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DEKOLONISIERUNG DER KUNST

Der Fall Kasper König

von Gastautor

20.03.2019

| Lesedauer: 6 Minuten
Seit 2016 trifft der hochdekorierte Kurator und Kunstprofessor Kasper König in den Münchner Kammerspielen Künstler zum Gespräch. Als er im November 2018 zum Thema „Heimat und Rechtsradikalismus“ diskutiert und dabei junge Türken mit matt lackierten Autos erwähnt, ist die Aufregung groß.

Kasper König ist eine Instanz in der Kunstszene. Der heute 75-Jährige leitete bis 2012, also weit über die Pensionsgrenze hinaus, das Museum Ludwig in Köln, war zuvor Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, Rektor der Städelschule in Frankfurt und Gründungsdirektor der Ausstellungshalle Portikus in Frankfurt. König hat zahlreiche Ausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst kuratiert und gilt als bestens vernetzter progressiver Kunstvermittler.

Zweifellos sieht er auch sich selbst so. Jetzt aber ist er gestrauchelt. Es gibt einen Fall Kasper König. Die Anklage lautet: Rassismus! Was ist geschehen? Seit 2016 läuft in den Münchner Kammerspielen eine Veranstaltungsreihe, in der Kasper König unter dem Titel „König &“ alle zwei Monate mit Gästen über Kunst und Kunstpolitik diskutiert. Bisher waren unter anderem Thomas Bayrle, Okwui Enwezor, Alexandra Pirici und Lisa Endriß zu Gast. Am 12. November vergangenen Jahres lud König nun zur Diskussion über das Thema „Heimat und Rechtsradikalismus“ ein; als Gäste saßen die Künstler/-innen Henrike Naumann, Cana Bilir-Meier und Wilhelm Klotzek mit ihm auf dem Podium. Wer an diesem Abend den Einheitspreis von neun Euro für eine Karte bezahlt hatte, saß auf den nur locker gefüllten Sitzreihen in der kleinen Kammer 3 der Münchner Kammerspiele zwischen einigen Fans des Altmeisters und einer Anzahl von Freunden und Bekannten der Künstler. Es war ein wenig  unterhaltsamer Abend. Das Amüsanteste waren die Gesangseinlage und ein Gedicht von Wilhelm Klotzek, in denen das Aufwachsen in der DDR thematisiert wurde. Banal dagegen war das, was Henrike Naumann und Cana Bilir-Meier aus ihrem Kunstschaffen vorstellten. Umso bemühter versuchten sie, ihre Produktionen als wichtiges Fanal gegen Rassismus und Rechtsradikalismus hochzustilisieren.

Auch König schien ein gewisses Unbehagen angesichts der wenig fassbaren Projekte der beiden Künstlerinnen zu empfinden, und so fragte er mehrfach – etwas gönnerhaft – nach. Ein sinnvolles Gespräch mochte in dieser Runde nicht aufkommen, und so monologisierte König zunehmend, um den Abend über die Zeit zu retten. Und dann erzählt der alte Herr plötzlich davon, dass er ja oft in Berlin-Kreuzberg sei, und da gebe es diese Typen mit ihren matt lackierten Autos, die sich aufführen, als sei das ihr Territorium. In der für König typischen, gewollt rüpelhaften Diktion spricht er von „Arschlöchern“ mit „Tarnautos“. Dass die Bemerkung offenbar auf türkischstämmige Männer abzielt, wird deutlich, als er anmerkt, die Frauen müssten draußen bleiben (gemeint ist offenbar, wenn die jungen Türken im Café sitzen und Shisha rauchen). König zeigt dann sogar noch Verständnis für die dort zur Schau getragene aggressive Attitüde, in der er eine Reaktion auf eine deutsche Aggression sehen möchte. Offenbar glaubt König, die beiden jungen, zweifellos feministisch eingestellten Frauen neben ihm teilten diese Abneigung gegen türkischstämmige und sonstige Jungmachos. Es kommt aber weder Zustimmung noch Protest.

Die beiden Künstlerinnen, die sich gelegentlich auch gegenseitig für ihre tolle Kunst loben, sind während des Verlaufs der Veranstaltung sichtlich gebannt vom großen Namen des Gesprächsführers. Als die müde Diskussion fürs Publikum geöffnet wird, meldet sich der Künstler und Publizist Gürsoy Doğtaş zu Wort. Er ist der gleichgeschlechtliche Ehemann von Matthias Mühling, der als Direktor des städtischen Lenbachhauses in München die Dekolonisierung der Museen auf allen Ebenen propagiert. Doğtaş fragt bei König nach, warum er Bilir-Meier denn mehrfach zur Formgebung ihrer Kunst befragt habe. Hier hätte dieser ehrlicherweise wohl sagen müssen: weil es da offensichtliche Defizite gibt. Aber das tut er nicht, und irgendwie sind alle froh, als der Abend zu Ende geht. Während Kasper König noch mit Freunden und Familie an einem Tisch in der Kantine der Kammerspiele sitzt, postet Bilir-Meier auf Facebook ihre Eindrücke vom „most horrible talk with Kasper König“. Der Abend sei – übersetzt – „voll toxischer Maskulinität, Rassismus und Gewalt“ gewesen. Was nun folgt, ist ein Lehrstück über die Abläufe einer Hetzkampagne in den sogenannten sozialen und anderen Medien im Zeichen einer selbst ernannten postkolonialen oder postmigrantischen Kunstszene.

Wird Meinungsfreiheit durch den Vorwurf des Rassismus und Kolonialismus verhindert?

Bereits am nächsten Vormittag stellen die Kammerspiele eine Entschuldigung auf Facebook ein. Da heißt es: „Am 12. November 2018 fand in der Kammer 3 der Münchner Kammerspiele eine Diskussionsveranstaltung aus der Reihe ‚König &‘ statt, in der Kasper König als Moderator angesichts des vehementen Rechtsrucks in unserer Gesellschaft mit den Künstler*innen Cana Bilir-Meier, Wilhelm Klotzek und Henrike Naumann zum Begriff ‚Heimat‘ und seiner Tauglichkeit für die Kunstproduktion und den sie begleitenden ästhetisch-politischen Diskurs ins Gespräch kommen sollten. Dieser Versuch hat sein Ziel verfehlt. Hierzu trugen Äußerungen des Gastgebers bei, die als herabsetzend insbesondere gegenüber (Post)Migrant*innen verstanden werden können. Kasper König hat sich bei der Künstlerin Cana Bilir-Meier entschuldigt. Matthias Lilienthal, als Intendant der Münchner Kammerspiele, entschuldigt sich dafür, dass in einer von ihm verantworteten Veranstaltung Formulierungen gewählt wurden, die sowohl Cana Bilir-Meier als auch (Post)Migrant*innen in Deutschland beleidigt haben. Eine Diskussionsveranstaltung zum Thema ist in Planung.“

Unter den Kommentaren fällt derjenige eines gewissen Gunter Acer auf, der in drohendem Ton postet (wiedergegeben in der originalen Orthografie): „eine klare haltung und ein bekenntnis zu beleidigung, aber auch zu rassistischen äusserungen wäre äusserst wünschenswert. denn die sind gefallen. da gibts keinen konjunktiv. dazu müssten die kammerspiele in der lage sein können, alle anderen, die hier versuchen, das ganze wieder weichzuspülen, sollten sich eins merken: wir werden jedes wort dreitausend mal herumwenden und situationen wie diese genauestens unter die lupe nehmen. macht euch da mal keine sorgen. im namen der kunstfreiheit kann sich niemand auf öffentlichen bühnen breitbeinig im sessel rumfläzen und manspreading und diskriminierung betreiben. in einer passage meinte der gute sogar über berlin kreuzberg: ‚das ist unser territorium‘! das ist ja fast schon militant. ich glaube, man könnte diese reihe getrost absetzen. ausserdem haben die kammerspiele mal eine intendanz of colour verdient.“ Schützenhilfe bekommt Bilir-Meier auch von einer Rapperin namens Esra Özmen, die schreibt „Fuuuuuuuuck You König, diese Typen mit Mattautos sind meine Brüder!“ Es äußern sich die amerikanische Künstlerin Candice Breitz, der Kameruner Kurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und der Forograf Murat Türemiş – alle mit dem Tenor, dass dies Ausdruck des Rassismus der deutschen Kulturelite gegenüber Migranten und Postmigranten sei. Es folgte das unausweichliche Manifest der Betroffenen: in diesem Fall unter dem schönen Titel „Es kotzt uns an!“ oder „We’re sick of it!“. Die Unterzeichner, die sich selbst definieren als „migrantische/schwarze/indigene/lesbische/queere/trans Künstler*innen of Color“, formulieren: „Es geht hier keinesfalls um einen persönlichen Konflikt, im Gegenteil werden vielmehr Mechanismen sichtbar, die wir als migrantische/schwarze/indigene/lesbische/queere/ trans Künstler*innen of Color selbst schon mehrfach erlebt haben.“

Rassismus und Diskriminierung werden als strukturell in Deutschland gebrandmarkt, und es heißt: „Es kotzt uns an, dass wir immer erklären müssen, dass Kapitalismus, Nationalstaatlichkeit, Hegemonie, Heteronormativität und Diskriminierungsformen miteinander verschränkt sind. Diskriminierungsformen wie Rassismus, Sexismus, Homophobie, Klassismus, Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus, Transphobie Werkzeuge sind, um zu bewerten, zu selektieren, ja letztendlich zu töten.“

Es folgen weitere 14 Punkte, in denen es um den angeblich verzweifelten Kampf gegen Rassismus und die übrigen angeführten Formen von Diskriminierung geht. Unterzeichnen durften offensichtlich nur Künstler und Künstlerorganisationen mit Migrationshintergrund oder wenigstens einer lesbisch, queeren oder transgeschlechtlichen Ausrichtung, weswegen einige der sonst üblichen potenziellen Unterstützer fehlen.

„Wirklich widerlich benommen“

Währenddessen sitzt Kasper König an seinem Schreibtisch und schreibt – ganz alte Schule – eine siebenseitige handschriftliche Entschuldigung, in der er sich „als alter weißer Mann“ apostrophiert, der sich „wirklich widerlich benommen“ habe. Offenbar um mit politisch korrekter Gendersprache seine Bußfertigkeit auch im Schriftbild zu demonstrieren, habe er „Formulierungen wie Künstler*innen gewählt, die ich sonst nie verwende“. Ein wenig selbstmitleidig konstatiert König: „Ich stehe da wie ein Kolonialarsch.“ Nun greifen einige besonders um das Thema Dekolonisierung bemühte Medien die Sache auf: Am 7. Dezember berichten der „Berliner Tagesspiegel“, das Kunstmagazin „Monopol“ und die „Süddeutsche Zeitung“ über den Fall. Im Deutschlandfunk behauptet Susanne Pfeffer, Direktorin des Frankfurter Museums für Moderne Kunst, angesichts des Falls, dass „in vielen kulturellen Institutionen ein struktureller Rassismus zu finden“ sei. Am ausführlichsten berichtet die Kulturkritikerin Catrin Lorch in der „SZ“ über die Angelegenheit. Sie schildert sachlichden Abend und seine Folgen, sie hebt Königs Verdienste hervor, der „nie für Autorität“ gestanden habe, sondern „für eine Autonomie der Kunst, für Bewegung, für Neugierde und Durchsetzungsvermögen“. Lorch will die Angelegenheit auch zum Generationskonflikt umdeuten: Nun stoße den „charmant-rüpeligen König ausgerechnet eine in den Achtzigerjahren geborene Künstlerin mit Migrationshintergrund vom Sockel“. Sie endet mit: „der Fall König zeigt, wie schnell jemand, der sich immer an der Spitze sah, plötzlich allein dasteht“.

Auch Lorch, die offensichtlich einiges von den Qualitäten Königs hält, lässt ihn allein. Auch sie will sichtlich lieber niemanden unterstützen, dem „toxische Maskulinität“ und Rassismus vorgeworfen werden. Bemerkenswert: Kein einziges Mal geht es in ihrem Beitrag oder einem der anderen Beiträge um Meinungsfreiheit. Aber um die sollte es gehen: Darf man Kritik üben an Kunst, die von Menschen mit Migrationshintergrund geschaffen wurde, oder gar an Menschen mit Migrationshintergrund überhaupt? Oder wird Meinungsfreiheit auf eine infame Weise durch den Vorwurf des Rassismus und Kolonialismus verhindert, indem Kritik tabuisiert wird?

Die Taktik: Man erklärt sich zum Opfer von Diskriminierung und fordert Entschädigung

Gern wird dies wie auch im Fall Kasper König kombiniert mit dem Vorwurf des Sexismus („toxische Maskulinität“). Die Vorgehensweise ist bekannt und übernommen aus dem Repertoire feministischer Argumentation. Die Taktik besteht weitgehend darin, durch die Selbststilisierung als vorgebliches Opfer eine inhaltliche Kritik unmöglich zu machen. Man erklärt sich zum Opfer aktueller oder auch historisch zurückliegender Diskriminierung, man klagt den Opferstatus ein und fordert „Entschädigung“ von der sogenannten „Mehrheitsgesellschaft“. Man geriert sich als Avantgarde und hält sich Kritik mit Totschlagargumenten wie Sexismus, Rassismus und Kolonialismus vom Leib. Ein schlüssiger Nachweis muss dabei gar nicht geführt werden: Es reicht aus, sich diskriminiert zu fühlen. Eine solche emotionale Argumentation erleben wir gerade auch bei Diskussionen wie der um das Gedicht Eugen Gomringers an der Fassade der Berliner Alice Salomon Hochschule oder der bigotten Prüderie gegenüber den Bildern von Balthus.

Auch in der Wissenschaft gibt es sogenannte postkoloniale Positionen, die „Museen umprogrammieren“ wollen und „Kuratieren als antirassistische Praxis“ auffassen (so die Autoren im 2017 erschienenen gleichnamigen Sammelband von Natalie Bayer, Belinda Kazeem-Kamiński und Nora Sternfeld). Ausgehend von den Erfolgen des sogenannten Gender Mainstreaming, das nach der UN-Weltfrauenkonferenz von Peking 1995 im Vertrag von Amsterdam 1999 in EU-Recht gegossen wurde, und dem darauf aufbauenden Konzept der Förderung von Diversität in allen Bereichen haben sich die Vertreter postkolonialer Ideologie in den staatlichen Strukturen Deutschlands fest etabliert und beanspruchen insbesondere im Kulturbereich die Deutungshoheit. Im Kulturbetrieb wird die „diversitätsorientierte Öffnung von Kultureinrichtungen“ gerade mit den „360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Bundeskulturstiftung vorangetrieben, einem Konzept, bei dem unter anderem sogenannte „Agenten mit Diversitätskompetenz“ in den Kulturinstitutionen „Vorschläge und Maßnahmen erarbeiten, wie sich die Institutionen diversifizieren und einen Beitrag zu einer selbstbewussten, Einwanderern gegenüber offenen Gesellschaft so gestalten können, dass die Stadtgesellschaft davon profitiert“. Auch in den Institutionen der Stadt München sind zahlreiche Antidiskriminierungsstellen fest verankert, etwa in Form von Gleichstellungsstellen für Frauen sowie Gleichstellungsstellen für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, im Behindertenrat sowie in Stellen zur Koordination zum Thema Rechtsextremismus sowie zur interkulturellen Arbeit. Entsprechend wird im Kulturbetrieb peinlich genau darauf geachtet, dass im eigenen Zuständigkeitsbereich niemand etwas sagt oder tut, was als diskriminierend interpretierbar wäre.

Am traurigsten an diesem Schauspiel ist, dass ein Mann wie König sich genötigt sieht, die Schuld in der Diktion der Ankläger als „alter weißer Mann“ auf sich zu nehmen und zu Kreuze zu kriechen. Das Ganze erinnert fatal an den stalinistischen Reflex der Selbstkritik – eingefordert vom System und geleistet vom Abweichler. Cana Bilic-Meier dagegen kann sich freuen, dass sie auf diese Weise mediale Aufmerksamkeit erhält, die ihrer Kunst wohl verwehrt geblieben wäre.


Harald Schulze ist Archäologe und Museumskurator. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Kunstgeschichte. Schulze ist Abteilungsleiter für den Mittelmeerraum und Orient an der Archäologischen Staatssammlung München.

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65 Kommentare

  1. – der Rahmen des Sagbaren hat sich drastisch verengt,
    – Jammer- und Beschwerdestudien ersetzen evidenz-
    basierte Argumente,
    – im Zentrum stehen Beleidigte und Empörte,
    – die sich in der Theorie für die Inklusion stark machen, haben
    in der Praxis alle Andersdenkenden konsequent exkludiert.
    Dies sind einige der Aussagen aus einem Interview, das der brit.
    Historiker Niall Ferguson der NZZ (20.3.) gegeben hat. Im CICERO
    (21.3.) macht Alexander Kissler auf diese Fundstelle aufmerksam.

  2. Zweimal versucht, mich mit meinen Kommentar bezüglich Diskriminierung zu äußern – keine Freischaltung. Soll mit diesem Kommentar tatsächlich die Grenze des Zulässigen bei TE überschritten sein? Das ist doch albern, oder wahlweise P.C.-gerecht bzw. beides.

  3. Diskriminierung ist nur einer von vielen negierenden Begriffen für die natürlichsten Dinge der Welt. Wir alle werden ein Leben lang diskriminiert und tun es selbst. Das Leben selbst ist diskriminierend. Wer anderen diesen tatsächlichen oder scheinbaren Sachverhalt, als Waffe in die Hand gibt, indem er diesen als Schuld anerkennt, darf sich nicht wundern, wenn diese Waffe aus ganz unterschiedlichen Gründen gegen ihn eingesetzt wird. Also, Diskriminierung ist völlig normal, und Gerechtigkeit gibt es keine. So ist das Leben. Wem das nicht gefällt, der soll versuchen es selbst besser zu machen, dass führt dann möglicherweise in eine bessere Welt. Was aber ganz bestimmt nicht dahin führt, ist es, dies stets anderen abzuverlangen.

  4. Ich rate alle Münchner: Einfach noch viel mehr die Grünen wählen. Das hilft.

  5. Eigentlich müßte Herr König die Bitte um eine Entschuldigung formulieren. Aber da hätte er wohl keine Chance, sie gewährt zu bekommen. So schreibt er eigentlich eine Erklärung oder ein Schuldeingeständnis. Aber diese gar nicht so unwichtige Feinheit der deutschen Sprache ist sowieso irrelevant in dieser krankhaften Gedankenwelt.

  6. Meine Erkenntnis aus der Geschichte:
    Linke werden von ihrer linken Ideologie bzw. ihrem „Klientel“ gefressen.
    Solange es nur „Rechte“ waren, die gefressen wurden, war es ihnen herzlichst egal. Jetzt trifft es eben auch sie.
    Wie war noch mal dieses Gedicht des Pfarrers Niemöller? Jetzt werden halt die Linken geholt.

  7. „Währenddessen sitzt Kasper König an seinem Schreibtisch und schreibt – ganz alte Schule – eine siebenseitige handschriftliche Entschuldigung, in der er sich „als alter weißer Mann“ apostrophiert, der sich „wirklich widerlich benommen“ habe.“

    Peinlich. Damit hat er sich zum Hans Wurst gemacht. Null Selbstrespekt, nur Unterwürfigkeit.

  8. Tja, …

    Kunst. Meist trostlos.

    Töniges Geschmier auf Leinwand, Collagen auf VHS-Kunstkursniveau, Schweissakrobatik mit Schrotteilen. Bemühte Verelendunggsdarstellungen. Angestrengte „Betroffenheitskunst“.

    Dazwischen Ikonen der Intelligenz. Einladungen zum Denken in der zweiten und dritten Ebene, Feuerwerke des Geistes. Selten wie die Stecknadel im Heuhaufen, aber zu finden. Meist in der „Provinz“, die keinem Trend nachläuft.

    Und die Herren in den grauen Autos? Ende, Momo, die „Grauen Herren“? Und für Beuys wären die ohnehin schon eine Kunstinstallation. Wem fällt nicht sofort sein „Wolfsrudel“ ein:

    https://browse.startpage.com/do/show_picture.pl?l=deutsch&rais=1&oiu=http%3A%2F%2Fwww.beuys-der-film.de%2Fimg%2Fbeuys-film-wolfsrudel-mobil.jpg&sp=500e0bd93e398c7e71f3e07d4dbb50a3&t=default

    Für mich eines seiner beeindruckendsten Werke. Bei solcher Analogie, lieber König, sollten Sie vielleicht ansetzen. Dann müssen sie sich auch nicht zerreissen lassen. Nur Mut!

  9. Deutschland hat neben den USA die wichtigste Kunstszene der Welt. Wer es wissen will schaue bei artfacts punkt net nach. M.E. gibt es in Deutschland zwei Arten Künstler – welche die Bilder verkaufen und welche, die keine Bilder verkaufen aber gehypt werden.

    Wer Bilder am Markt verkaufen will und nicht gehypt wird, geht die Ochsentour. Atelier, Ausstellung, Atelier, Ausstellung, Atelier, Katalog, Messe, Stiftungsstipendium, Katalog, Ausstellung, Atelier, Ausstellung, Gastprofessur in Faqlqrzstaniewiczlow, Katalog, Ausstellung. So vergehen Jahre.
    Hat man eine Ausstellung zusammen mit Kollegen und kommt ein Sammler steht man Spalier wie die zu großen Mädels in der Tanzschule. Ein hartes Leben. Wer gut ist, braucht 20 Jahre und ist oben,ohne protegiert zu werden. Wer gut ist, schafft auch Neues. Etwas Unverkennbares. Das gab es und gibt es.

    Gibt es in dieser Gruppe viele Frauen? Mhm. Baselitz sagte mal, dass Frauen nicht verrückt genug sind. Ganz ehrlich: Wen trifft man denn nachts im Labor, im Büro, im Atelier? Eben.

    Es fällt auf, dass die gehypte Gruppe aus Frauen und Minderheiten besteht. Museen müssen sie auf politischen Druck kaufen. Dadurch kriegen sie plötzlich viele Ausstellungen. Beides steigert den Rang bei artfacts Punkt net (so habe ich das System zumindest verstanden). Irgendwann kommt dann ein Sammler und kauft ein Werk aus genau diesem Grund. Das wiederum macht andere Sammler aufmerksam.

    Ich würde ein Werk aus der zweiten Gruppe niemals kaufen.

    • Interessant, interessant, sehr interessant …

      • Theo van Gogh
        Interessant? Mhm. Gehen Sie ruhig mal auf eine Vernissage junger Künstler, wenn sich ein Sammler angekündigt hat. Trotz allem Talent, trotz Hingabe und Berufung: Es ist ein Geschäft, das Marktregeln unterliegt.

        Das Hypen von Frauen und Minderheiten unterliegt denselben Mechanismen wie die Bildung eines zweiten Arbeitsmarktes für Akademiker durch Finanzierung der „NGO“: Es ist Kulturmarxismus. Der offensichtliche Unterschied zwischen Leistung und Nachäffen darf nicht ausgesprochen werden und ist durch Geldzuwendungen aus Steuer- und Stiftungsgeldern zu eliminieren. Ferner muss die leistungsaffine bürgerliche Gesellschaft durch Stümpertum erst provoziert und dann demoralisiert werden.

      • Ich bin ein absoluter Laie. Und meine Einschätzung ist:
        Kunst ist absolute Geschmacksfrage. Etwas gefällt mir oder eben nicht.
        Und die Preise von Kunstwerken haben viele mit PR zu tun.
        Angeblich wurde Vincent van Gogh auch nur berühmt, weil die Witwe seines Bruders seine Lebensgeschichte so toll vermarktet hat.

      • Martin L
        Sie sehen den Unterschied, jede Wette.
        Vincent van Gogh hatte genau wie sein Freund Gaugin einen unverkennbaren Stil. Überegen Sie mal, wie viele den nachgeahmt haben!
        Wenn Sie einen Crash-Kurs in der Kunst des 20. Jh. brauchen, empfehle ich Ihnen ein paar Stunden im Tiefgeschoss des Städel bei uns in Frankfurt. Das ist die mit Abstand am intelligentesten gehängte Ausstellung, die ich je gesehen habe. Sie brauchen nicht mal einen Audio-Guide, weil sich alles von selbst erklärt. Ich bin auch überzeugt, dass Sie einige gehypte deutsche Künstler als das erkennen, was sie sind – überschätzt.

    • Eine Theorie über die Funktion von Kunst, aus der Perspektive des (männlichen) Künstlers ist, das Kunst eine Art Pfauenschlag ist. Es hat keine praktische Funktion sondern zeigt nur das Können, die Vorstellungskraft, Fertigkeit des Künstlers um den Betrachter(IN) zu beeindrucken.
      Kunst ist eine „Alles oder Nichts Strategie“. Gefährlich.
      Kunst, ausserhalb der Förderblase, ist die reinste Form von Kapitalismus.

  10. Heute Ruhrtriennale-Programm im Briefkasten.
    Beim Durchblättern unbekannte Namen, Bilder von Ruinen und Zerstörtem.
    Deformiertem und von Menschen verlassenem. Krank.
    Gewollt aufgedrücktes multikulti. Blick in die desolate Zukunft?
    Gendersternchen zu Hauf.
    Papierkorb.
    Schade.

  11. Was soll man dazu sagen : niemand wird gezwungen hier zu sein,wem es nicht gefällt kann ja seine Sachen packen und gehen.
    Ich kenne Herr König nicht,Ich weiß auch nicht was so schlimm ist an solchen Aussagen die des Pudels Kern treffen,müssen wir uns doch ständig auch aus nicht gefragten Mündern diffamieren lassen für Dinge aus alter Zeit,an denen wir nur historische aber keine persönliche Schuld tragen.
    Und was bitteschön hat das ganze mit Kunst zu tun?,oder ist das Prozedere nur wieder ein Aufhänger den bösen Deutschen eine rein zu würgen??
    Das Herr König hier zu Kreuze kriecht ist nicht richtig,aber in der heutigen Zeit wohl der einzige Weg relativ heil aus der inszenierten Empörung heraus zu kommen!

    Armes Deutschland kann man da nur sagen!!

  12. …entschuldigt. Fehler.
    …entschuldigt sich dafür. Fehler.

  13. Meine Herren, ist das komisch. 🙂
    In der Kunstszene tummeln sich seit Beginn des letzten Jahrhunderts immer mehr vollkommen untalentierte Aufschneider, die aus ihrer S****** Geld machen wollen und neuerdings den politkorrekten Terror dazu nutzen, dies zu verschleiern. Was der Herr König da gesagt hat ist schlicht richtig, die Reaktionen darauf an Absurdität kaum noch zu überbieten.
    Es gab mal eine Zeit, bevor die Fotografie das Kunsthandwerk teils überflüssig machte, da brauchte es Talent, gutes Handwerk und Aussagekraft, um ein Kunstwerk zu kreieren. Heutzutage braucht es nur ein Glas, eine Leberwurst aus dem Supermarkt und etwas Gips.
    Da ein altes Ölgemälde aber optisch weit mehr hermacht, als vergammelte Essensreste, muss man den unübersehbaren Mangel eben durch Überzeugungskraft wettmachen. Was jedoch mittlerweile so groteske Züge angenommen hat, dass man die Kunstszene mittlerweile nicht mehr ernstnehmen kann.

    • Sorry, aber es gibt in D hunderte talentierte Maler, die Ölgemälde herstellen. Schauen Sie bei artfacts punkt net, wählen Sie nur lebende Künstler aus Deutschland, besuchen Sie deren Website und gucken Sie, wo die ausstellen. Auf der Vernissage sind die anwesend. Die freuen sich, wenn man die Bilder gut findet. Fluxus und co. gibt es auch noch, genau wie Farbfeld-Maler und Streifenbild-Maler. Es gibt aber wirklich gute Künstler. Die Kunstszene ist also viel breiter als Art Cologne und co.

      • Mein Kommentar war sicherlich ein wenig überspitzt, um den Punkt deutlich zu machen. Dennoch bleibe ich tendenziell bei meiner Aussage. Den enormen und den Beobachter vollkommen erschlagenden Detailgrad der Ölmalerei des 18./19. Jahrhunderts, muss man heute mit der Lupe suchen. Was sicherlich auch daran liegt, dass wir in schnelleren Zeiten leben, wo kein Mensch mehr so viel Zeit hat, sich einem epochalen Gemälde zu widmen. Aber die Ölmalerei von damals und heute zu vergleichen, war auch eigentlich nicht mein Anliegen.
        Mir ging es eher um den Vergleich meisterlichen Handwerks alter Tradition mit moderner „Kunst“.

  14. Ich habe mit Kaper König kein Mitgefühl, halte ihn in dieser Affäre weder für den „Guten“ noch den Unschuldigen. Er hat die Digger vom Cottbusser Tor oder der Sonnenallee nun mal so bezeichnet und dargestellt, wie sie sind, wer’s nicht glaubt, auf die in die U1 in Berlin und hingefahren (sofern sie nicht wieder mal wegen Bauarbeiten ausfällt) kein Seyfried-Komik toppt die Realität.
    WENN ich das aber mache, MUSS ich wissen, dass ich mich dann INS ANDERE LAGER begebe. Wer links ist, ist es nicht einfach so, er hat eine Vision, eine Vorstellung, er kämpft einen Kampf. So ist das, seit es Linke gibt. Pardon wird nicht gegeben.
    König hatte sich für nichts zu entschuldigen. Aber in gewisser Weise gebe ich diesen lächerlichen „Künstlern of Colour“ sogar recht: KÖNIG hätte das nicht sagen dürfen. Weil er selbst ein Linker ist, Teil des linksbourgoisen Schickeria. Denn jetzt steht er wie ein schmutziger alter Mann da, der beim Onanieren vor dem PC erwischt worden ist. König will Teil des „richtigen“, des „guten“ Lagers ein, und darum winselt er nun. Nichts ist für einen Hammel schlimmer, als von seinem Rudel verstoßen zu werden.
    Ich, hingegen, bin rechts. Ich würde mich nie entschuldigen, wenn ich ehrlich über die Motorisierung von kurdischen oder arabischen Hartz-IV-Beziehern spreche, den Islam, afrikanische Betäubungsmittelspezialisten mit Angestellten im Park, oder wenn ich halb totlache, wenn man sagt, ein Mann könne einen Mann „heiraten“. Dann nehme ich es, wie ein schlagender Student die Schmisse, in Kauf, als Nazi bezeichnet zu werden. Aber ich bin ja auch kein „Guter“. Nein, ich will keinen Asylanten oder Muslim oder Linken beleidigen. Aber ihre Sprache und Sprechverbote sind nicht meine, und es gibt nichts, was sie daran ändern können.
    Andersrum läuft es ja auch niht anders. Ich muß hier ja nur mal in einem Beitrag zu Rußland schreiben, daß ich Putin schlecht finde und die Russen nicht für unsere Freunde halte. Dann bin ich der KÖNIG der Rechten. Darum stehe ich dazu, hier keine Freunde zu haben und keine Likes zu bekommen.

    • Putin finde ich gut, dass wir überhaupt irgendwo Freunde haben glaube ich nicht, und auch nicht das es soetwas überhaupt gibt. Deswegen, machen Sie es richtig zu glauben, hier keine Freunde zu haben. Allerdings bekommen Sie von mir durchaus auch likes, so wie auch für diesen, Ihren, guten Kommentar.

  15. An genau solchen „Männern“, die sich vor den neuen Kolonialherr*innen in den Staub werfen und in weinerlichen Bettelbriefen um Verschonung flehen, geht unser Land derzeit rasant vor die Hunde.

  16. Gestern las ich den Begriff GESAMTFALSCHHEIT auf einem andreen Blog. Der trifft wohl auch hier zu. Um Kasper König zu unterstützen: vor nicht allzu langer Zeit sprangen am Bahnhof Zoo junge Türken hochaggressiv aus einer glänzenden deutschen Luxuslimousine, die sie sicher geliehen hatten, und attackierten einen Passanten, der angeblich IHR Auto berührt hatte. Der Mann war souverän und die Bübchen, die man in den 50ern halbstark und nicht zurechungsfähig nannte, verschwanden ganz schnell in der Nacht.

  17. „Alter weißer Mann“? Was bildet sich Herr König ein, so in meinem namen zu sprechen? Ja, ich bin ein alter weißer Mann, aber ich lasse mir von diesen hypermoralisierenden Genderirren keine Schuld an irgendwas aufdrängen! Es wird Zeit, dass diese Sumpfblüten der Gesellschaft wieder dorthin verschwinden, wo sie herkamen: im Orkus der Geschichte!

  18. Die Nichtintegration wird von gewissen Schichten der Deutschen geradezu eingefordert. Darum mache ich bei neuerer Kunst wie Filmen einen Bogen um deutsche Produkte, es folgt meist den gleichen Grundtenor. Es sind ja diese gewollten Einschleifprozesse. Unglaublich langweilig, berechenbar. Das selbe Theaterstück läuft in Endlosschleife, nur der Hintergrund wird ab und an leicht verändert. Das kommt davon, weil dieses Klientel aus dem Staatssäckel subventioniert wird.

    PS: Habe mir vor kurzem den Film „Ballon“ angesehen, den fand ich richtig gut.Ausnahmen bestätigen die Regel.

  19. Was ist ein Künstler, wer darf sich Künstler nennen? Wahrschanlich bin ich Banause, aber von den meisten Künstler mit der richtige Gesinnung habe ich noch nie gehört. Kommt das von können oder von anbiedern. Was ist ein Experte, auch in diesen Tagen werden häufig Menschen zu Experten gehoben, sind das auch Künstler, den die künsteln sich was zusammen was ihren Karrieren hilft. Ich glaube Deutschland ist ein Paradies für Künstler und Experten, die im Normalem Leben(vor Merkel) am Hungertuch nagen würden.

  20. migrantische/schwarze/indigene/lesbische/queere/trans Künstler*innen of Color“,
    nach eigenem Bekunden also Farbige; wobei anzumerken ist, Indigene in Deutschland sind sowas wie Friesen, Sachsen, Franken etc, – nicht die Migrantischen – rein von der UN-Definition her.

  21. Jede Zeile ist eine Zeile zu viel. Offensichtlich fühlen sich manche zurecht angesprochen, nur verstehen sie den Sinn und die art und weise der Artikulation nicht.

  22. Ich bin ein weisser Mann und Jazzmusiker.Als solcher ist es mir in meiner beruflichen Laufbahn mehrfach passiert, dass ich Jobangebote nicht bekam oder ich von Agenturen abgewiesen wurde mit der expliziten Begründung, ich sei nicht schwarz. Aus marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten leuchtet es mir ein: Es ist eben so, dass schwarze oder farbige Musiker sich in bestimmten Stilrichtungen besser verkaufen lassen, da das Publikum das halt wünscht. Aber wenn ich wollte, könnte ich mich ja auch diskriminiert fühlen…obwohl, so als weisser Mann…

    • Als weisser Mann sind Sie offiziell nicht diskriminierbar!

    • Sie sind schon längst diskriminiert. Und gehören übrigens einer Minderheit auf diesem Planeten an (die anscheinend stört und weg soll).

  23. Zitat: „… im Gegenteil werden vielmehr Mechanismen sichtbar, die wir als migrantische/schwarze/indigene/lesbische/queere/ trans Künstler*innen of Color selbst schon mehrfach erlebt haben.“
    Da schaue ich doch mal genauer hin und werde ganz frech: Gehören wir Deutschen denn nicht auch zu den indigenen (nämlich eingeborenen) Völkern, wenn es um das Verhältnis von Zugewanderten und Einheimischen geht und dürften folglich bei den obengenannten Gruppen mitreden? Noch sind wir ja keine Minderheit, aber wenn ich diese geradezu beängstigenden Unterdrückungsversuche der oben genannten Gruppen anschaue, könnte man auf eine solche Idee kommen.
    Bezeichnet „indigen“ aber eine eingeborene Minderheit, die von der Mehrheitsgesellschaft an den Rand gedrückt wird, so frage ich mich, wo in Deutschland die seit der Antike (oder mindestens seit der Völkerwanderungszeit) alteingesessenen schwarzen oder orientalischen Minderheiten leben, die man als „indigen“ bezeichnen könnte. Denn diesem Text ist doch zu entnehmen, daß es sich um eine Diskussion in Deutschland handelt und nicht beispielsweise um eine in der Türkei, wo es vielleicht um die Armenier ginge, oder um eine in Afrika, wo „indigene“ Völker von einer Kolonialmacht unterdrückt wurden. Tja, Kolonialmächte gibt es ja gar nicht mehr, aber die Opferrolle ist nach einem halben Jahrhundert doch zu schön und bietet ein herrliches Potenzial zur Erpressung …

  24. So schlimm diese Hetztiraden auch letztlich sind, genauso schlimm ist diese freiwillige, letztlich feige und armselige Unterwerfung und Selbstbezichtigung im Stile der stalinschen Schauprozesse, wohl nur, um noch weiter am reich gedeckten Tisch der Kulturprominenz sitzen und im Rampenlicht der selbsternannten Kulturelite stehen zu können.

    • Durch seine Selbstbeschuldigungen entwürdigt sich dieser Mann selbst, macht sich zum Wurm. Ich habe für so etwas jedenfalls keinen Respekt übrig. Und er wird für so etwas auch keinen von den politisch Korrekten kriegen, bei denen er sich jetzt anbiedert.

      Nun, die Männer müssen eben lernen, wie die Feministinnen immer sagen. Das scheint besonders auf die linken Männer zuzutreffen: noch viel zu lernen!

    • Genau das ist es,diese erbärmliche Unterwürfigkeit und das von einem über 70 jährigen.Das macht es für alle weiteren Gesinnungskommitees umso leichter ihren stalinistischen Terror mit ihren abstrusen(kafkaesken)Vorwürfen durchzuziehen.

  25. Oh Oh, Herr Schulze, wenn das mal gut geht.
    So sehr ich Ihrem Mut bewundere, einen solchen pointierten Artikel zu verfassen, so sehr ich Ihre Parteinahme für Kasper König teile, so sehr bin ich davon überzeugt, dass Sie sich künftig ebenfalls den Vorwurf der „toxischen Maskulinität, des Rassismus und der Verherrlichung von Gewalt“ gefallen lassen müssen. Sie wissen doch: In diesem Land wird jeder von den „Guten“ in die eine bestimmte Ecke gestellt, der eine Meinung vertritt, die nicht dem Mainstream entspricht. Und Fakt ist: Die „Guten“ sind gnadenlos und verzeihen nie. Ich hoffe, dass Sie sich in einer beamtenähnlichen, unkündbaren Stellung befinden. Nochmal: Danke für den Mut.
    PS: Ein Mut, den der arme Kasper König offensichtlich nicht hat, anders kann ich mir sein „Zu-Kreuze-Kriechen“ in Form seines „Entschuldigungsschreibens“ nicht erklären.

  26. Kasper König sollte das Gespräch mit Schriftsteller Reiner Kunze suchen.

  27. Wie kann man feststellen, ob solche Sätze und Menschen aufspießenden „Aktionen“ von Organisationen wie ndm oder ndo „organisiert“ sind?
    Wie kann es sein, dass sich eine ganze Gesellschaft im Netz solcher verfangen soll und kann?

  28. Das „Problem“ des Kaspar König besteht wohl darin, dass er noch nicht verinnerlicht hat, jeden Satz den er öffentlich äußert, einer vorgehenden Prüfung und Selbstzensur zu unterziehen. Also nichts mehr ist mit dem „Verfertigen von Gedanken im Akt des Spechens“ frei nach Kleist, sondern die innere Stasi ist immer vorher zu befragen, was geht und was nicht geht.
    Das ist natürlich für einen Typ aus der Kunstszene, wie König es ist, immhin etwas ungewohnt. Aber das wird schon noch. Ständige Kniefälle nach Sprechakten sind auf die Dauer auch etwas unbequem.

  29. Danke für diesen Einblick in die Welt der „Kulturschaffenden“. Offenbar muss man sich diese heute als einen Haufen von Hysterikern mit stalinistischer Attitüde vorstellen. Die Linken mögen den Kunstbetrieb gekapert haben, doch sie werden nicht die Kunst kapern können.

    • Die Linken haben noch viel mehr gekapert! Den Journalismus, die Justiz, die Verwaltung…..usw.

  30. Bin auch alter weißer Mann und gehe mit dem letzten Absatz absolut konform.
    Toleranz ist die eine Sache aber sich noch opportunistisch Verbiegen? Nein und nochmals NEIN!

  31. Ich finde es immer wieder bemerkenswert das ausgerechnet die, die sich doch vornehmlich für ein buntes Miteinander einsetzen, stets selbst den Beleg für die Unmöglichkeit dieser Utopie liefern.
    Wer sich selbst rund um die Uhr ausgegrenzt und diskriminiert fühlt, sollte sich eventuell überlegen, ob man in der richtigen Gesellschaft lebt. Wer sich einbildet, die breite Masse müsse sich stets Minderheiten unterwerfen, hat das gesellschaftliche Zusammenleben nicht begriffen und sollte sich um eine neue utopische selbstgefällige Umwelt bemühen, was in dem Fall mehr als schwer fallen sollte.

    Was würde wohl passieren, wenn wir diese Gruppe “ migrantische/schwarze/indigene/lesbische/queere/ trans Künstler*innen of Color“ gemeinsam auf eine Insel aussetzen, wenn kein „weißer alter Mann“ mehr vorhanden wäre an dem man sein eigenes Unwohlsein abreagieren kann, ob dann endlich Ruhe im Karton wäre, sicher nicht… weil man womöglich selbst das Problem sein könnte.

  32. Allein, dass die Kammerspiele in ihrer Verlautbarung das Gendersternchen verwenden, zeigt alles. Ich hätte gar nicht mehr weiterlesen müssen, allein dieser Rechtschreib-Kokolores zeigt die grundsätzliche Haltung vieler „Kulturschaffenden“ (und sonstigen Verpeilten) zu allem, was Deutschland gesellschaftlich-kulturell in den nächsten Jahren weiter bis zum Letzten zersetzen wird. Und dann macht König auch noch den Kotau vor diesem Mist und benutzt das Gendersternchen selbst. Man fasst es nicht.

    PS: „Schafe machen Wölfe.“ (Erwin Chargaff)

  33. Erst wenn alle Grünen uns verlassen, unter Bäumen abhängen, begleitet vom melodiösen Singen der Windkraft-Rotoren und den Todesschreien der geschredderten Vögel, erst wenn alle Linken in den Ruinen der Kohlekraftwerke feststellen, dass sie zu dumm sind, um mit trockenem Holz und dem SPIEGEL als Papier ein Feuer zu entfachen, erst wenn die Feministinnen begreifen, dass sie weder mit der Medizin alter weißer Männer,
    noch mit den Fruchtbarkeitstänzen der Schamanen, die mit den neuen Herren ins Land
    gekommen sind, ein Kind mit ihrer gleichgeschlechtlichen Partnerin zeugen können,
    erst wenn die heilige Greta begreift, dass sie verdummt und missbraucht wurde –
    erst dann wage ich wieder darauf zu hoffen, dass all der Irrsinn in Deutschland ein Ende findet.

  34. Ausgerechnet Künstler ! regen sich auf ? Dieselben Leute, die unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit jeden Anstand meinen vergessen zu können, wenn es ihnen in den Kram passt ? Wo Provokation oft das einzige zu identifizierende Programm ist ? Dann fordere ich hiermit auf, nur noch politisch korrekte Kunst zu produzieren, die genauso politisch korrekt kritisiert werden kann. Willkommen im Stalinismus liebe systemangepasste Künstler !!

  35. Das Problem sind nicht diese Möchte-Gern-Künstler, die Publizität nicht durch eigene Fähigkeiten sondern nur durch Herumgepöbele erlangen können. Das Problem ist die Eilfertigkeit, mit der zu Kreuze gekrochen wird. Sehr viel sinnvoller wäre es, nach jeweils einem Tag nochmals kräftig was draufzusetzen und erst aufzuhören, wenn sich die Leute selbst erledigt haben. Wichtig werden solche armseligen Gestalten nur, wenn man sie wichtig nimmt.

  36. Gott sei Dank können die hiesigen Leser aus einschlägigen Kreisen dies nicht der FDJ Sekretärin anlasten. Die Denunzianten kommen (nicht nur geographisch gesehen) aus ihren Reihen und wählen auch genauso brav Block. Irgendwann wird man dann im Stuhlkreis zusammen greinend nichts gewusst haben und es auf die böse Hexe und die “schreckliche Katastrophe” Wiedervereinigung schieben. Denn merke, es kann nur durch den Ossieinfluss passiert sein. In Bonn war es ja schliesslich besser. Einfältige Menschen, einfältiges Denken, einfältige Erklärungen.

    • Die wollen halt alles haben. Die wollen das Leben eines „Gutmenschen-Rockstars“: Luxusleben – am besten von Staatskohle. Und öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit.

  37. Ähm… worum ging es hier gerade? Nicht einen einzigen Namen der Protagonisten habe ich schon mal gehört, und vergessen habe ich sie auch schon wieder.

  38. Es sind in der Regel nicht matt lackierte, sondern folierte Autos. Es war mir ein Bedürfnis, das klarzustellen.

  39. „ES ** MICH AN!“ ,- das nicht einmal mehr gesagt und geschrieben werden kann wie es wirklich ist.
    Aber nein, halt, in Wirklichkeit ist es noch viel widerlicher als Kasper König es beschrieb.
    Arroganz Intoleranz und Rassismus gehen von der beschriebenen Klientel aus. Fragen sie doch einmal Polizisten aus dieser Gegend.

  40. Tja, Pech gehabt! Korrekt Linkssein ist zur Zeit glitschig wie Schmierseife; man kann da sehr, sehr leicht ausrutschen und voll auf die Fresse fallen. Das ist wie im Stalinismus: wer da versucht, mitzumachen, weiß nie, ob er als Herrscher oder als Leiche endet.

    • Und ich schätzte König bisher so ein, dass er da drüber stünde.
      „Kunst ist die Freiheit, auszudrücken was uns alle bewegen sollte.“
      Wieso und vor wem oder was hat er sich „gebeugt“?

  41. Keine der hier genannten Personen ist mir irgendwie bekannt, und den Text zu lesen kostet Energie. Schon die Namen der Beteiligten bereiten Probleme. Man hat keine Ahnung ob sie männlich oder weiblich sind, und wenn das alles noch mit der Orientierung schwul vermischt wird, sie irgendo aus Kleinasien kommen, erlischt das Interesse völlig.

  42. So wie die kleinen Kinder, die noch unmündig sind, aber ihre ganz eigene, eingeschränkte Sicht auf die Welt haben und im Supermarkt nur tüchtig hysterisch werden müssen, um gegen jede Vernunft zu kriegen, was sie wollen: Das Überraschungsei aus dem Display, das extra dafür an der Kasse platziert wurde.

  43. Die alten weissen Männer:

    Rassismus hin, Frauenfeindlichkeit her.

    Man muss es immer wieder betonen, dass es die alten weissen Männer waren, die die Welt zu einem besseren Platz gemacht haben.

    Wo wären wir ohne Buchdruck, Auto, Flugzeug, Telefon, Kühlschrank und Computer – alles Erfindungen des weissen alten Mannes.

    Da haben die Farbigen, Jungen und Frauen noch eine Menge Aufholbedarf

    • Die weisen alten Männer, nicht die weißen …

    • Der „alte weiße Mann“ braucht keine Verteidigung. Sie sollten sich auf diesen Gag und subtilen Rassismus der Linken gar nicht erst einlassen, indem sie den Begriff thematisieren.

    • Ja, aber damals waren sie noch jung, die alten weißen Männer.

  44. Du meine Güte. Fuchs im Hühnerstall, großes Gegackere, Federn fliegen, Staub wird aufgewirbelt, Eier werden gelegt. Fuchs wieder weg, Staub und Federn gelegt, gackgack. Ermüdend.

    • Ja – und dennoch ist jetzt etwas anders als vorher.
      Man wird schleichend nicht mehr wagen, alle Themen frei anzusprechen und aus allen Perspektiven zur Betrachtung zu geben.
      Und manchmal liegt da, wenn der „Fuchs“ weg ist, auch ein toter Hahn.

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