„In Gefahr und grosser Noth bringt der Mittel-Weg den Tod.“
(Friedrich von Logau, „Sämmtliche Sinngedichte“ – Tübingen, 1872)
Prolog
Gleich am Anfang wird es laut, sehr laut. Auf der Großbildleinwand neben der Bühne und über die Saallautsprecher wird ein lärmender Jingle eingespielt, wie man ihn aus dem Privatradio kennt. „Aufwachen, es geht um Europa!“ ruft, nein: brüllt eine Stimme den Delegierten entgegen.
Es ist zehn Uhr morgens.
*****
Christian Lindner eröffnet den Parteitag. Er trägt ein erkennbar teures Hemd mit Klappmanschetten und den dazugehörigen edlen Knöpfen. Lindner präsentiert es mit offenem Kragen. Das ausdrücklich Elegante und das betont Lässige, irgendwie passt es nicht so recht zusammen.
Der Partei geht es wie ihrem Vorsitzenden: Die FDP wirkt seltsam unentschlossen.
Was sind ihre Kernthemen, ihre Grundüberzeugungen, ihre Prioritäten? Die Liberalen produzieren dazu viele Listen mit vielen Stichpunkten, aber wenig Klarheit. Die FDP drückt sich immer wieder um eindeutige Entscheidungen. Ökologie oder Ökonomie? Integration oder Multi-Kulti? Assimilation oder Parallelgesellschaften? Freiheit oder Sicherheit? Europäischer Bundesstaat oder Europa der Vaterländer?
„Wir wollen scheinbare Gegensätze miteinander versöhnen,“ heißt es dazu aus der Partei. Das klingt nur scheinbar gut. Tatsächlich ist es oft einfach falsch – denn oft sind Gegensätze nicht nur scheinbar, sondern sehr massiv – ja, eben Gegensätze. Und dann ist „Versöhnung“ als einzige verfügbare Antwort schlicht feige. Priorisierung, das lässt man bequemerweise gerne unter den Tisch fallen, bedeutet immer auch Posteriorisierung: Wenn etwas vorrangig ist, ist etwas anderes zwangsläufig nachrangig. Das offen zu sagen, erfordert Mut.
Mut, auch politischer Mut, erwächst aus Überzeugung. Überzeugung bringt einen ins Gleichgewicht und erzeugt eine innere Mitte. Der FDP fehlt die innere Mitte. Darüber kann auch nicht hinwegtäuschen, dass die Partei geradezu mantrahaft die gesellschaftliche Mitte als ihr politisches Zielgebiet beschwört. Die Mitte als polit-geografischer Ort ist ein inhaltliches Nullum. Was aber ist die inhaltliche, innere Mitte der FDP?
Es ist elf Uhr.
*****
Nach Lindner kommen viele Formalia. Dann kommt Generalsekretärin Nicola Beer, sie bringt das Wahlprogramm ein. Exakt mit Beginn ihrer Rede leert sich der Saal, und ein wahrer Delegiertenschwall ergießt sich in die Vorhalle – dorthin, wo es Kaffee und Häppchen gibt. Vorsichtig umschrieben, knüpft das Publikum sichtlich keine allzu großen Erwartungen an Inhalt und Unterhaltungswert von Beers Vortrag. Diese Schwarmprognose erweist sich als – ebenso vorsichtig umschrieben – durchaus hellsichtig.
Dabei war die Ausgangslage für einen spannenden Beer-Auftritt selten besser: Der „Spiegel“ hatte – pünktlich zum Parteitag, auf dem sie zur Spitzenkandidatin für die Europawahl gekürt werden sollte – eine Kampagne gegen sie gestartet: Angeblich hege Beer Sympathien für Ungarns nicht gerade zimperlichen und eher wenig liberalen Ministerpräsidenten Victor Orbán. Wie üblich beim Hamburger Magazin, das nach eigenen Angaben Nachrichten verbreitet, war die Beweislage für den Vorwurf dramatisch dürftig. Trotzdem wurde erwartet, dass sich Beer zu der Sache erklären würde.
Das tut sie dann auch energisch, spricht über Versuche mancher Medien, sie „in die rechte Ecke zu stellen“. Ihre Sympathien gälten nicht Orbán, aber sehr wohl der ungarischen Bevölkerung. Der SPIEGEL ist nicht mehr unfehlbar, seine Kampagnenfähigkeit geschwächt. Und damit ist die Angelegenheit auch vom Tisch.
Es ist Mittag.
*****
Dann kommt das Schaulaufen der Kandidaten. Nicola Beer als Spitzenkandidatin bekommt 85 %, ohne Gegenkandidaten. Allgemeine Einschätzung: ein durchwachsenes Ergebnis – passend zu ihrer Rede.
Danach wählt der Parteitag viele junge, sehr junge Kandidaten. Das erscheint auf den ersten Blick positiv und zukunftsorientiert. Auf den zweiten Blick ist ein 28-Jähriger, der bereits seit zwei Jahren im Landtag von Nordrhein-Westfalen sitzt und für die kommenden fünf Jahre ins Europaparlament will, vielleicht ja ein Talent – ganz sicher aber ist er eine rein politische Existenz ohne relevante Erfahrung (geschweige denn Leistung) im außerpolitischen Leben.
Diese besondere Art von Politikerbiografien zu fördern, ist möglicherweise keine so gute Idee für eine Partei, die „neue Impulse und mehr Bürgernähe“ erreichen will (Programm der Freien Demokraten für die Europawahl, Zeile 138/139).
*****
Zwischen den Wahlgängen wird das Wahlprogramm beraten. Es ist lang und gleichzeitig so unverbindlich, dass es nur sehr wenige Diskussionen auslöst. Außerdem war es vorab in den Hinterzimmern von den Strippenziehern so festgezurrt worden, dass fast niemand es wagt, sich ernsthaft daran zu machen, das Paket irgendwo aufzuschnüren.
Zeile 304 sorgt dann doch für eine kurze Kontroverse. „Eine schlanke EU-Kommission als europäische Regierung“, heißt es da. Trotz Warnungen aus dem Plenum bestätigt eine überwältigende Mehrheit diese Formulierung. Gleichsam subkutan, mittels einer in keiner Art und Weise irgendwie näher erläuterten Überschrift, führt die FDP also eine EU-Regierung ein – die allerdings nicht ansatzweise der Kontrolle durch ein Parlament unterliegt, wie es z. B. die Bundesregierung in Deutschland tut.
Man würde es nicht glauben, wenn man nicht dabei wäre.
Durch die Debatte um Zeile 304 wird das Partei-Establishment aufgeschreckt – und reagiert so, wie es sich für das Establishment gehört: Es lässt die Redezeit auf eine (!) Minute begrenzen. Das hat AfD-Qualität. In einer Minute kann man keinen einzigen vernünftigen Gedanken auch nur halbwegs vernünftig vorbringen. Eine Minute reicht gerade, um zwei Parolen ins Mikrofon zu bellen – vielleicht auch drei, wenn man an den weniger bedeutenden Stellen etwas schneller bellt.
Zur Erinnerung: Wir sind bei der FDP. Das war einmal die Partei der intellektuellen Auseinandersetzung, der brillanten Rhetoriker, des ernsthaften Ringens um bessere Lösungen.
Draußen wird es allmählich dunkel.
*****
Außer bei der Durchsetzung der Redezeitbegrenzung zeigt sich das FDP-Parteiestablishment nicht. Sichtbar wird es nur durch die Fallstricke, über die es diejenigen stolpern lässt, die sich bei der Kandidatenaufstellung oder bei der Verabschiedung des Wahlprogramms nicht an die vorab ausgekungelte Linie halten.
Die graueste Eminenz des Establishments ist Marco Buschmann. Seit 2012 arbeitet er als Lindners Büchsenspanner und Mann fürs Grobe – nicht immer, aber meist im Verborgenen. Derzeit organisiert er als Parlamentarischer Geschäftsführer für seinen Herrn die Bundestagsfraktion, mit eiserner Hand und klarem Auftrag: Er treibt die Partei nach links, um sie anschlussfähig zu den Grünen und zur SPD zu machen. Dabei verfolgt er vor allem zwei sichtbare Strategien.
Erstens holt er linke Journalisten auf die Payroll der Partei, um Zugang zu linken Medien zu bekommen. Zum Beispiel Fabian Leber: In der Hauptstadtpresse ist es ein offenes Geheimnis, dass der frühere Redakteur des Berliner „Tagesspiegels“ sich einen Regierungsjob in einer Jamaika-Regierung ausrechnete und nur deshalb zur FDP ging. Das mit Jamaika klappte allerdings bekanntlich nicht. Deshalb muss Leber jetzt, mäßig gelaunt, als Pressesprecher des Fraktionsvorsitzenden Lindner die Hauptstadtjournalisten bespaßen.
Zum Beispiel auch Thomas Maron: Der war Redakteur der Stuttgarter Zeitung und vorher bei der Frankfurter Rundschau. Seine Verpflichtung sorgt immer noch für besonders viel Kopfschütteln: Maron gilt als ausgesprochener Linker – und als erklärter FDP-Gegner. Ein früherer Generalsekretär der Liberalen erzählt bis heute bei jeder Gelegenheit über ihn: „Dem konnte man erzählen, was man wollte – der zitierte die FDP nur, wenn er dazu gezwungen wurde.“
Das Ergebnis dieser Strategie, sich Feinde ins Haus zu holen, um das Verhältnis zu den Freunden dieser Feinde zu verbessern, ist parteiintern recht umstritten. Gerade auch den jüngsten Frontalangriff des „Spiegel“ auf Beer werten nicht wenige als Beleg dafür, dass der Ansatz gescheitert ist.
Zweitens bricht Buschmann konsequent die Brücken zur Westerwelle-Ära ab: Niemand, der unter Guido Westerwelle etwas war, darf heute noch eine Rolle spielen. Ehemalige Minister bekommen noch nicht mal mehr Einladungen zum Bunten Abend vor dem Parteitag. Dass da erhebliches politisches Potenzial weggeekelt wird, nimmt Buschmann offenkundig in Kauf. Es ist kalt geworden in der neuen FDP mit der Magenta-Farbe.
Mittlerweile ist es Abend.
*****
Epilog
Eigentlich jeder Redner hat mindestens einen gravierenden Kritikpunkt am real existierenden „Europa“. Eigentlich jeder Redner nennt mindestens eine grundsätzliche Sache, die aus liberaler Sicht unbedingt geändert werden müsse, damit „Europa“ funktioniert.
Eine Tatsache wird auf dem Parteitag trotzdem von keinem Redner angesprochen: Die gravierenden Kritikpunkte sind nicht neu – es gibt sie fast so lange, wie es die EU gibt. Und die Kritikpunkte werden nicht weniger, im Gegenteil – sie werden mehr, je länger es die EU gibt.
Noch eine Tatsache wird von keinem Redner angesprochen: Die grundsätzlichen Dinge, die aus liberaler Sicht unbedingt geändert werden müssen, damit „Europa“ funktioniert, wollen die politischen Konkurrenten ausdrücklich nicht ändern (und wenn, dann nicht in dieselbe Richtung wie die FDP). Und die Liberalen werden europaweit absolut sicher nicht annähernd in die Nähe einer Mehrheit kommen. Es besteht also gar keine Aussicht darauf, dass die grundsätzlichen Dinge tatsächlich geändert werden, die aus liberaler Sicht unbedingt geändert werden müssen, damit „Europa“ funktioniert.
Und eine Frage wird auf dem Parteitag nicht gestellt, obwohl sie angesichts dieser Sachlage doch nahe liegt: Kann man dieses real existierende Europa überhaupt so wollen, wenn denn nun keine Aussicht besteht, dass es in absehbarer Zeit besser wird, als es ist? Reicht eine bessere Idee von Europa, um das reale Europa weiter zu stützen?
Oder anders: Welche Chancen bietet Europa noch, und kann man sie überhaupt nutzen? Darauf gibt die FDP keine Antwort, weil sie die Frage nicht stellt.
Gute Nacht.
Der Mittelweg wäre für Deutschland mit seinem völlig nach links verrutschten politischen Spektrum unter Frau Merkel genau richtig, denn wir Bürger und Unternehmen benötigen Grundrechte zur Ausübung unseres Berufes und für Wertschöpfung zur Finanzierung unserer Gehälter, Sozialversicherungssysteme inklusive Krankenversicherung und Renten und nicht nur eine Flut von Verboten, extreme Bürokratie und ständig neue Hemmschuhe, wie es die Etatisten in SPD, Grünen und CDU/CSU ständig fordern. Denn dieser Mittelweg
liegt nun oft weit rechts von der Merkel-CDU und oft näher an der AfD, wie schon ein Blick in die FDP-Mitgliederzeitschrift oder in die Bundestagsdebatte über Dieselgrenzwerte zeigte, als die FDP-Rednerin mehr Applaus bei der AfD als bei der CDU/CSU erhielt.
Unser Ziel sind 10% wurde gesagt von Herr Lindner,aber nicht wofür.
Die große Zeit einer kleinen liberalen Partei ist lange vorbei,mittlerweile ist sie flüssiger wie Wasser,nämlich überflüssig,nicht nur im Bundestag und in den Landtagen,nein,auch im EU-Parlament.
Eine FDP die nur noch aus Christian Lindner besteht ist faktisch tot,ohne Lindner war sie es schon.
Eine Partei die sich liberal nennt,aber überwiegend ihr eigenes Ich gegen sich selber verwendet,die gehört beendet!
„Es genügt nicht, keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.“ (Wolfgang Neuss)
Das ist eine schlechte Tradition, denn in der FDP weiß wohl beinah jeder, daß die Partei nicht liberal ist. Deswegen wurde der Zusatz „Die Liberalen“ ja auf dem sog. Magenta-Parteitag ganz offiziell aus dem Logo entfernt. Da hat man sich schon etwas bei gedacht. Leider ist das bei denen wohl nicht angekommen, die über die FDP schreiben.
Diese Partei ist für mich nichts anderes als eine Ansammlung charakterloser Opportunisten und Sprücheklopfer. Ich hoffe, dass die Parteifunktionäre der FDP auf ihren Listenplätzen bei der anstehenden Wahl zum EP den nötigen Denkzettel erhalten und ihnen der gut dotierte Platz mit Versorgungsanspruch in diesem Scheinparlament verwehrt bleibt! Machen wir den Wahlzettel zum EP zum Denkzettel für die „etablierten Kräfte“, die nichts an diesem System ändern wollen, aber durch ihre Politik dazu beitragen, dass Herr Draghi weiterhin die Spargroschen der Deutschen plündern kann.
Ich habe bei dieser Zeile aufgehört zu lesen: „Das hat AfD-Qualität“. Mit sachlicher Kritik an der AfD kann ich gut leben, derartige Zeilen erwarte ich nur bei Welt Online. Meine Zeit ist mir zu schade, um weiter zu lesen.
Hinweis: AfD-Parteitage zeichnen sich eben gerade dadurch aus, daß es keine übertriebene Parteitagsregie gibt und jeder Hansel seinen Spruch auf dem Podium abgeben darf. Ob das Qualität ist, weiß ich nicht, aber irgendwas von der AfD mit der FDP in Zusammenhang zu bringen, fiele mir schwer. Da denke ich eher an Parteitage der Grünen in den 80ern.
Die AfD hat die Inhalte, die die FDP abgestoßen hat, längst übernommen. Altliberale wollen sich das oft nicht eigestehen, aber die FDP steht heute für Planwirtschaft (Euro-Rettung) und gegen Subsidiarität (zentralistische EU), hat also ihre früheren Überzeugungen ins Gegenteil verkehrt. Daher verbietet es sich auch, weiter von „den Liberalen“ zu reden. Das zumindest hat die Partei selbst erkannt und diesen Zusatz aus dem Parteilogo entfernt. Von ihren alten Verehrern ist das bis heute offenbar nicht bemerkt worden.
Hallo Herr Hellerberger,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ich respektiere Ihre Kritik selbstverständlich. Allerdings glaube ich, dass Sie hinter meiner Formulierung etwas vermuten, was da tatsächlich nicht ist.
Die Reduzierung der Redezeit auf eine (1) Minute habe ich in 25 Berufsjahren als Journalist bisher tatsächlich nur bei der AfD erlebt. Insofern hatte der Vorgang bei der FDP objektiv AfD-Qualität.
Ich glaube übrigens aufrichtig, dass diese Nicht-Diskussionskultur ein großes Problem der AfD ist. Ihre Erfahrung von offener, nicht-gelenkter und kosntruktiver Debatte auf AfD-Parteitagen kann ich nicht teilen. Vielleicht war ich auch nur auf den falschen Parteitagen.
Fröhlicher Gruß,
Ch.Walther
Mal so, mal so ist doch das Charakteristikum eines Chamäleons. Heute mit der CDU, morgen mit der SPD, zwischendrin mit „Grünen“ und SED, übermorgen vielleicht auch mit der AfD – ganz egal, man ist ja „frei“ und läuft gerne mit, wo lukrativer Posten ruft.
Die FDP ist meines Erachtens die Konstitution des wählenden Nichtwählertums.
War da in NRW nicht der FDPler, der die Bürgschaft der Bürgen den Steuerbürgern aufbürgte? Ne danke, Rechtsstaat geht anders, braucht man nicht diese Partei, ab in die Splitterecke.
Die FDP hat sich angepasst, könnte auch Union aus CDU/CSU/SPD/FDP/GRÜNE heißen, würde genauso wie jetzt nichts essentiell anderes anderes bei ‚rumkommen. Wer sich gerne verschaukeln lässt, findet bei mit den Gelben stets einen Anschwunggeber.
Blockflöte der Reserve.
Danke! „Das war einmal die Partei der intellektuellen Auseinandersetzung, der brillanten Rhetoriker, des ernsthaften Ringens um bessere Lösungen.“ So ist es. Viel Spielraum für radikale liberale Erneuerer! Ich habe bereits am 6.1.in Stuttgart die Rede der Frau Beer gehört – fürchterlich langweilig und uninspiriert. Und eine Landtagsabgeordnete der FDP mit emanzipativem Doppelnamen verfocht wie vor 20 Jahren die Gleichstellungs-Quoten-Ideologie. Als ich, selber Frau, sagte: „Aber lieber Frau X-Y, an Ihnen allein sieht man doch, dass tüchtige Frauen auch ohne Quote Karriere machen können!“ – da keifte sie mich sehr giftig an: “ Ich lasse mich nicht von Ihnen belehren!“ Das, scheint mir, zeigt das ganze Problem auch.
Danke für das Lob.
Ch. Walther
Danke für diese Zusammenfassung. Die Bürgerrechtspartei bleibt ihrer Linie treu. Das Gespann Kubicki\Möllemann\Westerwelle hat ja aus bekannten Gründen nicht überlebt. Aber das Dasein, so abwegig das Ganze manchem scheinen möge, dieser Partei muß mystischen Ursprungs sein. Der parteigewordene Opportunismus gepaart mit dem Flair einer nichtschlagenden liberitären Burschenschaft kann unmöglich ohne Magie bis heute überlebt haben.
Danke für das Lob.
Ch. Walther
Unsere FDP
Ein Zentralthema war die Privatisierung von Staatseigentum ( Post , Bahn , Wohnungen…). Diese kleine Partei hat es geschafft wichtige Infrastruktur in die Hände von Raubmaden zu spülen. Denn das Problem war, dass mehr Geld existierte als sinnbringende Investments.
Also warf man Allgemeineigentum auf den Markt. Das Versprechen an die Bürger : die private Wirtschaft kann alles besser.
Was die Bahn, Post oder die Wohnungswirtschaft besser gemacht haben bleibt verborgen , weil nicht mehr nachgefragt.
Ich sehe hier eine Analogie zu den Grünen, die die anderen Parteien vor sich her treiben und die Zukunft der Bürger bedrohen.
Alleine schon dafür, werde ich die FDP für gar nichts wählen!
Ich war Ende 2015 mit großen Hoffnungen in die FDP eingetreten, weil ich das Konzept eines Einwanderungsgesetzes im Parteiprogramm sehr gut fand. Ich bin selbst Migrantin und wollte und will Einwanderung, aber nicht durch mittelalterliche Frauen- und Judenhasser, denen jegliche Qualifikation für unseren Arbeitsmarkt fehlt und die uns zu Millionen jahrzehntelang auf der Tasche liegen werden. Und dabei werden durch die von den Linken stillschweigend hingenommene Islamisierung des öffentlichen Lebens die Frauenrechte im Vorbeigehen wieder kassiert.
Ich bin nach der Bundestagswahl 2017 desillusioniert ausgetreten. Trotz der Absage an Jamaika sind große Teile der vor allem jüngeren Mitglieder linksgrün eingestellt. Ich konnte keinerlei Unterscheid zum Realo-Flügel der Grünen finden. In den 2 Jahren meiner Mitgliedschaft bin ich im internen FDP-Forum meine-freiheit.de bei regierungskritischen Beiträgen und Kritik der Asylpolitik immer wieder als blau-braun, AFD-Anhänger, rechts, Rassistin und Nazi beschimpft worden – unter Billigung und teilweise aktiver Mitarbeit der Moderation des Forums.
Das Programm der FDP liest sich gut. Jedoch besteht die FDP größtenteils aus den gleichen Gutmenschen wie die Linke, SPD, Grüne und CDU. Und die Parteiführung ist in hohem Maße opportunistisch.
Ich bedaure mittlerweile jeden Cent, den ich gespendet und als Mitgliedsbeitrag bezahlt habe. Die FDP ist wie die anderen Altparteien eine leere Hülle, die nur dazu dient, der Parteiführung Pöstchen zu verschaffen. Die FDP braucht kein Mensch. Und dabei bräuchten wir dringend eine wahre liberale Partei.
Wozu wollten sie denn dann ein Einwanderungsgesetz haben? Aus EU—Staaten und assoziierten kann problemlos eingewandert werden. Hochqualifizierte mittels Blaue Karte und anderen Regelungen auch problemlos. Wer im Bereich Pflege was machen will, kann auch einreisen.
Deutschland leidet nicht an zu wenig Einwanderung.
Vor der Europawahl möchte man noch ein paar Stimmen einheimsen, um wenigstens dort ein paar Leute zu versorgen.
Die FDP und die Grünen sind die Parteien für die ganze verlogene Ökobourgeoisiesippe. Papa kann nun guten Gewissens FDP wählen und der Rebell der Familien sein, Mama weiterhin die Grünen oder als Protestwahl auch mal FDP und das Töchterchen (im ersten Semester Politologie mit Genderfokusierung) sowieso die Grünen, weil Klimawandel.
Zusammengefasst: Die FDP schwimmt im Main-Stream mit, wird sich ggf. in Jamaika-, Kenia-, Spanien- oder Kamerun-Koalitionen einbringen wegen der Fleischtöpfe und das war’s.
Wir haben verstanden.
In der FDP scheint man zu glauben, dass man als Projektionsfläche für Wunschträume beim Wähler erfolgreich sein kann. Jeder darf sich auf der weissen Leinwand vorstellen, was er gerne hätte. Da führen dann konkrete Standpunkte nur zu Widersprüchen.
Nur leider wird das nicht funktionieren. Denn inzwischen kann man gar nicht mehr so viel Fantasie haben, um irgendetwas mit der FDP zu assoziieren.
Herr Walther,
Einem Reflex gleich, vergeht kein Erguss eines den Mainstreamparteien Nahestehenden ohne einen irgendwie gearteten Seitenhieb auf die AfD. Anstatt die zur Zeit einzige Alternative als Option in den Raum zu stellen, beweint man das verlinken der Altparteien.
Hallo,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ich respektiere Ihre Kritik selbstverständlich. Allerdings glaube ich, dass Sie hinter meiner Formulierung etwas vermuten, was da tatsächlich nicht ist.
Die Reduzierung der Redezeit auf eine (1) Minute habe ich in 25 Berufsjahren als Journalist bisher tatsächlich nur bei der AfD erlebt. Insofern hatte der Vorgang bei der FDP objektiv AfD-Qualität.
Ich glaube übrigens aufrichtig, dass diese Nicht-Diskussionskultur ein großes Problem der AfD ist.
Fröhlicher Gruß,
Ch.Walther
Meine Erinnerung an die FDP: Ortsgruppen beschäftigen sich gerne mit Themen wie der Strassenbeleuchtung. Diese Themen sind jetzt auch auf den Parteitagen angekommen.
Marco Buschmann ist wahrscheinlich so clever, daß er sich selbts auf einem Kanaldeckel austricksen kann, wie man im Fußball unter Dribbelkönigen sagt. Das Motto der FDP für 2019 lautet wahrscheinlcih: Alle Wege führen ind en Abgrund. Offiziell ist es aber noch nicht!
Liest sich wie ein schöner, „schillernder“ Abgesang, Herr Walther.
„Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
Daß das Schöne vergeht, daß das Vollkommene stirbt.“ 😉 Oh Mann!
„Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich,
Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.“
Na dann mal Gut’s Nächtle, FDP.
Hallo,
das nehme ich mal als Lob.
Danke dafür.
Fröhlicher Gruß,
Ch. Walther
Falls Herr Goergen hier mitliest:
Was nun?
Hätten Sie einen Tipp für ehemals FDP-Geneigte?
Nein, der Parteienstaat hat alles im Griff, ohne zu merken, dass er sich damit am Ende selbst das Ende bereitet.
> Nein, der Parteienstaat hat alles im Griff, ohne zu merken, dass er sich damit am Ende selbst das Ende bereitet.
Das wird aber wohl nicht ohne große Schmerzen und Verluste einhergehen – bei uns, nicht bei den Parteien. Und was aus unserer Demokratie wird, da wage ich im Moment keine Prognose.
Ihr Wort in Gottes Ohr.
Was denn für ein Ende? Durch wen denn oder durch was? Durch Wahlen?
Für die paar Hanseln, die sich wehren, haben die die politische Polizei, SEK, Hubschrauber und Gerichte.
Herr Goergen, es wird kein Ende geben, nur Agonie.
Also ein Ende aller Hoffnung.
Micci
Ich, als FDP- geneigte, bin unbeschreiblich frustriert über die FDP. Meine Hoffnung, dass die FDP in der Opposition in Angelegenheiten, in denen es Überschneidungen mit der AfD gibt, zusammen vorgeht, die FDP dabei einen relativierenden Einfluss auf den „rechten Flügel“ der AfD nimmt, hat sich erledigt. Stattdessen ein Anbiedern an die grünen Ideologen, die ich nicht nur für dumm, sondern für gemeingefährlich halte. Oppositionsarbeit macht ganz offensichtlich nur die AfD, alle anderen sind sich einig, dass die merkelsche Demokratur umgesetzt werden muss, lediglich in der Art, wie die Umsetzung erfolgen soll, gibt es leichte Unterschiede. Das „Ob“ ist nicht mehr die Frage, nur noch das „Wie“ wird diskutiert. Ich habe für mich entschieden, dass ich das „Ob“ nicht akzeptiere, und dafür ist es offenbar notwendig, die „Axt anzulegen,“ selbst wenn es meinen politischen und gesellschaftlichen Vorstellungen nicht entspricht. Aber das, was die FDP liefert, das hat mit liberal ungefähr soviel gemein, wie die Grünen mit Rationalität. Von daher bleibt für mich nur die AfD, um ein „Weiter so,“ und insbesondere die Grünen an der endgültigen Machtergreifung zu verhindern.
Ganz Ihrer Meinung.
Ich sehe keinen Grund, weshalb die Bürger zur Zeit die FDP wählen sollten.
Die Partei gehört offiziell zur Opposition, macht aber keine ordentliche Oppositionsarbeit, so dass der Wähler diese Partei nicht verorten kann.
Auf keinen Fall will sie es sich mit den „Herrschenden“ verderben, es könnte doch mal wieder die Situation kommen, dass man eine Chance erhält, wichtig zu werden.
Nur klare und starke Oppositionsarbeit könnte die FDP wählbar machen; so wird sie weiter vor sich hin dümpeln und warten.
Kein Renommee für eine ehemals starke liberale Partei.
Das Problem der FDP ist schon seit dem Weggang von großen Persönlichkeiten wie Genscher oder Lambsdorff ihre Beliebigkeit, ihre Orientierungslosigkeit, ihre Ziellosigkeit. Was sind die Positionen der FDP in der Migrationskrise, Energiepolitik, Eurorettungspolitik, Steuerpolitik, innere Sicherheit, Bildungspolitik ? Ich weiß es nicht. Und wahrscheinlich wissen es die FDP-Mitglieder auch nicht so genau. Man will ja nach allen Seiten offen sein, also auch nach rechts, falls es irgendwann doch mal zu einer Zusammenarbeit mit der AfD kommen sollte. Sollte sich die FDP allerdings für eine Zusammenarbeit mit den Grünen, also Jamaika, entschließen, wäre das ihr sicheres Ende. Eine weitere linksgrüne Partei braucht niemand. Bei der FDP hat man immer mehr den Eindruck einer Ein-Mann-Partei mit einem Vorsitzenden Lindner, der zwar gut reden kann, aber trotzdem irgendwie blaß wirkt. Die FDP hat ein Stammwählerpotential von gerade mal 3-4%, nicht gerade viel. Das bedeutet also, von den 10% bei der letzten Bundestagswahl sind die meisten Wähler inhaltlich bei einer anderen Partei, ein Drittel der FDP-Wähler ist bei der AfD. Allerdings muß sich die Partei derzeit keine Sorgen machen, daß sie die 5% Hürde nicht schafft, in den Umfragen liegt sie seit Monaten stabil darüber, was sich allerdings schnell wieder ändern könnte.
Vielleicht Opfer einer linksgrünen Medien-Mafia?
2009 stimmten über 14 % der Wähler für die FDP.
Noch Anfang 2011 gewann sie bei jeder Landtagswahl dazu.
Ab März 2011 plötzlich eine Trendumkehr.
Innerhalb von nur 2 Jahren wurde aus einer 14,9 %-Partei
eine 4,9 % Partei.
Eine Partei, die einen großen Beitrag zur Wiedervereinigung
leistete, flog nach 64 Jahren plötzlich aus dem Bundestag.
Nicht nur dort,
auch in den Bundesländern scheiterte sie reihenweise,
ging der Union als „Mehrheitsbeschaffer“ verloren.
Der Bundesrat wird seitdem von den Grünen am „Nasenring geführt“.
Ebenso die Medien, das Parlament, das Kanzleramt.
Tja, was hat die FDP im März 2011 denn nur falsch gemacht?
Beim ‚Selbstmord‘ ist immer der Täter gleichzeitig auch das Opfer. Weshalb sollte es bei der Partei FDP anders sein?
Die Beschreibung von Lindners teurem Hemd setzt den Tenor dieses Beitrages und zugleich die Einladung an die ehemaligen FDP AfD-Konvertiten, die Ablehnung der FDP als ernstzunehme politische Stimme zu verstärken. Bei Durchsicht der Kommentare muss man konstatieren: Mission accomplished!
Die Interpretation von „grosser Noth“ im Sinne von Logau ist das Eine – Mittelweg das Andere. Wenn Christopher Walther das Framing der gelben Westen wählt und meint, es seien „nur“ kleine gelbe t-shirts gewesen, erwartet er die große Weste. Als Anwort auf die große Not. Welche Metapher er auch immer damit meint. Die gelbe Benzin-Revolution wie in Frankreich? Das von einer deutschen Kleinpartei zu erwarten, ist viel. Eine Partei, die das ´entweder-oder´ scheut wie der Teufel das Weihwasser und es vor allem mit dem Motto von Willy Brandt hält – ein kräftiges ´sowohl als auch´ ist die Lösung – eine solche Partei wird Zaudern immer als rationales Abwägen verkaufen. Sei´s drum, der Wähler hat das Wort. Denn viele meinen, dass wir von großer Not noch weit entfernt sind.
Herr Lindner hat doch ein weises Buch geschrieben…“Rückkehr des politischen Liberalismus“..weil er angeblich dazu gelernt hat..
Er kann gerne sich an zweites Buch ran machen zum Thema Politik zum Fremdschämen..
Freudscher Lapsus: „Mut“ natürlich.
Ein Spitzenbeitrag, der die Probleme der FDP exakt auf den Punkt bringt.
Diese Partei zeichnet sich vor allem durch Feigheit aus. Von wegen „German Wut“.
Stimme voll zu: Präzise und klar. Vernunft und Mitte als hohler brandings-Dudeldudeldö lediglich.
Das magentastylische )führende)FDP-Designerhemd samt seinen Manschetten in den Senkel gestellt und alle Edelknöpfe platzen der Reihe nach vom leeren Fassadendingens ab.
‚Es ist besser schlecht zu regieren als gar nicht‘, heißt wohl jetzt die ‚mutig-mittige‘ manschettenhemdsärmelig-ärmliche Selbstermutigung, mit Anschleichen eben. Denn jeder Inhalt wäre ja … Politik. Umgotteswillen, ja das nicht, sind ja bald Wahlen.
Danke für das Lob.
Ch. Walther
Wie die Mainstream-Medien mit „Mutigen“ umgehen,
konnte man in der Vergangenheit an Sarrazin
kann man aktuell an der AfD studieren..
„German Wut“ wird eh „eingewickelt“ werden…. in Zeitungspapier.
Das Wirken der Mainstream-Medien ist eher das zentrale Problem Deutschlands,
läuft jeder mündige Bürger Gefahr, als „Nazi“ „plattgemacht“ zu werden.
Und daran wird sich nichts ändern…… bis zum „seligen“ Ende.
Habe bis Anfang der 2010er Jahre durchgehend FDP gewählt. Seither nur noch AfD.
Die FDP ist keine Oppositionspartei. Im Grunde will sie das Gleiche wie alle anderen „etablierten“ Parteien, sei es CDU, CSU, SPD, Grüne und zum Teil Linke: Drastisch ausgedrückt einen ökosozialistischen, postdemokratischen EU-Superzentralstaat. Es geht eher um den Weg und die Mittel in denen sich diese Parteien in Nuancen unterscheiden.
Die FDP schafft es mit der Verbotspartei Grüne und der ehemaligen SED, die Linke vor das BVG zu ziehen, nicht aber mit der AfD in Sachen Aufarbeitung Grenzöffnung 2015 zusammenzuarbeiten. Die Personen an der Spitze machen einen guten Eindruck bspw. Lindner und Bär. Solche Leute bräuchte die AfD (neben bspw. Spaniel und Cureo). Aber so wie die FDP agiert, braucht die FDP kein Mensch mehr.
Wer oder was ist die FDP?
Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß.
Bubi Lindner ist, nachdem er in einem Anfall von Verantwortungsbewusstsein die Koalitionsträume der Kanzlerin platzen ließ, der Schreck derart in die Knochen gefahren, dass er sofort auf speichelleckendes Anbietern umgeschaltet hat.
Mit seinen lebensunerfahrenen Jüngelchen und Mädelchen kann er derartige Manöver problemlos durchführen. Hauptsache er stellt ihnen schnellen Eintritt in irgendwelche Parlamente in Aussicht. Dann haben sie endlich auch einen Beruf: Parlamentarier. Da spielen dann politische Überzeugungen längst keine Rolle mehr.
Eine inzwischen völlig irrelevante Partei mit unterdurchschnittlicher Glaubwürdigkeit und ebensolchen Vertretern. Letztere wollen vor allem ihre Chance auf Versorgung sichern, ohne mit Verantwortungsbewußtsein aufwarten zu können. Warum hat die FDP nichts aus ihren Niederlagen gelernt? Sie konnte es womöglich nicht, weil ihre Substanz längst verloren war. Deshalb sollte sie im Orkus verschwinden.
Das Problem der Liberalen ist, daß sie selbst keine eigene Wertebasis haben, sie definieren sich vornehmlich durch die Kritik an den Konservativen und geringfügig an den Linken. Ohne Konservative, keine Liberalen.
Die Wertebasis wurde von der links-grünen Medien-Mafia
ab März 2011 gnadenlos zertrümmert. Bis hin zum „Auszug“ ….
aus der Regierung, aus dem Bundestag.
Daher die Furcht vor den Links-Grünen, weniger vor den Konservativen.
Seitdem ist die „Furcht'“ weitverbreitet…..
Das Problem der FDP ist, dass sie zum großten Teil keine Liberalen sind, sondern Utilitaristen, also: Sozialdemokraten. Der Utilitarist kennt kein Eigentum, sonst kann er nicht umverteilen. Der Utilitarist hat nicht verstanden, dass Werte subjektiv sind und sie deswegen interpersonell nicht vergleichen kann.
„…irgendwie passt es nicht so recht zusammen.“
Sehr geehrter Herr Walther, den Herrn Lindner habe ich
mir bis heute ein Mal angetan. Das war am Wahlabend der
letzten NRW-Wahl. Danach hatte ich das Gefühl, ich kenne
den und die Partei „auswendig“. Vorschnelles Urteil? Bisher
bin ich noch keines besseren belehrt worden. Lediglich den
Ausstieg aus Jamaika habe ich noch positiv empfunden
[obwohl man sagen muß: viel schlimmer als das aktuelle
Gewürge, Geschiebe und Geschachere hätte eine so stark
kolorierte KO-Alition auch nicht werden können]. In Ihrem
lesenswerten Artikel versammeln Sie eigentlich alle wesentlichen
„Krankheitszeichen“ (nicht nur) dieser Partei. Wär‘ ich so einer
wie Jörg Schönenborn, würde ich jetzt sagen: „Halten wir fest…“,
oder: „Fassen wir zusammen…“ Ich dagegen möchte mich, quasi
epilogisch, nur dorthin verdrücken, wo es Häppchen gibt.
Häppchen, Päppchen – FDP.
In Schleswig-Holstein ist die FDP Teil dieser Jamaika—Koalition. Einfach mal anschauen, was da so beschlossen wird.
Hallo,
vielen Dank für Ihren Kommentar.
Da ist wenig hinzuzufügen.
Fröhlicher Gruß,
Ch. Walther
Gut und unterhaltsam geschrieben!
Nur eine Anmerkung zu Frau Beer: ich hatte genau in dem Moment bei Phoenix eingeschaltet, als Nicola Beer an der Reihe war und erinnere mich, dass sie sogar ziemlich vehement dem „Spiegel“ widersprach: sie habe weder Sympathie für Orban noch für dessen Regierungspartei, sie sei lediglich ein Fan der ungarischen Bürger. Ich weiß noch, dass ich mich sehr über diese feige Mainstream-Aussage geärgert habe.
Mein Fazit, besonders von Lindners Rede: unterschwellig klingt alles nach Eheanbahnung mit Schwarz/Grün.
Danke für das Lob.
Ch. Walther
Die einzige Strategie die diese Kleinpartei seit Jahrzehnten zusammenhält ist die Mehrheitsbeschaffung zu ihren Konditionen und darüber hinaus werden von Wahl zu Wahl Stimmen geparkt oder abgerufen und das hält sie mehr recht als schlecht am Leben, denn auch sie haben sich von ihrem Ursprung her betrachtet politisch gehäutet und der Name liberal ist so ein Allerweltsbegriff, denn jeder trägt davon ein Teil in sich und er ist nur gültig, wenn man sich auch so verhält und was die sich schon alles in den vergangenen Jahrzehnten geleistet haben ist das Gegenteil dessen was sie so im allgemeinen nach außen verkünden, hauptsache es hilft und mal ehrlich wer braucht die schon, da wählt man doch gleich Schmidt und nicht Schmidtchen, insbesondere dann, wenn man genau weiß, daß sie nicht gerade auf der Seite des kleinen Mannes oder Frau stehen, die neigen eher zu den Großkopfeten hin und das muß man sich nicht antun, wenn es noch Alternativen bis zum Beweis des Gegenteiles gibt.
„Zur Erinnerung: Wir sind bei der FDP. Das war einmal die Partei der intellektuellen Auseinandersetzung, der brillanten Rhetoriker, des ernsthaften Ringens um bessere Lösungen“
Daran können sich aber nur Leute erinnern, deren Gedächtnis etliche Jahrzehnte zurückreicht. Wie meines… Ich war 1982 sogar Mitglied…
Heute ist sie, zumindest in meinen Augen und in der Person ihres Anführers, eine zynische Maschmeyer-artige Verkaufsorganisation…
Oder, wie es Herr Goergen mal so distinguiert formuliert hat, eine „AfD für Feiglinge“. Heute würde ich persönlich die Formulierung allerdings noch etwas zuspitzen: „eine AfD für feige Blöde“.
Das Bedauern von Herrn Walther…
„Oder anders: Welche Chancen bietet Europa noch, und kann man sie überhaupt nutzen? Darauf gibt die FDP keine Antwort, weil sie die Frage nicht stellt.
Gute Nacht“
…ist bei mir – wie man sicher unschwer bemerkt – längst einer Mischung aus Ärger und Verachtung gewichen…
„Intellektuelle Auseinandersetzungen“?
Das war einmal, heute findet dies eher in
der Blase des links-grüne Mainstreams statt.
Naja, das Wort „intellektuell“… klingt da eher wenig passend.
Aber das ist nicht nur ein Problem der FDP.
1. Die EU ist NICHT Europa
2. Von welcher EU reden wir überhaupt.. die EU des neuen grossfränkischen Merkel und Macron Reich oder der anderen EU Ländern..der EU des Visegrad Völker, der Italiens oder Österreich…fragen über fragen
Was Merkel anbelangt so könnte man davon ausgehen, daß sie schon auf den Vorsitz der UN spekuliert, denn 2o22 sind die Wahlen zum neuen UN-Generalsekretär und bis dahin will sie sich vermutlich noch als Musterschülerin beweisen und wir haben dann das Nachsehen und sie hätte den neuen Posten, terminlich würde alles zusammenpaßen, warten wir es ab.
Fragen Sie doch mal den Altkanzler Helmut Schmidt…….
bezeichnete er die EU-Erweiterung zum 01.5.2004 um weitere 10 Länder
unter dem SPD-Verheugen als „EU-Erweiterungskommissar“ als
„großen politischen Blödsinn“….. der Schlüssel zum Verständnis
des heutigen desaströsen Erscheinungsbild der EU, sofern man
den Mut hat, den Schlüssel auch zu benutzen.
Schade nur, daß man „Helmut“ nicht mehr fragen kann…….
Lauter FDPler, die es an den Trog drängt. Seit Aufkommen der JULIS also nix Neues. Ach ja der Trog bleibt, nur die Kundschaft wird in der Landwirtschaft regelmäßig gewechselt, funktioniert in der Politik nur bedingt…
Jede Stimme für die Partei der Karrieristen ist in meinen Augen für die Katz.
„Welche Chancen bietet Europa noch…“?
Die Parteigenossen nicht nur im Bundestag sondern zusatzlich auch noch im EU-Parlament unterzubringen.
Fein geschrieben. Danke!
Danke für das Lob.
Ch. Walther
Also, alleine wenn ich mir das Bild ansehe. Die „neuen Farben der FDP“. Sieht aus wie ein Satz Druckerpatronen für meinen Tintenstrahler (Cyan-Magenta-Yellow). Es macht auf mich den Eindruck von „kindisch und unseriös“.
Die FDP ist so unverbindlich, dass sie schlichtweg überflüssig ist. Was ich als jahrzehntelanger FDP – Wähler nur noch wahrnehme, ist das Anbiedern an alle, um mal irgendwann in die Regierung zu kommen – also unverbindlich, um niemand auf die Füße zu treten. Und natürlich die perfekte Oppositionspartei spielen – Opposition gen die AFD, aber gegen keine der Blockparteien. Liberalismus ist auch schon lange vorbei. Ich hoffe, der Fall erledigt sich bald, aber diesmal endgültig.
Mit Sicherheit hat Deutschland ein paar Parteien zu viel, die den Bürger nicht mehr vertreten, und leider gehört auch die FDP dazu. Als Büger kann man sich nicht mehr darauf verlassen, dass man alle 4 Jahre zur Wahl geht, und damit die eigenen Interessen vertreten sind. Im Grund kann man festhalten, dass die Politik den bestehenden Gesellschaftsvertrag mit dem eigenen Volk längst gekündigt hat, und selbst Grüne und Linke darauf drängen, zum Establishment zu gehören.
„Auftrag: Er treibt die Partei nach links, um sie anschlussfähig zu den Grünen und zur SPD zu machen.“
Um nichts anderes geht es. Die neue FDP ist nichts als eine Ansammlung von Jüngelchen und Mädelchen, die mit forschem Auftritt und adrettem Aussehen versuchen, sich anbiedernd, im Politikbetrieb Karriere zu machen. Wer hat denn von denen z.B. Wirtschaftskompetenz? Wer zeichnet sich z.B. durch juristische Kompetenz aus, um einem übergriffigen Staat in die Schranken zu weisen? Peinlich, die permanente, bemühte Abgrenzung zur AfD, selbst wenn man das gleiche will. Würde die AfD Steuersenkungen beantragen, die FDP würde dagegen stimmen. Diese Partei ist eine riesengroße Enttäuschung und kann von mir aus gleich wieder untergehen.
Opposition liegt nicht in den Genen einer Partei, die es gewohnt ist, mit etwas Liberalala überall mitzuschwimmen und so einer überschaubaren Anzahl von Funktionären ein gutes Auskommen zu ermöglichen.
Dabei würde eine wirklich freiheitliche, rechtsstaatliche Partei dem Land mehr als guttun. Leider haben wir jedoch nur die FDP und Lindner ist selbst viel zu ängstlich, um der Partei Selbstvertrauen und Mut einzuhauchen
Ja, die FDP war immer Zünglein an der Waage und hat überproportional viele Minister u.ä. stellen können, im Verhältnis zum Stimmenanteil.
Werter Herr Graf,
Sie vergaßen, das Quengeln der FDP nach der BT-Wahl zu erwähnen, weil ihre Parlamentarier nicht neben denen der AfD sitzen wollten.
Das gab wenigstens einen Vorgeschmack auf ihr künftiges Treiben, sich der GroKo anzudienen.
……..sta t t gute nacht, doch eher auf nimmer wiedersehen!
Klasse Artikel!!
Genau beschrieben warum man diese Partei leider heute nicht mehr wählen kann:
Keine Linie, keine Prinzipien, ranwanzen an „Mehrheiten“ oder die, die sie vermeintlich haben (die GrünInnen).
Keine liberale Grundüberzeugung mehr, der Staat soll alles richten. Lindner ist ein Chamäläon, Frau Beer sondert etwas ab, zwei Wochen später ungefähr das Gegenteil. Der Parteivorstand beschliesst, das Urheberrecht abzuschaffen. Jemand anders schreibt dort hin, fragt was das soll, was die vorhaben; keine Antwort. Man hat den Eindruck, das sind alle verzogene Kids, die alles tun wollen, daß im BT nicht wieder eine temporäre Niederlassung der Arbeitsagentur ihre Arbeit aufnehmen muss (wie anno ’13).
Auch was die EU angeht, habe ich keine klare politische Linie der *DP (Sternchen weil das „F“ einfach nicht mehr passt) in Erinnerung. Nur schrille Angriffe auf andere, etwas grössere Parteien (Mitbewerber).
Leider gibt in der *DP keine Politiker mit einer klaren bürgerlich-politischen Linie mehr, nur Supporter des „Establishments“. Ich erinnere an die Abstimmungen zur Griechenland/EURO-Rettung, die *DP hat im Chor der Alternativlosen mitgesungen, Schäffler wurde kaltgestellt und abgesägt.
Auch zur Flüchtlingspolitik (also zur Steuerpolitik der Bürger) nur Halbgares, man will es sich ja mit niemand verscherzen.
Also, grosso modo, hat die *DP, wie ich es wahrnehme keinen Plan; ihr einziges Ziel, das ich wahrnehme ist die Vermeidung der 2. Instanz einer temporären Niederlassung der Arbeitsagentur im BT.
Nett. Aber zu wenig um einer solchen Partei seine Stimme zu geben.
Danke für das Lob.
Ch. Walther
Wer braucht die überhaupt noch?
Der mit dem schicken Hemd 🙂
Volltreffer! Herzlich gelacht!