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Selbstbetrug

»Ich war naiv« ist keine Zauberformel gegen Verantwortung

04.02.2019

| Lesedauer: 8 Minuten
Was haben die 15-Jährige, die sich ISIS anschloss, Haltungsjournalisten und mancher Politiker gemeinsam? Sie verteidigen sich damit, »naiv« gewesen zu sein. Spricht ideologisiertes Nichtdenken (»Naivität«) den Handelnden von moralischer Verantwortung frei?

Betrachtet zum Beispiel Eure Nasen. Sie wurden gemacht, um Brillen zu tragen, und man trägt auch welche. Eure Beine: Ihr empfingt sie, um sie zu bestrümpfen und zu beschuhen, und Ihr bestrümpft und beschuht sie. Seht die Quadersteine an! Sie wachsen, um zersägt, behauen, und zum Bau der Paläste verwandt zu werden, derohalben hat unser gnädiger Herr Baron einen gar herrlichen Palast von Quadersteinen; der größte Baron im ganzen Herzogtum muss die beste, bequemste Wohnung haben, und hat sie auch. Die Schweine schuf Gott, damit der Mensch sie äße, essen wir nicht Schweinefleisch jahraus jahrein? – Es ist des Aufklärers Voltaire Schicksal, heute, im Zeitalter empörter Anti-Aufklärung, zuerst für ein Zitat bekannt zu sein, das er weder sagte noch schrieb, sondern das über ihn gesagt wurde (das mit dem Sterbenwollen im Kampf für des anderen Menschen Recht, dieses oder jenes zu sagen) – dabei enthält das, was Voltaire tatsächlich schrieb, durchaus Sprengkraft, so etwa die Zeilen, die den Anfang dieses Textes bilden!

1759 veröffentlichte Voltaire, unter dem Pseudonym Docteur Ralph, Candide oder der Optimismus, und aus diesem Buch stammen obige Zeilen. (Wir sollten Candide dringend heute lesen, ob aufs Neue oder zum ersten Mal; es gibt das Buch natürlich bei Amazon oder auch gratis online z.B. bei zeno.org.)

Der Protagonist des Büchleins ist eine schlichte Seele namens Candide, geboren und aufgewachsen auf einem westfälischen Schloss, von dort aber nach dem Techtelmechtel mit einer traumschönen Prinzessin (»Ihre Lippen begegneten einander, ihre Augen erglühten, ihre Knie bebten, ihre Hände verirrten sich.«) vom Baron von Donnerstrunkhausen aus dem besten aller möglichen Schlösser vertrieben (»… diese Ursach‘ und diese Wirkung erblickend, jagt‘ er Candiden mit derben Fußtritten zum Schlosse hinaus«).

Candide wurde von einem Lehrer namens Pangloss unterrichtet; »Pangloss« ließe sich als Allessprecher übersetzen, und Pangloss ist Anhänger und Prediger der Leibnizschen Lehre von der Besten aller möglichen Welten und auch sonst einigem, das beim einfach gestrickten Schüler Candide tiefe Wurzeln schlägt:

Pangloss lehrte die Metaphysiko-theologo-kosmolo-nigologie; bewies mit der stärksten philosophischen Suade, daß ohne Ursach keine Wirkung sein könne, und daß in dieser besten aller möglichen Welten das Schloß des gnädgen Herrn Barons das schönste aller Schlösser sei… (Voltaire, Candide)

Der durch Natur und Erziehung bedingt gleich doppelt zu Naivität neigende Candide ist aus seinem »irdischen Paradies« vertrieben, und so macht er sich auf, Welt und Länder, wie sie wirklich sind, zu entdecken; das Böse, das Leid, den Krieg, und so weiter:

Zuerst rissen die Kanonen auf jeder Seite so ein sechstausend Mann nieder, alsdann säuberte das Musketenfeuer die beste aller möglichen Welten von so ein neun- bis zehntausend Schurken, die deren Oberfläche angesteckt hatten. (Voltaire, Candide)

Die zitierte Passage ist nicht die brutalste, wahrlich nicht – es gibt brutalere. Mit großer Mühe versuchen Candide und sein Lehrer, selbst grobes Leid optimistisch und nach einem Prinzip von Ursache und Wirkung wegzuerklären.

Candide findet sich in Portugal wieder, just zum Zeitpunkt des großen Bebens:

Feuer- und Aschenwirbel bedeckten die Gassen und öffentlichen Plätze; die Grundfesten der Häuser wichen aus den Fugen, Giebel, Dächer stürzten herab, die Häuser zerschossen in Schutt und Trümmer, und dreißigtausend Einwohner jegliches Geschlechts und Alters erlagen unter selbigen. (Voltaire, Candide)

Auch im absurden Leid jenes Unglücks will Pangloss seine Lehre unterbringen:

Pangloss tröstete die Anwesenden und gab ihnen die Versicherung; dass es gar nicht anders sein könnte, weil die Welt aufs beste eingerichtet sei. Denn, sagte er, wenn zu Lissabon ein unterirdischer Brand ist, kann keiner zu Wien und Berlin sein, sintemal es unmöglich, dass ein Ding an mehr als an einem Orte zugleich sein kann, alldieweil alles, was da ist, gut ist. (Voltaire, Candide)

Man sucht Schuldige, und man findet sie:

Während des Gesangs ward Candide nach Noten mit Ruten gestrichen; der Biskajer und die beiden Speckverächter verbrannt, und Pangloss wider allen Schick und Brauch aufgehängt. Und unter der Erde begann von neuem ein grässliches Gerassel und Geprassel. (Voltaire, Candide)

Der Träumer Pangloss stirbt an seinen Träumen, der naive Held Candide kommt mit Schlägen davon, immer wieder, denn mit ihm sollen auch wir Leser noch wachsen dürfen.

Die Geschichte Candides – des Buches wie des Helden – ist die Geschichte des Scheiterns des blinden Optimismus an der blutigen Realität, oder, eine bekannte Erklärung der Aufklärung aufgreifend: das Herausgehen des Menschen aus seiner Naivität.

Glaubenssätze

Wenn eine schlimme Epoche zu Ende geht, fragt man sich stets, wie es dazu kommen konnte. Auf dem Banner der Gutmenschen steht noch immer Merkels »Wir schaffen das«, – es ist ein Glaubenssatz. So wie die Nase laut Pangloss geschaffen wurde, um eine Brille zu tragen, so hat im Glaubensgebäude linksgrünen Wahns die Migrationswelle den Sinn, dem Westen eine Gelegenheit zur praktischen Nächstenliebe zu geben – nicht die Migranten sollen uns dankbar sein, heißt es, sondern wir den Migranten, dass wir helfen dürfen.

Der Wir-schaffen-das-Irrglaube, täglich widerlegt von den längst nicht mehr zu zählenden »Einzelfällen«, nimmt im Geist einen Bezug auf 1. Korinther 10,13b (»Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt«), auch das ein Glaubenssatz.

Candide – Buch wie Held – sind zu Beginn erfasst von einem kindisch-simplen, und dabei erstaunlich selbstbewussten Glauben an eine im Kern gute Welt, also an die Güte aller Fremden, an die banale Gerechtigkeit von Ursache und Wirkung, an die metaphysisch garantierte Möglichkeit des spontan als moralisch empfundenen Wünschenswerten, selbst wenn es aller Erfahrung und auch nur der blanken Mathematik widerspricht. Das Gruselige bei Voltaires Candide wie bei den Gutmenschen von heute ist, dass ihr fanatischer Glaube nicht nachlässt, selbst wenn Frauen vergewaltigt und bis zum Tod misshandelt werden, selbst wenn Leid die Welt erfasst und die Mächtigen ihrer Willkür freien Lauf lassen.

»Ich war etwas naiv«

Kaum ein anderer meiner Texte hat so viel Wut der Wir-schaffen-das-Fraktion auf sich gezogen wie »Die Schuld der Gutmenschen« von 2017; ich gebe den »Gutmenschen« eine moralische Mitschuld an den blutigen Folgen ihrer quasi-militanten Gesinnungsethik.

Wahrlich nicht alle, aber einige der Verblendeten beginnen die Verbindung zwischen ihrem Handeln und den unmittelbaren Folgen ihres Handelns zu ahnen. Doch, Gutmenschen und ihre geistigen Verwandten sind Gesinnungsethiker, das heißt, dass die moralische Gesinnung (sprich: das Bauchgefühl) im Zeitpunkt der Handlung einen freispricht von der Verantwortung für die schrecklichen Folgen, selbst wenn diese mit einem Minimum an Realismus und Verstandeseinsatz abzusehen und damit zu verhindern gewesen wären.

Der Gesinnungsethiker gesteht nicht moralische Schuld ein, sondern verweist auf die Pflicht ein »freundliches Gesicht« zu zeigen. Wenn der Zusammenhang des eigenen Fanatismus und der schlimmen Folgen gar nicht mehr zu leugnen ist, hat der moderne Moralist eine neue Selbstfreisprechung gefunden, die der äußeren Form nach wie das Zugeben von Schuld klingt: Er/sie räumt »Naivität« ein.

Man sagt Sätze wie »Ich war ein wenig naiv« oder man verteilt feige die eigene moralische Schuld auf viele Schultern: »Wir waren alle zu naiv«, und es klingt wie ein Schuldeingeständnis, aber es klingt eben nur so.

Die Damen vom Orakel

Seit Jahrtausenden schon erleben wir eine merkwürdige Besessenheit der Eliten mit jungen Mädchen und Jungfrauen, speziell mit deren angeblichen magischen Weisheit und prophetischer Gabe.

Im Orakel von Delphi wurde die Pythia, also die amtierende weissagende Priesterin, wohl mit Gasen und Ritualen in eine Trance versetzt, um dann ekstatisch ihre Orakel auszustoßen. (Aus verschiedenen Gründen soll man in einer späteren Phase des Orakels von jungen auf ältere Damen umgestiegen sein.) – Die Sprüche des Orakels waren meist unverständlich, mussten also von Priestern interpretiert werden – man kann sagen, dass die Pythia ein Werkzeug in der Hand von Männern war, die sich ihre Reize zu Nutzen machten, um eine Agenda zu bedienen.

Auch heute bedienen sich mächtige Strippenzieher des publizistischen Reizes junger Mädchen, um politische Ziele an Wahrheit und Wissenschaft vorbei anzutreiben, seien diese Ziele ein Krieg gegen den Irak oder einer gegen Vernunft und westlichen Wohlstand.

Was von der Rationalität 15-jähriger Mädchen zu halten ist, sehen wir etwa am Beispiel der deutschen Drittfrau eines ISIS-Kämpfers aus Leipzig. »Leonora war 15 Jahre alt, als sie vor vier Jahren aus Deutschland nach Syrien reiste, um sich der Dschihadistenmiliz ISIS anzuschließen«, schreibt bild.de, 2.2.2019.

Die Erklärung, warum sich Leonora den Terroristen anschloss?

„Ich war ein wenig naiv. Ich war gerade erst zwei Monate zum Islam konvertiert“ (…) (bild.de, 2.2.2019)

Ja, stimmt schon, »ich war ein wenig naiv« ist eine passende Überschrift – die Frage ist aber, wer die moralische Schuld an ihrer Naivität trägt.

»Sei’s drum.«

Aus der katholischen Kirche hört man immer wieder von Missbrauchsskandalen, seit gefühlt ewig schon – was erwartet man denn, wenn man Männern den Sex verbietet? Wie aber suchen Kirchenvertreter nach Selbstfreisprechung, warum die Kirche nicht früher und nicht entschiedener dagegen vorgeht? Wir ahnen es: Man sei »naiv« gewesen (religion.orf.at, 1.2.2019).

Naivität klingt besser als Fanatismus oder verantwortungsloses Wegschauen. »Ich war etwas naiv« klingt besser als, »ich habe komplett verantwortungslos gehandelt und trage Schuld am Leid«. Merkel hat ja praktisch wörtlich formuliert, dass ein Land, in dem man sich für eine Politik des »freundlichen Gesichtes« – sprich: Naivität – entschuldigen muss, nicht ihr Land sei (welt.de, 15.9.2015 titelt dazu treffend: »Merkel versteht die Welt nicht mehr«).

Man könnte die Frage stellen, wie viel Mitschuld deutsche Haltungsjournalisten an den Folgen gutmenschlicher Politik tragen, immerhin haben sie mit moralisierenden, schönfärberischen Refugees-Welcome-Texten de facto Deutschland als All-Inclusive-Paradies vermarktet.

Wie stellen sich Journalisten dieser Frage, wie stellen Sie sich der Frage nach moralischer Verantwortung? Der in Haltungsfragen über jeden Zweifel weitgehend erhabene Peter Huth von der Welt am Sonntag reflektiert eines seiner Stücke von damals so:

Der Text wirkt vielleicht naiv. Und notorische Besserwisser werden sagen, dass sie das alles schon immer hätten kommen sehen, und sich in neuen apokalyptischen Szenarien ergehen. Sei’s drum. (Peter Huth in welt.de, 2.2.2019)

Ein vulgäreres Bekenntnis zur so eiskalten wie tödlichen Gesinnungsethik habe ich selten gelesen – man spricht sich von aller Schuld frei, wissend und sehend, dass man an der Realität vorbei schrieb.

Es wirkt auf mich fremd und gruselig, Selbstberauschtheit, diese Gewissheit, selbst dann richtig zu liegen, wenn man nachweislich falsch lag – man lag nicht falsch, man hat nicht schuldhaft Augen und Verstand verschlossen, man war »naiv«.

Um Herz und Verstand

Die Guten waschen sich, moralmetaphorisch gesprochen, das Blut der Opfer gutmenschlicher Politik mit dem Verweis auf ihre Naivität von den Händen. Diejenigen aber, die sich eben nicht die selbstgewählte Dummheit auf die Fahne schreiben, und welche noch immer um Herz und Verstand des einst aufgeklärten Westens kämpfen, die thematisieren immer wieder und immer deutlicher die gefährliche Naivität jener, die sich für klug und gut halten.

Der Beispiele sind viele, nehmen wir etwa einen aktuellen Text aus Tichys Einblick zum »World Hijab Day«:

Erdogan würde sich über die Naivität der deutschen oder europäischen, vor allem eigentlich christlich geprägten Frauen, innerlich ins Fäustchen lachen. (tichyseinblick.de, 3.2.2019)

Naivität als Code

Trotz des allabendlichen Wir-schaffen-das-Sounds aus dem Staatsfunk ist es dank Internet heute schwer, zu sagen, man habe nichts gewusst, also braucht es eine Selbst-Entschuldigung, die wie ein Schuldeingeständnis klingt, aber doch betont, man hätte die richtige Gesinnung dabei gehabt.

»Wir waren alle naiv«, sagt Alice Schwarzer (cicero.de, 2016/2017). Es ist falsch, eine Unwahrheit, außer »wir« schließt nur Prominente und Propagandisten ein, doch immerhin gehört Schwarzer zu jenen, denen die Naivität schnell und lobenswerterweise abhandenkam, wofür sie von den Naiven und Guten übelst attackiert wurde und wird.

Es ist wenig überraschend, dass auch Merkel ihre Verantwortung via »wir« und »naiv« zu »vergesellschaften« sucht, wie es Tiedje bei nzz.ch, 20.8.2018 treffend formuliert.

Naiv zu sein ist Code für das Freisprechen seiner Selbst für die Folgen des eigenen Handelns, und manche wie die ordensbehangene Dunja Hayali (die vom ZDF mit dem Stichwort »Haltung« beworben wird) nennen sich selbst halb-ironisch (aber eben nur halb) wörtlich »naiv« (@dunjahayali, 15.6.2018, archiviert).

Seinen Garten bestellen

Wird der Westen seine Naivität ablegen? Wird und kann es in Deutschland gelingen, an Staatsfunk und Haltungsjournalisten vorbei, in die Wohnzimmer und in die Debatte einzudringen und den Leuten das so angenehm wärmende wie zugleich tödliche Federbett von oben verordneter Naivität wegzuziehen?

Candide selbst kommt im Laufe der Geschichte zu Verstand und zu Sinnen. Er lässt den blinden Optimismus fahren und lernt realistischere Perspektiven auf Welt und Menschheit kennen. Es wird eine Reihe alternativer Denkansätze vorgestellt, und der Aufklärer Voltaire lässt offen, welche Philosophie er an die Stelle des zwanghaften Optimismus stellen will.

Das Buch endet mit diesen Worten:

»Gut gesagt! Recht gut! sagte Candide, allein wir müssen unsern Garten bestellen.« (Ich habe Ähnliches als Lied der Innenhöfe beschrieben.) – Zuvor ruft Candides neuer Kompagnon Martin auf: »Lasst uns arbeiten, ohne alle Vernünfteleien, sagte Martin. Das ist das einzige Mittel, sich das Leben erträglich zu machen.« – Es ist ein kleines Gut, an dem sie arbeiten wollen, und, ja, an seinen relevanten Strukturen zu arbeiten, das scheint mir tatsächlich der Weisheit letzter Schluss – manche interpretieren den zu bestellenden Garten als den Garten Eden, und ich frage: Ist das nicht eins, der eigene Garten, der wohlgeschützte Innenhof, und das mythische Paradies?

In Büchern liegt es am Autor, ob die Dinge ein gutes Ende finden, und ob der Held etwas Nützliches aus all dem Aufruhr lernt. In der Gesellschaft, im richtigen Leben, und gerade in der Demokratie, liegt es an den Bürgern und Wählern, an uns selbst.

Ist dies die beste aller möglichen Welten? Nein, definitiv nicht. Doch, sie kann eine bessere Welt sein, und ob sie es wird, das liegt – zum Glück! – an uns, den Helden dieser Geschichte.


Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com.

Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.

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29 Kommentare

  1. Die Geschichte von Candide passt wirklich sehr gut.
    Auch augenfällig: Der naive Candide war immer derjeniger, der ständig zahlen musste. Nur aufgrund seiner Schätze vom Eldorado (=Ersparnisse) konnte er das weiter durchziehen. Dabei wurde er immer wieder auch bestohlen.

    So lässt sich das auch auf die Realität übertragen. Die naiven Wähler (und Nicht-Wähler) und das Volk zahlt mit seinen Ersparnissen für alle Entscheidungen und Konsequenzen. Wir werden – mit viel Glück – am Ende auch nur noch einen kleinen Garten bestellen können.

    Die Sprachblume Merkels, dass ein Land, welches naiv ist, nicht ihr Land sei, sagt doch auch viel aus: Sie wurde erneut – trotz oder gerade ? – wegen Ihrer Politik und Entscheidungen abermals und abermals wiedergewählt. Der grobe Verlauf bei einer Wiederwahl war – trotz vieler Beschönigungen und auch leerer Versprechen – klar vorhersehbar. Und das wurde lt. Wahlergebnis auch so von der „Mehrheit“ gewollt. Verschärfend dazu: Es ist doch eh ihre letzte Amtszeit. Warum soll sie sich mehr um andere bemühen; eher doch: Wie geht es mit Ihr selbst weiter? (‚Meine Kleider sind mir näher als deine!‘)

    Was mich sehr ärgert ist, dass ich als Bürger für den Mist auch in Verantwortung gezogen werde. Ich habe nicht für diese Politik gewählt, sondern für eine andere. Ich möchte diese Entscheidungen nicht bezahlen, werde aber gezwungen. Gerne würde ich das wahnsinnige Land verlassen, wenn nicht Beruf & Familie einen binden würde. Abhauen könnte ich, wäre aber (noch) nicht vereinbar mit (m)einem Verantwortungsbewusstsein in dem Rahmen, wo ich entscheiden kann.

  2. Ich war auch mal Naiv, so um 1976 in der DDR. Wenn ich wieder mal meine Ideen von mir gab sagte mein Vater immer: Geh du erst mal arbeiten! Ich machte meine Lehre und kam ins Berufsleben und somit in der Realität an. Mit 20 war meine Naivität verflogen, verdrängt durch die Realität. Ich war damals sowas wie an der Basis der arbeitenden Bevölkerung und lernte wie das Leben wirklich aussieht. Das Problem sind heute die jungen Menschen die in der Schule auf Naivität getrimmt werden und dann sofort an die UNIs wechseln. Im Studium schließt man sich Studentenbewegungen an und die sind straff GrünLinks. Selbst wenn sie es nicht tun werden sie beeinflußt und müssen im GrünLinken Strom mitschwimmen. Wenn diese Studenten, die irgendwas außer MINT studiert haben so um die 30 ihr Studium abgeschlossen, wenn nicht einfach abgebrochen, haben die nie etwas wirklich geschaffen. Sie waren immer nur Nutznießer.
    Meißt wurde irgendwas mit Medien oder Geschwätzwissenschaften „studiert“ und man geht entweder in die Politik oder findet seine Niesche im Sozialsystem als Betreuer oder in der Asylindustrie als Schwafelbeschäftigter.
    Leute wie die Roth oder ** Hofreiter** als naiv zu bezeichnen trifft es nicht im Ansatz. Vielleicht Bildungsverweigerer oder Intellegenzabstinenzler könnte ich mir vorstellen. Letztendlich ist es egal, wir alle werden den Schierlingsbecher bis zur Neige leeren. Wohl bekomms!!

  3. Die Suche nach der besten aller möglichen Welten treibt uns an und nicht das Bestimmen der jenigen Welt…das Alternative „SUCHT“….die Alternativlosigkeit „BESTIMMT“.

  4. Ich war ein kleines bischen naiv-, oder wie der Berliner sagt; „Ick wars nich jewesen, Merkel wars“. Aber bis dahin ist es wohl noch ein Stück.

  5. „In der Gesellschaft, im richtigen Leben, und gerade in der Demokratie, liegt es an den Bürgern und Wählern, an uns selbst.“
    Nein, bzw. ja, der Bürger „wählt“, aber er wählt eben „nur“ das Bild welches ihm medial päsentiert wird, das heißt unbewusst insbesondere auch entsprechend das nicht gesagte/beworbene über eine Person oder Partei. Das Vermitteln/Überbringen eines vollständigen und realen Bildes ist Aufgabe der Medien mit Hilfe der Politik.

    Das heißt es liegt eben nicht nur an den Bürgern, der Bürger hat „lediglich“ die Pflicht sich ausreichend und breit zu informieren und dann sein Kreuzchen zu machen.

    Das nennt sich Arbeitsteilung(ein merkmal intelligenter Systeme/Prozesse).
    In diesem demokratischen Kontext Arbeitsteilung zwischen Bürger, Journalist, Politiker.
    Demokratie ist keine Spaßveranstaltung, Demokratie ist Arbeit.

    Ich kann zu keinem Zeitpunkt erkennen dass man den Bürgern in diesem Kontext unehrlichkeit vorwerfen könnte, höchstens Faulheit, ergo falsche Informiertheit bzw. nicht Informiertheit aus Eigenverschulden.
    Dann sind da aber noch die Gruppen von Journalisten und Politikern ganz bestimmter Ausprägung.:
    Unehrlichkeit und Vermischung bzw. Austausch von beruflicher Professionalität und privaten Ansichten sind bei dieser Art von Journalisten wie Politikern nicht nur dem Gefühlten Eindruck nach komplett durcheinander geraten.
    Bei Polikern anders als bei den Medien Leuten.
    Aber in beiden Fällen ist es die Unehrlichkeit gegenüber der Realität.

    Bei Journalisten wie Politikern, beides Berufe, mangelt es an Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Verantwortung gegenüber der Realität, man hebt/setzt sich lieber ab, alles andere ist/sei doch langweilig und außerdem Arbeit.
    (Das ist die eben zunehmend gefährliche, westliche Dekadenz und dümmliche Abgehobenheit der Entscheider auf medialer und politischer Seite.
    Die mediale und politische Seite mit zunhemender Ausweitung auf die Legislative, so verkommen skrupellos, selbstgefällig geht man mitlerweile vor)

    Der Bürger macht sein Kreuzchen selbstverständlich ausschließlich privat; Wähler sein ist kein Beruf.
    Vllt. ist es der Neid oder die Missgunst auf all die wählenden Bürger, die fehlende Abgrenzung einiger Berufs-Journalisten und Berufs-Politikers dass sie ihre privaten Ansichten von ihrem Beruf und damit von den vielen ihnen potentiell widerspechenden Simples-Wähler-Kreuzchen trennen müss(t)en, aber eben nicht können, nicht dazu in der Lage sind – was sich ums Mindeste als eine vorsätzlich fahrlässige oder fehlende Folgenabschätzung werten lässt.

    Da die Bürger zunehmend dieser linksgrünen medialen Manipulation/Propaganda ausgesetzt waren und sind gibt es natürlich auch manipulierte Bürger die entsprechende beeinflusste Kreuzschen gemacht haben.
    Ursächlich in der Manipulation durch Medien und Politik.
    Dabei müsste die Justiz längst einschreiten, tut sie aber nicht, os sie gar ebenso zunehmend erfasst, unterwandert, involviert.

    Von dümmsten, verblendeten Menschen, die meinen das „Strahlendste“ auf den ersten Blick als „gut“ daherkommende sei das alleinige und das besste „Gute“. Die erste „Strahlendste“ „Lösung“ insbesondere auch weil die (dümmlichen)Schuldkomplexe der Vergangenheit damit so „schön“ verstreichelt würden – um der Außenwirkung willen.
    In diesen schnellen Zeiten geht es vielfach nur um dieses schnelle Bild nach Außen. Stichwort Oberflächlichkeit.
    Merkel’s Raute dazu ist ein prägendes Indiz, dass auch gerade Fr. Merkel tatsächlich derart einfältig gestrickt ist; wie Marketingfuzzies die ihr zu einer derartigen Markenzeichen-Symbolik geraten haben oder raten würden. Sie nutzt/macht ihr Raute und Bürger, Medien, Politik verklären derartiges als irgendwie positiv, als „wertvoll?“. Ich finde derartig symbolisch kleine Marker eher entlarvend und sie zeigen nur wie lächerlich einfach diese Menschen doch gestrickt sind.
    In Summe ergibt das ein zunehmend hässlich, schlechtes Bild auch in diesem thematischen Kontext – der Bürger natürlich in Teilen daran schuld, aber andere haben derart Fehler zum Beruf gemacht.

  6. Ich war naiv.
    Ich hab‘ das nicht gewollt.
    Ich hab‘ das nicht gewußt.
    Ich hab‘ doch nur Befehle ausgeführt.

  7. » Ich war naiv «

    Das mag nach allem nicht ausreichen, bei weitem nicht – aber ist es nicht wenigstens ein Anfang? Wie soll etwas werden, wenn es nicht anfangen darf, weil es gleich wieder vom größten aller Onlinemoralisten pauschal zusammengetrampelt wird? Es gibt besseren Umgang mit beginnenden Einsichten als die Behauptung, dass es keine sind.

    Herr Wegner, Sie haben selber auch mindestens einen größeren, für einen Denker wie Sie wirklich unverständlichen, eindeutigen Fehler begangen, und er besteht aktuell weiter. Er gehört zentral zu Ihrem Fach und Ihren Intentionen. Vielleicht haben Sie nie darüber nachgedacht, ja gar nicht die Idee gehabt. Ich habe mir überlegt, ob ich Ihnen die sehr vergleichbare Parallele hier unter die Nase reiben soll, aber mich entschlossen, es zunächst zu lassen. Sie könnten ja selber noch draufkommen (wollen).

    Manchmal gilt: Si tacuisses, philosophus mansisses.

  8. ….und dennoch, oder gerade jetzt, ist Optimismus Pflicht! Ich unterstelle Ihnen optimistisch zu sein. Es ist der Impuls, der Ansporn, der die Kapitulation ablehnt und Sie zu Ihren wahrhaftigen und vortrefflichen Beiträgen anregt. Was auch immer Sie anspornt, machen Sie weiter!

  9. Einer 15jährigen gestattet man naiv zu sein. Das ist die Jugend und sie darf es sein. Dann kommt das reale Leben, der Mensch übernimmt immer mehr Verantwortung für sein Tun und wird erwachsen. Wer dann noch immer naiv ist benötigt Hilfe zum Leben. Naive Menschen fallen auf Betrüger herein und betrügen sich nicht selbst.

    Ich finde den Autor hier selbst recht naiv. Denn auch Bürger und Wähler können nun mal nur das wählen was sich zur Wahl stellt. Alternativ müsste man von jedem Einzelnen verlangen sich selbst zur Wahl zu stellen.
    Nein, man kann nicht die Verantwortung der Regierenden einfach zurück reichen an die Wähler. Die sind nicht für das Handeln der Gewählten verantwortlich, denn sie durften daran glauben, dass sich die Gewählten an ihre Aufträge und Eide halten, da dass so üblich ist unter Erwachsenen.

  10. Naivität = Nicht Zurechnungsfähig (nicht nur vor Gericht)

  11. Früher wurde diese „Naivität“ durch die Herrschaft der „alten, weißen Männer“ eingedämmt, die bei solchen Exzessen eine finale Weisungsbefugnis hatten. Nachdem diese Vetomacht durch die Gleichberechtigung gebrochen wurde, muss sich ein neues Gleichgewicht in der Gesellschaft herausbilden.

    Dazu gehört eben auch das man „sich die Finger verbrennt“. Die Ursache und Wirkung Kausalität muss stringent erhalten werden …

  12. Die Verantwortlichen „ Eliten“ sind nicht naiv, sondern verfolgen völlig emotionslos und eiskalt berechnend ihren inzwischen doch hoffentlich bekannten Plan. An Fehler zu glauben, wäre naiv. Dass Frau Merkel erfolgreich! so tut, als ob, ist ihrem Typus, ihrem Geschlecht, ihrem „ Training“ und ihren Beratern zu danken. Exakt dieses Gesamtpaket mit einer „ Sprache“, die sowohl dem Unvermögen wie auch einer geschickten Marketingstrategie geschuldet ist, macht sie bei den Kreisen, um die es ihr machttaktisch geht, so „ beliebt“. Tatsächlich naiv im eigentlichen Sinne des Wortes sind die, die ihr so bedingungslos folgen wie Gläubige ihrem Heiligen oder besser ihrem Messias. Diese Naivität ist nicht gespielt oder wird vorgetäuscht , sie ist tatsächlich vorhanden. Vorhanden in einer westlichen und feminisiert/ infantilen Gesellschaft ( die „ Verbindung beider Attribute kann man unter anderem bei Schopenhauer nachlesen, einer der im Unterschied zu anderen großen Philosophen auch praktische Erfahrungen gemacht hat), wie es vor allem diese deutsche ( geworden ) ist. Damit ist ein großer Teil dieser Gesellschaft ein nahezu ideales Objekt bestimmter Verführungen ( nicht nur in der Politik übrigens ) bei geeigneten VerführerInnen unter exakt der Ansprache der mentalen Triggerpunkte“, insbesondere des Belohnungssystems. Eine Gesellschaft, die jede Reife, jedes Erwachsenwerden scheut, die „Mutti“ braucht und jede Verantwortung vermeidet, zugleich aber nach sofortiger ! Belohnung giert, kann nur naiv bleiben, wobei das System einiges dafür tut, sie von klein auf zusätzlich dumm, aber gläubig zu halten. Die Qintessenz: Die nicht naiven Eliten wollen es so, wobei sie ihre Maske durchaus auch lüften, und grosse Teile der Gefolgschaft können nicht ( mehr ) anders, eine Art unfreiwilliger Demonstration im größeren Stil des wahren ( kognitiven ) Entwicklungsstandes des homo ? ( gar nicht ) sapiens.

  13. Kinder und Jugendliche dürfen naiv sein! Das Problem sind die Erwachsenen, die in ihren Rollen als Eltern, Erzieher, Lehrer, Sozialpädagogen usw. die Moral über die die Vermittlung von tradierten Werten stellen, und über Belohnung des moralischen Verhaltens/ Aussagen eines Kindes dann dieses Verhalten verfestigen. Wenn Erwachsene Schulschwänzern zujubeln, weil sie aus moralischen Gründen schwänzen, dann gehe ich davon aus, dass die Kinder nochmehr moralische Gründe für Schulverweigerung finden. Wie wäre es mit Schule schwänzen, bis Trump weg ist? Gibt bestimmt viel Beifall von den grünlinken Moralisten!
    Die eigentlichen Spinner sind die Erwachsenen, die völlig hirnlos einer moralischen Weltrettungsphantasie hinterherhecheln, und den Schwachsinn dann den Kindern diktieren, und die nicht ansatzweise mal bereit sind, andere Sichten zuzulassen. Aber Herr Wegner, das wird ein schlimmes Ende nehmen, und dann will es keiner gewesen sein. Wie nach dem Ende des 2.WK, da gab es plötzlich keine Nazis mehr. Der Unterschied ist nur, heute kann man via Internet die Ideologen auch nach einem Crash identifizieren, und die ideologischen Entscheidungsträger zur Verantwortung ziehen.

    • Genau-, „Ich wars nicht jewesen, der Adolf hat mich dazu gezwungen“!
      Alle warn im Widerstand. Genau wie nach 89. Keiner war bei der Stasi. Keiner war IM. Alle weg.

    • Das Problem sind „Erwachsene“ die nie über das Stadium Naivität hinaus gekommen sind. Ich glaub ein Schlager hieß mal so: Ich wollte nie erwachsen sein! Es ist doch so schön in der kindlichen Naivität zu verharren als sich der unbequemen Realität zu stellen. Der Naivität begegnen wir auf Schritt und Tritt. Ob es junge Mädchen sind die die Abschiebungen von Kriminellen verhindern wollen oder Beziehungen mit IHEREN lieben Flüchtilanten eingehen. Die Naivität wird in unserem Ver-Bildungssystem gefördert denn so kann man kritisches Denken durch Wohlfühlverhalten ersetzen. Welche Regierung wünscht sich nicht ein Volk welches in seiner naiven Wohlfühlblase lebt? Nur, wann die platzt, und das wird sie, steht noch nicht fest. Dann irren Menschen durch unsere Straßen und rufen: Das habe ich doch nicht gewollt!!!!

  14. Die Naivitätskarte wird aber aktuell von der Justiz ausgespielt.

    Und so ist es eher unerheblich, was die jeweiligen Täter behaupten.

  15. …….s0, wie candide ergeht´s einem, der glaubt alles wäre auf das beste eingerichtet!
    und den anderen erst recht!……

  16. Unser Regierung wird sich auch als Naiv rausreden, wenn alles verkackt ist.
    Dieselkrise
    Asylkrise
    Energiewende
    usw.

    Ach, wir waren ja soooo naiv!

  17. Eine interessante These finde ich, dass durch den Austausch kleinerer bis größerer Bevölkerungsanteile in den nächsten Jahrzehnten auch die Erinnerung an den Holocaust verschwinden wird. Dieses Erinnern, die Verantwortung oder das Schuldgefühl wird verschwinden und in diesem Fall auch zurecht, denn diese Familien hatten tatsächlich nie etwas mit dieser Zeit zu tun. Wenn man so will, kommt es zu einer finalen Vergangenheitsbewältigung.

    • Die Hinzukommer bringen aber ganz andere Brutalitäten aus deren Vergangenheiten mit.
      Unreflektiert, unbesprochen und unbewältigt zudem.
      Und das erneute trennen und sortieren, diesmal in „Gläubige“ und „Ungläubige“ findet seinen Raum? Und die immer gültigen, zur Umsetzung verpflichtenden Wahrheiten, bis hin zu den Schwertversen, gestalten dann grundlegend die „gemeinsame“ Zukunft?

  18. Ich habe die Deutschen immer dafür bewundert, streng zu sein, sich an Regeln zu halten, zu prüfen usw. Aber davon scheont nichts mehr übrig zu sein: jeder darf ungeprüft ins Land und man klopft sich dafür noch auf die Schulter. Die Gutmenschen nehmen alle Mitbüger in Sippenhaft ob ihres Tuns und Wählens. Wahrscheinlich aber habe ich mich einfach in „den“ Deutschen geirrt.

  19. „Naiv“ steht wie der Sozialismus ausschliesslich für die komplette Abgabe von Selbst-Verantwortung an Andere.
    Diese Heuchelei durch und durch ALLER Gutmenschen und selbsternannten Weltverbesserer, ist jedoch nichts anderes als schlecht getarnte Faulheit und Neid – auf Kosten der anderen und zugunsten der selbsternannten Gutmenschen und ihrer Selbstbestätigung, die sie sich mangels eigener Leistung im Unterdrücken anderer holen müssen.

    Da die linke „Argumentation“ dazu reichlich undurchdacht, durchsichtig und oberflächlich ist, müssen die Linksgrünextremen, wie aktuell, die freie Meinungsäusserung beschneiden und Druck ausüben, um nicht ihrer „naiven Macht“ verlustig zu werden.

  20. Das Schlimme ist, das sich diese Gutmenschen „Naivität“ nur sich selbst genehmigen.
    Anderen wird sie grundsätzlich abgesprochen. Die unter Hitler hätten es wissen müssen!, so deren Aussage der Moralisten.
    Damals wie heute sind es die Propagandamedien welche die Richtung vorgeben. Nur waren die Alternativen Informationsquellen damals nicht vorhanden. Heute können die Gutmenschen sich nicht rausreden.

  21. Danke Herr Wegner.
    „Der Text wirkt vielleicht naiv. Und notorische Besserwisser werden sagen, dass sie das alles schon immer hätten kommen sehen, und sich in neuen apokalyptischen Szenarien ergehen. Sei’s drum. (Peter Huth in welt.de, 2.2.2019)
    Ein vulgäreres Bekenntnis zur so eiskalten wie tödlichen Gesinnungsethik habe ich selten gelesen – man spricht sich von aller Schuld frei, wissend und sehend, dass man an der Realität vorbei schrieb.“ Sehr schön, auch wie er in seinem Bekenntnis doch noch einen Seitenhieb auf „Andersdenkende“ verpackt.
    „Es ist wenig überraschend, dass auch Merkel ihre Verantwortung via »wir« und »naiv« zu »vergesellschaften« sucht, wie es Tiedje bei nzz.ch, 20.8.2018 treffend formuliert.“ Besonders gut gefällt mir die „Vergesellschaftung des „wir“. 🙂 „Ordne deine Kreise“

  22. Ob jemand wegen Naivität freigesprochen werden soll oder nicht, ist Ansichtssache.
    Wobei der schon klar war, dass es nach den Maßstäben dieses Landes hier nicht gut ist. Es war ihr im jugendlichen Abenteurertum schlicht egal.
    Was aber keine Ansichtssache ist:
    Spricht man diese eine Person frei, ist das ein Freibrief für alle zukünftige Personen, egal, was sie machen.
    Verurteilt man aber diese Person, ist das eine Botschaft an alle: Sich in Zukunft genau zu überlegen, welche Entscheidungen man trifft. Für kurzzeitige emotionale „Glücksgefühle“ muss man unter Umständen einen lebenslangen Preis zahlen.

    • Eltern haften für ihre Kinder.
      Überhaupt stellt sich die Frage, wo die Eltern in diesem Fall waren. Eine 15 Jährige konvertiert nicht „einfach so“ zum Islam.

  23. Ja genauso naiv wie all diese zum Teil 12, 13 und 14jährigen Freitagsschulschwänzer die ja die Weisheit gepachtet für die Energiewende zu demonstrieren.

    • Man sollte sich die Leute ansehen, die das alles organisieren und sich dann hinter den Kleinen feige verstecken.

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