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Gravierendes Defizit bei Kulturtechniken

Schulkinder können die Uhr nicht mehr lesen

04.04.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
Weil immer mehr Schulkinder das Zifferblatt einer Uhr nicht mehr deuten können, wechseln englische Schulen die Uhren aus. Digitale Zeitanzeiger sollen für Klarheit sorgen. Die aber müsste auf ganz andere Weise gesucht und gefunden werden. Die Hoffnung: Noch haben wir die Möglichkeiten dazu.

Die Nachricht aus England kam nicht am 1. April, sondern danach. Dies sei vorweggeschickt, denn für einen Aprilscherz wird ein mitteleuropäischer Bildungsbürger die Nachricht halten, dass englische Abiturienten die analoge Uhr nicht mehr interpretieren können. Und nicht mehr sicher und ohne Nachdenken einen Stift zur Hand nehmen können, um damit zu schreiben. Dies als Proömium.

Die digitale Welt verändert die Wahrnehmung schleichend, aber nachhaltig. Für Menschen, die analog erzogen wurden, die selbstredend ein Schönschreibheft hatten und sich bereits als Zweitklässler zwischen einem Füllfederhalter von Pelikan und einem von Geha unterscheiden mussten, ist dieser unmerkliche Wandel nicht dramatisch. Sie erkennen hier eine zusätzliche Kulturtechnik, die sie allmählich erlernen. Ihr Blick auf eine digitale Uhr ändert nichts am Verständnis der Ganges von Stunden- und Minutenzeiger. Und die Nutzung eines Kugelschreibers aus chinesischer Produktion ändert für sie nichts daran, dass sie ausschließlich ihren schweren Füller mit 14-Karat-Goldfeder – den sie im vierten, fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt natürlich ihr eigen nennen – für wichtige Unterschriften und für längere, handgeschriebene Briefe und Traktate benutzen.

Was aber ist mit den Jüngeren, die in der Grundschule mit „Schreiben nach Gehör“ traktiert wurden, die mit dem Finger auf einer interaktive Glasscheibe eines Computers malen durften, damit eine Software, die in dem dazugehörigen elektronischen Bauteil arbeitet, aus dem Gekrakel einen Buchstaben erkennt? Was ist mit denen, die in ihrer Schullaufbahn niemals auch nur zwei oder drei Seiten am Stück unter Leistungsdruck handschriftlich zu Papier bringen mussten, weil es „mutiple choice“ gab, also Kästchen zum Ankreuzen? – Was mit diesen jungen Leuten passiert, erleben wir in Großbritannien. Dort schaffen immer mehr Schulen die analogen Uhren ab, weil die Schüler sie schlichtweg nicht mehr lesen können. Das flache Gerät aus chinesischer Produktion, auf dessen Glasscheibe man seine Wünsche durch Berührungen mit dem Finger manifestieren kann, hat schließlich auch eine digitale Anzeige, aus der Stunden und Minuten abgelesen werden können.

Es geht dabei nicht allein darum, dass die Schüler ihre Lese- und Abstraktionsfähigkeit verloren haben. Die fehlenden Informationen führen dazu, dass sie ihre Zeit nicht planen können. Während der immerhin noch zum Lehrplan gehörenden Leistungsüberprüfungen in Form von „Tests“ wissen sie nicht, wie viel Zeit sie noch haben. Die Umdrehung eines Uhrzeigers können sie ihrem noch zu bearbeitenden Pensum an Aufgaben nicht mehr korrekt zuordnen. Und das betrifft sogar Schüler, die in ihren Abschlussexamen stehen, wie der britische Dailywire berichtet: „Students taking the GCSE and A-level exams were complaining that they couldn’t read the time.“ Doch anstatt hier mit pädagogischer Nachhilfe zu beginnen, ändern die Schulen die Uhren, die Leistungsüberprüfungen können durchgeführt werden. Was dabei übersehen wird: Das Herabsetzen bestimmter Voraussetzungen zur Erlangung des positiven Zeugnisses entwertet ebendieses. Aus dem Sportunterricht bietet sich folgender Vergleich an: Wenn beim Hochsprung die auf einer bestimmten Höhe aufgelegte Latte liegenbleiben soll, können die Schüler entweder darüberspringen – oder darunter durchgehen.

Nicht weniger bedenklich ist im übrigen die drastisch abnehmende Fähigkeit, sich mittels der Bewegungen eines Stiftes auf Papier auszudrücken. Denn dazu bedarf es einer Menge Übung: „To be able to grip a pencil and move it, you need strong control of the fine muscles in your fingers. Children need lots of opportunity to develop those skills,” sagt dazu Sally Payne, eine englische Kinderärztin. „It’s easier to give a child an iPad than encouraging them to do muscle-building play such as building blocks, cutting and sticking, or pulling toys and ropes.” Mit den elektronischen Spielzeugen, auf die bereits kleine Kinder täglich stundenlang starren, wird also verhindert, dass sich Fingerfertigkeit, Raumgefühl und Geschicklichkeit ausbilden können.

Frühkindliche Beschäftigungen wie das Malen eines Bildes oder das Bauen eines Turmes mit Holzklötzen sind wichtig, um die grundlegenden Fähigkeiten zu vermitteln, die später benötigt werden, um einen Stift zu halten – um beim einfachsten und ersten Schritt zu bleiben. Von den Fähigkeiten eines Mikrobiologen oder einer Goldschmiedin ganz zu schweigen.

Doch das Problem ist nun erkannt. Unter der Voraussetzung, dass eine Mehrheit der Bildungspolitiker sich darauf verständigen kann, das verpflichtende Schönschreiben wieder einzuführen, die Nutzung von elektronischen Hilfsmittel auf eine Minimum zu reduzieren und natürlich spielerisch den Umgang mit Kulturtechniken wie der analogen Uhr zu trainieren – unter diesen Voraussetzungen ist das Dilemma schnell binnen eines Jahrzehnts behoben. Das wird die Hersteller elektronischer Zeitfresser nicht freuen. Unsere Kinder werden uns umso dankbarer sein.

Indes: eine unheilige Koalition von Feinden des mitteleuropäischen Bürgertums wird wohl dafür sorgen, dass dieser Vorsatz sich nur stellenweise in die Tat umsetzen lässt. Als Anschlag auf die Bildung sind die Parteiprogramme von Grünen, Linken und SPD zu werten – leider lässt sich hier keine höfliche Umschreibung mehr finden. Und viel zu groß sind die Kompromisse, die ein falschverstandener Liberalismus in der bürgerlichen Bildungspolitik vorgibt, wobei die liberale Partei selbst sogar gute Ansätze in puncto Leistungsförderung und beim Erhalt von Lateingymnasien zeigt, dafür gibt es konkrete Beispiele. Die wirkliche Hoffnung aber ruht auf den Konservativen im Lande. Der Blick geht zu konfessionsgebundenen Schulen und humanistischen Gymnasien. Und natürlich steht auch eine Anzahl von Privatschulen bereit – Kinder, die nicht aus gutbetuchtem Elternhaus kommen, benötigen hier eine Art Stipendium. Aber das ist nicht unerreichbar. Es wird dann vielerorts so sein wie im 18. Jahrhundert. Angehörige des Bildungsbürgertums, einer kleinen Gruppe, erkannten und empfahlen begabte junge Leute an die Institute höherer Bildung. Das Weimar der Klassik, das denjenigen unter uns, die eine analoge Uhr lesen können, durch Goethe und Schiller bestens vertraut ist, dieses Weimar war eine Personengesellschaft von rund 3.000. Es besteht also noch Hoffnung.

Das „Gute vom Tage“ ist die Erkenntnis, dass es auch in Zukunft einige Schulen im Lande geben wird, in denen noch Leistungskursklausuren geschrieben werden, die 16 handgeschriebene Seiten umfassen und für die vier Zeitstunden veranschlagt werden. Notfalls auch gegen den Willen der Kultusbürokratie. Doch es bleibt nicht viel Zeit. Die digitale Uhr ist viel weiter vorangetickt, als es auch mancher konservative Bildungspolitiker wahrhaben will. Nur, wenn unsere Kinder Cicero von Citizen sicher unterscheiden können, hat Europa überhaupt eine Chance, als Gemeinschaft von Völkern zu überleben, die in Wohlstand und Frieden leben.

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82 Kommentare

  1. Die Uhr ist weg und dann passiert das:
    Ein Kind kommt abends nach Hause und heult. Das Kind erzählt den Eltern, dass es in der Schule kein Mittagessen mehr bekommt. Die Mutter fragt:“Wieso?“ Das Kind antwortet: „Die Lehrer haben gesagt, dass es ab morgen das Mittagessen jeden Tag nur noch halb 12 geben soll. Das habe ich mit dem Handy ausgerechnet. Die Hälfte von 12 ist doch 6. Um 6 liege ich doch noch im Bett und schlafe. Da kann ich doch kein Mittagessen essen.“ heul, heul heul….

  2. Wie sagte neulich Dier Nuhr so schoen: Beherrscht du 50% des Alphabets kannst du in Deutschland Lehrer werden.

    Ich bin sicher das er das mit dem ‚Beherrschen‘ nicht so genau meinte.

    • Sicher, dass er das und Dieter (?) Nuhr sowie beherrschst du 50% des Alphabets, kannst du…zum Lehrer reicht es? Meinen Sie? Oder sollte man sich die das/dass Schreibung, die Komma-Setzung und das Konjugieren noch mal ansehen?

      • Leerer?

  3. Ich halte das ganze Geschrei nach „Digitalisierung“ der Schulen (jedenfalls in den unteren Klassen) genau aus solchen Gründen für völlig unnötig, wenn nicht gar für schädlich.

    Platt gesagt: Weder Gates noch Jobs noch Zuckerberg dürften Tablets im Schulunterricht benutzt haben, Konrad Zuse auch nicht… Die konnten und können aber alle einen Stift richtig halten und eine Uhr ablesen.

  4. Auch unter uns fallen mir immer mehr Mitbürger auf, die ganz offensichtlich Mühe mit dem Schreiben und Lesen haben, aber eine analoge Luxus Armbanduhr als selbstverständliches Statussymbol für sich in Anspruch nehmen.

  5. Tja, man könnte meinen, da hat jemand (eine globale Elite, wer auch immer) ein Interesse daran, die Europäer auf das Niveau mittelalterlicher Analphabeten zurückzubringen – wobei der Vergleich hinkt, denn diese Analphabeten waren in ihrem damaligen Umfeld alltagstauglich. Wer heute nicht mehr richtig mit der Hand schreiben und als Abiturient keine Uhr lesen kann, ist es aber eher nicht. Nur verstehe ich nicht, was dieser „jemand“ davon hätte. Dass man damit eine hoch manipulierbare Gesellschaft erschafft (was für einige sicher nützlich wäre), ist das eine, aber das andere ist doch, dass auf diese Weise die Kulturtechniken, die unseren Wohlstand und unser friedliches Zusammenleben überhaupt erst ermöglichen, zum Verschwinden gebracht werden. Wem würde das nützen?

    • Wenn man Wirtschaft als ein Nullsummenspiel begreift und das kann man durchaus, wenn man einmal die Endlichkeit von Ressourcen und Wachstum mit bedenkt, dann ist der Schaden des Einen der Gewinn des Anderen. Darüber hinaus lassen sich in jeder Hinsicht arme Menschen, was die Bildungsarmut als wichtigen Mediator mit einschließt, sehr bequem ausbeuten.
      Dieses Vorgehen kann durchaus als Kulturtechnik, die ich spontan in die Tradition des Kolonialismus stellen würde, verstanden werden. Diese entstand nicht erst in der Renaissance, sondern wurde auch schon von den Römern praktiziert. Länder zu überfallen, sie zu destabilisieren und im nächsten Zug zu kontrollieren und auszubeuten, ist eine Strategie, die sich als erfolgreicher und effizienter als das vorher praktizierte Brandschatzen heraus stellte und die immer weiter verfeinert wurde und, möchte ich meinen, auf teils sehr grobe teils bis zur Unkenntlichkeit abstrahierte Art und Weise bis heute betrieben wird.

    • Den Diktatoren, die hochmanipulierbare Individuen benötigen und anstreben, sind sowohl die Kulturtechniken egal als auch der allgemeine hohe Wohlstand und unser bisher friedliches Zusammenleben. Es sind grün-rote Diktatoren. Und das einzige, was ich nicht verstehe ist, dass offenbar nur die wenigstens Normalmenschen begreifen, was da vor sich geht im Merkelianischen Deutschland – Neo-Sozialismus, in dem eine breite Idiotenmehrheit mit dem bedingungslosen Grundeinkommen ruhiggestellt wird zugunsten einer aggressiven Machtelite.

  6. Keine Bange, mir hat mal ein Engländer gesagt: „the more stupid they are the better for us“. Wer nun „they“ ist und wer „us“ – soll sich jeder selber zuordnen, please.

  7. VORAB: Ich bin nun wirklich Keiner der an Chem-Trails glaubt!!!
    Kein Verschwörungstheoretiker ganz sicher nicht!!!
    Aber: Wenn man mal die oben beschriebenen Einzel-Szenarien (s.o. Uhr, nicht mit der Hand schreiben können, Sinn u. Zusammehänge eines Textes zu erkennen) im Zusammenhang betrachtet mit z.B. der Unfähigkeit all die Inkonsistenzen einer „Klimawende“ zu erkennen, samt der Verdammung all dessen was nicht(!) stramm grün-links gleichgeschaltet ist dann wird sowohl die „Schiene“ deutlich auf der der „Zug“ fährt samt dessen Richtung. –
    Unsere Gesellschaft, speziell deren grundsätzlich leicht zu manipulierende Jugend (aber nicht nur der) wird im Namen „linker Modernität und angeblich ganz neuer Zeiten“ plus angeblicher nur Gerechtigkeit (Gleichmacherei in Richtung immer nierigeren und beliebigen Niveaus) a b t r a i n i e r t was STÖRT bei der Erreichung eines bestimmten Ziels: Einer Gesellschaft überwiegend aus „Hampelmännern“ an deren Fäden „Macht“ nur noch beliebig zu ziehen braucht um sie in jede beliebige – ihr selbstverständlich genehme – Richtung zu manipulieren. –
    Selbstverständlich DIE Richtung die die einer den Ton vorgebenden Nomenklatura zur Erreichung ihrer – „selbstverständlich die Welt rettenden“ (Ironie!!) – Ziele „gefällt“. –
    Einer Gesellschaft der sowohl „Gleichgeschalteten“ als auch einer Gesellschaft fern jedes WIRKLICHEN Indiviualismus. Einer Gesellschaft – Conditio sine qua non – B A R jeglichen Ideals der „Aufklärung“. Einer Gesellschaft die quasi aus einer willenlosen amorphen Masse besteht deren „Bewegung“ beliebig von „der Macht“ gesteuert wird. –
    – Ist genau D A S nicht das unausgesprochene Z I E L auf das wir zusteuern (zugesteuert werden)??? Ist D A S nicht genau das woran sowohl Lenin und Mao und Pol Pot dachten wenn sie vom „kommunistischen Ideal einer Gesellschaft“ sprachen??? –
    – Ist DAS nicht der Masterplan??? –
    – Ist genau DAS nicht das was uns unmerklich und salamischeibchenartig – aber ganz und gar planmässig – UNTERGEJUBELT wird??? –
    Ist DAS nicht das GANZ große Bild dessen was in D. zu beobachten ist??? –

  8. Der Artikel passt gerade zeitlich gut (man verzeihe mir das schlechte Wortspiel).
    Meine Frau erklärt unserer Kleinen tatsächlich erst seit gestern, wie das Ziffernblatt einer Uhr gelesen wird.
    Nach nur einem Tag Übung funktioniert das schon ziemlich gut. Von daher fällt es mir schwer daran zu glauben, dass ein Abiturient damit Probleme hat.

    • Wenn niemand da ist, der dem angehenden Abiturienten das je erklärt – und abverlangt! – hat, dann kommt das schon hin.

  9. Bei allem zwischen Horror und Schadenfreude changierendem Schauer, den die Geschichte in mir erzeugt, was ich durchaus als angenehme Stimulation empfinde, weshalb ich auch sehr gerne „Tichy“ lese, möchte ich doch anmerken, dass ein Dr., der sich über den Verlust von Kulturtechniken erregt, doch ein wenig auf die Satzstellung achten bzw. das nochmalige Durchlesen seines Textes vor Veröffentlichung beherzigen sollte. Das möchte ich in aller Bescheidenheit aber keineswegs einschränkend für die Sympathie, die ich für den Text und den dahinterstehenden Gedanken empfinde, verstanden wissen.

    • Kann Ihren Kommentar gut nachempfinden! Sehe es auch so, einschließlich der Sympathie für den Text und den Gedanken dahinter! Ich bitte alle, die sich zu Recht Sorgen um den Verlust der Kulturtechniken machen, beherzigt den Rat, als erstes eure eigenen Texte auf Fehler zu überprüfen! Flüchtigkeitsfehler schleichen sich immer mal wieder ein, aber was selbst bei ansonsten überaus klugen Kommentaren an Rechtschreib-, Grammatik- und Kommafehlern zutage tritt, ist für einen Freund der deutschen Sprache oft nicht zu ertragen! Musste ich jetzt mal loswerden! (Hab meinen eigenen Kommentar jetzt mehrfach überprüft, hoffe, er ist fehlerfrei… 🙂 )

  10. Das ist doch alles so gewollt. Verblödete Schüler lassen sich leichter lenken, plappern alles Regierungsforme nach, hinterfragen nichts mehr, lassen sich einfacher versklaven.

  11. Ach und P.S., ich habe auch Probleme, eine analoge Uhr zu lesen. Das hatte ich schon als Kind, und war froh, als damals die ersten digitalen Armbanduhren (rote LED, Anzeige nur auf Knopfdruck…) auf dem Markt für Furore sorgten – bald darauf bekam ich eine solche, damals noch teure, zur Ersten Kommunion geschenkt. Das ist zu anderen „analogen“ Faibles, wie aus meinem anderen Beitrag wohl ersichtlich, keineswegs konträr. Einige Menschen haben das links-rechts-Problem (nein, ich meine jetzt nicht politisch, sondern rein lateral), andere können eine analoge Uhr, welche ja letztlich auch ein vergleichweise sehr junges Kulturkonstrukt ist, nicht mit einem Blick entziffern. So what. Wenn ich aus dem Fenster blicke, sah ich bis vor kurzem übrigens eine Turmuhr mit nur einem Zeiger. Die war schon einfacher zu lesen. Leider ist der Zeiger kürzlich den Kirchturm hinuntergefallen. Womit ich meinen Standort ganz gewieft erklärte. Moin!

    • der überwiegende Anteil der Uhren mit Zeigerdarstellung hat ein digitales Uhrwerk – analoge Uhren haben ein mechanisches Uhrwerk und sind heute im Vergleich zu Digitaluhrwerken sehr teuer – in Glashütte gibt es Manufakturen und natürlich die bekannten Schweizer – die Preise entsprechend. Ich mag Zeigerdarstellung, die Uhrzeit erfasse ich schneller als digital und ebenfalls die Zeit bis zu einem Termin ohne Kopfrechnen..

  12. Ich denke, das hat auch etwas mit dem Thema Inklusion zu tun. Jeder, der nicht euphorisch auf dieser Welle schwimmt, hat die falsche Haltung. Nachdem letztens im Unterricht jemand sagte, dass er es nicht in Ordnung fände, wenn Eltern ihre Kinder auf Privatschulen gäben, weil Menschen mit Beeinträchtigung in die Klasse kämen, gab ich zu bedenken, dass auch intelligente Kinder ein Recht auf individuelle Bildung und angemessene Förderung hätten. Und schon war ich wieder raus.

  13. 14-Karat-Goldfeder ist sowas von Mainstream. Die heutigen deutschen 14er Goldfedern schreiben sowieso oft wie Kugelschreiber; Flexibilität der Striche scheint längst Geschichte. Da kann man auch gleich zu Edelstahl greifen. 18 Karat ist schon netter, allerdings auf dem deutschen Markt sehr selten – ein Reimport, etwa aus Frankreich, kann sich lohnen. Weniger übliche Materialien der Feder bieten mehr Flex und ein viel diffizileres Schriftbild, aber da muss man natürlich etwas suchfreudig sein: Palladium (eher selten, ich kenne nur einen – italienischen – Hersteller, der sowas anbietet: ein Traum von einer Feder), Titan (das schon eher, es gibt u.a. von Bock ein paar Varianten, schreibt wunderbar federleicht und eben federn-d, das dezente Aussehen macht den Rest). In der Schule war ich übrigens von Pelikan zu LAMY übergelaufen. LAMY ist bis heute eine gute Option, by the way, auch und gerade für Erwachsene. Ein paar absolute Klassiker im Programm, das zu nach wie vor nüchternen Preisen und mit einem fast schon unheimlich guten Kundenservice. Die haben auch einige 14er Goldfeder im Programm, die weich und ausdrucksstark ziehen und schon mal u.U. auf Kulanz getauscht werden können. Pelikan war bis vor 3 oder 4 Jahren auch eine klasse Option quer über alle Preisgruppen, bis die Hannoveraner dann die Palette von Federn drastisch zusammegestrichen haben – die Option ist hier eine persönlich angeschliffene Feder, ein feiner Spaß für 270 Euro extra. Übrigens kann man mit einem Füller auch im Alltag gut schreiben, nicht nur fett signieren. Alles die Frage der Modellwahl – ein 800er Souverän oder ein 149er Meisterstück sind für die meisten Aufgaben/Hände ggf. überdimensioniert. Tipp: Auf Oldtimer achten (Haushaltsauflösungen), bis in die 1970er schrieben sogar Montblancs flexibel und weich.

    • Na, Sie kennen sich aber aus! Bin ganz beeindruckt. Mein Beitrag bezieht sich indes eher auf den gewöhnlichen Briefschreiber. Naja, vielleicht ein klein bißchen herausgehoben, aber längst nicht so eloquent-exquisit, wie Sie es ja offenkundig zelebrieren.

  14. Ganz ehrlich, keine Ahnung was genau hinter der Nachricht steckt, aber das ist doch wirklich Unsinn!

  15. Geha oder Pelikan… An dieser Glaubensfrage sind bereits ganze Generationen von ABC-Schülern zerbrochen. Letztendlich waren diese kleksenden, unhandlichen und ständig auslaufenden u. nachzufüllenden Gicht-Griffel auch nur ein Interface, dessen Handhabung mühsam erlernt werden musste (und wehe man bekam mal einen anderen).

    • Bei mir hat nur Pelikan durchgehalten, die Geha gingen immer kaputt, da ich etwas ungeschickt bin. Auch die Pelikan-Tinte war unschlagbar, besonders mit dem Tintenkiller super.

      Als „DDR 1.0“ Bürger war ich neidisch auf das westdeutsche kapitalistische System, dass so gute Produkte herstellt. Mit der „DDR 2.0“ geht es wohl wieder in diese Richtung…

      PS: ich habe damals immer sehnsüchtig auf die „Westpakete“ zu Weihnachten gewartet.

      • Ich war auch ein Pelikan-Mann (aber wahrscheinlich nur wg. des Schwans auf dem Tintenfass). Heute: Liquid Longliner und Bleistift (Pentel (Made in Japan) hält bereits seit >30 Jahren; wie neu!) mit 0,5mm Minen. Liebesbriefe würde ich dann aber doch mit Füller schreiben.

  16. Keine Angst, es werden auch in Zukunft noch Leistungskursklausuren geschrieben werden, die 16 handgeschriebene Seiten umfassen und für die vier Zeitstunden veranschlagt werden. Nur eben in Asien.

    Wohl bekomms!

    • Genauso ist das. Ich lebe in Japan, da gibt es nur Menschen, die (schon in jungen Jahren) ihre eigenen 3 Schriften (mit tausenden von Schriftzeichen) und zusätzlich natürlich unsere lateinische Schrift kennen. Analphabetismus ist nahezu vollkommen unbekannt.
      Im sozialistischen Westen dagegen schrauben wir die Ansprüche in den Schulen seit Jahrzehnten weiter runter, die ersten Schulklassen schreiben „nach Gehör“, Noten sind unbeliebt, das Abi verliert seinen Wert, die grünen Ideologen wollen am liebsten nur noch Sexualkunde, Klimareligion und Integration (nein, nicht die mathematische!) unterrichten. Zusätzlich importieren wir millionenfach Unbildung. Für unsere Geschichte und die Basis unserer Zivilisation und Menschenrechte interessiert sich keiner mehr, alles ist beliebiger „Spaß“. Das zeigt sich auch immer wieder in Wahlergebnissen. Und genau das will die Politik. Dumme sind leichter lenk- und beherrschbar. Allerdings könnte sich das Blatt wenden, wenn die Verteilungskämpfe erst richtig losgehen bei nachlassender Konjunktur und sich die islamische Prägung als durchsetzungsstärker herausstellt.

      • Hatte nicht vor einigen Jahren, als täglich Tausende von Migranten kamen, ein Minister ernsthaft den Vorschlag unterbreitet, (zumindest vorübergehend) die Lernansprüche in den Schulen herabzusetzen?
        Was will/wollte man da noch herabsetzen?
        Die Anforderungen in den Schulen sinken von Jahr zu Jahr, die Anforderungen, die die Wirtschaft an uns stellt, steigen stetig.
        Wenn wir nicht umdenken und derBildung höchste Priorität einräumen, werden wir zur Werkbank anderer Länder – z. Bsp. Chinas, und unser Wohlstand wird vernichtet. Durch falsche Politik und Faulheit.
        Schüler sollen nicht nur Spass an/in der Schule haben, sie dürfen sich auch anstrengen. Das gehört zur Schule dazu und kann auch Spass machen.

        Nur am Rande und vielleicht nicht ganz so wichtig: Welches Kind beherrscht noch das Binden einer Schleife? Es gibt doch Klett-Verschluss.

  17. Schulkinder können die Uhr nicht mehr lesen ! Na und ?

    Nach 20 Jahren rot-grüner Bildungspolitik ist das vollkommen normal.

    HAUPTSACHE ist doch, die können DICHTEN und DENKEN !!!

    Obwohl; können sie das ?

  18. Analoge Uhren ablesen, schreiben, womöglich auch noch mit einem Stift, an dem unten so schmieriges Zeug rauskommt, Kommaregeln statt smilies … aber, aber, … was sind denn das für romantische Vorstellungen.

    Hinterher vielleicht auch noch denken können statt zuhören und nachplappern … oder was.

    Ja, wollen sie hier die Revolution anzetteln oder was soll diese sadistische Drangsaliererei … .

    Was ist denn das überhaupt für ein repressives Zeug?

    Gute Noten im Sexualkundeunterricht, viel Sport und marschieren lernen gegen den Weltuntergang.

    Das muss jetzt aber reichen … .

    Der Beitrag kann Spuren von Satire enthalten. Die Frage ist erst in der Zukunft sicher zu beantworten.

  19. Super Lösung.
    Und wenn die Kinder auch keine Buchstaben mehr lesen können, wechselt die Schule zu Hörbüchern.

    • Zuhören- länger als fünf Minuten,viel zu anstrengend!
      Bilderbücher aber als eBook, da kann man sofort weiter wischen wenn’s langweilig wird.

  20. Können die Schüler von heute überhaupt noch irgendwas, außer Freitags die Schule zu schwänzen?

  21. Um mich selbst zu zitieren: Es ist bestimmt nicht die erste dumme Generation in der Menschheitsgeschichte, aber die erste, die auch noch stolz darauf ist. (Wobei ich glaube, angesichts der Möglichkeiten, sich zu bilden und zu informieren, ist es wohl auch die bisher dümmste der Menschheitsgeschichte.)

    • Zu meiner Schulzeit in der DDR (61-71) gab es auch diese Indoktrination als Bekenntnis und Verpflichtung zum sozialistischen Staat – als Kind/Jugendlicher machte ich mir damals kaum Gedanken, mir ging es gut und parallel auf der anderen Schiene gab es viele Möglichkeiten sich außerschulisch zu betätigen (auch wenn das ebenso System war). Dennoch, ich profitierte als Jugendlicher davon. Immerhin mussten alle Betriebe Ressourcen für die Jugendarbeit unterstützend anbieten.

      Ich hatte mit 14 die Chance über die damalige Reichsbahn in einem Elektronik-Club nach der Schule zu lernen und zu experimentieren. Und, Elektronik ist bis heute noch ein kleines Hobby von mir. Kostenlos und ohne Zwang war das damals. Material und Gruppenleiter wurden damals von dem Betrieb gestellt. Ich war begeistert – Fazit später: Wir lungerten nicht auf der Strasse herum (keine Zeit dazu) und machten keinen Blödsinn.(Ja gut – ganz so anständig war ich nie) Darum war meine Jugendzeit von 12 bis 16 die schönste Zeit, denn alle meine Kumpels waren in dem Club und abends im Keller arbeiteten wir noch an eigene Projekte (Zum Missfallen der Eltern).

      Zu dieser Zeit war die Röhrentechnik noch weit verbreitet, aber es gab einen Aufbruch durch die Halbleitertechnik. Wir reparierten in der Freizeit Fernseher und Radiogeräte (noch Röhrentechnik) für die Anwohner und andere Leute. Mit 14 allerdings – da wurde die Transistortechnik gerade aktuell – hatte ich meinen ersten 6-Kreis-Super (MW,LW) mit Transistoren (Bauteile mühselig vom Taschengeld erkauft oder im Russenmagazin eingetauscht) nach russischer Vorlage aufgebaut. Die Russen waren damals weiter wie wir (!!!).

      Ich bekam mit 15 von meinem Schuldirektor eine „kleine“ Auszeichnung – einen russischen Bausatz für ein 16-Kanal-Kurzwellenradio(!) – war Profigerät – Aufbau 1/2Jahr. Warum genau, hatte ich nur Vermutungen – aber Politik stand nicht dahinter, ich war kein Fan der FDJ und war unpolitisch – darum eben das Fragezeichen.

      Zu unserer Jugendzeit gab es positive Einflüsse seitens der Schule, Arbeitsgemeinschaften und Elternhäusern gemeinsam auf uns Jugendliche – das war damals natürlich sozialistische Doktrin, hatte aber Sinn. Sicher gab es auch einige negative Bilder – also auch a-soziale Jugendliche, hier hat der Staat hart entgegengewirkt – nicht immer mit Erfolg, denn Verbrecherkarrieren gab es in jedem Land und System.

      Wenn ich nun sehe mit was sich die Jugend heute beschäftigt und sich auch noch als „cool“ bezeichnen, muss ich lachen – es sind zum Großteil arrogante dumme **.

      • Das stimmt! So bevormundend das Schulsystem im Osten auch war, es mußte kein Kind nachmittags ( die meisten Eltern waren ja berufstätig) auf der Straße abhängen. Nachmittags war immer was geboten, Schach AG, diverse Sportarten, Handarbeitskurse, Lesezirkel, Mathematik AG oder auch ein Instrument erlernen….
        Man mußte nur wollen, und die meisten Kinder wollten auch. Ich habe mich auch in meiner Kindheit ausprobiert: Gitarre, Cello, Ballett,usw….
        Solche „Nebenaktivitäten“ sind, nämlich neben dem Schulbesuch, auch ganz wichtig…

  22. Danke, Rita. Es ist tatsächlich so und es wird einem kaum bewusst.
    Interessant ist auch, wie wenig die Leute noch einen Tag durchleben und planen, ihre Gedanken reflektieren und differenzieren können. Jeder kleinste Furz muss unmittelbar via digitaler Medien z.T. vielfach kommuniziert werden.

  23. Die „Neue Bildung“ wirkt.
    Das sieht man ja auch ganz klar an der demonstrierenden Schülern und Schülerinnen.
    Ich kenne z.B. Einige, die sind während Ihrer Schul und Studienzeit, wo es in Ihrer Geldbörse nicht so rosig aussah, dem Kommunismus hinterhergerannt. Die haben den Kommunismus als einzig richtige Gesellschaftsform bezeichnet. Dies hat sich abert ganz schnell geändert, als sie dann auf Grund Ihrer Schul / Studienabschlüssen gute Stellungen bekamen – mit besserer Bezahlung als Andere.

  24. Die Wähler von Morgen werden vorbereitet

    • Klar, wie war das mit der IQ-Entwicklung der letzten Jahre?

  25. Stimmt es, daß in den Schulen in Denen die Führungskräfte der IT economy ihre Kinder schickt Pads und Co. bis zum Alter von 12 verboten sind (weil es dumm macht!)?

    Natürlich gibt es keine Verschwörung, aber die „natürliche“ Entwicklung der Menschheit in eine sehr sehr kleine Elite und eine sehr sehr große Mehrheit von Arbeitssklaven schreitet scheinbar unaufhaltsam voran….

    • Ja, das habe ich auch schon gehört. Kann man auch nur begrüßen. So ist es auch ganz effektiv, was jetzt in Frankreich in allen Schulen praktiziert wird: Smartphones werden zu Hause gelassen, bzw. werden die morgens vor dem Schulbeginn vom Lehrer einkassiert.
      Nach dem Unterricht darf sich dann jeder seine Elektronik wieder abholen….

  26. Ach zum Teufel, wer muss im EUropa der Zukunft auch noch eine Uhr ablesen können. Es genügt vollkommen wenn die Kinder dann den Koran zitieren können.

    • Wenn es nach Habeck oder Bearbock ginge, gäbe es nur noch Sonnenuhren und Stolperteine…

    • Die Zeit richtet sich dann nach dem Muezzin, der vom Minarett ruft.
      Zum Gebet.
      Dazu wird dann auch viel Zeit sein…

  27. Sehr guter Artikel ! Spende in die Kaffeekasse.

  28. Es sind ja nicht die Kindchen, die auf die Idee gekommen sind, sowas zu machen!
    Nein, es sind die Eltern, die 68er-Generation, im grünen Mäntelchen, mit roten Dessous.
    Die sind es, die ihre Kinder in den Ofen schicken!

  29. Probleme mit Feinmotorik:
    Polen: Meine Frau, Klassenlehrerin einer Abiturklasse in Krakau, hatte letztes Jahr die Idee, die Schülerinnen und Schüler in der Verfügungsstunde eine kleine weiß-rote Ansteck-Kokarde zum Unabhängigkeitstag (11.11., Nationalfeiertag) nähen zu lassen. Mehr als die Hälfte hatte nicht nur Schwierigkeiten, den Faden in die Nähnadel zu bekommen, vor allem aber, die Nadel zum Nähen zu führen.
    England: Daily Mail berichtete vor ein paar Monaten, dass Medizinstudent*innen in Anatomie- und Chirurgiekursen ernsthafte Probleme haben, ein Skalpell sicher zu führen oder eine Gewebenaht zu machen.

  30. Unsere Politiker von Morgen……
    Gute Nacht, Doitschland!

  31. In der Simpsons-Folge „Lisas Hochzeit“ ist eine Panorama-Aufnahme von London in der Zukunft zu sehen und dort findet sich eine Digitaluhr an Big Ben. Sieht fast so aus, als verfüge Matt Groenig über die Gabe, die Zukunft richtig vorherzusehen.

    • Hellseherische Fähigkeiten beweist auch „Idiocracy“ – wobei: sehr hellseherisch musste man nicht sein, betrachtet man sich die Entwicklung in der Bildung und der Gesellschaft in den vbergangenen 40 Jahren.

  32. Dieses Phänomen ist in der ganzen westlich-industriellen Welt auf dem Vormarsch. Zeitrationale Lebensweise, neue Kommunikationsarten und Abkehr von traditionellen Werten und Gewohnheiten.

    Das Problem: Im länger anhaltenden Krisenfall, persönliche Einschnitte, Krieg, Naturkatastrophen, Energieausfall oder andere globale schlagartige Einschränkungen werden die Menschen nicht in erster Linie an Verletzungen und Krankheiten dahin siechen, nein: Fehlende verbale Kommunikationsfähigkeiten; Hilflosigkeit weil kein Strom, Computer, iPhone oder Wasserversorgung mehr geht; fehlende Kenntnisse der Selbsthilfe mit einfachen klassischen Mitteln; Unfähigkeit zur Selbstversorgung und wahrer sozialer Kompetenz, fehlendes Mitgefühl und Solidarität untereinander, Raffgier, Disziplinlosigkeit, Egozentrik und fehlende wichtige Grund-Kenntnisse der Naturwissenschaften und allgemeinen Orientierung. Als Ausgleich zu diesen fehlenden Kompetenzen treten solches Verhalten auf wie: Gewalt, Mord, Emphatielosigkeit…

    Ich bin nun etwas älter, ich hatte viel von meinen Eltern und Lehrern gelernt bekommen, ich kann meine Kleidung reparieren, weiß wie ich an Wasser komme und wie man eine Notbehausung einrichtet und sich notdürftig ernährt und Wunden versorgt – wohlgemerkt, wenn nichts mehr geht. Das alles hatte ich schon in meiner Schulzeit in den 60’Jahren gelehrt bekommen. Dazu gab es u.a. auch ein Schulfach: Werkuntericht.
    Und je Woche gab es ein, zwei Stunden über allgemeine Lebenslagen. Da ging es auch um banale Dinge, wie Ortskenntnisse und wie man sich örtlich orientiert und Verhaltensnormen. Meteorologische Zusammenhänge.

    UND, wir haben gelernt, wie man auch ohne Uhr die Zeit und Himmelsrichtung bestimmt. Beides hängt voneinander ab. Vor allem haben wir gelernt, welche Hilfe man nutzt, wenn man nicht mehr weiterkommt… Wir hatten auch mal Naturbegehungen – wie es sich anfühlt, im Dreck und Schweiß zu leben. Diese Wissensvermittlung war nicht übertrieben geführt. Meine Schule war damals eine Polytechnische Oberschule….

    • Was, und Sie wurden einfach so in die frei Natur geschickt, ohne ein Team von Notfallsanitätern und alarmbereiter Feuerwehr im Hintergrund?
      Haben die Eltern aber wenigstens die Schule später wegen der womöglich dreckigen Kleidung verklagt?
      Jetzt ohne Sarkasmus: hört sich nach einer guten Schule an!

      • Offen gesagt, heute sehe ich das positiv – damals als Jugendlicher musste ich auch oft getrieben und überzeugt werden und Ausflüge jeder Art hatten damals nicht so meine Begeisterung ausgelöst – doch es lag an den Verantwortlichen die uns begleiteten, waren auch Helfer aus der „Nichtberufstätigen-Bevölkerung“ dabei. Die sorgten für einen guten Ton und gute Organisation.
        Wir hatten mal eine Nachtwanderung (~8Klasse ??) und das war nicht nur Spaß, im Wald und Geräusche aus allen Richtungen und die Gags der Kumpels – hatte mich vor Angst versteckt (ich weiß noch, ich hatte meine Lampe verloren) – es waren genügend Erwachsene bei uns (Sogar Freiwillige aus Paten-Betriebe) und hatten uns Sicherheit und Anleitung gegeben – solche Events hatten wir oft alle 1/2 Jahre…Besuche von Museen, Sportstätten, Produktionsbetriebe und natürlich welche von der Partei hatten uns auch beim Wickel, in die ich nie eingetreten war – war damals oft langweilig. Aber insgesamt bereue ich nichts und sehe keinen Grund meine Herkunft zu verleugnen. Das das System auch böse Schattenseiten hatte, begriff ich erst viel später, als ich längst im Berufsleben angekommen war und nach der Familiengründung eine Wohnung brauchte….doch das ist eine anderes Thema.

    • Ihr Erfahrungsschatz ist unbezahlbar! Wenn es Ihnen möglich ist, finden Sie doch bitte eine Möglichkeit, ihn an interessierte Kinder oder Jugendliche weiterzugeben. Die gibt es mit Sicherheit. Vielleicht im Rahmen von Ferienprogrammen. Es wäre ein Segen für unseren Nachwuchs. Die superteuren Survivaltrainings für gestresste und ernüchterte Erwachsene sind übrigens sehr nachgefragt.

      • Auch ich war seit 2001 öfter arbeitslos und auch Hartz-IV. Ich sollte in einer „Bildungseinrichtung“ Gemeinnützige Tätigkeit entgegen meines Berufes mit Aufwandspauschale 1,28Eur/h durchführen. Hatte mich sogar freiwillig in der Geschäftsleitung angeboten, so ein Gruppe von Jüngeren für Metallbearbeitung anzuleiten – das wurde sogar gestattet, aber nachdem ständig Werkzeug und Material gestohlen, Trunkenheit und Drogenkonsum erkennbar waren und sogar die Polizei öfter mal Razzien wegen geklauter Fahrräder durchführte, hatte ich dies aufgegeben – dazu war ich mir zu schade….

  33. In Zukunft, wenn es autonome Autos gibt,wird auch kaum noch jemand selbst ein Auto steuern können.

  34. Wozu auch, Hauptsache sie wissen wann es Freitag geschlagen hat und man die Welt retten kann. Um Viertel vor Greta auf dem Platz wo immer so viele sind. ?

  35. Nur mit ungebildeten Menschen kann man den Mummenschanz treiben der es zulässt, dass man irgendwann an das Ende der Fahnenstange kommt. Ich glaube ganz fest, dass die Entwicklung unserer Gesellschaft den Lauf nimmt, den man in USA seit längerer Zeit schon feststellen kann. Wenn ein Kreationist, der als Vizepräsident vereidigt ist, sozusagen Chef direkt hinter dem ersten Mann der US-Politik ist, darf einen doch nichts mehr wundern. Einfach mal in Wikipedia nachblättern,oder?
    Auch die Freitagsdemos einiger Schüler könnten auch genau so gut am Samstag stattfinden. Aber warum denn noch?
    Ob die Freitags noch was lernen ist genauso uninteressant als ob der Mond uns seine ewig unsichtbare Rückseite zeigen würde.
    Man liegt im Trend, wie man so schön auf Neudeutsch schwadroniert.

  36. Diese junge Generation ist komplett abhängig vom Strom. Angefangen vom Wecker morgens über das Zähneputzen, der Smothie zum Frühstück, das Zeitablesen um den Bus rechtzeitig zu bekommen, bis zum Rechnen und Schreiben. Gleichzeitig demonstrieren sie für weniger Strom, gerade weil sie die Zusammenhänge garnicht mehr kennen und/oder begreifen.
    Im Fall eines längeren Stromausfalls müssen die gänzlich aufgeschmissen sein.

    Früher lernte man zuerst die Uhr und dann daran die Ziffern kennen.

    • Ja dieses Paradoxum begreife ich auch nicht.
      Wie gehabt: Strom kommt doch aus der Steckdose und Wasser aus der Wand…

      • „Als das Wünschen noch geholfen hat“ das Märchen führt uns ins Wunderland der neuen Physik á la Baerbock, Habeck, Hofreiter. Fehlen nur noch die Rehabilitation von Geozentrik, Lyssenko-Genetik und Stromerzeugung durch Meditation und Auspendeln. Nicht lachen: das kommt so sicher wie das Amen in der Kirche, Verzeihung: der Ruf des Muezzins.

  37. Üblicherweise testet man ältere Menschen mit dem berühmten Uhrentest darauf, ob sie unter einer Demenz leiden. Der Patient muss dabei auf einem Blatt Papier die Ziffern einer analogen Uhr, sowie die Zeiger mit einer vorgegeben Uhrzeit aufzeichnen. Das Ablesen einer analogen Uhr erfordert, im Vergleich zum Ablesen einer Digitaluhr, gesteigertes analytisches Denkvermögen.
    Wer durch diesen Test durchfällt, weil er weder die Uhr noch die Position der Zeiger korrekt zeichnet, wird üblicherweise als Demenzpatient eingeordnet und entsprechend behandelt.
    Wenn nun sogar bereits Schüler, die in ihrem Abschlussexamen stehen(!!!), vergleichbare Symptome wie Demenzpatienten zeigen, dann sollten spätestens jetzt sämtliche Alarmglocken angehen.

    Mir ist eins aufgefallen: Die Generation PC/Homecomputer hat von den teils überaus komplexen Anforderungen, die mit der Nutzung dieser Gerätschaften einhergehen, kognitiv massiv profitiert. Wer gut im Umgang mit PC Hardware bzw. der Konfiguration von Hardware, Betriebssystemen und der (Programmierung von) Software ist, dessen Denkapparat lernt komplexe Zusammenhänge zu erfassen und das „um die Ecke denken“.
    Beim Smartphone, mit seiner drastisch vereinfachten Bedienung und der kaum vorhandenen Flexibilität bei Konfiguration und „Tuning“ der Hardware, kehrt sich dieser Effekt offenbar ins Gegenteil.

    Einfach ausgedrückt: Je anwenderfreundlicher die Gerätschaft und je intuitiver sie zu bedienen ist, desto mehr verblödet der Nutzer.
    Daraus sollte man Schlüsse ziehen. Und zwar schnell, bevor die jetzt heranwachsende Generation von der Schule aus demnächst direkt ins Pflegeheim eingewiesen werden muss.

  38. Die Beobachtung dessen, was hier bei der Entwicklung der digitalen Kinder und Jugendlichen passiert, ist ja soweit richtig.
    Aber die Folgerungen daraus halte ich für absolut falsch:
    Das politische System ist der Verursacher und Veranstalter dieser Entwicklung.
    Es ist gewünscht, dass der „neue“ Mensch selbst keinerlei höhere Fähigkeiten mehr besitzt. Das könnte ja dem politischen System gefährlich werden, indem er beginnt nachzudenken oder, noch schlimmer, eigenständig aktiv zu werden.
    Nein, es ist schon systemische Intension, das kleine Menschlein hilflos Alexa um Hilfe rufen zu lassen.
    Wer nicht mehr schreiben kann, kann auch auf einen kleinen Zettel nicht mehr „Hilfe“ kritzeln.
    Er kann sich nur noch der elektronischen Kommunikation bedienen und unterliegt damit der totalen Kontrolle.
    Dumm gelaufen!

    • „Es ist gewünscht, dass der „neue“ Mensch selbst keinerlei höhere Fähigkeiten mehr besitzt.“
      Das liest man jetzt viel, u.a. hier bei Tichy, und es ist verkehrt. Absichtlich will die Verdummung niemand herbeiführen. Verdummung ist eine Nebenwirkung von: (a) Streben nach „Gleichheit“, also Absenken der Anforderungen, damit jeder jede Prüfung schafft, (b) Ablehnung der harten Arbeit und der Disziplin, die für höhere Bildung nun mal nötig ist, (c), die Idee, die Schüler sollten überall selbst entscheiden, ohne zu sehen, dass man sie dann auch ihren eigenen, zerstörerischen Impulsen ausliefert. (Viele Schüler lieben deshalb strikte Lehrer, aber der Zeitgeist liebt diese Lehrer eben nicht.) Das reicht völlig aus; Absicht braucht man hier niemandem zu unterstellen.

      • Lieber Marcel Seiler, da kann ich Ihnen nur zustimmen. Die Schüler (bin als Dozentin in der Erwachsenenbildung des Gesundheitswesens tätig) sind froh, wenn sie einen kompetenten mit viel Fachwissen ausgestatteten Dozenten haben, der ihnen dieses streng, aber fundiert vermittelt und bei dem sie die auftauchenden Fragen beantwortet bekommen. Ich bekomme von den Teilnehmern sehr viel Bestätigung, ob die Leitung das ähnlich sieht, weiß ich nicht. Ich werde mich weiterhin um eine gute Qualität bemühen, sollte dies nicht mehr gewünscht sein, dann höre ich damit auf, mein Mann, der bereits Rentner ist, freut sich auf mehr gemeinsame Zeit!

  39. WAS WENN MAL DER STROM AUSFÄLLT?
    Wer hoch steigt fällt tief. Es ist in unserer immer unsicherer werdenden Welt keineswegs ausgeschlossen, dass bedingt durch Krisen ganze zivilisatorische Netzwerke zusammen brechen. Wer es gewöhnt ist, nur noch auf einer Tastatur zu schreiben wird dann dumm aus der Wäsche gucken. Die Zivilisation führt im Laufe der Zeit zum Verkümmern wichtiger und für das Überleben wesentlicher Instinkte. Wer darauf setzt, dass Strom immer in Hülle und Fülle vorhanden ist, alle Server immer funktionieren und die Supermärkte immer convenience food liefern können, der kann eines Tages eine böse Überraschung erleben.
    Auch die Digitalisierung ändert nicht die kosmischen Gesetze, sie ist ihnen unterworfen. Wer das vergisst, den wird der Kosmos von seinem hohen zivilisatorischen Ross herunter holen. Kein noch so bebrillter Computer-Nerd kann aus einem runden Rad ein eckiges machen.

  40. Wo ist das Problem? Es gibt doch Siri und Mutti. Das reicht für eine Polit-Karriere in diesem Land allemal.

    • Wobei man Siri erst fragen muss. Und die Mutti sagt Dir immer von alleine, wo es lang geht.

  41. In der Grundschule meines Sohnes steht nun eine Pinwand. Darauf ganz oben ein Foto der Direktorin mit der obligatorischen Greta. Darunter jede Menge von Schülergedanken zum entsprechenden Thema. Mein Gott ist es ein Schreck! Laute Fehler. Nur Fehler!
    Und von den Inhalten wollen Sie bestimmt lieber gar nichts wissen…
    Ich finde es nicht süss. Es ist katastrophal in jeder Hinsicht.

    • Die Schüler-„Aktivistin“ aus Deutschland sprach dieser Tage von der „Mündigkeit“ der Schüler-Demonstranten. Das ist der Witz schlechthin. Alle noch nicht volljährig und bei Mutti+Vati lebend, aber schon mündig.

    • @WIING: gibt es bei Ihnen auch „leise Fehler“?
      Wer im Glashaus sitzt…

  42. Ist doch in Deutschland genauso: Dumm wie ein Sack Stroh – aber gebildeten und erfahrenen Menschen, die voll im Leben stehen, deren Leben vorschreiben wollen. Früher gab’s für sowas den Frack voll, heute wird man dafür von Mutti gelobt!?

    • Django Asül sagt dazu: Das ist die Höchststrafe für die Kinder und Jugendlichen: sie protestieren gegen die Klimapolitik der Kanzlerin und werden dafür sogar noch von ihr gelobt. Viele von ihnen überlegen inzwischen deswegen, aus Protest wieder in die Schule zu gehen…^^

      • Die Gescheiten auf jeden Fall!

    • Aber reden können Sie alle!!!!! Das konnten wir in dem Alter ab ca. 12 Jahren nicht.

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