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Corona-Politik-Krise

Die Trägheit des Systems und seiner Bürokratie ist der stärkste Verbündete des Virus

22.12.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Wolfgang Schäuble räumt ein, dass man die bereits 2012 erfolgten Warnungen vor einer Pandemie und damit verbunden die Defizite des deutschen Gesundheitssystems nicht ausreichend beachtet hätte. TE hatte darüber und die damit zusammenhängende Studie aus dem BMI früh berichtet.

Als unlängst einige Journalisten der Kanzlerin ein paar kritische Fragen zur bisherigen Handhabung der Coronakrise stellten, fertigte Merkel diese in gewohnter Weise ab. Man habe jetzt keine Zeit, lange über das gestern zu diskutieren – die vor uns liegenden schweren Herausforderungen bestimmten die Tagesordnung. Diese Art, jede kritische Diskussion abzuwürgen, ist für Merkel nicht neu. Bis heute wartet die CDU, oder besser hat sie die Hoffnung aufgegeben auf eine Antwort auf den dauerhaften Wählerrückgang von Bundestagswahl zu Bundestagswahl. Aus unerwünschter Selbstkritik wurde mittlerweile der Vorwurf der Majestätsbeleidigung.

Dies hat sich auch nicht geändert, seitdem der Union rechts eine Kraft in Gestalt der AfD erwachsen ist, deren Vertreter aus dem ehemaligen Herzen der Kohl-Union stammen. Ansonsten hat die Frau aus dem Osten es geschafft, dem Medikament Valium vergleichbar, das Gefühl einer Stabilität garantierenden, in ihrer Persönlichkeit begründeten Metaphysik über dem Land auszubreiten. Corona war zumindest für die Union ein Aufhalten des freien Falls. Nur was ist, wenn der Vorhang der Illusionen zerreisst und das ganze Dilemma der Corona-Politik schmerzhaft sichtbar wird?

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Der Reihe nach: Mit dem Auftauchen des asiatischen Virus zu Beginn des Jahres herrschte erst einmal Ratlosigkeit, die Kanzlerin tauchte ab, Stillstand und Beschwichtigung bestimmten die Lage. Dann das erste böse Erwachen: Allerorten fehlte es an Schutzkleidung und Masken zum Infektionsschutz. Nahezu einstimmig tönte es, Masken schützen nicht nur nicht, sie seien selbst Virenschleudern. Dann Kommando zurück.

Hatte man noch im Februar die letzte Teillieferung von 8,7 Tonnen Schutzmaterial nach China geschickt, begann jetzt ein weltweit überteuerter Einkauf, dessen Organisation wohl noch Untersuchungsausschüsse beschäftigen werden. Aber Not ist nun mal Not! Im März kam dann der erste Lockdown. Deutschland verfiel in Schockstarre. Eine Verschuldungsmanie zur Abmilderung der ökonomischen Folgen brach aus. Begleitet von einer flächendeckenden Medienkampagne zur Unterstützung der Regierungspolitik, obwohl die Zahl der Erkrankten – wohlgemerkt nicht der Infizierten – schon zu diesem Zeitpunkt überschaubar war.

Nun kam der Sommer und alles schien wieder früher. Nur dass jetzt die Maske, und das bis heute, zum ständigen Accessoire verordnet wurde. Ein Großteil der Intensivbetten blieb leer, deutlich über 400.000 Angestellte des Gesundheitswesens gingen in Kurzarbeit. Jetzt wäre eigentlich Zeit gewesen, sich auf die von allen erwartete zweite Welle der Pandemie vorzubereiten. Pflegepersonal anzuheuern und anzulernen, Intensivkapazitäten erhöhen. Bundesweit einheitliche Regelungen für die Kindertagesstätten und Schulen zu entwickeln. Und die Alten- und Pflegeheime auf die erforderlichen Standards zu bringen. Nichts davon geschah, das offizielle Berlin erholte sich im Urlaub.

CORONA-UPDATE 21.12.2020
Lockdown ohne Wirkung, Antworten auf die echten Probleme in der Warteschleife
Mit der Rückkehr der Urlauber und der Nach-Ferien-Fröhlichkeit stieg die Zahl der positiv Getesteten wieder an und auch die Zahl der Erkrankten und schwereren Verläufe. Allerdings wurde das Verhältnis zwischen positiv Getesteten und tatsächlich Erkrankten und noch mehr der Verstorbenen so gut wie nicht in der Öffentlichkeit vermittelt. Plötzlich war sie wieder da. Die Bettenknappheit, das fehlende Personal, das Chaos an den Schulen und der Zusammenbruch wirtschaftlicher Existenzen. Allen betroffenen Unternehmern, insbesondere des Mittelstandes, werde schnell und unbürokratisch unter die Arme gegriffen, tönte der neue Vater des Wirtschaftswunders Peter Altmaier. Die Betroffenen warten bis heute.

Dann wurde der Lockdown ein weiteres Mal verschärft – und das auf jetzt unabsehbare Dauer. Dann, kurz vor Weihnachten, die „Erlösung“: Ein Impfstoff ist da, dazu noch entwickelt in Deutschland. Doch die Deutschen selbst staunen nicht schlecht, dass die ersten Impfungen in Großbritannien und dann in breiter Front in den USA stattfinden. Rasche Begründung lieferte Gesundheitsminister Jens Spahn. Der Test des Impfstoffs sei noch nicht abgeschlossen. Trump und Johnson gingen fahrlässig nach vorn, Europa nehme es genauer. Und trotzdem beschlich Einen der Eindruck, in Berlin sei man überrascht über dieses Jahresendgeschenk gewesen.

GUT LEBEN IM LOCKDOWN
Gut leben, obwohl so viel verboten ist
Und siehe da, der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Plötzlich war nicht genügend Impfstoff vorhanden – hatte man vielleicht beim Einkauf versagt? Schnell war man mit der Erklärung bei der Hand, der Einkauf erfolge auf europäischer Ebene, um nationale Alleingänge wie die der Deutschen zu Beginn des Jahres zu vermeiden. Nur wer glaubt, die europäische Bürokratie mit 27 nationalen Bürokratien in Übereinstimmung zu bringen, glaubt auch als Erwachsener noch an den Weihnachtsmann und dass der Klapperstorch die Babys bringt. In einer zentralen Frage für die eh stark verunsicherte Bevölkerung drohte ein Fiasko.

Wo die Regierung doch eh schon beunruhigt ist über die zunehmenden Demonstrationen von Bürgern gegen die Staatsgängelei, die beim besten Willen nicht alle zu Nazis und Verrückten erklärt werden können, wie mittlerweile Untersuchungen belegen. Also nachbestellen. Kurz zog Bodennebel auf. Auf eigene Entscheidung oder doch europäisch. Die Lösung präsentierte Spahn dann zu Beginn dieser Woche: Nicht alle europäischen Partner hätten die Kontingente abgenommen. Hier konnte er nun zuschlagen. Also Chaos hoch neun – Fortsetzung folgt mit Sicherheit.

PLöTZLICH MILLIARDEN FüR PANDEMIE-VORSORGE
Merkels Regierung muss Corona-Versäumnisse einräumen
All das trägt natürlich nicht zur Aufrechterhaltung des Nimbus Merkel bei. Die kritischen Fragen werden sich häufen. Bemerkenswert ist, dass Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble gegenüber der FAZ einräumte, dass man die bereits 2012 erfolgten Warnungen vor einer Pandemie und damit verbunden die Defizite des deutschen Gesundheitssystems nicht ausreichend beachtet hätte. Hier geht es jetzt, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, Verantwortliche zu benennen und Handlungsstränge nachzuvollziehen.

Wie man hört, liegen im Kanzleramt auch konkrete Katastrophenszenarios für den Fall eines flächendeckenden Stromausfalls, Verseuchung der Trinkwasserreservoire und Naturkatastrophen vor. Es wäre höchste Zeit mal nachzufragen, wie hier der Status ist. Die Wahrheit muss auf den Tisch. Auch wenn sich dabei herausstellen sollte, dass der Chefredakteur der NZZ Eric Gujer Recht hat, wenn er am Wochenende schrieb: „Westeuropa hat nach Jahrzehnten im Wohlstand und Frieden den Notstand verlernt“. Die Trägheit des Systems und seiner Bürokratie sei der stärkste Verbündete des Virus. Bleibt die Frage – Schaffern wir das wirklich?

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31 Kommentare

  1. In den 1970ern gab es halt noch jede Menge Politiker, die kriegsstrategisches Denken und Planen als Offizier gelernt hatten, heute haben wir stattdessen Damen und brave Jungs in der Politik, die sich Krieg und seine Strategien erst gar nicht vorstellen wollen, weil das alles so hässlichs sei.
    Dazu haben wir Journalisten, die sich von Merkel einfach so abfertigen lassen, wie am Anfang geschildert: Da gab es auch schon mal Taffere.

  2. … und aus der Ärztezeitung noch eine Bestätigung, was für Blindfische bei uns unterwegs sind:
    “ In Deutschland fehlt offenbar auch ein leistungsfähiges Forschungsnetz, um die Entstehung und Verbreitung neuer Corona-Varianten zeitnah zu überwachen. Das SARS-CoV-2-Genomsequenzierungskonsortium (COG-UK) in Großbritannien sei hier vorbildlich, berichtet Privatdozent Dr. Roman Wölfel aus München in einer Mitteilung des Science Media Centers (SMC).”

  3. Das nächste Bürokratie Desaster droht hinsichtlich der Virusvarianten, die Welt titelt “ Corona-Variante seit Monaten in Belgien – Warum schlug niemand Alarm?”
    Wie können Schlafmützen wie der RKI Chef Hühnerveterinär überhaupt etwas ordentliches an Krisenmanagement auf die Beine stellen? Am Wochenende ist in den Behördenstuben keiner da – das Virus hat ja auch Wochenende, der UN Vollpfosten reist auch durch die Gegend – alles wie ohne Pandemie ?

  4. Wenn Corona vorbei ist, dann wird die Groko alle Probleme wie Haushaltslöcher auf Corona schieben und somit alle eigene Verantwortung leugnen.

    Eine „Vermögensabgabe“ wird NICHT kommen, da sie europaweit kommen müsste … hi hi hi …

  5. Diese Bundesregierung würde , gäbe es so etwas wie eine Olympiade der Regierungen ums beste regieren , noch zwei Meter vor dem Ziel auf die Nachfolgenden warten ,um dann „ gemeinsam „ ins Ziel zu laufen .
    Tatsache ist allerdings ,wir haben jetzt und hier zu leben und die müden Gestalten da oben haben nicht für Rumänien oder für Nordirland ,sondern für uns Deutsche zu entscheiden ! Jeder ißt von seinem Teller ,hat schon meine Oma gesagt.
    Und diese Schwachstelle,Warten auf Brüssel , ist weder durchs Volk legitimiert noch in Eigenbelangen sinnvoll.

  6. die haben wohl den film utopia gesehen von 2013 wo genau das jetzige szenario dargestellt wird,zufälle gibt es man man.

  7. Gute Politik steht und fällt mit einzelnen Personen. Und Deutschland hat eben derzeit weder Staatsmänner an vorderster Front noch umtriebige, gemeinwohlorientierte Fachminister.
    Es ist nur Merkels Küchenkabinett, das den Sozialismus verstetigt!

  8. Womit hat sich eigentlich das Europäische Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) unter Leitung von Andrea Ammon seit Januar 2020 beschäftigt?

  9. Leider wird es aber auch nach ihr, soweit sie die Bühne überhaupt verlässt, nicht besser. Oder glaubt jemand Söder, Roettgen, Laschet oder Baerbock, Habeck bringen das sinkende Schiff wieder auf Kurs?

  10. Ich glaube wir schaffen alles, wenn es um unsere heissgeliebten ( illegalen) Migranten geht, ansonsten Chaos und Fehlanzeige. Sicher ist, dass es nicht besser werden wird.

  11. Lieber Herr Gafron, es ist schön, daß es noch Menschen gibt, die mit einfachen, klaren Worten die Realität beschreiben können. Leider kommt man damit aber heute nicht mehr an, gegen Menschen, die die Realität selbst zur „Verschwörungstheorie“ erklären. Was soll man da noch machen? Mir fällt nix mehr ein.

  12. Die Oligarchie der vollversorgten Dilettanten ruiniert die Wirtschaft

    Inkompetente Politiker plus eine sklerotische Bürokratie – beide bestens und rundum versorgt – verfügen den Ruin jenes Gesellschaftsteils, der verantwortlich und auf eigenes Risiko für Arbeitsplätze und für das Steueraufkommen sorgt – bzw. sorgte.
    Prognose für 2021: zahlreiche Stadtkämmerer werden hinschmeißen, ihrer Gesundheit zuliebe und weil sie die Verantwortung für das sich abzeichnende Desaster nicht länger werden tragen können.

    • Vielleicht haben einige der Kämmerer auch Schlimmeres im Kopf.

  13. In der Corona-Krise scheint sich der Wind zu drehen.
    Auch die MSM erkennen zunehmend, daß etwas nicht stimmt in Merkel-Land.
    Hier ein paar Beispiele:

    • Im Sommer 2019 gab Gesundheitsminister Jens Spahn dem Pharma-Manager Markus Leyck Dieken die Position des Chef-Digitalisierers im Gesundheitswesen. Nun decken „Tagesspiegel“-Recherchen auf, dass eine private Bekanntschaft und gemeinsame Immobiliengeschäfte die beiden verbinden.

    https://www.focus.de/politik/deutschland/neue-recherchen-zeigen-privates-verhaeltnis-spahn-verschaffte-einem-alten-bekannten-einen-top-job-im-gesundheitswesen_id_12799541.html

    • Die 30-Milliarden-Lücke entzaubert das „Wumms“-Paket von Olaf Scholz

    https://www.welt.de/wirtschaft/article223025386/Corona-Konjunkturpaket-Bisher-nur-35-Milliarden-Euro-Bundesmittel-abgerufen.html

    • AWO-Chef kritisiert Bayerns Pflegeheim-Taskforce als „völlig unnötig“

    https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/AWO-Chef-kritisiert-Bayerns-Pflegeheim-Taskforce-als-voellig-unnoetig-id58788406.html

    • Bundesgesundheitsminister Spahn räumt Versäumnisse ein Bundesgesundheitsminister Jens Spahn räumt Versäumnisse im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein. Auf die Frage, für welche Fehler er 2020 um Verzeihung bitten müsse, sagt der CDU-Politiker der Wochenzeitung „Die Zeit“ laut Vorabbericht: „Wir hätten als Bundesregierung früher beginnen sollen, Masken zu besorgen. Und ich hätte das als Gesundheitsminister früher anstoßen sollen.“ Eine Pflegekraft, der im Frühjahr FFP2-Masken fehlten, könne er nur um Verständnis bitten.

    https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/coronavirus-news-ticker-vom-21-bis-27-dezember,SJmtsvf

    • Gratis-Mundschutz aus Apotheke Darum gibt es weiter Masken-Murks aus China

    https://www.bild.de/sparfochs/2020/sparfochs/gratis-mundschutz-aus-apotheke-darum-gibt-es-weiter-masken-murks-aus-china-74568676.bild.html

    • Die Lernplattform Mebis fällt zu Beginn des neuen Lockdowns erneut aus. Ministerpräsident Söder und die Staatskanzlei verschärfen ihren Ton gegenüber dem Kultusminister.

    https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-coronavirus-schule-mebis-piazolo-1.5149752
    <auf weitere Aufzählung wird verzichtet, es ist nicht mehr zu Aushalten>
    Und Wwenn im Kanzleramt konkrete Katastrophenszenarios für den Fall eines flächendeckenden Stromausfalls, Verseuchung der Trinkwasserreservoire und Naturkatastrophen vorliegen sollen, dann sind diese wirkungslos, wenn die Katastrophen erst eintreten müssen, damit die Papiere gelesen werden (Das mit der Umsetzung lassen wir mal, sh. oben)
    Nicht die Trägheit des Systems und seiner Bürokratie ist das Problem, sondern eine Regierung, die ohne Konzept im Nebel stochert und auch mit Konzept nicht in der Lage wäre, die anstehenden Probleme überhaupt anzugehen. Das zeigt die Corona-Krise bedsonders deutlich.
    Auch die Regierten erkennen zunehmend, daß diese Regierung einfach „gut gewirtschaftet“ haben muß, sonst wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.

  14. Bleibt die Frage – Schaffern wir das wirklich?

    Nö, die schaffen uns!

    Und- Mit Schaffern also Arbeit, geschweige qualifizierter Arbeit, hat in der Berliner Käseglocke eh niemand mehr was am Hut.

  15. Das wird sicherlich alles besser, wenn wir endlich den europäischen Zentralstaat haben und nicht mehr 27 kleine „Fürstentümer“. Schließlich haben wir dort „unser Röschen“ platziert, die wird das Kind schon schaukeln.
    Schäuble hat ja auch gesagt, dass Corona endlich die Chance gab, Dinge umzusetzen, die man sich bisher nicht traute (Schuldenunion, eig. EU-Steuern). Der zentral aus Brüssel geführte Staat ist da nur die logische Konsequenz.

  16. “ Wir “ schaffen es wahrscheinlich nicht. Das “ Wir “ scheint nicht mehr in der Lage inkompetente Repräsentanten, die auf Kosten von “ Wir “ durch die Landschaft chauffiert und geflogen werden, abzuwählen und aus den Führungspositionen zu entfernen. Wenn Fehlleistungen von gigantischem Ausmaß, wie der Zahl der Toten seit November, und die vermeidbaren wirtschaftlichen Schäden keine dezidierten Konsequenzen an den Wahlurnen haben, dann ist das “ Wir “ nicht mehr handlungsfähig.

  17. Es ging und geht nicht um Gesundheit und Schutz. Es geht um Machterhalt/ausbau – siehe Zeile 6908-6913 im Koalitionsvertrag von März 2018 und Konzernunterstützung, insbesondere Pharma. und co. Die Impfung wird wie die Influenza Impfung ein Dauer Abo nur dieses mal unter direktem/indirektem Zwang. Wirkung – keine Änderung an den Toten oder Infektionszahlen insgesamt

  18. In meinen Augen zielt die Kritik in eine falsche Richtung.
    Mehr Schutzanzüge und Masken hätten an der Epidemie nichts geändert, wie man übrigens gerade exemplarisch vorgeführt bekommt.
    Ein großer Teil der Intensivbetten stand nicht nur im Sommer leer, sondern auch während des ersten Lockdowns.
    Die Zahl der Intensivbetten sind nicht das Problem, es gibt allen Tartarenmeldungen zum Trotz lediglich lokale Engpässe an Intensivkapazitäten – wie jedes Jahr in der Wintersaison.
    Ich wüsste auch nicht, was man im Sommer hätte besser „vorbereiten“ wollen.
    Der beeindruckende Anstieg der Infektionszahlen ist ad 1) dadurch bedingt, dass etwa viermal mehr getestet wird als während der ersten Welle und ad 2), weil alle, den Atemtrakt liebenden Viren sich im Sommer zurückziehen und ab Anfang Oktober wieder auf dicke Hose machen.
    Mehr Aktionismus ist noch schlimmer als Aktionismus.
    Notwendig und sinnvoll wäre gewesen: Gezielter Schutz der Hochrisikogruppen. Fast 2/3 der Coronatoten – an und mit – sind Pflegeinrichtungsbewohner, multimorbide und meist dement, der Rest weist mindestens zwei ernste Vorerkrankungen auf und ist älter als 65.
    Jüngere, vormals gesunde COVID-Opfer kommen vor, aber nicht öfter als jedes Jahr im Winter durch Virusinfekte. Schwere Verläufe bei Kindern und Jugendlichen sind durch Influenza signifikant häufiger als durch COVID.
    Nicht die Trägheit der Bürokratie, sondern die sich überschlagende Panikmache und der kopflose Aktionismus sind das Problem.
    Warum die Pflegeheime immer noch nicht konsequent geschützt werden, sollte übrigens die Staatsanwaltschaft mal klären. Weder Herrn Drosten noch den Herren Spahn oder Söder scheint allzu viel an deren Bewohnern zu liegen.
    Stattdessen streicht man Bewegungsfreiheit und Sozialkontakte für die weit überwiegende Mehrheit der Bevölkerung, die kein relevant höheres Risko haben, an COVID zu sterben als an einer Influenza.
    Und die Alten und Sterbenden lässt man zum Schluß alleine.
    Danke, dafür.

  19. Nachfragen nach den Vorbereitungen und Plänen für die genannten Katastrophen, das wäre die vornehmste Aufgabe der Journalisten. Aber wo sind die? Die Zeitungen und Sender haben willfährige Propagandisten eingestellt, Leute, die von Vornherein linksgrün simplifiziert denken. Das sind die Folgen Merkels Wille und der Unterschrift, die ausdrücklich expressis verbis das Framing, die Bildung von Narrativen bez. der Einwanderung, schnell ausgedehnt auf alle dem Volk verordneten Dinge, vorschreiben. Und genauso sind die Regierung und die Parteien abseits der niedergeknüppelten AfD und FDP aufgestellt. Aussichtsreiche Listenplätze bekommen die gedankenlosen Ja-Sager, die sich mit „mir egal“ korrumpieren lassen. Es ist nicht mehr die charakterstarke Intelligenz der 50er- bis 80/90er-Jahre, es sind heute meist Beamte und Berufslose. Sie sind mehrheitlich nicht am Wohl der Bürger interessiert, sonst würden sie widersprechen, tätig werden, gegen klare Rechtsbrüche der Regierenden, die es zuhauf gibt, vorgehen, sie würden sich nicht übergehen lassen. Aber sie sind fette Marionetten, die dümmlich treuherzig den Kopf in den Nacken legen und von oben die Befehle erwarten. Es sind zufriedene Selbstdarsteller. Die Obermarionetten preschen wie Spahn vor, verhaspeln sich, nehmen zurück, spielen Wissen und Charakterstärke vor – und übernehmen keine Verantwortung, gleich, ob das das Gesundheitsministerium betrifft oder die Verteidigung oder die Verkehrspolitik. Es ist Murks, wohin man schaut – und die Claquere klatschen und jubeln zu.
    Es ist zu hoffen, dass dieses Spiel schnell von immer mehr Bürgern durchschaut wird und sie den Mut haben, gegen sie zu wählen. Wenn ein System altert, dabei korrupt wird, in Ineffektivität fällt, dabei zu Lügen und Verantwortungslosigkeit greift, dann muss es hinweggefegt werden, um wieder neu aufzuerstehen. Das ist das Sinnbild des Phönix aus der Asche. Es ist Aufgabe des Bürgers, für sich und die Gesellschaft kritisch zu sorgen, so dass sie weiterhin prosperieren kann, es ist Aufgabe der Journalisten, Lügen, Schwachpunkte, Kontraproduktives, Unlogisches bis zu Dummheit, Anmaßungen etc. aufzuspüren und anzuprangern. Das nennt sich Demokratie und freiheitliche Verfassung. Alles andere ist Diktatur.

  20. Pseudo-Weltrettung vor Selbstschutz. Nicht neu Herr Schäuble. Wie alt ist die Erkenntnis über das neue englische Virus? BBC hat bereits vor Wochen darüber berichtet. Wo war war Lauterbach, Drosten, RKI und Leopoldina?
    Durften sie nicht von der Leine, oder hatten sie alles wieder einmal falsch eingeschätzt?
    Bei der Gelegenheit mischt man auch mal die Meldung über eine Mutation in Südafrika unters Volk. Man kann als Bürger nicht alle Weltzeitungen lesen. Dies ist auch wieder ein neuer Beleg für die Unfähigkeit des ÖRR. Wozu haben die denn das „beste“ Korrespondentennetz ( vermutlich nur das Teuerste nach der CIA ) der Welt?
    Der ÖRR trägt lieber die Schleppe der Regierung durchs Land.

  21. Der stärkste Verbündete Coronas ist der Glaube, dass unsere Regierung fähig sei, angemessen damit umzugehen.

  22. Ganz ganz traurige Wahrheiten über die ich trotzdem sehr gern gelacht habe.
    Danke Hr. Gafron.

  23. Für so ziemlich jedes Versagen der Regierung Merkel gibt es von deren Seite windelweiche Ausreden und dann jedes Mal die Aufforderung „nicht in die Vergangenheit zu blicken“ (um Verantwortlichkeiten festzumachen) sondern ausschließlich in die Zukunft.Der Dampfer fährt auf Sicht in dicker Suppe, die Kapitänin sieht nicht weiter als jeder andere auch, ist das Narrativ. Jetzt gerade mal bis zum 10.Januar. Alles Unsinn. Corona ist der Schleier hinter dem die vorgegebene Agenda weiter abgespuhlt wird.Die grosse Transformation von Gesellschaft und Ökonomie, wie sie in Davos von der Kanzlerin in Rede gebracht wurde.
    Nur über die Problematiken diese Prozesses wird nicht mehr geredet. das Virus deckt alles zu, nämlich den Übergang von einer liberalen Gesellschaft hin zu einem autoritären Verständnis von Politik auf dem Verordnungsweg.

  24. Sehr guter Kommentar. Bürokratie und spätrömische Dekadenz zehren unseren Wohlstand auf. Grundrechte werden abgeschafft, aber nicht die Bürokratie.

  25. Vielleicht darf in diesem Zusammenhang auch daran erinnert werden, daß die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor nicht allzu langer Zeit den Begriff „Pandemie“ umdefiniert und die Voraussetzungen bzw. die Schwellenwerte zur Ausrufung einer „Pandemie“ erheblich niedriger angesetzt hat?
    War mit diesem Schritt eventuell beabsichtigt, zukünftig – öfter als bisher – die Weltbevölkerung in einen Angst- und Panikmodus zu versetzen?
    Ja ja, ich weiß schon… „Verschörungstheorie“…

  26. Wir haben doch sowas ähnliches wie eine Katastrophenschutz ? (Behörde)
    Was machen die eigentlich ?

    • Was die machen? Ganz ehrlich? Meines Erachtens machen die nix und halten lediglich die Bürostühle warm. Aber wir wollen nicht ungerecht sein – dieser Verein hat jetzt ein Spiel gegen Langeweile in der C- Krise entwickelt: Max und Flocke – Jagd auf Dr. Superschreck!

    • Ich kann nur sagen, was die KatS Organisationen hier im Landkreis machen. Aufbau einer Teststelle (THW) und Aufbau einer Impfstelle (DLRG), alle haben Voralarmierung, die Leitung der Ortsverbände hat FFP2 Masken, Einweghandschuhe usw. organisiert. Es sind auch verschiedene Transportaufgaben übernommen worden. Zeitraubend sind die Gesundheitsämter (historische Technik mit Zettel, Bleistift, Telefon) und die Verwaltungswege. Im Rahmen einer Umstellung auf digitalen Betrieb hätte ich mir gewünscht, dort die Entscheidungswege mal zu überarbeiten und zu entrümpeln. Ich halte es für eine Zumutung, dass z.B. die Zulassung eines Fahrzeugs 3 Wochen dauert. Entscheidungen werden auch durch Delegieren und „Warten auf’s Time out“ ausgebremst.

    • Die kommen dann mit Plastiksäcken und Körben, wenn aufgeräumt werden soll.

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