Jetzt hat die Stadt Hannover im Amtsgebrauch die gendergerechte Sprache eingeführt. Statt mit „Liebe Kolleginnen und Kollegen“ sollen offizielle Schreiben des Betriebsrats künftig mit „Liebe Kolleg*innen“ beginnen. Wörtlich heißt es darüber hinaus: Das Sternchen* zwischen der maskulinen und femininen Endung soll in der Schriftsprache als Darstellungsmittel aller sozialen Geschlechter und Geschlechtsidentitäten dienen und hebt gezielt den Geschlechterdualismus auf. Beim Vorlesen wird der „Gender Star“ durch eine kurze Atempause (vulgo: Stottern) gekennzeichnet. Er ersetzt das bisher verwendete Binnen-I.“ „Diskriminierungsfrei“ und „geschlechtergerecht“ nennt sich dieser Unfug.
Normale Sätze sind zu verständlich
Es begann wohl in den USA: Irgendwann gelangten Leute zu der Idee, normale englische Sätze wie „Everybody can do what he wants“ und „Who has forgotten his pencil?“ nicht mehr okay zu finden. Sie störten sich daran, dass die Sätze „he“ bzw. „his“ enthalten, also eine maskuline Form – die aber in diesem Zusammenhang allgemein gemeint ist. Man nennt dies ein „generisches Maskulinum“: rein sprachlich maskuline Formen, die aber in bestimmten Zusammenhängen allgemeingültig sind, d. h. sich sowohl auf Männer als auch auf Frauen beziehen. Zahlreiche Sprachen der Welt benutzen ein „generisches Maskulinum“. Für die betroffenen Sätze wurden dann künstliche und oft grammatisch falsche Alternativen erfunden. Zudem werden von manchen Leuten bestimmte Wörter durch neue ersetzt, z. B. mankind „Menschheit“ durch humankind – was aber kaum nötig ist, denn man in mankind ist noch in seiner alten Bedeutung „Mensch“ gemeint.
Das Phänomen erreichte dann, wie es nicht anders sein konnte, auch Deutschland, oder Germany, wie man z. B. bei Werbezwecken oft auch sagt. Wenn etwas nachgeäfft werden muss, dann ist es nicht aufzuhalten, koste es, was es wolle. Mit fatalen Folgen: Denn während Englisch nur sehr eingeschränkt grammatische Geschlechtsunterschiede kennt, so dass sich Änderungen nur eher selten auswirken, ist die deutsche Sprache drastisch reicher bestückt mit solchen Unterschieden. Vgl.:
– Engl.: a tall man; he said / a tall woman; she said / teacher
– Dt.: ein großer Mann; er sagte / eine große Frau; sie sagte / Lehrer, Lehrerin
Es gibt biologisches Geschlecht (Sexus), und es gibt in zahlreichen Sprachen grammatisches Geschlecht (Genus). Diese stehen in einem komplexen Bezug zueinander, aber auch nur zu einem Teil in überhaupt einem Bezug. So müssen ja auch alle Gegenstände irgendein Genus haben: der Löffel, die Gabel, das Messer. Dass biologisches und grammatisches Geschlecht nicht identisch sind, könnte man schon daran merken, dass es nur zwei natürliche Geschlechter gibt, aber drei Genera in Sprachen wie Deutsch, Russisch, Lateinisch, Griechisch. (Es gibt übrigens auch Sprachen ohne Genus, z. B. Finnisch, das nur ein Wort „hän“ hat, das sowohl „er“ als auch „sie“ für Personen bedeutet. Sie können sich glücklich schätzen.)
Die Vorstellung, es bestehe Handlungsbedarf bei gewissen sprachlichen Fakten, wie sie natürlich gewachsen sind, und es müsse statt dessen eine „geschlechtergerechte Sprache“ (Ausdruck der Befürworter) her, führt zu einem Umbauen der Sprache. Man nennt dies mit einem Modebegriff Gendern – von engl. gender „Genus“. Wie bei so vielen Dingen, die auf einmal wichtig sein sollen, liegt hier ein englisches oder pseudo-englisches Wort vor. Man sollte die Komik vieler solcher Begriffe durch eine entsprechende Orthographie unterstreichen. Uns interessiert hier also das Dschendern in Dschörmeni. (Die Mode Gender hat viele Sprachen erfasst, dabei übrigens sogar das amtliche Bündnerromanisch, d. h. Rätoromanisch in der Schweiz.)
Nehmen wir einen Satz wie „Ein Lehrer kann spannenden Unterricht machen, wenn er…“ Dieses er ist selbstverständlich allgemein gemeint, d. h. auch Frauen sind eingeschlossen. Warum sollte es auch anders sein! Die Kritik behauptet nun entweder, die Lehrerinnen seien doch nicht mit ausgedrückt, oder aber sie seien es zwar, aber es sei nicht in Ordnung, dass das maskuline Wort sie einschließt; die Frauen müssten „sichtbar gemacht werden“. Sonst würde im Fall des Beispielsatzes womöglich in Abrede gestellt, dass Frauen genauso spannenden Unterricht machen können wie Männer. Helfen sollen dann Konstruktionen wie:
– Ein(e) Lehrer(in) kann …
– Lehrer und Lehrerinnen können …
– LehrerInnen können … (Binnen-I, Aussprache bleibt unklar; die deutsche Sprache hat in Wirklichkeit keine Großbuchstaben im Inneren, das haben einige keltische Sprachen, daher Namen wie MacDonald.)
Dabei wird aber beständig übersehen, dass es im Leben auch Sätze gibt, die auf etwas Negatives bei Personen Bezug nehmen. Beispiel: „Einen Lügner kann man zuweilen entlarven, wenn …“. Wer darauf besteht, die Lehrerin „sichtbar zu machen“, muss das auch bei der Lügnerin tun (die es ja in der Realität ebenfalls gibt), also z. B. so: „Einen Lügner oder eine Lügnerin kann man zuweilen entlarven …“. Zudem sind die Männer beim generischen Maskulinum auch nicht wirklich „sichtbar“, weil eben eine allgemeine Bedeutung vorliegt.
Ich bin für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Ich meine jedoch, dass dieser Umbau der Sprache kein Ausdruck von ihr ist, sondern Gender eine pedantische Ideologie mit weitreichenden Folgen. Es gibt eine Reihe von Punkten zu bedenken, die hier in neun Abschnitten diskutiert werden sollen.
- Das Dschendern ist eine große Umständlichkeit und kostet Zeit und Energie beim Reden, Hören, Schreiben und Lesen. Keine natürliche Sprache der Welt benutzt Doppelausdrücke wie „Schülerinnen und Schüler“. Alle benutzen nur ein Wort statt drei. Bei Beschleunigung kommt es zu Nuschel-Orgien, einem Schnellsprechsalat, der z. B. klingt wie „Schüler und Schüler“ oder „Schülunschüler“. Oft wäre in einem einzigen Satz das Dschendern dreifach, vierfach oder öfter nötig. Keine natürliche Sprache der Welt benutzt Gebilde mit unklarer Aussprache wie „SchülerInnen“. Mit dem Dschendern wird eine Parallelgesellschaft geschaffen, die aber weniger erfolgreich sein wird als die normale, weil sie sich die Sprache, und damit das Leben, umständlicher macht, weil sie Zeit für diese Dinge verschwendet, weil sie die Verständlichkeit herabsetzt. Wer hier nicht mitmacht, kann sich sicher sein, dass er das leichtere und erfolgreichere Leben hat. (Dieser Satz hatte übrigens ein „er“ als generisches Maskulinum. Das fällt eben kaum auf.) Auch diejenigen, die fünfmal täglich beten oder umständlichen Aberglauben anhängen, halten sich vom Leben ab. Die Welt läuft tatsächlich nach darwinistischen Prinzipien ab, ob man dies nun mag oder nicht. Das Dschendern hämmert auch immer wieder penetrant ins Gehirn, dass Menschen in zwei Geschlechter zerfallen – wobei es vielleicht für deren Gleichstellung sogar besser wäre, dies gar nicht so sehr zu betonen.
- Die Größenverhältnisse spielen in das Dschendern hinein. Das z. B. von Frau von der Leyen hörbare „Soldatinnen und Soldaten“ klingt zusätzlich kurios, weil es weit weniger Soldatinnen gibt als männliche Soldaten. Zudem muss man streng genommen immer sicherstellen, dass nicht Verhältnisse des Typs 1 + x vorliegen; es ist also z. B. „Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer“ dann falsch, wenn gerade nur eine Verkehrsteilnehmerin dabei ist.
- Bei Negativem wird der Sprachumbau inkonsequenterweise oft unterlassen. Es gibt auch in den gedschenderten Texten anscheinend nur Peiniger, Verschwörungstheoretiker, Populisten, Klimaleugner, Spinner, Idioten, Steuersünder. Wer glaubt und verbreitet, maskuline Wörter bezeichneten nur Männer, erweckt also den Eindruck, das Negative trete nur bei Männern auf. (Vielleicht glauben das auch tatsächlich manche, und vielleicht nehmen wiederum andere das billigend in Kauf.) Wenn es darum geht, auch hier Verdopplungen zu kreieren, werden die Befürworter der „geschlechtergerechten Sprache“ plötzlich zu Drückebergern und Drückebergerinnen.
- Es gibt diverse Probleme im Satzkontext.
– Beim Nebeneinander von Singular und Plural würde der häufige Satz „Die Polizei sucht den oder die Täter“ zu vier oder noch mehr Formen führen: „Die Polizei sucht den oder die Täter oder die Täterin oder die Täterinnen, oder die gemischte Gruppe, die die Tat verübte.“
– Oft kommen Belebtes und Unbelebtes nebeneinander in einem Satz vor. Der Digitalisierungsbeauftragte Helge Braun sagte im Focus vom 3.3.2018, S. 28, man regele für bestimmte Leistungen „den Zugang von Bürgern und Unternehmen“. Was soll daraus werden? Möglich wäre „den Zugang von Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen“ oder „den Zugang von Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen“. In beiden Fällen wird sprachlich das Nebeneinander von drei Einheiten suggeriert, obwohl es in Wirklichkeit zwei sind.
- Es gibt diverse Probleme mit Komposita (Zusammensetzungen).
– So wie Redner, Bürger usw., so müsste auch das erste Glied in Rednerpult, Bürgersteig, Lehrerzimmer, Einwohnerzahl erweitert werden. RednerInnenpult wurde tatsächlich schon gesichtet, EinwohnerInnenzahl in einem ernsthaften Kontext noch nicht.
– Die „Korrekturen“ wären doppelt und öfter als doppelt nötig: BürgerInnenmeisterInnen, BürgerInnenmeisterInnenkandidatInnen.
- Zahlreiche Sprichwörter und feststehende Ausdrücke müssten umgedichtet werden:
– Übung macht den Meister und / oder die Meisterin.
– Der oder die Klügere gibt nach.
– Wolf Schneider machte schon in seinem Buch „Deutsch für Kenner“ hierauf aufmerksam: Zum Sündenbock bräuchte man als Pendant dann auch die Sündenziege (6. Auflage 2010, S. 122).
- Ausweichstrategien verschiedener Art sind im Umlauf wie falsche Fünfziger. Aber „Studierende“ sind in Wirklichkeit nicht das gleiche wie Studenten, und wer dies in einen Topf wirft, lässt die Sprache verarmen. Hier sollte man immer ein Auge auf die Semantik (Wissenschaft von den Bedeutungen) werfen. „Geflüchteter“ (statt Flüchtling) ist ebenfalls zweifelhaft, denn wer fliehen musste (falls er wirklich musste), ist eher „Geflohener“. Für manche Sprecher ist es jedenfalls so: Fliehen tut man aus einer echten Gefahr, flüchten tut man, wenn man eine Straftat begangen hat („der Täter konnte flüchten“).
- Die Prozedur ist anfällig für zahlreiche Versehen. Diese entstehen oft durch den vorauseilenden Gehorsam. Gerade Personen, die der Sprachgewandtheit etwas ferner stehen, oder die bereits eingeschüchtert sind, auch ja „richtig“ zu sprechen, oder bei denen beides zusammenkommt, rasseln schnell hinein.
– Schon vielfach passiert ist die Anrede „Liebe Mitglieder und Mitgliederinnen (mit -er hier in Wirklichkeit Pluralsuffix, hat nichts zu tun mit dem -er für Berufe, Tätigkeiten usw.).
– Ebenfalls wirklich passiert ist „Kinderinnen und Kinder“. Dies sagte der österreichische Politiker Harald Mahrer, ÖVP.
Gibt es Außerirdische? Nein, es gibt die Außerirdischen und Außerirdischinnen.
- Ernst und Satire sind nicht mehr unterscheidbar. Das Suffix -er gibt es auch bei Gegenständen: Müllschlucker, Platzhalter, Mixer, Bohrer, Bleistiftanspitzer. Die Fraktion der Linken brachte im September 2016 im Flensburger Rathaus einen Antrag ein, gemäß dem man im Büro auch Bleistiftanspitzerin, Papierkörbin usw. sagen müsse. Sie deklarierte das später zum Scherz. Ob es das tatsächlich war, konnte nie ganz geklärt werden.
Auch Befürworter des Dschenderns könnten sich übrigens an der obigen Neunteilung orientieren und mitteilen, wie sie die neun Bereiche zu lösen gedenken. Meine Hoffnung ist jedoch, dass durch die Ausführungen die Zahl der Befürworter sinkt.
Eine neue Erscheinung ist der „Gender-Star“: Lehrer*innen. Er zielt darauf ab, dass es ja noch mehr Geschlechter als zwei gebe und auch das sichtbar sein müsse. Die Grünen verbrachten im November 2015 auf einem Parteitag tatsächlich Zeit damit, über dessen Einführung zu diskutieren, und beschlossen dies dann. Es gibt beim Geschlecht tatsächlich uneindeutige Fälle, z. B. wegen Abweichungen bei der Weitergabe von X- oder Y-Chromosom. Dies ist aber selten. Und vor allem: Es braucht sich nicht sprachlich auszuwirken. Sprache ist immer zwangsläufig etwas ungenau.
Auch außerhalb des Bereichs Lehrer / Lehrerinnen, Schüler / Schülerinnen usw. greifen gewisse Leute die deutsche Sprache als „nicht in Ordnung“ an. Das Pronomen „wer“ erfordert maskuline Formen: „Wer will, der kann seine Sachen an der Garderobe abgeben.“ (Den Punkt illustrieren „der“ und „seine“.) Im Deutschlandfunk verlas jedoch ein Sprecher einen Text, in dem es hieß: „Wer auf der Flucht ist, hat keine Möglichkeit, sein oder ihr Wahlrecht auszuüben.“
Das Wort „man“ steht auf der Abschußliste mancher SprachverbessererInnen, weil es zu sehr an „Mann“ erinnert. Ein 2007 erschienener Online-Artikel aus meiner Feder, der sich dazu äußert, ist „Der Justizirrtum zum Wörtchen man“.
Zudem soll das Wort „Mannschaft“ ernsthaft durch „Team“ ersetzt werden. Wir haben übrigens viele Nachnamen auf -mann wie Bergmann, Herrmann, sogar Mann alleine (Thomas Mann und Familie), sowie einige auf -herr, z. B. Schönherr. Dies wäre dann wohl auch korrekturbedürftig. Die Satirezeitschrift „Der Postillon“ schrieb einen Artikel: „Feministinnen fordern Umbenennung von Mannheim in Menschheim“.
Alice Schwarzer müsste ihren Nachnamen eigentlich in „Schwarze“ ändern lassen. Die Frage schließt sich aber an, ob nicht angesichts von Wörtern wie Schwarzgeld, Schwarzmarkt, Schwarzfahrer, bei noch mehr Genderei sehe ich schwarz usw. man allein durch die Anwesenheit des Begriffs „schwarz“ im Nachnamen bereits derart diskriminiert ist, dass sich „Schwarze“ lediglich als provisorische Zwischenlösung auf dem Weg zu einem noch zu ersinnenden Endziel anböte.
Die Nationalhymnen Österreichs und Kanadas, ob man es glaubt oder nicht, sind bereits umgetextet worden, weil sie angeblich sprachlich gesehen frauenfeindlich waren. In Deutschland geht die Posse weiter. Die Gleichstellungsbeauftragte im Bundesfamilienministerium Kristin Rose-Möhring (SPD) wollte im März 2018 an zwei Stellen auch die deutsche Nationalhymne umtexten:
– „für das deutsche Vaterland“: letztes Wort zu „Heimatland“.
– „brüderlich mit Herz und Hand“: erstes Wort zu „couragiert“.
Jedoch sind „Vaterland“ und „brüderlich“ normales Deutsch. Dazu zwei weitere Anmerkungen:
– „Heimat“ war erst kurze Zeit vorher wieder ein (bei manchen) akzeptierter Begriff geworden; diesen Status kann das Wort auch wieder verlieren.
– Wer sich Dichten zutraut, muss auf Betonungen achten. Aber „brüderlich“ hat die Betonung auf der ersten Silbe, „couragiert“ auf der letzten. Beim probeweisen Singen fällt die falsche Betonung auf.
Ganz abgesehen davon, dass man einen alten und nicht ganz unwichtigen Text vielleicht auch einmal mit etwas Respekt stehen lassen könnte, wie er damals entstand. Es gibt Leute, die nicht merken, wie andere Leute den Kopf über sie schütteln. Henryk M. Broder sagte zur Nationalhymnen-Affäre: „Der Nonsens kennt keine Grenzen.“
Interessanterweise ist aber die deutsche Sprache nicht immer derart beschaffen, dass sie das Maskulinum in den Vordergrund stellt. Es heißt zwar „Vaterland“, aber „Muttersprache“. Es heißt auch „Geschwister“ (schließt Brüder ein), „die Person“, „die Wache“, „die Geisel“ und „die Koryphäe“ (auch für einen Mann). Zudem spricht man von „Tochterunternehmen“; ich als Mann könnte mich nun darüber beklagen, hier würde ich diskriminiert, und auf Lösungen wie „Sohn- oder Tochterunternehmen“ bestehen.
Das Dschendern ist schon einige Jahrzehnte alt. Es führte jedoch lange ein Nischendasein (zu Recht). Jetzt aber greift es um sich, und das zum Teil auf aggressive Art. Wenn Leute es zu ihrer eigenen Entscheidung machen, derartige Sprache zu verwenden, wäre es weitgehend deren Bier. Statt dessen wird jedoch dieser Stil anderen aufgezwungen. Leider beobachtet man unter anderem folgendes:
- Große Mengen an Geld werden staatlicherseits ausgegeben, Leitfäden zum Dschendern werden verfaßt, Vorschriften erlassen. Im Januar 2019 schloß sich die Stadt Hannover offiziell der Fehlentwicklung an. Vgl. den kritischen Artikel von Josef Kraus auf Tichys Einblick, 23.1.2019:
Am 24.1.2019 meldete dann Welt Online, daß auch Augsburg das Dschendersprech in der Verwaltung durchdrückt:
- Viele Universitäten sind leider ein Hort der Entwicklung. Es kommt sogar vor, daß Dschendern Pflicht ist und Studenten, die sich nicht daran halten, Punktabzüge erhalten oder ihre Arbeiten nicht angenommen werden, wenn sie sich dem Diktat nicht beugen. Auch dort, wo nichts Derartiges Zwang ist, kann sich der einzelne nicht sicher sein, dass er keine Nachteile zu erleiden hat, wenn er an den Entwicklungen nicht teilnimmt. Die Universität Leipzig erntete 2013 Hohn und Spott, weil sie eine Grundordnung erließ, in der nur noch weibliche Bezeichnungen stehen, z. B. Professorin, Studentin, und es sollen damit die Männer mitgemeint sein. Es gibt zahlreiche Studiengänge für „Gender studies“ (Dschender staddies); solange dort ernsthafte und ergebnisoffene Lehre und Forschung gemacht würde, wäre dies nicht problematisch, aber die Erfahrung lehrt anderes. Eine der Professuren war bis 1. Dezember 2016 von Antje Hornscheidt besetzt, die lieber Lann Hornscheidt heißen wollte und nur mit Anreden angesprochen werden wollte, die genusneutral sind, also nicht „Herr“ oder „Frau“.
- Schulen werden mit Absicht erfasst, und es trifft die Schwächsten der Sprachgemeinschaft: die Kinder, die in die deutsche Sprache ja noch hineinwachsen müssen. Schulbücher sind schon umgeschrieben worden; Kinder werden behelligt. Bücher für Deutsch als Fremdsprache sind ebenfalls infiziert (so wie sie auch von anderem Sprachmüll infiziert sind).
- Die Wirtschaft wird in Mitleidenschaft gezogen. Wie der Politik-Arzt mit dem Stethoskop leicht feststellen kann, hat Deutschland Regularitis und Vorschiftose. Dabei wird die Wirtschaft auch in sprachlichen Dingen gegängelt. Schon jetzt müssen bei Ausschreibungen Formulierungen mit Innen, m / w (steht für männlich / weiblich) oder ähnlich benutzt werden. Das kann noch zunehmen, wenn Politiker es wollen. Wir dürfen nie vergessen: Dieser Staat versteht keinen Spaß, das merkt man täglich.
Die Dschenderei ist also vielerorts bereits Pflicht, Zwang, Sappeleibestandteil und Dauerbeschallung geworden. Jedoch auch in Zusammenhängen ohne Zwang kann man sich einer Sache gewiß sein: In den entsprechenden Kreisen wird man als böser Diskriminierer und Patriarchatsbefürworter bezichtigt werden, wenn man nicht mitmacht, sondern normales Deutsch schreibt. Dies sind haltlose Beschuldigungen, aber sie können sich auswirken.
Glücklicherweise wird in Frankreich, wo das Problem ebenfalls besteht, das Dschendern seit 2017, ausgelöst durch die Académie française, wieder abgeschafft. Die Akademie veröffentlichte zu dem Thema am 26. Oktober 2017 eine Erklärung und spricht sich klar gegen das Dschendern aus: „Déclaration de l’Académie française sur l’écriture dite «inclusive»“. Online hier:
Für eine deutsche Übersetzung s. Deutsche Sprachwelt 70, Winter 2017 / 2018, S.
6. In der Begründung wird davon ausgegangen, dass das Französische eine große Kultursprache ist, und unter anderem gesagt, dass das Funktionieren dieser Sprache sichergestellt werden müsse, auch damit sie sich in der heutigen Welt gegen andere Sprachen behaupten kann. Das sollten wir mit der deutschen Sprache genauso sehen.
Ich ließe ja mit mir reden, wenn man nachweisen könnte, dass Sprachen mit generischem Maskulinum oder Wörtern wie engl. mankind unweigerlich zu ungleichen Rechten der Geschlechter führen und „bereinigte“ Sprachen zu besseren Gesellschaften. Das ist aber nicht nachweisbar. Im Gegenteil: Die letzten Jahrzehnte Deutschlands haben eine Gesellschaft gezeigt, in der trotz der deutschen Sprache weitgehend Gleichberechtigung herrschte. Zudem lassen sich Länder unterschiedlicher Kulturkreise vergleichen. Schweden hat eine Sprache mit Genus, Finnland eine ohne; so drastisch unterscheiden sich die Gesellschaften jedoch nicht. Arabisch ist eine Sprache mit Genus, Türkisch und Persisch (inkl. Dari in Afghanistan) sind Sprachen ohne – was aber für die Gesellschaften kaum etwas nach sich zieht. Es bestehen keine simplen Zusammenhänge zwischen Sprachstruktur und politischen Verhältnissen. Das schrieb schon 1921 Edward Sapir in seinem Klassiker „Language“ (dt. Übersetzung „Die Sprache“, 1961).
Sehr informativ zum Thema Dschendern in Bezug auf Deutsch ist das detaillierte Buch „Genug gegendert“ des Germanisten Dr. Tomas Kubelik. Als das Buch einen Preis gewann, sagte Josef Kraus in seiner Laudatio, das Buch müsse: „Pflichtlektüre werden für alle Medienmacher, für alle Politiker, ohnehin für alle Germanistikstudenten und Deutschlehrer“ und „Dieses Buch ist ein großer Gewinn“ (zitiert nach Deutsche Sprachwelt 68, Sommer 2017, S. 3). Kubelik ist auch auf YouTube zu sehen mit einem Vortrag „Wie Gendern unsere Sprache verhunzt“:
Zu Recht kritisiert Peter Eisenberg in der FAZ vom 21. September 2017, S. 6: „Kaum einer kann sich noch äußern, wie ihm Kopf und Schnabel gewachsen sind.“ Zwangseingriffe in Sprachen hatten in der Geschichte nie Erfolg. Nicht zufällig erfand George Orwell die Persiflage des „Newspeak“ in seinem Roman „1984“. In Deutschland sowie in den anderen deutschsprachigen Ländern und Gebieten stehen wir vor der Wahl. Ich sehe es wie Eisenberg. Ich habe einfach etwas dagegen, wenn man in seinem eigenen Land nicht mehr auf normale Art seine eigene Sprache benutzen kann. So weit soll es nicht kommen. Gerne können wir über unsere manchmal etwas eigenwillige Muttersprache nachdenken – zu „dschendern“ brauchen wir sie nicht.
Das eigentlich Bedenkliche ist doch, dass gerade die unschönste Variante des Genderns, der „Gender Star“, von den Grünen, also einer politischen Gruppe, welche gerade im Bundesrat über eine nicht unerhebliche Entscheidungsgewalt verfügt, als sprachlicher Leitstern ausgerufen wurde. Dabei gibt es doch zahlreiche Varianten (siehe http://www.gendern.de), welche die deutsche Typographie und das klangliche Wohlgefallen weitaus weniger oder gar nicht missachten.
Außerdem sollte Sprachgerechtigkeit gesamtgesellschaftlich diskutiert werden – und nicht von einer progressiven Minderheit forciert und der konservativen Mehrheitsgesellschaft aufgedrückt werden.
Laut Altem Testament wurde Eva aus einer Rippe Adams geschaffen.
Wird die Sprache sexualisiert, so wird aus dem generischen Maskulinum
ein Mann und durch das Suffix “in” eine Frau, z.B. Bürger und Bürgerin.
Der alte Adam “Bürger” bleibt aber in der weiblichen Form “Bürger*in” erhalten.
Ein Pyrrhussieg der Genderinnen, die doch so gerne den Mann aus ihrer Sprache
verbannen möchten.
Also müsste das männliche “er” eliminiert und auf den Wortstamm zurückgegangen
werden, z.B. Wahl, Wähler, Wählin, Mord, Mörder, Mördin, Fisch, Fischer, Fischin etc.
Der Sprachverhunzerei sind keine Grenzen gesetzt.
Ich habe schon vor langer Zeit vorgeschlagen, die weibliche Form zur Normal-/Universalform zu erheben und immer, wenn Männer gemeint sind, ein „…er“ anzuhängen. Also „Lehrerin“ (evtl. auch kurz „Lehrin“) für F und F/M, „Lereriner“ oder „Lehriner“ für M.
Da hätten wir doch endlich eine eindeutige und un-umständliche Lösung, die auch Feministinnen zufriedenstellen müsste. Im Gegensatz zu ihnen werden die Männer – vernunftorientiert wie sie sind – sich nach kurzer Eingewöhnungszeit bei Bedarf von „Lehrin“ oder „Professin“, sicher auch „Tiefbauarbeitin“ mitgemeint fühlen.
(Über Substantive, die im bisherigen Deutsch NICHT auf „… er“ enden, muss ich noch ein wenig nachdenken, aber ich erbiete mich, auch dafür eine wahrlich befriedigende Lösung zu finden. „Kohlenkumpin“ könnte ein Anfang sein.)
Es gibt einen neuen Vorschlag dazu, leicht aussprechbare geschlechtsneutrale Wörter in die deutsche Sprache zu integrieren: delesystem.wordpress.com
Mit diesem Vorschlag fallen die in diesem Artikel aufgezählten Nachteile der zurzeit praktizierten Formulierungen weg.
Wenn jemand, der über Sprache schreibt, sich zu der Formulierung „Auf Deutsch … schwieriger … als AUF ANDEREN SPRACHEN“ verrennt, dann wäre ich selbst dann kaum geneigt, seinen Anregungen zu folgen, wenn sie nicht offensichtlicher Blödsinn wären.
Zur weiteren Illustration dessen was der Artikel meint
empfehle ich „Erwachsenensprache“ von Robert Pfaller!!! –
„Große Mengen an Geld werden staatlicherseits ausgegeben,…“
Hier zeigt sich das Selbstverständnis dieses Staates in seiner jetzigen Verfassung: Es wird nach Gutdünken für jeden noch so abstrusen Unsinn das Geld anderer Leute (das Geld der wirtschaftenden Bevölkerungsminderheit) in hohem Bogen in alle Himmelsrichtungen dieses Planeten verschleudert.
Dieses Selbstverständnis, das schon lange nichts mehr mit dem Betrieb des Staates an sich und auch nicht mit dessen zeitweise in Not geratenen Menschen (Sozialstaat) zu tun hat, bewerte ich als nichts anderes als Diebstahl fremden Eigentums.
Sie haben nicht nur das Sternchen, sondern auch die Endung vergessen: „Der Schwanz wedelt mit der Hünd*in“. — So folgt aus dem Genderismus der Sexismus, voilà. — Man sollte diesen Orwellschen Erzieher*innen die Blendgranaten zurückwerfen, mit denen sie von 1000 substantiellen Problem ablenken. Auf daß sich die Protagonist*innen der Sprachverhunzung in ihren Grabenkämpfen verlieren mögen.
Gendersprache ist nichts anderes als Entmenschlichung.
Eine graue Masse solls werden, ohne eigene Persönlichkeit.
Entschuldigung, wenn ich mich etwas grobschlächtig äußere, aber dieser teure Irrsinn bringt mich echt auf die Palme.
Man sollte die Gender-Fuzzis und -Tussis (das ist in diesem Fall meine geschlechtersensible Ausdrucksweise) in die Klapse stecken, wo sie dann unter Aufsicht eines Stationsarztes ihre spleenigen Spielchen spielen können.
Steuergelder, die für diesen Blödsinn verschwendet werden, werden anderweitig dringend gebraucht. z.B. Behebung der mangelhaften Infrastruktur, Kinder- und Jugendhilfe usw. usf.
… ich wüsste allerdings noch ein paar Leute mehr dafür. Ob da die Kapazitäten reichen?
Wüterich
Das kann man sogar noch erweitern: Nicht nur kann man mit der Endung -in anzeigen, dass es um eine weibliche Person geht, sondern auch mit der Endung -(r)ich, dass es sich um eine männliche Person handelt. Nur ist das nicht durchgehend gebräuchlich.
Zum Beispiel stehen im Duden sowohl das Wort Wüter als Gattungsbegriff, als auch die Wörter Wüterin und Wüterich.
Wenn dann ein Schuldirektor lange genug seine Schüler mit „Liebe Schülerinnen und Schüleriche!“ angesprochen hat, könnte man vielleicht auch wieder auf „Liebe Schüler“ übergehen. 🙂
Keine Angst! Die früher oder später islamische Mehrheit wird den ganzen Genderunsinn abschaffen, aber leider noch vieles mehr.
Wie wollen sie das in Zukunft eigentlich bei Parship regeln? Wenn „ES nicht ES“ sucht, sind das denn alles Nazis, und Anetta Kahane schreibt die nächsten Newsletter unter dem Titel: „Augen auf bei der Partnerwahl, oder wie sie im Internet einen Nazi identifizieren“???
Es beeindruckt mich immer wieder, dass es Menschen wie Jan Henrik Holst gibt, die diesem unsäglichen Quatsch mit Gelassenheit und Sachlichkeit begegnen. Ich könnte das nicht.
Wenn diese Gender-Wahnsinnigen doch mal als allererstes die Reihenfolge aufheben würden.
Als Frau schreibe ich schon lange nicht mer „Damen und Herren“ sondern „Herren und Damen“ denn ich nenne inzwischen schlicht zuerst das andere Geschlecht.
Alles andere halte ich für überflüssig und bekloppt 🙂
… ich belasse es aus Protest seit längerem wieder ganz bei den „Sehr geehrten Herren …“
Allerdings überlege ich, auf „… Herren, Damen und Diverse …“ umzusteigen.
Sprache spielt sich hauptsächlich im Alltagsgebrauch ab. Und da äußert sich niemand so unpraktisch, gestelzt und wirklichkeitsfremd. Solche Bücher oder Schriften wird niemand lesen, kein Mensch tut sich das an. Sprache ist Kommunikation zwischen normalen Menschen und das wird auch so bleiben. Dschenderschwachsinn funktioniert, wenn überhaupt, nur im behördlichen Bereich. Aber irgendwann hauen mal ein paar Wutbürger auf den Tisch, daß es kracht. Und dann ist Schluß mit Dschendersch…
Wir haben ja sonst keine Probleme!
Mit dem „Gendern“ wiederholt sich eine Problematik, die schon bei der Rechtschreibreform in den 90er Jahren auftauchte: Wem gehört eigentlich die Sprache? Und sind staatliche Organe befugt, so massiv in den Sprachgebrauch einzugreifen? Ganz abgesehen von der Frage, wie überhaupt eine Minderheit einem ganzen Volk seine ideologisch begründete Sprechweise aufnötigen kann.
Das Bundesverfassungsgericht hatte die Reform im Juli 1998 für rechtmäßig erklärt und eine Klage als unbegründet abgewiesen. Kritiker sahen darin eines der schlimmsten Fehlurteile des BVerfG.
Ein wichtiger Punkt scheint mir zu sein, daß sich das BVerfG auf die Position zurückzog, die Reform verletze kein Grundrecht und sei auch nicht wesentlich genug, um einer gesetzlichen Regelung zu bedürfen. Das Gericht stützte sich dabei auf die Kultusminister und deren Behauptung, die Auswirkungen seien geringfügig und beträfen weniger als 1% des Wortschatzes.
Zudem urteilte das Gericht: „Soweit dieser Regelung rechtliche Verbindlichkeit zukommt, ist diese auf den Bereich der Schulen beschränkt. Personen außerhalb dieses Bereichs sind rechtlich nicht gehalten, die neuen Rechtschreibregeln zu beachten und die reformierte Schreibung zu verwenden. Sie sind vielmehr frei, wie bisher zu schreiben.“
Das Zwangsgendern wiegt da deutlich schwerer: Es ist nicht nur ein geringer Teil des Wortschatzes, sondern praktisch der gesamte Sprachgebrauch betroffen. Und es beschränkt sich nicht auf einen kleinen gesellschaftlichen Teilbereich, sondern will darauf hinaus, einem ganzen Volk eine hirnrissige Sprachverhunzung aufzuzwingen.
Wäre das nicht ein neuer Anlaß, vor dem BVerfG zu klagen?
Muss es nicht eigentlich Sprachverhunzende heißen?
Und steckt in human nicht auch das Wort „man“, also Mann? Woman ist nicht anderes als der Weh-Mann, weil Frauen eben in der Regel gefühliger und tränensusiger sind als Männer.
Also ganz ehrlich: solang im Wort EMANzipation noch das Wort MAN steckt, kann ich über Feministinnen nur schallend lachen. Und über ihre speichelleckenden grünlinken eierlosen Schoßhündchen ebenfalls. A man is a man is a man! Und kein ideologisches Weichei…!
… außerdem wecken die drei Buchstaben MAN schlimme Assoziationen und man denkt unbewusst an diesen LKW-Hersteller, der die Klima gefährdet.
Wir sind uns hoffentlich einig, alle diese Buchstabenfolge beinhaltenden Wörter gehören abgeschafft.
„Das Phänomen erreichte dann, wie es nicht anders sein konnte, auch Deutschland, oder Germany,“
Apropos Germany. Ich hoffe, dass ich hiermit keine Idee vom Zaun breche, indem ich auf das hierin enthaltene „man“ – siehe die GerMannen – hinweise. Es bleibt also nur ein Ausweg – Gerhumany. Oh Gott!
Entscheidend und der Dammbruch waren und sind doch nicht solche Kindereien wie jetzt die der hannoveranischen Stadtverwaltung. Das kassiert in ein paar Jahrewn irgendeine Nachfolgeverwaltung, oder es wird einfach nicht befolgt, wenn die Medien nicht mehr hinschauen.
Der Dammbruch erfolgte, als auch nicht-linke Bürgerliche begannen, sich den von links gesetzten Konventionen zu unterwerfen. Damit meine ich Politiker der Union, der FDP, Manager der freien Wirtschaft, aber auch Kirchenleute und Journalisten außerhalb des ÖRR. Und dergleichen.
Hochschullehrer, Schullehrer, Künstler, Staatliche Angestellte, ÖRR, sie unterliegen hierzulande schon seit 1968 einem gewaltigen linken Konformitätsdruck. Unterwarfen sie sich bis in 1990er mehrheitlich dem eher zähneknirschend, so waren sie dennoch, generationsbedingt, immer noch zu viele, als das Verweigerung unmittelbar das Karriereende bedeutet hätte. Subversive Gegencharaktere, wie der Schimanski von Götz George, setzten Kontrapunkte, die von Linken nicht recht diskreditiert werden konnten, da sie ja Teile ihres eigenen Revoluzzertums inkorporierten.
Dann passierte in den 90ern zweierlei:
Die bereits ab Krippe grünlinks sozialisierten Alterskohorten der Generation Golf, X traten in die Adoleszenz, die Hochschulen ein, und mit ihnen begann die radikale Feminisierung der Gesellschaft, endlich sichtbar durch die Kanzlerschaft Merkels und ihre auf Emotion und Infantilität gegründete Politik. Aus Humor wurde Moral, aus Satire bittere Rechthaberei, aus Wissenschaft Haltung.
Hier ist also kein böser Plan am Werk, sondern das normale Bürgertum bei der Arbeit. Habe neulich mal eine Rede des hessischen Ministerpräsidenten Bouffier gehört, die er zu seiner erneuten Vereidigung im Landtag hielt. Zäh hangelte er sich durch sein schwafelige Gegender: „(…) und ich sage Ihnen, in aller Deutlichkeit, meine sehr verehrten Parteifreunde und Parteifreundinnen / Bürger und Bürgerinnen… Hessen und Hessinnen… (…)“ ich dachte mir, der muß wohl zu einer Domina gegangen sein, die ihn solange eins übergab, bis er nie wieder vergaß, beide Geschlechter aufzuzählen. Denn: Wer ihn vor 10, 15 Jahren noch hörte, als den Innenminister Roland Kochs, glaubt ohnehin, Dr. Jackyl und Mr. Hide vor sich zu haben. Nicht ein und der derselbe Mensch?
Eher doch. Die Dämme brachen, als die Konservativen zu alt wurden oder sich unterwarfen. Kann man den Linken vorwerfen, auf ganzer Linie gesiegt zu haben? Nein. Man kann den Spieß nur herumdrehen. Fangt bei Euren Kindern an (jawohl Jungen und Mädchen) und haltet diesen Wahnsinn von ihnen fern. Aber nicht mit Verbot und Beleidigtsein. Nichtgendern macht Spaß und ist cool. Die Millenials brauchen Emotion und Emoticons. Geben wir ihnen das. Drehen wir den Spieß um.
„Hier ist also kein böser Plan am Werk, sondern das normale Bürgertum bei der Arbeit.“
Gut erkannt. Vergleichbar mit dem Bürgertum vergangener Jahrhunderte, beseelt und vergiftet vom vormaligen großen Zeitgeist – dem des Militarismus, der den Drill in Familien, schon in Kindergärten, in Turnvereinen, Feuerwehren usw. im Gleichschritt indoktrinierte.
Der nicht so böse Plan bewirkt letztlich den Verlust von Wissensgewinn. Ein Rechtsanwalt schilderte die Aufmerksamskurve der Teilnehmer einer Fortbildungsveranstaltung. Nach einer langen – gendergerechten – Einleitung erhofften sie sich beim inhaltlichen Teil Besserung. Das Gegenteil wurde wahr, aus Schmunzeln über das x-te „Arbeitsnehmerinnen und Arbeitgebern“ oder „Unternehmerinnen und…“ wurde Gähnen, aus Interesse am Stoff wurde Regression: Da stand kein Dozent mehr, sondern der Lehrer XY ihrer Grundschulen – die, welche man nie ernst nahm.
Eine richtige Regierung würde das mutwillge Beschädigen unserer Muttersprache verbieten. Punkt!
Wir haben aber beim aktuellen Politik-Theater nur diese Besetzung. Sorry – Besatzung!
„Man darf eigentlich nicht mehr von Sprachverhunzern sprechen, sondern nur von Sprachverhunzern und Sprachverhunzerinnen, oder von SprachverhunzerInnen.“ – Warum nicht „Sprachverhunzende“ – analog zu „Studierende“, „Klempnernde“, „Raubende“, „Vergewaltigende“?
Ich meine und sage einfach nur kurz u. knapp zum „Dschendern“: UNnötig u. verrückt!
Ich hatte und werde auch ohne Dschendern NIE die Frau u. „Weiblichkeit“ übersehen oder gar vergessen.
WAS wird wohl nach metoo u. Dschendern als nächstes kommen……..??
…Diktatur!
Wer beim generischen Maskulin Probleme hat, das andere Geschlecht „mitzudenken“, hat wahrscheinlich allgemein Probleme beim (Mit)Denken.
Anmerkung: Viele Ausschreibungen werden inzwischen mit m/w/d formuliert. Das d steht wahrscheinlich für „divers“, man könnte aber auch andere Möglichkeiten hineindefinieren.
… es sind ja nicht von ungefähr die FRAUEN, die sich daran stören.
Meines Erachtens sollte es nicht „gendern“ sondern „sexualisieren“ heißen.
Denn in den meisten Fällen wird der Genus durch den Sexus ersetzt.
Eine Gleichstellung des amtlich festgestellten dritten Geschlechts ist
damit ohne Änderung der Grammatik nicht erreichbar.
Gott behüte uns vor neuen Artikeln, Pronomen, Substantiven etc.
Ansonsten sind Gender Studies so wissenschaftlich wie früher der Marxismus-
Leninismus. Es geht um Indoktrinierung, nicht um nachprüfbaren Erkenntnisgewinn.
Wie heißt denn dann eigentlich „eine“ männliche Hebamme? Hebammerich?
„Hebammist“. Eine Amme, also in älteren Zeiten eine Frau die gerade geboren hat und neben ihrem eigenen Säugling noch ein andres Kind meist aus gehobenen Ständen, mit genährt hat,- daher die Bezeichnung Milchbruder oder Milchschwester- kann auch Hebamme sein. Hingegen kann ein Hebamist nicht die Brust reichen und somit sind gegenderte Ammisten in Sachen Säuglingsernaährung per Mutterbrust vorerst noch eine Sache der Theorie.
„Arabisch ist eine Sprache mit Genus, Türkisch und Persisch (inkl. Dari in Afghanistan) sind Sprachen ohne “
Arabische und türkische Muttersprachler teilen im Sprachgebrauch allerdings, auch fremde Personen geschlechtsspezifisch anzusprechen. Die fremde ältere Dame ist da die Tante, die gleichaltrige die Schwester, entsprechend Onkel und Bruder. Das bringt natürlich mit sich, dass die Menschen so angesprochen werden, wie sie tatsächlich aussehen und nicht wie sie aussehen möchten oder wahrgenommen werden möchten. Und das kann dann ganz unschmeichelhaft auch mal „alt“ und „männlich“ sein, auch wenn sich die Person für eine „junge Elfe“ hält.
Das ist das eigentlich Paradoxe. Einerseits betonen die Protagonisten der Gender-Ideologie mit ihren vermeintlich »geschlechtergerechten« Sprachkonstruktionen beständig genau den Geschlechtsunterschied, der – ihrer Ideologie zufolge – auf der anderen Seite (als bloß »soziales Konstrukt«) völlig bedeutungslos sein soll.
Logische Kohärenz ist da schwer auszumachen.
Es wird wie die DDR einfach abgewirtschaftet. Solange „die Kuh gemolken“ werden kann, wird es so weiter gehen. Danach fängt was neue an. Was kann man sich an den Fingern abzählen…
Für mich sind die Universitäten der Quell des Übels.
Hier sind bereits „Studierendenservices“ vollkommen normal.
„Liebe Studierende“ soll für die Dozenten verpflichtend sein….
Diese Weisheiten bekommen alle eingetrichtert, wie zB die neuen angehenden Lehrkräfte, die dies dann an den Schulen für die Normalität verkaufen, weil sie es nicht besser wissen.
Und schon ist es Standard…..
„Gibt es Außerirdische? Nein, es gibt die Außerirdischen und Außerirdischinnen.“ – In diesem Punkte wird man nicht ohne weiteres zustimmen können; denn wir kennen keine Außerirdischen, wissen also nicht, ob sie zwei natürliche Geschlechter haben. Vieleicht pflanzen sie sich parthenogenetisch fort.
Vom Sein zum Schein ist die Devise. Statt Inhalte als relevant anzusehen wird sich an Äußerlichkeiten abgearbeitet. Ich würde sagen, wer Sprache gegendert (und damit verkompliziert und unverständlich gemacht) haben will, hat nicht nur ein Problem mit Sprachverständnis sondern auch ein Problem mit der Gewichtung von Relevanz und assoziiert bei mehr ein Aufmerksamkeitsdefizit als Gendergerechtigkeitssinn. Das Ganze mutet so neurotisch und infantil an, dass es mir unmöglich ist, das ernst zu nehmen.
Ich halte diese gesamte Gender- Ideologie für absoluten Schwachsinn! Eine Pseudo- Wissenschaft, die verzweifelt Wissen sucht und dabei Unsinn erschafft!
Folgendes möchte ich mal anmerken:
1. „Gender“ ist nicht etwa das „soziale Geschlecht“, die „Geschlechterrolle“ oder ähnliches, sondern ist im Englischen exakt und genau das „biologische Geschlecht“, also entweder männlich oder weiblich (allenfalls dazu noch „weder noch“). Das soziale oder konstruierte Geschlecht, von dem hier immer gesprochen wird, ist „Gender Identity“ oder „Gender Role“. Und „trans“ oder „divers“ ist eben KEIN „Gender“ (=Geschlecht), sondern eine „Gender Identity“ (=Geschlechtsidentität) einer Person, die fast immer dem anderen Gender/Geschlecht angehört, als sie selbst wahrgenommen werden möchte.
2. Auch ein Witz ist, dass für dieses sogenannte 3. (bis 150.) Geschlecht (trans/inter/divers), obwohl die Gender-Spinner ja die Wahl hatten, aber auch generell für „Menschen mit…“ vor lauter Dummheit ausgerechnet wieder die männliche Formulierung wählten. Also z.B. „Trans-Menschen“ oder aber auch „Menschen mit…“, was ja bekanntermaßen Maskulinum („der Mensch“) ist. Dabei hätte es durchaus Alternativen gegeben, wie z.B. „die Person“ oder „das Wesen“. Nur die Alternativen sind leider nicht so schön menschlich, geradezu unpersönlich oder wesentlich unmenschlich(er).
Meine ganz persönliche Erfahrung mit den Fans und Fanatikern des Tschendern ist: Es sind ausnahmeslos Leute, die sonst nichts schaffen, sich immer (grundlos!) benachteilgt fühlen und nun glauben, „endlich auch mal“ auf der richtigen Seite der Macht zu stehen und sich darin debil grinsend suhlen. Sie gefallen ich darin, andere zu massregeln und zu denunzieren, um sich selber auch mal toll zu fühlen, wenn sie dies mangels eigener Leistung schon nicht schaffen.
Diese „Macht“ wiederrum – also die herrschende „Elite“ aka Regierung, welche die ganzen grenzdebilen Mitläufer als nützliche Idioten auch nur benutzt- benutzt das Tschendern nur als weitere Ablenkung, damit das Volk nicht merkt was wirklich passiert. Weil das Volk vollkommen damit gedanklich damit beschäftigt ist, sich mit dem „warum“ oder auch dem „wie gendere ich denn nun richtig“ zu befassen. Neben Dieselabschaffung, Klimaideologie, Einwanderung, hohen Abgaben, Dschungelcamp und Co. usw usf. Hat ALLES zusammen angefangen, ist alles nur Taktik.
… denn sie haben nichts zu tun. Die Gleichstellungsbeauftragten!
„Viele Universitäten sind leider ein Hort der Entwicklung. Es kommt sogar vor, daß Dschendern Pflicht ist und Studenten, die sich nicht daran halten, Punktabzüge erhalten oder ihre Arbeiten nicht angenommen werden, wenn sie sich dem Diktat nicht beugen.“
Ein lieber Verwandter studiert in Kiel. In seinen Arbeiten wurde tatsächlich von der Gleichstellungsbeauftragten nichtgegenderte Ausdrucksweise angekreidet und mit Punktabzug bewertet. Sanktionen wie diese will der Bursche natürlich nicht wiedererobern und passte sich an. Doch nicht nur in den Arbeiten angepasst färbt dies auch die sprachliche Ausdrucksweise insgesamt. Er merkt das gar nicht mehr, wenn er von Studierenden spricht. Gefragt ob er nicht LK Deutsch gehabt hätte und wüsste, dass das ein falsch ist, zog er nur die Schultern hoch. Ja so ist es. Diese Dominanz der Gleichstellungsbeauftragten und Genderisten über alle anderen ist ein Übel. Das Ergebnis ist ein Verbrechen an der schönen deutschen Sprache.
Wenn Aufgaben erledigt (Kampf für die Emanzipation) sind, ist es Zeit diese Aufgabe als erledigt zu betrachten. Es ist nicht ratsam mit immer neuen Forderungen weitere Aufgaben zu erfinden, es diskreditiert die ursprünglich gute Absicht.
Die „Tochter-und Bruderunternehmen“ von z.B. VW, Bayer, u.s.w. ist wohl ein bißchen langatmig. Deshalb zukünftig die „Geschwisterunternehmen“. Problem: „das Geschwister“ in Einzahl ist nun aber sächlich, wobei die Nichterwähnung vom männlichen Bruder und der weiblichen Schwester wiederum diskriminierend gedeutet werden kann.
Problemlösung, „die geschwisterlichen Töchter und Bruderunternehmen.“So muß es sein und so sollte es auch kommen. Langatmig hin oder her. Probate Abkürzung GTB. Also die GTB´s von VW, Bayer, u.s.w. Beim heiligen Gender noch einmal!
Der Wahnsinn täglicher Realsatiren ist wirklich bald nur noch unter Drogen auszuhalten. Ist die weltweit um sich beißende Ideologie der Wahnsinnigen Ausdruck unseres baldigen Untergangs im Gesamten? Wieviel kranke Köpfe müssen die Politik, die Unis, die Behörden, die Institutionen, die Medien etc… im lang ersehnten linksgrünen Durchmarsch erobert haben?
Habe mir einmal einen sehr erhellenden Vortrag eines Linguisten angehört. Dieser kam zu der Erkenntnis, dass die Türkei der Traum der Feministinnen sein müsste, denn die türkische Sprache kennt kein Maskulinum.
Da müssen die Unternehmen und der öffentliche Dienst aber höllisch auf der Hut sein, denn plötzlich ist der Kunde nicht mehr König sondern Kunde*In ist König*In oder die Polizei ist nicht mehr dein Freund und Helfer sondern Freund*In und Helfer*In. Etwas ganz wichtiges haben diese Akademiker aber vergessen. Gendergerecht müsste ein/e Oberbürgermeister*In richtigerweise Oberbürger*InnenMeister*In heißen. Würde sie nur Oberbürgermeisterin sich nennen könnten sich die Frauen wieder ausgeschlossen fühlen. Willkommen im Land der Schildbürger.
Schildbürger*Innen
Nee ….. dann fühlt sich ggf. weibliches Servierpersonal übergangen.
Also: Ober*Innenbürger*Innenmeister*In
Der Versuch, die Sprache zu kontrollieren, ist nichts anderes als der Versuch, die Gedanken kontrollieren zu wollen. Ein typisches sozialistisch-totalitäres Muster, wie schon Orwell richtig erkannte.
Sie haben vollkommen Recht. Oberflächlich betrachtet schüttelt der Bürger mit normalem Menschenverstand den Kopf oder lacht über soviel Dämlichkeit. Diejenigen, die sich das ganze ausgedacht haben, sind aber nicht doof, sie verfolgen eine Agenda. Und genaudie, muß „dekonstruiert“ werden, um es mal mit deren eigenen Worten zu sagen.