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Multilateralismus ade

Merkel und Pence in München: Alte und Neue Welt

18.02.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Die neue Welt wird zunehmend wie die alte, aber die Zwischenkriegszeitler können sich nicht von vertrauten Illusionen lösen.

Die Süddeutsche schickt voraus: „In ihrer Rede auf der 55. Münchner Sicherheitskonferenz verzichtet die Kanzlerin auf versteckte Botschaften und technokratische Schachtelsätze.” Der Abteilung Semantik im Kanzleramt wird nicht gefallen, dass Merkel also gemeinhin versteckt botschaftet und technokratisch schachtelt.

Doch völlig verzückt davon, dass Merkel solches einmal nicht täte, gerät das Mitglied SüZ bei den Gemeinwohlmedien ins Schwärmen: „Die Kanzlerin spricht Klartext. Die Amerikaner kriegen ihr Fett weg, die Russen, aber auch die Chinesen.”

„Ihr Fett weg.” Wow. Schau’n wir mal, wie fetthaltig die Äußerungen waren.

Die Kündigung des INF-Abrüstungsvertrages »sei wegen der russischen Vertragsverletzung „unabwendbar” gewesen, aber nun müsse es eben einen größeren Vertrag geben auch mit China.» Fett weg für Putin?

Bei Afghanistan »habe sie die „sehr herzliche Bitte”, über die Zukunft der Mission gemeinsam zu entscheiden.« Fett weg für Trump? Der wird zittern.

Merkel will das Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe beibehalten. Fett weg für die Abkommensanhänger? Das Abkommen, das immer nur daraus bestand, dass es bestand, aber nichts löste oder auch nur regelte?

ITALIEN: RAUS AUS DEM EURO?
Vom UN-Migrationspakt über die EU auf die ganze UNO schauen
Merkel appelliert für den Multilateralismus, »schwierig, aber in jedem Fall besser, Dinge „gemeinsam zu lösen”«. Hat der Multilateralismus je aus etwas anderem bestanden als aus teuren Konferenzen, Gipfel genannt und der ausschweifenden Berichterstattung darüber?

»Ja, sagt Merkel, viele der heutigen Strukturen in der Welt stammten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie müssten reformiert werden. „Aber”, bittet die Kanzlerin, „wir dürfen sie nicht einfach zerstören”.«

Fett weg? Alles in allem sagte Merkel in München etwas sehr einfaches, recht Mageres: Bitte alles so lassen, wie es war, bis mir international Trump und national wie in der EU die zu widersprechen begannen, die meinen unilateralen Entscheidungen, also nationalen Alleingängen, nicht zustimmen und auch sonst nicht meiner Meinung sind.

Den entscheidenden Satz des Vizepräsidenten der USA, Mike Pence, zitiert die Süddeutsche Zeitung nicht einmal: „Wir werden mit der Welt umgehen, wie sie ist, nicht wie wir sie uns wünschen.“

Die sogenannte Nachkriegsordnung endete mit der Implosion der Sowjetunion, seitdem zerbröselt der Rest. Die Welt ist wieder dort, wo sie immer war, bei den Interessen, welche die Stärkeren besser durchsetzen können als die Schwächeren. Nur dass das jetzt zunehmend niemand mehr hinter multilateralistischem Gehabe verstecken kann.

Die stehenden Ovationen für Merkel im nostalgischen Bayerischen Hof in München, von denen fast alle Medien begeistert berichten, sagen über Merkel und ihre Ausführungen nichts aus, aber sehr viel über die nostalgischen Ovationäre der Welt von Gestern.

DIE NEUE WELT-UNORDNUNG
Bei Anne Will: Wie Heiko Maas die Welt erklären wollte
Die UNO, lautet ein alter Satz, ist der Versuch der Schwächeren, sich gegen die Stärkeren durchzusetzen. Mit der Anmaßung der Funktionäre der Vereinten Nationen, in denen die große Mehrheit aus Ländern kommt, die weder Demokratie noch Herrschaft des Rechts kennen, die Weltherrschaft an sich zu reißen, hat der Mutilateralismus institutionell die Axt an sich selbst gelegt. Ob Merkel überhaupt weiß, für wen sie da spricht? Wohl nicht, denn die Funktionärsapparate in New York, Genf, Brüssel und Berlin wissen es ja auch nicht.

Dabei kann es jeder sehen, der will. Die Scheinwelt des Mulilateralismus löst sich auf. Hans-Dietrich Genscher sprach gern von liberaler Außenpolitik. Sein Vorgänger Walter Scheel, für den 1961 das Entwicklungshilfeministerium erfunden wurde, weil die Union der FDP das Außenministerium nicht geben wollte, sagte: Es gibt keine liberale Außenpolitik, nur deutsche. – Oder eben keine wie heute in Berlin. Fällt die Verpackung Multilateralismus weg, sehen alle, das Paket ist leer.

p.s.: Den skurillen Schluss des Artikels der Süddeutschen will ich Ihnen nicht vorenthalten – ist Merkel unter die Verschwörungstheoretiker gegangen?

»Als sie auf die hybride Kriegsführung und Einflussnahme der Russen zu sprechen kommt, bringt sie das indirekt in Verbindung mit den Schülerstreiks gegen die Klimapolitik. Deren Engagement begrüßt sie, aber dass die Schüler in so großer Zahl „plötzlich auf die Idee kommen“, auf die Straße zu gehen, das könne sie sich nicht vorstellen, sagt sie. Eine Äußerung ist das, die der Außenpolitikerin Merkel noch Ärger bereiten könnte – in der Innenpolitik.«

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47 Kommentare

  1. Mal wieder einen RICHTIG schönen Artikel geschrieben, Herr Goergen!

    Dafür sehe ich dem Päckchen TE/Goergen ansonsten doch wieder das eine oder andere nach…
    🙂

  2. „…dass die Schüler in so großer Zahl „plötzlich auf die Idee kommen“, auf die Straße zu gehen, das könne sie sich nicht vorstellen“ sagt Merkel …

    Skurril!
    Die ehemalige Sekretärin für Agitation und Propaganda gibt vor nicht zu wissen, wie Agitation, Propaganda und Gehirnwäsche funktionieren.

  3. Die Lawine, Herr Goergen, die Lawine!? Und nur Tauwetter um uns herum…

  4. Die Rede vor allem auf die Binse aufgebaut, daß alles mit allem zu tun hat. Dazu immer wiederkehrend und einleitend bei den Antworten in der Fragerunde: „Nationalsozialismus“ und auch „Israel als deutsche Staatsraison“. Ansonsten beginnt der „stehende Applaus“ in den hinteren Reihen, wo man manchen CDU-nahen sehen kann. Applaus für die Rede? Wenn inhaltlich begründet, wohl eher aufgrund des wohligen Gefühls des „Trump bashing“. Ansonsten: Entwicklungshilfe, Flüchtlingshilfe und mil. Ausbildungshilfe. Dazu braucht man natürlich keine einsatzbereiten Streitkräfte und weder 1,5 noch 2 % des BSP. Irgendwie antifaschistisch-bundesrepublikanisches Sprech, daß sogar von China lernen kann, Russland und den USA Gasabnahme garantiert (Atom-und Kohleausstieg auch noch weltsicherheitspolitisch eingebaut) hybride Kriegsführung (unabsichtlich) mit umweltaktivistischen Kinderkreuzzügen in Verbindung setzt.

  5. Es ist aber doch schon bekannt, dass vor den Chinesen über viele Jahre hinweg andere „Marktteilnehmer“ die gleiche Verfahrensweise anwandten, oder?
    Und die eingekauften Unternehmen haben die Chinesen mit echter und realer Wertschöpfung bezahlt, nicht mit einfach gedruckten Dollars bzw. abgegriffenen Tributzahlungen!!!

  6. So macht man Politik. Man bittet von Herzen..

    Und die Infantilisierung geht immer weiter.

  7. Das letzte faule Ei, das Obama uns ins Nest gelegt hat, war die erneute Kandidatur Merkels 2017. Erinnern Sie sich? Merkel hielt sich die Kandidatur offen, sie wollte wohl den Ausgang der US-Wahlen abwarten. Dann kam Trump und sie verkündete immer noch nicht, was sie zu tun gedachte. Innerlich wollte sie wohl diese Konfrontation nicht. Doch da veröffentlichte Forbes sie auf der Titelseite mit dem Begriff „Mächtigste Frau der Welt“ und Obama kam zu Besuch.

    Und kurz danach verkündete Madame plötzlich „Ich kandidiere noch einmal!“ Ich kann mir vorstellen, was ihr Obama gesagt haben könnte: „Angela, Dein Werk ist noch nicht vollendet, so wird das nichts mit einem UN-Posten oder dem Friedensnobelpreis. Wegen Trump mach dir keine Sorgen, den haben wir mit unseren Russland-Anschuldigungen bald weg vom Fenster. Dann kommt Hillary dran, und mit der kannst Du doch gut, oder?“

    Nun kam es aber anders, und nun muss sie sich all diesem Mist, den sie verzapft hat, selber und alleine stellen. Und deshalb jagt jetzt eine Lüge die nächste. Denn sie darf ja um keinen Preis scheitern. Und wenn der Preis auch das Leben und der Wohlstand aller Deutschen wäre…

    • Dabei hatte sie die „edle“ Hillary in einer ihrer damals veröffentlichten E-Mails wenig anerkennend als „… blxxe Kxx mit einem Wiedergutmachungskomplex“ bezeichnet, so dass sinngemäß heute keine Atombomben mehr auf Europa eingeplant werden müssten….Wie konnte dieser Whistlebower aber auch nur dieses herrliche Gemälde von Friede, Freude, Eierkuchen verhunzen.

  8. In puncto Jubelpresse muß man sich ja auch mal die Frage stellen,wer bezahlt das alles?
    Wo und wie steckt ein Herr S. dahinter um Ecken und angebliche Recherche-Verbünde sowie Taktgeber und Worteinflüsterer?

  9. Ja, lieber Fritz Goergen,auch Ich habe mich gefragt was die Tante Merkel da für einen Mist von sich gibt.
    War das jetzt die Wutrede einer manisch Depressiven,zumindest konnte man bei einigen Passagen den Anschein haben.
    Tante Merkel hat anscheinend noch immer nicht bemerkt das ihr Stern Rost angesetzt hat,das man weder in den Staaten noch in China oder sonstwo noch etwas auf ihr dümmliches Geplapper gibt.
    Frau Merkel muß nun leider einsehen und merken,das ein Donald Trump eben kein Obama ist,Trump benutzt die Axt,Obama versuchte es mit dem Florett,nur das Trump mit der Axt virtueller umgehen kann wie ein Obama mit dem Florett,der Erfolg gibt Trump Recht,die Folgen des Florettfechters Obama haben wir noch heute alle zu tragen,nicht zu vergessen Hillerays falsche Einschätzungen,ohne Obama und Clinton wäre der Nahe Osten wohl heute noch stabil,und nicht ein Schachspiel des Teufels!!

    • „… ohne Obama und Clinton wäre der Nahe Osten wohl heute noch stabil, …“

      Ich teile Ihre Bewertung Merkels, darf Sie aber daran erinnern, dass der ohnehin schon fragile Zustand im Nahen Osten v.a. durch die Entscheidung der US Administration unter George W. Bush den Irak anzugreifen und Saddam Hussein zu stürzen, maßgeblich verursacht wurde.
      Das macht die fundamentalen Fehler Obamas (Syrien, Iran, Afghanistan) und H. Clinton (Libyen) nicht besser.

      Der Bauer in der Eröffnung des „Schachspiels des Teufels“ wurde von Bush „dem Geringeren“ gesetzt …!

      • Ich gebe ihrem Einwand Recht,aber mein Hinweis zielte auf das Versagen des angezettelten Arabischen Frühlings,der dann durch die beiden und ihr Versagen erst zu dem Durcheinander das jetzt akut ist führte.
        In der Gesamtbetrachtung lag der Fehler aber schon beim Senior Bush,er und die Verbündeten hatten Sadam schon auf den Knien,vermieden aber ihn in den Staub der Geschichte zu schicken.

        Und zu guter Letzt war es ein schwerer Fehler sich überhaupt im vorderen Orient einzumischen,das hätten die „Brüder“ da unten unter sich ausfechten müssen,aber dem alten wie dem jungen Bush ging es nicht um die Freiheit,sondern nur um ihre Ölpfründe,und das war bis heute der schlechteste Deal!

  10. Jetzt beginnt es wohl langsam, überall zu knistern und es fällt schwer und schwerer, sich für seine bisherigen Taten auch nur im Ansatz noch zu loben.
    Wo sie hinschaut: ungelöste Probleme. Und alle „alternativlos“ da sie in der Rückschau auch nicht bei nur einem erkennen kann, was sie hätte anders machen können.
    Bisher war es so, dass sie dann schnell ein neues Fass aufmachte, um diese „Relikte“ erstmal vergessen zu machen…

  11. Also die „Standing Ovations“, die ich mir auf youtube angesehen habe, waren wohl mehr „Pending Ovulations“, denn der überwiegende Teil der Aufgestandenen waren nach meiner Wahrnehmung Frauen. Von den Männern konnte man einige identifizieren, die wohl die Gunst ihrer Herrin nicht aufs Spiel setzen wollten. Madam Kanzler bringt sich eben ihre Claqueure vorsichtshalber selber mit und war sichtlich gerührt über so viel „Zustimmung“.

    Wie Sie schon schreiben: die Führer der Großmächte dieser Welt werden gezittert und sich in die Hosen gemacht haben ob der Worte der Kanzlerin. Allerdings nicht vor Angst sondern vor Lachen.

    Mit Trumps Forderung nach Rücknahme deutscher IS-Kämpfer hat er bereits eine scharfe Handgranate unter den Stuhl von Merkel gelegt. Denn die ist jetzt in der Zwickmühle, einerseits von anderen Staaten die Rücknahme ihrer Staatsbürger fordern zu müssen, um die Rückführungsfiktion aufrecht zu erhalten, andererseits die Rücknahme deutscher Staatsbürger zu verweigern. Ihr Lügengebäude beginnt immer schneller einzustürzen. Wenn die zurückgekehrten IS-Kämpfer dann hier in Deutschland mangels belastender Beweise auch noch freigesprochen werden und stante pede Anschläge begehen, dann geht der Laden hier endgültig hoch! Man kann sich schon vorstellen, wie die Medienexkremente dann aussehen, um Merkel und ihre Entourage aus der Verantwortung zu lügen.

    Schöne neue Welt. Die Sicherheitskonferenz hat nur offenbart, dass die Welt und da besonders Deutschland gerade dabei ist, noch unsicherer zu werden.

  12. Immer wieder höre ich Franz-Joeseph Strauss sagen, der deutsche Bundeskanzler sei wie der kleine Max, der neben der Marschmusik herläuft und behauptet, zu bestimmen, was gespielt wird. Gemeint war damals Helmut Schmidt und der war gar nicht so klein. Wenn ich die Auftritte der deutschen Bundekanzlerin ansehe, fühle ich mich doch sehr an Greta erinnert, nicht Greta Garbo, nein, Sie wissen schon …!

  13. Und ob Merkel außer sich selbst auch andere lieben kann, nämlich Millionen dumme deutsche Wähler.

    • Die liebt sie auch nicht, sie sind nur das dumme Stimmvieh, das auf ihre Sprüche hereingefallen ist. Abgesehen davon wäre zu fragen, wieviele Wähler die CDU denn WEGEN Merkel gewählt haben. Eine direkte Abstimmung der Wähler über die Bundeskanzlerin hat es nicht gegeben. Wie Sie ja sicherlich wissen, wird die Kanzlerschaft durch die Mehrheit der Wahlgewinner bestimmt, nicht durch die Bürger.

  14. Merkel als Verschwörungstheoretiker – der ist gut 🙂
    Wobei das sogar einer Merkel nicht entgangen sein sollte, daß diese Aufmärsche hüpfender Schulschwänzer ganz offensichtlich orchestriert sind.
    Dahinter dürfte aber kein böser Putin stecken, sondern ein Gutmensch Soros. Merkel sollte ihren Kumpel einfach mal fragen – man ist doch gewiss immer offen und ehrlich miteinander, so lateral unter sich…

  15. Mir erscheint das mehr als der Unterschied zwischen einer Positionspolitikerin die sich in ihrer Position als Kanzlerin wohl fühlt und deshalb eben irgendwas kluges sagen muss, wenn sie mal redet und einem ergebnisorientierten Politiker aus Amerika, der sich nur fragt, was denn der Multilateratismus seiner Bevölkerung überhaupt bringt. Ergebnisse kann die Kanzlerin ja keine positiven vorweisen. Der Wirtschaftsboom file ihr dank der Tat ihres Vorgängers in den Schuh und sie hat sich redlich angestrengt, den dadurch erzielten Gewinn sofort in das Ausland (Griechenland) oder an Fremde (Flüchtlingskrise) zu verschenken.

  16. Am besten waren die Lacher, als sie davon schwurbelte, dass wir doch so stolz auf unsere Autos seien.

    • Auch hier wieder der Versuch, Trump durch die aus dem Zusammenhang gerissene Behauptung, deutsche Autos seien ein nationales Sicherheitsrisiko, lächerlich zu machen. Trumps Aussage bezog sich auf den Abgasskandal und die damit einhergehende Gefährdung amerikanischer Bürger durch abgasmanipulierte deutsche Autos. Dieses bezeichnete er als Sicherheitsrisiko, eine Sichtweise, die ja wohl die deutsche Politik, besonders die Kanzlerin, mehr als teilt, oder? Wieso sonst dieser Totentanz um Diesel und NO²-Werte?

      Diese Volte ist aber notwendig, damit Merkels Bigotterie nicht so deutlich offenbart wird und Trump weiterhin als irrer Blindgänger bezeichnet werden kann.

  17. Mal wieder ein Satz für mein persönliches „Poesiealbum“:
    „Mit der Anmaßung der Funktionäre der Vereinten Nationen, in denen die große Mehrheit aus Ländern kommt, die weder Demokratie noch Herrschaft des Rechts kennen, die Weltherrschaft an sich zu reißen, hat der Mutilateralismus institutionell die Axt an sich selbst gelegt“
    Ein weiterer Lieblingssatz kommt diesmal von Mike Pence:
    „Wir werden mit der Welt umgehen, wie sie ist, nicht wie wir sie uns wünschen.“
    Na, was denn sonst? Diesen Satz würde ich fast allen deutschen und europäischen Politikern ins Stammbuch schreiben: Bitte auswendig lernen und auch verstehen!

    • Alle Politik beginnt mit der Betrachtung der Wirklichkeit! (Zitat von Kurt Schumacher, SPD, als diese Leute noch halbwegs bei Verstand waren)

      Ich würde noch hinzufügen: “ Erkennen und Verstehen“. Denn Betrachtung alleine bringt uns nicht weiter, degradiert uns zu Zuschauern.

      Dabei ist Wirklichkeit zu verstehen als Zusammenhang von Ursachen und Wirkungen. Nicht jedoch sollte sie in der archaischen Bedeutung des Wortes „Wirken“, also knüpfen, weben verstanden wissen, denn darin liegt bereits Manipulation.

  18. genauso wie ich vor Jahren meine Großmutter mit Fragen nach der Weimarer Republik und dem III. Reich gelöchert habe, werden meine Enkel in ein paar Jahren mir Fragen stellen: Opa, Deutschland war doch mal eine Demokratie, oder?—Opa, wer und warum hat damals die Muslime alle ins Land gelassen?— Opa, warum sind wir Europäer so unterentwickelt?—Opa, war es eigentlich abzusehen, dass die Verteilungskämpfe kommen würden?—Opa, warum habt ihr das alles zugelassen?—Opa, warum sind wir so arm?
    Bei den Antworten werde ich wohl viel Luft brauchen und mir werden die Tränen in die Augen schießen, wenn ich dann an heute zurückdenke und mir das politische Versagen der letzen Jahrzehnte vor Augen führe.

    • Keine Angst. Ihre Enkel werden noch zu den Gehirngewaschenen gehören, die weiter gegen Erderwärmung kämpfen – obwohl klar ist, dass die Eiszeit die Erde noch im Griff hat. Die weiter gegen den Benzin-/Dieselmotor kämpfen, obwohl es Versorgungsengpässe gibt. Die weiter gegen Kohle- und Atomstrom kämpfen, obwohl man sich partout nicht an die ständigen Stromausfälle gewöhnen mag. Die Schaltstellen in Politik, Medien, Justiz und Bildung sind auf Jahre von Linksgrün besetzt. Die Propaganda lässt keinen Millimeter nach.

    • „Opa, wer und warum hat damals die Muslime alle ins Land gelassen?“ — Unter anderem die, welche Mohammedaner unterwürfig „Muslime“ nennen.
      Bloß weil Mohammedaner die Bezeichnung Mohammedaner nicht mögen und linksgrüne Sprachpolizei denen gleich eilfertig beispringt, sollte man da nicht mitgehen.

    • Ich konnte zwei der wichtigsten Fragen für mich persönlich beantworten:

      1) Wie konnte es damals soweit kommen?
      Tja, aktuell wunderbar nachzuvollziehen.

      2) Was hättest du damals getan?
      So wie aktuell das Land verlassen und ihm wenigstens einen Bruchteil der finanziellen Basis entzogen.

      • „So wie aktuell das Land verlassen und ihm wenigstens einen Bruchteil der finanziellen Basis entzogen“

        Welch ein Held.

  19. Stehende Ovationen für die Kanzlerin soweit ich es gesehen habe, wohl nur von den Stehplätzen. Alle Anderen saßen!

    • Wie ich in einem anderen Beitrag auch schrieb, deckt sich mit meinen Beobachtungen. Auch der Beifall war alles andere als frenetisch, selbst die in der ersten Reihe waren da nicht besonders eifrig. Außedem waren es keine standing ovations sondern pending ovulations, da die Mehrzahl der Aufstehenden Frauen waren.

  20. »Ja, sagt Merkel, viele der heutigen Strukturen in der Welt stammten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie müssten reformiert werden.“ Das Bundesvertriebenengesetz stammt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 1949 war es die Grundlage für die Aufnahme der zur Minderheiten gewordenen Deutschen in den Nachfolgestaaten Osteuropas.Alle Regierungen seit der Rot-Grünen 1998 haben es mit Füßen zertreten. Die Ablehnung der Aussiedleranträge aus dem Nachfolgestaat Rumänien wir seit 1998 von der Bundesrepublik mit dem Argument des Kriegsfolgenbereinigungsgesetz begründet. Nachdem 30 Jahre von 1969 bis 1989 die deutsche Minderheit von Rumänien Freigekauft wurde und nach dem Exodus im Zeitraum 1990–1996 sollen die restlichen 10 % die ihre Verwandten Pflegten oder aus anderen Gründen den aussiedlungswunsch hinausschieben mußten, schauen wie sie zurechtkommen. Von den 60 000 Deutschen 1998 leben heute nur noch 15 000 in Rumänien davon 9000 im Banat und 6 000 in Siebenbürgen die alle auf abgelehnte Aussiedleranträge sitzen und nicht mal von der EU Freizügigkeit Gebrauch machen können jetzt im Rentenalter angekommen.Diejenigen die es bis 1996 im Bundesgebiet geschafft haben, müßen seit 1996 mit 40 % Rentenabkürzung zurechtkommen. Seit dem die Aussiedler in der AfD ihre politische Heimat gefunden haben sind sie zur Zünglein an der Waage bei den Wahlen geworden. Im Juni 2018 hat die AfD per Antrag nach der Angleichung der Renten zwischen Ost und West auch für die Aussiedler beantragt. Am 15.02.2019 nach 15 Jahren hat der Bundesrat für die Anpassung der Aussiedlerrenten zugestimmt und es der Bundesregierung vorgelegt.Die Deutschen die als einzige mit Verschleppung nach Sibirien wegen den Kriegsschäden von Nazi-Deutschland deportiert wurden, Jahrzehnte von Enteignung, Benachteiligung von dem aufgezwungenen Kommunismus, dem sie ausgesetzt waren gar nicht zu sprechen, sind heute für unsere Medien nur noch herablassend die „Rumäniendeutschen“ geworden.Sie müßen ihr da sein in der Bundesrepublik im Alltag immer wieder begründen. Auch 30 Jahre nach 1989 wird es immer noch nicht als Teil der Deutschen Einheit gesehen. Bis 1998 unter Helmut Kohl noch Landsleute.Was für eine politische wende!Man erkennt die Bundesrepublik gar nicht mehr.Die neue Welt hat uns mit dem Atomschirm immer wieder gerettet.Woher kommt nur dieser Antiamerikanismus?

  21. Sie spricht für „den, der nicht genannt werden darf“ und seine Verbündeten, dessen NGO-Flotte ihr aufgetragen hat, den Deutschen „Multilateralismus“ als Nudgingparole zu verkaufen, hinter der sich globale, zentrale Weltmacht und -ausbeutung verbirgt.
    Unter dem Segel des „Multilateralismus“ lassen sich die Demokratie pervertieren und damit abschaffen, Gesellschaften auflösen, ihre Vermögen liquidieren und ihre Identität auslöschen, das Recht und den Rechtsstaat neutralisieren, jeder regionale gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Autonomiebereich ausschalten, jede Freiheit entziehen.
    Multilateralismus ist nur einer der Schafspelze, die sich der Globalismus ganz nach Bedarf umhängt, um seine inhumane Fratze zu verbergen.

  22. Noch eine eigenartige Aussage von Merkel. Sie ist stolz auf deutsche Autos, für deren Verschwinden auf deutschen Straßen ein Abmahnverein und ihre rot-grünen politischen Freundinnen kämpfen und schüttelt den Kopf bzw. ist erschreckt, wenn ein amerikanischer Präsident für das Fahrvergnügen mit deutschen Autos auf den Straßen seines Landes eine nationale Bedrohung sieht. Wie bitte?

    • So verdreht im Kopf wie diese Frau kann man gar nicht sein. Einerseits hier die Autos wegen angeblich überhöhter Emissionen nicht mehr fahren lassen wollen – aber sie dann der Welt als non plus ultra anbieten?
      Und das mit den amerikanischen Zöllen ist ja auch nicht richtig und sehr einseitig betrachtet…

      • Die meisten werden geklatscht haben, damit sie endlich das Reden aufhört und endlich die Geldanweisung schreibt.

  23. Merkel kommt nicht im Entferntesten auf die Idee, dass Politik nicht auschließlich dazu dient „Probleme“ einer Lösung entgegenzuführen, sondern dass Politik mindestens ebenso grosses Interesse hat (und die Mittel dazu) Probleme zu schaffen, vor allem wenn es um Außenpolitik geht und um sehr unterschiedliche Interessen geopolitischer und geostrategischer Art. Sich über dem Tisch freundlich anzugrinsen und unter dem Tisch ans Scheinbein zu treten ist doch mehr die Regel als die Ausnahme.

    Durch den neuen Politikansatz der amerikanischen Administration einer unilateralen Interessensdurchsetzungspolitik mit rabiaten Mitteln von Machtausübung auch gegenüber vermeindlichen „Partnern“ und „Verbündeten“ ist zumindest der Schleier über dem was Politik im Kern ausmacht, etwas gelüftet.

  24. „Wir werden mit der Welt umgehen, wie sie ist, nicht wie wir sie uns wünschen.“

    Oh je. Aller Wind aus allen Segeln. Mit einem Satz jegliche Hybris zerstört.
    Könnte man denn hören.

  25. Was Merkel unter „Multilateralismus“ versteht müssen wir täglich auf Deutschlands Straßen ertragen… Grenzen auf, alles rein, hurra wir sind bunt.
    Schizophren auch die Tatsache wenn ausgerechnet Merkel immer wieder von „gemeinsamen Lösungen“ schwadroniert, wo sie das Chaos in Europa doch im Alleingang verursacht hat… ICH mach, IHR löst, danke der Aufmerksamkeit.
    Was läuft schief bei der Frau ?
    Wollte Merkel die deutsche Autoindustrie eigentlich ebenfalls im Alleingang zerstören, grätscht ihr nun der pöhse Trump in die Parade… da bekommt wohl jetzt der deutsche Arbeitnehmer sein Fett weg, im sozialistischen Merkelschland der „Gerechtigkeit“ soll schließlich niemand zu kurz kommen.
    Und was hat uns diese Luftnummer in München nun wieder gekostet?
    Nein Danke, ich wills gar nicht wissen, mein Blutdruck befindet sich eh schon im roten Bereich.

  26. Die Alpenprawda ist genauso profillos wie ihre angehimmelte alternativlose Ikone. Und mit dem gleichen Sinn für Ignoranz und Realitätsverweigerung ausgestattet.

  27. Das Ancien Regime feiert sich in seiner Dekadenz also noch einmal selbst.

    Derweil schlägt China immer aggressiver um sich, die USA wachen aus der Obama-Narkose auf, Großbritannien schüttelt die EU Zwangsjacke ab, Italien hat sein lokales Ancien Regime schon verjagt, Spanien und Frankreich sind gerade dabei, die alten KuK Staaten hält nur noch Geld in der EU, die Türkei versucht sich an einer osmanischen Restauration usw usw usw.

    Merkel und der Rest der Ewiggestrigen stehen der Gechichte nur noch im Weg. Jede zusätzliche Woche an der unverdienten Macht wirft Deutschland und Europa ein weiteres Jahr zurück.

  28. Wer von unserer Kanzlerin alles „das Fett weg bekommt“ ist schon krass. Russland, USA, China eigentlich jeder muss erzogen werden vom Musterland. Unser kleines Deutschland, gelegen im Herzen von Europa und nicht am Nabel der Welt, leidet noch immer ganz stark unter chronischer Selbstüberschätzung.

  29. Natürlich ist Merkel beleidigt – schließlich bedeutet die US-Politik auch, dass sich ihr zukünftiger Job als Weltenretterin bei der UNO in Luft auflösen könnte. Jede Rede von Merkel über „Multilateralismus“ ist ja auch immer eine Bewerbungsrede für die Zeit „danach“. Das schnöde Deutschland hat sie bekanntlich lange hinter sich gelassen – umgekehrt gilt dies leider noch nicht.

  30. In allen Zeitungen (inkl. NZZ) las man unisono, Merkel habe „ihre beste Rede“ gehalten. Nur hier bei TE wurde diese Behauptung anhand realer Zitate überprüft und nach meiner Einschätzung klar widerlegt. Das ist echter Journalismus, und dafür zahle ich als Leser am Kiosk auch gerne Geld.

    • Die „Bild“ hat es anscheinend anders verstanden: „Merkels Rede in München folgte der einzigen Konstante deutscher Außenpolitik: Deutschland überlässt Verbündeten die Schmutzarbeit, um sich anschließend über die Verbündeten zu erheben und sich dafür beklatschen zu lassen.“
      https://twitter.com/Steinhoefel/status/1097407105856913409

    • Es ist durchaus möglich, dass es ihre beste Rede war. Bekanntlich ist sie die lausigste Rednerin, die man sich überhaupt vorstellen kann. Das bestreitet normalerweise nicht einmal die treue Schar ihrer (meist männlichen) Anhänger. Wenn jemand sonst immer nur Sechsen schreibt, ist eine 5- eben schon ein kolossaler Erfolg. Außerdem ist Merkel Populistin und weiß, dass nichts so gut bei ihren Jüngern ankommt, als wenn sie als „Anführerin der freien Welt“ mal wieder dem bösen Donald eine reinwürgen kann.

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