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METZGERS ORDNUNGSRUF 05-2019

Energiewende: „Oh Herr, schmeiß‘ Hirn runter!“

31.01.2019

| Lesedauer: 3 Minuten
Der schrille Erregungspegel im Netz zur „Klimakatastrophe“ korrespondiert mit einem energiepolitischen Aktionismus, der ohne Sinn und Verstand agiert.

Die individuelle Interaktionsfähigkeit in der allzeit bereiten Smartphone-Welt scheint unsere Gesellschaft systematisch am Austausch von fundierten Informationen und Argumenten zu hindern. Denn die „Like“- oder „Dis-Like“-Funktion, der erhobene oder gesenkte Daumen, die dahingeklatschte Twitter- oder Facebook-Nachricht oder die fotografierten Spanner- oder Gaffermomente haben mit Interaktivität, mit persönlicher und direkter Auseinandersetzung nichts, mit vorurteilsbeladener Selbstbestätigung oder Selbstdarstellung aber sehr viel zu tun. Um Argumente geht es fast nie, um pauschale oder individuelle Diskreditierung dafür um so öfter. Die katastrophale Wirkung auf den Politikbetrieb lässt sich leicht studieren, wenn man die Twitter- oder FB-Profile der unterschiedlichsten Politiker aufruft. Sie stehen da meist dem gemeinen Social Media-Volk nur wenig nach. Insofern nötigt einem der Grüne Parteivorsitzende Robert Habeck fast schon Respekt ab, weil er sich – nach eigenen Missgriffen – von diesen Medien durch Abschalten befreit hat.

Dass parallel zum Netz-Infotainment der traditionelle Qualitätsjournalismus in die Krise geriet, belegen nicht nur die seit Jahren massiv sinkenden Auflagen fast aller Printmedien. Im kostenfreien Netz fühlt sich vor allem die junge Generation ausreichend informiert. Schlagzeilen genügen, ein vorschnelles Meinungsurteil ersetzt die für die ernsthafte Meinungsbildung unabdingbare Abwägung von Fakten. So wie heute noch jede normale Wetterlage – Im Winter schneit es, gelegentlich auch viel! Im Sommer ist es heiß, gelegentlich auch extrem! – in apokalyptischen Bildern mündet, so reißerisch und oberflächlich, so bar jeder Vernunft reagieren Politik und Gesellschaft bei fundamentalen Weichenstellungen.

Die deutsche Energiewende verkörpert für mich beispielhaft alle nur denkbaren Irrationalitäten und Absurditäten. Der aktuelle Beschluss der Kohlekommission, die einen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung bis zum Jahr 2038 vorsieht, wird von Peter Altmaier (CDU), Andrea Nahles (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) gelobt. Von den gigantischen Kosten sprechen die Spitzenpolitiker nicht, die sie mit diesem Ausstieg Verbrauchern und Steuerzahlern zumuten werden. Auch nicht von den Risiken für die Versorgungssicherheit. Dabei ist die Kohle ohnehin ein Auslaufmodell, weil sie aus Kostengründen spätestens Mitte der Vierziger Jahre als fossiler Energieträger erledigt ist. Für einen um wenige Jahre vorgezogenen Ausstieg werden weitere hundert Milliarden Euro an Kosten fällig – Strukturhilfen für die betroffenen Bundesländer etwa, Entschädigungen für die Energiekonzerne oder Vorruhestandsregelungen respektive Umschulungskosten für die Beschäftigten.

Dabei hat man bei diesem Ausstiegsszenario ein Déjà-vu-Erlebnis. Denn das erlebte die Republik mit ihrer „Klimakanzlerin“ Angela Merkel bereits beim abrupten Ausstieg aus der Atomenergie. Erst verlängerten Union und FDP im Herbst vor Fukushima die von Rot und Grün mit der Energiewirtschaft einvernehmlich ausgehandelten Laufzeiten, dann stiegen sie fast schlagartig schnellstmöglich aus. Auch diese teure Volte kostete Entschädigungen für die AKW-Betreiber. Sie vor allem ist dafür verantwortlich, dass der Grundlaststrom in Deutschland inzwischen zu einem Viertel aus Braunkohlekraftwerken stammt, dem schmutzigsten fossilen Energieträger. Das liegt auch am starken Aufwuchs der regenerativen Energieträger Photovoltaik und Windstrom, die laut Energieeinspeisegesetz (EEG) vorrangig ins Netz eingespeist und bezahlt werden müssen. Doch weil sowohl große Speichermedien fehlen als auch die Leitungsnetze, die den Windstrom aus dem Norden ins energiehungrige Süddeutschland leiten, produziert Deutschland zwar vielen teuren Ökostrom, aber manchmal zuviel und am falschen Ort. Deshalb müssen permanent für teures Geld die Netze durch Zu- und Abschalten von Anlagen geregelt werden, um einen Blackout zu verhindern. Auch nachts und in windschwachen Zeiten muss der teure, aber fehlende Ökostrom durch billigen, aber schmutzigen Braunkohlestrom substituiert werden.

Diese fatale deutsche Energiewende-Perversion lässt sich auch an der Klimabilanz der vier Angela Merkel-Regierungen seit 2005 ablesen. Obwohl sich der Ökostromanteil in diesen bald 14 Jahren von 20 auf rund 40 Prozent verdoppelt hat, ist der Kohlendioxid-Ausstoß im Land nur marginal gesunken. Dabei gibt es mit dem CO2-Emissionszertifikatehandel ein marktwirtschaftliches Instrument der EU-weiten Steuerung. Doch weil zunächst zuviel Zertifikate, noch dazu kostenfrei, ausgegeben wurden, sind die Kosten für eine Tonne ersparten CO2-Ausstoßes nach wie vor deutlich zu niedrig. Zwar verdoppelte sich der Preis im vergangenen Jahr auf rund 18 Euro im Jahresmittel. Doch für die billigen Braunkohlekraftwerke ist das locker zu schultern. Zum Vergleich: Eine durch Photovoltaik-Strom vermiedene Tonne CO2 kostet uns in Deutschland 415 Euro, eine durch Windanlagen an Land ersparte Tonne 106 Euro. Würden die Preise für CO2-Emissionszertifikate steigen, wären die ökologischen Effekte viel größer – und zwar zu viel günstigeren Kosten als bei der aktuellen deutschen Energiewende-Praxis.

In Großbritannien hat die Politik die Emissionszertifikate übrigens bereits vor sieben Jahren deutlich erhöht, auf heute rund 30 Euro pro Tonne. Das Ergebnis spricht für sich: Der CO2-Ausstoss aus der Kohleverstromung sank dort in derselben Zeit von 40 Prozent auf rund 8 Prozent.

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34 Kommentare

  1. Man muss endlich mal den Resetschalter finden und die „Klimakanzlerin“ in den ihr zustehenden Bodensatz der deutschen Geschichte entsorgen.

  2. „Der CO2-Ausstoss aus der Kohleverstromung sank dort in derselben Zeit von 40 Prozent auf rund 8 Prozent.“
    Bei den Zahlen muss man immer vorsichtig sein. So wurde z.B. das Kohlekraftwerk „Drax“ von Kohle auf Pellets umgestellt und darf seitdem fröhlich weiter CO2 aus dem Schornstein blasen, aber unsere Klimajünger zählen es als „Nullemission“, weil sie a) von Haus aus bei Klimathemen lügen und b) Holz als regenerativ betrachten und daher ist emitiertes CO2 gar kein „richtiges“ CO2. So werden also jedes Jahr gut 8 Mio. Tonnen Holz aus Kanada und den USA aufwendig geschlagen, gehäckselt, getrocknet und um die halbe Welt verschifft – ganz toller Klimaschutz!

  3. Ihre Ueberschrift zu dem Artikel sagt alles ueber den Geistesblitz unserer Politiker. Von Vernunft keine Spur, keine Rede davon, wer die 43 Milliarden aufbringt

  4. Herr Metzger, Ihr Engagement für die freie Wirtschaft, das man sonst von Ihnen gewohnt ist, in allen Ehren, aber hier haben Sie sich mit den CO2-Zertifikaten böse vergallopiert. Die sind nämlich alles mögliche, nur keine „marktwirtschaftlichen“ Instrumente. Sie sind vielmehr bürokratische Methoden, um die Verfügbarkeit des Brennstoffes Kohle für die Verstromung künstlich zu verknappen. Dies hat erhebliche Strompreissteigerungen für den Verbraucher zur Folge und verzerrt den Wettbewerb der Primärenergieträger. Und Kohle ist weltweit immer noch der zweitgünstigste Primäerenergieträger für die Stromerzeugung (nach der Kernenergie). Ihre Einlassung, dass Kohle schon seit den vierziger Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig ist, gilt aber nur für deutsche, britische und französische Steinkohle, nicht jedoch fürpolnische und russische Steinkohle ung erst recht nicht für im Tagebau geförderte Steinkohle (z.B. Australien, USA) und für Braunkohle.

  5. das müssen wohl die Grünen Wurzeln in Herrn Metzger sein, redet er einer ideologischen und pädagogischen Steuer wie CO2 irgendeine Existenzberechtigung herbei.
    Durch fossilen Energiegebrauch entstehen der Gemeinschaft sicher auch Lasten, die sicher auch besteuert werden können (wo bleibt die Coltran Steuer, die seltene Erden Steuer, die Sozialdumping Steuer?), aber CO2 nun wirklich nicht, das Zeug ist die Grundlage unseres Lebens auf diesen Planeten und kein Gift.
    Wenn man die CO2 Abgabe akzeptiert, kann man zu Greta Thunberg und zur Energiewende kaum nein sagen….

  6. Wärme willkommen!

    Rekord-Minustemperaturen in Chicago und Kanada, öffentliches Leben lahmgelegt. Winter auch in Deutschland. Schnee und Eis machen Probleme. Die Tagesschau meldet schon wieder Flugausfälle. Die Straßenzustände sind gefährlich. Die Natur schläft, weil sie wegen der Kälte nicht so kann. Die Bäume stehen ohne Laub da. Der Mensch könnte ohne dicke Kleidung gar nicht leben. Und das Ressourcen verschlingende Heizen!

    Ist der Klimawandel überhaupt so übel?

    Rufen wir eine Willkommenskultur für den Klimawandel aus! Unser Land wird sich ändern – und ich freue mich darauf.

    • @Herbert Wollen spaltet
      Die Bedeutung von Klima ist der Wandel. Es gibt das Klima ohne Wandel nicht. Heißt… die sog. Klimaschützer, die das Klima auf 2 Grad mehr begrenzen wollen sind zum Schluss die, die dem Klima das Wandel absprechen wollen.

  7. „Klimabilanz der vier Angela Merkel-Regierungen seit 2005…“

    Tja, Herr Metzger, ist das nun Hokus Pokus oder Fake News?
    Klima ist per Definition der Durchschnitt der Wetterdaten an einer (je bestimmten) Meßstelle über genau 30 Jahre. So auf dem 1. Weltkongreß der Meteorologen 1936 in Warschau festgelegt. Sonst auch Klima = ‚Neigung‘ des Wetters. Wozu neigt das Wetter an jeder, dieser bestimmten Meßstellen?

    So, Sie haben Kenntnis von Merkels Klimabilanz:
    a) Wo ist ihre Meßstelle? Auf ihrem Schreibtisch? Auf’m Kanzlerklo?
    b) Wie viele 30-Jahres-Perioden ist sie Kanzlerin, um mindesten 2 Perioden zu vergleichen und zu erkennen, ob und wie der Durchschnitt anders ist?
    c) Woher haben Sie die Daten der Merkel-Wetter-Meßstelle? Liefert die u.U. auch Antifa ‚Zeckenbiss‘ (wie so einiges für Merkel)?

  8. Was spricht eigentlich ggn eine Reaktivierung der AKW’s ?? Sauberer, sicherer und billiger Strom geht doch nun wirklich nicht, dafür dann die ganzen Vogelschredderer wieder in die Tonne, und die abgeholzten Wälder wieder renaturieren. Hier oben bei mir am Meer können die Vogelschrederer ja von mir aus Ergänzend laufen, das tun die sowieso schon so lange ich denken kann, und wer kann haut sich halt ne Solaranlage aufs Dach. Ist im Prinzip doch ganz Simpel…..ist klar dafür müssen wir das Grüne Gesocks erstmal loswerden, besonders AM ist klar.

  9. „In Großbritannien hat die Politik die Emissionszertifikate übrigens bereits vor sieben Jahren deutlich erhöht, auf heute rund 30 Euro pro Tonne. Das Ergebnis spricht für sich: Der CO2-Ausstoss aus der Kohleverstromung sank dort in derselben Zeit von 40 Prozent auf rund 8 Prozent.“

    Hust!
    UK verfeuert dafür in drax amerikanische urwälder und hat sich nebenbei die elektroenergieversorgung fast zerschossen.

    Aber wenn das ihr bestes beispiel ist… 😉

    ?

    Lg

  10. Tjou, nix Neues, Herr Metzger. Und die Briten bauen denn Mal zwischenzeitlich Atomkraftwerke…

  11. Das System regelt sich von selbst: wenn der Doofmichel nach einem 2-Tage-Blackout immer noch nicht begriffen hat, was er da zulässt, kommt dann eben einer von zwei Wochen. Dann können die Betroffenen ja nach dem Friedhofstermin mal diskutieren, was genau ihnen die Liebsten genommen hat.

    • Nein, dieses System regelt sich leider nicht von selbst. Nach einem mehrwöchigen Stromausfall geht das Licht nicht einfach wieder so an und wir können normal weiterleben. Denn in den zwei Wochen wären viele, viele Menschen gestorben.
      Und das ist keine Verschwörungstheorie von mir, sondern das Ergebnis einer mehrjährigen Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag aus dem Jahr 2011.

      Da werden Kernbereiche Deutschlands im Lichte eines solchen Stromausfalls beleuchtet und die Folgen eines solchen Notfalls auf über 250 Seiten im Detail dargestellt.

      Das Fazit lautet:

      „Die Folgenanalysen haben gezeigt, dass bereits nach wenigen Tagen im betroffenen Gebiet die flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit (lebens)notwendigen Gütern und Dienstleistungen nicht mehr sicherzustellen ist. Die öffentliche Sicherheit ist gefährdet, der grundgesetzlich verankerten Schutzpflicht für Leib und Leben seiner Bürger kann der Staat nicht mehr gerecht werden. Damit verlöre er auch eine seiner wichtigsten Ressourcen – das Vertrauen seiner Bürger.“

      http://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab141.pdf

      Und man kann davon ausgehen, dass die Situation in den letzten Jahren nicht deutlich besser geworden ist.

  12. Herr Metzger….wenn Sie sich über Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas eine Meinung bilden wollen, dann empfehle ich ihnen das Buch „Biosphäre der heissen Tiefe“ von Thomas Gold.

  13. Da steht viel Nonsens geschrieben. Braunkohlestrom ist schmutzig?? Nur wenn man der Klimareligion angehört und an den CO2 – Schwindel glaubt. Dann aber bitte konsequent: Atomstrom ist sauber. Statt die Kosten der „Energiewende“ zu berechnen, berechne man mal die Kosten des CO2 – Schwindels. Da kommt ein Vielfaches raus. Übrigens: man muss wohl Physik studiert haben (A.M.), um zu begreifen, dass man Energie wenden und erneuern kann.
    Beim Wort Klimabilanz gehen mir die Nackenhaare hoch. Ich weiß, ich bin ein „Klimaleugner“, ein alter weißer Mann, folglich Nazi.

    • Ich glaube nicht, dass sie ein National-SOZIALIST sind……….

  14. Es mag ja Alles stimmen, was Sie schreiben Herr Metzger. Mit Ihrer Konzentration auf den CO2-Ausstoß von Irgendwas (Braunkohle, Kernkraft) sind Sie aber m.M. schon im linken, ökotalibanistischen Narrativ gefangen. Vor dem knapp gescheiterten Präsidentenanwärter Al Gore hat über den in der Luft vorkommenden, unbedeutenden Anteil dieses Kohlenstoffoxydats kaum einer geredet oder nachgedacht. Klimaschutz (unsinniges Wort) wird heute mit CO2-Vermeidung fast gleichgesetzt. Warum vermeiden oder erhöhen wir nicht Stickstoff, Wasserstoff oder Sauerstoff um das Klima zu retten oder zu zerstören. Das Klima Wetter über einen langen Zeitraum ist, macht die Sache und Ihren Artikel leider nicht sinnvoller.
    Grossbritannien senkte seinen CO2-Austoss aus der Kohleverstromung von 40 auf 8% ? Prozente von was auf was wovon ?

  15. Wem Gott gibt ein Amt, dem gibt er auch Verstand, wozu also Hirn vom Himmelschmeißen, am Ende muß der Verstand dem Hirn weichen. Wenn die Sprecherin im Weißen Haus, Sarah Sanders, im Interview mit dem „Christian Broadcasting Network“ formuliert „Ich denke, dass Gott wollte, dass er Präsident wird“, dann wird dies wohl auch i n unserem Land so sein. Doch Hirn ist nicht gleich Hirn. Aktuell forschen Wissenschaftler: Gibt es zwei Gehirne im Körper? Darm-Hirn-Verbindung. https://www.bunte.de/fitness/gesundheit/darm-hirn-verbindung-wissenschaftler-forschen-gibt-es-zwei-gehirne-im-koerper.html
    Frage: welches Hirn ist gemeint?

  16. Anmerkungen/Fragen für Herrn Metzger:
    1. Durch was wird die Kohle in den 2040er Jahren abgelöst?
    2. EEG steht für „Erneuerbare Energien -Gesetz“
    3. Braunkohle liefert keine „schmutzige“ Energie. Noch nie ein modernes BKK besichtigt?
    4. Das EEG wird vom Emissionshandel konterkariert, wie schon vor Jahren vom deutschen Sachverständigenrat und sogar vom IPCC festgestellt wurde.
    5. Vor dem Hintergrund, dass weltweit mehr als tausend neue Kohlenkraftwerke geplant oder gebaut werden, ist der deutsche Beschluss ohnehin absurd.

  17. …“zu einem Viertel aus Braunkohlekraftwerken stammt, dem schmutzigsten fossilen Energieträger“. Aus dem Schornstein „raucht“ dank moderner Filtertechnik nur noch H2O und CO2, beides nicht schmutzig, staubig wird´s allerdings im Tagebau bei Trockenheit und Sturm.

  18. Einfachste wirtschaftliche Zusammenhänge werden nicht mehr verstanden. Ideologie, “Werte“ und Glaube ersetzen Fachkompetenz und Wissen. Wir erleben eine hochentwickelte Industriegesellschaft im Niedergang.
    Die ostdeutsche Wirtschaft, die neben den “Verlängerten Werkbänken“ einiger westdeutscher Konzerne ausschließlich mittelständig geprägt ist, wird mit dem Kohleausstieg nochmals erheblich geschwächt. Eine für Ostdeutschland große wertschöpfende und Steuern zahlende Industrie wird in einem krassen Anfall von Dummheit abgeschafft und angeblich durch vergleichsweise nur wenige steuerfinanzierte “Behörden-Arbeitsplätze“ ersetzt. Hinzu kommen noch ein paar Milliarden, die von der Inflation abgeschmolzen und in den Haushaltslöchern der Länder versickern werden.
    Dieser Irrsinn findet salbungsvoll verkündet und mit der Weltrettung verpackt auf dem Rücken der Bevölkerung in den Kohlegebieten statt. Doch die Leute, die dies alles schon mal erlebt haben, sollte man nicht für blöd verkaufen.

    • Man will die Leute in der Hauptsache nicht für blöd verkaufen.
      Dies Leute (selbsternannte Meinungsführer) sind überzeugt, daß die Leute,
      einfachere Bevölkerung blöd ist.
      Wenn ich mich recht erinnere hat Precht z.B. einmal gesagt, wenn man von Bildung spricht, dürfe man nicht nur die Schulische Bildung, Hochschule Uni usw sehen, sondern man dürfe die Bildung durch praktische Erfahrungen und Berufserfahrung, auch aus Tätigkeiten die als einfacher angesehen werden, usw. nicht unterschätzen und vergessen.
      Da wäre manche so entstandene Bildung mehr wert, als so mancher Hochschulabschluß.
      Ich kenne Unternehmer die sind bezüglich Leuten die sie brauchen der Meinung praktische Erfahrung sei durch nichts zu ersetzen.
      Haben die da recht?
      Kann nicht zutreffen, oder?
      Aber wer hat nun recht?
      Wer ist blöder, Diejenigen die Andere als blöd und ungebildet bezeichnen / halten, oder Diejenigen die so bezeichnet werden, vielleicht auch weil sie paktisch arbeiten und sich vielleicht die Hände schmutzig machen? Sich rhetorisch nicht so gut / geschliffen ausdrücken können?
      Weil Sie bei Ihrer Arbeit gar nicht die Zeit haben über Dinge lange herum zu diskutieren und zu überlegen, sondern Probleme sofort / Zeitnah real lösen müssen?

    • Vergessen Sie es. Ich war im Oktober letzten Jahres auf der Demo zu Tagung der KWSB (sog. Kohlekommission). Wieviel waren denn mit mir da? 2.500 Demonstranten. Und im Ruhrgebiet zwei Wochen später? Zehnmal so viele..
      Wenn ich es bis dahin nicht verstanden habe, jetzt weiss ich es, es ist vorbei, auch die Ossis rüttelt nur noch am eigenen Leib erfahrenes Leid auf..

  19. „Runtergeschmissen“ wurde in der Tat Hirn, und zwar das Hirn der Deutschen. Nun liegt es auf dem Boden und funktioniert nicht mehr so richtig. Aber der Herr ist dafür bestimmt nicht verantwortlich.

  20. Wir sind doch als kleines Land umzingelt von Atom -und Kohlekraftwerken und das Risiko bei einem Gau hat sich bei Abschaltung deutscher Kraftwerke keineswegs gemindert, das einzige was für die Bürger bleibt, sind die doppelt so hohen Stromkosten wie allgemein in Europa üblich und allein daran kann man erkennen, daß es denen garnicht um das Wohl des Landes und seiner Bürger geht, nein, man will die eigene und zugleich falsche Idiologie durchsetzen, die nach außen vernünftig klingen soll und nach innen restrikiv ist, wie es schlimmer nicht geht, mal ganz von dem abgesehen daß die Strahlung und die Feinstäube je nach Windrichtung sich über unser ganzes Land verteilen und das Ziel ist klar erkennbar, ab in Richtung Agrarstaat, so wie man es schon immer wollte und dann ist man einen lästigen Konkurrenten los und die Bürger werden ehedem schon systematisch geflutet, der Rest kommt dann von ganz alleine, es sei denn, wir kriegen noch die Kurve und wir befördern diese Typen in die Wallachei, die nächsten Wahlen stehen an, wer jetzt noch zaudert, der ist auch nicht mehr zu helfen, dann soll er halt zahlen bis er umfällt, den Vermögenden tut es nicht weh, aber die breite Masse wird noch schrecklich unter all diesen Ereignissen leiden.

  21. Nun, wir schreiben das Jahr 2019 … das ist in 18 Jahren.

    Ich denke nicht, dass sich in 18 Jahren noch irgendjemand darum schert, was 2019 zusammenphantasiert wurde.

    Entweder sind die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen ohnehin zusammengebrochen, weil aus dem Industriestandort Deutschland längst ein agrarisch bewirtschaftetes „Paradies“ geworden ist, in welchem sich die lange und die dann auch schon länger Hierlebenden um die Ökomöhren prügeln, während die versandeten Autobahnen von Kamelkarawanen benutzt werden. Ersatzweise Yaks, wenn die Klimaerwärmung doch nicht so zuverlässig funktioniert hat, wie angenommen. Hauptausfuhrprodukt Kartoffeln, ein weiser „Comedian“ hat es schon vorausgesagt.

    Ergebnis: Kein Geld für Nichts, alles bleibt beim Alten.

    Oder wir haben „rauschende Ballnächte“, der Stein der Weisen ist gefunden in Form unendlich Energie speichernder Akkumulatoren oder wie auch immer sich die Dinger dann nennen. Die dann runderneuerten Autobahnen sind voll mit autonom vor sich hin geisternden Lasttransportern, elektronisch gesteuerte E-Flugzeuge und Frachter beliefern die Welt mit unseren industriellen Wohltaten, die Yaks und Kamele stehen traurigen Blicks im Zoo.

    Ergebnis: Kohle … was ist das denn. Längst abgeschafft … .

    So oder so. Wen interessiert denn dann bitte noch, was irgendeine „Kommission“ im Rausch der späten Hochkonjunktur vor 2 Jahrzehnten gedichtet hat … .

    Alles wird gut … .

  22. Was nutzt das Hirn, wenn der neue Besitzer desselben nicht weiß wie er/es/sie das Hirn benutzen soll?

    Ende 2017 wurde ein AKW abgeschaltet, seit dem laufen die restlichen 7 AKWs fast alle auf 100% Volllast.
    Anders wird das auch bei den Kohlekraftwerken nicht werden. Der Industrie wird häufige der Strom abgedreht werden, die wird sich dann zumindest teilweise aus D verziehen.

    Wozu das alles? Um CO2 zu sparen ja nachweislich wohl kaum – bliebe noch die Variante: um Deutschland weiter zu zerstören.

    Das zumindest wird das Ergebnis sein.

    1914 ging die deutsche Jugend mit Hurra in den WK I.
    Heute gehen zu viele geistig jung gebliebene mit Hurra in den Untergang.

    • Und wenn wir die 7 KKW vom Netz nehmen, die gleichzeitig die saubersten grundlastfähigen Kraftwerke sind, die wir übrigens dringend benötigen wie man im Moment sieht, sonst würden sie nicht unter Vollast laufen, dann muss deren Leistung durch Kohlekraftwerke, die im Moment nicht voll ausgelastet sind, ersetzt werden. D.h., der CO2-Ausstoß, der ja des Teufels ist, wird ansteigen. Und das wo uns jeden Tag der Klima-Armageddon gepredigt wird. Und wenn wir dann eines Tages die Kohlekraftwerke abstellen, müssen diese durch grundlastfähige aber auch nicht CO2-freie Gaskraftwerke ersetzt werden.

      Zu wenig Hirn ist nicht unser wirkliches Problem. Wir haben zu viele Grüne, die ein ganz mieses Geschäftsmodell haben. In 3 Jahren hat es mehr Tote und Verletzte durch Flüchtlinge gegeben, allein hier in Deutschland, als in 50 Jahren durch die Kernenergie weltweit.

    • „1914 ging die deutsche Jugend mit Hurra in den WK I.
      Heute gehen zu viele geistig jung gebliebene mit Hurra in den Untergang.“

      Gewisse Ähnlichkeiten sind in der Tat zu erkennen.
      Aber ein Unterschied: Anno 14 hatte die Hurra-Jugend gewisse Aussicht auf „glorreichen Sieg“. Heute hingegen ist allein der Untergang sicher.
      Ist wohl eine Mischung aus 1914 und Anfang 1945, was heute viele (gottlob nicht alle) umtreibt.

  23. Herr Metzger, „Obwohl sich der Ökostromanteil in diesen bald 14 Jahren von 20 auf rund 40 Prozent verdoppelt hat…“ Das ist einfach Unsinn, den Sie nachplappern, denn es geht nicht um die installierte, sondern effektive Leistung.

    • Diese Kritik ist völlig unberechtigt. Wenn man kommentiert, dann bitte korrekt!
      Die Öko-Energieerzeugung betrug 2005 11,3%, 2018 40,4 %, d.h. die Steigerung ist sogar noch größer als von H. Metzger angegeben – jedoch völlig nutzlos, wie ich weiter unten erläutern werde.
      Hier geht es um TERRAWATTSTUNDEN (TWh).
      Die INSTALLIERTE LEISTUNG aller Stromerzeugungsanlagen in Deutschland ist inzwischen mehr als doppelt so groß als erforderlich (207 GW statt ca. 90 GW). Ein teurer Spaß!
      Hinzu kommen Kosten für Subventionen, Netzausbau und neuartige Betriebskosten.
      Ca. 200 Mrd. Euro dafür, dass wir beim CO2-Ausstoß im globalen Maßstab NICHTS erreichen.
      Die o.g. Bilanz ändert nichts an der Tatsache, dass Öko-Wind wetterabhängig ist.
      Am 25. Januar, als die Kohlekommission ihren Bericht vorlegte, erzeugten konventionelle Kraftwerke 90% des Stromes: DUNKELFLAUTE – der Todesstoß für wetterabhängige Stromerzeugung.
      D.h. das Risiko eines verheerenden blackouts wird gewaltig steigen.
      Hätten wir die 200 Mrd. Euro verbrannt (Papier ist CO2-neutral) wäre es allemal besser gewesen als dieser grobe und gefährliche Unfug.
      Über die Verkehrswende will ich gar nicht erst nachdenken – die nächste Katastrophe bahn sich ja schon an.

  24. Nun lautet es ja, in den USA (besonders in Trump-Ländern) sei es derzeit so kalt, weil es in Marokko so warm gewesen war. Die aufgestiegene Nafri-Luft habe den Jetstream verschoben, dort Kaltluft vom Pol nach Amiland geschleppt usw.

    Das mag ja so sein, darum mein Vorschlag: Die ganzen hierzulande herumsitzenden Nafris werden von ihrer Langeweile erlöst, sie dürfen die hiesigen Vogelschredder ab- und in ihrer Heimat aufbauen (Sea-Watch hilft bestimmt gern beim Transport).
    Dort könnten die Windräder umgepolt werden (solarbetrieben!) und die warme Luft Richtung Äquator gepustet werden, wo es ohnehin immer heiß ist – eine Lösung für viele Probleme mit einer Klappe!

    • ach was, Putin ist schuld. Der hat den Kühlschrank in Moskau offen gelassen.

  25. würde Hirn vom Himmel fallen, würden die fanatischen Ideologen Stahlkappen aufsetzen, damit auch sicher nichts bei ihnen ankommt.

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