Stehen wir vor einer Rezession in Deutschland oder haben wir sie bereits? Das Wachstum in Deutschland im vierten Quartal 2018 lag bei 0,02 Prozent. Im Vorquartal bei minus 0,2 Prozent. Trotz dieser Zahlen sprechen einige Aspekte dagegen.
In weiten Teilen des Landes herrscht faktische Vollbeschäftigung. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen sind seit der Deutschen Einheit noch nie so niedrig gewesen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten noch nie so hoch. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen geht erkennbar zurück und die Bedarfsgemeinschaften nach Hartz IV sinken auf ein historisch niedriges Niveau. Inzwischen hat sich der Arbeitsmarkt von einem Arbeitgebermarkt zu einem Arbeitnehmermarkt entwickelt. Arbeitgeber suchen schier verzweifelt LKW-Fahrer, Handwerksgesellen und Facharbeiter. Im gewerblichen Bereich sind viele Ausbildungsplätze nicht besetzt. Wahrscheinlich wird dieser Mangel sich weiter verschärfen.
Die Wachstumsschwäche ist in erster Linie dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern geschuldet. Aufträge können nicht mehr in der geplanten Form abgearbeitet oder neue angenommen werden. Das drückt auf Umsatz und Gewinn der Unternehmen. Weniger Gewinn bedeutet meist weniger Investitionen. Um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten, muss mehr aufgewendet werden.
Freiräume fehlen
In diesem wirtschaftlichen Umfeld kommen Arbeitnehmer zunehmend in eine Position der Stärke. Sie können Bedingungen stellen, die viele Jahre als Hirngespinste der Gewerkschaften gegeißelt wurden. Auch die Diskussion über mehr Freizeit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf rücken stärker in den Fokus. Darauf muss auch der Gesetzgeber reagieren. Nicht so sehr dadurch, dass er noch stärker in die Tarifautonomie und die Vertragsfreiheit von Arbeitnehmern und Arbeitgebern eingreift, sondern indem er mehr Freiräume zulässt.
Das Land Nordrhein-Westfalen geht am heutigen Freitag im Bundesrat einen ersten Schritt. In einem Entschließungsantrag fordert die NRW-Landesregierung eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes. Darin heißt es, dass „eine Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen für eine flexible Arbeitszeitgestaltung“ erforderlich sei. Das wäre tatsächlich zu begrüßen. Heute sind das Arbeitszeitgesetz, die Arbeitsstättenverordnung und viele andere Rahmenbedingungen letztlich arbeitnehmerfeindlich. Denn sie verhindern vielfach, dass Arbeitnehmer ihre Lebensziele mit ihrer Berufstätigkeit verbinden können. Aber genau das wäre oftmals im Interesse der Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Denn viele Alleinerziehende wollen vielleicht mobil arbeiten, wenn das Kind in der Schule ist, und es anschließend betreuen. Abends wenn das Kind schläft, kann dann vielleicht noch 2 Stunden gearbeitet werden. Dieses lebenswirkliche Modell scheitert am Arbeitszeitgesetz. Es schreibt eine tägliche Arbeitszeit von 8 Stunden vor und eine elfstündige Ruhezeit.
Veraltete Regulierungen verhindern Freiräume
Das Arbeiten von Zuhause darf möglichst auch nicht unter dem Stichwort Telearbeit laufen, denn dann schlägt die volle Wucht der Arbeitstättenverordnung zu. Das fängt beim Mobiliar an und hört bei der Bildschirmarbeitsverordnung nicht auf. Die Fürsorgepflicht und die Verantwortung für die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter hat der Gesetzgeber auch für diese Arbeitsplätze definiert. Die Frage der Kommunikation mit dem Firmennetzwerk, Fragen des Datenschutzes und vieles mehr sind dabei noch gar nicht beantwortet. Fakt ist: so wird das nichts. Wer als Arbeitgeber und Arbeitnehmer diesen Umstand umgehen will, kann dies nur durch eine Vereinbarung über „mobile Arbeit“ bewerkstelligen, also das ortsungebundene Arbeiten mit dem Laptop. Doch auch hier gilt Vorsicht an der Bahnsteigkante. Wenn der Arbeitnehmer sich mehr als 2 Stunden täglich oder 30 Tage pro Jahr an einem bestimmten Ort aufhält, dann funktioniert das flexible mobile Arbeiten nicht mehr, sondern dann handelt es sich um eine Betriebstätte mit allen Rechtsfolgen.
Will man die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, dann müssen diese Regelungen der Lebenswirklichkeit angepasst werden. Unternehmen dürfen nicht in die rechtliche Grauzone gedrängt werden und Arbeitnehmern muss es möglich sein, flexible Modelle mit seinem Arbeitgeber auszuhandeln. Am Ende wäre die individuelle Freiheit gestärkt. Das erfordert aber eine Umkehr im Denken. Dann ist der Arbeitnehmer nicht mehr der Schwache, Bedürftige und Hilflose, oder wie Marx sagen würde: der Entfremdete, sondern derjenige, der sein Lebensglück selbst in die Hand nehmen will und kann.
Aushandeln? Lächerlich. Seit wann kann ein bereits in der Firma tätige Mitarbeiter irgendetwas Größeres mit seinem AG aushandeln? Und wenn man etwas in einem günstigen Augenblick abpresst, wird das meiner Erfahrung nach nie vergessen, die Rache kommt. Weil AGs letztlich finstere Gesellen sind, d.h. sozial negativistisch und sozialrechnerisch veranlagt. Es sind vertikale Denker, d.h. nicht gesellig und per se undemokratisch. Verhandeln kann man aber nur auf der gleichen Ebene, nicht im Ständischen. Und die bürgerliche Welt ist klar auf den Beruf bezogen ständisch und sicherlich nicht demokratisch angelegt.
Demokratisch sind wir nur in der Freizeit zueinander. Und da kann man dann auch etwas aushandeln.
Finde nur ich es sehr widersprüchlich einerseits von LKW-Fahrern, Handwerksgesellen und Facharbeitern welche fehlen zu fabulieren, und andererseits vom aufweichen von notwendigen Arbeitsabläufen zu Gunsten des Individuums?
Viele Mitkommentatoren schrieben es bereits, völlig illusorisch gerade im produktiven Bereich, wo der Eine darauf angewiesen ist das der vorherige wertschöpfende Prozess von jemand Anderen zeitnahe durchgeführt wird.
Alles andere ergäbe nur Chaos und Kosten welche überhaupt gar nicht vorstellbar wären.
Anders sieht es selbstverständlich aus bei Jobs, welche keine Produktionsmittel voraussetzen.
Ein Redakteur zum Beispiel muss nicht 8, 9 oder 10 Stunden im Büro verbringen und dort die Recherche betreiben welche er von jeden Ort aus erledigen könnte. Sowas dann auch gern flexibel, warum auch nicht wenn es der Arbeit keinen Nachteil, und dem Mitarbeiter Vorteile verschafft.
Das sind allerdings wirklich Ausnahmefälle.
Die Regel sind doch feste Zeiten an die sich jeder orientieren kann und eben muss um einen Arbeitsablauf zu garantieren, denn ein Zahnrad im Getriebe welches einfach entfernt wird das fehlt eben und die Folgen können ein vielfaches dessen ausmachen was ein Zahnrad rein optisch oder gedanklich schon ausrichten könnte.
„Die Wachstumsschwäche ist in erster Linie dem Mangel an qualifizierten Mitarbeitern geschuldet. Aufträge können nicht mehr in der geplanten Form abgearbeitet oder neue angenommen werden. …“ Ich kann diese FakeNews nicht mehr hören. Einfach mal mehr bezahlen oder einen Tipp an unseren OberFinanzScholz: Steuern für die schon länger hier lebenden senken….. . Stattdessen immer dasselbe gejammere über Fachkräftemangel, aber nur um den Markt für Arbeitskräfte auszuhebeln. Wenn schon Marktwirtschaft, dann bitte auch für Arbeitnehmer und Selbstständige!
Wir bauen jetzt fleißig Freiräume auf, weil die Position der Arbeitnehmer gerade so stark ist (hier mal angenommen Ihre Darstellungsweise stimmt, was stark angezweifelt werden kann). Aber die Wirtschaft besteht unzweifelhaft aus Zyklen: Was wird dann aus diesen Freiräumen wenn wieder „Arbeitgebermarkt“ herrscht? Dieser logische Blick über den Tellerrand wird komplett außen vor gelassen.
Alleine schon der spaltende Tatbestand der Begrifflichkeiten „Arbeitgebermarkt“ und „Arbeitnehmermarkt“ , ist eine Philosophiestunde wert . Nach meinem persönlichen Grundverständnis ist ein Arbeitsverhältnis eine Partnerschaft von Gebern deren primäres Ziel sein sollte eine WIN-WIN Beziehung zu führen , was auch in kleineren oder Familienbetrieben die Regel und Standard ist .
Erst die „maßlosen“ und auswüchsigen Eingriffe von außen , durch die vielfältigen marktbeeinflußenden Ismen ( Sozialismus , Kapitalismus , Liberalismus , Egoismus,…..) die unsere Gesellschaft hervorgebracht hat , treiben einen Keil in alle Bereiche und jede Gemeinschaft , zu deren eigenem Schaden .
Aber wenn sich schon Partner „gegeneinander „, (meist zum Wohle des lachenden Dritten,) ausspielen „lassen“ und ihrer eigenen fruchtbaren Partnerschaft somit selbst im Weg stehen , dann ist der Schritt hin zu einer soliden Gemeinschaft , die auch Selbstlosigkeit voraus setzt illusionär .
Absolut richtig. Deswegen kommen für mich ökonomisch, sozial und kulturell nur Bewegungen in Frage die das Miteinander betonen. Jeder weiß was für sich das Beste ist, aber ein permanentes Gegeneinander führt zur Auflösung der Gemeinschaft, welche Selbstlosigkeit und andere Tugenden erfordert um Bestehen zu können. Die einen suchen das Gegeneinander im Vermögen (Klassenkämpfer), die anderen im Aussehen (Rassisten), der Nation, der Gesinnung etc… All das führt zu Rückschritt und Leid, wann kapieren wir das? Das alles spricht natürlich für eine zeitgemäße Anpassung der Arbeitszeitregularien .
John Maynard Keynes , würde sich im Grab umdrehen , wenn er sehen könnte welch skurille Blüten aus seinem Erbe erwachsen , Konsumenten werden millionenfach akquiriert , Geld wird wieder jeder Vernunft und über alle Maßen gedruckt und gegenleistungslos Verfügung gestellt , leider ist jetzt soviel davon im Markt , daß die Fachkräfte fehlen die die Güter schaffen . Gut gedacht muß eben auch konsequent vor Mißbrauch zu geschützt werden und daß immer wieder neu , denn die Sünde ist durchtrieben und sehr kreativ .
Aber mal ganz ehrlich Herr Schäffler , wen wollen Sie mit diesem Beitrag hinter die Fichte führen , mit ?offiziellen Arbeitslosenzahlen ? faktischer Vollbeschäftigung ? Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ? Zahl der Hartz 4 ?BEDARFGEMEINSCHAFTEN ?……. wenn man diese „Offiziellen“ mal gründlich nationalökonomisch durchleuchtet , bleibt die Frage wollen Sie Ihre Leserschaft auf Naivität überprüfen , wollen Sie für die ÖR vorsprechen , wollen Sie einfach nur mal provozieren , oder glauben Sie , was ich mir nun so gar nicht vorstellen kann , wirklich daran ?
Stattdessen darf man jetzt drei Tage vorher einen Antrag ausfüllen wenn man zum tanken über die Grenze fahren muss.
Ja ja die Wirtschaft, auf der Spitze des Booms unbedingt noch mehr Arbeitskräfte rannschaffen, um kein Quäntchen Wachstum und privaten Profit zu verschenken, aber dann das Volk jahrzehntelang für diese jetzt arbeitslosen Neuen und ihre Nachfahren zahlen lassen.
Der Markt kann nichts befreien, weil der Markt den Ort repräsentiert an dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen. Man kann den Markt nur flexibel gestalten…durch die Werkzeuge der IT/Digitalisierung…der Mensch stellt sich damit jedoch selbst immer mehr in den Dienst der Arbeit…Zeit findet dieser Mensch für sich selbst dann immer weniger.
Der Markt kann sehr wohl befreien, zB den Arbeitgeber von lästigen Pflichten, siehe USA, 12 Tage Jahresurlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc.
Das ist wirklich gemeint.
@GermanMichel
Der Markt stellt den ORT da. Der Ort ist einfach nur Ort…der kennt keine Emotionen…wie „befreien“…“gut“….oder „böse“.
Nein, in diesem Kontext stellt der Markt einen Mechanismus dar, der (hoffentlich) für optimale Kapitel und Ressourcenallokation sorgt. Und nicht den Ort, an dem der Bauer seine Hühner verkauft.
Ich habe vor 5 Jahren die Möglichkeit bekommen, 25% meiner Arbeitszeit Zuhause zu arbeiten. Auf der einen Seite hatte ich erhebliche Widerstände dagegen, weil ich die Vermischung von Arbeit und Privat nicht wollte. Andererseits fand ich es eine gute Möglichkeit, mal in ruhiger Umgebung, ohne Störung durch Telefon, Mails, andere Kollegen, spontanen Besuchen von Jugendlichen, Mitarbeitern von Einrichtungen etc., Berichte, Vermerke, Anträge, Widersprüche zu formulieren. Da die Fallzahlen rapide nach oben gingen, war es schnell nicht mehr möglich, zuhause das Verschriftlichen von Kontakten etc. zu schaffen. Also saß ich irgendwann auch am Wochenende am privaten Schreibtisch, denn mein Arbeitgeber war natürlich nicht bereit, das Personal an die gesetzlichen Vorgaben anzupassen. Statt dessen erwartete er, dass ich und meine beiden Kolleginnen durch Home Work nacharbeiten. Die Überstunden schossen nach oben. Ab Anfang 2018 habe ich mich dann verweigert.
Meine Erfahrung mit Home Work ist, dass der Arbeitgeber das Zuhausearbeiten der Mitarbeiter gerne nutzt, um die institutionellen Strukturen nicht an das eigentlich Notwendige anzupassen (Personal, Raumausstattung, Fallzahlbegrenzungen, Abschaffung der durchgängigen Sprechzeit, die als Bürgerservice verkauft wird, aber den Mitarbeitern keine Möglichkeit gibt, konzentriert die Formalitäten zu erledigen etc).
Für mich war und ist Home Work keine Befreiung des Arbeitnehmers, sondern ausschließlich die vom Arbeitgeber gern genutzte Möglichkeit, die Trennung von Arbeit und Freizeit aufzuheben, und ihn mit Arbeit zu überfrachten. Mit mir nie wieder!
Tja, und das Ganze hätte Herr Schäffler nun gerne auch noch abgesegnet durch veränderte Arbeitsschutzgesetze.
Hinzu kommt…das der Arbeitgeber in Verbindung von mobilem Arbeiten, Desktop Sharing und Digitalisierung sich dann auch Mietkosten, Strom und Wegeunfälle einspart… die Kosten der Arbeit werden mehr und mehr ins private verlegt… neben der rund um die Uhr Bereitschaft Thematik
Das Problem sehe ich hier eher beim AG/AN-Verhältnis. Der Markt gibt es gerade sehr gut her, mit Kündigung zu drohen.
Der Markt befreit den Arbeiter, und lt. Definition ist der ein gewerblicher Arbeitnehmer, der seine Arbeitsaufgaben überwiegend mit körperlicher Lohnarbeit erledigt. Dank Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland, Automatisierung, und ständigen Migrationsdruck, wird er eher verdrängt, nicht mehr gebraucht, aber nicht befreit. Denn Freiheit setzt Besitz voraus, den so ein Duchschnittslöhner nicht ansammeln kann. Freiheit muss man sich schließlich leisten können, was bei Spitzensteuersätzen, und Sozialabgaben nicht klappt. Arbeitszeiten etwas hin und her zu schieben, über den ganzen Tag zu verteilen, und eigentlich doch kein freies Leben zu haben, hat deshalb auch nichts mit Freiheit zu tun. Freiheit kann man erlangen, wenn man als Kranführer in New York arbeitet, dort Jahresgehälter von einer halben Million US-Dollar einsteckt, darauf kaum Steuern zahlt, um sich nach 20 oder 30 Jahren ein Leben in Florida zu leisten. Aber hier? Hier müsste man zunächst mal damit beginnen die Lohnsteuern abzuschaffen. Und statt dessen sollte der Staat nur mit der Mehrwertsteuer wirtschaften. Das macht Arbeit attraktiver als bei Hartz4 zuhause zu bleiben, und ist auch erst Vollbeschäftigung, wenn es kaum noch Hartz4 gibt.
Die Millionen Arbeiter die im Niedriglohnsektor arbeiten hat Herr Schäffler einfach mal verschwiegen. Millionen Menschen gehen arbeiten und bekommen weil der Verdienst nicht reicht Hartz4 dazu. Die Realität in unserer Arbeitswelt hat Herr Schäffler nicht verstanden, seit Ewigkeiten höre ich wir haben einen Fachkräftemangel. Ja was machen denn unsere großen Konzerne, sie bauen ständig Arbeitsplätze ab und verlagern sie ins Ausland. Die Schulabgänger und unsere Studenten sind einfach international zu schwach, unser Bildungsniveau wird noch weiter sinken. Unsere Neubürger aus Afrika und Arabien können kaum Lesen und Schreiben, unsere Wirtschaft steht vor einem totalen Fiasko.
Ja, dazu kommt die „natürliche“ Rezession und ich erwarte auch eine ausgewachsene Depression (Verschuldungsmenge). Die Steuern gehen runter um 100-150 Mrd, und die Renten, Pension rauf um die gleiche Größe, von den neuen Ausgaben ab 2015 gar nicht zu sprechen.
Perfect Storm nennt man sowas, und dann werden wir sehen das unsere Politiker keine Kleider haben. Leider muss es so kommen, halt eine deutsche Eigenart (ja die gibt es) alles Ganz oder Garnicht. 2025 wachen einige dann auf, nur ist es zu spät für eine sanfte Veränderung
Ja, der angebliche Fachkräftemangel findet nur im höherqualifizierten Sektor statt und da ist Deutschland so weit hinterher dass einen der Job sicher nicht hier hält, sondern die Familie etc.
Der Scherz geht so: Die Gründer von Hewlett Packard haben ihre Firma (der wir die HP-Drucker verdanken) angeblich mit Arbeit in einer Garage begonnen. In Deutschland wäre dies nicht möglich gewesen, da die Höchstgröße der Fensterfläche nach der Garagenverordnung kleiner gewesen wäre als die Mindestgröße der Fensterfläche nach der Arbeitsplatzverordnung. Auch wenn man dies als einen Scherz abtun kann: Er trifft den Kern des Problems.
Und Arbeitnehmern muß es möglich sein, flexible Modelle auszuhandeln! Wieso muß, das dürfte doch immer noch in der Verantwortung des Prinzipals liegen oder hat der Arbeitnehmer schon Mitspracherecht in Firmenentscheidungen und wenn schon Rechte, dann bitte auch Pflichten, gerade in Bezug auf die Haftung eines Unternehmers und wer sich daran in vollem Umfang beteiligen will, der kann gerne mit mitreden, ansonsten hat er ja einen Arbeitsplatz, der ihm ein Auskommen garantiert, manchmal könnte es auch etwas mehr sein und der Rest ist Sache des Eigners eines Unternehmens und wer sich dem nicht beugen will, kann sich ja selbständig machen, dann wird er ganz schnell erkennen müssen, daß ihm unter Umständen die Fähigkeiten fehlen, das Kapital nicht zur Verfügung gestellt wird und außerdem über eine 40-Stundewoche hinaus gearbeitet werden müßte und demzufolge sollten sie doch froh sein, wenn es noch Menschen gibt, die bereit sind für andere noch Mitverantwortung zu übernehmen, sie könnten es ja auch sein lassen und ihr Vermögen anderweitig einsetzen, denn ich habe noch nie von einem Unternehmer gehört, das seine Intention die Schaffung von Arbeitsplätzen war, meistens hatten sie eine Idee oder wollten unabhängig sein und das war die Motivation etwas zu kaufen oder zu gründen, von den ererbten Unternehmen will ich nicht sprechen, das ist eine andere Sache und was die Lebenswirklichkeit anbelangt, so kann sich ein Unternehmer für andere Modelle entscheiden, macht er es nicht, wird er unter Umständen selbst bestraft, aber das dürfte noch dauern, denn die nächste Rezession steht vor der Haustür und dann werden wir ja sehen, wer was, wo, wie entscheidet, da istnoch lange nicht das letzte Wort gesprochen, mal ganz von der Kontrolle der Einhaltung eines Arbeitsvertrages abgesehen, auch da sind noch große Hürden zu überwinden, selbst wenn man meint, man könnte heute alles regeln und dennoch machen sich die Arbeitnehmer untertan, denn ansonsten wären sie ja selbsständig.
Die Freiräume werden auch leicht mißbraucht. Und wohl nicht immer von der gleichen Seite…
Nach 14 Jahre Merkel und Millionen Migranten fehlen „Fachkräfte“. Finde den Fehler…
Die waren schon immer nur als Fachkräfte für Konsum gedacht. So ein Schneeballsystem braucht Konsum, Konsum Konsum …
„Befreiung des Arbeiters“ – warum nicht Arbeitnehmer? Arbeiter war ein Mitarbeiter, der überwiegend körperliche Tätigkeiten versah im Gegensatz zum Angestellten. Moderne Berufsbilder wie Elektroniker passten nicht in das Schema eines schwer körperlich tätigen Arbeiters. Ein einheitliches Entlohnungssystem wie ERA wurde durch die Unterschiede in den Rentenversicherungen LVAs und BfA bis Oktober 2005 verhindert.
Die 8 Stunden sind ein Durchschnittswert über 6 Monate – bis 10 Stunden sind möglich – die Woche war auf 50h begrenzt. Flexible Arbeitszeitregelungen auf betrieblicher Ebene gibt es, dito Home-Arbeitsplätze mit Genehmigung der Betriebsräte. Der gesetzliche Rahmen wird wohl stärker durch Tarifverträge eingeengt – etwa 35h-Woche etc.
Bei der Beurteilung der Konjunktur habe ich doch einige Zweifel. das 1,5% des BIP wurde von plus 1,3% Beschäftigten erarbeitet. Damit gab es fast keine Produktivitätssteigerung – pro Kopf 0,2% und Sunde 0.1%Dafür steigen die Lohnstückkosten an – was bei Lohnsteigerungen über der Inflationsrate ohne Produktivitätssteigerung ersichtlich ist. Welche Maßnahmen der Wirtschaft dürfte bei Fortdauer dieser Situation wahrscheinlich sein? .
Herr Schäffler meint doch gar nicht die Arbeiter oder alle Arbeitnehmer. Er meint garantiert nur die Angestellten, denn es dürfte ihm ja wohl klar sein, dass so etwas in der Produktion, dort wo Arbeiter arbeiten, gar nicht geht.
Naja wo steht geschrieben das alles immer Morgens starten muss, warum muss die Schule um 7:45 anfangen, die Schüler sind da vlt. noch nicht fit, es ist Dunkel, gerade im Winter, die Schulen könnten doch auch Bundesweit um 10 Uhr starten und dann maximal bis 18 Uhr, Kindergärten genauso warum nicht ? Dazu natürlich die Arbeitnehmer, der eine möchte viel vom Tag haben, gerade im Sommer, der würde dann gerne um 5 Uhr anfangen, und um 13 Uhr Feierabend haben, der andere fängt gerne erst Mittags an zu arbeiten, und der Dritte hat Bock auf Nachtschicht, und natürlich auch alle 3 Modelle abwechselnd, und natürlich muss das auch abgesprochen sein, nicht das denn der Betrieb mangels Personal still steht. Handwerker könnten auch in mehreren Schichten Arbeiten, und dann z.B auch Abends, wenn andere Leute Feierabend haben, da würde ich aber schon sagen wg. Lärmschutz maximal bis 20 Uhr. Und überhaupt viele Büros und Redaktionen sind doch eigentlich überflüssig, das kann man doch fast alles von zu Hause oder unterwegs machen, und dann auch mit Videokonferenzen über Skype. Warum muss Heutzutage alles so stur und Streng sein frag ich mich .
Ich möchte Sie mal sehen, wenn Geschäfte und Restaurants das auch so flexibel machen.
Heute ist der Lidl von 5 Uhr bis 11 Uhr und wieder von 18 Uhr bis 23 Uhr geöffnet. Morgen – wissen wir noch nicht – ergibt sich im Verlauf des Nachmittags …
Herr Schäffler,
wie vereinbaren Sie diese flexiblen Arbeitsmarktmodelle mit der Lebenswirklichkeit der Unternehmen?
Da gibt es Fertigungsstraßen, wenn da zwischendurch ein Arbeitnehmer gerade ganz flexibel einkaufen geht steht das Werk.
Oder mit der Ausbildung? Sollen Auszubildende zukünftig ganz flexibel auch mal abends zu Kollegen nach Hause gehen um etwas zu lernen? Oder mit den Öffnungszeiten von Geschäften und Restaurants? Sollen Kunden demnächst mal ganz flexibel vorher anrufen, ob das Geschäft auch geöffnet ist, oder die Verkäuferinnen gerade ganz flexibel ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen.
Oder mit dem Baugtewerbe? Da greift eins ins andere, das Dach kann erst gedeckt werden wenn der Dachstuhl fertig ist. Wenn der Dachdecker aber nun ganz flexibel mal eine Zeit nur 4 Std. arbeiten möchte um sich daheim um seine Kinder zu kümmern, dann verschiebt sich alles. Die Dachdeckerfirma hat dann ganz unflexibel einen paar Arbeitnehmer, die sie in Zwangsurlaub schicken müsste und von denen sie Monate später Doppelschichten verlangen muss.
Ach, oder nehmen wir die Kfz-Werkstatt, morgens bringen Sie ihr Auto hin und hätten es gerne abeds fertig wieder. Sind Sie dann auch si flexibel und leben damit, dass es auch mal drei Tage dauern kann?
Ihre ach so hübsche Flexibilisierung funktioniert nur in Büros von großen Firmen. Im Mittelstand, im Handwerk etc funktioniert das genauso wenig wie in der Produktion. Und auch dort funktioniert es nur, weil eben immer noch genug ganz unflexibel von nine to five arbeiten.
Und für die somit maximal 20%, die überhaupt flexibel arbeiten können, fordern Sie eine Änderung des Arbeitsrechts zu Lasten der anderen 80%.
Das ist Egoismus pur!
Es gilt überwiegend bei Büroarbeitsplätzen – Home-Arbeitsplätze, soweit möglich, wurden genehmigt, die Firma übernahm Teile der Kosten – Telefon, Internet. Hatte einige Kollegen, die kamen 1-2 Tage ins Büro, sonst at home. Es ist eher ein Problem der Chefs – die MA sind halt nicht direkt greifbar und die Arbeit halt nur nach Erledigung meßbar.
Geht sicher nicht in der Produktion oder vergleichbar.
Wie bildet ihr mit den flexiblen Arbeitszeiten aus?
Oder fällt Euer Nachwuchs vom Himmel?
Firmen in Deutschland müssen nicht mehr ausbilden, sie bekommen ja die zugewanderten Facharbeiter geschenkt.?
Wie beschrieben. es kommt auf die Tätigkeit an, ob, ob teilweise oder ganz ein Home-Arbeitsplatz geht, Es gibt auch rein rechtliche Fragen, etwa die Berufsgenossenschaft – was passiert, wenn Ihnen der Drucker auf die Füsse fällt etc. Sie brauchen evtl- ein abgeschlossenes Büro usw.
Ich hatte Kollegen/Kunden rund um den Erdball einschl. Chef – wegen der Zeitverschiebung ging es nur von zuhause. Vor Dienstreisen halt auch den Rest abends. Trotzdem, my home is my castle und nicht der Betrieb meines Arbeitgebers. Die Gefahr liegt im Zwang und der Sparoption in der Infrastruktur auf Verlagerung zum Arbeitnehmer – eine Kontrolle der arbeitszeit (10 Stunden max) durch den Betriebsrat entfällt und es kommt zur Selbstausbeutung.
Faktische Vollbeschäftigung, was soll denn das sein? Hat wohl was mit den „offiziellen Arbeitslosenzahlen“ zu tun – **
Die Arbeitslosenstatistik beruht auf dem Prinnzip Bullshit In – Bullshit Out. Daran eine Argumentation aufbauen zu wollen ist naiv.
Nein, es ist gerissen, wenn die Zielgruppe naiv ist.
Die beste Anpassung von ca. 90% der Verordnungen wäre, sie ersatzlos zu streichen.
Dann würden aber ein riesiger Wasserkopf aus Prüfern, Bedenkenträgern und Beamten arbeitslos. Das ist somit politischer Humbug. (leider)