Rund hundert Jahre ist es her, als die USA „mit der größten Unmoral aufzuräumen“ gedachten, nämlich dem Genuss alkoholischer Getränke. Im Alten Europa hatte man bereits an der Türschwelle der Moderne, nämlich 1495, Ähnliches probiert. Maximilian I., Oberhaupt des römisch-deutschen Reiches, verkündete ein totales Trinkverbot für seine Untertanen. Verschiedene Reichstage erneuerten die Prohibition – doch, ach, sie wollte sich einfach nicht durchsetzen.
Volkserziehungs-Rausch
Daher versucht man es heute nicht mehr so grundsätzlich. Statt mit der Tür ins Haus zu fallen, will man über Ermahnungen „Bewusstsein schaffen“ und setzt hier und da eine kleine Regulierung um. Alkoholverbote auf öffentlichen Plätzen und in Nahverkehrsmitteln, Verbote von Flatrate-Tarifen in Gaststätten, paternalistische Präventionskampagnen, Debatten über Null-Promille-Grenzen für Autofahrer oder Forderungen nach Maßnahmen gegen „Koma-Saufen“. Warum nicht auf Flächen der Stadt München neben „sexistischer“ Reklame auch noch gleich Werbung für Alkohol oder – Weißbier ist Grundnahrungsmittel – zumindest für Schnaps verbieten, wie im dortigen Stadtrat während des Oktoberfests debattiert?
Ostern 2017 wurde sogar bei einem deutschen Fußballspiel (dem Derby Hannover 96 gegen Eintracht Braunschweig) im Stadion nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt – aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. „Alkohol ist bei öffentlichen Großveranstaltungen wie Fußballspielen eine Seuche“, urteilte bereits im Vorjahr der damalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Damit steht er in der langen Tradition derjenigen, die Fehlverhalten auf das Wirken einer Substanz zurückführen, statt die Verantwortung des Einzelnen ernst zu nehmen. Gewalt, Kriminalität, Familienelend oder auch Verkehrsunfälle werden pauschal auf den Alkohol geschoben.
„Die positiven Wirkungen des Konsums, z.B. Entspannung oder Geselligkeit, unter den Tisch gekehrt.“
Doch der behauptete kausale Zusammenhang von Suff und Verbrechen lässt sich nach wie vor nicht belegen. In den USA der vorletzten Jahrhundertwende engagierten sich christliche Frauenverbände für die Alkoholprohibition, weil sie sich nicht trauten, die häusliche Gewalt durch prügelnde Männer zu thematisieren. Und aus Schlägern wurden Opfer des Trunks, bemitleidenswerte hilflose Kreaturen statt selbstbestimmter Individuen, die man auf ihr Handeln ansprechen und dafür zur Verantwortung ziehen kann. Heute sind es besinnungslose Jugendliche und Suchtklinikinsassen, für die man den Sündenböcken Bier, Schnaps und Wein die Schuld gibt. Umgekehrt werden die positiven Wirkungen des Konsums, z.B. Entspannung oder Geselligkeit, unter den Tisch gekehrt und sollen in der Wahrnehmung möglichst überschattet werden vom Randphänomen des Alkoholismus, um dadurch der Alkoholbekämpfung Auftrieb zu verleihen.
Dem amerikanischen Abhängigkeitsexperten Stanton Peele zufolge führen aber gerade in „alkoholfreundlicheren“ Ländern, etwa im südlichen Europa, die kulturellen Akzeptanzmuster von Kindheit an zu einem kompetenteren und weniger gesundheitsgefährdenden Umgang mit alkoholischen Getränken. Preiserhöhungen führen denn auch nicht zu weniger Alkoholismus, vielmehr hatten Preissenkungen in skandinavischen Ländern weniger Probleme zur Folge. Die Dämonisierung des Alkohols, so sein Fazit, schadet mehr als sie (vermeintlichen) Nutzen bringt.
Was die oben angesprochenen Fußballspiele betrifft, so hat die Uefa dieses Jahr das Trinken bei Champions-League- und Europa-League-Spielen auf deutschem Boden wieder gestattet. Manches lässt sich eben nicht so einfach dekretieren. In Baden-Württemberg wurde sogar eine landesweite Einschränkung wieder abgeschafft: Der Verkauf alkoholischer Getränke im Handel nach 22 Uhr, z.B. an Tankstellen, der ab 2010 verboten war, wurde Ende 2017 wieder erlaubt. Als dies untersagt war, sei einer Studie zufolge dadurch die Zahl der Alkoholvergiftungen bei jungen Leuten um sieben Prozent zurückgegangen – allerdings waren bundesweit, also nicht nur im Ländle, 2013 die einschlägigen Krankenhausbehandlungen von Kindern und Jugendlichen sogar um 13 Prozent gesunken. Davon abgesehen: Bei dem überwiegenden Teil dieser Krankenhauseinlieferungen handelte es sich um Vollräusche, die der Nachwuchs früher noch einfach zu Hause ausgeschlafen hat.
Obergrenzen
Weit unterhalb der Rauschschwelle liegen die als gesundheitlich unbedenklich empfohlenen Mengen reinen Alkohols. Solche Leitlinien existieren in vielen Ländern. Für Deutschland setzt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) das Limit bei täglich 20 Gramm für Männer fest, Frauen sollen sich mit zwölf Gramm begnügen. Selbst die puritanisch geprägten USA gewähren mit 28 Gramm eine größere Menge. In Spanien kommt es auf den Standort an: Für Kastilien mit der Hauptstadt Madrid gilt ein Wert von 30 Gramm, während für Katalanen (aus der Gegend um Barcelona) selbst 70 Gramm unproblematisch sind.
„Trinkfreude soll durch Einheitenzählen ersetzt werden wie Essgenuss durch Kalorienzählen.“
Der Volksgesundheits-Apparat in staatlichen Behörden und akademischen Elfenbeintürmen operiert ansonsten mit „Einheiten“ Alkohol, die ebenfalls umständliche Kalkulation erfordern. Dabei wird zeigefingerschwingend mitgeteilt, wie viel noch gerade so gestattet ist, und mit ein paar Gläsern an einem Abend ist man schnell ein „Binge-Drinker“ (früher: jemand, der auch mal ein Gläschen trinkt), der nicht „risikoarm“ konsumiert. Trinkfreude soll durch Einheitenzählen ersetzt werden wie Essgenuss durch Kalorienzählen.
2018 propagierte eine britische Studie ein Maximum von 100 Gramm pro Woche für unbedenklichen Trunk und fand dabei im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und zahlreichen Massenmedien – wie so oft bei derartigen Themen – unkritische Claqueure. Die gewonnenen Daten geben das aber nicht her, von den Beschränkungen solcher Studien ganz abgesehen. Interessanterweise geht nach dem Stand der Forschung aber die Totalabstinenz gegenüber maßvollem Konsum mit einem höheren Sterblichkeitsrisiko einher. Sollten dann nicht konsequenterweise gesundheitlich erforderliche Alkohol-Mindestmengen festgelegt werden? Oder man sieht ein, dass mündige Menschen für die einfachen Dinge des Lebens keiner amtlichen Anleitung bedürfen.
Rausch der Volkserzieher
Hinter dem Feldzug gegen das Trinken stehen oftmals Organisationen mit einschlägiger Kontinuität: Etwa der Guttempler-Orden, eine Abstinenzlersekte, die bereits ab dem 19. Jahrhundert in den USA tätig war und im Hier und Jetzt Einfluss auf die politischen Vorstellungen z.B. der staatlich geförderten Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) ausübt. Die DHS war vor mehreren Umetikettierungen ursprünglich als „Reichsstelle gegen die Alkohol- und Tabakgefahren“ unter dem NS-Reichsgesundheitsführer Ende der 1930er-Jahre gegründet worden.
„Ohne Rücksicht auf nüchterne Fakten regiert man sich in einen Rausch der Bevormundung hinein.“
Restriktive alkoholpolitische Vorhaben aus dieser Ecke fanden vor ein paar Jahren Unterstützung beim Drogen- und Suchtrat der Bundesregierung. International vernetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diverse einschlägige Organisationen, wie die Guttempler, Eurocare (mit Beteiligung der DHS und Subventionen der EU), Verbände gesundheitswirtschaftlicher Akteure und weitere Lobbyorganisationen. Dabei wird die Taktik fürs globale Vorgehen und in den einzelnen WHO-Mitgliedsstaaten beraten. Es werden Resolutionen gefasst, die politischen Druck auf die Nationalstaaten ausüben sollen.
Bevormundungs-Rausch
Das totale Werbe- und Sponsoring-Verbot für alkoholische Getränke, ein Verbot des Automatenverkaufs, Warnhinweise auf Getränkebehältnissen und deutlich höhere – nach Alkoholgehalt ansteigende – „Spritpreise“ stehen in diesem Zusammenhang auf der Wunschliste. All dies erinnert an die Bekämpfung des Tabaks, dessen Erfolge Vorbildcharakter für die Trockenheitsapostel haben. Wie beim Tabak wird eine „Denormalisierungs“-Strategie gefahren, die zumindest bestimmte Konsumformen, letztlich aber auch den Genuss alkoholischer Getränke insgesamt, zum abweichenden, minderwertigen Verhalten deklassieren will.
Dabei geht der Alkoholkonsum seit Jahrzehnten zurück, auch bei Jugendlichen. Die Zahl der Verkehrstoten im mutmaßlichen Zusammenhang mit Alkoholkonsum sinkt ebenso seit Jahren. Nicht eine tatsächliche Problemlage, sondern der Hang zur immer kleinteiligeren Einmischung in das individuelle Privatleben leitet die Politik. Ohne Rücksicht auf nüchterne Fakten regiert man sich in einen Rausch der Bevormundung hinein.
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug aus dem kürzlich vom Autor gemeinsam mit Johannes Richardt herausgegebenen Sammelband „Genießen verboten. Über die Regulierung der kleinen Freuden des Lebens“ (Novo Argumente Verlag 2018).
Christoph Lövenich und Johannes Richardt (Hg.):
Genießen verboten.
Über die Regulierung der kleinen Freuden des Lebens
Genuss erscheint heute als Laster, als unkontrollierbare und behandlungsbedürftige Pathologie. Was steckt hinter diesen Entwicklungen? Wer sind die Akteure? Was steht uns noch bevor? Die Autoren des Sammelbandes hinterfragen die wachsende Regulierung der kleinen Freuden des Lebens.
200 Seiten, EUR 12,00, ISBN: 978-3-944610-53-5, Novo Argumente Verlag 2018
„Ohne Rücksicht auf nüchterne Fakten regiert man sich in einen Rausch der Bevormundung hinein.“
Dazu braucht das Regierungs-Verwaltungspersonal keinen Rausch. Das ist deren tägliches Vergnügen. Das GG liefert das Konstrukt zur Entmündigung. Insbesondere die Art 20 ff des GG geben den Parteien die ganze Macht, verschleiert durch den Euphemismus parlamentarische Demokratie.
Die Auswirkungen sind fatal:
In jeder der 3 Gewalten haben sich die Parteien etabliert, indem fein nach Quote die massgebenden Posten unter den jeweiligen Funktionären verteilt werden.
Oft die einzige Qualifikation: das Mitgliedsbuch.
Eine Seltenheit: die Besetzung eines wichtigen Einflusspostens durch einen Parteilosen
(kommt vor, wahrscheinlichmeistens Alibifunktion oder aber es ist im Einzelfall mal Fachwissen gefragt).
Wie ein Forist schrieb, es geht nicht mehr um Sinn oder Unsinn von Verboten, es geht um die Frage, wie kann man diese totalitären Ansätze hin zu einer Diktatur (eben auch nicht der Mehrheitsdiktatur in einer Demokratie) wieder zu einem Maß bringen, das den Bürger nicht mehr in seinen Grundrechten einschränkt.
Von den Clanparteien im BT wird dazu wenig bis nichts kommen.
Denn zunächst müßte erst einmal die Gewaltenteilung neu justiert werden.
Wo gibt es noch ein Land, in dem Mitglieder der Exekutive (BK bzw Minister) gleichzeitig Mitglieder der Legislative (BT Abgeordnete) sein können.
Die so weisen Väter und Mütter des GG haben Baron de La Brède et de
Montesquieu sicher nicht zu Rate gezogen.
Vor 24 Jahren bin ich in einem grossen post-sowjetischen Land einer Gruppe von Public Health-Akademikern begegnet, die nach mehrmonatigen Umfragen und Reisen durch das Land zu dem Schluss gekommen sind, dass mindestens ein Drittel aller Land- und Industriearbeiter über 40 wegen Alkoholismus nicht oder nur sehr eingeschränkt arbeits- und leistungsfähig sind. Von Schweden bis Finnland haben sich auch Generationen damit herumgeschlagen, dass es viel zu viele Alkoholabhängige gegeben hat. In den USA muss es in den Jahrzehnten vor 1919 ähnlich gewesen sein. Ein sehr grosser Teil der erst kurz eingewanderten Industrie- und Landarbeiter hat den Stress der Arbeitswelt der Zeit nur sehr schwer verarbeitet. Negative Entwicklungen haben demnach die Suche nach Lösungen beflügelt, man ist nur leider zu keinen nachhaltig effektiven Lösungen gekommen. In den USA hat man schon ca. 1925-27 public health-Untersuchungen über die Wirksamkeit der Alkoholprohibition gemacht und festgestellt, dass die Prohibition eher schädlich war. Trotzdem hat es dann bis 1933 gedauert, bis man die strenge Prohibition aufgehoben hat. Kommunale Einschränkungen gibt es noch heute.
Nach dem Weltkrieg hat man dann die Prohibitions-Ideologie auf verschiedene Drogen ausgedehnt, eine UN-Konvention gegen Drogen durchgesetzt – und ist wieder gescheitert. Ohne Prohibitions-Ideologie keine Kriminalisierung, ohne diese keine Kriminalitätsprämie und keine Drogenkartelle. Ohne Prohibitionsideologie würde es sich nicht einmal für Bauern in Afghanistan lohnen Mohn für Heroin anzubauen. Die Nachfrage und das Geld der Konsumenten treibt alles an. Wir können niemanden zu seinem Glück zwingen, und wir können niemandem verbieten, sich ins Verderben zu stürzen.
Ohne Noilly Prat an vielen Suppen und Saucen, ohne Moscato D’Asti an Sauerkraut oder Desserts gibt es keinen guten Geschmack mehr, wie man ihn aus der Spitzengastronomie kennt! Das möge man mal bedenken!
Viele Deutsche trinken doch höchstens mal zu Weihnachten oder Silvester gerade mal ein Glas Sekt oder etwas Rotwein bei feierlichen Abendessen.
Denen das auch noch verbieten zu wollen, kann man nur als Anschlag auf die freiheitlich-demokratische Grundordnung ansehen.
Es geht doch schon längst nicht mehr um so simple Verbote wie Alkohol.
Im Kern geht es um Demokratie oder Diktatur.
Auch das Ende der Kohleverstromung wurde doch wieder allein von Merkel iniziiert. Ja, diesmal hat sie zuerst eine Kommission eingesetzt, aber mit ausgewählten Personen, so dass nur das dabei herauskommen sollte was sie von Anfang an wollte.
Der Bürger, vor allem in Deutschland wird mit unsinnigen Aussagen beschäftigt, so dermaßen, dass er den Kern nicht mehr sieht.
Täglich wird eine neue „Sau“ durchs Dorf getrieben. Mal sind es Fahrverbote in Großstädten, mal ein Volksbegehren für die Bienen. Mal ein angebliches Verbot von Alkohol, dann die Einführung einer Grenzzahl für Sozialabgaben ins Grundgesetz.
Aber der Generalstreik in Belgien wird nur so nebenbei erwähnt, und dann auch meist nur in Bezug auf den Flugverkehr. Das fast alle Geschäfte geschlossen blieben – unwichtig!?
In der EU haben wir bereits eine Diktatur – eine Diktatur der Bürokraten. Das Parlament hat fast keine Macht und auch die Kommisare haben nicht viel zu sagen. Ausgehandelt wird das was gemacht werden soll zwischen den Staatschefs, dann werden Bürokraten damit beauftragt es auszuformulieren, Gesetzestexte zu schmieden etc.. Gleichzeitig wird durch passende Umfragen oder Studien dafür gesorgt, dass das Thema in den Medien landet. Demokratie sind anders aus!
In Frankreich regiert Macron wie ein kleiner König und in Deutschland Merkel wie eine Kaiserin.
Es geht nicht um Alkohol, um Fahrverbote, um Energiewende, um Migranten, um Bienen oder sonstiges. Es geht um Alles oder nichts. Es geht um unsere Freiheit.
Werden wir selbst, unsere Kinder und Kindeskinder in einer Demokratie leben können oder in einer Diktatur leben müssen.
Oder auf Lichtnahrung umsteigen. Das führt auch zum sozialverträglichen Frühableben.
Wir saufen nicht mehr, heute nimmt man Ischias…
Ja, noch eins. Ich ware noch auf die Erfindung des ultimativen Somas ala Schöne Neue Welt. Diese Droge wird dann bestimmt von der Obrigkeit begrüsst und die Einnahme gefördert werden.
Gibt es schon lange. Gibt es zur OP-Vorbereitung. Ein Beispiel ist Dormicum.
Gibt es aber nur auf Rezept. Wann beginnt endlich die Förderung?
Ich selbst trinke keinen Alkohol, da mein Körper sehr empfindlich darauf reagiert. Ansonsten sehe ich den Bemühungen, die Genuss von Alkohol von oben herab zu demonisieren und einzuschränken zu versuche, als eher schädlich. Alkoholische Getränke sind ein jahrtausende altes Kulturgut und bis in die Anfänge der Zivilisation rückverfolgbar(vor allem die Bierherstellung).
Daneben liegt es in der Verantwortung eines jeden Individuums, mit Genussmitteln klarzukommen. Trotzdem brauchen wir weiterhin, da es doch immer Kontrollverluste gibt, Einrichtungen, um Menschen mit Suchtproblemen zu helfen. Das gehört zum mitmenschlichen Umgang hinzu, und kann nicht durch Verbote abgelöst werden.
Ehrenmorde sind in Teilen der Welt auch ein Jahrtausende altes Kulturgut. Ihr Argument taugt insoweit nicht besonders…
Wo sind die Proteste gegen den „Bevormundungs-Rausch“ auf immer zahreicher werdenden Ebenen? Wir lieben unsere Volkserzieher offenbar.
Alkohol muss schon deshalb verboten werden, weil das haram ist.
Passt euch endlich an!!!
Hmm, kein Bier in Mekka?
Es ist mir ein Rätsel, warum der Schutz Dritter vor den Zumutungen von Drogenkonsum als Eingriff in die Freiheitsrechte interpretiert wird. Vorab: Ich bin Nichraucher (schon immer) und Nichttrinker, sieht man von einem halben Glas Wein ab und zu ab. Ich muss also keine „Rechte“ reklamieren, um mir Drogen im Beisein anderer zuzuführen.
Nichts hat mir in den letzten 40 Jahren mehr Lebensqualität zurückgegeben als das Rauchverbot in Gaststätten, Bahnhöfen und anderen öffentlichen Orten (als jemand, der gerne ausgeht). Wenn ich wieder einmal in einer Berliner U-Bahn oder S-Bahn sitze und den Duft der großen weiten Welt eines Stadtstreichers rieche, der seinen Mageninhalt in den Zugwagen entleert hat, werde ich die FREIHEIT besitzen, die Herren Lövenich und Richardt herbeizurufen, auf dass sie mir oder den armen BVG-Leuten bei der Beseitigung der offensichtlichen Nebenkosten der Freiheit des einzelnen assistieren. Ob sie kommen werden, mit der Kippe im Mundwinkel und der Becks-Flasche in der Hand, so richtig schon edelassihaft, wie es schick ist in dieser Stadt?
Ernsthaft: Unsere Gesellschaft hat durch Dekadenz und Egoismus nahezu vollständig das, was man einst Anstand und gute Sitten nannte, verloren. Koma-Saufen von Abiturienten, die im Mai ganze Stadtparks verheeren, ist Abbild des Verlustes einer ganzen Kultur, die ihnen schon ihre Eltern nicht mehr vermitteln konnten. In jeder deutschen Stadt treffen jederzeit 20 bis 30 miteinander konkurrierende und einander nicht respektierende Kulturen aufeinander, die nur noch mit harten und stets überwachten Regelwerken im Zaum gehalten werden können. Da der Staat sich immer weiter zurückzieht, wird diese Kontrolle immer laxer, bis wieder das Faustrecht gilt. Siehe heute morgen, in der S-Bahn: Ein „junger Mann“ (schätze Baltikum oder Pole, oder Russe) saß dort, rauchte im Zug, trank aus einer Bierbüchse (8 Uhr morgens), rülpste laut, und grinste alle offensiv an. Keiner wagte, ihn zurechtzuweisen oder aus dem Zug zu werfen. Deutsche Weicheier, was sonst.
Ja, er war wirklich frei. Ich werde mir ein Beispiel nehmen.
Naja, das Ausprobieren und Austestenvon Grenzen in der Jugendzeit sollte nicht verteufelt werden. Das hat es schon immer gegeben und gehört zur Natur des Menschens.
egal ob Alk oder Gras, es ist alles eine Sache der Dosis.
Manchmal hat es auch was Gutes. Der Beckenbauer hätte nur halb soviele Kinder, hätten sie auf den Weihnachtsfeiern nicht exzessiv schwarze Witwen geköpft. Ich bin sicher, dass da mit mir, auch noch sehr viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Keine Bevormundung ohne Opportunismus – Übergeordnet – das Gewaltmonopol erzwingt den Oppoturnismus.
http://www.psyheu.de/7874/opportunismus-pragmatisch-egoismus/
https://www.juraforum.de/lexikon/staatliches-gewaltmonopol
Das Gewaltmonopol eines Staates ist immer übergeordnet gegenüber allen anderen Gewaltmonopolen!
Das Gewaltmonopol obliegt immer dem körperlich stärkeren gegenüber dem körperlich schwächerem, wenn diesem nicht durch eine übergeordnete Instanz (Staat) Einhalt geboten wird! Auch Wirtschaftliche Stärke hat ein Gewaltmonopol.
Jetzt darf sich jeder selbst Fragen, wer alles ein Gewaltmonopol ausführen kann.
Das geht über Kirchenfürsten, Clanführer, Unternehmensführer, etc. pp. bis hinunter zur kleinsten Familieneinheit.
Wenn Sie als Bürger wieder frei sein wollen von Bevormundung und dem Gewaltmonopol ihres Staates, von scheinbaren demokratischen Politikern, wenden Sie ihren Blick auf die Schweiz.
https://demokratie.geschichte-schweiz.ch/direkte-demokratie-schweiz.html
Wer jetzt immer noch Glaubt, es bedarf keiner Einführung direkter Demokratie, der bleibt halt Sklave der Bervormundung und jeglicher Gewaltmonopole. Womit ich das wichtigste Ziel eines Wahlbürgers beschrieben habe. Erst mit Einführung direkter Demokratie ist ein „Aufräumen“ überhaupt vorstellbar.
Wir leben jedenfalls in Deutschland in einem Zeitalter der unentwegten Bewusstseinsmanipulation. Die halbe Oberschicht ist beruflich mit nichts anderem beschäftigt: Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Musikgeschäft, Kirchenarbeit, unternehmensinterne Kommunikation… Anstatt die dingliche Wirklichkeit zu beherrschen, geht des darum, die Gehirne der Menschen zu beherrschen. Das geistige Leben eines klugen Menschen besteht in einer immer härter werdenden Abwehrschlacht.
Kleinkinder und Betrunkene sagen die Wahrheit…darum haben die, die die Macht haben auch soviel Angst vor dem Alkohol und vor dem Nachwuchs.
Beides steht für „Kontrollverlust“….den Verlust der Mächtigen über die Kontrolle der Untertanen/Wahlvolk.
Das ist der peramnente und von allen Seiten, systematisch geführte Großangriff auf die Bürgerrechte und Freiheit. Nicht trinken, nicht rauchen, nicht Auto fahren, kein Fleisch essen, auf die Frauenquote achten, den Organspendeausweis mitführen, umweltbewußt leben, politisch korrekt und gendergemäß sprechen. Die linken ** gehen mir so auf den _ _ _ _, dass ich mit Genuß stets das Gegenteil mache, und mir jetzt ein Schnitzel, mit Pommes, und dazu ein Pils einpfeife. Mahlzeit!
Es ist festzustellen, das in den Medien immer mehr von weniger sowie von richtig konsumieren die Rede ist. Und natürlich auch von der alternativlosen Bio- Ernährung .Das sind die Vorboten einer gelenkten Demokratie wie das die linken Grünen, wie die Muttermilch seit 1968 von ihren Vorbildern den Kommunisten eingesogen haben. Hier wird schon seit vielen Jahren über Bande gespielt. Bald wird es nicht mehr nur heißen, Klimaleugner sondern auch „Allesfresser“.Weitere Steigerungen sind nicht nur möglich sondern zu erwarten.
Ich verachte diese links-grünen (und ja, da zähle ich viele von CDU/CSUund FDP auch dazu!!) Moral- und Verbotsapostel mittlerweile nur noch. In ihrem Wahn, alles und jeden zu reglementieren (außer natürlich sich selber), treten Sie die Freiheit der Menschen mit Füßen. Aber vielleicht ist das auch das finale Ziel: tumbe, 100% linientreue, kritiklose, brav alle Regeln befolgende und fleißig arbeitende Bürger. Früher nannte man das „Sklaven“.
Es gibt ja viele Mechanismen, mit der durch Verlust religiöser Transzendenz verbundenen Zunahme unserer Angst vor der unausweichlichen Endlichkeit umzugehen.
Der zum Lebensinhalt erklärte Versuch der Optimierung körperlicher Gesundheit und dem Erreichen der maximal möglichen Lebensspanne gehört meines Erachtens zu den Mitleid erregendsten.
Das Deutsche Ärzteblatt z.B. besteht fast nur noch aus epidemiologischen Studien, in denen man sich an statistischen Korrelationen verschiedenster schluck- und inhalierbarer Dinge mit verschiedensten Körperfunktionen abarbeitet, um dann moralisierend staatliche Eingriffe zu fordern – durch Verbote, Nudging, neuen „Höchstgrenzen“, Gesundheits“kampagnen“…etc.etc.etc.
Leider oder zum Glück gibt es noch keine Prävention vor dem Tod. Genau dies wird aber sublim vorgetäuscht.
Neurotisch.
Das Problem an jeder freiheitlichen Regierungsform war schon immer die Beschränkung der Macht und die Kontrolle der Machtausübenden. Viel interessanter ist es für mich immer, wie die Macht ihre Beschränkung überwindet und die Kontrolle verloren geht.
Alkohol? Meinewegen. Sollte jedoch jemand dadurch zu Schaden kommen, bin ich dafür, dass man euch so richtig die Hosen auszieht. Ihr könnt saufen, aber tragt dann auch die Verantwortung. Nicht nur ein wenig, sondern so richtig.
Ein Scharia-konformes Verhalten.
Das Tragische an dieser Verbotsmanie ist ja, daß sich das Volk diese nicht nur gefallen lässt, sondern aus niedersten Beweggründen, vor allem aus Neid, nach diesen ja ruft, sie inbrünstig einfordert!
Und es werden immer mehr, sie werden immer widersinniger.
Z.B.: Man könnte auch sagen, je besser die Luft wird (verglichen mit den 70er, 80er, 90er Jahren9 desto weiter werden die verschiedensten Grenzwerte nach unten geschraubt ,)
Alkohol, Fleischkonsum, Pommes für Kinder verteufeln, aber „Curvey“ Models feiern. Total Schizo.
Ohne ein entspannendes Gläschen Wein ist der ganze Irrsinn hier doch gar nicht
mehr zu ertragen.
In Maßen genossen der geistigen Gesundheit durchaus zuträglich.
„Es ist nicht leicht, ständig betrunken zu sein. Jeder würde es machen, wenn es leicht wäre.“
– Tyrion Lannister
Peinlich komisch an der neupuritanischen Moral ist auch, dass man auf der anderen Seite Cannabis, also Haschisch, legalisiert. Aber, die Protagonisten der Öko-Religion können natürlich nicht zugeben, dass sie sich an dem Zeug einfach nur legal berauschen wollen statt wie bisher illegal. Nein, das wäre ja völlig unmoralisch, deshalb hat es angeblich „therapeutischen Nutzen“ und wird nur deshalb gebraucht. Schräger geht’s nicht.
Man muss aber zugeben, dass sich die „konservativen“ Trinker mit der jahrzehntelangen Verteufelung des Cannabis hier selbst ins Knie gefi… ähm… geschossen haben.
Den grünen Neopuritanern jetzt Bigotterie und Heuchelei vorzuwerfen ist zwar in der Sache richtig (ist es bei Grünlingen eigentlich immer), aber die meisten sog. Konservativen haben kein moralisches Recht dazu. Sie waren nicht besser.
Ich habe sechs Jahre in Kanada gelebt, und kann daher einen Vergleich ziehen.
Zwar ist auch dort nicht alles Gold, was glaenzt, und die sechs Monate Winter (manchmal wirklich, gefuehlt immer) muss man auch verkraften, und die dortige Buerokratie-Auspraegung kann auch nervtoetend sein… Aber im Grossen und Ganzen habe ich dort die Erfahrung von „Leben und Leben lassen“ gemacht.
Hier in Deutschland: „Geht nicht, gibt’s nicht, koennen wir / duerfen Sie nicht machen…“
In Kanada: „Hmmm…let’s see what we can do about this. And if it doesn’t work, let’s think about an alternative!“
Solange man seine Steuern und Rechnungen bezahlt und keine Leute hinter’m Haus verbuddelt, kann man sein Leben mehr oder weniger so leben, wie man moechte, egal ob allabendlicher Party-Mensch oder Eremit. Man darf in den eigenen vier Waenden seine Sprache, Kultur, Kleidung etc. beibehalten.
Aber draussen, auf der Strasse, hat man sich kanadisch zu verhalten. Und ohne Englisch kommt man nicht weit.
– – – – – –
Eine Einschraenkung: Obiges habe ich von 2008 bis Ende 2014 erlebt. Inzwischen hat aber auch dort die political correctness ihre Auswuechse; eigentlich ging das schon damals los (also frueher als bei uns), war aber irgendwie weder auffaellig noch hinderlich. Und bei einem laengeren Besuch dort letztes Jahr habe ich mehr Kopftuecher und Vollbaerte gesehen als zu meiner Studienzeit. Freunde haben mir gesagt, dass das erst in den letzten zwei, drei Jahren so zugenommen haette und zwar gar nicht mal so sehr von Neuhinzugekommenen, sondern von den schon im Land lebenden Nicht-Kanadiern. Man ist ueber diese Entwicklung, die lt. meiner Bekannten stark von „Oben“ durchgesetzt worden sei, ueberhaupt nicht gluecklich.
Die Probleme in den Grossstaedten sind mit den unseren wohl inzwischen ziemlich gut vergleichbar…
und warum ist es in Kanada so gekommen?
doch eine weltweite Verschwörung? Soros und Erben?
Auf eine gewisse Art und Weise, die ich leider nicht wirklich gut formulieren kann, ist in Kanada (aehnlich wie in anderen anglosaechsischen Laendern) einngrosser Konformitaetsdruck. Irgendwie anders als bei uns, auch wenn es ironischerweise auf’s Gleiche hinauslaeuft.
Ich wuerde halt als Unterschied sehen, dass man bei Anpassung in Kanada trotzdem besser leben kann. Zwar eine Art „nanny state“, die mir DAMALS gegen den Strich ging, weil ich es von Deutschland anders gewohnt war…aber trotzdem ohne diese hier grassierende Bevormundung.
Wie gesagt, es ist schwer zu beschreiben. Kommt auch darauf an, wo man sich befindet, in der (Gross)stadt oder auf dem Land. In Calgary gibt es inzwischen vier grosse Moscheen, die mir zu meiner Zeit einfach nicht aufgefallen waren, weil es fuer mich damals keine Rolle spielte. Bei meinem Besuch letztes Jahr? Stachen sie mir wie Dornen ins Auge…kleine, unschoene Kirchen fuer 264 verschiedene Formen der Christenheit, aber protzigste Halbmond-Gotteshaeuser. Finde den Fehler.
Dieter Rose, Kanada ist weder das heilige Land noch liegt es auf dem Mars. Und im Gegensatz zu den USA ist es eben doch stärker von europäischer Kultur beeinflusst als die USA, eben kein Mini-Kalifornien mit kaltem Wetter. Das Bild, das die meisten von Kanada haben, ist ein Wunschbild aus Vorurteilen und Werbung. Toronto mag sauberer sein als New York, die politische Korrektheit ist aber in Toronto noch schlimmer.
Diese Art zu leben kenne ich auch in Deutschland. Vor 1990!
Eine Schulkollegin meinte neulich, dass wir die zehn Jahre 1995 – 2005 viel mehr geniessen haetten sollen…gerade nach dem Abi 2000. Fuer die Zeit vor 1990, die Sie erwaehnen, war ich noch zu jung. Gerade noch ein bisschen von „der alten Welt“ mitbekommen, auch durch die Grosseltern etc. Wie gerne wuerde ich das mit offenem Auge und Geist erleben wollen (eingedenk, dass auch damals nicht alles Gold gewesen ist, was glaenzte, aber hier im Allgaeu war’s damals einfach net schlecht).
Es stimmt. Kanada war mal in unserer engeren Wahl als Fluchtland. Aber als wir das o.g. Bild im letzten Sommer selbst gesehen hatten sowie uns immer wieder verboten wurde, Kinder auf den öffentlichen Straßen zu fotografieren (2 davon waren immer unsere), dachten wir – Nee, Danke! Das kennen wir schon. Ihr seid aber sicherlich weiter.
Welche Ecke waren Sie, wenn ich fragen darf?
Die Verschleierung und das Tragen von Vollbärten wird dort tatsächlich von der Regierung sanktioniert, oder wie ist Ihre Aussage zu verstehen?