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Sahra gibt nichts preis, Thomas alles

Bei Anne Will ging die Regie nicht auf

18.03.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Sollte die Quote einen kleinen Tick nach oben gegangen sein, dann wohl deshalb, weil der Zuschauer den Titel der Sendung „Zwischen Höchstleistung und Überlastung - wann macht Arbeit krank?“ schlicht so übersetzt haben dürfte: Was ist mit Sahra Wagenknecht wirklich los? Warum zieht sie sich bei der Linken zurück?

Leider haben wir im deutschen Gemeinwohlfernsehen keine Oprah Winfrey, die deshalb so viel verdient wie alle deutschen TV-Prominenten zusammen (und noch mehr), weil sie einfach jede Auster knacken kann. Diplomjournalistin Will scheitert schon an der angeschlagenen Sahra.

Mancher dürfte sich geärgert haben, wegen solcher Sahra-Banalitäten – „Dauerstress nicht mehr ausgehalten“, wenn man „ausgebrannt“ ist, „innere Leere“ – eingeschaltet zu haben. „Toll, dass Sie hier sitzen“, weckte Will die Erwartungen, aber wir erfuhren lediglich „Nichts ging mehr“, und Sahra habe sich „krank schreiben lassen“. Einmal fragt die Diplomjournalistin sogar knallhart nach. Was war mit Mobbing? Mobbing? Nö. Doch! Und Will legte ein Zitat vor, das ahnen ließ, welch menschenfeindlicher Saustall die linke Partei mittlerweile ist. „Ach, wissen Sie, ich möchte da nicht nachtreten… Politiker beschäftigen sich größtenteils mit sich selbst …“ Ach komm, Sahra! Niemand möchte mit Katja Kipping und Bernd Riexinger in einem Raum eingesperrt sein!

Die Diplomjournalistin ließ Sahra jedenfalls vom Haken und die machte sich befreit unter Absingen der bekannten Lieder auf in ihre Komfortzone. „Wir Politiker können ja jederzeit aufhören, verdienen viel Geld“, aber die anderen Menschen, die unter Burnout leiden …

Für die saß der aus diversen Talkshows bekannte, sympathische Pfleger Alexander Jorde da, und wir vernahmen, dass er inzwischen vom Team SPD eingekauft wurde. Schade. Schon war die Authentizität verloren. Dass die Pflege ein mies bezahlter Job ist, die Privatisierung in diesem Bereich (von der SPD eingetütet) die Lage nicht besser machte, und auch Spahn bislang nicht viel auf die Reihe bekommen hat – geschenkt.

Für uns stand immer noch der Widerspruch „Höchstleistung“ und Politiker-Burnout im Fokus des Interesses, erst recht, weil wir am selben Tag gelesen hatten, dass Emmanuel Macron, Höchstleistungs-Vorbild aller deutscher Polit-Darsteller zum Ski-Urlaub in die Pyrenäen aufgebrochen war, obwohl seit 18 Wochen seine Hauptstadt brennt. Der war natürlich nicht bei Will, er zog es dann doch vor, seinen Job zu machen. Dafür war Thomas de Maizière ein vollwertiger Ersatz. Der geneigte Leser mit etwas Zeit mag ja mal die Höchstleistungen vom treuen Thomas zusammensuchen, der 13 Jahre lang Minister, mal für Grenzen, mal für deren militärisches Überschreiten zuständig. Zur Ehrenrettung der Misere muss gesagt werden, dass er sich keineswegs überlastet fühlte, er sei „im Gegenteil gut zurecht gekommen.“

Sicher gab es „Belastungen während der Flüchtlingskrise“, „Besuche von Terrorschauplätzen“, „Opferbesuche“. Wir erinnern uns, die „Flüchtlingskrise“ war das große Ruhmesblatt in der Geschichte von Thomas de Maizière.

Herrlich, wie er sich selber zum Obst machte. Während der Ungarnkrise (Grenzöffnung) habe er mit 40 Fieber im Bett gelegen. Während wir dann die Bilder von Menschenzügen großer Anzahl (überwiegend Männer) an den deutschen Grenzen geliefert bekamen, schoss die „Bild“ die Misere auf Mallorca ab – wo er sich zur Hebung der „Resilienz“ aufhielt, wie der anwesende Psycho-Prof. Klaus Lieb die psychische Widerstandskraft beschrieb. „Bild“ habe sich entschuldigt, behauptete Thomas, dem der Zusammenhang – die Karre steckt im Dreck …, der Minister urlaubt auf Malle – bis heute nicht frivol vorkommt, genauso wenig wie Rudolf „Bin Baden“ Scharping, mit dem de Maizière interessanterweise auch die Sprachtonalität teilt.

De Maiziére sollte aber auch nicht als Überarbeitungsgeschädigter bei Will auftreten, sondern als klassisches Mobbing-Opfer. Immerhin wurde er zwei Mal aus dem Job gemobbt. Ja, das war schon schwer, in zwei Tagen ein neues Büro zu beziehen, erinnerte er sich. Schmerzhaft auch, den endgültigen Rausschmiss aus der Zeitung zu erfahren. Zum Trost habe es ein Abendessen mit Merkel gegeben. Verdrängung nannte das der Professor, jedenfalls lief es darauf hinaus. Und das sei gut, besser als, Sie wissen schon …

Warum war Katja Suding von der Hamburger FDP da? Ach ja, es ging ja um die Arbeitsplatzverhältnisse, die krank machen, und die durch den Kapitalismus überhaupt erst so schlimm geworden seien, und die FDP steht ja für den Kapitalismus. Suding dreht das Gespräch flott auf Digitalisierung (Typisch, so Will), und de Maiziére mischte sich ein und sagt, man könne das Glück am Arbeitsplatz nicht durch Gesetze regeln.

Wir bleiben hier an der Oberfläche, weil für uns das Thema nun mal nicht Pflege war, und außerdem über Burn-Out mehr Titelgeschichten geschrieben und Studien durchgeführt wurden als über das Klima.

Jedenfalls, meinte de Maiziére zu Recht, man solle mal die Kirche im Dorf lassen, und wenn es wichtig sei, könne der Chef auch am Feierabend mal kurz durchrufen. Und dann führt er ein Beispiel an, das zweifellos der Satz des Abends war:

„Wenn es bei einem Militärangriff nur einen IT Spezialisten gibt, dann muss man den auch mal anrufen können …“ Ein einziger IT-Spezialist im deutschen Land, wenn der Cyber-Russe kommt? Sagt der (Ex-)Verteidigungsminister? Schade, dass er nicht Gesundheitsminister war, vielleicht hätte er aus Versehen Cannabis freigegeben wie in vielen Staaten der USA – dann kann der Russe kommen, kriegt eh keiner mit.

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28 Kommentare

  1. Man kann die entscheidenden Fragen auch gut überhören bzw. neudeutsch „framen“.

    Die entscheidende Frage – formuliert von Frau Wagenknecht – ist:
    Wollen wir einer Gesellschaft leben in der der Mensch der Wirtschft dient oder in einer in der die Wirtschaft dem Menschen dient.

  2. Wagenknecht: „Wir Politiker können ja jederzeit aufhören, verdienen viel Geld“

    Genau da liegt eines der Probleme unseres Systems. Im Bundestag wimmelt es (insbesondere im linksgrünen Spektrum) nach meinem Eindruck von Leuten, die dort offenkundig nur des bequemen Geldes wegen sitzen, und die oftmals mangels anderer Qualifikation als Quasseln und selbstbezogenem Auftreten schlechte Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt hätten. Politiker sollte man nur aus Überzeugung und Berufung werden und nicht des Geldes wegen. Dieser Typus von Politiker ist heutzutage leider die Ausnahme in Deutschland.

  3. Herr Paetow, wenn Sie auf Ihre Stromrechnung schauen, stehen da Kilowattstunden (kWh). Arbeit ist also Leistung mal Zeit. Man kann auch einfach lange da sein und nichts leisten und darf es Arbeit nennen, sogar HARTE Arbeit, wie Katjas Christian, der Lindner uns immer erklärt. Diese Form des Daseins führt zum BurnOUT, weil das keine Seele aushält, weil der Wirkungsgrad NULL ist. Nun ist es so, daß die physikalischen Gesetze zeimlich stabil sind. Deswegen kann man die Physik mit Freude ergebnisorientiert betreiben. Die physikalischen Gesetze der Seele sind, ob man es glaubt oder nicht, die 10 Gebote. Wenn man sie befolgt, hat man keine Arbeit, sondern Freude am Leben. Wenn man sie nicht befolgt, hat man Deutschland und seine politischen Repräsentanten. Waldspaziergänge und leichte Gartenarbeit helfen witer. Da werden die ganz schnell gesund! Ich wünsche Ihnne viel Spaß, wenn es nächste Woche wieder heißt: ANNES KETTENKARUSSELL!

  4. Ein Abendessen bei und mit Frau Merkel, das ist natürlich superr –
    jedenfalls besser als…Sie wissen schon (hinter vorgehaltener Hand,
    flüsternd:)…vorgesehen war ja eigentlich ein…(Arbeits-)Frühstück.
    Ja, ja und nochmals ja: Im Leben, im Leben, geht…nicht immer jede
    Rechnung auf. Aber als Ehemaliger hat er sich eigentlich doch gut
    verteidigt – oder? Aber was soll ich lange reden, lieber Herr Paetow,
    seien Sie ganz unbesorgt, mitgekriegt hab‘ ich schon, wen Sie da alles
    zum Haken geführt haben (bin ja schließlich AntiCannabiliker).
    Einfach troll.

  5. ich finde, das Tingeln von einer Talk-Show zur nächsten kann schon Burn-out verursachen, besonders dann, wenn zwischen den Aufnahmestudios gelaufen werden muss, weil kein Taxi die kurze Strecke fahren kann oder will. Und ständig unter den heißen Beleuchtungskörpern zu sitzen, wo die zuvor vom/von der Maskenbildner*in aufgetragene Schminke schmelzen kann, trägt zu dem Zustand ebenfalls bei. Na, und dann sich noch das Geschwätz der weiteren ‚Diskussionsredner*innen‘ anhören zu müssen – Stress pur. Und kehrt man zurück in die Parteizentrale, sitzt dort schon wieder die linker als linke KIPPING mit ihrem neidischen Getue.

  6. Das ganz Thema Burnout beschränkt auf Politikerzusammenbrüche und die Krankenpflege, ist eindeutig zu kurz gegriffen.
    Die Ursachen und die treffen sehr viele Menschen, liegen weitaus tiefer und beschränken sich nicht nur auf das Arbeitsumfeld. Die Menschen fühlen sich zunehmend in einem Hamsterrad. Themen wie die innere Sicherheit, niedrige Zinsen und die Angst das erarbeitete Geld und damit die Altervorsorge zu verlieren, die Angst die Wohnung nicht mehr bezahlen zu können, Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, immer mehr Vorschriften, die Angst bei Meinungsäußerung in die rechte Ecke geschoben zu werden, immer mehr Bürokratismus, Umwelthysterie, die Aushebelung des Rechts….Es gibt sehr viele Punkte, wo die Belastung der Bürger auch durch politische Entscheidungen und durch politisches Agieren gestiegen ist. Man kann sich nicht mehr verlassen und das schafft Unsicherheit und Ängste. Ein guter Boden für ein Burnout oder anders ausgedrückt auch die derzeitige Politik macht viele Menschen krank.
    Herr de Maizaire hingegen sucht die Flucht in die Talkshow und versucht sich dort reinzuwaschen. Wie viel ehrlicher wäre es doch einfach mal auszupacken und seine eigene Überforderung in der Situation zuzugeben, anstatt Erklärungen zu suchen, warum er so gehandelt hat.

  7. Die armen Politiker leiden an Mobbing, Stress und Überlastung? Ich lache mic kaputt, weder Will noch andere anwesende Deppen haben auch nur die geringste Ahnung was Stress ist.
    Wie man als Arbeitnehmer 8h am Tag, in drei Schichten, 50km Fahrt pro Strecke, monotoner Lärm, sklavenähnliche Treiberei durch Teamleiter und 1.200Eur Netto aushalten mus. Beispiel Tagesablauf:
    5.40 Uhr rein in den Betrieb, Umziehen, spätestens 5.59 Stempeln (Chip), dann 10min Austausch mit dem von der Vorschicht, schneller Überblick über 4 Maschinen, erster Ausrüstungscheck und dann zur Qualtitätskontrolle, wieder zurück zu den Maschinen, Korrekturen eingeben, Nachkontrolle der Werkstücke, zwischendurch Behälter leeren, neue Rohteile vom Hof holen und an den Roboterzubringer legen, fertige Werkstücke aus den Maschinen im Dauerbetrieb ständig auf Maßfehler überwachen, Werkzeuge austauschen, zwischenzeitlich dummes Gerede der Teamleiter mit anhören, Auswertungen der anderen Schichtergebnisse, Soll-Ist der fertigen Menge abgleichen, Fehlbestände melden, Papierkram der fertigen Teile ausfüllen und verpacken, ständig die Maschinen dabei unter Beobachtung, Programmkorrekturen wegen Temperaturdrift und Verschleiß an allen vier Maschinen überwachen und die Sequenzen der Abläufe wiederholen sich, im Laufschritt mal zur Toilette, dann Spänebehälter leeren, 15 min Frühstück und 20 min Mittag, ab 13.50 Übergabegespräch zur nächsten Schicht, die langsam eingesickert ist, 14Uhr schnell Klamotten und Tasche nehmen und zur Dusche – endlich Feierabend. Das ist Stress in 8h und in drei Schichten +Sonnabend…
    was machen unsere Politiker in dieser Zeit?
    Sitzen irgendwo herum, sabbern Blödsinn und nerven 82 Millionen Bürger, bereichern sich und behaupten sie haben Stress? Arme Abgeordnete, mir kommen die Tränen!

    • Ich finde der Job klingt so, dass Merkel da mal dringend ein Betriebspraktikum machen sollte. Nur um mal zu erfahren, wo und wie der Wohlstand erwirtschaftet wird, den sie mit beiden Händen in der Welt verteilt.

      • Leider ist es so, mein Job (war) jahrelang eine stehende Tätiglkeit. Hinsetzen war in der Halle nicht gestattet, das alles im Rahmen auch noch in Leiharbeit. 2018 bin ich in Rente gegangen und jetzt kommen die Erlebnisse, die Sauereien denen man unterworfen war als Erinnerung zurück. Doch weiß auch, Millionen anderen geht/ging es genauso. Ob im Handel oder Produktion – nichts wurde/wird den Menschen gegönnt. Die Arbeitswelt ist geprägt von Profitgier und man schnippelt immer wieder an neuen Ideen, um Geld aus dem Arbeitnehmer abzupressen. Das sind Themen, wo sich die Linken/Sozis und diese Schein-gewerkschaften nie gekümmert hatten. Anstelle dessen sind die agil geworden um so viele Ausländer wie möglich an unsere Sozial-Klappe zu bringen.
        Ich hatte noch nie dieses Geschmeiß gewählt, bin 93 aus der Gewerkschaft ausgetreten, weil die mit ihrer 35h Propaganda die falschen Prämissen gesetzt hatten – nun stellte sich heraus, diese 35h gleten für die Zeitarbeit und die überzähligen Arbeitsstunden kamen auf ein Konto – doch das ist eine andere Geschichte und ist für mich endlich vorbei…
        Mich ärgert aber, das durch das Wirken dieser Schein-Sozialisten letztlich dem Arbeiter die Rente versaut wurde.
        Ich behaupte, die Linke/Sozis und alle Gewerkschaften arbeiten in Wahrheit als Klüngel zum großen Raub von Staats wegen. Beweis: Das Elend durch Hartz-IV & Rente und der Widerspruch zur Taschengelderhöhung für Ausländer und deren massenhafter Nachzug von Angehörigen – die alle nun Geld ohne Ende bekommen. Dafür werden sie auch noch bei Straftaten von kommunistischen Richtern frei gelassen…

      • Immerhin haben Sie diese Phase des Arbeitslebens hinter sich. Und rententechnisch dürfte es Ihnen noch besser ergehen als es den künftigen Rentnergenerationen gehen wird. Denn die immer noch praktizierte Politik der unbegrenzten Zuwanderung in die deutschen Sozialsysteme wird „alternativlos“ auf Kosten der breiten Mehrheit der Werktätigen gehen. Also versuchen wir den Tag zu genießen, solange wir können.

  8. Für diesen und ähnlichen Mist im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bringen wir etwa 8 Mrd. — ausgeschrieben: 8.000.000.000 — Euro pro Jahr auf!

    Gelbwesten? Wir müssten mittlerweile 24/7/52 nackt ums Kanzleramt tanzen!

  9. Überarbeitete Politiker? Falsch…überforderte Politiker muss das heißen. Bequem und dumm, ungeeignet für hohe Positionen, das kennzeichnet den Politker, der durch Partei Klüngel zu seinem Amt gekommen ist.
    Dieses Land geht den Bach runter…..und der Wähler schläft weiter. Wie war das noch, der letzte macht das Licht aus…?

    • Erinnern sich vielleicht die heute ach so gestressten Politiker an Helmut Schmidt, als der während des Jahre dauernden Terrors der linken RAF ( Entführungen von einzelnen Personen und ganzen Flugzeugen ) Entscheidungen über Leben und Tod treffen mußte, und auch die Intrigen zum Ende seine Kanzlerschaft. Der hat nie gejammert. Und jetzt jammern die gepamperten Politiker über “ burn out „, wenn sie mal auf gegenteilige Meinungen stoßen.

      • In der Tat: Schmidt war noch von altem Schrot und Korn: belastbar, verantwortungsbewusst und geradlinig. Der breite Niedergang der Qualität des politischen Personals in Deutschlands seither aber spiegelt m. E. die allgemeine gesellschaftliche Dekadenz.

    • Bei den Milliarden, die aus dem Steuersäckel den externen Beratern ins Sparschwein gesteckt werden, ist es zweimal nicht nachvollziehbar, wie sie in der Politikerkaste jemand über“arbeiten“ könnte.
      Nach meinem Dafürhalten gehen die eh nur zum Dienst, von Arbeit ist da keine Rede!

  10. der bedauernswerte Thomas de Maiziere kann sich doch mit seiner Verwandtschaft Lothar de Maiziere zusammen setzen, der hat seinerzeit ein ganzes Land abgewickelt. Vielleicht kommen die beiden Polit Größen dann noch auf den Clemens de Maiziere zu sprechen, der als Synodaler die Grundlagen legte, für das, was jetzt als BK an die Errungenschaften des Lothar in noch größerer Auswirkung anknüpft. Aber Niemand hat die Absicht diese Verpflechtung zu thematisieren. Für alles hat GEZ-ÖRR Experten, für die jüngere deutsche Geschichte ganz offensichtlich nicht.

  11. Ich habe mir die „Show“ wegen des Pflegers Alexander Jorde und des Professors Klaus Lieb „reingezogen“, weil ich mehr aus der Praxis erfahren wollte und wie man mit Überforderungen im Arbeitsalltag umgehen kann. Insofern fand ich es schon interessant.

    Von der charmanten Sahra Wagenknecht und dem spröden Thomas de Maizière habe ich nichts anderes erwartet. Die FDP Dame Katja Suding empfand ich so überflüssig wie Schmuck am Nachthemd.

  12. Der Lacher des Tages: Rudolf „Bin Baden“ Scharping. Wann und wo kommen Ihnen nur immer solch köstliche Einfälle, lieber Herr Paetow?
    Aber wir haben auch was gelernt. „Resilienz“ heißt das, was uns in diesen Zeiten überhaupt noch aufrechterhält …

  13. Sendungen die keiner braucht, erst recht niemand bezahlen müssen sollte.

  14. WAS HEI?T HIER WAGENKENCHT?
    Wir haben alle viel zu viel Stress und im Schnitt zu wenig Kohle für das was wir leisten. Und dann setzt sich noch dieser schamlose De Maizière hin, der uns für das Asyl-virtue signalling seiner Partei über die Klinge springen lässt. Wir dürfen das bitter bezahlen. Gut, ich bin überzeugter Single, Alleinverdiener, daher trifft es mich besonders hart. Ich frag mich oft, wie der deutsche Michel den ganzen Irrsinn aushält: und kann es mir nur so erklären, dass er sich in seiner Maloche und familiären Netzwerken vergräbt. Die viel zu niedrigen Löhne und Gehälter sowie die stetig wachsenden Belastungen und den immer weiter zunehmenden Stress hält er deshalb aus, weil sein Weib mit verdient.

    Und dann wählt er immer weiter jene, die ihn mit der Peitsche antreiben und das Letzte an Arbeitskraft aus ihm heraus hauen. Er lässt sich halt ausbeuten und bedankt sich noch dafür. Solange er politisch nichts mitkriegt, seine Gartenzwerge aufstellen und bei seiner biederen Hausfrau den Pantoffelheld spielen kann ist er’s zufrieden. Aber es kann doch nicht die Lösung sein, einen zu zwingen, eine Spießerexistenz zu leben um überleben zu können. Jedenfalls was mich angeht, ich wähle die nicht mehr. Und ich lass mich auch nicht von den Südeuropäern ausnehmen und bis 80 malochen, nur damit die in der Hängematte ihr dolce vita genießen und mit 50 in Rente gehen können. Und Antreiber wie de Maizière oder AKK sagen: „geht Ihr mal schön für Europa malochen bis Ihr nicht mehr könnt.“

    Darüber sollte man bei diesen Quarktreter-Muttishows mal reden.

  15. Wenn immerhin einer vom SPD-Nachwuchs zumindest etwas die 35 Mio. sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer repräsentieren kann und von deren Leben und Arbeitsleben sprechen kann, ist das schon ein kleines positives Zeichen.

    Das andere ist die Aussicht nicht schon wieder die grün-linken Ideologen in ihrer Breite mit ihren bekannten Botschaften (Wir sind ein reiches Land. Wir brauchen hohe Zuwanderung, …, blablabla) präsentiert zu bekommen.

    Das macht es doch leichter, sich dafür zu entscheiden die Sendung anzusehen.

  16. Mir ist besonders aufgefallen, dass die ‚ Arbeit ‚ für Regierung und Staat, wie de Maiziere sie geleistet hat, mit der ‚ Arbeit ‚ einer Wagenknecht für die Partei praktisch gleichgesetzt wird. Die Linke hat keine operative Funktion im Staat, keine exekutive Verantwortung. Die Parteiarbeit ist, wie bei den anderen Parteien auch, Aktionismus, Selbstdarstellung und endlose Gschaftlhuberei und Besserwisserei. Es ist reines Schaulaufen, aber keine für andere relevante Arbeit, da Selbst- und Funktionärsversorgung das einzige Ergebnis der Arbeit sind. Deshalb ist das Burnout-Gedöns einer Wagenknecht nur lächerlich.

    • Ich habe mich während Wagenknecht erzählte nach ihrer Glaubwürdigkeit gefragt. Keinesfalls zweifel ich daran, dass es ihr aufgrund der Konflikte nicht gut ging, aber BURNOUT? Ein BURNOUT, 2 Monate Krankschreibung und dann wieder bei Will? Ein echter BURNOUT war das sicher nicht, aber ist natürlich toll, wenn man seinem Wahlvieh vermitteln will, dass man genau weiß wie es ihnen geht und die Situation kennt. Diesen Eindrucks konnte ich mich irgendwie nicht erwehren. Ging es noch jmd so?

  17. Wie immer bei diesen Shows. Bla bla bla bla. Nichts Konstruktives, keine Kritik und rein gar nichts was den Zuschauer interessiert. Reines sinnloses Gelaber. Da sehe ich mir lieber alte John Wayne oder Godzilla Filme an. Die haben mehr Tiefsinn.

    • @Peter P.: Godzilla kann ich nicht beurteilen, aber ich finde, John Wayne ist eine Fundgrube lehrreicher Zitate.

      Beispiele gefällig?:

      „Ein Mann verdient eine zweite Chance, aber behalte ihn im Auge.“

      „Rede einfach, rede langsam und sage nicht zu viel.“

      „Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt.“

      Eine Ausnahme (aber sie ist ja auch kein Mann…^^) ist für mich Anne Will. Die verdient m.E. im öff.-rechtl. Fernsehen keine zweite Chance, aber ich würde sie DVDs von ihrer Sendung produzieren lassen. Die finden bestimmt eine Menge Käufer und ich kann nicht mehr versehentlich dort hinschalten.

      • Wenn ich den zweiten Spruch lese, muss ich vermuten, dass unsere Bundes-Mutti am Feierabend auch lieber John Wayne-Filme als politische Talkshows ansieht.

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