Zwei Wochen sind vergangen, und somit die heisse Phase des Relotius-Skandals. Es ist so ziemlich alles dazu gesagt worden, vielleicht nur noch nicht von allen. Überraschenderweise gab es Lob und Tadel über die bisherige Aufarbeitung. Und natürlich kübelweise Häme. Die Edelfeder Ullrich Fichtner habe in seinem ellenlangen Startstück (knapp 42’000 Zeichen) Relotius mit genau dem Haltungs-Journalismus hingerichtet, der die Fälschungen erst ermöglichte. Oder Fichtner habe so elegant wie schonungslos aufgedeckt.
Und der «SPIEGEL»-Redaktor Clemens Höges führte in seiner Nachfolgestory «Ein Alptraum» ebenfalls die schlimmsten «SPIEGEL»-Manierismen fort, indem er als szenischen Einstieg die akkurate Beschreibung eines «perfekten Sturms» nimmt, der über das Haus hereingebrochen sei; kleiner macht es das arrogante Nachrichtenmagazin nicht: «Ein perfekter Sturm auf dem Meer beginnt meistens, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen: Die Wassertemperatur spielt eine Rolle, die Verteilung von Hoch- und Tiefdruckgebieten, der Jetstream in eisigen Höhen.» Also die Gewalt der Natur und der ihr hilflos ausgelieferte Mensch: «In den Morgenstunden des Donnerstags vergangener Woche wird klar, dass ein perfekter Sturm über den SPIEGEL hereingebrochen ist.» Und trotzig stellt sich Höges indirekt gegen die Kritik an Fichtners Essay; ob es denn schade, Fakten «gut geschrieben darzustellen»? Dabei wird Höges einer der drei im «Aufklärungsteam» sein, das die Affäre untersuchen und ihre Wiederholung verhindern soll.
Es ist schon peinlich, welche handwerklichen Fehler die Profis aus Hamburg in eigener Sache machen.
Hier steht der «SPIEGEL» also vor dem Problem, wie man in der Öffentlichkeit die Hosen runterlässt, ohne zur peinlichen Figur zu werden. Allerdings ist es schon peinlich, welche handwerklichen Fehler die Profis aus Hamburg in eigener Sache machen. So kündigte der designierte Ober-Chefredaktor Steffen Klusmann in der ersten Pressekonferenz markig an, dass die Aufklärung wohl Monate dauern werde und man nicht beabsichtige, jeden Zwischenstand zu kommunizieren. Zudem werde das Haus wohl auf straf- und zivilrechtliche Schritte gegen den gefallenen Schreibstar verzichten.
Nur drei Tage später meldete sich Klusmann dennoch wieder zu Wort und kündigte eine Strafanzeige wegen möglichem Spendenbetrug gegen Relotius an. An der Pressekonferenz stellte sich Klusmann noch väterlich hinter Ullrich Fichtner, den Entdecker und Förderer von Relotius, der ab Anfang Jahr Chefredaktor der Print-Ausgabe werden sollte. Inzwischen gilt, dass Fichtner und der ebenfalls in den Relotius-Skandal verwickelte Blattmacher Matthias Geyer ihre Ämter «ruhen lassen», bis die Affäre vollständig aufgeklärt sei. Klusmann will offenbar Ernst machen mit seiner Ankündigung: «Wir als Haus haben in einem erheblichen Ausmass versagt. Das wird Konsequenzen haben.»Nur: Welche? Wenn das Blatt zu Höchstformen aufläuft, wie in der 35 Seiten umfassenden Titelgeschichte «Der Bankraub» über die Finanzkrise von 2008, ist es im deutschen Sprachraum unschlagbar. Was für ein unglücklicher Zufall, dass Fichtner und das «SPIEGEL»-Autorenteam dafür den erstmals verliehenen Deutschen Reporter-Preis bekam, den Relotius inzwischen mehrfach zurückgab. Aber wenn der «SPIEGEL» die vom «Time»-Magazin abgekupferte ewig gleiche Masche abspult, dann liegen Hybris, Arroganz und möglicherweise auch Fake nahe beieinander. «Helmut Kohl griff wütend zum Telefon, als er erfuhr …», so lautet ein typischer Einstieg. Sass ein «SPIEGEL»-Reporter unter Kohls Schreibtisch? Typisch «SPIEGEL», ebenfalls von «Time» übernommen, ist die fröhliche Mischung von Fakten, Meinung und Beurteilung, unterfüttert mit Details, die Authentizität versprühen sollen. Das alles führt inhaltlich zu Fälschungsmöglichkeiten in ungeahntem Ausmass. «Ein paarmal im Jahr steigt Horst Seehofer in den Keller seines Ferienhauses.» Dieser szenische Einstieg und die nachfolgende Beschreibung von Seehofers Modelleisenbahn kostete den «SPIEGEL»-Journalisten René Pfister 2011 den Nannen-Preis. Denn er musste einräumen, dass er nie bei Seehofer im Keller war und die Szene also erfunden hatte.
Der «SPIEGEL» zeigt nicht nur eine bedenkliche Selbstüberschätzung, sondern verliert die Perspektive auf das, was ist.
Fake-News: Nicht nur beim SPIEGEL gerne erfunden
Welche andere deutsche Redaktion kann es sich noch leisten, einen Reporter für einen Monat in die Pampa zu schicken, mit der einfachen Aufgabe: Schreib das auf. Der Kisch-Preisträger Fichtner weiss, dass Egon Erwin Kisch, der rasende Reporter, bei aller Parteilichkeit und Subjektivität genau das getan hat. Aber Relotius lieferte eine Karikatur von Fergus Falls, bei der nicht nur die Anzahl der Trump-Wähler falsch war, die Darstellung des Bürgermeisters als waffentragenden, gehemmten Mann, der weder eine Frau hat, noch jemals am Meer war. Oder die Beschreibung eines Schilds am Dorfeingang, auf dem «Mexikaner, verpisst euch» stehen soll, wobei das Dorf hinter einem ebenfalls erfundenen dunklen Wald liegt, damit der Leser «typisch Hinterwäldler» assoziiert. Das, und nicht nur diese Story, war für den «SPIEGEL» eben nicht zu schön, um wahr zu sein. Sondern sie bediente eine Perspektive, eine Haltung, wie der «SPIEGEL», im klaren Widerspruch zu seinem Namen, die Welt verzerrt, aber damit zur Kenntlichkeit entstellt darstellen will.
Beide Reportagen aus Fergus Falls zeigen, dass der «SPIEGEL» weiterhin keine Ahnung hat, wie er denn in Zukunft die Realität beschreiben will.
Die Reportage – ein Auslaufmodell aus der Frühzeit der Massenkommunikation
Ich erinnere mich an die Begräbnisfeierlichkeiten in Kuba, als die sterblichen Überreste von Che Guevara in Bolivien gefunden und nach Kuba überstellt wurden. Im Oktober 1997 wurden die Särge von ihm und weiteren gefallenen Guerilleros in einem Staatsakt nach Santa Clara überführt und dort im Mausoleum beigesetzt. Fidel Castro hielt eine seiner kürzeren und sicher seine emotionalste Rede. Im fast einzigen Hotel am Platz hatte sich die internationale Journaille eingefunden. Darunter auch ein «SPIEGEL»-Mann, der fröhlich eingestand, dass er eigentlich in Hamburg für Kultur zuständig sei, aber der vorgesehene Reporter sei kurzfristig verhindert gewesen, also habe man ihn geschickt. Da er kein Wort Spanisch sprach und von Kuba ungefähr so viel Ahnung wie von Quantenphysik hatte, fragte er ab und an: «Was hat er gesagt? Wieso ist die Beerdigung in Santa Clara?» Aber besonders wissbegierig war er eigentlich nicht.
Dennoch verursachte er hübsch Spesen, denn auch beim «SPIEGEL» arbeiten ja Revolutionsnostalgiker, die ein längst verblichenes Che-T-Shirt zusammen mit dem Poster der ikonischen Che-Fotografie von Korda im Schrank haben. Das wäre also das erste strukturelle Problem des «SPIEGEL». Wenn Haltung und gute sowie richtige Meinung sich mit Überheblichkeit paaren, dann bleibt die Realität auf der Strecke, entsteht die Echokammer, wo sich Produzenten und Konsumenten mit der ständigen Bestätigung der eigenen Meinung, der eigenen Vorurteile bespassen. Und die Welt nicht mehr verstehen.
Alle beim «SPIEGEL» haben es «gemeinsam in der Hand, aus der Krise die richtigen Schlüsse zu ziehen – oder es maximal zu versemmeln». Steffen Klusmann, designierter Chefredaktor.
Fühlen, was sein sollte
Nun, Optimismus hört sich anders an. Denn auch der «SPIEGEL» ist im Guten wie im Schlechten ein Tanker, dessen Bremsweg, dessen Kursänderung passiert niemals schnell. Sondern manchmal quälend langsam, und umso mehr Hände am Steuerrad zerren, umso mehr wird es ein Schlingerkurs. Aber es gibt noch ein fundamentales drittes, strukturelles Problem beim «SPIEGEL». Das äussert sich nicht nur im gelegentlich recht zackigen Wechsel des Chefredaktors und in der Chefredaktion. Dieses Problem liegt in der Besitzstruktur des Blatts.
Der Gründer Rudolf Augstein verschenkte in den 1970er-Jahren 50,5 Prozent seiner «SPIEGEL»-Anteile der Redaktion, nachdem er 25,5 Prozent an Gruner & Jahr verkauft hatte. Die übrigen 24 Prozent, unterhalb einer Sperrminorität, bekamen seine Erben. Damals hatte das Blatt rund 900 Mitarbeiter, die Auflage betrug 920.000 und insgesamt lasen 6 Millionen das Nachrichtenmagazin. Später bereute Augstein bitterlich, die Mitarbeiter zum Mehrheitsbesitzer gemacht zu haben. Die gründeten eine KG (Kommanditgesellschaft) und deren fünfköpfige Geschäftsführung sagt im Zweifelsfall, wo’s langgeht. Wenn ihr ein Chefredaktor nicht mehr passt, wie der glücklose und zu nette Klaus Brinkbäumer, dann ist er schneller weg, als er «lasst mich mal machen» sagen kann.
Medien: Haltung statt Wahrheitssuche
Da wird wohl noch eine Unzahl von Fällen aufpoppen, wo gefälscht, erfunden, zugespitzt, der Story ein gefälliger Drive gegeben wurde.
Ob also Klusmann seinen Satz: «Wer Verantwortung zu tragen hat, wird sie tragen», in die Tat umsetzen kann, ohne eigentliche Hausmacht und argwöhnisch beobachtet von den Mitarbeitern-Besitzern, von aussen, von der Zunft und von allen, die schon immer gewusst haben wollen, dass der «SPIEGEL» nicht sagt, was ist, sondern zu fühlen versucht, was sein sollte? Erschwerend kommt noch hinzu, dass offenbar der direkte Kontakt des «SPIEGEL» zu Relotius abgebrochen ist, der äussert sich inzwischen per Anwalt in den Medien. Ob er seinerseits noch peinliche Enthüllungen über den «SPIEGEL» auf Lager hat, die er vielleicht sogar belegen kann? Eine tickende Zeitbombe.
Und zu allem Ungemach: Glaubt wirklich jemand, Relotius sei der Einzige gewesen, der den Haltungs-Sound bediente, dem sich der «SPIEGEL» im wahrsten Doppelsinne des Wortes verschrieben hatte? Da wird wohl noch eine Unzahl von Fällen aufpoppen, wo gefälscht, erfunden, zugespitzt, der Story ein gefälliger Drive gegeben wurde. Wie und wann soll der Leser da wieder Vertrauen darin haben, dass der «SPIEGEL» nach bestem Wissen und Gewissen, professionell und mit allen journalistischen Standards zu sagen versucht, was ist?
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Ich vermute mal, diese ganze „Relotius-Sache“ hat jetzt so langsam den Anfang vom Ende für den „Spiegel“ eingeläutet! Die Verkaufszahlen bei den Print-Medien sind in den letzten Jahren schon mächtig runter gegangen. Vermutlich auch, weil die Leserschaft keinen Bock mehr auf Erziehung hatte. Und mal ehrlich: die meisten Leser denken jetzt natürlich, wenn es so Jemanden wie Relotius gibt, der über Jahre mit seinem Münchhausen-Stil durchkommt und auch noch geehrt wird, wieviele Spiegel-Journalisten „arbeiten“ auch so???
die Leute und die Leser fangen doch schon an zu vergessen.
„Die Kanzerlerinnenlüge von Chemnitz“. Das wäre doch ein Titelblattthema, mit dem der Spiegel Glaubwürdigkeit zurückgewinnen könnte! Will er nicht, macht er nicht – na dann …
Wie hohl die Redakteure und Blattmacher aber wirklich sind, das wurde in der Affäre Relotius wieder einmal deutlich.
Schon vergessen? Der Spiegel hatte schon immer – versteckt zwar ganz am Schluss der Ausgabe – seinen wahren Namen geführt: HOHLSPIEGEL
Wer derzeit noch den „Spiegel“ abonniert hat, muss sich überlegen, ob er das Blatt weiterhin bezieht oder kündigt. Neben anderen strukturellen Problemen ist das Nachrichtenmagazin über seine Gesinnungsethik gestolpert, und diese lässt sich nicht so einfach durch eine notwendige Verantwortungsethik ersetzen, denn dazu bedarf es eben auch eines heilsamen Druckes durch eine kritische Leserschaft. Deshalb kann die Antwort nur lauten: Kündigen! Nach einer „Bewährungszeit“ von drei Jahren kann man dann vorsichtig mal nachschauen, ob sich das Blatt gewendet hat.
In drei Jahren ist dieses hetzerische Machwerk hoffentlich tot!
DER SPIEGEL – Augsteins Märchenbuch für Erwachsene
Ich kann mich nur wiederholen: Märchen sind eine besondere Gattung der Literaratur und sehr tiefgründig. Alleine das Überdauern über Jahrhunderte, sollte dies klar machen. Der Spiegel ist ein nichts, vielleicht noch ein Ärgernis, aber nicht zu vergleichen mit Märchen. Lesen Sie mal die psychoanalytischen Auslegungen von Märchen, dann kommen Sie auch drauf , wieviel Inhalt über die Menschen und ihr Zusammenleben in Märchen vermittelt wird.
Die Medien haben schon 2016 Besserung gelobt, insbesondere nach dem gescheiterten Versuch, die massiven Übergriffe krimineller Asylanten in der Silvesternacht 15/16 zu vertuschen. Geändert hat sich seither: NICHTS!
Sieht man auch beim radikallinken Hamburger Schwesterschiff des SPIEGEL, der ZEIT, die seit langem auf das Niveau eines giftgrünen Propagandablattes herabgesunken ist. Aktuell beispielsweise bei der Behandlung der Amberger Prügelorgie.
Es wird sich dort so eng ändern wie in der Politik, die – unbeirrt von allen Fakten – ihren verderblichen Kurs weiter verfolgt.
Und so, wie die erfolgreich gehirngewaschenen Wähler weiterhin für das Parteienkartell Stimmen, wird es auch immer genügend dieser Spezies geben, welche durch Kauf diese Propagandablätter des Gutmenschentums am Leben erhalten.
Himmel – der Spiegel mag für Journalisten etwas gaaaaaanz besonderes sein. Für den normalen Menschen ist es nur eines von vielen Magazinen. Ich hab es z.B. vor 30 Jahren mal ganz gern gelesen. Umso erwachsener ich wurde, umso mehr ich selber dachte umso uninteressanter wurde der Spiegel für mich. Inzwischen ist es das für bestimmte Bürger, was früher mal Bravo für die Teenager war. Die Klientel möchte hübsche Geschichten lesen. Dabei ist es wahrscheinlich nicht so extrem wichtig ob sie stimmen oder nicht, Hauptsache sie lesen sich gut – und man wirkt so hübsch gebildet mit dem Spiegel in der Hand.
Wäre es ein Vrelust, wenn es das Magazin Gala nicht mehr gäbe? Für mich nicht.
Wäre es ein Verlust wenn es den Spiegel nicht mehr gäbe? Für mich ebenfalls nicht.
Für mich haben beide Zeitschriften das gleiche Niveau – nur halt unterschiedliche Lesergruppen. Beide liegen bei meinem Friseur, beim Zahnarzt und beim Hausarzt aus. Halt Wartezimmerbellestristik.
Es ist höchst bedenklich, wird sinngemäss geschrieben, „der Spiegel habe es selber in der Hand oder eben nicht“.
Wir alle wissen, dass wer mit Presseausweis arbeiten darf, die höchsten verfassungsmässig geschützten Rechte hat. Ein Missbrauch entzieht diesen Rechten automatisch die Legitimation – oder vielmehr sollte. Wird dabei noch Geld damit verdient, wird Missbrauch zum Verbrechen. Kontrolliert der Verlag die Quellen ganz bewusst nicht, wird es zum Vorsatz. Und wird es systematisch gemacht, ist es organisierte Kriminalität.
Eine Meinung vertreten darf jeder – es ist ebenfalls verfassungsmässig geschützt. Wer aber eine Meinung vertritt, hat die Rechte der Presse nicht. Wer diese Rechte aber hat und auch noch ein Copyright darauf besitzt, damit monetär profitieren kann, und sie missbraucht, ist ein Täter. Der Fall ist nicht ein Fall Relotius und auch nicht ein Fall Spiegel, sondern ein Kriminalfall. Er kann zum Justizskandal werden, wird er nicht strafrechtlich verfolgt. Aber nicht nur auf die Person Relotius, denn er allein kann nicht eine Geschichte schreiben, redigieren, drucken, verlegen und schlussendlich verkaufen.
Es geht um nichts weniger als um die Glaubwürdigkeit der Verfassung. Wer Recht nicht durchsetzt wird zum Tat-Beteiligten durch Unterlassen. Daran wird der ganze Staat gemessen.
Was Claas Relotius am meisten schmerzen dürfte, ist, daß seine Fergus Falls Geschichte, die alles ins Rollen brachte, von einer „Schwester im Geiste“ entzaubert wurde, die Trump – Anhängern attestiert, gegen ihre Interessen gewählt zu haben und die auch „Black Lives Matter“ wohlwollend gegenübersteht.
Randbemerkung: Das Aufmacherbild zeigt, wie schon jetzt die Querfinanzierung der notleidenden Relotius-Presse mit Gebührengeldern funktioniert. Die gewiss nicht günstige Werbefläche auf der Rückseite des SPIEGEL zeigt Werbung für eine Sendung der ARD, finanziert mit Geldern der euphemistisch Beitragsservice genannten Nachfolgeorganisation der GEZ. Sauber!
Die Finanzierung linker Zeitungen mit Steuergeldern ist doch inzwischen Standard. Auch die SZ “ recherchiert “ zusammen mit den ÖR, die das Geld geben und die Unterstützung der TAZ durch die Berliner Regierung durch Grundstück und “ Regionalförderung “ hatte ich gerade vor wenigen Tagen beschrieben. Man muß wohl davon ausgehen, daß auch noch weitere verschleierte Unterstützungen geschehen.
Es ist genaugenommen politische Einflussnahme: bei Wohlverhalten regnet es Gebühren- und Steuergelder.
TE sollte mal nachforschen, ob sie an dieser Stelle nicht „diskriminiert“ werden. :-O
@Thorsten
Diskriminiert würde TE nur dann, wenn es grundsätzlich wohlwollend über die deutsche Politik berichten würde, und trotzdem kein Steuergeld bekäme. Das macht TE nicht, und das ist auch gut so! Meine Forderungen wären: Kein Steuergeld an irgendwelche Medien! Kauft die Printausgaben von alternativen Medien, bzw. spendet, falls die Alternativen keine Printausgaben herausgeben!
Für die Causa Relotius gilt: Wenn Du den Sumpf trocken legen willst, darfst Du nicht die Frösche fragen oder beauftragen.
Nur Münchhausen konnte sich mit dem Griff an den eigen Schopf retten, dem SPIEGEL wird dies nicht gelingen Der Blick auf das eigene Versagen behindert nun einmal die eigene Betroffenheit .
Der Spiegel ist bereits jetzt Geschichte. Und das ist gut so. Andere Medien werden konsequent folgen. ‚The Atlantic’ schreibt unverhohlen was der deutsche Journalismus und seiner Leser tatsächlich sind: https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2019/01/anti-americanism-drove-der-spiegel-fabrications/579307/
Der Spiegel hatte bei mir mit seiner einseitigen Parteinahme für die Masseneinwanderung schon vor Relotius viel an Glaubwürdigkeit verloren. Schlimmer als den dortigen Haltungs-Journalismus (wurde dies nicht mal als „Meinungsmache“ bezeichnet?), finde ich aber die krampfhaft betriebene Polarisierung und Relativierung. Jeder, der nicht auf der Welle der bedingungslosen Willkommenskultur mitschwimmt, machte und macht sich rechtestem Gedankengut verdächtig. Damit trägt auch der Spiegel zur Spaltung der Gesellschaft bei. Ob man beim Spiegel aus der selbst gewählten Filterblase wieder herausfindet, ist mir im Übrigen ziemlich schnuppe…
Sehr richtig, Rastafary!
Die „politisch korrekte“ Sprache hat bereits übelste Meinungsmache veredelt zu „Haltungsjournalismus“.
Um es mit Loriot zu sagen: das klingt heiter und verletzt nicht.
Wir leben in einem Irrenhaus.
DIE HABEN ES SCHON MAXIMAL VERSEMMELT, SIE WISSEN ES NUR NOCH NICHT, denn statt den krankhaften Tugendprahlerwahn als das zu erkennen was es ist (eine in Regression mündende Massenpsychose) und dann dagegen anzuschreiben hat man sich zu ihrem Herold gemacht. Gesucht werden Helden, die mutig den Weg aus der Wirrniss und Finsternis weisen, nicht kleinmütig-angepasste Hinterherrenner, die immer nur ausgetretene Pfade beschreiten, Dünnbrettbohrer mit der Lizenz zum Weg des geringsten Widerstands. Relotius, das ist das Gegenteil von erwachsenem Journalismus, das ist Kindermärchenstunde. Und der Rest der Mainstreammedien ist kaum besser. Wie will der Spiegel, wie wollen die alle aus dieser Falle der Lächerlichkeit herauskommen?
Echt investigativer Journalismus, das wäre z.B.:
„…es wurden schon wieder Milliarden an „Hilfszahlungen“ in das €-Fass ohne Boden versenkt. Zuletzt hinter dem Rücken der Öffentlichkeit. Wir klären darüber auf, legen Beweise auf den Tisch und nennen Gesellschaftsbereiche, wo dieses de facto veruntreute Steuergeld bitter fehlt (Infrastruktur, Renten, etc.). Wir besuchen eine sozial schwache Familie, bringen Bilder von kaputten Straßen, interviewen Rentner, die im Stadtpark Flaschen sammeln.“
„…statt Die Bildiungskataastrophe zu beschönigen interviewen wir Lehrer, die Brandbriefe dagegen schreiben oder aus dem Dienst ausscheiden, weil sie das alles nicht mehr mitverantworten wollen. Wir klären darüber auf, welche Zustände an Gesamtschulen, einem ideologischen Lieblingsprojekt der Linken wirklich herrschen und nennen Details, die belegen warum Inklusion nicht funktionieren kann.“
„…wir decken die wahren Motive sogenannter Asylsuchender auf, untersuchen Clanstrukutren, führen im Ausland Interviews durch um zu zeigen, wie sehr diese Asylpolitik dort auf Unverständnis stößt.“
„…wir ahben keine Angst wahrheitsgemäß zu berichten. Mit der Nazikeule schreckt man uns nicht-warum auch? Denn wir sind integer und haben nichts zu verbergen. Qui s’excuse s’accuse.
„…Wir machen uns nicht zum Steigbügelhalter eines verrotteten Establishments, wir decken dessen wurmstichige Seiten auf, ertragen Stürme der Entrüstung von Seiten der Kleingeister, fühlen uns nur der Wahrheit und sonst nichts verpflichtet.“
Der wahre Held dieser Tage denkt antizyklisch, unsere Mainstreammedienvertreter sind dazu nicht in der Lage.
Es gäbe so viele journalistische Meriten zu ernten in einer Zeit, in der so viel falsch läuft wie noch nie zuvor. Trotz der Krokodilstränen über Relotius wird der Spiegel und der ganze Rest der feigen Mainstreamjournaille weiter ausgetretene Pfade beschreiten. Weil es so schön bequem ist und die denkfaule Masse es so will.
Immerhin, das was Sie beim Spiegel vermissen, geschieht genau hier: Auf Tichys Einblick!
Zum Glück, sonst wäre ich schon lange durchgedreht
Toller Kommentar!
Mit einigen Beispielen belegen Sie die Krise, in der der MS-Journalismus heute steckt.
Die schreibenden Helden, der Ihrer (und meiner) Meinung nach benötigt werden, haben allerdings nicht die geringste Chance, in diesen Institutionen auftreten zu können.
Auch Ihr Fazit ist m.E. sehr schlüssig, was auch schon im Artikel dargestellt wurde: Prinzipiell glauben die Verantwortlichen weiter alles richtig gemacht zu haben, alleine der Druck der Peinlichkeit nötigt sie zu halbseidenen Aufarbeitungs-Absichtserklärungen.
Nähme man eine „Relotius-Brille“ auf die Nase und läse den Spiegel der letzten drei Jahre, „poppt“ vermutlich reichlich ungereimtes Geschreibel auf. Nur, lohnt sich das noch, aufzuarbeiten?
Ich glaube nicht!
Für mich ist die Lügen,Lücken und Relotiuspresse mit verantwortlich für die Zustände in unserem Land. Wenn jetzt die ein oder andere Sturmflut durch die Redaktionen peitscht,trifft es die Richtigen. Ich hoffe auf eine Marktbereinigung.
„Perfekter Sturm“ allein ist schon so ein bescheuerter Anglizismus. Gewaltiger Sturm, schwerer Sturm, mächtiger Sturm wären deutsche Ausdrücke. Als nächstes kommt sicher der geläuterte Spiegel als Rollenmodell für die gesamte deutsche Presse. Das wäre perfekt.
Bei allem Respekt für die ausführliche und professionelle Betrachtung – der letzte Absatz scheint mir der Wichtigste. Der Verlag wird wohl seinen Gesamtkostenblock in nächster Zeit etwas verkleinern müssen.
Es gibt eine große Gemeinde für Fantasyliteratur. Auch für politische Fantasy. Aber es es gibt auch eine Reihe von Reportern, die ein starkes Sendungsbewußtsein haben und es gibt auch ein par, die nur gutes Geld machen wollen , Anspruchsfrei.
Will ich manipulieren, so halte ich meinen Schreibstil in einer Art von Berichtsstil in dem sich der Leser wiederfindet und am Ende sagt: Hab ich immer schon gewußt !
Wenn er dabei noch nett unterhalten wird , nennt man das Spiegel.
Der Spiegel wird, wenn überhaupt, nur sehr schwer aus diesem Jammertal herausfinden. Relotius war nicht ein Einzeltäter unter einer Horde ehrenwerter Journalisten. Er war der Primus inter pares der Fake news avantgarde. Ein glaubhafter Neuanfang kann diesem Magazin nur gelingen, wenn in Zukunft wirder seriöser Journalismus zu Markte getragen wird. Solange die Komnentarfunktion unter politisch heiklen Artikeln gesperrt bleibt und vom Inhalt missliebige Bücher von der Bestsellerliste fliegen ist dieses Ziel jedoch in weiter Ferne.
Was mich an Linken, auch in der Verwandtschaft, am meisten abstößt ist dieser Absolutheitsanspruch, dieses Pachten der Wahrheit, dieser Überlegenheitshabitus, auf jeden Fall auf der richtigen Seite zu stehen. Aber labern können sie. Schaut Sie Euch an, die Reschkes, die unvermeidliche Bettina Gaus, Bascha Mika, die ganzen Nasen, die ständig beim Presseclub, Will, Illner, Maischberger, Phoenix Runde, etc. rumlungern. Und genau so liest sich der Spiegel.
Lasst sie bitte alle einen Beruf ausüben, wo es messbare Ergebnisse gibt, dann sehen wir weiter.
Wobei, das Ergebnis des „Spiegels“ ist sicher seit Jahren rückläufig, weiter so!
DER SPIEGEL- die Speerspitze des Islam und der Peinlichkeiten.