Der Erfolg staatlicher Bildungspolitik wird in erster Linie am Anteil der Abiturienten an den Schulabgängern bemessen. Wenn es heute fast 60 Prozent eines Abiturjahrgangs an die Universitäten zieht, mag das Politiker mit Stolz erfüllen. Das Resultat einer solchen Bildungspolitik, die die akademische Ausbildung überbetont und die berufliche Ausbildung eher stiefmütterlich behandelt, ist jedoch ein eklatanter Fachkräftemangel in nicht-akademischen Berufen, vor allem im Handwerk. Es schadet aber unserer Wirtschaftskraft, wenn Aufträge von Unternehmen wie Privatleuten nur mit großer zeitlicher Verzögerung bearbeitet werden können, weil überall Elektroniker, Klempner oder Kfz-Mechatroniker fehlen.
Insgesamt suchen die Handwerksbetriebe zurzeit rund 250.000 Arbeitskräfte. Auch am Nachwuchs mangelt es. 2018 blieben etwa 17.000 Ausbildungsplätze unbesetzt, was für die künftige Personalentwicklung kein gutes Zeichen ist. Bei diesem Fachkräftemangel ist es schwierig, geeignete Nachfolger für die Chefs zu finden. Im Handwerk droht ein Betriebssterben, denn in den nächsten Jahren stehen insgesamt 200.000 Inhaberwechsel an – aber in vielen Fällen lässt sich kein Nachfolger finden.
Die einseitig auf den akademischen Bereich ausgerichtete Bildungspolitik hat zur Personalnot im Handwerk beigetragen, obendrein noch dem Ruf dieses Wirtschaftszweigs geschadet. Viele Eltern finden es nämlich besser, wenn es den Sohn oder die Tochter an die Universität und dort gar zu einem Orchideenfach mit miserablen beruflichen Aussichten zieht, als zu einer handwerklichen Ausbildung. Dass eine arbeitslose Kulturanthropologin später glücklicher wird als die Chefin eines Dentallabors, darf bezweifelt werden.
Höheres Sozialprestige der Akademiker
Handwerker können es vom Ansehen her nicht mit Akademikern aufnehmen. Dieser Wirtschaftszweig leidet zudem unter dem Klischee, Handwerker zu sein bedeute grundsätzlich schwere körperliche Arbeit bei relativ geringem Lohn. Das stimmt so nicht. Zum einen hat im Handwerk längst die Informationstechnik Einzug gehalten und den Charakter vieler Tätigkeiten grundlegend verändert. Heutzutage schicken moderne Dachdeckerbetriebe Drohnen in die Höhe, um zum Beispiel die Schäden am Hausdach zu inspizieren, ehe sie selbst aufs Dach steigen. Zum anderen können sich Zimmerer, Elektroniker oder Maurer mit Jahresgehältern von durchschnittlich 34.000 bis 37.000 Euro im Vergleich zu vielen anderen Berufen durchaus sehen lassen. Allerdings werden Fleischer mit einem Jahresgehalt von 29.000 Euro oder Bäcker mit 25.000 Euro unterdurchschnittlich bezahlt. Mit Meistertitel lässt sich erheblich mehr verdienen – als Elektroniker oder Tischler beispielsweise 45.000 Euro im Jahr, als Maler oder Zahntechniker rund 40.000 Euro. Da können viele Akademiker nicht mithalten.
Das Handwerk investiert viel in Kampagnen, um das falsche Image zu korrigieren. Es wirbt auch damit, dass der Boden gerade für selbständige Handwerksmeister unverändert „golden“ sei. Doch ohne Hilfe der Politik kann dieser Wirtschaftszweig seine Schwierigkeiten nicht meistern. Die Politik hat in den letzten Jahren zunehmend erkannt, wie wichtig der Beitrag des Handwerks zum Wirtschaftsstandort Deutschland ist. Schließlich sind 5,5 Millionen Menschen im Handwerk tätig; das sind 12 Prozent aller Erwerbstätigen. Vor allem bilden die Handwerksbetriebe 28 Prozent aller Auszubildenden aus, ein volkswirtschaftlich nicht zu unterschätzender Beitrag.
Politik spart an beruflicher Ausbildung
Die gestiegene politische Wertschätzung des Handwerks braucht konkrete Unterstützung. Der Meisterbrief öffnet in vielen Bundesländern den Zugang zur Universität und macht so den Handwerksberuf attraktiver. Doch werden Handwerker gegenüber Studierenden benachteiligt, da das Universitätsstudium – von der Semestergebühr abgesehen – unentgeltlich ist. Handwerksgesellen hingegen müssen für die sieben- bis achtmonatige Vorbereitung auf die Meisterprüfung bis zu 10.000 Euro selbst aufbringen und gleichzeitig den Verdienstausfall in dieser Zeit verkraften. Ganz abgesehen davon, dass das Handwerk die Meisterausbildung selbst organisieren und finanzieren muss.
Bildungspolitiker heben immer häufiger die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Ausbildung hervor. Noch aber ist es nicht zu einem Wandel im öffentlichen Bewusstsein gekommen, dass eine nicht-akademische Ausbildung – ob im Handwerk oder in der Industrie – den Vergleich mit dem Besuch einer Hochschule nicht zu scheuen braucht. Gerade von Abiturienten und ihren Eltern wird gerne übersehen, dass die Immatrikulation an einer Universität nicht automatisch zum Bachelor oder Master führt. Im Gegenteil: Weil viele junge Leute der Titel-Illusion erliegen, bemerken sie zu spät, dass sie in der akademischen Welt fehl am Platz sind. Sonst müssten nicht 35 Prozent aller Studierenden ihre Hochschulausbildung vorzeitig abbrechen.
Den guten alten Werkunterricht wiederbeleben
Um hier etwas zu ändern, ist auch die Politik gefordert. Ganz wichtig wäre, dass Schüler schon früh die Chance erhalten, sich mit unterschiedlichen handwerklichen Tätigkeiten vertraut zu machen. Deshalb müsste der Werkunterricht in den Stundenplänen – gerade an Gymnasien – einen festen Platz erhalten. Wie sonst sollen junge Menschen ein Gespür dafür bekommen, wie es um ihre praktischen Fähigkeiten steht? Wenn dann noch eine umfassende Berufsberatung dazu kommt, die insbesondere Gymnasiasten auf die Chancen im Handwerk hinweist, könnte das Handwerk die Trendwende bei der Gewinnung von Nachwuchs schaffen. Zudem ist eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Berufsschulen, einer wichtigen Säule des „dualen Systems“, um das uns viele Länder beneiden, dringend notwendig. Dagegen sind Vorschläge aus dem Handwerk, den „Meister“ in „Bachelor professional“ oder „Master professional“ umzubenennen, ein verkrampfter Versuch, das Handwerk aufzuwerten.
Die Klagen des Handwerks über die Benachteiligung der beruflichen Bildung sind alt. Von der Politik wird den Verbänden meistens Recht gegeben. Auf die Worte müssen mehr Taten folgen – im Interesse der Wirtschaft und des Landes.
Meine Rede…..und danke für diesen Artikel
Und nach wie vor verstehe ich nicht, warum so viele gegen die AfD sind, diese schreiben z.B. im Europawahlprogramm unter Sparte „Bildung und Kultur“ genau das gleiche….
Aber unsere Regierungsverantwortlichen (zumind. die meisten) machen weiter wie gehabt
Also ich bin so ein Handwerker. Seit über 30 Jahren in der Energiebranche beschäftigt. Fast alle meine Freunde haben studiert. Als ich meinen Freund fragte (Bauingenieur) was er verdient, dann musste ich ihm sagen dass ich für das Geld das er bekommt nicht mal meinen Werkzeugkasten aufmachen würde. Und- Ich liebe meinen Job.
Handwerker werden durch KI ersetzt. Für Kulturanthropologen bräuchte man KD (künstliche Dummheit), ein komplexes Forschungsgebiet das noch in den Kinderschuhen steckt.
wenn ich mir die politischen Visionen für unser Land anschaue, dann brauchen wir doch nicht mehr so viele Handwerker, mit den Händen Arbeitende, Malocher…..
deindustrialisiert, den Konsum ökologisch korrekt zurückgeschraubt, den ganzen Tag damit beschäftigt Haltung zu zeigen, vom Staat mit Almosen gespeist, und vom Staatsfunk ruhig gestellt.
und die ganzen Akademiker spielen die Begleitmusik aus den Parteien, Verwaltungen, NGO´s, Caritas, Diakonie, und sonstigen dem Wohl der Menschen zugetanen Organisationen. die Musik verstummt nur zu den Zeiten, an denen der Muezzin zum Gebet ruft.
Mit großer Verwunderung lese ich hier teilweise Beiträge bei denen ich mir nur noch an den Kopf fassen kann. Da meinen manche mit einem Stundenlohn von 10,60 als Aushilfe zufrieden sein zu können und schimpfen über die Handwerksberufe. Ich für meinen Teil habe das erlernen meines Handwerks nie bereut, im Gegenteil.Lehre mit 16, Meisterschule mit 21 incl Betriebswirtschaftsabschluß,selbstständig mit 29 und jetzt ??
Jetzt höre ich schon mit 58 Jahren auf da ich die letzten 2 Jahre schon radikal meine berufliche Tätigkeit reduziert habe, ich habe einfach keine Lust mehr diesen Staat weiter mit meinen Steuern zu unterstützen, warum auch. Nächstes Jahr wird alles verkauft, von Wohnung über Betrieb, Lebensversicherungen werden ausbezahlt und dann werden meine Frau und ich hier die Zelte abbrechen und uns am Plattensee niederlassen.Bin dann auch nur ein weiterer Handwerksmeister der keine Lust mehr hat, für wen auch. Ich habe immer gut Geld verdient und gerne gearbeitet aber der Zustand Deutschlands in den letzten 4 Jahren…… nein danke. Sollen mal die anderen die Kohlen aus dem Feuer holen, mir reicht es nach 42 Jahren Arbeit. Mir geht es jetzt noch gut, die beste Entscheidung war aus der gesetzlichen Rente nach 18 Pflichtjahren auszusteigen und privat vorzusorgen. Somit spielt es für mich rentenmässig keine Rolle ob ich weiter arbeite oder nicht.Wir leben die nächsten Jahre von einem Entnahmeplan des Privatvermögens. Ich habe keine Lust mehr auf Sprüche wie “ In einem Land in dem wir gut und gerne leben können und in dem es den Deutschen so gut geht wie noch nie „. Mein Leben lang habe ich keinen Cent vom Staat bekommen, selbst mein Meisterbafög habe ich bis auf den letzten Euro in Raten zurück bezahlt. Und wenn ich jetzt mitbekomme das “ Neubürger “ pro Monat teilweise knappe 4000 Euro Unterstützung plus Miete plus Kv bekommen, fürs nichtstun, das Mehrfach und Kinderehen geduldet und erlaubt sind, in Berlin Drogenverkaufsplätze gekennzeichnet werden, pffffffft. Danke, macht euern Scheiss mal gerne ohne mich.Soll später nur wieder keiner sagen, konnte man ja nicht ahnen wie sich alles entwickeln würde………. Doch, nennt sich gesunder Menschenverstand, mal darüber nachdenken.
Guter Plan (neidlos anerkennend). Gut gemacht, also Augen auf bei der Berufswahl, Fortbildung und der Vermögens(fort)bildung. Ich hätte für diesen Weg wahrscheinlich zu wenig finanzielle Substanz (nochmals: kein Neid) und bin zudem abhängiger von Auszahlungen aus der „Rentenkasse“ (diese macht vakuummäßig ‚pffffft‘ wenn sie geöffnet wird) aus Berlin. Und nochwas. Doch, es wird genauso kommen: „Ja, das konnte doch keiner ahnen“. Schauen Sie sich doch nur die Entwicklung der Gesichter, Klamotten, Haltung, den Umgang miteinander in der Öffentlichkeit, in der „Gesellschaft“ an. Dörfliches Leben etwas aussen vor, aber auch da bröckelt es schon lange. Ich kenne beides als geborenes Landei mit Speckgürtelsesshaftwerdung. Der Letzte macht das Licht hier aus, der Beobachtungsplatz dazu am Balaton ist gut gewählt. Die Ungarn sind entgegen dem unsäglichen Leitmediengeschnattere NICHT fremdenfeindlich, im Gegenteil sehr herzlich, höflich und gastfreundlich, haben aber einen Argwohn gegen Nichtsnutze. Und womit? Mit recht. A legjobb.
Ich habe schon mehrmals Urlaub in Ungarn verbracht und kann die Gastfreundschaft nur bestätigen.Persönlich freue ich mich auf einen Neuanfang da ich mit der “ politischen Führungselite “ abgeschlossen habe und alles nur noch extrem armselig sehe. Lieber gehen solange es noch geht, das Erwachen in Deutschland wird in ein paar Jahren schlimm genug werden. Aber wie heißt es so schön, Haltung zeigen, alle die gegen die gegenwärtige Zuwanderung sind, ja die sind pfui und bäh. Wenn hier mittlerweile von Enteignungen gefaselt wird und unfähige Menschen ohne Berufsabschluß ala Kühnert und Konsorten als die neuen Heilsbringer angesehen werden, ja dann muß man für sich selbst einfach Entscheidungen fällen mit der Frage was will ich noch vom Leben. Wenn unser Land dann nur noch aus Klugschwätzern besteht, aus Leuten die teilweise noch nie für ihren Lebensunterhalt richtig gearbeitet haben, ja dann bin ich schon lange weg.Von mir gibt es keine Steuergelder mehr da ich nur noch so wenig arbeite damit ich als Selbstständiger 0 Euro Steuerlast habe.Und wie gesagt, nächstes Jahr bin dann mal weg und das mit 58. Mir reicht es schlichtweg, meine Tochter zieht es ins asiatische Ausland, uns hält hier nichts mehr, was auch ? Das ich mich am Stuttgarter Bahnhof wie im Ausland fühle und das Anspruchdenken unserer Neubürger ?? Ganz bestimmt nicht, warten wir noch ein paar Jahre, das ist alles erst der Anfang. Ich denke auch das mit einem gewissen Abstand von, sagen wir 10 Jahren, die Entscheidungen von Merkel ganz anders gesehen werden wie heute. Aber dann sind se numa da, wir schaffen das.
Ja da habe ich überhaupt keine Bedenken das die uns schaffen. Aber Sie haben es bereits schon erwähnt, der Letzte macht das Licht aus.
Ich denke überhaupt nicht daran, hier wegzugehen. Das sehe ich wie Kästner, der als Chronist der Zeit Verantwortung tragen wollte.
Der sozialistische Sturm wird vorübergehen, es wird allerdings noch einigen Bruch geben, und dann werden „Trümmerfrauen“ beiderlei Geschlechts nötig sein, die den Laden wieder einrichten.
Die Kastanie juckt auch nicht, welches Viech sich an ihr schubbert … .
Wie viele Handwerker sitzen im Bundestag? Wieviele in den Partei“gremien“?
Da scheinen im Moment doch wohl eher die Parteikarrieristen wie Studienabbrecher und „Sozialwissenschaftler“ den Ton anzugeben … .
Die Lehrlingsausbildung in Deutschland ist ausgezeichnet. Selbst Obama lobte diese als vorbildlich und beispielbgebend. Die Berufsschulen haben durchweg eine hervorragende Qualität.
Darüber sollte man nicht sprechen. Sonst wird sofort die Axt an dieses System gelegt.Im Handwerksberuf trennt sich allerdings sehr schnell die Spreu vom Weizen. Durchbluffen und vorlaute Sprüche klopfen, die jeder Fachmann sofort als Unsinn entlarvt, bringen hier nichts … .
„Höheres Sozialprestige der Akademiker“ leider ist das so, dass die Folienpinsler in den Firmen immer noch besser angesehen sind, als die produktiv Tätigen. Liegt leider auch daran, dass die Vorstände so gerne bunte Bilder genannt Grafiken sehen wollen. Hohles Geblabber zahlt sich aus, sieht man in der Politik, bei den fff Kids und im Management
Da meine Frau Lehrerin ist, reden wir oft über das Thema. Sie beklagt immer wieder, wie Kinder von ihren Eltern gegen jede Vernunft auf“s Gymnasium geschickt werden, obwohl ihre Talente ganz woanders liegen und das ist m.E. auch das schlimmste an unserem Akademiker-Wahn: spätere junge Erwachsene verzweifeln z.T., werden depressiv, weil sie überhaupt nicht auf’s Akademiker-Gleis gehören. Dann ist es aber meist schon zu spät oder es muss mit riesigem Aufwand ein weiterer Berufs-Anlauf gemacht werden.
Ich habe mal ein wenig gerechnet: Aus meinem Jahrgang wechselten von der Grundschule auf“s Gymnnasium 16% und es machten 12% des ges. Jahrgangs allg. Abitur. Aktuell liegt die Wechselquote auf’s Gymnasium im selben Landkreis (sehr ländliche Region) bei fast 50% und die Abitur-Quote ist drei bis viermal so hoch wie bei uns vor gut 40 Jahren. Irre.
Angesichts der Tatsache, dass in akademischen Berufen in der Regel hohe Ansprüche an Intellekt bzw. abstraktem Denken gestellt werden, kann es hier nicht mit rechten Dingen zugehen. Die o.g. 35% Abbrecherquote an Hochschulen zeigt, dass jede Menge Kinder und Jugendliche in eine schulische Ausbildung gepresst werden, die nicht ihren Fähigkeiten entspricht. Das ist fast schon ein Verbrechen an diesen Schülern. Der Staat, der ständig Hürden absenkt und Leistungsdruck wegnimmt, sowie verblendete Eltern sind die Verantwortlichen.
Ein gerne übersehenes Problem ist, dass man als Handwerker (ganz anders als in den 70-80 ern) kein gutes Geld verdient. Durch die offenen Grenzen kommen viele Billiganbieter, die pfuschen und die Preise versauen. Auch die heutigen Steuern und Abgaben machen die Arbeit unattraktiv. Es bleibt weniger als die Hälfte übrig.
Eigentlich bildet die Schule auch nicht für die Unis aus. Letztendlich stöhnen Unis und Handwerksbetriebe über ihre Bewerber, weil die aus der Schule kommen und – ich übertreibe – nichts richtig können. Wichtig wäre es, in der Schule das Ruder rumzudrehen, Leistung einzufordern und wirklich Lehrstoff zu bieten und – wie im Artikel – auch Handwerks- und Dienstleistungsberufe den Schülern schmackhaft zu machen. Mein Enkel war erst im Gymnasium, dort fühlte er sich nicht sehr wohl und er ist auf die Realschule gewechselt und nach gutem Abschluss ins Hotelwesen eingestiegen und so schlecht verdient er auch nicht. Er ist glücklich in seinem Beruf und meint, dass es die beste Entscheidung war, aus dem Gymnasium auszusteigen. Keiner soll ernsthaft glauben, dass wirkliche Fachkräfte mit diesem dubiosen Fachkräfte-Einwanderungsgesetz nach Deutschland kommen. Es werden noch mehr Niedriglöhner den Markt überschwemmen. Das ist die Chance für unsere Kinder, einen ordentlichen Beruf zu erlernen und die Eltern sollten ihre Kinder dafür begeistern und fit machen gemeinsam mit der Schule.
Als Kulturanthropologe M.A. kann ich Ihren Ausführungen voll und ganz zustimmen.
Im sozialdemokratischen Hessen aufgewachsen habe ich eine additive Gesamtschule durchlaufen. Von KBW- gestählten Pädagogen beschult und im Fahrwasser der links-alternativen Fahrwassers der 70er/ 80er Jahre sozialisiert, wußte ich immer, was ich nicht werden wollte, denn was ich tun wollte. Es gab in der Schulzeit niemals den Kontakt zur Arbeitswelt in Form von Praktika oder Schnuppertagen. Wie gerne wäre ich mal jemanden begegnet, der mir gesagt hätte, wo eventuell meine beruflichen Stärken und mein Potential liegen, als wie ich mich politisch zu orientieren hätte. Als 60er Jahrgang hatte die Ausbildungsplatzknappheit Anfang der 80er Jahre, gepaart mit der No-future Stimmung meine Berufsziele noch weiter vernebelt. Um in diesem Dilemma ein wenig Licht in die Situation zu bringen, ließ ich mich auf ein Studium der Kulturanthropologie ein. Kein Druck von den Lehrenden, alles locker, alle duzen sich, was danach kommt: egal. An der Universität war man sich selbst überlassen. Ich schloss das Studium mit einem Magister Artium ab und hatte also ein Jodeldiplom in der Tasche, als Magister der Palavera. Beruflich auf eigenen Beinen zu stehen, gelang mir nur in meinem Nebenjob im Schichtbetrieb. Auf dem Arbeitsmarkt suchte man weder Kulturanthropologen noch Volkskundler. Nach sechs Jahren schlug ich beim Arbeitsamt auf.
Man sagte mir, dass ich nach sechs Jahren erfolglosem Suchen auf dem Arbeitsmarkt, ein Anrecht auf eine Umschulung hätte. Also schwenkte ich in die IT ein und ließ mich zum Webmaster ausbilden. Ich mach’s kurz: Nach weiteren 7 Jahren fand ich endlich einen Job in der Internetwirtschaft, der mittlerweile durch die Digitalisierung bedroht ist.
Was hab ich aus meinem beruflichen Lebensweg gelernt? Studiere nur, wenn du Mediziner, Jurist, Betriebswirt oder Informatiker werden willst. Ansonsten lerne etwas Handfestes. Sich weiterbilden kann man immer und generell ist man als gutausgebildeter deutscher Handwerker auch im Ausland herzlich willkommen.
Sie vergessen nur,dass sehr viele dieser „Schlipsberufe“ leicht zu automatisieren sind.
Weg von dem ewigen Gesabbel, einfach machen. Ich bin dafür, dass alle Schüler nach ihrem Abschluss 1 Jahr Praktika machen, in verschiedenen Firmen und Einrichtungen. Problematisch finde ich beim Handwerk, dass vieles immer „simpler“ wird, im Sinne von: vieles wird heute von Maschienen erledigt, was man früher per Handarbeit machte und wofür man eine gewisse Kunstfertigkeit brauchte. Gutes altes Handwerk will (und kann) heute keiner mehr bezahlen.
Ja, vor allem wenn man betrachtet wieviele Arbeitsplätze im ökosozialen Komplex entstanden sind die rein über Steuern finanziert werden und die volkswirtschaftlich letztendlich mehr schaden als nutzen. Angebracht wäre da diese Versorgungs- und Behinderungsstellen massiv abzubauen. Wenn diese staatliche Allimentierung für diese Milieuwegfallen würde, würde sich automatisch die Berufswahl hin zu produktiven Bereichen, auch im Handwerk, verlagern. Und seltsamerweise gibt es auch keinen Aufschrei über den geringen Frauenanteil in diesen Bereich. Viele Tätigkeiten wären längst auch für Frauen möglich, aber da weigert sich der Feminismus massiv auch produktiv tätig zu sein, und beklagt sich dann über die etwas geringere Entlohnung bei den unproduktiven Wohlfühljobs. Fakisch lastet da auf den Männern ein weit höherer Druck auch anstrengende und schutzige Arbeiten auszuführen. Umgekehrt würde man das als Diskrominierung betrachten, wenn Frauen weitgehend die Wertschöpfung übernehmen müssten. Das ist oft die Realität in Afrika. Aber möglicherweise werden afrikanische Verhältnisse sowieso hier angestrebt.
Wenn man vor die Tür geht und die Augen auf macht dann ist fast alles was man sieht von Mànnern hergestellt worden.Aber soweit können Feministinnen nicht denken wenn manche sogar die Abschaffung des Mannes fordern,dann viel Spaß beim Strassenbahn Ladies.
Was heute normales Arbeitstempo im Handwerk ist, nannten wir früher Akkordarbeit, die auch entspechend bezahlt wurde. Es war aber freiwillige Akkordarbeit.
Bei den heutigen Arbeitsbedingungen, der schlechten Bezahlung und der Unsicherheit um den Arbeitsplatz, kann man doch eigentlich keinem mehr empfehlen, einen Handwerksberuf zu ergreifen. Es sei denn er hat vor, nach Lehre und Berufserfahrung, ins Ausland zu gehen. Denn nur dort hat deutsches Handwerk wirklich noch goldenen Boden!
Allein aus meiner Familie haben das zwei sehr gute Hanwerker gemacht und sind sehr glücklich damit. Sie kommen leider nie mehr zurück.
„Höheres Sozialprestige der Akademiker“? ….finde ich eher nicht, denn wer mit Leib und Seele Handwerker ist, weiß wo er im Leben hin will, wird zu seinem eigenen Betrieb kommen, und jeden Akademiker in die Tasche stecken. Schließlich gibt es auch genügend Akademiker, die als Taxifahrer oder Bedienung enden, was nicht wirklich für diesen Berufsweg spricht.
…wer ein geisteswissenschaftliches/künstlerisches Studium absolviert hat, hat den Taxischein zum Bestreiten des Lebensunterhalts quasi gleich miterworben oder arbeitet „akademisch“ in prekären Verhältnissen (unentgeltliche Praktika, Zeitverträge) und für meist sehr kleines Geld, über das gestandene Handwerker nur müde lächeln können. Ich kenne dies durch über 30 Jahre Erfahrung am Arbeitsmarkt und kann mich noch gut erinnern, wie man staatlicherseits in den 1980er Jahren damit begann die Abiturienten- und Akademikerschwemme zu produzieren und diese seither Jahr für Jahr mit immer höheren Förderungen (Bafög etc) stetig vergrößert und das Handwerk (den Mittelstand) ausbluten läßt…
Dass Handwerk einen goldenen Boden hat, ist eine altbekannte Weisheit. Deutschland als Industrienation hat diesen Boden unterminiert, in der Industrie hatte man bessere Verdienstmöglichkeiten und bessere soziale Leistungen. Nun erleben wir durch Technisierung und Digitalisierung einen immer geringeren Bedarf an Personal. Roboter, Automaten und Maschinen übernehmen mehr und mehr die menschliche Arbeit. Dieser Trend trifft natürlich auch das klassische Handwerk, aber eben nicht in diesem extremen Ausmaß. Das wird das Handwerk wieder stärken.
Wenn eine Hochkultur selbst so extrem entwickelt ist, dass sie Subkulturen zu integrieren versucht, die eigentlich Gegenpole sind, dann hat der Kulturanthropologe die rühmliche Aufgabe das eigene Scheitern zu untersuchen! Immerhin können sie dann ihr Versagen besser interpretieren.
Aut regem aut fatuum nasci oportere!
(Zum König oder zum Narren muss man geboren sein.) (Seneca)
Mitunter sitzen die Falschen auf dem Thron!
Früher hatten wir eine gute Hauptschulbildung mit Werkunterricht – von dort kamen die Handwerker, nicht vom Gymnasium. Von der Realschule kamen viele kaufmänischer Berufsanfänger. Wer das Abi machte fing auch früher schon weder als Maler, noch als Kaufmann an.
Wir brauchen wieder gute Schulen. Dafür bräuchten wir eine Schulform unterhalb der Hauptschule, in der den Kindern ein minimales Grundwissen innerhalb von 9 Jahren und evtl. ein einfacher Hauptschulabschluss innerhalb von 12 Jahren geboten wird.
Ansonsten wieder ein guter Haupschulkabschluss nach 9 Jahre, die mittlere Reife nach 10 Jahren und Abi nach 12 Jahren. Danach ein Studienvorbereitungsjahr, in dem speziell auf Mathe/EDV, Sprachen, oder Dingsbums vorbereitet wird.
Noch unterhalb der Hauptschule? Die Hauptschule ist doch schon der unterste Teil. Oder sollen vielleicht die Immigranten in den noch niedrigeren Teil als die Hauptschule. Ich glaube, das wird nicht klappen. Auch im Handwerk braucht man fundierte mathematische Kenntnisse u.a. und ich möchte noch die Dienstleistungsberufe dazu nehmen, wo man oft Wissen entsprechend des Berufes – also fachbezogen – in einer zusätzlichen Fremdsprache benötigt. Das geht nicht mit einem Abschluss noch unterhalb der Hauptschule. Wichtiger wäre, den Leistungsgedanken wieder aufleben zu lassen und die Inklusion abzuschaffen.
Eine Schulausbildung noch unterhalb der Hauptschule ist nicht möglich, um eine Lehre erfolgreich zu absolvieren.
Ein mittelmäßiger Hauptschüler hat schon Probleme mit dem Dreisatz, der Zinsrechnung oder mit der Überschlagsrechnen (U-Stoff der 4. Klasse).
Ein Schulbildung unterhalb der Hauptschule verspricht keinen Erfolg im beruflichen Leben.
Na klar, es ist nicht wichtig ob das Dach undicht, die Heizung defekt oder das Wasser kalt bleibt, ob der dringend benötigte Elektriker oder der schon lange bestellte Maler erst im nächsten Jahr den Auftrag realisieren kann.
Wichtig sind die sogenannten „Diskussionswissenschaften“, die überaus geistvollen Laber – Disziplinen und ganz vorn der Gender – Unfug.
Mit all diesen “allwissenden“ Leuten ist unser Land wahrlich gesegnet. Und genau diese stetig wachsende gesellschaftliche Schicht erzeugt ein wirtschaftliches und politisches Klima, welches immer mehr junge und gut qualifizierte Menschen veranlasst, das Land zu verlassen.
Und wer kommt in ein Land mit einem hochentwickelten Sozialsystem, einer überbordenden Bürokratie und den höchsten Steuer- und Abgabenlasten?
Wer in dieses Land kommt?Ich denke das sollte klar sein.
Ist schon klar. Leider, leider!
Richtig und direkt benannt.
Die „Diskussionswissenschaften“ Laber Disziplinen werden immer mehr gefördert und ausgebaut, So gibt es immer mehr davon, die immer besser leben wollen. Finanzieren müssen das z.B. kleine Handwerker.
Wie jemand hier auch schon geschrieben hat. nachdem ein Handwerker auf dem Bau z.B.
sene Arbeit gemacht hat muß er noch viele andere Dinge machen Baustellen anschauen, Angeboter schreiben, werkzeug und Maschienen in Ordnung halten / bringen, neue beschaffen, seinem Geld hinterher rennen, oder gar einklagen wenn so ein ganz Kluger der oben genannten Gattung alle möglichen Gründe erfindet weil er nicht oder weniger zahlen will oder einfach die Zahlung ewig lange hinauszögert. Dann ist da natürlich noch der Papierkrieg mit immer mehr Vorschriften zu erledigen. So Sachen werden aber meist vergessen auch wenn es um Stundenlohnpreise geht usw. Da wird dann schon öfter eine billige Firma genommen von weiter weg, eventuel Ausland. Arbeit gemacht, kassiert und nicht mehr erreichbar. Auch hier soll dann der „teuere“ Handwerker vor Ort dann kommen, wenn da Murks gemacht wurde. Natürlich soll der alles kostenlos anschauen was da zu machen ist und dann ganz schnell kommen bei Wind und Wetter und alles in Ordnung bringen es ist doch wirklich dringen, Sie können uns doch nicht hängen lassen. Ja wenn dann danach natürlich die Rechnung kommt. Also das ist ja viel zu teuer, das bezahlen wir nicht können wir nicht bezahlen. Die Anderen (Die den Murks gemacht haben) waren ja doch viel billiger. Das sind dan auch ein Teil eines Handwerks das goldenen Boden hat.
Teilweise können auch die Fahrten zur Baustelle nicht berechnet werden und den Anmgestellten wird diese Zeit nicht bezahlt.
Na und wenn ein Qualifizierter Facharbeiter lange Jahre seine Arbeit in einer Firma erfolgreich macht hat, eine Menge Erfahrung gesammelt, kann es schon sein daß er dann plötzlich so einen jungen Schnösel vor die Nase gesetzt bekommt mit einem Hochschulabschluß, der gut labern kann aber eigentlich faclich von der Sache um die es geht keine wuirkliche Ahnung hat. Aber natürlich alles besser weiß und verfügt daß alles anderst gemacht wird. Slie0lich berkommt er ja eine menge mehr Geld als diese dummen Facharbeiter. Diejenigen. die das „Maul“ aufmachen mu0 man dann natürlich irgendwie los werden.
Wenn man merkt, daß die Neuerungen „Scheiße“ sind, Sind die Facharbeiter, die sich auskannten weg und es ist nicht mehr rückgängig zu machen. Das ehemalige Know how ist verloren. Dann wird der Laberert raus geschmissen und eion anderer Labererr eingestellt din die Person, die den Laberer Einstellt gehört ja auch zu der Gattung, Na und wenn es mit einem nichts wird muß zur Hilfe halt ein weiterer eingestellt werden,
Wenn junge Leute / Schüler da z.B. ein Berufspraktikum machen in Industrie oder Handwerk merken die doch ganz schnell wie der Hase läuft, was ein angenehmeres Leben verspricht. Wirkliche Fachkenntnisse und Fachkönnen iust nicht mehr nötig, Hauptsache du kannst klug erscheinend auch über eigentliche Kleinigkeiten lang und breit labern und dich wichtig machen, Ideen brauchen nicht fundiert und realistisch sein, denn die Anderen haben genauso wenig realistische AHnung wie du selber, das ist gefragt und das wird bezahlt heutzutage. Und wenn es die „Experten“ so haben von Zukunftaussichten „Bildung, Bildung, Bildung“ ider anderst ausgedrückt „Labern, Labern , Labern“
Facharbeiter /Kräfte Mangel in Handwerk und Industrie?
Diese Laberer sollen doch selbst mal Real das machen was sie Anderen vorschreiben wollen, was sie zu tun haben und wie sie es zu tun haben.
Ich habe solches schon erlebt, daß es so gemacht wurde in Firmen. Da war aber ganz schnell Ruhe im Karton und Köpfe sind gerollt. Und zumindes eine Weile gab es danach keinen Schwund an echten Fachkräften.
Aber so etwas sind natürlich auch nach meiner Kenntnis Ausnahmen.
Wenn sich an dem derzeitig bestehenden System nichts andert wedern auch Fachkräfte aus dem Ausland oder mehr Ausbildung von Fachkräften nichts ändern.
Eine Bewerbung zu einer Lehrstelle im Handwerk / Industrie fällt mir da ein, als Berufsziel war angegeben bald möglicher akademischer Ausbau des Berufes. Die Schlußfolgerung darauf war: Dann haben wir Jemanden ausgebildet aber nicht auf Dauer sondern nur kurz einen Facharbeiter. Hat keinen Wert.
Das Probblem ist doch gerade, dass „Sozial“-Studenten und Abbrecher noch nie so gute Aussichten auf umverteilte Staatsknete hatten wie gerade heute im Staats-NGO-Sumpf.
Ich habe zwei Ausbildungen nach meiner Schulzeit abgeschlossen. Meine Lehrzeiten waren hart, sehr hart. Mit ein paar hundert Mark als Lohn. Damals kam es mir vor wie Sklaverei, musste ich oft genau so hart arbeiten, als wäre ich ein Geselle. Auch nach der Ausbildung war die Entlohnung, im Stundenvergleich niedriger, als wenn ich im gleichen Betrieb als ungelernte Kraft gearbeitet hätte. Wir haben damals schon immer sarkastisch gescherzt: „Die Gastronomie kommt gleich hinter der Prostitution“.
Beide Berufe übe ich heute schon lange nicht mehr aus. Ich habe es mein Leben lang bereut, nicht studiert zu haben. Wir sind in unserer Familie so aufgewachsen, dass es immer klar war nach der Schule eine Ausbildung zu machen. Die Eltern machten Druck, man solle sich was suchen, was war egal, Hauptsache man hatte was. Mir fehlte als jugendlicher die helfende Hand, die mir sagte, dass ich nur einen Beruf ausüben sollte, der mir auch Spaß macht, denn das Leben ist lang und es ist ätzend einem Job nachzugehen, den man nicht mag. Als ich mal einer Kundin mein Leid klagte, sagte sie lachend und ernahnend: Augen auf bei der Berufswahl!!! 🙂
Den größten Teil meines Lebens habe ich daher Aushilfsjobs gemacht. Schlecht bezahlte Jobs – aber auch nicht weniger schlecht bezahlt, als würde ich in meinen Lehrberufen arbeiten. Aber diese „Aushilfsjobs“ haben mir immer Spaß gemacht, ganz im Gegenteil zu meinen Lehrberufen. Auch jetzt, Stundenlohn von ca 10,60 Euro, aber ich gehe gerne zu Arbeit und mir ist es so lieber, als vlt. ein paar hundert Euro (wenn überhaupt) mehr, dafür aber in einem Job den ich nicht mag.
Ich will damit sagen, dass für mich das Handwerk nie einen goldenen Boden hatte. Ich empfinde noch heute diesen Spruch als reinen Hohn.
Wirklich gute Ausbildungen mag man in großen Betrieben erhalten, aber in den normalen kleinen „Krauter“-Betrieben, mit höchstens einer Hand voll Mitarbeitern, wird man meiner Meinung nach als Lehrling meistens nur als billige Arbeitskraft eingesetzt. Da muss man halt durch, haben ja alle so gemacht. Krank werden ist in solch kleinen Betrieben auch immer ein Drama.
Will man die fehlenden Handwerkerstellen wirklich besetzten, sollte man mal damit anfangen die Handwerker auch tatsächlich besser zu bezahlen und so den Beruf attraktiver machen. Kaum jemand wird Bäcker oder Gas-Wasser-Installateur aus Leidenschaft. Ich möchte den Elektriker sehen, der bei dem kleinen Handwerksbetrieb um die Ecke, die hier genannten 34.000 bis 37.000 Euro verdient. Ich wurde, trotz Ausbildungen im Handwerk, immer schlecht bezahlt. Es gab keinerlei Anreize für mich dort weiter zu arbeiten. Und das kann es einfach nicht sein.
Daher habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn jemand die akademische Laufbahn einschlägt, auch wenn ihm/sie ggf. später Arbeitslosigkeit droht, als wenn er/sie sich für ein Handwerk entscheidet.
Und die alles entscheidende Frage: Will ich später einmal mit über 60 Jahren immer noch als „Malocher“ für einen Handwerksbetrieb arbeiten müssen (nicht jeder kann sich selbstständig machen)? Das wünsche ich niemanden. Und unserer heutigen Jugend steht vermutlich erst ein Renteneintritt mit über 70 Jahren bevor, wer will und kann dann noch als Handwerker arbeiten?
Daher auch mein Fazit: Augen auf bei der Berufswahl!!!
Es gibt auch kleine Firmen die eine gute Ausbildung bieten.
Wo vielleicht oft nicht so viel Wert auf schulische / theoretisch Leistungen gelegt wird, aber die Ausbildung bezüglich im Betrieb erforderliche Fachkenntnisse hervorragend ist und ihre Auszubildenden danach auch als Facharbeiter behalten wollen.
Im Gegensatz zu denen die mirt Lehrlingsarbeit ihre Lohnkosten niedrig halten.
Beides ist mir selbs bekannt.
Es müßte sich in unserer Gesellschaft eine Menge ändern, daß „Malocher“ wieder attraktiv wäre und der Arbeit entsprechend auch in der Gesellschaft besser angesehen.
@egal1966/@Britisch
Das ist alles richtig, ich kenne auch einige aktuelle Erfolgstorys im Handwerkerbereich und es ist natürlich auch alles nicht nur Käse.
Mit meinem Beispiel will ich nur zeigen, dass es auch alles schief laufen kann, obwohl jemand bereit ist im Handwerk zu arbeiten und sogar zwei Ausbildungen abgeschlossen hat und ein Hand/Fachwerkermangel besteht.
Und natürlich hätte ich beispielsweise auch mit 30 noch alles umreißen und mein Abi nachmachen und studieren können, um dem Dasein als (erwerbsloser) Akademiker einen Schritt näher zu kommen 🙂
Aber es ist wie es ist und ich habe mein Arbeitsleben hauptsächlich mit Jobs verbracht, die jeder machen kann und wo ich mir die 6 Jahre Ausbildung hätte sparen können, weil ich im Handwerk nie wirklich angekommen bin. Aber ich bin zufrieden und gehe immer noch gerne zur Arbeit, trotz der Mindestlohnnähe.
Wo die Probleme liegen, z. B. in der teilweise schlechten Bezahlung der Gastronomie, wissen wir alle.
Die hier im Beitrag genannten 34.000 Euro Jahresgehalt sind auch nur ca. 2800 brutto im Monat. Das bekommen andere netto. Als alleinstehender kommt man mit 2000 netto schon gut über die Runden, als Familienvater vielleicht nicht so wirklich. Und wie im Beitrag richtig erwähnt, muss man selbst zusehen, wie man die Kosten zur Meisterprüfung tragen kann.
Made in Germany hatte mal einen unantastbar guten Ruf, das hatte m. E. auch damit zu tun, dass man damals (zu Deutsche-Mark-Zeiten) auch als Handwerker wesentlich besser über die Runden kam, als heute. Man bekam noch was für sein Geld.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da waren die Kneipen voll, es wurde an den Wochenenden in einigen Kneipen getrunken und gefeiert bis zum nächsten Mittag.
Seit dem Euro ist alles zurück gegangen, der Euro ist meiner Meinung nach die Wurzel allen Übels.
Die alten Kneipen gibt es schon lange nicht mehr. Und die guten alten Zeiten, in denen das Geld auch bei den einfachen Handwerkern noch „etwas Wert“ war, gibt es auch nicht mehr. Dazu müssten die Löhne um 100 Prozent steigen (in Deutschland ist es im EU-Vergleich sowieso schlecht um die Stundenlöhne bestellt).
Handwerkermangel? Dann rauf mit den Löhnen, aber richtig, dann wird auch die Flucht in den akademischen Bereich nachlassen und Lehrberufe sind dann auch wieder eine Alternative zum Studium.
Vollkommen richtig. Hatte mal das Vergnügen, als Elektrohelfer arbeiten zu dürfen. Nach ein paar Wochen im Rohbau bei -5° C und dem unendlichen Schmutz, Lautstärke usw. weiß ich, was wirklich hart verdientes Geld ist. Und die Lehrlinge taten mir am Meisten leid: Offensichtlich ist es im Handwerk so, dass man die Demütigungen vom Start des Berufslebens an die Neuen weitergibt.
Die Empfehlung zur Erhöhung der Anzahl der Studenten kam von der OECD.In meinem Bekanntenkreis wurde das als Schwachsinn klassifiziert,aber unsere kompetente politische Klasse hängt scheinbar mehr an den Lippen von Fachleuten diverser internationaler Institutionen und NGOs als an Logik und Verstand.Oder war das damals schon ein Vorgriff auf die beabsichtigte Masseneinwanderung von Fachkräften aus den Kompetenzhochburgen der koranischen Welt??
Man erinnere sich:
Die sinnlose „Degradierung“ der beruflichen Ausbildung (vs. Studium) kam aus der selben Ecke, die immer weitere Gelder in „Bildung und Forschung“ stecken wollte und immer noch will. Bis wir 100% Akademiker mit summa cum laude haben (cf. Gausskurve!). Die Spezialdemokraten (Nahles, Stegner, Maas alle studiert – abschreckende Beispiele), als Quelle allen Übels haben das immer so dargestellt und die CDU ist ihr immer gehorsam gefolgt.
Ebenso wie beide Parteien auch bei der Energiewende, der Verkehrswende (EU-Parlament), der Ehe für alle, der Genderisierung, den „Schutzsuchenden“ immer gemeinsam gehandelt oder nicht gehandelt (Unterlassung!) haben. Für eine Änderung dieser Situation müssen m.E. beide ihre Macht verlieren. Klaren Verstand gibt es offenbar in beiden Parteien nicht. Grüne und SED-Linke machen alles nur noch extremer und damit schlimmer, die FDP folgt immer der Mehrheit.
Ich habe mich vor über 30 Jahren für das Handwerk des Schlossers entschieden. Im Nachhinein, ein weiser Entschluss!
Sehr hart war die Ausbildung, aber ich bin meinen damaligen Ausbildern bis heute sehr dankbar!
In dem Alter, indem die heutigen jungen Menschen noch studieren und meist noch daheim bei den Eltern mit rundum Service leben / belebt werden, habe ich mir mit 21 Jahren meine Eigentumswohnung kaufen können und die war 12 Jahre später bezahlt.
Ich sehe es, wie der Autor des Artikels, dass eine Schieflage im Bezug zur Anzahl der Studierenden und des Handwerks entstanden ist.
Der Markt bestimmt die Preise in einem wirtschaftlichen System, wie Deutschland. Je weniger handwerkliche Fachkräfte vorhanden sind, umso weniger Aufträge können entgegengenommen werden und um so höher ist der Stundenlohn und somit der Preis für die Auftraggeber.
Doch was treibt die jungen Menschen, oder deren Eltern wirklich an, auf Teufel komm raus, studieren zu müssen? Bei der ersten Nachkriegsgeneration kann ich das ja noch nachvollziehen, aber dann!? Wie viele Menschen studieren heute und sind eigentlich noch viel zu unreif, oder auch gar nicht gemacht, für ihr Studienfach!?
Ich habe letztens an einer Geburtstagsfeier einer studierenden, jungen Frau teilnehmen dürfen (als alter Mensch!). Was ich dort hörte, ließ mir die Kinnlade herunterklappen! Die Studies unterhielten sich nicht übers Studium, sondern was sie in dem Jahr machen wollten und wohin sie reisen möchten! Ich dachte so bei mir; „Verdammt, ihr seid jetzt 22 – 24 Jahre alt, habt das Studium noch immer nicht abgeschlossen und wollt das freie Jahr für Selbstfindungszwecke nutzen? Wann wollt ihr endlich in die gesellschaftliche Sozialkassen einzahlen???“
Ich persönlich glaube, dass nicht nur die Politik Schuld an diesem Zustand hat, sondern auch die Helikoptereltern, die selbst schon jeden realistischen Boden unter den eigenen Füssen verloren haben.
Ich persönlich rate jedem jungen Menschen, den ich kenne gut zu lernen, einen guten Schulabschluss zu erreichen und dann eine Lehre anzufangen. Zu büffeln und weiter zu lernen, bis hin zum Handwerksmeister. Sich weiter zu spezialisieren. Das kostet natürlich viel Geld, weil man die Kosten zur Meisterprüfung selbst erbringen muss. Aber, am Ende zahlt es sich für jeden auf jeden Fall aus!!!
Die Kosten zum Betriebsmeister sind etwas geringer als die, des spezialisierten Handwerksmeisters. Aber die Gehälter, wenn man sich nicht selbständig macht, sind dementsprechend auch geringer, als die des Handwerksmeisters.
Ich habe fast die gesamte Welt bereist und verfluche im Nachhinein eine Sache! Warum bin ich kein Bäcker geworden!!!??? Egal, in welchem Land, deutsche Bäckereien waren meistens bis 8 Uhr morgens ausverkauft! ;o)
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende und möchte Ihnen einen kleinen Tipp mitgegeben! Machen Sie es, wie bei Diät und schalten Sie für zwei Tage die Nachrichten ab! Sonst geht man daran kaputt und verzweifelt, bekommt auf Dauer schlechte Laune!
Ich meine nicht, dass Sie Nachrichten meiden sollen, sondern schützen Sie sich selbst! Machen Sie sich an zwei Tagen den Kopf frei für die Dinge, die noch kommen werden und die all Ihre Aufmerksamkeit benötigen!
Wie wahr aber……. 2 Tage die Nachrichten abzuschalten hilft nicht wirklich, ich mache das anders und verlasse das Land mit 58 Jahren. Mir persönlich reicht es als selbstständiger Handwerksmeister, ich habe keine Lust mehr, 42 Jahre Arbeit reichen mir. Alles zu Geld machen und nix wie weg, weil…….besser wird es nicht hier, warten Sie mal die erste Rezession ab. Das schaue ich mir lieber aus größerer Entfernung an.
Nach der nächsten Rezession wird sich das Verhältnis Akademiker – Handwerker wieder auf akzeptable Werte einpendeln.
Nicht ganz ohne Verwerfungen, wenn Geschwätzwissenschaftler etwas unwillig wieder einer wertschöpfenden Tätigkeit nachgehen müssen, der Wasserkopf in Politik und Verwaltung massiv reduziert wird.
Bin dennoch, zumindest bei Pilotprojekten, für geschützte Bereiche unserer progressiven Grün- , Rot- und Schwarzideologen. In denen Sie das wundervolle Zusammenleben einer offenen Gesellschaft am praktischen Beispiel vorleben, gern auch mit BGE und so weiter, jedoch all das selbst erwirtschaftet, und auf eigenes Risiko ! Streng abgetrennt mit hohen Mauern, um verfälschende Einflüsse zu eliminieren.
Böse, ich weiß, aber Strafe muss sein…
Lernen durch Schmerz nennt man das wohl, das bisher unbetretene Neuland praktischer Erfahrung der Wolkenkuckucksheimer.
Ich stimme Ihnen, Herr Müller-Vogg, zu bei Ihrem Plädoyer für die Handwerksberufe.
Aber meinen Sie wirklich, dass Leute, wie Kevin Kühnert, Claudia Roth, Katja Kipping, Armin Laschet oder Christian Lindner Interesse an einem (für sich selbst) Handwerksberuf gehabt hätten oder, dass sie sich wirklich für den Handwerks-Gesellen oder die -Gesellin einsetzen würden?
Nein!
Alle diese Politiker wirken doch dabei mit, dass immer noch mehr wohl dotierte „Stellen“ für Studierte, Juristen, Verwaltungsangestellte, Genderspezialisten … ,für irgendwelche Zwecke geschaffen werden.
(Und die „Gretas“ u.a. erwarten das doch auch.)
„Stellen“, die letztlich vielfach über die von den Handwerkern, Ingenieuren, … Wertschöpfung finanziert werden.
„Lieber gut beschäftigter Handwerker als arbeitsloser Kulturanthropologe“. Ok, das ist richtig. Die Grünen in Erwartung einer nennenswerten Regierungsbeteiligung sammeln schon mal Konzepte, den Handwerker so zu schröpfen, dass der Kulturantroprologe gut alimentiert ist.
Wäre sehr für den Werkunterricht an Gymnasien. schon wegen des praktischen Umgangs von Werkzeugen im Alltag.
Und ich wäre sehr dafür, dass keiner der Meister-Aspiranten 10 000 plus Lebenshaltungskosten hinlegen muss.
Aber…wie sieht es mit dem Lehrermangel in den Fachschaften aus?
Und Merkel? Wofür ist die? Eher dafür, unbedarfte Schüler in Sachen Naturwissenschaften für ihre politischen Zwecke zu missbrauchen, indem sie sie als Alibi für hervorragende Kenntnisse in Sachen „Klimaschutz“ Freitags auf die Strasse schickt, sprich zum Schuleschwänzen ermuntert, anstatt ihre Bildung in Naturwissenschaften und handwerklichen Fähigkeiten zu schärfen.
In diesem Artikel wird nur auf Prestige eingegangen. Dies ist aber nicht das Hauptproblem der Handwerker oder der Grund für den Mangel. Es ist die Bürokratie, mangelnde Zahlungsmoral, gerade im öffentlichen Dienst (siehe Berlin, da gingen einige Betriebe pleite), Auflagen, die deutsche Handwerker benachteiligen und die Sub Sub Sub Sub Unternehmer aus dem Ausland bevorteilen. Also, alles handfeste Tatsachen. Ich kenne einige Handwerker, die entnervt aufgegeben haben. Einige sind nun im öD und schieben eine ruhige Kugel. Die Schwarzarbeit im privaten Bereich soll auch sehr hoch sein, dass weiß ich aber nur vom Hörensagen; könnte auch ein gängiges Klischee sein.
So viel ich noch weiß, sind letztes, oder vorletztes Jahr Schwarzarbeiter im Bundestag aufgeflogen, die dort die Fenster putzten. Das empfinde ich etwas befremdlich, wenn ich das so schreiben darf!? Direkt an der Quelle der Demokratie und sozialen Gerechtigkeit, arbeiteten „Schwarzarbeiter, ohne Sozialversicherung“!
Aber auch hier wird als Irrtum bzw. Versäumnis der Politik dargestellt, was in Wahrheit eiskalte Strategie ist:
Durch genau diese so hochwirksame wie teuflische Politik hat man den Anteil der direkt vom Staat materiell Abhängigen immer weiter gesteigert. Immer mehr Bürger mit Bullshit-Studiengängen sitzen in Bullshit-Jobs, die zu Behörden, dem Bildungssystem, dem Kulturbetrieb, dem Sozialapparat gehören und tanzen nach der politischen Pfeife ihres Arbeitgebers. So schafft man sich abhängige Untertanen. Paradebeispiel ist der Genderismus mit Gender“lehrstühlen“ und -Beauftragten.
Zudem dient der Mangel an Handwerkern, Facharbeitern, Arbeitern in Gewerbe und Industrie seit Jahrzehnten als vorgeschobene Rechtfertigung für immer exzessivere Einwanderung. Der Spruch „Sie machen die Arbeit, die Deutsche nicht tun“ bringt diese Propagandalüge auf den Punkt.
Man hält per Bildungspolitik die Deutschen von der Ergreifung dieser Berufe ab, nur um sie dann durch Einwanderer zu ersetzen, wobei man eine Vielzahl der benötigten Stellenan Einweanderern braucht, da nur ein Bruchteil arbeitswillig und -fähig ist.
Aber es geht eben nicht um Bildung. sondern ums ethnische Neuformatieren Eiuropas. Und das ist der Skandal.
„So schafft man sich abhängige Untertanen.„ Genau! Darum geht es.
Wes Brot ich esse, des Lied ich singe!
Es geht nicht allein um das Image, ist aber wahrscheinlich der größte Negativfaktor. Aber wie kam das zustande?
Die Politik der letzten 20 Jahre hat (nicht nur) in dieser Hinsicht eklatante Fehler gemacht. Ein „Abitur für alle“ (Elternwunsch der Schulform ist ausschlaggebend), seien sie auch noch so minderbemittelt, wurde massiv gefördert und alles andere außer Acht gelassen. Alles darunter war und ist nichts wert.
Übrig blieben diejenigen, die nun wirklich gar nichts konnten (oder wollten). Aus diesem Pool durften die Handwerksunternehmen dann ihre Lehrlinge aussuchen, die Durchfallquoten bei Abschlussprüfungen von regelmäßig bis zu 60% sprechen eine deutliche Sprache. Oder sie verzichteten gleich ganz auf neue Lehrlinge.
Die Folge: Der Preis der Arbeitsstunden hat sich massiv erhöht, hinzu kamen auch noch die stetig ausufernde Steuer- und Abgabenlast. Etwas reparieren zu lassen macht heute keinen Sinn mehr – die Arbeitskraft ist dermaßen teuer, dass eine Reparatur nicht lohnt. So wurde die Wegwerfgesellschaft noch zusätzlich befeuert.
Parallel dazu wurde die Bürokratie- und Vorschriftenorgie bis zum Exzess fortgeführt, so dass jeder selbständige Handwerker ständig mit einem Fuß im Knast steht, es sei denn er ist ausgebildeter Rechtsanwalt und Steuerberater in Personalunion. Und wehe, der Betrieb gerät einmal ins Straucheln, Hilfe gibt es nirgendwo mehr. Wenn es ganz schlecht läuft, schläft der Inhaber dann demnächst unter der Brücke, ohne Krankenversicherung, ohne Rente, ohne Arbeitsvermittlung, denn selbstständig heißt: keine staatliche Unterstützung.
Ich kann nur jeden Menschen ausdrücklich warnen, sich in Deutschland mit einem Handwerksbetrieb selbständig zu machen. Ein geflügeltes Sprichwort im Handwerk lautet: Du arbeitest selbst und ständig. Übrig bleibt so gut wie nix, den ersten Teil greifen die Zulieferer ab, den zweiten die Mitarbeiter und den dritten und größten Teil der Staat. Wenn du Glück hast, bleibt wenigstens ein schönes (geleastes) Auto. So lange du selbst noch arbeiten kannst. Aber wehe, du wirst mal krank.
„Sackgasse Akademiker“? Wohl eher „Sackgasse Deutschland“, würde ich meinen. Warum sollte eine qualifizierte (und somit gut bezahlte) Fachkraft freudig die riesige Abgabenlast in DE bezahlen? Daher auch der Braindrain hierzulande: MINT-Akademiker und qualifizierte Fachkräfte verlassen das Land in Scharen, wie hier auf TE nachzulesen:
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/deutschland-ist-laengst-ein-auswanderungsland-geworden/
Und das mit den, seitens der Politik, 2015 versprochenen „Ärzten, Physikern und Ingenieuren“ im Rahmen der unkontrollierten „Fachkräfte“invasion war ja wohl nix.
Das einzige, was Merkel innen- und auch außenpolitisch wirklich gut kann, ist, Deutschland in Sackgassen zu manövrieren. Das wird dem Bürger dann als „win-win“-Situation verkauft.
„35 Prozent brechen ihr Hochschulstudium ab – aber dem Handwerk fehlt der Nachwuchs. Die Politik muss mehr für die berufliche Ausbildung tun.“.
Diese Staatsgläubigkeit der, in ihrer Selbstwahrnehmung, „intellektuellen“ 68er „Elite“ ist das Grundübel in diesem Lande. Herr Vogg ist da keine Ausnahme, sondern passt perfekt in die Stereotypen dieser westdeutschen, wohlstandsverwahrlosten Generation. Immer nach dem Staat rufen, wenn einem irgend etwas nicht passt. Warum soll der Markt es durch höhere Preise regeln? Viel besser ist es doch wenn man durch Staatseingriffe mit Kommissionen, Arbeitskreisen, Stiftungen u.s.w. in Aktivismus verfallen kann und für die Brüder und Schwestern der Geschwätz- und Sozial“wissenschaften“ bestens bezahlte Jobs schaffen kann. Dadurch wird es zwar nicht einen Handwerker mehr geben, aber wenigstens ist die eigene Klientel beschäftigt und gut versorgt.
Lieber Herr Müller-Vogg,
Es kann ja sein, dass die genannten Berufsgruppen zwischen 34000 und 40000 Euro verdienen, aber wer soll in der heutigen Zeit damit Frau und Kind und Haus versorgen? Von „gut davon leben“ kann ja wohl keine Rede sein.
Och, ich kenne einen Fliesenleger mit eigener Firma, der verdient aber mehr als 40.000€ pro Jahr! Kommt eben immer darauf an, was man macht. Ich kenne 3 Beispiele von Handwerkern, die richtig abräumen und fast jeden Akademiker blaß werden lassen:
-Bierbrauer in Berlin mit eigener Kleinbrauerei- verdient sich dumm und dämlich
– Fliesenleger mit eigenem Meisterbetrieb, freie Zeiteinteilung und guter Verdienst,
kann sich vor Aufträgen kaum retten
– Schreiner mit eigener Firma in Bayern, baut auf Wunsch Möbel, verdient mehr als sein Akademikerbruder und arbeitet weniger Wochenstunden.
Ich denke schon, daß der Spruch: „Handwerk hat goldenen Boden“ in Deutschland immer noch gültig ist. Man sollte natürlich die Selbstständigkeit mit eigener Firma anstreben, sonst sieht es finanziell natürlich nicht so gut aus…..
Die Grundintention Ihres Beitrags stimmt, Herr Müller-Vogg. Wir haben zu viele Studenten in den sogenannten Laberfächern, aber wir haben auch viel zu wenig Studenten in den Mint-Fächern, weil dieses völlig verblödete Land seine Naturwissenschaftler reihenweise ins Ausland treibt. Einmal wegen der viel zu hohen Steuern und Abgaben, andererseits wegen der Aufgabe ganzer Technologien (Kernenergie, grüne und rote Gentechnik, pharmazeutische Forschung usw.). Eine gute Freundin von uns, die Biochemikerin ist, ist vor Jahren nach England gezogen und forscht dort erfolgreich im Bereich der roten Gentechnik. Vor allem verdient sie dort richtig gut.
Jetzt zum Handwerk. Ich bin Unternehmer in diesem Bereich. Und ja, es fehlen Fachkräfte in vielen Bereichen. Allerdings möchte ich davor warnen und Ihr Bericht ist ein Beispiel dafür, wieder zu viele junge Leute in diesen Bereich zu locken. Dann kommt es nämlich wieder zu Fehlallokationen. Im Handwerk sind über Jahre hinweg, bis ca. 2005, jedes Jahr ca. 100.000 Jobs abgebaut worden, weil Öffentliche Hand und Privathaushalte kaum noch in diesem Bereich investiert haben. Wir haben viele und intelligente junge Leute, mit Abitur und abgebrochenem Studium (Mint-Fächer), die diesen Bereich schon für sich entdeckt haben. Bevor wir hier wieder Überkapazitäten aufbauen, sollten wir vielleicht erst einmal klären, wohin sich die industrielle Zukunft Deutschlands entwickelt. Wenn wir weiterhin ganze Industriezweige vernichten möchten, ist es auch sinnlos junge Handwerker zu fördern, weil die, wenn gut ausgebildet, lieber ins Ausland gehen, z.B. nach Australien, USA oder Kanada, wo gut ausgebildete Leute gesucht und auch sehr gut bezahlt werden. Und ein anderes großes Problem im Handwerk ist, wir sind Brutto mittlerweile viel zu teuer, was jeder schon mal bemerkt hat, der mit seinem Nettoverdienst einen Handwerker bezahlen muss.
Wenn wir nicht endlich anfangen unsere generellen Probleme mit Sachverstand zu lösen, anstatt der Generation Schneeflöckchen und ihren geistigen Eltern (C. Roth, Baerbock, Hofreiter etc.) überall ein Forum zu bieten, spielt es keine Rolle, ob wir mehr nutzlose Kulturanthopologen produzieren oder Handwerker. Während der Kulturanthropologe überflüssig ist, wird der Handwerker schlichtweg unbezahlbar sein. Es wäre für mich schon ein echter Fortschritt, wenn wir erst einmal bei der Regulierungswut unserer Behörden beginnen würden. Dann klappt es vielleicht auch mal wieder mit dem Bau eines Flughafens oder anderen Großprojekten, ohne sich weltweit zum Affen zu machen.
Klasse Kommentar, Danke!
Naja, die „Eliten“-Clowns C. Roth, Baerbock, Hofreiter etc. disqualifizieren sich doch täglich selber. Viel gefährlicher ist doch der in Hinterzimmernin/Amtsstuben aktive Gesinnungsstab, der diese Saat auch so erdacht hat: Fischer, Trittin, Lafontaine, Gysi, und wie sie alle heißen dazu Habeck als aktiver Akteur/Protagonist am linksgrünen Firmament.
Ansonsten stimme ich Ihnen vollkommen zu, schöner Beitrag, Danke!
Tja, Herr Müller-Vogg: Diejenigen die solch konservative Ansichten wie Sie hier darlegen haben, wurden oder werden von Ihnen verteufelt.
Diejenigen die die Macht zum Ändern haben, sind mit Machterhalt und Taschenfüllen voll ausgelastet.
Einen Nachfolger zu finden, ist derzeit fast unmöglich. Ich suche im Auftrag eine Handwerksunternehmens Interessenten. Die Zahl seriöser Interessenten lässt sich an einer Hand abzählen, und zwar unter dem Einsatz jedes 2. Fingers. Das war vor 10 Jahren noch anders. Gesellen und Meister verdienen derzeit sehr gut bei geregelter Arbeitszeit, was für den Inhaber noch nie galt. Wenn sich dann mal Nachwuchs bewirbt, wird die Bildungsmisere sichtbar, denn selbst hier fehlen nicht selten die Grundlagen, um den Job ausfüllen zu können. Ja, dem Handwerk stehen schwere Zeiten bevor.
Grundsätzlich kann ich Ihren Ausführungen nur zustimmen.
Ergänzen möchte ich jedoch, viele erfüllen gar nicht die Vor-
aussetzungen für ein Studium da die Anforderungen an ein Abitur immer mehr abgeschwächt wurden. Sprechen Sie einmal mit nicht
linksgrün eingefärbten Lehrern oder Professoren unter 4 Augen.
Aus den Orchideenfächern und s. g. Politikwissenschaften werden
Absolventen mit der Schaufel auf den Markt gebracht. Keiner braucht sie in dieser Menge. Sie sitzen dann in irgendwelchen Stiftungen, NGOs,
Parteien oder im Bundestag und nerven mit Belehrungen wie wir
uns zu verhalten haben oder schwafeln von Enteignungen. Von diesen
Leuten möchte ich nicht belehrt werden, denn ich halte sie für inkompetent.
Das ist die rationale Sichtweise, die allerdings ziemlich umfassend aus der Mode gekommen ist. Entscheidungs – und handlungsbestimmend vor allem für die psychisch häufig besonders verfassten „Projektleiter“( früher Eltern genannt ) sind völlig andere Motive, die
durchaus auch von Außen erfolgreich infiltriert wurden. Als da wären das Image des „ Akademikers“, die nie zuvor derart leichte Erlangung der Abschlüsse, die Ausweichoptionen über die anspruchslosen, ideologisch verkommenen „ Schwafelfächer“, die Angebote der Parteien und NGO‘s bei richtiger Gesinnung und Quotenzugehörigkeit, das Belohnungs – und Bestätigungsbedürfnis der Eltern ( da muss doch jede(r) schon genmässig den Stab im Tornister haben) und damit verbundene gefühlte ! Scheitern ohne Bachelor oder Master. Der prinzipiell! richtige Hinweis auf das spätere Entgelt ( jedenfalls im Vergleich mit den o.g. Beschäftigung nach dem Soziologiestudium) wirkt – wie übrigens auch bei anderen Entscheidungen – nicht motivatorisch, sobald wie hier deutlich wirkmächtigere Elemente aus den tieferen Schichten im Spiel sind. Das ist z.B. auch der Politik und den Medien bekannt.
Es lohnt sich ein Blick zurück in die Geschichte. Ausgangspunkt für die aktuelle Situation waren die Ideen von Carl-Heinz Evers. Er prägte den modernen Schultyp und das Ideal der bis heute gültigen Bildungspolitik. Es lohnt sich diesen fast zeitgenössischen Beitrag zu lesen, auch wenn er länger als ein Tweet ist.
https://pub.uni-bielefeld.de/download/1777655/2312353/Tillmann_050.pdf
Auch hier ist die Gesellschaft gespalten. Beim Juste Milieu hat eine Umweltsoziologin oder ein Umweltarchäologe ein höheres Sozialprestige als ein Elektromeister. Bei mir verhält es sich genau anders herum.
Ich habe nie verstanden, warum wir von unserem bewährten Weg abweichen mussten, nur weil es Menschen wie Schleicher (OECD), Hartmann (Uni Darmstadt) oder Butterwege (war Kandidat der SED bei der letzten Bundespräsidentenwahl) wollen. Es ist tragisch, dass sich die Genannten in der Kindheit als Benachteiligte gefühlt haben (wer sie konkret benachteiligt hat, erfährt man nicht).
Das gibt ihnen kein Recht, Linke zu werden und die Gesellschaft, die sie ernährt, zu zerstören. Konservative wie Strauß, Schmidt oder Kohl und sogar Schröder hätten den Vogel gezeigt. Mit Merkel geht alles.
Die Bildungsreformen aufgrund PISA sind ein Desaster. Die Kinder erhalten in der Schule keinerlei Bildung mehr, sondern lernen nur noch „wie es geht“. Kommt dann etwas, das nicht ins Schema passt (aktuell: Mathe-Abi), versagen viele. Was die Linken nicht verstehen oder nicht wahrhaben: Kinder aus bürgerlichen Elternhäusern bekommen die Bildung von den Eltern vermittelt durch Museen, Bücher, Exkursionen. Wer nicht aus einem solchen Haus stammt, für den war die Schule der Ort des Lernens. Den Wissensvorsprung der Anderen konnte man durch Fleiß ausgleichen.
Was besonders schlimm ist: Das System war doch längst durchlässig! Jeder konnte auf unterschiedlichen Wegen studierfähig werden, wenn er es nur wollte. Es wurde doch gar nicht mehr, wie oft behauptet, mit 10 die Weiche fürs Leben geschaltet. Manche brauchen länger und bekamen auch die Zeit.
Warum die Axt angelegt wurde? Vermutlich aus demselben Grund, warum mehrere Millionen Mohammedaner ins Land geholt wurden: Um die Kultur zu schleifen und die bürgerliche Schicht zu demoralisieren. Wie vergeblich das ist, zeigt doch Russland: 75 Jahre Kommunismus haben weder die orthodoxe Kirche vertrieben, noch russische Volkslieder, noch das Schachspiel, die Musik, die Literatur usw. Jetzt versucht man es über die demographische Entwicklung.
Die Bologna-Reform ist nur die Verlängerung des Elends. Kein Mensch braucht Genderwissenschaftlerinnen. Ethnologen, die nicht mehr in der Hütte forschen und Larven essen sondern Rollenspiele machen, braucht man nicht. „Learn to code“ habe ich vor zwei Jahren so einer Dame gesagt. Hadmut Danisch hat es in seinem unfassbar bösen Blog unter dem Titel „Wenn Geisteswissenschaftlerinnen Erdbeeren pflücken gehen“ perfekt beschrieben.
In den technischen Fächern funktioniert Bologna nicht. Versuchen Sie doch mal mit einem Bachelor „Chemieingenieur“ ohne Master einen Job in der deutschen Industrie zu erhalten. Aussichtslos. Die Idee, erst Bachelor, dann Praxis, dann Master, zwischendurch Ausland und schließlich Lebensstellung war eine Illusion.
In den Geisteswissenschaften hat man niedrigschwellige akademische Abschlüsse geschaffen, mit denen man im Löschzentrum von Arvato oder im Callcenter arbeiten kann – gerne als Gruppenleiter. Danischs Geschichte mit den Erdbeeren ist unterhaltsam, realistisch sind aber Löschzentrum oder Callcenter. Neuerdings erblickt man in den Fußgängerzonen Geisteswissenschaftler mit Bachelor die für NGO betteln – nichts anderes ist das, was sie machen. Ich habe in Frankfurt einen angesprochen, der nett aussah. Ethnologe, was sonst. Keine Chance im Arbeitsmarkt.
Nur die Parteimitglieder lachen. Für sie gibt es Jobs in Vereinen zur Förderung der Demokratie oder in NGO. Dort arbeiten sie als Spitzel der Regierung – wie früher bei Erich.
Woran es fehlt, ist Respekt vor Leistung. Und zwar auf jeder offiziellen Ebene. Was ich mittlerweile als Reaktion der Bürger sehe, ist der Rückzug der Leistungsträger. Krankenschwestern reduzieren, Ärzte gehen ins Ausland, Ingenieure in die Frührente.
EINE ÜBERKANDIDELTE GESELLSCHAFT
Ich selbst bin (leider) Akademiker. Verhinderter Autoschlosser. Meine typisch bürgerlichen Eltern wollten, dass mein Bruder und ich „es mal besser haben sollten“. Mein Vater war Handwerker (Dreher). Ich weiß nicht wie mein Bruder (40 Jahre Beamter im gehobenen Dienst) es sieht, aber ich hatte es nicht besser als mein Vater. Ich wäre viel lieber Handwerker geworden, das lag mir im Blut. Schon als Kind habe ich leidenschaftlich gern mit Märklin-Metallbaukästen hantiert. Heute mache ich fast alle Arbeiten an meinem KFZ selbst – und das ebenso leidenschaftlich. Unter Handwerkern (die machen so herrlich politisch inkorrekte und sexistische Witze – toll!) fühle ich mich wohl. Ich bin gern in Werkstätten und Baumärkten. Mittlerweile bin ich begeisterter Privatpilot, auch da interessiere ich mich für die Technik.
Unter Akademikern fühle ich mich (extrem) unwohl. Nicht meine Leute. Ich habe mich damals nicht getraut, gegen den Willen meiner Eltern zu agieren. Hätte ich als Kind schon gewusst, was ich heute weiß, ich hätte keinen Fuß in eine weiterführende Schule gesetzt. Leider war ich ein sehr guter Schüler mit Einser-Abitur. Auch das hat mich verleitet, danach zu studieren. Ich habe die meisten dieser überdrehten Uni-Typen insgeheim von Anfang an gehasst, auch wenn ich es mir anfangs nicht so recht eingestehen wollte. Fachlich war ich eher unterfordert, aber die „Leute“ – oh je. Am schlimmsten waren die „Frauen“ – ich weigere mich fast sie als solche zu bezeichnen. Das ganze Gift, das unsere Gesellschaft zersetzt, es kommt alles von den Universitäten, wo irgendwelche Tagediebe, die zu dumm oder zu faul sind, um konzentriert zu studieren sich krankes Zeug wie Gender oder politische Korrektheit ausdenken. Wie ich diese Typen hasse. Um es mit einem englischen Ausdruck zu sagen: „they give life a bad name.“ Unnatürlich, aufgesetzt, eitel, naturfern (auch wenn sie noch so linksgrün tönen), überheblich, krank.
Ich bin heute/zur Zeit (unglücklicher) Lehrer. Wohl zu alt um noch was anderes zu machen. Wann immer ich das Gefühl habe, dass ein Schüler in der Schule unglücklich ist rate ich den Eltern ihn dort runter zu nehmen und in ein Handwerk erlernen zu lassen. Nicht ohne Grund sagt man, dass selbiges goldenen Boden hat. Könnte ich mein Leben ein zweites Mal beginnen, ich würde nur noch Handwerker werden, zumindest irgend etwas, das praktisch orientiert ist. Auch wenn ich für den ganzen Theoriekram intelligent genug bin. Aber ich konnte (und wollte) mich im Kreise der überdrehten Akademiker-Mischpoke nie sozialisieren. Ich habe auch keine Scheu, das zu gestehen.
Heute weiß ich: man soll sich ab und zu von seinem Bauchgefühl leiten lassen.
Lieber Harry Charles! Amen to that…
Mir geht es genau so. Ich hätte mich als Jugendliche durchsetzen sollen und eine Schneiderlehre absolvieren sollen, das wäre wirklich mein Ding gewesen. Bin einigermaßen talentiert und das macht mir Spaß. Jetzt bin ich zwar immer noch nicht soo alt, aber ich habe mich so “ hochqualifiziert“, wie es in meinem Job eben möglich ist.
Auch meinem älteren Neffen, der gerade BWL studiert ( aber dabei keinen glücklichen Eindruck macht), habe ich geraten, das Studium hinzuwerfen und eine richtige Ausbildung im Handwerk zu absolvieren. Er ist auch überhaupt nicht der BWL-Typ, hat sich nur von seinem Schicki-Micki-Umfeld dazu hinreissen lassen. Es gibt so tolle Handwerksberufe, ich weiß nicht, warum es so toll ist, irgendwas zu studieren, nur um dann sagen zu können, daß man auf ’ner Uni war. Alle Handwerker, die ich kenne, machen einen soliden Eindruck und scheinen zufrieden zu sein mit ihrem Beruf.
In meinem Akademiker- Umfeld jammern fast alle und sind unglücklich. Es gibt sicher auch Ausnahmen, aber kein Grund, diesen Hype, was das Studieren betrifft, immer weiter zu treiben….
Ich fürchte, Sie idealisieren den Handwerksberuf. Es macht schon einen Unterschied, ob man hobbymäßig am Auto schraubt oder jeden Tag Punkt 7:00h unter der Bühne steht. Schwere, körperliche Arbeit mit einem hohen Anteil statischer Haltearbeit, immer die AW im Nacken. Das halten nur wenige bis zum Rentenalter durch. Wer Glück hat, findet mit 50 Jahren einen Schonarbeitsplatz im Lager. Wenn nicht ..
Glauben Sie mir, ich kenne beide Welten. Handwerksberuf gelernt in einem Kleinbetrieb. Verlorene Zeit, das war mir damals klar. Der Gesellenbrief nur ein Ticket für die weitere berufliche Qualifizierung. Ich habe noch die Abschiedsworte meines Gewerbelehrers im Ohr – wir sollten doch bitteschön nicht gymnasiales Denken nachholen, sondern uns freudig an die Arbeit machen. Ha! Pustekuchen, genau das hatte ich vor. Mit Handwerksbrief und wissenschaftlicher Ingenieurausbildung hatte ich dann die Freiheiten und das Einkommen, wovon der angestellte Handwerker nur träumen kann.
Zugegeben, ich hatte auch Glück. Riesenglück sogar. Doch letztlich ist jeder seines Glückes Schmied. Und was die verlorene Zeit angeht: ich habe im späteren von meiner Handwerksausbildung profitiert. An meinem Haus und an meinen Oldtimern mache ich alles selbst – egal ob Standuhr oder V12-Motor, Hauselektrik, Schlosser- und Schweißarbeiten, Schreinerarbeiten und alles was man gelernt hat, just for fun.
klasse Beitrag, bin an der Hochchule leider ebenfalls nie warm geworden, auch wegen der Leute/Mentalität. Am Wochende bin ich entsprechend immer in die Heimat gefahren, plattes Land, Dorf, wegen der Leute die um Welten angenehmer im Umgang sind aber natürlich gab es auch sympathische Studienkollegen.
Allerdings stilisieren Sie das Handwerk ein wenig zu hoch, das ist teils harte Arbeit, wobei die technischen Hilfsmittel und der Arbeitsschutz weiterhin zunehmen, verträglicher werden. Dass man für’s eigene Haus quasi nur die Hälfte zahlt, aufgrund der Eigenleistung und der angenehmen eine Hand wäscht die andere Mentalität, legal, ohne dass der Staat die Hand aufhält, ist ein ebenso willkommmener Nebeneffekt.
Ich bereue es bisher nicht nie hier weggezogen, bzw. im Umfeld geblieben zu sein, was vllt. auch an der eigenen Mentalität liegt. Wer ständig verbrannte Erde hinterlässt und von Kindheitstagen an jeden und alles austestet hat natürlich jeden Grund zügig das Weite zu suchen.
Seit dem Marsch der 68er durch die Institutionen in die Schaltkreise der Politik, wird die Bildung geschreddert. Rot-rot-grüne Planwirtschaft ist das Ziel unserer derzeitigen SPD-Regierung unter der Führung von Merkel. Selbständiges Denken und Rechnen wird abgeschafft und Sie rufen nach der politischen Verantwortung der Politik. Witzig!
Ich hab in meinem ganzen Leben noch keine gelungene Werbung für’s Handwerk gesehen. Wer soll sich davon angesprochen fühlen wenn „Nur Schreinerhände Frauen glücklich machen“ Und ich bin Handwerker…
Doch, es gabe mal eine echt gute….kurz umrissen….eine Straße auf der lauter Anzgträger*innen laufen und links und rechts fallen plötzlich Ziegel runter, sowie nach und nach die Wände einstürzen, die Laterne ebenso wie die Parkbank stürzen in sich zusammen und zum Schluss hat die Straße lauter Risse und Spalten u.s.w.
Zum Schluß die Frage: „Wer reapariert das nun?“
Die war echt nicht schlecht
„Um hier etwas zu ändern, ist auch die Politik gefordert. „……
Da hat die Politik leider sehr wenig Einfluss. Das größte Problem in dieser Schieflage dürfte wohl der nicht vorhandener Leistungswille einer Schüler-Generation sein, welche von einer links-grünen Bildungspolitik gelernt hat, Ansprüche nur an andere, aber nicht an sich selbst zu stellen.
Ich bin schon der Meinung das da unsere Politik gefordert ist…., denn zu verantworten hat diese Richtung dasmals ja auch die Politik.
Wenn ich mich nicht irre, war es damals unsere Uschi, die meinte, Deutschland stehe weltweit besser da, wenn man mehr Abiturienten nachweisen könne (egal ob geeignet oder nicht), welches dann zu einer „Nichtwürdigung“ der praktischen Berufe (weniger oder schlechte Bezahlung, schwere Ausbildung etc) führte, gefolgt natürlich von der grün-linken Politik (jeder hat die gleichen Chancen, was in gewisserweise ja stimmt, und jeder darf alles – nach dem Prinzip alle Rechte, keine Pflichten) und dem Einschleichen vor allem von „Grünen“ in die Bildungspolitik (da dort in den meisten Fällen die Fachkompetenz fehlt, und Studien hauptsächlich in „Geschwätzwissenschaften“ ohne Praxisorientierung vorhanden ist)
Erst das Würdigen un Umsetzen in den Bildungsministerien wird etwas ändern!
Wer das diesjährige Matheabitur (in Wirklichkeit nicht Mathe, sondern Rechentextaufgaben) für zu schwer hält, der wird in MINT sicher scheitern.
Als Kultusminister würde ich diese Aufgaben an meine Kollegen in Singapur, Taiwan, Macao, Hongkong, China und Süd-Korea schicken.
Wenn die Kinder dort in der Lage sind, die Aufgaben zu lösen, dann sind die Aufgaben nicht zu schwierig, sondern die Abiturienten bei uns zu dumm.
P.S.:
Die weissen alten Männer in meinem Bekanntenkreis sind auch 45 Jahre nach dem Abitur durchaus noch in der Lage, diese Rechenaufgaben zu lösen.
Wo bleiben denn die entsprechenden Verbände?Vom ZdH in Berlin ist nicht viel zu hören – und von den regionalen Handwerskammern (z.B. Westdeutscher Handwerkskammertag) ebenso. Sie müssten bei den Abgeordneten und den Regierungen die Türen einrennen. Von Herrn Altmeier und Herrn Heil kann man ohnehin kein Verständnis verlangen – weil es den Herren an Kompetenz und Verstand fehlt! Ferner müssen der Zugang zu Hochschulen bei den „Orchideenfächern“ deutlich beschränkt und eine verbindliche Regelstudienzeit generell eingeführt werden. Vor kurzem sagte der Pressesprecher der Uni Bonn zum Beispiel, es sei nicht bekannt, wieviele der eingeschriebenen Studenten wirklich studiere – geschätzt wird, dass 30% nur „mitlaufen“ und verschiedene Vergünstigungen nutzen! Die freigesetzten Mittel sollten vielmehr den Handwerksberufen zugute kommen.