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Der Unsinn mit den "Unworten"

Jährlich meldet sich die linke Sprachpolizei

18.01.2019

| Lesedauer: 4 Minuten
"Anti-Abschiebeindustrie" ist nach Meinung einer "Sprachjury" das "Unwort des Jahres". Mit „Sprachwissenschaft“ haben all die Unworte nicht das Geringste zu tun. Hier wollen Linksintellektuelle Andersdenkende lächerlich machen und diffamieren.

Linguistik-Professorin Nina Janich, Sprecherin der Jury, erklärte zur Begründung für die diesjährige Entscheidung, der Begriff „Anti-Abschiedeindustrie“, den Alexander Dobrindt von der CSU verwendet hatte, zeige, „wie sich der politische Diskurs sprachlich und in der Sache nach rechts verschoben hat und sich damit auch die Sagbarkeitsregeln in unserer Demokratie auf bedenkliche Weise verändern.“ Unter den Vorschlägen waren auch die Wörter „Abschiebeverhinderungsindustrie“, „Sicherheitsgefährdende Schutzsuchende“, „Asyltourismus“ und „Hypermoralist“. „Klageindustrie“ ist laut der Jury im Zusammenhang mit dem Verbraucherschutz eingereicht worden.

In den meisten Medien heißt es völlig unkritisch, eine „sprachkritische Jury“ wolle mit der Kür jedes Jahr auf „undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch“ aufmerksam machen.

Der Unsinn mit den „Unworten“

DIE „VERIFIKATOREN“ HABEN WIEDER ZUGESCHLAGEN
Das Wort „Unwort“ ist der Unsinn und das Unwort des Jahres
Zu Erinnerung: 2017 war „alternative Fakten“ das Unwort des Jahres. Die Bezeichnung „alternative Fakten“ sei, so begründete die Jury vergangenes Jahr ihre Entscheidung, „der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen“. „Alternative Fakten“ war ein Begriff, der von Kellyanne Conway, einer Beraterin von Donald Trump, verwendet wurde, um die (falsche) Behauptung zu stützen, dass zur Amtseinführung von Trump mehr Zuschauer gekommen seien als bei früheren Amtseinführungen anwesend waren. Natürlich ist „alternative Fakten“ ein unsinniger Begriff, der jedoch überhaupt nicht in die Sprache eingegangen ist – weder in die deutsche noch in die englische. Er wurde allenfalls von politisch Korrekten verwendet, um Andersdenkende lächerlich zu machen und als Lügner und Idioten darzustellen – nach dem Motto: Jeder Andersdenkende ist ein kleiner Trump. Die Behauptung der Jury, „alternative Fakten“ sei auch in Deutschland zum Sinnbild für besorgniserregende Tendenzen im öffentlichen Sprachgebrauch geworden, war abwegig.

Jedes Jahr werden quotengerecht auch solche Begriffe als „Unworte“ bezeichnet, die sich gegen Feminismus und Genderideologie richten, so wie dieses Jahr „Feminismus-Flausen“, das auf der Auswahlliste stand (habe ich selbst noch nie gehört). Die Juroren rügten letztes Jahr den Begriff „Genderwahn“. Mit diesem Ausdruck würden in konservativen bis rechtspopulistischen Kreisen zunehmend Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit in undifferenzierter Weise diffamiert, so die Jury. Damit sollen also Kritiker der Genderideologie gemaßregelt werden. Auf der Liste der Vorschläge zum „Unwort des Jahres“ stand auch schon die „Sprachpolizei“ – ein Begriff, der sich gegen die Sprachvorschriften durch politisch Überkorrekte wendet (und damit natürlich selbst unerwünscht ist). Gerade deshalb verwende ich den Begriff hier, denn er ist sehr treffend.

Untersucht man die Begriffe, die in früheren Jahren als Worte bzw. Unworte des Jahres gekürt wurden, dann wird deutlich, dass sich darin die Weltsicht der Linksintellektuellen verdichtet. „Unworte“, die von politisch Linksstehenden verwendet werden, gibt es nach dieser Lesart nicht. „Unworte“ sind vorwiegend Begriffe, die – tatsächlich oder vermeintlich – von Liberalen, Konservativen oder Rechten verwendet werden.

„Gutmensch“ und „freiwillige Ausreise“ waren auch „Unworte“

Das Unwort 2015 lautete „Gutmensch“. Warum eigentlich? Ich finde den Begriff „Gutmensch“ gut. Dass er zum „Unwort“ erklärt wurde, ist bezeichnend, denn der Begriff wendet sich meist kritisch gegen Linke und Grüne, die sich für moralisch überlegen halten.

UNWORT, EIN UNDING
Der Unsinn mit dem (Un)wort des Jahres
Das Unwort 2013 lautete „Sozialtourismus“. Der Begriff wurde zum „Unwort“, weil Politiker und Medien damit „gezielt Stimmung gegen unerwünschte Zuwanderer, insbesondere aus Osteuropa“ machten. Indem die Jury den Begriff zum „Unwort“ erklärte, sollte offensichtlich geleugnet werden, dass es eine Zuwanderung in die Sozialsysteme gibt (dies zu bestreiten, nenne ich wiederum postfaktisch).
2006 wurde „freiwillige Ausreise“ als „Unwort des Jahres“ gekürt. Der Begriff suggeriere, so hieß es zur Begründung, abgelehnte Asylbewerber kehrten vor einer Abschiebung „freiwillig“ in ihre Heimat zurück. Tatsächlich hätten sie jedoch, so die Jury, keine andere Wahl. Daher sei der Begriff ein „Unwort“. Es wurde also damit kritisiert, dass ein abgelehnter Asylbewerber die Entscheidung eines deutschen Gerichtes in letzter Instanz akzeptiert und ihr folgt statt sich ihr zu widersetzen und illegal in Deutschland zu bleiben.

Manche Begriffe, die zum „Unwort des Jahres“ gekürt wurden, finde auch ich kritikwürdig, so etwa „Lügenpresse“ (2014), „Wohlstandsmüll“ (1997), „ausländerfrei“ (1991) usw. Auffallend ist jedoch, dass niemals Begriffe und Worte mit einer linken oder grünen Konnotation zum „Unwort“ gekürt werden. Im Gegenteil. Solche Begriffe haben eine gute Chance „Worte des Jahres“ zu werden.

Worte des Jahres – was ins linke Weltbild passt

Zum „Wort des Jahres“ werden gerne Begriffe gekürt, die in das linke Weltbild passen. Das erste „Wort des Jahres“ war 1971 „aufmüpfig“, also etwas, das damals im linksgrünen Denken eindeutig positiv belegt war. „Aufmüpfig“ so hieß es, habe sich anfangs vor allem auf die 68er-Bewegung bezogen und sei 1970/71 im allgemeinen Sprachgebrauch neu aufgekommen. Heute würde „aufmüpfig“ sicher nicht mehr zum Wort des Jahres gekürt, weil längst nicht mehr nur politisch Linksstehende „aufmüpfig“ sind.

VICTIM-BLAMING
Mein Schlag-Wort des Jahres: „Versagensbereit“
1982 wurde der Begriff „Ellenbogengesellschaft“ gekürt, ebenfalls ein linker Kampfbegriff. Gemeint war damit der Vorwurf linker Politiker an die neue schwarz-gelbe Regierung, sozial Schwache zu benachteiligen und den Egoismus in der Gesellschaft zu fördern.

1993 war „Sozialabbau“ das „Wort des Jahres“. Auch das ist ein polemischer Begriff, der sich gegen marktwirtschaftliche Reformen des Sozialstaates wendet.
1998 war das Wort des Jahres „Rot-Grün“, 2007 „Klimakatastrophe“ („die Folgen unkontrollierter globaler Erwärmung“). 2015 wurde dann „Flüchtlinge“ zum „Wort des Jahres“, obwohl man gerade diesen Begriff wegen mangelnder Differenzierung durchaus kritisch sehen kann. Denn in Politik und Medien wird er oft pauschalisierend und generalisierend für Einwanderer verwendet, auch wenn diese nicht vor Kriegen und Bürgerkriegen auf der Flucht sind, was ja die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist. Inzwischen muss man ja aus unerfindlichen Gründen „Geflüchtete“ sagen und „Flüchtling“ soll falsch sein.

Die Jury kürt auch einen „Satz des Jahres“. Schon zwei Mal hat Angela Merkel den „Satz des Jahres“ gesagt, nämlich 2011 („Fukushima hat meine Haltung zur Kernernergie verändert“) und 2015 („Wir schaffen das“). 2001 prägte der Berliner SPD-Vorsitzende und spätere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit das Wort des Jahres: „Ich bin schwul und das ist (auch) gut so“.

Mit „Sprachwissenschaft“, wie es unkritisch in Medienberichten heißt, haben all diese Worte, Unworte usw. nicht das Geringste zu tun – hier wollen sich lediglich Linksintellektuelle ihrer Deutungshoheit versichern und Andersdenkende lächerlich machen und diffamieren. Sprachwissenschaftler hätten dabei tatsächlich eine Menge Arbeit, wenn sie die Verhunzung der deutschen Sprache durch „genderneutrale“ Sprachregelungen wie etwa das sogenannte „Gendersternchen“ * kritisieren würden. Aber die Jury würde sicherlich eher denjenigen verdächtigen, Unworte zu gebrauchen, der sich dieser Sprachverhunzung widersetzt. Als weitere mögliche Unworte würden mir einfallen „soziale Gerechtigkeit“ oder „Gleichstellung“.

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47 Kommentare

  1. Die Argumentation warum Gutmensch ein Unwort sein soll reichen doch schon aus um zu erkennen dass das Ganze Blödsinn ist. Entweder wird versucht den Begriff zu Nazideutsch zu erklären weil er einmal auch im Reichstag gefallen ist, wobei völlig ignoriert wird, das der Begriff schon viel früher geprägt wurde.Selbst wenn stünde da noch seine tatsächliche Bedeutung im Raum, die seine Herkunft dann doch irrelevant macht. Da wird dann von Betroffenen oder solchen die sich betroffen fühlen verzweifelt herbeigeredet, er diffamiere ‚gute Menschen‘ und man versucht die Bedeutung gleich zu setzen. Dabei ist es so einfach: ein Mensch der im Wald Müll aufsammeln geht, um der Natur zu helfen, ist ein guter Mensch, ein anderer, der ein Verkehrschaos verursacht, weil er meint literweise Farbe auf die Fahrbahn giessen zu müssen um auf Solarenergie hinzuarbeiten, ist ein Gutmensch. Warum? Der Erste tut selbst effektiv was Gutes ohne jemandem zu schaden oder etwas zu fordern. Der Zweite erreicht nichts und richtet Schaden an, um andere dazu zu bringen zu tun was er für gut hält.

  2. DS schlimmste an der der Sache ist doch, das sich solche Leute als Wissenschaftler betrachten. Was soll an dem Quatsch wissenschaftlich sein.

    • Wissenschaft darf schon auch kreativ verspielt sein. Ändert aber nichts daran, dass dem Unwort-Komitee die Sprachlogik abhanden gekommen ist.

      Wie kann man auf auf die Schnapsidee kommen, von einem einzelnen Wort Differenzierung zu verlangen? Dabei besagt das bloße Wort „Genderwahn“ gar nicht, dass ALLE Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit damit gemeint sind. Es meint Genderwahn dort, wo welcher ist.

      Das Sprach-Komitee hat’s einfach nicht richtig begriffen. Und das mit akademischer „Sprachkompetenz“. Bildungsland Deutschland!

  3. Es ist schon erstaunlich wie die Politik nahe zu jedes Thema für sich instrumentalisiert ohne hierfür, sprich für ihre dargelegte Begründung, forensisch belastbare Beweise zu besitzen. Im Gegenteil, zumeist werden derartige wissenschaftliche Erkenntnisse ausgeblendet, so dass sich der sprachlich verwendete Begriff ins Gegenteil verkehrt.
    Mal abgesehen davon, dass innerhalb der Politik ein Sprachstil Verwendung findet, welcher in den meisten Fällen zur Verwirrung führt oder nichtssagend ist. Beispiele hierfür sind unendlich. Eines der markantesten Beispiele ist Merkels Ausdruck der Alternstivlosigkeit. Auf der Welt gibt es nichts, was alternativlos wäre. Aber wie kann das eine Physikern wissen, die auch entgegen aller wissenschaftlichen Erkenntnisse behauptet, CO2 sei Schuld am Klimawandel. Eine Frau die es fertigbringt, sich innerhalb eines Satzes mehrfach zu widersprechen und ihre Fahne nach dem Wind hängt.
    Eine Schande, dass es Frau Merkel schaffen konnte eine derartige Position zu begleiten.
    Was nun das Unwort des Jahres betrifft handelt es sich lediglich um den Ausdruck politischer Gesinnung im Sinne der Machthabenden und ihrer verfolgten Politik. Jeder, der halbwegs Verstand besitzt erkennt die Absicht dahinter. Leider gibt es zu wenige, die dies verstehen und stattdessen als Mitläufer zu bezeichnen sind, weil sie ihren Verstand ausschalten.
    Sich mit der Wahrheit auseinanderzusetzen bedeutet Mühe und Arbeit, dazu sind die meisten nicht bereit, weil sie mit der Bestreitung des lebensunterhaltes beschäftigt und zu meist überfordert sind. So ist es ein leichtes Spiel für Politik ihre Halb und Unwahrheiten zu verbreiten.
    Es heißt nicht umsonst „Wissen ist Macht“ doch unsere Politiker besitzen kein Wissen, denn sie besitzen auch keine Macht, sie sind lediglich Marionetten im Spiel um die Macht. Und das wissen sie sehr wohl!!!!!

  4. Ja, das ist das Schlimme an der Sache: seriöse Wissenschaft wird so diskreditiert. Diese „Unworte“ (warum zählt Unwort nicht selbst unter die Unworte?) könnten auch Journalisten oder Politiker jedes Jahr benennen; denn die jeweiligen Begründungen haben mit Sprachwissenschaft nichts zu tun. Sprachwissenschaftler tun sich zusammen, um ihre private politische Meinung kundzutun. Aber da es Sprachwissenschaftler sind, sollen wir diese für wissenschaftliche Forschungsergebnisse halten, als würde die Präferenz eines Mathematikers für die SPD zwangsläufig und also allgemeinverbindlich aus seinen Gleichungen hervorgehen.

    • »warum zählt Unwort nicht selbst unter die Unworte?«

      Weil unsere schöne Sprache solche Kreativität zulässt. Und das ist gut so. Sprache lebt. Sprachhass und Eingefrorenes ist nicht zu gebrauchen.

  5. Das „Unwort des Jahres“ hat sich zur Institution übler Diffamierung Andersdenkender entwickelt. Das noch unter dem Deckmantel der Humanität und der Aufklärung. Ich finde das ziemlich ekelhaft.

  6. Ihren ganzen Artikel zu lesen, war mir zu lange. Kurz zusammengefasst sind diese sogenannten „Unwörter“ Begriffe, bei denen die Jurymitglieder zutiefst im eigenen Konstrukt getroffen sind. Eine offene Diskussion über die Ursache dieses Wortes halten die nicht aus.
    Das Jahr 2019 hat erst begonnen aber mein Wort wäre „Prüffall“.

  7. Eine Abschiebeverhinderungsindustrie gibt es – analog Islamisierung – nicht!

    Jeder, der gegenteiliges behauptet wird – frei nach dem im Jahre 1946(!) von Franz Werfel verfassten Science-Fiction-Roman, „Stern der Ungeborenen“, – welcher sich auch mit der Situation eines total humanen Deutschlands zwischen Wk II u. III befasst, zu 48 Stunden Arrest o. einer entsprechend hohen Geldsumme verurteilt.

  8. Wer bezahlt eigentlich den jährlichen Schwachsinn?

  9. Aus familiären Gründen bin ich auch im ungarischen Sprachraum , dazu zählen ca. 15 Millionen Menschen im Karpatenbecken, zu Hause.
    Mit Wohlstandsschwachsinn,wie der Suche nach Unworten- obwohl man es auch dort inzwischen zu gewissem Wohlstand gebracht hat- beschäftigt sich in diesem Raum niemand.

  10. Diese hirnrissigen Worte bzw. Unworte des Jahres interessieren doch keinen normalen Menschen mehr. Das wird einmal gehört und dann sofort wieder vergessen. Das ist viel Tamtam um linksgrünen Schwachsinn, also um gar nichts und deshalb endet mein Kommentar hier

  11. „Schutzbedürftiger“ wäre für mich so ein Kandidat für das Unwort des Jahres, wenn über 90% der hier Ankommenden keineswegs schutzbedürftig sind. Oder „Einzelfall“, der das Versagen der Regierung und die gestiegene Ausländerkriminalität drastisch verharmlost.
    Aber das Unwort des Jahres wäre für mich immer noch „Erlebende“, was eine schändliche und absolut ekelerregende Diffamierung von Opfern von Gewaltverbrechen durch Migranten ist.
    Aber bei der linken Sprachpolizei in Deutschland kann man so etwas wie Vernunft wohl nicht erwarten.

  12. All die Wahrheiten die diese Begriffe\Unwörter beschreiben sollten dazu dienen das Volk aufzuklären. Aber das Weibliche und das Linke in dieser Gesellschaft haben sich verbündet und wollen eine Anarchie mit islamischer Prägung.

  13. Auch diese Aktion linker Ideologen ist wie viele andere bedenklich nahe an der Nazi-Ideologie. Dazu heißt es:
    „Die nationalsozialistische Politik ist auch die Ursache für „sprachkorrigierende“
    Maßnahmen, wie wir sehen werden. Neben intentionalen Faktoren, die die Sprache
    beeinflussen, hat auch die außersprachliche Wirklichkeit Anteil an der Sprachentwicklung.
    Dabei hat wiederum die „braune“ Diktatur entscheidenden Anteil an dieser Veränderung.
    Die „Gleichschaltung“ aller Lebensbereiche führt zu einer ungewöhnlich starken
    Beeinflussung der menschlichen Wirklichkeit.“

    „Im Nationalsozialismus handelt es sich bei den Wörterbuchmachern, die selbst
    Forschungen betreiben, um Professoren der Sprachwissenschaft.
    Die meisten haben sich, sofern sie nicht aus Deutschland vertrieben wurden, nach
    1933 selbst „gleichgeschaltet“ (vgl. Bernsmeier 1983:49).
    Somit sind sie Personen, die von ihrer ideologischen „Ausrichtung“ vorgeprägt sind.“

    Quelle: S. Müller, Sprachwörterbücher im Nationalsozialismus © Springer-Verlag GmbH Deutschland 1994

    Wie sich die Bilder doch gleichen! Hier ist der Vorwurf von Nazi-Methoden, die eine Sprachkorrektur und -lenkung zum Ziel hatten, mehr als gerechtfertigt!

    Deshalb muss man diese Aktionen Unwort und Wort des Jahres, Satz des Jahres sehr kritisch sehen. Es ist eben nicht nur dazu gedacht, andersdenkende lächerlich zu machen. Nein, man will sie als Erstes ausgrenzen und dann mundtot machen, so dass die Handlungen der Regierenden mangels sagbarer Begrifflichkeiten nicht mehr kritisiert werden können.

    • Ich würde mir wünschen, Sie schafften es, diese Ihre Analyse, natürlich mit Quellangabe, auch im Artikel „Unwort des Jahres“ von Wikipedia an/unterbringen. Nach deren Begründungen liegen Sie aber so etwas von falsch! Na ja Wiki, das Wissen für…die Tonne!

  14. „Linksintellektuelle“ ist auch so ein Oxymoron.

    • Ich spreche bei der Gelegenheit (z. B. zum Thema ’68er) immer von Linken Pseudo-intellektuellen Zeitgenossen…sonst fühlen sie sich auch noch bei Verwendung Ihres genanntes Oxymorons, anerkannt geehrt!

  15. Die Sprachpolizei meldet sich natürlich nur bei Sprachpanscherei zu Ungunsten grün-roter Ideologie zu Wort. Bei Begriffen wie „erneuerbare Energie“ oder
    „Flüchtling“ für z.T. >=60% Wirtschaftsflüchtlinge, die von Merkels Schlaraffenland-Versprechungen aus aller Welt angelockt werden, meldet sich dieses Gremium nicht zu Wort.

  16. Das Wort „Anti-Abschiebeindustrie“ ist an mir vorbeigegangen. Danke der Jury: ich werde es gerne benutzen.

  17. TOTALITÄR-RESTRINGIERTER CODE AUS DER ALT 68-ER-OMIWASCHKÜCHE
    Wenn die Unworte suchen sollen sie mal meine Texte lesen. Und das sind nur die von den Moderatoren veröffentlichten. Die anderen: da würden die Schnappatmung kriegen bis der Arzt kommt. Gib dem Affen Zucker!

  18. Ich habe Sprachwissenschaft studiert und kann bestätigen: Mit Sprachwissenschaft hat das Ganze Nullkommanichts zu tun. Wie auch? Warum sollte Sprachwissenschaft den Menschen vorschreiben, welche Wörter als gut oder schlecht zu gelten haben? Außer natürlich, man hat ideologische Intentionen. Welche Wörter man zu benutzen hat und welche nicht, hat freilich im Sozialismus und Kommunismus Tradition, wo man den Menschen bis ins Private hinein regulieren und vorschreiben will. Schon an dieser „Sprachpolizei“ erkennt man, wo wir gelandet sind. Sprachpolizei will Gedankenpolizei sein, gehirnwaschen und im Endeffekt unliebsame Meinungen (und ihre Besitzer) eliminieren.

    • Komisch, dass in der westlichen Hemisphäre immer wieder Deutschland negativ auffällt.
      Tja, die Gene.

  19. Für mich eines der „wichtigsten“ Worte des Jahres/Jahrzehnts sind „Hetzjagden“. Komplett erfundene „Vorfälle“ von der größten Merkel aller Zeiten bis hin zum kleinen Qualitätsjournalisten und die Story aufrecht erhalten, ganz egal, was die Realität sagt.

  20. weitere mögliche Unworte …: „soziale Gerechtigkeit“ …
    Das ist allerdings das Unwort schlechthin, denn ernsthaft angewendet würde es bedeuten: dem Fleißigen geht es gut und dem Faulen schlecht. Aber das hören Sie einen Linken nie sagen – es soll ja allen gut gehen, d. h. dem Faulen genauso wie dem Fleißigen. Fragt sich nur, wieso dann überhaupt noch einer fleißig sein soll. „Für den Sozialismus!“ Ach so. Komisch nur, dass der noch in keinem Land der Welt zu keiner Zeit funktioniert hat …

  21. Die „Unworte des Jahres“ sind in der Tat „Wohlstandsmüll“, und das nicht nur im Jahr 1997.

    • Passt genau, weil darunter auch diese unsägliche „Unwort-Jury „zählt.

  22. Also ich als progressiver, weltoffener und toleranter Linker finde die Verkündigungen der Sprachpolzeijury sowas von reaktionär, dass ich sie strikt zurückweisen muß. Echt rassistisch! Wie sollen denn unsere hochbegabten, neudeutschen Kulturträger das nur zur Kenntnis nehmen?
    Meine linken Germanistikfreund_*Innen haben doch erforscht, dass die nur das neue, bessere Kiezdeutsch / Kanak-Sprak verstehen und sprechen (https://www.berliner-zeitung.de/wissen/kanak-sprak-kiezdeutsch-erobert-berlin-3064676 ).
    Dieser ‚People of Color‘ ausgrenzenden Jury werde ich die Antifa auf den Hals hetzen. Die wird diesen weißen Herrenmensch_*Innen schon Mosis lehren!

  23. „Sagbarkeitsregeln“ schlage ich vor.
    Aber nicht als Unwort, sondern als Forschungs-Objekt.

  24. Ideologie, in dem Fall linksgrüne, versucht Realität zu schlagen, permanent und immer öfter im Lande. Und die damit betreuend bedachte Masse macht fröhlich den Klatschhasen.

  25. „Alternative facts“ ist kein unsinniger Begriff, sondern ein juristischer, und einer, den die Anwältin richtig benutzt hat. Er ist nicht nur in die englische Sprache eingegangen, sondern war schon da bevor Conway ihn im TV benutzte.

  26. Vor ein paar Tagen lief eine Dokumentation über Frank Zappa im Fernsehen: „Eat that question“. Ihm wurde damals häufig vorgeworfen, gegen politische Korrektheiten zu verstoßen und „unanständige“ Begriffe zu verwenden. Zappa dazu: „Es gibt keine „unanständigen“ Wörter. Kein Wort ist so machtvoll, dass es einen beim Hören in die Hölle führen würde. Jedes Wort, das eine Sache auf den Punkt bringt, ist ein gutes Wort. „Unanständige“ Wörter sind eine Fantasie von Religionsfanatikern und Politikern, die die Leute für dumm verkaufen wollen“.

    Ich fand ja auch immer, dass das Wort „Asyltourismus“ die Sache sehr genau auf den Punkt gebracht hatte. Genauso wie damals der Begriff „Scheinasylant“.

    • Nein, das ist ein Irrtum. Zappa war nicht typisch links. In der Dokumentation bezeichnet er sich als pragmatischen Konservativen. Er war sowohl gegen rechte Religionsfanatiker als auch gegen Kommunisten. Der US-amerikanischen und der deutschen Linken bescheinigte er ein faschistisches Element. Zappa verweigerte sich auch Ende der 1960er bei einem Konzert in Deutschland dem Druck aus dem Publikum, sich an Aktionen gegen US-Truppen wegen Vietnam zu beteiligen. Zappa zog die Hippie-Bewegung durch den Kakao und stänkerte ebenso gegen die Frauenbewegung. Ich glaube, dass Zappa heute eher da stehen würde, wo Houellebecq steht: ein zynischer Beobachter linken Irrsinns, ohne sich mit dem Trump-Lager gemein zu machen.

      Auf Youtube gibt’s die Doku mit deutschen Untertiteln:
      https://www.youtube.com/watch?v=_mdJTqaG8tU

      Meine TV-Zeitschrift schrieb: „Zappas Weltsicht klingt bis zum heutigen Tag nach“. Stimmt.

  27. Das Wort „Unwort“ ist m.E. genau so ein sprachlicher und logischer Un-Sinn wie das Wort „Unkraut“. Ein „Unkraut“ ist eben doch ein Kraut und das Wort „Unwort“ ist eben auch ein Wort. Das Wort „Unwort“ gibt es also gar nicht.
    Folglich müsste das Wort „Unwort“ das Unwort des Jahres sein!

  28. Mein „Unwort des Jahres“: Platz 1 “ die Grünen“, Platz 2 „Nazis raus“ und Platz drei “ instrumentalisieren“

  29. Ist Sarotti eigentlich auch schon verboten?

    Mir fielen bei der FDP an 3 König drei wachsweiße Könige aus dem Morgenland auf, aber was bedeutet schon Geschichte?

  30. Linke sind dagegen, dass andere die Umwelt verschmutzen.
    Sie sind auch dagegen, dass andere mehr haben als ihre Klientel.

    Von WIR wird da oft geredet, gemeint ist aber meistens IHR (Spackos dürft zahlen und ansonsten den Mund halten …..)

  31. Das regelt sich alles von selbst. Heute war „Schwänzen gegen den Klimawandel“ unter den Schülern angesagt und das bekam 90% Zustimmung im Lokalteil meiner Regionalzeitung. Da wächst die erste Generation heran, denen man unter ihrem eigenen Jubel die Steuern verdoppeln kann. Wäre ich jünger, ich könnte deren Diktator werden. Die lassen sich so leicht verar….,das muss man einfach ausnutzen. Das Beste: sie sind glücklich dabei! Sie brauchen kein schlechtes Gewissen haben. Erzählen Sie ruhig was von Gleichstellung, aber kassieren Sie diese Deppen richtig ab (Seminare, Fortbildung, eigene NGO, Klimaretter, integrationsbevollmächtigter Oberbessermensch oder was auch immer). Je mehr Sie denen wegnehmen desto dankbarer sind die. Aber nicht an Signalwörtern sparen: Antirassismus, Islam heißt Frieden, Klimawandel, Kampf gegen Rechtsabbieger, von der Etsch bis Heiko Maas usw. – jeder Blödsinn wirkt, wenn ein Pawlowscher Reflex ausgelöst wird.

  32. Hier noch zwei weitere Vorschläge:

    1. „Lebensabschnitts-Marxistin“
    Für Angela Merkel

    2. „Migrantenkriminalitäts-Leugner“
    Für alle Politiker, Medien und das BKA, welche die Lüge verbreitet haben, dass Asylbewerber statistisch nicht krimineller sind als Deutsche und andere Ausländergruppen wie Japaner, Finnen und Chinesen.

  33. Ich hätte da auch noch Vorschläge: z.B. „relotivieren“ oder „Vor-Spiegeln“ (z.B. alternativer Fakten“

    • „Verspiegelte Fakten“ wäre mein Beitrag.

  34. „Unwort“ sollte Unwort des Jahrs sein. Und dann reicht’s damit.

  35. „Manche Begriffe, die zum „Unwort des Jahres“ gekürt wurden, finde auch ich kritikwürdig, so etwa „Lügenpresse“ (2014)…“ Sie haben aber schon von Herrn Relotius gehört? Und dass er den Verdacht nahelegt nicht der einzige, sondern nur die Spitze des Eisberges zu sein? Wie sollte man Journalisten, die lügen, verdrehen, verzerren, manipulieren, diffamieren und Propaganda verbreiten denn sonst nennen? „FastdieWahrheitsPresse“, „KnappvorbeiistauchdanebenPresse“, BeinahedieWahrheitPresse“? Im Jahr 1 n.C.R. (nach Claas Relotius) kann man am Begriff der Lügenpresse wohl kaum noch etwas zu beanstanden finden.

    Ansonsten kann ich Ihnen allerdings nur energisch zustimmen.

  36. Eigentlich ist es ja keine „Sprachjury“ sondern eine Gesinnungsjury, denn die Sprache der eigenen Gesinnung ist gut, die Sprache anderer ist schlecht. Mittlerweile gibt es eine ganze Gesinnungsindustrie, von besagter Gesinnungsjury über die Gesinnungspresse bis hin zur Gesinnungserziehung. Ein schönes Beispiel dafür gibt es unter folgendem Link, wo bereits Achtjährige geprägt werden sollen und die Presse macht freudig mit. Meine Vermutung: Die Kinder-Uni finanziert sich nicht selbst, sondern erhält Steuergeld. https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/Kritische-Kinder-Uni-Vom-amerikanischen-Traum-zum-Alptraum;art140897,4141881

  37. Ich kann den Empoerungslevel zu diesem Unsinn nicht mehr aufrecht erhalten.
    Unwort-Definition ist **. Damit kann die Linke gerne arbeiten.
    Ihre Gruenen Brueder und BruederInnen schmeissen so Zeug ja auch aus den Baeumen.
    Also ist die Welt fuer die in Ordnung.

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