düsseldorf der Japantag.
In der Tat, Accessio. Die reichsten Länder UND Menschen haben die wenigsten, indes die ärmsten Länder UND Menschen haben die meisten Kinder. Ein Paradoxon der Evolution, finden Sie nicht?!
Paradox? Eher schlüssig! Es ist doch selbst in Deutschland so. Oft haben gerade „ärmere“ Hartz 4 Familien mehrere Kinder. Einer oder beide Elternteile sind oft nicht berufsttätig, also man hat Zeit und wenn man sich alle Sozialleistungen (oft freie oder geminderte Eintrittspreise, kostenlose Schulbücher usw),mitnimmt und gleichzeitig bei der Geldleistung für die Kinder spart, dann bedeuten mehr Kinder, erstmal mehr leistungsloses Einkommen. Ein gut ausgebildetes Paar ist beruflich meistens stark ausgelastet, hat oft verschiedenen Arbeitszeitmodelle, muss seinen Lebensunterhalt selber verdienen, findet keine Kitaplätze usw.
Die Evolution funktioniert halt, nur ob es so langfristig von Vorteil ist?
Langfristig von Vorteil, Alexander? Nein, natürlich nicht. Dazu muss man nur das brillante Buch von Thilo Sarrazin lesen, dessen langfristige (!!!) Prognose in der vernichtenden Aussage gipfelt: Deutschland schafft sich ab!
Wenn Erwerbsarbeit attraktiver als eine echte Familie ist, dann werden die „Marktteilnehmer“ auch reagieren. Dazu kommt, dass man als Mann schnell mit dem Risiko als „Zahlvater“ selbst zum Sozialfall wird.
Den Vergleich mit den Kakerlaken finde ich unangemessen. Die Weltbevölkerung wächst als Gesamtheit immer noch und aufgrund der beschränkten Flächen ist eine Stagnation nicht das Schlechteste. Dumm ist nur, dass geordnete Staaten wie Japan schrumpfen und ungeordnete wie Mali wachsen. Wäre es umgekehrt, wäre vieles leichter.
Herr Krall nettes Wortspiel! Santé! 🙂
Groupie, Sie haben mit Ihrer Argumentation durchaus recht, wenn, ja, wenn die gesellschaftliche Entwicklung in Japan endlich wäre und es ab einem bestimmten Punkt in der Zukunft zu einer Wende, zu einer inneren, bewusstseinsmäßigen Umkehr kommt, die dazu führt, dass als Mindestvoraussetzung so viele Kinder geboren werden, dass ein Erhaltungslevel von 1:1 erreicht werden kann. Geschied dies nicht, dann wird das japanische Volk irgendwann in xxx Jahren unter die Existenz entscheidende, weil populationserhaltende Marke fallen und das gleiche Schicksal wie die Mohikaner erleiden. Die These von Dr. Krall lässt sich also mitnichten mit Ihrer Darlegung auf langfristige Sicht negieren, auch wenn man auf kurzfristige Sicht mit Ihnen d’accord gehen kann.
Klimawahn treibt die Menschen auf die Strasse aber die Zukunft des Euro? Die Zukunft des Sozialstaats? Gähn!
Ich habe die beiden Bücher von Dr. Krall gelesen und mir seine Vorträge auf YouTube angeschaut. Seine Thesen sind für mich absolut stringent und logisch. Nur ein einziger Punkt in seiner Argumentationskette treibt mich gedanklich schon seit langem um: Wenn die europäischen Banken aufgrund sehr geringer Gewinnmargen plus dem in naher Zukunft anstehenden Bankrott der akkumulieren Zombiunternehmem in Europa ihr gesamtes Eigenkapital verlieren, warum muss es dann apodiktisch (!) zu einer Hyperinflation kommen, wenn die EZB interveniert (…weil die neuerliche Kapitalausstattung der Banken durch privatwirtschaftliche Investoren absehbar scheitert) ??? Die liquiden Rücklagen der Finanzunternehmen werden zuerst in ihren virtuellen Tresoren vernichtet und dann von „Gott Draghi“ mittels eines Mausklicks neu erschaffen und wiederum dort eingelagert. Dieses Fiat Money verlässt allerdings niemals seinen Bestimmungsort und kann daher – zumindest nach meinem Verständnis – weder langsam noch schnell in die Realwirtschaft diffundieren, um dort die Möglichkeit zu erhalten eine rasante Inflation aus der Taufe zu heben.
Frage: Warum irre ich mich mit meiner Vorstellung in diesem spezifischen Punkt? Kann mir hier jemand im Forum weiterhelfen? Danke im Voraus. 🙂
Durch den Niedrigzins entstehen Gewinne aus der Inflation bzw. Entwertung der Schulden. Diese Gewinne aus der Enteignung der Spare dienen dazu die Löcher zu stopfen.
Somit kann das System so lange weiterlaufen, wie die Enteignung der Sparer funktioniert. Problematisch wird es erst wenn der Aussenwert des Euros sinkt und damit eine nicht kaschierbare Inflation entsteht. Das kann dauern…
Eine Prognose bei Wikipedia sieht Japans Bevölkerung auch massiv schrumpfen. Von 128 Mil. 2010 auf nur noch gut 100 Mil. 2050. Das sind dann allerdings immer noch 7 Mil mehr als 1960.
Ich würde das als gesund schrumpfen bezeichnen.
Zudem, wenn es weniger gibt von allem, werden die Alten automatisch auch weniger bekommen und wieder früher sterben. Das muss nicht unbedingt etwas schlimmes sein. Wenn ich sehe, wie heute manche Alten einfach nur noch dahinvegitieren. Ja, das Pflegepersonal kümmert sich gut um sie, der Körper wird gepflegt und erhält garantiert alle Nährstoffe und Tabletten die zu seiner Existenz notwendig sind, aber der Geist hat sich schon längst verabschiedet. Die Seele ist fort. Sie existieren nur noch als Körper.
Möchten wir so leben? Ich nicht!
Somit – alles kein Drama.
Firmen werden irgendwann trotz allem sterben, das Geld wird nichts mehr wert sein, Alte können wieder in Frieden sterben. Und dann werden Junge irgendwann auch wieder Kinder bekommen 🙂
Japan hat ein anderes Rentensystem – die größten Rentenfonds der Welt und die investieren zum Bedauern des Staates auch international . da hängt das Wohl der Alten nicht von den Jungen ab, eher umgekehrt . die Alten arbeiten noch nach der Rente und unterstützen die Jungen, die Eigentumsquote bei Wohnraum ist höher (gerade bei den Alten ) als in Deutschland .
Ihre Aussage ist keineswegs ein Wagnis. Während sehr viele Deutsche in Umfragen ihr Desinteresse am eigenen Land zu Protokoll geben, Josef Fischer gar titelte „Risiko Deutschland“, sind derartige Meinungsäußerungen über das eigene Land bei Japanern wohl die Ausnahme. Bis vor einigen Jahren hatte ich in Düsseldorf beruflichen Kontakt zu verschiedenen japanischen Geschäftsleuten und Angestellten. Das eigene Land wurde von ihnen niemals herabgewürdigt.
Ich finde Nullzinspolitik prinzipiell auch extrem schädlich, aber eine Politik ungezügelter illegaler Zuwanderung von Menschen, die die Gesellschaft destabilisieren finde ich noch wesentlich schädlicher.
Es wäre also gut, wenn Deutschland aus der Nullzinspolitik aussteigen würde. Viel wichtiger wäre allerdings ein sofortiges Ende des tagtäglichen Zuwanderungswahnsinns. Als ersten Schritt möchte ich die einmal die wahren Kosten der illegalen Massenzuwanderung berechnet haben, also incl. der Monetarisierung der sozialen Kosten der von Illegalen begangenen Gewaltverbrechen, des Clan-Mafia-Wesens, des organisierten Sozialhilfebetrug etc etc etc.
Ich wette, dass dagegen die Kosten der verfehlten Währungspolitik verschwindend sind.
immer wieder interessant, zu hören, wie Herrschaften in ihren Fernsehsesseln darüber phantasieren, dass die Weltbevölkerung schrumpfen müsse. Dazu ein paar alternative Denkansätze:
1. bei Nutzung moderner Anbaumethoden ließe sich das Versorgungspotential der Erde derart erweitern, dass das Bevölkerungswachstum ohne Weiteres noch eine Weile getragen werden kann
2. mit dem dadurch wachsenden Wohlstand sinkt auch die Tendenz zur unbegrenzten Nachwuchsproduktion
3. es gibt Prognosen, die besagen, dass ein derart konstruktiver Ansatz reichlich Spielraum fürs Gelingen hätte
4. es ist dumm, ausgerechnet die Gesellschaften vergehen zu lassen (bzw. deren Untergang zu befürworten), die die Möglichkeiten menschlichen Schaffens am weitesten ausgeschöpft haben. Zumal wenn das wirkliche Bevölkerungswachstum ganz anderswo stattfindet.
Der Geldsozialismus gehört inzwischen weltweit zum Tagesgeschäft jedes Bankers und Politikers. Wenn ich mich richtig erinnere, dann soll die Welt inzwischen mit 250 Billionen Dollar verschuldet sein, wärend das Welt BIP wohl nur 60 oder 70 Billionen beträgt. Auf der einen Seite glaubt man den Crashpropheten, dass das Kartenhaus einstürzen muss, auf der anderen Seite muss man sich fragen, was so unwahrscheinlich an der These ist, dass die Zentralbanken dieser Welt nicht 1.000 oder 10.000 Billionen Kreditgeld aus dem Zylinder zaubern? Denn wie es so schön heißt, beißen den Letzten die Hunde, und kein Zentralbanker will gebissen werden. Ich weiß nicht wie lange es dauert, bis ein Crash kommt, aber Fakt ist, dass diese Vorgehensweise den Wert des Geldes schmälert. Lag der Stundenlohn in den 60-igern noch bei 4,-DM, und blieb bei den Babyboomern die Frau zu Hause, so kann heute jeder selbst rechnen, wie weit sich die Kaufkraft verwässert hat. Jedenfalls ist das Geld auf der Bank nichts wert, was sich inzwischen herumgesprochen haben muss. Denn 8500 Tonnen Gold, die sich neben den 3500 Tonnen Bundesbankgold in deutschem Privatbesitz befinden, sprechen eine eigene Sprache, dass Vertrauen zwar gut, Absicherung aber besser ist.
Eine seriöse, d. h. zukunftsorientierte Geldanlage ist demnach weder in Japan noch in Deutschland möglich. Wegen des Euro-Klumpenrisikos (Gehalt und spätere gesetzliche Rente und ggf. selbstgenutzte Immobilie) bleiben dem Anleger wohl nur noch Aktien- und Immobilienanlagen in Ländern wie z. B. USA, Norwegen, Finnland und der Schweiz. Und die Kinder des Anlegers sollten eine berufliche und private Zukunft außerhalb der EU anstreben.
Der Zins drückt den Wert einer Währung aus und ein hoher Zins bedeutet eine gute Wettbewerbsfähigkeit.. Innovationskraft… Fortschritt. Eine Währung mit einem Null Zins oder negativ Zins ist das genaue Gegenteil…ist gruensozialitische Mangel und Armutsgesellschaft
Richtig, Herr Hoffmann. Nur bedenken Sie bitte, dass praktisch nirgendwo auf der Welt der Zins durch einen freien Markt gebildet wird. Stattdessen hat überall der Staat mittels seiner Notenbanken seine lenkenden Hände mit im Spiel.
Seine Subvention Hände… aber wer ist der Staat…und was ist die Basis eines Staates…und damit der Subvention….das sind wir Steuerzahler…das sind die Leistungserbringer…um ganz genau zu sein…das sind wir als Marktgesellschaft…die immer den Mehrwert… Fortschritt… Innovationen als treibende Kraft…im Verstand und der Vernunft mit sich trägt!
Ich bin anderer Meinung als Autor Krall. Nicht der niedrige Zins bringt das niedrige Wachstum, sondern umgekehrt. Eine Null-Wachstums-Wirtschaft (Wachstum gemessen an der Kapitalbindung) bringt den Nullzins hervor. Eine schrumpfende Bevölkerung wiederum bremst das Wachstum: Es gibt nur noch solchen durch technischen Fortschritt, aber keinen mehr durch demographisch bedingte Nachfragesteigerung. Dazu kommt, dass die Ersparnisse der ganzen Welt in die Industriestaaten fließen, da dort Rechtssicherheit herrscht; die Entwicklungsländer haben zwar Riesenkapitalbedarf, aber da will niemand sein Geld anlegen. ** Die Bevölkerungsentwicklung ist besorgniserregend. Aber ein höherer Zins wird hier nicht helfen.
Herr Seiler, wer war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Gute Frage, oder?
zu Martin W.: Die Frage mit der Henne und dem Ei bezieht sich auf eine bekannte zirkuläre Kausalität und ist eine Fangfrage. Die von mir aufgeworfene Behauptung, das fehlende Wachstum und der resultierende Kapitalüberhang sei Ursache des Zinses (und nicht umgekehrt) mag empirisch schwer zu überprüfen sein, lässt sich aber durch Ihre leicht hingeworfene Bemerkung nicht abtun. Denn sie hat schwerwiegende Konsequenzen für die Wirtschaftspolitik. Wenn Sie dazu einen ernsthaften Beitrag haben: nur zu!
Erst kommt die Leistung und dann die Belohnung mit einem steigenden Zinssatz. Die EU ist somit schon lange in einer abnehmenden Leistungskurve unterwegs…der Negativzins geht hier dem Leistungsausfall dann voraus
Das scheint mir die richtige Interpretation: Negativzins als Symptom des Leistungsabfalls. (Evtl. aber auch „Belohnung“ für die relative Rechtssicherheit des europäisch-nordamerikanischen Raumes.) – M.E. kann man daher die EZB für die impliziten Transfers in die Krisenländer verantwortlich machen (die halte ich für verwerflich), nicht aber für den niedrigen Zins.
So ist es und da ist – seitens bestimmter Kreise – Vorsatz im Spiel. Im übrigen werden – Herr Schäuble lässt grüßen – die „ fehlenden „ Kinder durch das Migrationsprogramm mehr als reichlich ersetzt, zahlenmäßig natürlich. Zivilisatorisch und kulturell mit ebenso weitreichenden Folgen wie wirtschaftlich. Hilft aber nichts, sehr geehrter Herr Krall, weil es an den daraus abzuleitenden Folgen fehlt. Die einzige politische Alternative, für mich immer noch deutlich zu etatistisch, aber insgesamt trotzdem deutlich besser, kommt selbst bei Kritikern eher noch schlechter weg, als die verursachenden Machthaber. Dann sei es so und der Weg ist von Ihnen zutreffend beschrieben. Wie hierzulande hat auch in Japan der rein wirtschaftliche Erfolg nach 1945 gewisse politisch/ psychische Defizite, was eine breit getragene und verteidigte liberale Demokratie betrifft, zugedeckt. Und natürlich kann unter diesen Konstanten ähnlich Deutschland dem wirtschaftlichen Erfolg nicht die politische Emanzipation quasi automatisch folgen, falls sie ( international )überhaupt gewollt wäre, sondern nur der lange zugekleisterte Weg in die Dekadenz und Regression.
Für die Leserschaft von TE oder Achgut ua. ist dieser Beitrag zwar auch erschreckend, aber durchaus verständlich, werden wir doch immer wieder in sachlichen Analysen auf die Konsequenzen dieser desaströsen Nullzins-Politik hingewiesen. Aber die von den Grünen gepredigte Nachhaltigkeit als Deckmäntelchen für ihre folgenschwere, propagandistisch und medial intensiv begleitete Politik schafft nach wie vor bei zu vielen Menschen dieses so wohlige und kuschelige Gefühl, mit ihrer treuen grünen Gefolgschaft ganz viel für die Rettung des Klimas, der Umwelt und der Menschheit überhaupt zu leisten , dafür sind eben Opfer (möglichst von anderen) zu bringen. Solange diese hier geschilderten Gefahren des „Geldsozialismus“ – Hans Werner Sinn und viele andere Experten weisen immer wieder auf die Konsequenzen für Deutschland hin – aus ideologischen Gründen nicht gesehen werden ,wird diese „weiche Form des Genozids“ sich weiter fortsetzen.
Sehr geehrter Herr Krall, Sie schreiben, dass die Zombifizierung der Untrnehmen in Japan weiter fortgeschritten sei, als in Europa und dass es gesamtwirtschaftlich keinen Produktionsfortschritt mehr gibt. Können Sie diese Aussagen durch konkrete Zahlen belegen? Ich war bisher der Meinung, dass die großen japanischen Firmen immer noch erfolgreich auf dem Weltmarkt unterwegs sind.
Ich bin auch erstaunt. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es gestandene und solide japanische Unternehmen, z.B. Toshiba, Panasonic usw. Nehmen wir mal Deutschland: Telefunken – existiert nur noch als Name, Grundig, AEG alles weg. Oder Haushaltartikel: namhafte Marken wie Neff, Siemens, usw. alles im Ausland produziert. Außer Miele ist da nichts mehr „made in Germany“.
Herr Grossmann, Japan besteht nicht nur aus großen Global Playern, die sich in der knallharten, brutalen internationalen Konkurrenz gar keine Ineffizienz leisten können.
……well done, mr. krall! That will be!