„Solange sich offizielle Vertreter der hiesigen Juden nicht von der jetzigen Politik Israels distanzieren, so lange werden Anti-Israel-Haltung und Antisemitismus Hand in Hand gehen, auch wenn weitere Antisemitismusbeauftragte ernannt werden.“
Diese Worte von Wolf Dieter Bonnemann veröffentlichte der Kölner Stadt-Anzeiger am 2. Januar 2019. Bonnemann beschwert sich in diesem Leserbrief, er habe „kein kritisches Wort von offizieller jüdischer Seite, sei es vom Zentralrat der Juden oder dem jeweiligen Vorstand der hiesigen Synagogengemeinde, gegen die israelische Nahostpoltik gehört.“
Das ist die Sicht des Bonnemann: Ein Jude, der Israel nicht kritisiert, muss sich nicht wundern, wenn er beleidigt, ihm seine Kippa vom Kopf gerissen oder seine Synagoge angegriffen wird. Es ist eine Sicht, die sich in Deutschland mittlerweile sogar in der Justiz findet.
Am 18. Januar 2016 fand am Wuppertaler Landgericht die Berufungsverhandlung gegen Attentäter statt, die Ende Juli 2014 einen Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge verübt hatten. Das Amtsgericht Wuppertal erklärte damals, der Anschlag auf die Synagoge sei keine antisemitische Tat gewesen, da die Attentäter erklärt hatten, mit dem Anzünden der Synagoge die Aufmerksamkeit auf den Konflikt zwischen Israel und Gaza lenken zu wollen. Das Gericht verstand dieses Ansinnen und erklärte, dass es „keine Anhaltspunkte für eine antisemitische Tat“ gäbe!
Die Ausführungen von Bonnemann, Juden könnten aufgrund ihres Verhaltens selber Schuld am Judenhass sein, ist zutiefst antisemitisch. Es ist so, als würde man einer vergewaltigen Frau Mitschuld an dem Verbrechen geben, weil sie einen zu kurzen Rock getragen hat. In der selben perversen „Logik“ könnten Rechtsextreme auch Moscheen angreifen und dabei erklären, mit der Tat die Politik Saudi-Arabiens oder des Irans kritisieren zu wollen. Auch Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte könnten als Kritik an der deutschen Flüchtlingspolitik abgebucht werden.
Es ist vollkommen irrelevant, wie sich ein Jude benimmt, Antisemitismus ist immer falsch. Wolf Dieter Bonnemann jedoch sieht das anders. Er kann den Hass auf Juden in Deutschland irgendwie verstehen und erklärt: „Die Politik der israelischen Regierungen seither und das das Aufkommen einen neuen Antisemitismus sind nicht voneinander zu trennen. Die israelische Regierung nach 1967 haben wiederholt gegen Völkerrecht verstoßen. Ein solches Verhalten löst Reaktionen aus.“
Da haben wir es also. Die Vereinten Nationen müssen für Wolf Dieter Bonnemann herhalten, um den Judenhass zu rechtfertigen. Es ist daher wichtig zu betonen, dass die Vereinten Nationen nicht sehr vertrauenswürdig sind, wenn es um Israel geht. Der sogenannte Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat Israel nämlich öfter verurteilt als alle anderen Länder der Welt zusammen. Israel wurde öfter verurteilt als Saudi-Arabien, China, Nordkorea, Russland, Venezuela, Katar und all die anderen Länder der Welt von Deutschland bis den USA zusammen! Dafür gibt es nur zwei mögliche Erklärungen. Entweder ist Israel ein teuflischer Staat, böser, abartiger und verdammenswerter als alle anderen Länder der Welt zusammen oder die Vereinten Nationen sind judenfeindlich.
Die Vereinten Nationen sind judenfeindlich
Es schmerzt, diese Tatsache zu akzeptieren. Kann es denn sein, dass eine bei vielen Menschen moralisch so hoch angesehene Organisation wie die Vereinten Nationen judenfeindlich sind? Ist es möglich, dass sich die ganze Welt irrt? Ja, es ist möglich. Die ganze Welt kann sich irren, besonders, wenn es um Juden geht. In diesem Fall hat sie sich schon einmal geirrt.
Es gibt Menschen, die hassen die jüdische Religion, sie werden Antijudaisten genannt, es gibt Menschen, die hassen das jüdische Volk, sie werden Antisemiten genannt und es gibt Menschen, die hassen den jüdischen Staat, sie werden Antizionisten genannt. Sie alle speisen sich aus dem selben alten Hass auf Juden, der Jahrhunderte lang tradiert wurde.
Viele Länder der Vereinten Nationen haben eine lange Geschichte der judenfeindlichen Tradition. In jenen Ländern, die christlich und islamisch geprägt sind, wurde der Judenhass jahrhundertelang über die Religion tradiert. Aber auch in aufgeklärten Ländern konnte sich der Judenhass in rassistischen Ideologien und anderen politischen Bewegungen manifestieren. Judenhass findet sich heute in jeder politischen Richtung, von links bis rechts, in jeder Klasse, von arm bis reich und bei vielen Menschen, von gebildet bis dumm. Es gibt einen weltweit agierenden Vereinten Judenhass und dieser Hass vereint sich leider auch in den Vereinten Nationen.
Judenhass ist in der Welt grenzübergreifend so zweifellos vorhanden, wie Frauenhass und wenn es um die Stellung der Frau geht, können die Vereinten Nationen auch keine gute Bilanz vorweisen. Bei der 37. Sitzung des Menschenrechtsrates in Genf kamen Länder zusammen wie Katar, Saudi-Arabien und Afghanistan, drei Länder, die nicht dafür bekannt sind, Frauen zu fördern, sondern eher dafür, sie wegzusperren, auszupeitschen und zu steinigen. Hillel Neuer von der Organisation UN Watch kritisierte damals die Vereinten Nationen mit deutlichen Worten:
„Was ist mit dem Witz, der sich UN-Menschenrechtsrat nennt und jedes Jahr Israel mehr verurteilt als alle anderen Länder der Welt zusammen? In einer Welt, in der Frauen systematisch vergewaltigt, ermordet und als Sklavinnen verkauft werden, welches ist wohl das einzige Land, das die UN-Kommission dieses Jahr auserkoren hat, um es für die Behandlung von Frauen zu verurteilen? Ja, Sie haben richtig geraten: Israel. Israel! Israel, wo Frauen Kampfjets fliegen, große Unternehmen und Universitäten leiten, dem Obersten Gericht schon zwei Mal vorstanden und als Sprecherinnen in der Knesset und als Premierministerin gedient haben.“
Die Vereinten Nationen sind vom Antisemitismus befallen. Aus diesem Fakt jedoch eine Rechtfertigung für die Existenz von Judenhass zu konstruieren, ist an Geschmacklosigkeit kaum noch zu überbieten. Am 2. Januar 2019 hat der Kölner Stadt-Anzeiger so eine Geschmacklosigkeit abgedruckt.
Die Antwort der Chefredaktion des Kölner Stadt-Anzeigers vom 3. Januar 2019:
„Der Kölner Stadt-Anzeiger distanziert sich von jeglichem antisemitischen Gedankengut. Am 10.12.2018 hatten wir kritisch über Antisemitismus in Köln berichtet. Dieser Bericht war Anlass für mehrere Leserbriefe zu dem Thema. Wir haben großes Verständnis für die Sorgen der Synagogen-Gemeinde Köln. In Zeiten, in denen Antisemitismus in Deutschland wieder zunimmt, sind wir als Redaktion gefordert, auch Leserzuschriften besonders kritisch zu prüfen. Leider sind wir in diesem Fall unserem Anspruch nicht gerecht geworden, was wir bedauern.“
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Tapfer im Nirgendwo sagt: „Bedauern ist gut, daraus lernen ist besser.“
Zuerst erschienen bei Tapfer im Nirgendwo
Synagogen-Gemeinde Köln erklärt: „Kölner Stadt-Anzeiger hat in seiner journalistischen Sorgfaltspflicht völlig versagt.“
Eine Presseerklärung der Synagogen-Gemeinde Köln bezüglich eines Leserbriefs im Kölner Stadt-Anzeiger.
In der Ausgabe vom 2. Januar 2019 findet sich ein Leserbrief von Wolf Dieter Bonnemann aus Bergisch Gladbach, der mit einer pur antisemitischen Behauptung – die Juden sind für den Antisemitismus selbstverantwortlich – in der Fortsetzung bester Nazidiktion mit der Politik des Staates Israel eine Erklärung für elendige Vorfälle in Deutschland abgibt. Dieter Bonnemann sagt in seinem Statement, die Position des Staates Israel seien eine verständliche, logisch und nachvollziehbar Ursache für den heutigen Antisemitismus. Wenn unser neuer Gemeinderabbiner bei einem privaten Spaziergang nach wenigen Tagen des Aufenthalts in Köln bereits Erfahrung mit antisemitischen Menschen und Beschimpfungen machen mussten, ist dies nach Herrn Bonnemann der Politik Israels zuzuschreiben. Es besteht also kein Zusammenhang zu Nazi- oder Dschihad-Einstellungen und Parolen, zu Bestrebungen, Beschneidungen und Schächten zu verbieten? Die Rufe „Juden ins Gas!“ auf Demonstrationen haben wir Juden uns auch selbst zuzuschreiben? Das hatten wir bereits einmal in Deutschland… Nun ein zweites Mal – oder die Fortsetzung von 1945?
Erstaunlich ist auch die Vorgehensweise des Kölner Stadt-Anzeigers. Solch antisemitische Worte ohne jede Kommentierung oder antisemitische Kennzeichnung abzudrucken, ist nicht durch eine „freie Meinungsäußerung“ gedeckt. Hier hat der KStA völlig in seiner journalistischen Sorgfaltspflicht versagt. Die Synagogen-Gemeinde Köln erwartet von der Chefredaktion und allen weiteren Verantwortlichen eine transparente Untersuchung, wie es zum Abdruck kommen konnte.
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Die Antwort der Chefredaktion des Kölner Stadt-Anzeigers vom 3. Januar 2019:
„Der Kölner Stadt-Anzeiger distanziert sich von jeglichem antisemitischen Gedankengut. Am 10.12.2018 hatten wir kritisch über Antisemitismus in Köln berichtet. Dieser Bericht war Anlass für mehrere Leserbriefe zu dem Thema. Wir haben großes Verständnis für die Sorgen der Synagogen-Gemeinde Köln. In Zeiten, in denen Antisemitismus in Deutschland wieder zunimmt, sind wir als Redaktion gefordert, auch Leserzuschriften besonders kritisch zu prüfen. Leider sind wir in diesem Fall unserem Anspruch nicht gerecht geworden, was wir bedauern.“
Zuerst erschienen bei Tapfer im Nirgendwo
So geht das nicht!
Ein offener Brief von Malca Goldstein-Wolf an den Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeiger.
Sehr geehrter Carsten Fiedler,
als pro-jüdische Aktivistin habe ich 2018 auch Unterstützung aus Ihrem Hause erfahren, unter anderem durch diesen Bericht. Mit Ihrer heutigen Berichterstattung unterstützen Sie meinen Kampf gegen Antisemitismus allerdings nicht, im Gegenteil. Wenn Sie Judenhassern wie Wolf Bonnemann eine Bühne geben, helfen Sie mit, Antisemitismus zu schüren.
Ich konnte zunächst gar nicht glauben, was ich da lesen musste. Wolf Dieter Bonnemann macht die Juden selbst, ganz selbstverständlich, für Judenhass verantwortlich. Er schreibt:
„Solange sich offizielle Vertreter der hiesigen Juden nicht von der jetzigen Politik Israels distanzieren, so lange werden Anti-Israel-Haltung und Antisemitismus Hand in Hand gehen, auch wenn weitere Antisemitismusbeauftragte ernannt werden.“
Israelische Politik kann nie als Grund für Judenhass genannt werden. Es ist ein Unding, so etwas zu behaupten und es ist unerträglich, dass so eine Hetze abgedruckt wird. Bonnemann verteidigt indirekt den täglichen Raketenangriff auf Israel, er rechtfertigt Terroranschläge der Palästinenser auf unschuldige Israelis und er verharmlost tätliche Angriffe auf Juden hierzulande.
Auch ich bin dieses Jahr körperlich angegriffen worden, von einer Dame, die sich auch mit einer dieser radikalen pro-Palästina Organisationen identifiziert. Was mein Vergehen war? Ich hatte gewagt, eine kleine israelische Flagge in der Hand zu halten.
Herr Bonnemann macht genau das, was heutzutage in Mode gekommen ist. Er kotzt seinen Hass auf Juden scheinheilig als „Israelkritik“ getarnt in die Öffentlichkeit. Er möchte die Menschen glauben machen, dass die bösen Juden an ihrem Schicksal selbst schuld sind. In diesen Zeiten tragen auch Sie als Medienerstatter eine soziale Verantwortung. Mit Abdruck dieses Statement handeln Sie grob fahrlässig und sorgen dafür, dass Angriffe auf Juden salonfähig gemacht werden. Das ist inakzeptabel und zutiefst unmoralisch.
Falls es Sie interessiert, welch Geistes Kind Bonnemann ist, lesen Sie gerne die palästinensische Propaganda, die auch er unterzeichnet hat.
Herr Fiedler, ich bitte Sie, diesen Artikel nicht so stehen zu lassen. Eine öffentliche Klarstellung ist das Mindeste, um den Schaden zu begrenzen. Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.
So geht das nicht!
Shalom,
Malca Goldstein-Wolf
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Die Antwort des Chefredakteurs des Kölner Stadt-Anzeigers, Carsten Fiedler:
Sehr geehrte Frau Goldstein-Wolf,
Sie haben Recht: Dieser Leserbrief hätte so nicht veröffentlicht werden dürfen. Die Synagogen-Gemeinde Köln hat sich ebenfalls mit berechtigter Kritik an mich gewandt. Wir haben dazu in der heutigen Ausgabe des „Kölner Stadt-Anzeiger“ neben einem Beitrag der Synagogen-Gemeinde eine entsprechende Stellungnahme der Chefredaktion veröffentlicht mit folgendem Wortlaut:
„Der Kölner Stadt-Anzeiger distanziert sich von jeglichem antisemitischen Gedankengut. Am 10.12.2018 hatten wir kritisch über Antisemitismus in Köln berichtet. Dieser Bericht war Anlass für mehrere Leserbriefe zu dem Thema. Wir haben großes Verständnis für die Sorgen der Synagogen-Gemeinde Köln. In Zeiten, in denen Antisemitismus in Deutschland wieder zunimmt, sind wir als Redaktion gefordert, auch Leserzuschriften besonders kritisch zu prüfen. Leider sind wir in diesem Fall unserem Anspruch nicht gerecht geworden, was wir bedauern.“
Kölner Stadt-Anzeiger, Chefredaktion
Herzliche Grüße,
Carsten Fiedler
Chefredakteur
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Die Antwort von Malca Goldstein-Wolf:
Sehr geehrter Herr Fiedler,
Ich bedanke mich für Ihre prompte Antwort und Ihre klare Haltung! Was ich mich jedoch immer noch frage ist: „Was geht in dem Redakteur vor, der diesen Leserbrief zum Abdruck gebracht hat?“ Das bereitet mir, ehrlich gesagt, Unwohlsein… Vielleicht fragen Sie ihn mal?
Beste Grüße,
Malca Goldstein-Wolf
Zuerst erschienen bei Tapfer im Nirgendwo
Was ich da sehe? Eine Synagoge, die auf einem ehemnaligen Gelände der im Hintergrund stehenden christlichen Kirche,der jüdischen Gemeinde seinerzeit gerschenkt wurde, um die Verbundenheit zu bekunden. Sie konnten ihre Synagoge wieder errichten. Leider ist dieser Bau bewacht wie eine Festung, und das ist schade. Wie erbärmlich sind Menschen, die immer wieder glauben, alles auf Juden abzuschieben. Unsere Regierung importert gerade den Antisemitismus aus allen arabischen Länder, die dann bei uns ebenfalls Nachahmer finden. Als Atheist bin ich wirklich befremdet, wie das im 21. Jahrhundert in Deutschland wieder möglich ist. Wir neigen jetzt allerdings dazu, „Allah“ ein Vorrechtt über alles was bei uns lebt und einen anderen Glauben hat, zu übdertragen. Selbst unsere Gesetze werden gedehnt. . Kirche und Staat wurde aus gutem Grund voneinander getrennt. Jetzt sieht es allerdings so aus, dass der moslemische Glaube in vielen Bereichen bereits Einzug hält. Ich wünsche den jüdischen Gemeinden, dass sie mehr Unerstützer finden. Wir sollten niemandem mehr erlauben, Minderheiten zu bedrängen.
Die jahrzehntelange, einseitig negative, oft sogar
verlogene, Berichterstattung über die Politik
und Geschehnisse in Israel haben ihre beabsichtigte Wirkung nicht verfehlt! Fast alle Deutsche
unter 50 Jahren haben hier über die wahren Ursachen der Kriege Israels, die immer Verteidigungskriege waren, so gut wie keine Kenntnis mehr!
Unter anderem sehe ich hierin die Hauptursache
für die hier immer schlimmer werdende Israel-
feindlichkeit und das Verständnis für Muslime,
die sich zum Ziel gemacht haben, Israel von der
Landkarte auszuradieren!
Das Gedenken an den Holocaust wird hier leider viel zu oft nur dazu benutzt um die Israelfeindlichkeit vieler Politiker zu verschleiern.
Vor 5 Jahren hätte ich mich hier in unserer
Stadt mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck
I LOVE ISRAEL ohne Bedenken in der Öffentlichkeit sehen lassen können. Heute schon müsste ich um meine Gesundheit fürchten.
Viele Deutsche über 50 haben leider auch null Ahnung. Silvester begegneten mir Deutsche über 50, die nicht mal wussten, was in ihrer eigenen Stadt los ist.
Kleine Anmerkung zur Glaubwürdigkeit der UN: Im UN-Menschenrechtsrat sind gegenwärtig Staaten wie Pakistan, Afghanistan, Ägypten, Ruanda, Irak, VR China, Kuba, Katar, Demokratische Republik Kongo… vertreten.
Alles Staaten, die für ihre minutiöse Einhaltung der Menschenrechte berühmt sind.
Zu dem in Europa bestehende Judenhass, der größtenteils auf dem Neid beruht, kommt der importierte islamische Judenhass, der im Koran und Hadith angelegt ist.
Danke Hern Buurmann für die Dokumentation dieses weiteren Beispiels intellektuellen und moralischen Verfalls im deutschen Journalismus – wenn man „Dunkeldeutschland“ sucht, dann wird man in den Redaktionsräumen „fortschrittlicher“ Publikationsorgane fündig. Der eklige Antisemitismus völkischer Prägung ist leicht zu erkennen – was mich seit längerer Zeit nervt, ist die Maskerade plumper Judenfeindschaft in der Sprache des geläufigen Pseudoliberalismus und dem Biedersinn der gewöhnlichen Sozialdemokratie. Ich bin – ähnlich wie ein Forist berichtete – Zeuge einer Solidaritätsdemonstration für Palästina geworden, in der eine wohlig solidarische Menge aus Alt – und Neusozialisten mit physiognomisch und kleidungsmäßig als alt – und neunationalistisch zu erkennenden Gestalten hinter einer fanatisierten Masse brüllender Anhänger der Hamas hinterhertrottelten. Darunter verschleierte Frauen mit Kindern auf dem Arm, die mit Plastikmaschinengewehren herumfuchtelten. Geschehen vor bereits acht Jahren im weltoffenen Frankfurt. Von Journalisten wird das ganze unter „legitimer Israelkritik“ verbucht. Marokko annektiert seit 1975 unter fragwürdigen Bedingungen die West-Sahara. Kritik daran ist wohl als legitim zu bezeichnen. Nehmen wir einmal an, wir würden in dieser Kritik die existentielle Identität Marokkos in Frage stellen? Auslachen würde man uns – im Falle Israel gilt eine solche Argumentationsweise als besonders scharfsinnig und akzeptabel. Dass Derartiges auch von SPD-Politikern mit Verve betrieben wird, kann ich nur mit dem Anschmeißen an neu zu erschließende Wählerschichten erklären. August Bebel nannte Antisemitismus den „Antikapitalismus der dummen Kerle“. Bebel war zudem ein Freigeist, dem religiöser Obskurantismus ein Greuel war. Die SPD sollte sich endlich von Bebel distanzieren – sein Freiheitssinn passt nicht mehr zu einer Partei , die aus einer Melange scheinheiliger „legitimer Israelkritik“ und bewusstloser Islamophilie ein trübes Süppchen kocht.
Gestern schrieb ich an den Kölner-Stadtanzeiger:
an ed.sdm@efeirbreseL.AtSK
Sehr geehrte Redaktion,
ich verwahre mich auf das Schärfste gegen diese von Ihnen veröffentlichte Meinung eines offensichtlichen Antisemiten. Seine perverse „Logik,“ Juden könnten aufgrund ihres Verhaltens selber Schuld am Judenhass sein, ist zutiefst antisemitisch.
Diese misslungene Veröffentlichung kann ich Ihnen nicht entschuldigen. Ihre (angebliche) Distanzierung konnte ich online heute nicht auffinden.
Danke für den Artikel.
Ich habe nie verstanden, was es mit diesem Judenhass auf sich hat. Persönlich finde ich es einfach nur erschreckend, wie sehr die Gewalt gegen Juden wieder zugenommen hat. Nicht nur hier, sondern wohl auch vermehrt in Frankreich.
Aus Ihrem Leserbeitrag geht nicht klar hervor ob die Vertriebenen vergessen haben, sich für ihre Vertrebung zu bedanken. Nichts ist einfach ! Welche Grenzen hat der Staat Israel?
Die, die er selber definiert ? Oder die von der letzten UN— Resolution? Welche Pflichten hat Israel in den besetzten Gebieten ? Welche Rechte hat es ? Was ist mit den Golanhöhen ? Geschichte als Anrecht für verloren Boden zu sehen würde für Europa einen neuen Krieg bedeuten, Warum soll das im nahen Osten anders sein?
Wenn das alles so einfach wäre, hätten wir schon lange einen gangbaren Frieden dort.
Das einzige was wir in Deutschland haben, ist der Schulterschluss mit jedem der bedroht oder sonstwie angegiftet wird , solange er auf dem Boden des GG steht. Denn jeder Bürger hat das Recht diesen Schulterschluss zu Verlangen und jeder ist verpflichtet dem nachzukommen. Das macht nämlich einen Staat aus der im Gleichgewicht ist.
AUF DEN REST HABEN WIR NULL EINFLUSS.
„Geschichte als Anrecht für verlorenen Boden“. Da liegt ihr Denkfehler. Als die Grenzen gezogen wurden, siedelten Juden bereits seit über 100 Jahren in der südlichen Levante – und das legal. Wenn Ihnen das nicht passt, beschweren Sie sich in Ankara – aus den o.g. Gründen. Das Osmanische Sachenrecht ließ es zu – so ist das in einem Imperium. Deshalb wollen Völker ja auch den demokratischen Nationalstaat – damit das nicht passiert.
Es gab in der südlichen Levante nach dem Ersten Weltkrieg weder ein Staatsgebiet, noch ein Staatsvolk, noch eine Staatsgewalt im Sinne eines Nationalstaates, sondern die Konkursmasse des Osmanischen Reiches. Sie wissen das ganz offensichtlich nicht, sonst würden Sie nicht so schreiben. Sie sind Arafats Propaganda aufgesessen.
Bitte beschäftigen Sie sich mit der Geschichte der südlichen Levante, bevor Sie hier posten. Es gab dort keinen „arabischen Nationalstaat“. Deshalb ist das Märchen von der Landnahme ebenso absurd wie der Vergleich mit Europa.
Die Golan-Höhen sind Kriegsbeute. Die Aggression ging von Syrien aus, Syrien hat verloren. Die sonstigen Grenzen ergeben sich ebenfalls aus den Überfällen der Araber. Osmanen, Franzosen, Engländer haben die Saat gelegt.
Großartig ihr Kommentar Denis Diderot 2018,Ich bin erfreut das Menschen sich zu Menschen bekennen!
Zum Jahresbeginn gleich so etwas zu lesen,das macht sehr nachdenklich Herr Buurmann.
Reicht es denn nicht das waschechte Judenfeinde durch Merkel und Regierungsversagen zu Millionen zusätzlich nach Deutschland gekarrt werden?
Reicht es solch tumben Typen wie Bonnemann denn noch immer nicht was den Juden Weltweit nicht nur durch Deutsche angetan wurde und noch immer wird?
Was haben die Juden verbrochen das sie von allen Seiten mit Hass überschüttet werden?
Warum fangen „Deutsche Juden“ wieder an über den Weggang aus Deutschland nach zu denken?
Wäre es nicht die Pflicht der Politk mit eiserner Faust gegen Leute wie Bonnemann und alle anderen Judenhasser in Deutschland vor zu gehen?
Ist es nicht eine große Gnade das wir hier im Mutterland der Judenvernichtung wieder jüdisches Leben haben?
Müssen wir nicht dankbar sein das Israel zu uns Deutschen freundschaftliche Beziehungen unterhält?
Warum müssen wir solche Leute wie Gabriel nach Israel fahren lassen,wo doch linke von Grund auf Judenfeindliche Einstellungen haben?
Das könnte Ich jetzt noch Ellenlang fortsetzen,denn es gibt leider zu viel davon.
Ich persönlich bin ein Freund Israels,ein Freund unserer jüdischen Menschen in Deutschland,und Ich bewundere Israel und seine Bürger,das sie standhalten,obwohl nicht ein einziger um ihr Land ihnen freundlich gestimmt ist.
Es gibt in der heutigen Zeit gerade zu Beginn eines neuen Jahres wahrlich schöneres über das berichtet werden könnte,aber warum soll ein neues Jahr nicht so beginnen wie das alte aufgehört hat?
Warum arbeiten sich diese „Israelkritiker“ nicht an der Besatzung von Teilen Kurdistansdurch die Türkei ab, fordern nach 50 Jahren für die vertriebenen Araber im Libanon gleiche Rechte, verlangen von Transjordanien die uneingeschränkte Einbürgerung der Cisjordanier, bestehen auf der Grenzöffnung des Gazastreifens zu Ägypten? Weil sie Juden hassen!
Ich kriege bei diesen Artikeln Bauchschmerzen. Denn einerseits ist die Auffassung des Herrn Bonnemann unhaltbar. Aber jede Israelkritik als antisemitisch zu werten, ist m.E. ebenfalls unhaltbar. Und ein Kollektiv zu verurteilen, weil es den Missetaten eigener Mitglieder tatenlos zusieht, ist gelegentlich auch in Ordnung. Die AfD wird regelmäßig für angeblich rechte Mitglieder kritisiert und beschimpft. Ich selbst finde es übel, dass die Muslimverbände nur in seltenen Fällen Gewalttätigkeiten und Herabsetzungen von Muslimen gegen Nichtmuslime verurteilen.
Ich halte nun Israels Politik als Handeln in Notwehr für völlig in Ordnung. Wäre ich anderer Meinung, so würde ich allerdings Israel kritisieren können wollen, ohne als Antisemit verunglimpft zu werden.
Wer Israel kritisiert und Palästina nicht kritisiert dem würde ich Antisemitismus unterstellen.Dieses Muster sehe ich bei den allermeisten im politisch linken Lager.Und überhaupt die dauernde Beschäftigung mit Israel/Palästina und das gleichzeitige Schweigen zu vielen anderen Konflikten zeigt die Irrationalität in den Köpfen dieser Leute.
Dass sich Manche nunmehr die islamische Methode zu eigen machen, unbeteiligte Leute wegen der Politik ihres Landes zu terrorisieren war zu erwarten. Dass das jüdischen Mitbürger ebenfalls trifft – wen wundert das. Konsequenz hier in DE müsste sein: Keine Zuwanderung von Muslimen. Die deutschen Judenfeinde dingfest machen. Nur so könn(t)en wir halbwegs in Frieden weiter leben. Natürlich ist das eine Illusion, weil dazu der politische Wille in DE fehlt. Also gibt es eben Krieg. Lassen wir uns das Land von Islam versauen. Populus vult – das Volk will es so.
Who the hell is Wolf Dieter Bonnemann, Bergisch-Gladbach ? Warum ist sein idiotischer Leserbrief wichtig ? Warum wird sein idiotischer Leserbrief gedruckt ? Warum setzt man sich mit seiner idiotischen Gedankenführung auseinander ? Wir können jemandem nicht zum Vorwurf machen wenn er dumm ist. Ende der Diskussion.
Wenn das bloße Schwenken einer israelischen Flagge 300€ Bußgeld bedeutet (weil ja „provozierend“ für das Phantasievolk der Palästinenser). Wenn das Bewerfen einer Synagoge mit Molitowcocktails nicht als Antisemitismus, sondern als politisches Aktionismus wahrgenommen wird **
Ein ganzes Fahnenmeer türkischer Flaggen, vor kurzem selbst gesehen vor dem Siegestor in München anläßlich eines Wahlsieges von Erdogan – keine Provokation, klar. Zuzüglich Autokorso die Leopoldstraße rauf und runter mit viel Lärm und Geschrei. Ich dachte zunächst, das hat was mit der Fußball-WM zu tun – Irrtum, Euer Ehren. Und auch klar: DAS war genehmigt … . So einfach geht das. O tempora, o mores.
Der Antisemitismus hat mehrere säkulare Ursachen, ferne und nahe, siehe „Der Judenstaat“ von Theodor Herzl. Aber durchaus auch religiöse, siehe insbesondere „Von den Juden und ihren Lügen“ des Reformators Luther. Der „Prophet“ fing mit Massenmord am jüdischen Stamm Banu Quraiza an. Das Wannseeprotokoll erklärt gar „Arier“, die Mitglied einer jüdischen Gemeinde sind, zu Volljuden. Die protestantischen Deutschen Christen wollten die Heilige Schrift „entjuden“. Zusammengefasst meine ich, dass es purer Neid ist gegenüber einem Volk, das über tausende von Jahren seine kulturelle und religiöse Identität bewahrt hat, lange Zeit unterdrückt, zerstreut, ohne einen eigenen Staat, und das so viele hervorragende Geister hervorgebracht hat. Hochachtung! Nachahmen! Dauerneid von heute säkularen Barbaren, die sich als Spitze des „Fortschritts“ geben, seit Luther über Hitler bis zu heutigen „Humanisten“. Das Wesen des Humanismus ist der Atheismus, so Jehoshua Leibowitz, unbequem, aber wahr.
Lieber Herr Buurmann,
ich las heute den Beitrag „Lexikon der Unworte“ von Herrn Tichy.
Zwei der dort aufgeführten Unworte erinnerten mich spontan an die Shoa und das Schicksal, das die europäischen Juden durch das dunkelste „Dunkel-Deutschland“ aller Zeiten erleiden mussten.
Ich persönlich bewundere die Lehren, die das jüdische Volk aus der Holocaust-Erfahrung gezogen hat und den Selbstbehauptungswillen Israels umgeben von Staaten und Organisationen, zu deren Staatsräson die Vernichtung des Staates Israel und der insgesamt Juden gehört.
Israel dagegen ist ein modernes, demokratisches, offenes High-Tech-Land, von dem Deutschland sich so einiges abschauen könnte!
Die beiden Unworte waren „versagensbereit“ und“ erschlagensbereit“!
Zitat:
„Herr Bonnemann macht genau das, was heutzutage in Mode gekommen ist. Er kotzt seinen Hass auf Juden scheinheilig als „Israelkritik“ getarnt in die Öffentlichkeit. Er möchte die Menschen glauben machen, dass die bösen Juden an ihrem Schicksal selbst schuld sind. ……… Das ist inakzeptabel und zutiefst unmoralisch.“
„Die Ausführungen von Bonnemann, Juden könnten aufgrund ihres Verhaltens selber Schuld am Judenhass sein, ist zutiefst antisemitisch.“
Was Bonneman da schreibt ist linker Mainstream.
„Könnten“ ist eine typisch linke Relativierung zur juristischen Absicherung! Ich habe ja könnten gesagt und nicht das es so ist. Verlogen wie im übrigen der ganze linksgrüne Medienmainstream zum Thema. „Die Linken“ behaupten bei jeder sich bietenden Gelegenheit dass „die“ Juden doch wohl selbst daran Schuld sind das man sie hasst. Dann werden schnell die üblichen Stereotypen aufgezählt, und es wird das alte Lied von den armen dahindarbenden unterdrückten sogenannten Palestinensern gesungen. Antimerikanismus und Antisemitismus werden von unseren linken Toleranzerzwingern gerne auch mal vermischt. Ich kann es langsam nicht mehr hören.
Im TV dürfen wir dann die leidenden Palestinenser anschauen, obwohl die Hamas 400 Raketen auf Israel niederprasseln ließ und nur dank „“Iron Dome“ keine größeren Schäden entstanden sind. Bei jedem Einschlag auf israelischen Boden lautes Gejohle aus der örtlichen Dönerbude oder Shisha-Bar oder dem Wettladen. Das ist die Realität. Fahren Sie mal mit einer Kippa auf dem Kopf in Berlin nach Kreuzberg, Neukölln, Wedding oder Moabit. Viel Vergnügen. Da erleben sie Alltagsrassismus.
Es wird Politik mit dem Judentum und dem Alltagsleben der hier lebenden Juden vermischt und schön verrührt. Herauskommt dann eine ätzende Grütze. Das ist widerlicher hausgemachter Antisemitismus.
Vom Import von Hunderttausenden von Judenhassern will ich gar nicht erst reden. Wenn es aber darum geht ewige Freundschaft zu heucheln, wenn es darum geht „Zeichen“ zu setzen, ja dann sind unsere Politiker immer ganz vorne mit dabei. Zeichen setzen ist zurzeit sowieso sehr angesagt.
Es geht aber gar nicht darum Haltung zu zeigen, dass ist nur wieder so ein Modewort wie Nachhaltigkeit etc.. Das jüdische Leben in unserer Gesellschaft ist vielfältig. Diese Leute möchten nicht „toleriert“ sondern akzeptiert werden wie sie sind. Sie gehören zu Deutschland und nichts anderes.
Israelkritik wird ständig mit jüdischem Leben vermischt. Ist das nur Dummheit oder bewusste Manipulation? Juden leben hier in unserem Land mit uns zusammen, mit ihrem Glauben und basta. Nicht mehr und nicht weniger.
Für Antisemitismus ist hier kein Platz! Ich hoffe inständig dass das auch so bleibt.
Danke für den aufklärenden Artikel.
Bonnemann ist tatsächlich ja kein unbeschriebendes Blatt. Zu den „rf-news“ bin auch schnell durch Googlen gekommen (habe erst Ihren Artikel auf TIN gelesen). rf steht für „rote Fahne“, wie interessant. Antisemitismus von Links. Mitunterzeichnet hat auch das „Duisburger Netzwerk gegen Rechts“. Unter den Personen, alte Bekannte; man kennt sie als Gegenstand aus Broder-Pamphleten: Abi Melzer, Rolf Verleger, Felicia Langer, Inge Höger, Annette Groth und natürlich Gaddafi-Freund Norman Paech.
Das liest sich wie das „Who is who“ des deutschen Antisemitismus mit ein paar Ausnahmen: Udo Pastörs hätte gerne auch unterschrieben, durfte wohl aber nicht. Dieter Dehm vermisse ich auch.
„…klang in meinen Augen“ bitte in die Lyrikabteilung verschieben… 😉
Nur so eine spontane Idee: vielleicht stören sich die meisten Deutschen deswegen nicht an der Islamisierung der Gesellschaft, weil sie sich erstens gerne unterordnen (solange unten genügend Platz zum Treten bleibt) und sie zweitens hoffen, durch die, denen sie sich gerade unterordnen, von der Last einer großen, schwärenden Wunde erlöst zu werden.
Das höhnische „das wir man ja wohl noch sagen dürfen“ vieler Linker klang in meinen Augen schon immer bedrohlich doppelbödig….
Bonnemanns Hetze klingt wie ein offizielles Statement der Grünen/SPD/SED-Linke!
Vergessen Sie bitte künftig nicht, die (sogenannten) Christlichen Demokraten, kurz CDU genannt, zu erwähnen. Oder laufen die bei Ihnen unter den ‚SED-Linken‘ mit ? Wäre praxisorientiert so abwegig ja nun auch wieder nicht, jedoch unehrlich kaschierend.