Phrasen überdauern ihre Urheber. Sie führen ein Eigenleben, das den Moment der Entstehung hinter sich lässt. Ehe ein eingängiger Spruch zur Phrase wird, muss er durch viele Münder hindurch. Das einmal und nie wieder Gesagte, der Satz, der aufgeht in den Bedingungen seines Anlasses, die Pointe, die nur einer macht: All das taugt noch nicht zur Phrase. Die Phrase beginnt, wo das Denken endet. Sie erweckt den Eindruck, sie sei bereits das Ergebnis eines langen Nachsinnens und also müsse an der Stelle, an der sie aufgerufen wird, nicht mehr gedacht, sondern nur noch verkündet werden. Sie will Einverständnis, nicht Eigensinn. Akklamation, nicht Reflexion. So kommt in Phrasen auch das Reden an sein wortreiches Ende. Phrasen sind die Schwarzen Löcher unserer Kommunikation.
Darum kann es sein, dass linke Parteien, vermutlich unwissentlich, eine rechte Kampfparole der 1930er Jahre aufwärmen, die aus der Mitte der heutigen Gesellschaft zu stammen scheint. Wer den Phrasenpool anzapft, kann sich nie sicher sein, wessen semiotische Felder er damit bewässert. Im Zweifel ist jede Nachdenklichkeit schon einmal trivialisiert worden. »Haltung statt Hetze« etwa ist ein Aufruf, dem sich gegenwärtig große Mehrheiten anzuschließen bereit sind. Die verführerische Polarität – böse Hetze versus gute Haltung – lässt keine Möglichkeit, der Moralfalle zu entkommen.
Besonders gerne machen sich Grüne, SPD und Linkspartei die Losung zu eigen, aus verständlichen Gründen. Die »Grüne Jugend Bayern« etwa lud unter diesem Motto zu einem »Hateslam« nach Augsburg: »Vertreter der Grünen geben euch Einblicke in die Kommentare, mit denen sie tagtäglich leben müssen. Das Ganze soll euch einerseits natürlich unterhalten, andererseits aber auch kritisch hinterleuchten, wie tief die Kluften der Menschlichkeit in unserer Gesellschaft bereits klaffen.« Ob man in Augsburg zur klaffenden Kluftenmessung ein Kluftenmessgerät reichte? Oder tat’s eine hin und her und hinterleuchtende Taschenlampe?»Haltung statt Hetze« ist ein bewährtes Motto für Demonstrationen, Resolutionen, Parteitagsreden im 21. Jahrhundert. Der Slogan fällt nicht nur mit der Tür ins Diskurshaus, er reißt sie ein. Man muss nicht wissen, was die Hetze der anderen konkret meint und welche eigene Haltung konkret gefordert wird, um augenblicklich einzustimmen: Ja zur Haltung, Nein zur Hetze. So wie es auch nur ein Ja zum Frieden und ein Nein zum Krieg geben kann, spontan, ein Nein zur Armut und ein Ja zum Wohlstand, ein Ja zur Menschlichkeit und ein Nein zur Menschenfeindlichkeit. Da gibt es naturgemäß nichts nachzudenken, wohl aber wären die Begriffe zu schärfen. Hamlet grübelte ernsthaft über das Gegensatzpaar von Leben und Tod nach. Er wusste am Beginn seines Denkens nicht, wo es ihn hinführte. Darum wurde »Sein oder Nichtsein« nie zur Phrase.
Dass es um die einfachen Alternativen von Hetze und Haltung nicht gar so einfach bestellt ist, zeigte eine frühe Verwendung des stark nachgefragten Mottos. Im Jahr 1934, relativ kurz also nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, veröffentlichte Dr. Friedrich Grünagel, Pfarrer aus Aachen, in der »Schriftenreihe von Theologen und Laien aus der Westmark« namens » Kirche in Bewegung und Entscheidung« einen, wie es im Untertitel hieß, »Ruf zur Besinnung im Kirchenstreit«. Und dieser Zwischenruf von gerade einmal 14 Seiten trug den fanfarengleichen Titel »Haltung statt Hetze!«
Evangelische Kirche ganz weltlich für Tempo 130
Keine Frage: Hier wurde die Haltung der neuen Herren gelobpreist und Kritik an diesen als Hetze diffamiert. Grünagel, fasst Michael Hofferberth vom Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland zusammen, »war strammer Deutscher Christ und hatte in Aachen öffentlichkeitswirksam die Bekennende Kirche bekämpft.« Auch in diese Richtung ließ sich das heute so beliebte Begriffspaar von der Haltung und ihrem Gegenteil verwenden. Der moralische Druck, den es aufbaut, ist hinreichend groß, um Einwände verschiedener Art zum Verstummen zu bringen.
Natürlich lässt sich dieser damalige Gebrauch nicht jenen vorwerfen, die heute in gegenteiliger Absicht auf die begriffliche Alternative zurückgreifen, um gegen Rassismus und Chauvinismus öffentlich aufzubegehren. Die theoretisch unbegrenzte Einsetzbarkeit sollte indes zur Vorsicht mahnen bei allzu großem Triumphgefühl nach allzu leicht errungenem Einverständnis. Acht Jahre nach Grünagels »Haltung statt Hetze!« erschien übrigens mit »Deutsche Haltung als Aufgabe der Erziehung« von Hans Wittig eine Einführung in nationalsozialistische Pädagogik, die ebenfalls das Haltungs- als das Kerngeschäft der Nazis ausmachte.
Die Quellorte der Haltung liegen anderswo: am Fluss, im Stall, der Wirbelsäule. Haltung meint im Wasserbau »die Strecke zwischen zwei Stauanlagen eines Kanals oder kanalisierten Flusses.« Wo die Haltung ist, da geht es nicht aufwärts oder abwärts, da regiert die flache Horizontale, da wird das Niveau gehalten. Insofern ist auch in freier, aber gestalteter Natur Haltung die Frage eines Verhältnisses zwischen zwei Punkten. So wie angesichts heutiger Haltungsgruppenappelle ein Verhalten gefordert wird, das die einzig richtige Reaktion sei auf einen vorgefundenen Standpunkt, eine Frage mithin der korrekten Distanz.
Anders geht es im Stall zu, wo Tiere gehalten werden, dem Menschen zur Freude oder zum Verzehr. Der Tierhalter ist Herr des Tieres und Herr über Leben und Tod. Hier beschreibt Haltung ein absolutes Machtgefälle, keine schnurgerade Verbindung zwischen zwei Punkten – weshalb denn auch im Namen menschlicher Haltung dagegen protestiert werden kann. »Haltung zeigen!« war eine Veranstaltung der schleswig-holsteinischen Grünen Ende August 2018 in Köln betitelt, die mit einer schmatzenden Kuh beworben wurde: »Wir brauchen einen Umbau der Tierhaltung für die Umwelt, für die Tiere und für die Menschen.«
Haltung ist im Kern, ja im Mark das menschliche Privileg. Der Mensch hat eine bestimmte Haltung, die ihn vor den meisten anderen Lebewesen auszeichnet, den aufrechten Gang. Die durchgedrückte Wirbelsäule, das gerade Rückgrat erhebt ihn über den Staub, aus dem er stammen soll. Kurt Bayertz schreibt in seiner »Geschichte des anthropologischen Denkens« mit Bezug auf Aristoteles und Cicero: »In der aufrechten Haltung des Menschen verrät sich seine Hinordnung auf den Kosmos, genauer: auf das Vollkommene und Göttliche in ihm, das ja nach oben hin zunimmt.« Eine Deutung Thomas Manns wiederum, aus dem »Zauberberg«, führt Bayertz zur Erkenntnis, »wie eine Person geht und steht, gibt Aufschluss über ihre Herkunft, ihren Status, ihre Lebenslage. Die ›Haltung‹ weist über das Individuum hinaus, das sie hat. Sie verweist auf das historische, kulturelle, soziale Umfeld dieses Individuums. Das menschliche Gehen oder Stehen ist also kein bloß natürliches Phänomen.« Man sieht Natur und erblickt Kultur: Das ist die conditio humana.
Der Schritt vom Skelett- zum Satzbau war leicht und führte ins Uferlose. Haltung, als gruppenbezogene, abgrenzende Selbstaussage betrachtet, sei’s 1934, sei’s 2019, ist dann nicht länger typisch menschlich, sondern sozial charakteristisch. Sie wird zum Clubabzeichen, zur Ehrenmedaille einer Teilmenge von Gesellschaft. Die einen haben sie, den anderen spricht man sie ab; Haltung kann zum Wanderstab und Prügelstock der Guten werden, derer also, die sind, wie man sich selbst gerne sieht. Die aus Haltungsgründen sich aussprechen »gegen rechts« (Rosa-Luxemburg-Stiftung), »gegen antifeministische Äußerungen« (Heinrich-Böll-Stiftung), »gegen die Politik der Angst« (Bündnis 90/Die Grünen), »gegen Hass« (SPD Brandenburg).
Die Kunst des Widerspruchs
Welche Haltung der Demokraten braucht eine Demokratie darüber hinaus? Nur jene, die auf den Podien und in den Sendungen dieser Republik sich manifestiert und oftmals die Regierungsdoktrin doppelt? Jene Haltung, welche die öffentlich-rechtliche Fernsehjournalistin Anja Reschke auf 96 Seiten unter dem Titel »Haltung zeigen!« (September 2018) darlegte und als »Grundhaltung unserer Gesellschaft« definiert, die auf erinnungskulturellen Tabus und »stillschweigenden Vereinbarungen« und dem Grundgesetz beruhe? Jene Haltung, welche die Printjournalistin Mely Kiyak, die einst den Volkswirt und Publizisten Thilo Sarrazin eine »lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur« genannt hatte, auf 64 Seiten unter der Überschrift »Haltung. Ein Essay gegen das Lautsein« (Oktober 2018) darlegt, wider »reaktionäre Denk- und Politikmuster«? Und wie ist es um die Haltung der Werbeprofis der »Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V.« bestellt, die im Januar 2019 zur Tagung »Kommunikation braucht Haltung« nach Berlin luden?
Haltung besteht oft darin, Haltung zu fordern. Allgemeines wird behauptet, um persönlich Bedingtes vorzuführen. Die Haltungsforderung ist die Eintrittskarte in die jeweilige Haltungsgruppe, das VIP-Abzeichen am Revers derer, die dazugehören. Der Haltungsmensch ist der gute Mensch mit der richtigen Ansicht. Weltanschauliche Differenz wird zur Moralstraftat. Haltung freilich verfehlt ihr Maß, fungiert sie nur als Meinungsabwehr und Begriffszauber besserverdienender Gutbürger. Haltung ist immer auch der Einsatz, den es kostet, am richtig Erkannten selbst dann festzuhalten, wenn damit keine Ansehens- und Machtgewinne verbunden sind. Leicht fällt es Magnaten und Mäzenen, Stars und Politikern Haltung zu zeigen; sie ist gratis.Haltung hat die Frau, die am Arbeitsplatz eine Kollegin verteidigt, obwohl sie nicht wissen kann, ob der Chef ihr Engagement billigt; hat der Mann, der im Kreis der Kumpels einem Freund beispringt, der allen auf die Nerven geht, aber einen klugen Gedanken geäußert hat. Sie halten sich aufrecht. Ein Max Stirner tat es, der seinen Überzeugungen treu blieb bis in die Armut hinein und nie geschmeidig wurde. Ein Leon Bloy, der ein elendes Leben führte, ohne sich von Geld korrumpieren zu lassen. Ein Ambrose Bierce, der sich vom vorübergehenden Ruhm als Starautor nicht bestechen ließ, seine Kanten und Krallen behielt und traurig endete. Sie alle haben nie die eigene Meinung als Haltung verkauft. Und niemanden als sich selbst auf diese ihre Meinung verpflichtet. Haltung, die nichts kostet, kann man sich schenken.
Dieser Beitrag stammt – mit freundlicher Genehmigung von Autor und Verlag – aus:
Alexander Kissler, Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss. Gütersloher Verlagshaus, 208 Seiten, 18,00 €.
„So wie es auch nur ein Ja zum Frieden und ein Nein zum Krieg geben kann“
Wo wir schon beim Thema Phrasen sind… Seit wann denn das? 1968?
Zahllose Nationen zogen mit Jubel in den Krieg, zahllose mit grimmiger Entschlossenheit. Aus guten oder schlechten Gründen, zur Eroberung, zur Verteidigung, aber stets mit einem entschlossenen Ja (Ausnahmen haben verloren).
Ein klares Ja kann es nur zu einem ehrenhaften Frieden geben, ein klares Nein nur zu einem sinnlosen Krieg.
(Jeder Krieg ist sinnlos? Ja, du liebes Kind, so einfach ist die Welt. Jetzt wirf deine 5 Euro ins Phrasenschwein, dann schlaf weiter, und babbel nicht mehr dazwischen, wenn die Erwachsenen reden.)
Das ist das Problem. Viele Leute erkennen den grünen Unsinn zwar im Prinzip als Unsinn, sind aber selbst schon so tief von der jahrzehntelangen Propaganda durchdrungen, dass sie die Hälfte des Unsinns schon glauben, ohne es auch nur zu merken, geschweige denn, zu hinterfragen.
Wo wir als Deutsche heute stehen, sind wir nicht über Nacht abgesetzt worden. Wir haben uns lange auf diesen Punkt zubewegt. Begonnen hat es damit, dass wir linke Phrasen a la „Nie wieder Krieg“ einfach nachzuplapperten, weil es nach dem Weltkriegstrauma unseren Wünschen entsprach und sich so gut anfühlte.
In den USA hat sich dieser spezielle Blödsinn dagegen nicht mal bei den Linken durchgesetzt. Krieg ist dort eher positiv belegt. Krieg gegen den Terror, Krieg gegen die Drogen. Bei uns trauen sich die Linken nicht mal zum Krieg gegen rechts. Waschlappen.
Aber so relativ sind gefühlte Selbstverständlichkeiten naturgemäß.
Apropos naturgemäß:
„Da gibt es naturgemäß nichts nachzudenken, wohl aber wären die Begriffe zu schärfen.“
Au weia. Über den ersten Halbsatz nachzudenken, möchte ich Ihnen dringend ans Herz legen.
Was das Schärfen der Begriffe angeht, haben Sie völlig recht. Tun wir es doch mal.
Dann merken wir bald: Es gibt immer etwas nachzudenken. Denn es fängt immer klein und gut gemeint an. Meme, Glaubenssätze, Paradigmen, Tabus.
Hat man die Wälle der Tabus erst errichtet, werden Worte so austauschbar, da kann man Begriffe schärfen, wie man will. Sisyphus lässt grüßen, Don Quichotte winkt fröhlich. Denn der Weg ab hier doch immer derselbe. König, Führer, Demokratie: Die herrschende Führung darf nicht angezweifelt werden. Jesus, Mohammed, Gender, Klima: Die herrschende Religion darf nicht infrage gestellt werden.
Wie soll man da mit dem Schärfen hinterherkommen?
Meme, Glaubenssätze, Paradigmen. Tabus!
Und plötzlich sind aus Gedanken, über die man „naturgemäß nicht nachzudenken“ braucht, böse Gedanken geworden. Strafbare Gedanken. Gedankenverbrechen. Ein Gruß von Herrn Orwell. Früher hieß es Ketzerei.
Herr Jean Luc Picard sagt dazu treffend:
„Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“
Ein wunderschönes Zitat. Es beschreibt, wann der point-of-no-return überschritten wird. Es beschreibt den Beginn der finalen Phase, des letzten Aktes.
Der erste Akt beginnt aber bereits mit dem ersten gedanklichen Tabu.
Natürlich, jeder Mensch braucht Orientierung, braucht Meme und Glaubenssätze. Jede Gesellschaft und jede Zeit folgt ihren Paradigmen. Es wäre ja auch höchst bekloppt, im Alltag jede Selbstverständlichkeit täglich neu auszuhandeln.
Aber wir müssen höllisch aufpassen wenn es um gedankliche Tabus geht, selbst wenn noch die selbstverständlichste Selbstverständlichkeit infrage gestellt wird. Solange wir von Gedanken und nicht von Handlungen reden, ist das einzige Tabu das Tabu. Oder wir gehen den Weg in die Zensur und Repression und landen unweigerlich bei Gedankenverbrechen.
„Ihre Meinung ist das Dümmste, was ich mir vorstellen kann, aber ich würde dafür sterben, dass sie sie äußern dürfen.“
Das ist die Haltung, die eine freie Gesellschaft braucht. Wenn sie sie verliert, dann landen wir erst bei Jean Luc Picard und schließlich bei Orwell.
Wir sind schon bei Picard, und damit ist es für diese Haltung eigentlich schon wieder zu spät. Jetzt steht der Krieg bevor, und bald, spätestens ab Orwell, muss „der Baum der Freiheit mit Blut gewässert werden“.
Warum nur, warum? Weil Menschen so gern geistig faul sind und stets schnell dabei, Glaubenssätze zu finden, über die man „naturgemäß nicht nachzudenken“ braucht.
Sie haben das Herz am rechten(!) Fleck, Herr Kissler. Kritisieren Sie mutig weiter aber passen Sie auf ihre Gedanken auf. Die flüchtigen Dinger erzeugen einen gewaltigen Butterly-Effekt.
Was unterscheidet „Fake News“ von „Haltungs-Journalismus“?
Nix! Nächste Frage ?
Die Sprache.
Den gesellschaftlichen Umsturz in der DDR hätte es mit Frau Reschke und Co. nie gegeben. Ich bin aufgewachsen mit diesem Haltung zeigen in der DDR wo in den Medien nur gelogen wurde. Wo die Realität nicht mehr vorkam. Wo Phrasen jeden Verstand ersetzt haben. Und heute ist es genauso. Nur die Parolen haben sich geändert.
Eine sehr interessante und in weiten Teilen zutreffende Analyse, nur in einem irrt der Autor: Die, die heute von „Haltung“ schwafeln sind sehr wohl der gleiche Menschenschlag wie nach 1933. Sie sind nämlich Feinde der freien Meinung und Totengräber der Demokratie, auch wenn sie heute unter Grüne, SPD oder auch CDU firmieren. Das sollte man ruhig benennen.
Tut mir leid, aber ich persönlich kann und will mir öffentliche Haltung nicht mehr leisten. Dafür sind mir zu viele meiner Zeitgenossen zu dämlich. Das war mit 17 noch anders, aber heute beschränke ich mich auf Familie und echte, aber wenige Freunde. Ich verachte die political correctness Haltung und bewundere Leute mit echter Haltung wie Roland Tichy, aber mir reicht es mit Haltungen. Immer wieder die gleichen sinnlosen Debatten über die Freiheit und andere Themen führen und dann immer wieder auf die gleiche Mentalität zu stoßen erschöpft einen irgendwann. Zumindest mich. Lieber spende ich anonym an TE, wähle in der Wahlkabine anonym nach bestem Wissen und Gewissen und kümmere mich um meine eigenen Probleme. Ist vielleicht nicht gerade vorbildlich, aber Kapitulation vor der Dummheit ist auch eine Lösung.
Machen wir uns doch nichts vor! „Haltung im jetzigen Deutschland“? Was heisst das denn? Das heisst nix anderes als „Mainstream, Links-Grün-Ideologie, Buntheit, Weltoffenheit, Moral und Abkehr von so vielen Rechten (!), Freiheiten und demokratischen Gesetzen und Gedanken! „Haltung“ scheint dereinst nur „links, grün und deutschlandfeindlich“ zu sein. Keine wirkliche Bildung mehr, aber „Haltung“ gegenüber einer 16-jährigen schwedischen sogenannten „Umweltgöttin“, die nicht im Geringsten weiss, wovon sie „predigt“.. Das alles ist mehr als lächerlich! Wir diskutieren (nein, tun wir ja nicht wirklich!) über Gendersprache, Geschlechtertoiletten, IS-Bräute und ich weiss nicht, was sonst noch. Aber zunehmende Gewalt, Kriminalität, Terror, Morde, sexuelle Übergriffe, politischer Islam, Clans, No-go-Areas, versagende Staatsgewalt und Justiz, Ausnutzung unserer Sozialsysteme „ohne Grenzen“ – alles nicht so wichtig, nicht so relevant. Müssen wir halt ertragen in Zeiten von ‚Weltoffenheit, Toleranz, Buntheit und Humanität“! Wie sehr uns das alles baldigst so was von um die Ohren fliegen wird…. Aber den Grünen vor allem sei Dank! „Weiter so“! Es macht mich seit mehr als 3 Jahren fassungslos!
Diejenigen, die heutzutage von sich selbst so laut tönen und sich loben sie würden Haltung zeigen und dies auch von Anderen fordern (natürlich aber nur die Haltung welche sie selbst haben bzw. vorschreiben) sind die “ größten“ Hetzer. Diese richtet sich gegen Alle, die eine Abweichende Meinung haben, die ihnen selbst nicht paßt. Da ist für diese Leute dann alles erlaubt und geschriebene Gestze gelten dann nicht.
Demokratie ist für diese Menschen nur, so zu denken wie sie selbst in der Lage sind zu denken und das zu vertreten und zu wollen was sie selbst wollen.
Eine Diktatur Derer mit der gleichen Haltung wie sie selbst.
WAS DIE SO HALTUNG NENNEN
Der Prototyp des lächerlichen Idealisten ist Don Quixote. Er sucht sich selbst Windmühlen, wie z.B. die Diesel-Feinstaub-Diskussion, um dann heldenhaft gegen etwas anzureiten, das er selbst zum noblen Ziel erklärt hat. Er brilliert in einer Disziplin, die er selbst erfunden hat, die aber abseitig ist und so für die Allgemeinheit ohne Wert. Er bohrt dünne Bretter, die er durch Täuschung dick aussehen lassen will. Er will Heldenstatus ohne Anstrengung, ohne Risiko, und macht sich dabei zur lächerlichen Figur. Sein Psychogramm entspricht dem der Phrasenschwinger. Er hat ein Rückgrat aus Gelee, imitiert aber aufrechten Gang durch eine Metallstütze. Die Substanzlosigkeit ist seine Domäne. Er lässt sich von den Hirnlosen bejubeln, wohl wissend, dass er bei den Ernsthaften keinen Blumentopf gewinnen kann. Er macht als Quartalsheiliger den Relotius. Man lacht über ihn, aber nicht weil er Humor hat. Er ist der Buchhalter mit der Lizenz zum Urwaldarzt.
„Was sie hingegen nicht tolerieren darf, sind antidemokratische Umsturzversuche und Straftaten jeder Art.“ Wohl wahr, leider hört sich das absurd an, da die Regierenden m/w/d den Umsturz der Demokratie zurzeit selbst mit Absicht herbeiführen.
Zum Thema Haltung gefällt mir Herrn Kisslers Widerwort ausgezeichnet. Eine Erhellung in puncto Mißbrauch unserer Worte und unserer Sprache insgesamt.
Wie auffallend ist es, daß diejenigen die von Haltung sprechen, selbst keine haben. Ähnlich derer die ständig von Toleranz schwafeln und tiefinnerlich intolerant sind. Oder die, die vom Teilen reden und selbst nur raffen. Oder die, die Luft reiner machen wollen, sie aber selbst mehr verpesten. Oder die, die unsere Sprache mittels Gendersprech verhunzen und dem Verein deutscher Sprache einfach Seriösität Verstand und Wissenschaftlichkeit absprechen.
Ich danke dem Herrgott, dem Schicksal und dem Zufall, dass ich das 3. Reich nicht erleben musste, aber jeden Tag lerne ich wie sich meine Großeltern und Eltern damals gefühlt haben müssen, als sie bevormundet, manipuliert und indoktriniert wurden und dies mit der Faust in der Tasche erduldeten um zu überleben.
@Farbauti
Nun ich möchte nicht für ihre Großeltern und Eltern sprechen, aber in ihren letzten
Absatz irren sie sich größtenteils.
Schauen sie sich z.B mal alte Wochenschauen oder Filme über das 3. Reich bei youtube
an, desgleichen in anderen Diktaturen wie in der ehemaligen UDSSR, der DDR oder
auch Nordkorea.
Glauben sie ernsthaft, das die Massen der jubelnden Menschen an den Straßenraendern,
zu den Veranstaltungen und Feiertagen, „gezwungen“ wurden, sich dazu einzufinden?
Sie finden dort größtenteils Menschen, die sich zu gerne der „richtigen“ Haltung“
unterworfen haben und ihren „Messias“ zujubelten, früher, als auch noch heute noch.
Denn es ist doch viel „einfacher“ und macht das Leben „bequemer“, wenn sich das
Herdentier „Mensch“ sich der angeblichen oder tatsaechlichen Mehrheit zugehörigt
fühlt und so in der Menge quasi „mitschwimmt“.
Meiner Meinung nach ist es ein „Mythos“, das die große Mehrheit unsere Eltern oder Großeltern mit „geballter“ Faust in 3.Reich herumlief, nein, sie haben sich die damalige
İdeologie zu ihrer eigenen gemacht und sind erst „aufgewacht“, als der „Traum“ zerplatzt ist.
Genauso ist und wird es auch heute wieder sein und niemand wird es dann wieder
gewesen sein wollen…
„Haltung“ ist eine Form von auf geistiger Automatik fahren. Sie erspart den Leuten das angemessene Nachdenken und die tatsächliche Auseinandersetzung mit der mehrschichtigen Realität. Die in letzter Zeit offensiv von Oben im Dauermodus vorposaunte „Haltung“ verhindert ganz massiv sich mit Alternativen bzw anderen, auch besseren, Sichtweisen überhaupt nur auseinander zu setzen.
Aus welchem „betreuenden“ Think Tank dieses Verdummungsstrategie nun wieder stammt?
Man staunt, dass es in diesem Land einmal das Zeitalter der Aufklärung gegeben hat.
Haltung? In Deutschland 2019? Entschuldigen Sie bitte, dass ich lache …
Das sehe ich genauso, Da hat sich etwas abgeschafft in unserem Land. Und das begann mit der Abhängigkeit unserer Presse. (Nicht Tichy, aber die Allermeisten)
wunderbar geschrieben und so wahnsinnig treffend
diesen ganzen ist ertrage ich schweigend seit der zweiten Hälfte der achziger Jahre,aber es reicht schlussendlich.
Danke Für diesen Text….Haltung,die nichts kostet,diese Haltung,die nur Mehrheitsmeinung ist,ist der Mehltau,der uns beschwert
Mit „Haltung“ wird auch in alten Filmen immer der Soldat angeschnauzt, der sich nicht korrekt in Reih und Glied anordnet. Was die Gedankenkontrolleure fordern, ist wohl eher „Gleichhaltung“. Das kehrt die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs komplett um.
Aber die Technik konnte schon der Autor des Neusprech-Lexikons in 1984:
„Sie (die Altsprechversionen) werden nicht nur in etwas anderes verwandelt, sondern sie werden das Gegenteil dessen sein, was sie bisher waren.“
„Grüne Jugend Bayern“
Wer sich mal einen Eindruck von dieser über behüteten und Wohlstands verwöhnten Generation machen will, dem sei dieser Link empfohlen:
https://twitter.com/sebh1995?ref_src=twsrc
In den Staaten gibt es das NPC Meme und das Internet ist voll davon. Es passt zu dieser indoktrinierten Jugend wie die Faust aufs Auge:
https://www.bedeutungonline.de/was-ist-das-npc-meme-was-bedeutet-es-bedeutung-definition-und-herkunft-erklaert/
Bestes Beipiel: IS Kämpfer statt sadistische Massenmörder Propagandainfo im ÖR eines Staates, der wegen der massenhaft fälligen Verfahren gegen die IS Mörder sich ausser Stade sieht zu strafen u die Bevölkerung zu schützen!