Vor einiger Zeit entdeckte ich in Frankreich ein Plakat in der Praxis eines Hörgeräteakustikers, das verkündete, dass jeder ein Recht auf gutes Hören habe. Zufällig am gleichen Tag erklärte Papst Franziskus, dass der Zugang zu sauberem Wasser ein Recht sei. Und noch bevor es Abend wurde, las ich einen Artikel über das Recht auf Sterbehilfe.
An diesem Tag geschah nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil: Wie sonst nur Werbung umgibt uns überall das Gerede über Rechte. Es ist deshalb gewiss sinnvoll, darüber nachzudenkenken, welche Auswirkung diese Idee der Rechte auf unser Denken, auf unsere Kultur und Politik hat. Es ist eine unheilvolle Wirkung.
Betrachten wir kurz die Beispiele, denen ich an diesem Tag begegnet bin: Als Erstes das Recht auf gutes Hören. Dieses Recht legt nahe, dass, wenn ich ertaube, meine Rechte irgendwie verletzt oder außer Kraft gesetzt wurden. Doch wer war der Täter? Es kann schon sein, dass ich gegen meinen Willen Lärm aus gesetzt wurde, was schließlich zum Verlust meines Gehörs geführt hat, es kann aber auch sein, dass ich selbst meinen Hörverlust verursacht habe, weil ich meine Stereoanlage zu laut gestellt hatte. Es gibt jedoch viele andere Gründe für Taubheit, die unabwendbar sind. Ist also ein Tumor oder eine Innenohrsklerose ein Angriff auf meine Rechte?
Der Hörgeräteakustiker wollte natürlich nur Reklame für seine Angebote machen, die Aussage rhetorisch zuspitzen, aber er dachte gewiss nicht daran, dass seine Behauptung wortwörtlich genommen werden könnte.
Worte prägen Bewusstsein
Die Wahl der Sprache ist wichtig, weil der Hörgeräteakustiker damit die Aufmerksamkeit der Menschen wecken wollte. Rhetorik macht viel aus, und es ist eine Tatsache, dass, wenn einmal etwas zu einem Recht erklärt wurde, es im Denken der Menschen in eine metaphysische Sphäre gelangt, wodurch es von der Welt der empirischen Tatsachen und Möglichkeiten vollständig abgetrennt wird. Er sagte nicht, was gestimmt hätte, nämlich: Wenn Sie Ihr Gehör verloren haben, könnte ich Ihnen möglicherweise helfen. Er suggerierte stattdessen etwas Falsches, nämlich dass der Hörverlust kein natürliches Phänomen sei, an dem niemand Schuld hat. Der Hörverlust wird dadurch zu etwas Abnormalem, zu einem Angriff auf die Rechte der betroffenen Person, und so werden im Ergebnis die Gelassenheit, der Widerstand, die seelische Stärke und das Verständnis für die tragische Dimension des Lebens zerstört.
Die Forderung von Papst Franziskus, dass sauberes und trinkbares Wasser ein Menschenrecht sei, hat einen ähnlich zwiespältigen Charakter. Trinkwasser ist etwas materiell Greifbares, das hergestellt werden muss, es ist nicht einfach da. Wenn jedermann das Recht darauf hat, muss auch irgend jemand verpflichtet sein, es zu liefern. Aber wer? Die Nachbarn? Das Dorf? Die Stadt, die Gemeinde, das Land oder die Welt? Die Pflicht, ein Gut an jene zu liefern, die das Recht darauf haben, muss immer durchgesetzt werden.
Diesen Zwang illustriert das dritte Beispiel. Wenn jemand auf seinem Recht auf Sterbehilfe besteht, besteht er auch darauf, dass jemand die Pflicht hat, ihm diese Hilfe zu leisten. Vor einiger Zeit ist im „New England Journal of Medicine“ ein Artikel erschienen, in dem Folgendes behauptet wurde: Wenn eine Gesellschaft oder die medizinische Zunft einmal beschließt, dass ein gewisses Verhalten ethisch vertretbar ist, dann hat der einzelne Arzt nicht mehr das Recht, die Tötung seines Patienten abzulehnen, egal welche seelischen Qualen ihm dies bereiten sollte.
Rechte haben sich verbreitet wie Kaliumpermanganat in einem Becher Wasser. 1948 wurde in der Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte festgestellt: „Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztlicher Versorgung und notwendiger sozialer Leistungen“. Ärztliche Versorgung für alle ist wenigstens ein erreichbares Ziel, das in gewisser Weise bereits erreicht wurde, denn es gibt nur sehr wenige Orte auf dieser Erde, an denen Menschen ganz ohne leben, wie niedrig auch das Versorgungsniveau sein mag. Doch dass dieses Ziel erreichbar ist, macht es noch nicht zu einem Recht.
Wohlbefinden als Menschenrecht?
Allerdings definiert die Weltgesundheitsorganisation Gesundheit nicht einfach als die Abwesenheit von Krankheit, sondern als die positive Gegenwart von vollkommenem – ja, vollkommenem (!) – physischem, sozialem und psychischem Wohlbefinden.
Daraus folgt, dass jedwede Beeinträchtigung des Wohlbefindens eine Verletzung der Menschenrechte ist. So werden die allgemeinen Menschenrechte zur Ursache von allgemeiner menschlicher Unzufriedenheit und Erbitterung, und sie zerstören auch nur die Möglichkeit einer der wichtigsten Tugenden, der Widerstandskraft.
Nun könnte man sagen, dass sei doch egal, denn weder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte noch die Papiere der WHO würden von irgendjemandem gelesen. Doch das zu behaupten, wäre ein Fehler. Die Lebensphilosophie der meisten Menschen besteht aus schlecht verdauten Gerichten und behaupteten Prinzipien. Es gibt so etwas wie den Zeitgeist.
Dass Rechte tendenziell in eine andere, metaphysische Sphäre gehören, illustriert folgender Fall. Ein Krankenpfleger in dem Krankenhaus, in dem ich arbeitete, war ein intelligenter und angenehmer junger Mann, der seine Arbeit anständig erledigte. Aber er hatte einen schlechten Geschmack, und eines Tages erschien er mit einer ganzen Reihe von Ringen in seinem rechten Ohr – ältere Damen, die aus der Narkose erwachten, zogen es wahrscheinlich vor, wieder in die Bewusstlosigkeit zu versinken. Die Krankenhausverwaltung forderte den Krankenpfleger auf, die Ohrringe während der Arbeit abzulegen, worauf er jedoch erwiderte, er habe ein Recht, sie zu tragen.
Ganz offensichtlich hatte er nicht begriffen, dass ihm nicht das Recht abgesprochen wurde, Ohrringe zu tragen, sondern das Recht, seine Ohrringe im Krankenhaus während der Arbeitszeit zu tragen. Seiner Meinung nach galt sein Recht, Ohrringe zu tragen, das ja durchaus bestand, immer und für alle Umstände, denn sonst wäre das Recht kein Recht.
Rechte sind von Natur aus unabdingbar. Das macht die Menschen kompromisslos. Im Gefängnis, in dem ich viele Jahre arbeitete, lernte ich zwei Männer kennen, die die Bewohner ihrer Nachbarwohnung umgebracht hatten. Sie taten das, weil ihre Nachbarn bis in die frühen Morgenstunden sehr laut Musik hörten und nicht bereit waren, die Lautstärke zu reduzieren. Die Nachbarn beriefen sich darauf, dass sie das Recht hätten, Musik so laut zu hören, wie sie nur wollten – und das bedeutete dann ihr Ende …
Einmal fragte ich eine junge Patientin, ein 17 Jahre altes Mädchen, was sie mit ihrem Leben anfangen wolle. Sie sagte, sie würde gern Anwältin werden. Ich fragte, welcher Bereich der Jurisprudenz sie interessiere. „Menschenrechte“, erwiderte sie mit einem so vergeistigten Gesichtsausdruck, als hätte sie eine religiöse Erleuchtung verkündet.
„Ach ja“, sagte ich. „Wissen Sie, woher die Menschenrechte kommen?“
„Wie meinen Sie das?“, fragte sie.
„Tja, wissen Sie“, sagte ich, „heutzutage gibt es anscheinend eine ganze Menge davon. Wo kommen die her? Waren sie immer da, wie Amerika, bevor es von Kolumbus entdeckt wurde, oder erfinden wir sie eins nach dem andern?“
„Sie dürfen so etwas nicht fragen“, sagte sie mit Entsetzen im Blick.
Und vielleicht war es unfair von mir, diese Frage zu stellen, denn schließlich
war sie ja erst 17.
Es ist eine psychologische Tatsache, dass das Gerede über Rechte die moralische Vorstellungskraft erstickt. Als ich einmal vor Medizinstudenten erklärte, die Menschen hätten kein Recht auf medizinische Versorgung, sagten sie ungefähr so etwas wie: Glauben Sie, dass es richtig ist, wenn wir Menschen in den Straßen sterben lassen? Als ob es zwischen dem Recht auf allgemeine Gesundheitsversorgung und dem Schwarzen Tod nichts anderes gäbe.
Doch als ich sie aufforderte, einen anderen Grund zu nennen, aus dem man Menschen nicht auf den Straßen sterben lassen solle, als das Recht auf Gesundheitsversorgung, konnten sie keinen einzigen nennen. Anders gesagt: Die Idee der Rechte hat alle anderen moralischen Erwägungen in ihren Köpfen abgetötet.
Was tun, wenn Rechte konkurrieren?
In der Auseinandersetzung über Abtreibung in den Vereinigten Staaten stehen einander zwei scheinbar unvereinbare Rechte gegenüber: das Recht der befruchteten Eizelle gegen das Recht der Frau, mit ihrem Körper zu tun, was immer sie will. Beide Seiten brüllen sich gegenseitig an und behaupten, das jeweils bevorzugte Recht sei das fundamentalere. Die Auseinandersetzung tritt auf der Stelle, man kommt nicht weiter.
Überall, wo Rechte miteinander in Konflikt geraten – und das ist umso unvermeidlicher, je mehr Rechte es gibt –, muss der Konflikt gerichtlich entschieden werden. Das verleiht dem Staat die gewaltige Macht, auch in die kleinsten Verästelungen des Lebens einzudringen. Die Reichweite der Verwaltung wird immer größer, und das Recht wird zum Gebieter über alles und jeden und entscheidet letztlich, was erlaubt ist und was nicht.
In Großbritannien höre ich als Rechtfertigung für schlechtes Benehmen heutzutage häufig: „Es ist nicht gesetzlich verboten.“ Mit anderen Worten: Was rechtlich erlaubt ist, ist in jedem anderen Sinne auch erlaubt. Man hat das Recht, alles zu tun, was gesetzlich erlaubt ist, und deshalb braucht man keine anderen moralischen Erwägungen in Betracht zu ziehen.
Wegbereiter des Egoismus
Und es gibt noch ein anderes ernsthaftes Problem. Zunächst haben die Rechte uns alle zu einer Art egoistischem Individualismus ermutigt – im Übrigen zu einem Individualismus ohne viel Individualität. Man glaubt, bestimmte Rechte gehörten weitestgehend zu Gruppen oder gehörten gar den Gruppen, freilich nur, wenn von diesen angenommen werden kann, sie würden – oder wurden irgendwann in der Vergangenheit – in irgendeiner Weise benachteiligt, unterdrückt oder schikaniert.
Im Umkehrschluss heißt das, nicht nur Individuen, auch Gruppen können Rechte haben. Und auch in diesem Fall können Rechte miteinander in Konflikt geraten – zum Wohl der bürokratischen oder juristischen Schiedsrichter.
Zu den Rechten, die Gruppen für sich in Anspruch nehmen – in Wirklichkeit geschieht dies durch die meist selbst ernannten Anführer dieser Gruppen –, gehört auch das Recht, nicht durch Worte verletzt zu werden, was natürlich auch das Recht beinhaltet, selbst entscheiden zu können, was verletzend ist. Doch mit dem Essen wächst der Appetit, und so wächst das Gefühl, verletzt worden zu sein, mit früher erfolgten Verletzungen.
Da die Klage darüber, dass man durch Worte verletzt worden sei, das Recht auf die Entscheidungshoheit begründet, was gesagt oder nicht gesagt werden darf, wird die Feststellung von Verletzungen zu einem Instrument der Machtausübung. Das Vorhandensein angeblicher Gruppenrechte übt Druck auf die Individuen in Minderheitengruppen aus: Die einzelnen Gruppenmitglieder sollen die vermeintlich kollektiven Meinungen akzeptieren, sich zu eigen zu machen oder sich zumindest nicht von ihnen distanzieren.
Man braucht nicht eigens zu betonen, dass der Bereich der noch äußerbaren Ansichten umso kleiner wird, je mehr Gruppen für sich beanspruchen, sie dürften auf der Grundlage früherer oder gegenwärtiger Verfolgungen und Misshandlungen nicht verletzt werden. Welche Gruppen vor Verletzungen durch – manchmal nur unbedachte – Äußerungen beschützt werden sollen, wird dann irgendwann selbst zur Quelle von Konflikten. Tatsache ist, dass heute die Mehrheit der Bevölkerung irgendeiner Minderheitengruppe angehört, deren jede für sich in Anspruch nimmt, entscheiden zu können, was verletzend ist.
Angst vor der freien Rede
Es wäre eine Übertreibung zu behaupten, dass dadurch eine Atmosphäre des Terrors entstanden ist – aber eine der Angst und Ängstlichkeit durchaus. Nicht einmal offensichtliche Wahrheiten können heute geäußert werden, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt.
Es ist nicht lange her, da wurde ich von einem irischen Fernsehsender gefragt, ob ich mich über die plötzliche Zunahme des Transsexualismus in der westlichen Welt äußern könnte, ein Phänomen, das heute als Transgenderismus bezeichnet wird – eine Veränderung im Wortgebrauch, die durchaus von Bedeutung und keineswegs unschuldig ist.
Die Verantwortlichen der Sendung wollten jemanden finden, der sagte, dass die Bedeutungszunahme der Frage etwas anderes sei als ein großer Fortschritt. Doch sie hatten große Schwierigkeiten – nicht etwa jemanden mit dieser Meinung zu finden, sondern jemanden ausfindig zu machen, der bereit gewesen wäre, diese Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten.
Das heißt, eine sehr kleine Gruppe hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, die Debatte über ein zumindest fragwürdiges Thema zu verbieten, in dem sie auf ihrem Recht bestand, nicht verletzt zu werden. In kürzester Zeit ist es ihr und ihren Anhängern mittels dieses Rechts gelungen, der Welt eine merkwürdige Ansicht aufzuzwingen, die nur von einer Minderheit innerhalb der Bevölkerung geteilt wird.
Wie das passieren kann, hat mit einer Eigenschaft komplexer Systeme zu tun: Die Gesamtheit verhält sich auf eine Weise, die von den einzelnen Bestandteilen aus betrachtet nicht vorhersehbar ist, weil die Interaktionen der einzelnen Einheiten eine überragende Rolle spielen. So ist es unmöglich, aus dem Studium einzelner Ameisen abzuleiten, wie eine Ameisenkolonie funktioniert.
Interaktionen folgen meist sehr einfachen Regeln. Leider bringen diese gern auch Asymmetrien hervor. Ein Beispiel soll illustrieren, wie sich in einem solchen Fall Minderheiten durchsetzen: Weniger als ein Prozent der Bevölkerung hat eine Erdnussallergie und darf nichts essen, was mit Erdnüssen in Berührung gekommen ist. Weil schon Mengen im Mikrogrammbereich ausreichen, um lebensbedrohliche Symptome auszulösen, gibt es an Bord von Flugzeugen keine Erdnüsse mehr.
Im Flugzeug scheint die Rücksichtnahme auf eine Minderheit sinnvoll. Im gesellschaftlichen Diskurs kann sie verheerende Folgen haben. Es stellt sich dann nämlich früher oder später die Frage, ob eine Demokratie – per definitionem die Herrschaft der Mehrheit – ihre intoleranten Feinde tolerieren kann. Oder auf das zuvor diskutierte Problem angewandt: Muss man nicht einer Partei die Redefreiheit verweigern, die in ihrem Programm die Redefreiheit ausschließt?
Die erwähnte Debatte zum Transsexualismus litt und leidet unter der Rücksicht-nahme auf die Intoleranten und wird so wirksam unterdrückt, dass sie nicht einmal in medizinischen Kreisen stattfindet. Die 2013 erschienene Publikation „The Diagnostic and Statistical Manual oft the American Psychiatric Association“ gab an, dass etwa 0,0035 Prozent der Bevölkerung transsexuell seien, das heißt, einer von 30.000. Vier Jahre später gab das „New England Journal of Medicine“ die Zahl mit 0,6 Prozent an, was innerhalb von vier Jahren einem Anstieg um 17.000 Prozent entsprechen würde. Das wurde ohne Kommentar zur Kenntnis genommen. Jeder Kommentar wäre als Angriff auf die Transsexuellen ausgelegt worden.
Rückbesinnung auf Naturrechte
Was auch immer man von der Theorie der Naturrechte halten mag, ihr Ziel war es ursprünglich, das Maß der menschlichen Freiheit zu erweitern. In unseren Händen – und ich meine hier die Intellektuellen unserer Zeit – wird die Theorie der Rechte dagegen benutzt, um unsere Freiheit einzuschränken.
Die neue Vorstellung von Rechten hat Folgen: Sie fördert den Egoismus und den gedankenlosen Individualismus. Sie erzeugt einen Kreislauf der Missgunst und Undankbarkeit, da das, was man als Recht erhalten hat, nicht geschätzt wird, gerade weil man ja ein Recht darauf hat. Sie führt auch zu nie endenden Konflikten, weil die verschiedenen Rechte verschiedener Menschen zu Auseinandersetzungen führen, die nur durch Gesetze, schlimmstenfalls durch Gewalt beendet werden können. Sie vernichtet schließlich die moralische Vorstellungskraft, da unveräußerliche Rechte alle anderen moralischen Erwägungen verdrängen, und sie fördert den persönlichen Egoismus und ermächtigt Gruppen, was schließlich zur Balkanisierung der Gesellschaft führt und die Idee befördert, dass das Teilen der Beute das wichtigste Ziel von Politik und Wirtschaft sei. Die Konsequenzen für die Freiheit sind offenkundig.
Theodore Dalrymple wurde in England geboren, arbeitete als Gefängnisarzt und Psychiater und ist inzwischen im Ruhestand. Er ist Autor vieler erfolgreicher Bücher und Essays sowie Redakteur des „City Journal of New York“.
Es ist eine Meinung.
Die Eheschließung ist ein Fakt, die Pädophilie nicht. Kinderhochzeiten waren im Mittelalter auch in Europa üblich, zur Not durch Stellvertreterhochzeiten. Dabei ging es aber um dynastische Politik, nicht um pädophile Neigungen.
Gab es bei Mo keine politischen Gründe für die Hochzeit? In welchem Alter war es damals in Arabien üblich zu heiraten? Und woher wissen wir, dass der alte Mo die Ehe auch sofort vollzogen hat?
Fakt ist doch auch, dass Mohammeds große Liebe eine ältere Frau war.
Um das klarzustellen: Es ist absurd jemanden für diese Meinung zu verurteilen. Es gibt eben kein Recht auf „nicht beleidigt werden“. Das wäre Tyrannei.
Aber es ist trotzdem eine (beleidigende) Meinung, keine erwiesene Tatsache.
Vielen Dank für diesen ausgezeichneten Artikel, bin von den Sichtweisen des Autors beeindruckt.
Sehr, sehr schön!!!
Ich bringe was sie ausdrücken gelegentlich gesprächsweise auf den Punkt mit dem Satz:
„Wer hat dir versprochen als du geboren wurdest, dass es auf der Welt gerecht zugeht?“
Woraufhin dann systematisch mit der Aufzählung von tausend ungerechten Sachverhalten versucht wird vom eigentlichen Thema abzulenken. –
•
Das Problem mit all den „Rechten“ ist,
dass suggeriert wird ihnen stünde (heute) keine Entsprechung in Form von Pflichten gegenüber. Dass die Rechte interpretiert werden als Rechte auf Egoismus (in all seinen Formen). Dass dieser (quasi eingeklagte) ubiquitäre Egoismus zur „Beliebigkeit jeglichen Denkens/Redens/Verhaltens“ gerät, bemerkt fast niemand. Schon garnicht wird bemerkt, dass diese „Beliebigkeit“ aber die Grundstruktur (den Grundkonsens, den kategorischen Imperativ jeder Gesellschaft), das „für jeden gleich gültige Recht“ aushebelt.
(Auch „nicht durchgesetztes Recht“ ist Beliebigkeit.)
– Wie heiß es so eindringlich: „Ohne Recht ist Alles ein Nichts“. –
Einer der heute am wenigsten verstanden Sätze.
•
Die Konsequenz aller möglichen (eingebildeten) Rechtsansprüche, ist die zunehmende Erosion der GRUNDLEGENDEn Rechte. Leicht zu beobachten in Form der Balkanisierung der Gesellschaft. (Spaltung der Gesellschaft, Fronten-Bildung). –
– Die Abschaffung jeglicher Freiheit ist meiner Meinung nach das ZIEL all derjenigen (letztlich Links-Faschisten) die vehement all die Rechte auf xyz-Pipifax versuchen einzuklagen. –
Die in Schweden jetzt übliche gerichtliche Verfolgung von Kritikern des Islam wegen Verletzung religiöser Gefühle und der Fall der beiden Pastoren Daniel Scot und Danny Nalliah im Bundesstaat Viktoria, Australien, die sich über den Islam kritisch geäußert hatten, verdeutlicht, wie eine auf die muslimische Minderheit zugeschnittene Gesetzgebung wie z.B. der unter LABOR erlassene Racial and Religious Tolerance Act* das Recht auf Meinungsfreiheit massiv beschädigt. Erst nach einem mehr als 5 Jahre dauernden Verfahren mit Kosten von 600.000$ wurden die beiden von ihrer 2002 erfolgten Bestrafung freigesprochen.
*prohibits conduct that incites hatred, serious contempt, revulsion or severe ridicule of a person or group of people based on religious belief. “
In der IT macht sich derzeit der Code of Conduct (CoC) breit. Dieses schränkt die Redefreiheit ein. Dieser Mumpitz enthält Ideologie von Feministinnen. Ein offenes Ziel ist die Unterdrückung der Redefreiheit. Wer den CoC als solches kritisiert, verletzt den CoC, d.h. es ist ein Teufelsinstrument.
Claudia Roth und ihre „Betroffenheit“ waren in Deutschland ein Wegbereiter dieses Ungeistes gegen Freiheit und Demokratie.
Dieter Nuhr, selbst ein grünes Kind, stellt es im Jahresabschluss 2018 sehr schön dar, wie man Freiheit und Demokratie ad absurdum führt. Ich war verwundert und erfreut, dass Dieter Nuhr dieses Thema der Kastrierung der Demokratie und Freiheit bildlich als gefährlichen Quatsch darstellte.
Hinweis: „Nuhr 2018: Der Jahresrückblick“ kann man auf Youtube bzw. anderen Kanälen sehen.
Alles andere, aber „Nuhr nicht Nuhr“. Dieser Herr bietet an anderer Stelle den gleichen Mumpitz wie all die anderen Staatskabarettisten.
Sehr schöner Artikel.
Für eine freie Gesellschaft braucht es eigentlich nur drei Dinge:
1.Das Recht auf körperliche Unversehrtheit
2.Das Recht auf Eigentum bzw. darauf, es sich auf legale Weise aneignen zu können.
3.Das Recht auf freie Meinungsäußerung und eine eigene Meinung
Der Rest ergibt sich aus der Einhaltung der Balance dieser Rechte zwischen den einzelnen Individuen.
Was in den letzten Jahren jedoch massiv forciert worden ist, ist das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit. Und das dann auch noch sehr selektiv. Mit dem Resultat, dass die drei oben genannten Rechte vollkommen vor die Hunde gegangen sind und nun nicht etwa der freie selbstbestimmte Bürger das Ruder in der Hand hält, sondern eine kleine Clique von hochgradig egoistischen **, die den Großteil der Gesellschaft terrorisiert.
Wenn ich das richtig sehe, so haben Sie das wichtigste und gefährlichste Menschenrecht unerwähnt gelassen: Das Recht auf ungehemmte Vermehrung. In der Konsequenz auf Kosten Anderer, die den Nachwuchs versorgen sollen im Sinne der Erklärung der Menschenrechte von 1948. Eine klare Kollision von Rechten dessen, der geben soll und muss und dem, der nimmt, womöglich sogar schlichtweg raubt und/oder mit Kinderkulleraugen erpresst. Stichwort ganz rezent: UN-Migrationspakt. In Worte gegossenes RECHT genau dazu. Gibt es auch ein Recht, die eigene Beraubung wie dargestellt zu verhindern, durch Zäune, Mauern, Waffen? Wie Trump? In Europa die Visegrads, Italien etc.? Als 1948, zwei Jahre vor meiner ganz persönlichen Gnadengeburt, die UN-Menschrechtskonvention beschlossen worden war, gab es so ca 2 bis 2,5 Milliarden Erdenbewohner. Ist die Konvention auch bei dreimal, bald viermal so vielen Menschen mit all ihren Ansprüchen praktikabel? Wer soll die Ansprüche befriedigen? Der hässlaweiße Mann? Der bedankt sich für die Ehre und sagt: Aber das wäre doch nicht nötig gewesen. Das ist die Gretchenfrage. Sonst nichts.
Wenn die Tatsachen nicht mit der Theorie übereinstimmen –
umso schlimmer für die Tatsachen.
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831), deutscher Philosoph
Doch nicht Hegel, ausgerechnet, ich bitte Sie. Damals gab es so ca. EINE Milliarde Erdenbewohner – mithin war es völlig egal, was irgendein Filosuff daher redete. Man konnte immer weiträumig ausweichen und abhauen.
Die persönlichen Rechte sollten zu mehr Freiheit führen. Durch die Minderheitenwortbestimmungsdiktatur ist genau das Gegenteil der Fall. Künftig wird es dann aufgrund von drohenden Strafen nur noch Allgemeingeschwafel geben und wir entwickeln uns immer weiter rückwärts. Sprachen lernen wird auch viel einfacher, weil sich der Wortschatz immens verringert. Na, wenn das kein glorioser „Fort“schritt ist.
Ich halte ein paar elementare Grundrechte für nicht verkehrt. Aber die Inflation der Rechte („Rechteinflation“), die wir heute haben, ist genauso wie die Geldinflation geeignet, ein Gemeinwesen zu zerstören. Und wir können es beobachten, wie es gerade vor uns und in Zeitlupe abläuft.
Danke für diesen prächtig deklinierten Artikel mit seiner folgerichtigen Ergebnisprognose.
Allerdings, was ist die Lösung? Ohne Rechte gäbe es genausowenig eine. Und von einer „Theorie der Naturrechte“ habe ich noch nie etwas gehört, abgesehen, wer sie auf welcher Basis postulieren könnte. Welche Natur ist gemeint? Die biologische? Die ist nebst einigen Symbiosen ein Fressen und Gefressenwerden. Nirgends Rechte zu erkennen außer dem Recht des Stärkeren.
Ohne eine übergeordnete, ganzheitliche und damit unumstößlich gültige Ethik von einer anderen, universellen „Natur“ und daraus abgeleiteten Rechten ist nichts zu machen.
Der Hinweis auf Freiheit als Ziel ist in diesem Zusammenhang auch nur ein Partikularaspekt, der mit anderen im Konflikt steht. Wie vereinbart sich Freiheit mit in diesem Sinne naturrechtlichen Standards, nach denen es sich zu richten gilt?
Weitere Fragen: Welches Recht gibt es zum Beispiel auf Kommunismus, auf Liberalismus, auf Demokratie, auf ein Volk, zu dem man gehört oder auf einen Staat, der einem Volk gehört?
Wir werden aus dem Karussell der zu kurz springenden Postulate und den keineswegs selbstverständlichen Selbstverständlichkeiten nicht rauskommen, wo sich die Katze immer wieder in den eigenen Schwanz beißt.
Am Anfang und am Ende zählt immer nur das Recht des Stärkeren. Wir sind übrigens am Ende.
Ein guter Artikel, den ich gerne so zusammenfassen möchte:
Früher hatten wir Rechte und Pflichten und waren tolerant – heute haben wir nur nocht Rechte oder Pflichten.
Theodore Dalrymple? Aber gerne doch!
Ich empfehle auch die Bücher dieses Autors!
Ich empfehle Dalrymple ebenfalls. Gelesen habe ich früher Aufsätze, die er in Zeitungen veröffentlicht hat, und kürzlich das Buch „Life at the Bottom“: eine Aufsatzsammlung, sehr gut! Es geht darum, wie sehr der Kulturrelativismus und die Permissivität der linken Oberschicht der Unterschicht in England geschadet hat und schadet. Im Ergebnis ist es ein Manifest für aufgeklärten Konservatismus.
Ein sehr kluger Artikel.
Wo es ein Recht auf etwas gibt, gibt es keine Dankbarkeit.
Wo ein Recht ist, gibt es keine Hilfsbereitschaft und keine Moral.
Erst das Recht schafft Ansprüche und da des einen Recht des andern Pflicht ist, wird über vorgebliche Rechte Macht ausgeübt, werden gesellschaftliche Gruppen unversöhnlich gegeneinander in Stellung gebracht.
Wenn Maß und Mitte verloren geht, entwickelt sich selbst das Gute zum Bösen hin.
Vermutlich trifft der Begriff „ Anspruch“ den zutreffend beschriebenen Zustand noch besser. Ebenso deutlicher wäre der Ersatz des ohnehin politisch/ideologisch angeschossenen „Rechtsstaates“ durch „Anwaltsstaat“. Etwa beginnend in den 70-igern begann die nachgerade inflationäre Entwicklung, mit der man natürlich immer punkten und vor allem auch Wahlen gewinnen konnte. Leider unter völliger Vernachlässigung von Pflichten( ein zum Unwort degradierter Begriff bis heute ) und Verantwortung, die zeitgleich „ abgegeben“ wurde. Die Gesamtbewegung umfasste nicht nur das Recht auf praktisch Alles, vor allem die Vermeidung von Unlust, sondern auch die Machbarkeit von Allem, wenn man denn nur wollte. Eine mehr als fragwürdige oder sogar sehr gefährliche „ Message“. Im Umkehrschluss wurden alle Zufälle und naturwissenschaftlich begründeten Grenzen mit ausgeschlossen. Und der Gesetzgeber machte sich daran, Gesetze für den möglichen Einzelhärtefall zu fertigen, der unter anderem in den sogen. Talkrunden auf unterstem kognitiven Boden als „Beweis“für die soziale Ungerechtigkeit herhalten muss. Die Folgen sind bekannt. Dazu gesellt sich die Sichtweise der Eltern auf ihr „Prinzen – oder Prinzessinnenprojekt“ und deren „Recht „ auf alle (schulischen) Abschlüsse mit der Durchschnittsnote 1,0 oder eher 0,1. und natürlich reagieren die psychisch angeschlagenen Anspruchsinhaber ausgesprochen dünnhäutig und aggressiv, falls man das ausgeübte Recht auch nur in Frage stellt. Danach dürfen wir uns dann wieder über mangelhaftes Sozialverhalten beklagen und natürlich den angeblichen Neoliberalismus als politisch hilfreichen bösen, leider aber falschen „Schuldigen „ ausmachen.
Des Einen „Recht“ ist im schlimmsten Falle des Anderen Versklavung. Siehe frisch installiertes „Menschenrecht“ auf Einwanderung in unsere Sozialsysteme. Die Zwangsfinanzierer der ehemaligen „Solidarsysteme“ (werden jetzt leider zu immer größeren Teilen routiniert von Leuten jenseits jeglicher Solidarität geschröpft) sind nicht wirklich glücklich darüber mit ihrer Arbeit die halbe Welt zu finanzieren. Vor allem da die absehbare Überbeanspruchung als Dauerzustand etabliert werden soll. Früher nannte man das Fronarbeit und Schlimmer.
Rechte und Pflichten entstehen aus einem Vertrag. Jemand muss die Freiheit haben, ein Recht zu gewähren. Jemand hat ein Recht gegen irgendjemanden.
Wenn der Staat, in welcher Form auch immer, ein Gesetz macht, gibt es einen Rechteinhaber und der Untertan ist ein Schuldner. Anders als der Teilnehmer an einem Vertrag kann der Schuldner nicht wählen, das Gesetz des souveränen Staates nicht zu befolgen. Allerdings ist die Macht des Staates im Sinne seiner Legitimität fragwürdig (wo ist die einstimmige Zustimmung zum Staat?), wenn nicht sogar auch in seiner physischen Macht, ist diese Legitimität an sich zweifelhaft und stellt tatsächlich einen unendlichen Regress dar.
Damit entsteht genau das im Artikel beschriebene Dilemma der Einschränkung der Freiheit. M. E. ist ein Ausweg aus dem Dilemma, dass jede Handlung als frei zu gelten hat, wenn sie nicht mit einem entgegenstehendne Recht eines anderen im Konflikt steht. Das ist die Freiheitsvermutung. D. h. derjenige, der behauptet ein Recht zu haben, muss beweisen, dass er ein ein Recht dazu hat.
Also: man muss eine Handlung auf Freiheiten und Rechte hin untersuchen und kann sie dann bewerten.
NUR GOTT HAT RECCHT UND RECHTE, die er dem Mensch zubilligen kann. Wenn Letzterer sich denn gottgefällig und demütig gibt. Vor allem bei der Demut hapert es heutzutage allerdings allzu oft. Das überzogene Anspruchsdenken vieler Leute resultiert einerseits aus dem Bemühen der Wirtschaft ihre Produkte an den Mann zu bringen. Der potenzielle Käufer wird dabei umgarnt und beschmeichelt; allerdings geht es weniger um ihn als um die Gewinnmaximierung des Verkäufers. Andererseits sind es vor allem konkurrierende politische Parteien, die sich zum Zwecke der Machtgewinnung oder des Machterhalts verhalten wie ein Unternehmen der freien Wirtschaft. In Schulen legt das überzogene und über Jahrzehnte von Schulbehörden genährte Anspruchsdenken der Eltern und Schüler fast den ganzen Bildungsbetrieb lahm.
Der Floh, den die „Rechtegeber“ den „Rechtenehmern“ ins Ohr setzen führt oft auch zu Vermeidungsverhalten bei Letzteren: sie aktivieren dann nicht mehr ihre Ressourcen, sondern sehen sich in der Rolle des Opfers, dem Rechte vorenthalten werden, die ihm eigentlich zustehen. John F. Kennedy hat mal einen wichtigen Satz geäußert als er sagte: „Frag nicht was dein Land für dich tun kann, frag was du für dein Land tun kannst.“ Übersetzt heißt das so viel wie: bevor du Leistungen von staatlicher oder anderer Seite in Anspruch nimmst aktiviere zunächst deine eigenen. Erst wenn du die ausgeschöpft hast kannst du nach Leistungen von anderer Seite rufen.
Nun muss man allerdings schon konzedieren, dass einem Menschen gewisse unveräußerliche Rechte zustehen oder zustehen sollten: es handelt sich dabei um Grundbedürfnisse, die zur Selbst- und Arterhaltung erforderlich sind. Nahrung, vor Naturgewalten geschützt wohnen, Kleidung, Sexualität wären zu nennen. Auch in sog. zivilisierten Gesellschaften kommt nicht jedes Individuum (und damit meine ich nicht etwa Migranten) in den Genuss dieser selbstverständlichen Dinge.
Der Egoismus und die Ellbogenmentalität der zeitgenössischen Gesellschaft hat für meine Begriffe andere Gründe. Da wären Dinge zu nennen wie Heuchelei, falsche, verlogene Moralität, fragwürdige Werte oder überzogenes Minderheitenbewusstsein. Minderheiten haben ihre Rechte, aber in einer Demokratie dürfen sie nie an erster Stelle stehen. Dass falsche Moralität vor allem in westlichen Kulturen zu einem überzogenen Anspruchsdenken bei und für Minderheiten führt sit ein großes Problem. Auch falsch verstandener Altruismus ist nicht gut: wer zu sehr von dem Seinen gibt und zu sehr an andere denkt nährt bei denen oft überzogene Anspruchshaltung und Nimm-Mentalität. Altruismus bringt Vieles aus dem Gleichgewicht.
Mein persönliches Ideal ist das was man als „aufgeklärten Egoismus“ bezeichnen könnte: Lass andere nicht so sehr verelenden, dass sie für dich selbst zur Bedrohung werden können. In diesem Sinne ist eine moderate Sozialgesetzgebung sehr wohl sinnvoll. Sie darf aber nicht übertrieben werden und dann das Leistungsanreizsystem gefährden. Jeder Mensch denkt zuerst an sich, das ist normal. Wenn er aber zu egoistisch wird führt dies zu Verwerfungen in der Gesellschaft. Auch hier geht es darum, ein sinnvolles Gleichgewicht zu finden. Dies ist eine zivilisatorische Leistung, die dem Mensch abverlangt wird.
Besonders schlimm sind Etikettenschwindel und Heuchelei: unsere Gesellschaft war paradoxerweise noch nie so links wie heute-sie war aber auch noch nie zuvor so ellbogenhaft. Diese s Missverhältnis ist vor allem eine Folge dessen, was die sog. 68-er in die Gesellschaft mit eingebracht haben. Die 68-er Ideologie und ihre Auswirkungen müssten unbedingt evaluiert werden-daraus wird sich die Notwendigkeit zu weitgehenden Reformen ergeben. Die 68-er und ihre linksgrüne Filialgeneration haben eine politische Verkrustung geschaffen, die unsere Gesellschaft in vielen Bereichen lähmt. Wir müssen uns vom Erbe der 68-er befreien, wenn wir weiter kommen wollen.
Das Netz kennt die Begriffe „triggered“ und „special snowflake“, die so wunderbar prägnant sind wie es nur Netzphänomene sein können. Das persönliche Recht auf eine eigene Meinung und ein freiheitliches Leben ist in unserer modern(d)en Gesellschaft tumorartig angewachsen und überschattet nun laut vorgetragen die stille Stimme der Mehrheit. Die Freiheit des Individuums in einer Gesellschaft einzuschränken (gemeint ist juristisch) war einst ein delikater Schritt der vielen rechtlichen und moralischen Hürden unterworfen war. Heute ist es unter dem Deckmantel der PC und der allgegenwärtigen Abneigung gegenüber Intoleranz jeglicher Art ein Leichtes, der Mehrheit weitreichende Teile ihrer Freiheit zu nehmen. Und sei die Gruppe der Fordernden und ihre Argumentation noch so klein, unbedeutend und dubios.
Das Wort „Recht“ ist auch nur eine Worthülse….eine Worthülse die außerhalb der Gesellschaft in der das Wort „Recht“ mit Inhalt gefüllt worden ist…absolut GAR NICHTS ZÄHLT.
Somit ist das Wort „Recht“ nur ein Begrenztes Wort…begrenzt auf ein Land, ein Volk…eine Gruppe…außerhalb dieser Gruppe ist das Wort „Recht“ einfach nur ein Wort ohne Inhalt.
Daraus lässt sich auch die Wahrnehmungskrankheit der Deutschen auf die Realität gut begründen…die meisten Deutschen meinen nämlich…alles was in Deutschland Rechtens ist, dass muss auch im Ausland so sein….somit meinen die Meisten Deutschen und hier vor allen die linken und grünen Medien Politiker….dass alles was Deutsches Recht ist auch für die ganze Welt zählt.
So ist es halt ein Kreuz mit den Deutschen grün-sozialistischen Politikern/Medien…die meinen immer Recht haben zu müssen…hingegen der Rest der Welt sich einfach das Recht heraus nimmt….sich so zu verhalten wie es einen selbst am besten passt….also schlicht und einfach sein eigenes Recht anzuwenden.
Gestern Abend eine Sendung zu Ehren und mit Ausschnitten aus Werken von Loriot. Darin eine wohl aus den 1970ern stammende Animation, in der ein Vampir seine Rechte einfordert und politische wie gesellschaftliche Unterstützung anmahnt.
Das Problem ist also alt, hat sich seitdem aber noch verschärft.
Hier lässt sich Loriots Werk anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=kYmq9WIdQJU