Demokratie ist, so besagt ein flapsig-zynischer Spruch, wenn zwei Wölfe und ein Schaf darüber abstimmen, was es zum Abendessen gibt. (Propaganda ist, so ließe sich ergänzen, wenn drei Wölfe tausend Schafe überzeugen, dass es ihr Schicksal sei, gefressen zu werden.)
Sollte eine Familie demokratisch organisiert sein, ein-Menschlein-eine-Stimme? Anders gefragt: Werde ich mit meinen Kindern darüber abstimmen, ob es Gummibärchen oder Salat zum Abendessen gibt? Nein.
Eltern sind benevolente Diktatoren, benevolent bis zur Selbstaufopferung, aber eben Diktatoren – ich will zumindest ein ehrlicher Diktator sein.
Ich sage: »Räume dein Zimmer auf, und dann geht der Tag weiter!« – Das ist keine Drohung, höchstens eine sanfte Erpressung, wenn der folgende Tag etwa aus Skateboarden oder Schwimmen bestehen soll; vor allem aber gewöhnen sich Kinder daran, im besten Sinne: Aufzuräumen ist Teil des Familienlebens, also bringen wir es hinter uns. Kinder mögen dem Aufräumen eher kritisch gegenüberstehen, aber die Ordnung wissen sie durchaus zu schätzen – die Ordnung in den Dingen, die Ordnung in Familienverhältnissen auch, und die Ordnung in den Abläufen nicht minder.
Ich könnte ja auch ganz anders meine väterliche Macht auszuüben versuchen, und damit meine ich nicht die liebevolle Überredung, wie Elli es angeht, sondern die Drohung mit ausgedachten Schreckgespenstern! Viele Jahrhunderte und wohl auch Jahrtausende lang wurde Kindern mit gruseligen externen Spukgestalten gedroht. Wer nicht brav ist, den holt Knecht Ruprecht, und steckt ihn in den Sack, oder der Butzemann, der böse Wolf; womöglich auch der »schwarze Mann« (wobei »schwarz« sich in diesem Fall wohl auf die Pest bezieht) oder der Schneider mit der Schere, und schneidet einem die Daumen ab!
Zweierlei hindert mich, auf solche rabiaten Maßnahmen zur psychologischen Erzwingung von Wohlverhalten zurückzugreifen: Erstens erscheint es mir moralisch fragwürdig (und nebenbei auch recht schwach, wenn man es bedenkt), für seine Autorität als Vater oder Mutter auf ausgedachte Horror-Figuren zurückzugreifen, zumal solcher Spuk die zarten Kinderseelen ernsthaft traumatisieren könnte – und das genügt mir bereits als Begründung, es nicht zu tun.
Der zweite Grund ist mehr eine philosophische Randnotiz: Die Begründung pädagogischer Autorität mit ausgedachten Kinderschreckfiguren birgt ein mögliches Problemszenario, dessen Eintreten mit fortschreitender Reife wahrscheinlicher wird; die zwingende Kraft der ausgedachten Schreckensfigur kann mit einem einzelnen Satz ausgehebelt werden, und dieser multidimensional destruktive Satz würde schlicht lauten: »Papa, ich glaube das nicht.«
Auch nur zu murmeln
Nicht alle Verantwortungsträger teilen meine Bedenken hinsichtlich der Begründung von Autorität durch Glaubenssätze, und – Sie ahnen es – ich rede nicht (mehr) von Eltern am Rande des Sofazusammenbruchs.
Es ist 2019, und – als wäre die Aufklärung nie passiert – werden politische Entscheidungen und Machtansprüche wieder mit dogmatischem, irrationalen Glaubenssätzen verteidigt. Was modernen Eltern richtigerweise peinlich wäre, das ist für die Eliten in Politik, Gesellschaft und Medien der neue Chic.
Vor kaum einem Monat war die angebliche »Elite-Universität« Harvard mit einem Rückfall in mittelalterliche Denkweisen in den Schlagzeilen. Linksbewegte Studenten hatten Harvards ersten schwarzen Dekan (genauer: »Faculty Dean«), Roland S. Sullivan, Jr., zu ihrem Feind erklärt. Sie sprühten Hass-Grafittis (siehe etwa thecrimson.com, 25.2.2019) und lancierten Online-Petitionen (siehe change.org). Sein angebliches »Vergehen« sei es, Teil des Verteidiger-Teams von Harvey Weinstein zu sein, dem diverse verbotene Manöver sexueller Natur vorgeworfen werden. Dass Sullivan einst Obama unterstützte, dass er öfter pro bono sozial Schwache vertrat – als Harvard-Jura-Professor – das alles war Harvards Linksbewegten egal – wer einen Bösen verteidigt, muss in deren Augen auch ein Böser sein.
Wie reagiert die Universität? – Wurden die Studenten, welche so grob gegen die Prinzipien des modernen Rechts verstießen, für ihr unflätiges, anti-demokratisches Verhalten gerügt? Wurden sie exmatrikuliert? Nein, auch hier ahnen Sie es: Sullivan wurde als » Faculty Dean« entlassen (sein Vertrag wurde nicht verlängert) – samt seiner Frau, klar – wenn schon Mittelalter, dann richtig (Berichte: welt.de, 17.5.2019; thecrimson.com, 11.5.2019). Zumindest in dem Fall kann man feststellen: Harvard ist ein Ort, an dem, wenn der linke Mob nur laut und dreist genug ist, die Empörung über den Werten der Aufklärung steht.
Die Frau, die mit Hilfe erschreckend vieler unterwürfiger Helfer den politischen Kontinent Europa spaltete, die Gewissenlose, welche Deutschland auf viele Jahrzehnte beschädigte, diese DDR-Funktionärin, welche die CDU an sich riss und viel Leid über Deutschland brachte, diese Zerstörerin wurde nun an eben derselben »Elite-Universität« Harvard mit einem weiteren Ehrendoktor behangen (siehe etwa nytimes.com, 30.5.2019).
In Deutschland wird Merkel auf öffentlichen Veranstaltungen furios ausgepfiffen und im Bundestag gibt es wieder eine Opposition, doch in Übersee, unter den (angehenden) US-Eliten konnte Merkel endlich wieder genießen, ihre kindischen Sinnbrocken unterzubringen (siehe auch: »Festgemauert in den Phrasen«, faz.net, 1.6.2019). Dass sie dabei für Dinge geehrt wird, gegen die sie politisch aktiv war – etwa die Einführung der Homo-Ehe, gegen welche sie stimmte! – geschenkt; die Glaubenssätze von Linken sind auf Lügen gebaut, aber das wissen wir bereits.
Merkel sagte Dinge, die sich als »Anti-Trump« deuten ließen (»Mauern können einstürzen«), und dafür gibt es unter Linken und Globalisten, hüben wie drüben, wenig logische Nachfragen, aber viel Applaus. Massiv bewacht und von uns, dem Pöbel, abgeschirmt, so predigt es sich gut von der Offenheit. Die Eliten mögen Merkel, die ihr Land kaum noch beim Namen nennen mag, und sie hassen Trump, der sein Land liebt und verteidigt – so weit nichts Neues – und doch ist da ein verräterisches Detail.
Im fernen Harvard, weit weg vom Breitscheidplatz, weit weg von den Brennpunkten und No-Go-Areas, weit weg von kippenden Schulen und verlorenen Stadtteilen, ganz besonders weit weg von den neuen Gräbern, weit weg und aus sicherer Entfernung wurde Merkel ganz explizit für ihren Satz »Wir schaffen das!« gepriesen (siehe etwa welt.de, 31.5.2019).
Sie wolle, »für das einstehen, was sie für richtig halte«, sagt Frau M. in der Ferne, zu Standing Ovations – doch davon abgesehen, dass es ein Kalenderspruch ist: Na und? Dafür einstehen, was man für richtig hält, das tut jeder Verrückte und jeder IS-Kämpfer. (Übrigens auch jede Mutter und jeder Vater, aber erklären Sie das mal den »Eliten«.)
Doch, selbst wenn wir es ernst nehmen: Wissen Sie, wer nicht dafür einsteht, was er angeblich für richtig hält? Merkel. Sie bezieht nicht eine Wohnung in Neukölln, sie wohnt nicht im Ruhrgebiet in der Nähe eines möglichen Treffpunktes von IS-Sympathisanten, und selbst wenn sie Kinder hätte, würden diese gewiss nicht eine »Brennpunktschule« besuchen – wohl aber sicherlich Harvard, wo Eliten von ihrer ach-so-moralisch-erhabenen Offenheit faseln – wohlbeschützt vom »Harvard University Police Department«, inklusive, unter anderem, Einlasskontrollen, Campus-Shuttle-Service, Begleitservice – ja, mit genug Security redet es sich leicht von edlen Werten!
Merkel sondert an diesem Punkt ihres Schaffens wenig mehr als wohlfeile Glaubenssätze ab. Man könnte es belächeln, wäre da nicht das »Detail«, dass Eliten diese Glaubenssätze uns, dem Fußvolk, den »Deplorables« (H. Clinton) als verpflichtende Glaubenswahrheit vorgeben.
»Wir schaffen das!« ist ein Glaubenssatz, den die Eliten von dir noch einfordern, während du deinem Kind die Stichwunde verbindest, während du mit Wut und Tränen deine Heimat zurücklässt.
»Wir schaffen das!«, so lautet der Glaubenssatz, den die fernen Eliten nun priesen, und es ist dadurch nicht weniger gefährlich geworden, auch nur zu murmeln: »Ich glaube das nicht.«
Wer Geld hat
Der vermutliche gefährlichste Satz der Welt, ist heute, noch immer: »Ich glaube das nicht.«
Wenn Sie Bürger eines jener sonnigen Staaten sind, in welche unsere moralisch so erhabene Regierung deutsche Waffen oder allgemeine Technik exportieren lässt, und wenn Sie dort zum Thema der Staatsreligion erklären, »Ich glaube das nicht!«, dann stehen die Chancen eher düster, dass Sie im Rest Ihres ab da wohl kurzen Lebens nochmal das Sonnenlicht erblicken.
Falls Sie selbst keine Kinder in deutschen Schulen haben, fragen Sie doch jemanden, dessen Kinder mit »linksgrünem« Lehrpersonal gesegnet sind, wie es einem ketzerischen Kind ergeht, welches mutig der Gehirnwäsche mit »ich glaube das nicht« widerspricht.
Wer Geld hat und noch mehr davon will, spekuliert heute mit »CO2-Zertifikaten« (siehe etwa welt.de, 22.5.2019: »So retten sie die Welt – und verdienen Geld dabei«), doch wer die zugrundeliegenden Glaubenssätzen auch nur etwas ankratzt, gilt als »Leugner« und wird geächtet.
In der Geschichte wurde die Sklaverei mit Glaubenssätzen begründet; die Monarchie wurde mit dem Gottesgnadentum (»Dei gratia«) begründet, also ebenfalls mit Glaubenssätzen. Einer der inneren Motoren des amerikanischen Kapitalismus ist bis heute die »Prosperity Gospel« (»Wohlstandsevangelium«), wonach Geldvermögen und »wahrer« Glaube zusammengehen – in beide kausalen Richtungen!
Ob strahlender Kapitalismus oder schattige CO2-Zertifikate, ob Monarchie, Sklavenhandel oder die Verschandelung der Landschaft durch gefährlichen Stahlschrott: Wenn irgendwer damit viel Geld verdient, wird es zum Glaubenssatz erklärt – das ist, anders als das »Amen« in heutigen Kirchen, nach wie vor sicher.
Die jeweils aktuellen Glaubenssätze der Zeit können die Sklaverei, die Monarchie, die Vorrangstellung der Kirche oder irgendwas mit Klima betreffen. Die Leute, die Geld daran verdienen, werden versuchen, einerseits die Masse aufzuwiegeln, »Ungläubige« zu strafen und auszustoßen, andererseits Abweichler direkt anzugreifen und »unschädlich« zu machen.
Die Inhalte wechseln, doch zwei Aspekte bleiben über die Zeiten und Kulturen hinweg gleich: Erstens verdient jemand viel Geld an den offiziellen, nicht-zu-hinterfragenden Glaubenssätzen, und deshalb wird zweitens »Ich glaube das nicht« zum potentiell gefährlichen Satz, wenn er sich auf das jeweils aktuelle Credo bezieht.
Die Handlungen des Menschen folgen seinen Überzeugungen. Wer den Menschen eine Überzeugung aufzwingen kann, der kontrolliert indirekt ihre Handlungen, sprich: Er übt Macht über sie aus – und so kann er von den teils unsinnigen, aber ihm nützlichen Überzeugungen profitieren.
Wer die offiziellen Wahrheit mit »Ich glaube das nicht« ablehnt, weil sie schlicht absurd und leicht überprüfbar falsch ist, der entzieht sich der Macht mächtiger Profiteure, und wenn er andere Menschen überzeugt, es seinem Unglauben gleichzutun, der greift direkt die Macht der Glaubensprofiteure an – ein riskantes Geschäft.
Still, aber deutlich
»Ich glaube das nicht« ist einer der gefährlichsten Sätze der Welt, doch es ist der Satz, mit dem die innere Freiheit beginnt.
Ich rede meinen Kindern keine Spukgeschichten ein, keine perfiden Glaubenssätze, auf denen ich meine Autorität aufbauen wollte – und ich lasse mir keine unsinnigen Glaubenssätze aufoktroyieren, selbst wenn diese 24 Stunden am Tag im Staatsfunk verkündet werden.
Zu wählen, was man selbst als wahr erkannt hat, und sich seine Zweifel an der offiziellen Wahrheit zu gestehen, das ist der Beginn der inneren Freiheit. – Demokratie sollte auch bedeuten, dass auch der kleine Bürger den Regierenden und Meinungsmachern so laut, wie es ihm beliebt, »Ich glaube euch nicht!« ins Gesicht brüllen darf, und was sagt es uns, dass sich das heute immer weniger Menschen trauen?
Ich kann es gut verstehen und ich verurteile niemanden, der aus berechtigter Sorge um seine Familie lieber nicht allzulaut »Ich glaube das nicht!« ausruft. – Wer seine Arbeitsstelle oder seine Aufträge nicht verlieren und die Schullaufbahn seiner Kinder nicht gefährden möchte, wer es nicht riskieren mag, seine Familie ins Visier der Antifa zu bringen, der hat gute Gründe, »Ich glaube das nicht!« höchstens nur still zu murmeln.
»Ich glaube das nicht!« ist ein gefährlicher Satz, der viele Leute ärgert, also brüllen Sie ihn nicht allzu laut in die Welt hinaus – es sollte immer ein Morgen geben, einen nächsten Tag.
Für uns selbst jedoch, vor unserem Gewissen, im Allerprivatesten, da dürfen wir, um nicht zu zerbrechen, leise aber deutlich feststellen: Ich glaube das nicht.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Dank an Tichy, dass es diese Einblicke ermöglicht.
Ein Wegner.
Ein gewaltiger Text. Ein wahrer Text. Ein begeisternder Text.
Ein Wegner.
In einem Land, welches schon wieder unter der bloßen Ankündigung neuer Nerobefehle aus dem Kanzleramt erbebt, sind solche Texte nötiger denn je. Auch wenn es zu befürchten steht, dass es Dushan Wegner wie Alfred Wegener gehen wird. Dessen Theorie zur Kontinentalverschiebung wurde zu seinen Lebzeiten kaum zur Kenntnis genommen. Heute ist sie allgemein anerkannt.
Hier mal was konservative Amerikaner mit Nähe zum Militär über Merkels Deutschland denken:
https://www.nationalreview.com/2019/06/angela-merkel-germany-anti-american-views/
Zusammengefasst in etwa: Deutschland ist ein undankbarer Befreiter mit immer noch unstillbaren imperialen Gelüsten, der jederzeit wieder zum Feind der USA werden könnte.
Man erkennt das verwirrende Überlappen verschiedener Ebenen. Merkel ist Klon und Marionette der US Linken und hasst Trump genau wie diese. Da Merkel aber Deutsche ist, ist dieser kopierte Trump Hass der US Linken auf einmal Antiamerikanismus, und Deutschland potentieller Verbündeter Chinas und Russland. Alle diese 3 Nationen sind sowieso Menschheitsverbrecher, allein die USA bringt selbstlos Frieden und Freiheit.
Also wie jetzt was jetzt, Beifall in Harvard, drohendes Säbelrasseln im Hoover Institut?
Das sind 2 Seiten der USA zwischen denen Galaxien liegen, ich befürchte aber die militärische Seite hat die Macht. Und Merkels Phrasen waren vor die Säue …
“ als wäre die Aufklärung nie passiert “
Ich glaube, das Licht der Aufklärung ist kein feststehender Zustand sondern es neigt dazu in Dämmerung überzugehen, vielleicht weil zuviele gern im Dunklen munkeln.
Die hat noch nicht fertig!!
Es mag sein, dass Merkel jede Menge Preise oder einen Ehrendoktor nach dem anderen verliehen bekommt. Ich bin mir aber sicher, dass sie eine Sache nie erreichen wird. In ihrer ostdeutschen Heimat wird sie jetzt und auch nicht später wissen, wie die Menschen auf sie reagieren. Sie hat heute schon Angst davor, dort wo sie aufgewachsen ist, aufzutreten. Marlene Dietrich, die sicher zu Unrecht teilweise angeprangert wurde in Deutschland, litt bis zu ihrem Tod darunter, dass sie sich in ihrer Heimat weniger geliebt fühlte als im Rest der Welt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Merkel ängstigt, sich vorzustellen, dass beispielsweise nach dem Ende ihrer Amtszeit Menschen das Restaurant demonstrativ verlassen werden, wenn sie dieses betritt und das wird mit Sicherheit passieren.
Einer Ihrer besten Aufsätze. Herzlichen Dank!
Ich folge seit geraumer Zeit den Äußerungen und Veröffentlichungen von Dr. Jordan Peterson. Seither verstehe ich all dieses Chaos halbwegs. Die Universitäten, vor allem in den USA und Kanada, sind zu einer Brutstätte des neo-marxistischen Post-Modernismus geworden (wie Dr. Peterson das so schön poetisch ausdrückt). Das heißt: es gibt keine verbindlichen Wahrheiten mehr, auch keine individuellen Meinungsäußerungen. Wir sind alle nur Teil einer Gruppe (group-identity) und artikulieren nur das, was aufgrund dieser Identität opportun ist. Und jene Gruppe, die die meiste Macht hat oder sich diese (auch mit Gewalt) aneignet, verhilft ihrem Narrativ zur Durchsetzung. Deshalb gibt es kein rationales Hinarbeiten auf praktikable Wahrheiten, sondern nur ein Durchsetzen von Macht (das ist im Prinzip das „Ende“ der Moderne). Und die einstigen „Unterdrückten“ im marxistischen Sinn (also das Proletariat) sind durch scheinbar unterdrückte Gruppen ersetzt worden (das Schöne dabei ist, jeder kann sich seine unterdrückte Gruppe selbst basteln). Dadurch erklärt sich auch der Wunsch nach Unterdrückung der freien Rede und Meinungsäußerung. Wenn grundsätzlich alles (oder nichts) wahr sein kann, kann ich mein Gegenüber ja nur besiegen, wenn ich seine Äußerungen unterdrücke.
Um Dr. Peterson zu paraphrasieren: „Which do you want? Choose, and suffer the consequences!“
Dr. Peterson rät übrigens dazu, das Budget der „Humanities“ (Sozialwissenschaften) um mindestens 20% zu kürzen.
Puh! Genau so ist es und es ist selten, dass ich gar nichts hinzufügen möchte, weil einfach alles gesagt ist. Und es verdeutlicht auch sehr gut, dass wir längst keine Demokratie mehr haben und beschreibt die Realität, nämlich DDR-Verhältnisse. Geschaffen von einer DDR-Funktionärin, die man einst ahnungslos zur Kanzlerin gekürt hat. Was ich von Anfang an nicht fassen konnte und bis heute noch nicht kann.
Der Rückfall geht vor allem hinter den Renaissance-Humanismus zurück! Die Aufklärung selbst kann durchaus problematisch werden, wenn das Ersetzen der göttlichen Ordnung durch die menschliche Vernunft ihrerseits einen Götzen gebiehrt, der nicht mehr hinterfragt wird. Der Weg geht dann folgerichtig zur politischen Ideologie, die im Extremfall aus „Vernunftgründen“ zur Unterdrückung und Verfolgung Andersdenkender führt und diese legitimiert! Damit hat die Menschheit bereits fürchterliche Erfahrungen gemacht!
Wer verstehen will was abgeht muss sich mit Darwin und nicht mit Rousseau oder Voltaire beschäftigen.
„für das einstehen, was sie für richtig halte“
die großmeisterin der schwurbologie hält es derzeit für richtig, mit dem flankenschutz der grünen islamisches prekariat aus aller herren länder nach DE zu lotsen…
in anlehnung an den song der kinks – „she is a dedicated follower of islam“
Was die Klimareligion betrifft, so sind deren Vertreter und Anhänger mittlerweile so weit, dass sie schlicht behaupten, es gebe einfach keinen Zweifel mehr. Dies teilte mir z.B. die NZZ- Redaktion in einer Antwort auf meinen Leserkommentar mit. Ich schrieb, die These vom menschgemachten Klimawandel sei nicht erwiesen und nannte auch Namen von skeptischen Wissenschaftlern. Antwort: „Es gibt aktuell in der Wissenschaft keine Zweifel an dieser These.“
Da fällt mir nichts mehr ein…
Schade um die NZZ. Eine These ist laut Definition auch nur eine Behauptung. Zu sagen, dass es keinen Zweifel an einer Behauptung gibt, ist ja in sich schon widersinnig. … kannste dir nicht ausdenken.
Die NZZ driftet sowieso gerade komplett nach linksgrün. Gegen den Klimahype darf man tatsächlich nichts äußern, ebenfalls nichts gegen die grüne Jugend. Da wird sofort heftig geschossen. Das ist keine „Westzeitung“ mehr, sie hat sich in die MSM eingeordnet.
Die Printausgabe der NZZ las ich vor Jahrzehnten regelmäßig; später dann die Online-Version; mittlerweile ist auch letztere bei mir „off line“.
Von den sog. MSM-Medien hat der FAZ-Artikel den Bohei im linken Harvard am besten auf den Punkt gebracht.
Zum ersten mal seit Jahren habe ich daran gedacht, die FAZ wieder zu abonnieren.
Aber jetzt warten wir mal, ob das eine einzelne Sommerschwalbe war oder eine Eintagsfliege.
Ich glaube das nicht – ist eigentlich Kant – „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Wohlan – wenn´s bei der FAZ schon angekommen ist.
Die FAZ, in früheren, freieren Zeiten eine richtig gute überregionale Zeitung, stylt sich immer mehr in Richtung Rechercheverbund; ein Abo braucht es daher nicht: wenn erst die GEZ den FAZ-Obolus gemeinsam mit der „Demokratieabgabe“ einstreicht, dann ist das sozusagen ein Abo ohne Schau-, Horch- und Leseverpflichtung. Komfortabler geht’s nicht.
Angela Merkel stand in der DDR opportunistisch für das ein, was die Ost-Eliten und der sozialistische Zeitgeist für richtig hielt und in der Bundesrepublik stand und steht sie opportunistisch für das ein, was die West-Eliten und der linksliberale Zeitgeist für richtig hält. Sie ist sich also insofern stets treu geblieben.
Wenn meine Kinder früher praktisch reflexartig gefragt haben, warum sie aufräumen sollen, habe ich anfangs etwas von „Ordnung ist das halbe Leben“ geschwafelt und die darauf genauso reflexhafte Diskussion ertragen und danach der Einfachheit halber stets gesagt:“Weil ich das so will“. Das wurde dann widerspruchslos akzeptiert, was mir sagte, daß die Sinnfrage rein rhetorischer Art war. Wenn ich jetzt meine Kinder in ihren eigenen Buden besuche, freue ich mich über die Ordnung und verkneife mir nur mühsam die Frage, warum sie denn jetzt aufräumen.
Ich habe das auch immer gesagt. Dann habe ich das „Sagen“ und gleichzeitig das „Aufräumen“ eingestellt. Drei Monate (!) hat es gedauert, dann hat mein Kind (10) das plötzlich selbst gemacht, weil er keinen Platz zum Spielen hatte und die Freunde in den Flur auswichen. (Ich habe sie aber immer zurückgescheucht.) Nun ist sein Zimmer jeden Tag picobello ohne dass ich etwas sagen muss. 🙂 Merke: Selbsterkenntnis und Erfahrung haben ihn dazu gebracht und ich klopf mir auf die Schulter. Hoffentlich bleibt das jetzt so.
“ … als wäre die Aufklärung nie passiert … “ …
Touche´! Lieber Wegner, besser kann man es nicht ausdrücken.
Muss es nicht bereits heißen „ich glaube EUCH nicht(s mehr)“. Wer seine Politik auf Lügen, Halbwahrheiten, Manipulationen aufbaut, hat seine Glaubwürdigkeit als solche verspielt.
Ich bin auch eher bei manipulativen Halbwahrheiten.
ICH GLAUBE DAS NICHT!!!!!! Im Sinne von, ich weiß, dass es NICHT stimmt. Dass es falsch ist, frei erfunden, um dem Erfinder die Legitimation zum Machtmißbrauch an die Hand zu geben. Ich weiß, dass im Koran und der Grünen-Bibel nur erfundener Mist steht, um mich zu unterdrücken.
Ich glaube auch nicht, jedenfalls, dass es Harvard war. War es nicht doch Hogwarts?
Wo soll da mittlerweile der Unterschied sein? Außer, daß Harry Potter als Waise sich Harvard(s) gar nicht hätte leisten können.
Stimmt, Harry war ein Waise, aber eigentlich „stinkreich“, seine Eltern haben ihm in Gringotts einen riesigen Goldschatz hinterlassen. Merke: Zauberer sind schlau und investieren in Gold.
Zuständigkeiten, meinte ich natürlich.
Wir dürfen es übrigens auch noch in der Wahlkabine, aber nur, wenn wir für dieses Recht einstehen und es auch nutzen. Insofern gibt es wenigstens den schönen Trend, dass die Wahlbeteiligung bei der Wahl zum Europäischen Parlament gestiegen ist, das ich – anderes als andere Foristen hier – nicht abschaffen würde. Allerdings würde ich massiv die Zuständigen umkrempeln und auf supranationale Aufgaben beschränken.
„»Wir schaffen das!« ist ein Glaubenssatz, den die Eliten von dir noch einfordern, während du deinem Kind die Stichwunde verbindest, während du mit Wut und Tränen deine Heimat zurücklässt.“
Übersetzt bedeutet „Wir schaffen das“: „Entweder Du schaffst das oder wir schaffen Dich“.
Für mich ist „wir schaffen das“ nichts weiter als eine dämliche Durchhalteparole, in dem Fall ohne Sinn und ohne Inhalt. Wer? Was? Wie? wird nicht einmal angedeutet, geschweige denn konkret benannt.
Stimmt, es hat so etwas anheimelndes wie „Endsieg“…
Lieber Herr Wegner, ….gerade am Wochenende mit Freunden, haben wir in der Gesprächsrunde gesagt : „ Ich glaube das nicht!…..ZDF….ARD….CO2…FFF…Klimawandel menschengemacht, ganz besonders von unserem „ gigantisch“ großen Deutschland, Elektroautos, Batterien, Wüstenklima in Europa…“ usw usw……ABER ja….wir glauben an die Verschmutzung der Erde durch dieses verdammte Plastikzeugs….ja, wir glauben, dass unsere Meere sterben, wenn in dieser Hinsicht nichts unternommen wird….Abwiegeln, Unglauben, Mainstream-Gläubigkeit, wir müssen bei CO2 handeln, gut, dass die Kinder darauf aufmerksam machen…usw. waren die gebetsmühlenhaften Antworten unserer Freunde….Wir standen alleine da….mit unserem Plastikmüll…
Ich glaube nicht daran, ich sehe es. Ich habe mich über dieses Freitagsgedöns mit 5.-Klässlern unterhalten. Auch sie sehen, dass Plastik der Umwelt nicht gerade zuträglich ist. Daraus resultiert aber noch lange nicht, dass die Kinder ihrer Zukunft durch uns beraubt werden und der Planet deswegen untergeht. Das ist Populismus.
Die 5.-Klässler waren der Meinung, dass es nicht der richtige Weg ist, sich mit einem „Rettet-das-Klima“-Schild hinzustellen, sondern vielmehr selbst aktiv werden zu müssen, um es besser machen zu können. Sie haben verstanden, dass lediglich der Verstand und die Forschung nach besseren Möglichkeiten für die Zukunft sinnvoll sind. Dazu müssen sie lernen, Zusammenhänge zu verstehen.
Ich beispielsweise halte nichts von dem ganzen Geschrei. Die, die am lautesten schreien, sind die, die selbst kaum dazu beitragen (ja häufig sogar noch an der Verschmutzung beteiligt sind). Wir können alle im Kleinen anfangen: Mülltrennung, keine Plastiktüten mehr verwenden, Regionale Produkte kaufen. Ich beispielsweise fahre eine Hybrid, wohingegen es bei unseren Grünen Bekannten ein SUV ist. Wir erledigen viele kürzere Wege mit dem Fahrrad, wohingegen unsere Grünen Nachbarn ihre Kinder mit dem Auto von der Schule und aus der Kita abholen. Wir arbeiten beruflich an einem umweltverträglicheren Fuhrpark und unternehmen keine Kreuzfahrten oder Flugreisen in den Urlaub.
Selbstreflektion ist das A und O. Es ist doch wie das Thema bedingungsloses Grundeinkommen: Die, die am lautesten danach schreien, sind die, die am wenigsten zur Wirtschaft beitragen oder noch nicht mal einen gescheiten Schulabschluss haben. Forschen Sie dazu gerne mal parteibezogen. Vielleicht geht Ihnen ja ein Licht auf.
Danke für den Kommentar. Wir machen es auch so. Wir sind für den Umweltschutz (!) (Klimaschutz ist was anders und wissenschaftlich – Einfluss der Menschen – längst nicht final bewiesen.
„Sollte eine Familie demokratisch organisiert sein, ein-Menschlein-eine-Stimme? Anders gefragt: Werde ich mit meinen Kindern darüber abstimmen, ob es Gummibärchen oder Salat zum Abendessen gibt?“
Vielleicht gibt es ja deswegen meistens nur Ein-Kind-Familien in Deutschland, damit die Eltern die „demokratische Mehrheit“ haben? [Ironie aus]
Auf der einen Seite wird bei Kindern alleswas sie anstellen damit entschuldigt sie wären eben noch kinder, Könnten das nicht einschätzen wüßten das nicht. auf der anderen Seite sollen Kinder demokratisch mitbestimmen sollen?
Paßt doch nicht zusammen!
Es ist gut und richtig wenn kinder von klein auf gesagt bekommen wo es lang zu gehen hat.
Dabei sollte n Kinder aber nicht wie „Untertanen, Lackel“ behandelt werden sondern Die Kinder sollten von dem Wissen und der Lebenserfahrung profitieren. Es sollte so sein daß die eltern den Kindern nicht immer aber oft / wenn Zeit ist erklären warun sie bestimmen, daß etwas so gemacht wird und nicht so in Abwägung von Vor und Nachteilen, die sie aus Ihrem Wissen und Ihrer Lebenserfahrung heraus abwägen.
Wie bei Einem Studium den Studenten, sollte auch den Kindern entsprecherndes Wissen bzw. Realität vermittelt werden um selbst die Grundlagen zu haben selbst entscheiden zu können was richtig und was falsch ist. Dazu gehört aber auch daß ein gewisses Vertrauen aufgebaut wird. Heutzutage Ist es Sowohl bei Kindern als auch bei Studenten meist / oft so daß aber nur Ansichten und Ideologien „Eingebleut“ werden und den Jungen eigentlich grundlegendes Wissen und auch Solidität und dadurch vertrauen vehlt, weil sie so etwas nie gelernt haben, sonderm masn Sie ohne eine Nötige Anleitung „Leitfaden“ Praktisch von Klein auf dem Leben überlassen hat.
Es gibt den alten Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. So manche konnten Ihren
Erfolg auf lehrreiche Lehrjahre begründen, wo Sie bereit waren auch Wisensvermittlung anzunehmen und wenn sie etwas nicht kapierten, oder gleich fertig brachten erst einmal das zu Lernen und wenn sie es Kannten und beherrschten Ideen uind Verfahren zu entwickeln wie etwas besser geht.
Wenn man das „alte“ / althergebrachte aber gar nicht beigebracht bekommt oder beherrscht (kann)bzw. lernen können wissen will, wie kann so Jemand entscheiden ob das „Alte“ schlecht und das „Neue“ besser ist oder umgekehrt?
Da das „Neue“ oft nicht besser ist als das Alte / oft zu wenig umfassend durchdacht, man dies aber auf Grund, all der Werbung oder auch Propaganda dafür länger nicht merkt, braucht man sobald dies doch bemerkt wird wieder etwas Neues und das gleiche „Spiel“ geht von vorne los. Das verbraucht auch unheimliche Ressoucen. Aber gerade Diejenigen, die oft für die Ressourcenverschwendung verantwortlich sind wollen oft Anderen vorschreiben, wie diese Ressourcen einzusparen haben und machen Propaganda man müsse z.B. ganz dringend Ressourcen einsparen usw.
Als hilfreiche Lehre für’s Leben sollte man den Kindern einige Mahlzeiten Gummibärchen gönnen, sowie diesem irre gewordenen Land mal einige Tage den Strom abdrehen. Schätze, nach 3 Tagen Überlebenskampf haben wir mindestens zwei Generationen Ruhe vor dem Thema Spurengas.