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Der Chor der Eremiten

Hart aber Fair oder härter: Lieber Mega- oder lieber Giga-Lockdown?

15.12.2020

| Lesedauer: 3 Minuten
Bei Plasberg hält man die Frage, ob der Lockdown zu mild ist, für die einzig kontroverse Frage zu den neuen Corona-Maßnahmen. Es folgt ein ungebremstes Beschleunigungsrennen, bis die Schallmauer knallt: "Von mir aus können wir alles verbieten"; der Rest ist "antiautoritärer Kindergarten".

Bald ist Weihnachten – Zeit, dass uns ein Panel im Öffentlich-Rechtlichen erklärt, wie das Fest zu feiern ist. „Macht zu die Tür, die Fenster auf – sieht so das Fest der Vernunft aus?“ fragt Frank Plasberg bei „Hart aber Fair“. Denn natürlich sind sich eigentlich alle schon vor Beginn der Sendung einig. Das ist bei der Besetzung auch nicht überraschend: Niedersachens Ministerpräsident Stephan Weil „diskutiert“ mit der Infektologin Susanne Herold, der Kabarettistin Margie Kinsky, der evangelischen Pastorin und lesbischen Influencerin Ellen Radke und dem „SüZ“-Journalisten Werner Bartens.

Die Rollen in dieser meinungstechnischen Einheitsfront sind klar: Margie Kinsky ist Mutter von sechs Kindern und damit für eine Teilnahme an der Sendung qualifiziert. Mit den Corona-Maßnahmen hat sie natürlich kein Problem: „Von mir aus können wir alles verbieten“ wirft sie schnell zum Beginn der Sendung ein. Damit ist der Ton auch schon gesetzt: Kritisiert werden die Maßnahmen eigentlich nur, weil sie zu spät gekommen sind. Hinterfragt wird nicht, alle sind sich einig, sich über die Feiertage gemäß der Bestimmungen einzumauern. Süddeutsche-Redakteur Werner Bartens schießt in diesem Segment den Vogel ab und nennt die Zeit des „Lockdown Light“ einen „antiautoritären Kindergarten“. Selbst Pfarrerin Ellen Radke versucht nicht wirklich, das christliche Familienfest Weihnachten zu verteidigen. Stattdessen liefert sie eine kritische Queer-Perspektive auf die Corona-Regeln. Bei solcher Besetzung hat selbst Stephan Weil Probleme, das als zu zögerlich geframte Handeln der Ministerpräsidentenkonferenz zu verteidigen.

HEFT 01-2021
Tichys Einblick 01-2021: Wer schützt unsere Demokratie vor Corona?
Mit dem Argument, dass man aber auch auf die Wirtschaft Rücksicht nehmen musste, läuft der Niedersachsen-MP ins leere. Nichtmal Frank Plasberg greift es auf. Der Eintrag eines Zuschauers im Gästebuch, der sich freimütig dazu bekennt, die Coronaregeln zu missachten (Die Regierung schreibe ihm nicht vor, wie er Weihnachten zu feiern habe), wird einige Zeit später unisono mit betroffenem Unverständnis verurteilt. Danach wird der Konsens der Hardliner auch nicht weiter gestört. Im Zweifel wäre ja auch noch Dr. Herold da. Die Lungenfachärztin entgegnet jedem Funken Abweichlergeist mit dem nuancierten Argument, die- oder derjenige solle dann doch einfach mal ein paar Coronapatienten beim Sterben zusehen. „Es geht den Staat nichts an, wie ich mit der Familie Weihnachten feiere.“ – diese Aussage von Friedrich Merz sei nicht mit dem Zustand auf Intensivstationen vereinbar, erklärt sie uns. Das Totschlagargument „Wenn du mir nicht zustimmt förderst du den Tod von Menschen“ hat weiterhin Hochkonjunktur im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen.

Dann fällt Weihnachten eben mal aus 

Die beste Perfomance des Abends legte – das war relativ schnell klar – Moderator Plasberg hin. Wie er eine Runde mit kaum mehr Meinungspluralismus als in der Volkskammer eigentlich am Laufen halten konnte, erschließt sich mir Stunden nach der Sendung immer noch nicht. Sein Einspielen von Zuschauerfragen brachte immerhin sowas ähnliches wie Dissens ins Studio. Plötzlich wird auch echtes Regierungsversagen diskutiert: Warum wurden nach der ersten Welle nicht ausreichend FFP2-Masken beschafft? Warum ermöglicht man nicht mit Schnelltests ein normales Weihnachten? Susanne Herold wischt das natürlich direkt vom Tisch: Da die Tests keine hundertprozentige Genauigkeit garantieren, seien sie quasi wertlos. Man ist sich weiterhin einig, keinerlei persönliche Freiheit zuzulassen, solange auch nur ein Funken Risiko besteht. Diesen antiautoritären Kindergartenfehler hat man immerhin schonmal gemacht. Eine Zuschauerin kritisiert, man müsse sich auf der Arbeit „tagtäglich dem Virus aussetzen“, nur um dann Zuhause eingesperrt zu werden. Sie fragt: „Warum Bitteschön dürfen Gottesdienste stattfinden?“ Stephan Weil entgegnet, die Kirchen hätten gut vertretbare Angebote gemacht. Genauso wie die Gastronomen – doch warum man die trotz ausgereifter Hygienekonzepte in den Lockdown schickt, will schon wieder keiner fragen.

COVID-19 SNAPSHOT MONITORING
Umfrage Uni Erfurt: Gesundheitspersonal weniger impfbereit als andere
Wie bereitwillig alle Anwesenden die Feiertage fast schon übererfüllten Coronaregeln unterordnen, ist frappierend. Dass die Messe zum Beispiel „mal“ ausfällt, ist für Margie Kinsky überhaupt kein Problem. Und da sie, wie sie bekundet, in Rom mit Tiberwasser getauft wurde, kann sie wahrscheinlich für Millionen deutscher Katholiken sprechen. Dass Religion immer noch ein Grundrecht ist, hatte Stephan Weil vorher schon erklären müssen. Sie hat es Minuten später schon wieder vergessen – als gute Coronabürgerin hat Kinsky wahrscheinlich auch das eigenständige Zuhören aufgegeben, nur für den (in einer ÖR-Talkshow faktisch ausgeschlossenen) Fall, dass sie etwas Maßnahmenkritisches hört. Erneut sind es in diesem Segment die Zuschauer, die Maßnahmen – und Regierungskritik in die Diskussion einbringen.

Generell ist die Linie klar: An der Pandemie haben im Zweifel nur unverantwortliche Bürger schuld. Regierungsversagen steht nicht zur Debatte – anstatt der klaren Forderung, dass der Staat Rahmenbedingungen für unsere Freiheit auch in Coronazeiten schaffen muss, ist es eben weiterhin die Pflicht der Bürger, Covid in Isolation auszusitzen, bis es verschwindet. Mal wieder besprechen fünf Gäste in freundlicher Atmosphäre, wie einig sie sich doch sind, und erteilen dem Bürger (der an der ganzen Lage ja sowieso schuld hat) nonchalant Ratschläge für das Eremitenleben über die Feiertage, dessen wahre Problematik sie alle nicht so ganz zu verstehen scheinen. Es ist ein trostloses Schauspiel: Am Ende werden Zuschauer, die Montagabends Fernsehen schauen, vom Sofa aus klügere Debattenbeiträge liefern, als alle Show-Gäste zusammen.

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53 Kommentare

  1. Ich bin begeistert und zuversichtlich – anders möchte ich dies nicht kommentieren.

  2. Zuerst wieder vielen Dank an den Autor für seine Aufopferung für die Leser.
    Beeindruckend ist die Weiterentwicklung des Staatsfernsehens bei der Installation und Aufrechterhaltung der Meinungsdiktatur. Die Macher des Schwarzen Kanals wären heute neidisch auf ARD und ZDF. Unkritische Propaganda vom Schlimmsten.
    Die Macher scheinen keine Ehre mehr zu haben, ansonsten müssten Sie sich eigentlich schämen da Sie entgegen jedem journalistischen Kodex agieren. Der Bürger der den Mist noch freiwillig sieht und glaubt, scheint kein Gehirn mehr zu haben. Ich versuche immer noch tolerant gegenüber anders Denkenden zu sein, es fällt mir aber zunehmend schwerer.

    • Keine Angst….immer weniger schauen zu. Die Einschalt-Quoten sind frei-erfunden. Sogar meine 85 jährige Mutter, die sich diese Diskussionen immer gern anschaute….sagt heute….das, dass alles Blödsinn ist und weder ein Erkenntnisgewinn noch ein Meinungsaustausch mehr stattfindet. Ich gehe davon aus, dass ARD und ZDF in 10 Jahren nur noch 5 Mio Zuschauer (inkl. Internet) haben werden…evtl. sogar weniger.

  3. Das ist richtig, es gibt eindeutig weniger positive Grippeabstriche aus den Sentinel Praxen (pM aus einem großen nordeutschen Labor), anscheinend gibt es eine Art Verdrängungswettbewerb unter den Viren bei begrenztem „Wirtsmaterial“.

  4. Solche Kapazitäten wie die Lungenfachärztin kenne ich: meinem krebskranken Vater habe ich „beim Sterben zugesehen“. Ich weiß, wie qualvoll man sterben kann. Dazu gehört immer noch die Würde des Sterbenden und derjenigen, die Ihn begleiten müssen. Millionen junger Männer sind qualvoller und würdeloser auf den Schlachtfeldern gestorben als es sich diese Lungenfachärztin vermutlich vorstellen kann. Warum klagt sie nicht an, daß trotz aller bisherigen alternativlosen Maßnahmen so viele qualvoll sterben müssen? Warum zeigt sie nicht mit dem Finger auf die, die heute wie damals die Verantwortung tragen?

  5. „Wenn wir jetzt vor Weihnachten zu viele Kontakte haben und es anschließend das letzte mit den Großeltern war, dann werden wir etwas versäumt haben und das sollten wir nicht tun.“ Mit diesen Worten versucht Angela Merkel uns vom vermeintlich todbringenden Besuch bei Opa und Oma abzuhalten. Nach den offiziellen Statistiken sind in 2020 bis heute 22.634 Menschen an oder mit Corona gestorben. 2017/2017 sind ca. 25.100 Menschen an Grippe gestorben. Warum, Frau Merkel, haben Sie damals eigentlich keinen Lockdown mit massiven Kontaktbeschränkungen verhängt, wenn doch der Schutz des Lebens abaolute Priorität hat?

    • Und bitte bedenken Sie das die 22.634 schon kumuliert sind aus 2 Grippesaisons, denn eigentlich war die letzten Grippesaison im April 2020 zuende und seit Oktober läuft eine neue. Aber beim Zählen gibts dann keinen großen Reset.

  6. Jeder halbwegs normal denkende schaut sich diesen Käse doch eh nicht an.
    Talkshows kann man wenn überhaupt nur noch bei Servus TV (Hangar 7, da war der Herr von der Süddeutschen übrigens auch schon, allerdings gab es da auch den ein oder anderen Gegenspieler und dann war sehr schnell Schluß mit dem überheblich/arroganten Getue des selbsternannten Experten) anschauen.
    Sobald bei ARD und ZDF das C-Wort, egal in welchem Kontext auch immer, auftaucht schalte ich um, aus oder gar nicht erst ein (das gilt insbesondere auch für die Nachrichtenendungen) und es geht mir seitdem ich so verfahre deutlich besser mit diesem Irrsinn.

  7. Welche Kritik erwarten wir denn bloß in einer Sendeanstalt ,die ihre Berechtigung doch ausschließlich in dem stringenten Erhalt der Zwangsbeiträge sieht.
    Da könnte die Regierung Klodeckel als wirksamste Maßnahme gegen den Virus anbieten ,die würden es bedingungslos gutheißen .
    Hier ist der Spruch schon richtig : nach dem Fressen kommt die Moral „ .
    Mir erschließt sich eigentlich nicht ,warum TE einen solchen Trash eigentlich kommentiert und aufarbeitet.
    Lasst uns einen eigenen Rundfunksender aufmachen ,suchen wir uns Verbündete in den Alternativen Medien ,ich glaube die Spendenbereitschaft wäre riesig .

  8. Es ist unerträglich, wie im ÖR diese Sendungen nur noch ihre eigenen Claqueure einlädt. Diese beweihräuchern sich absolut vernunftsbefreit selbst und stehen vorauseilendend Gehorsam demonstrativ für noch mehr Verbote. So dass sich der verängstigte Zuschauer schon über das Glück von Muttis vergleichsweise laschen Lockdown freuen kann.
    Wo soll das nur enden ….?

  9. Dieser Lockdown ist ein Offenbarungseid der Unwissenden. Unverhältnismäßig, unausgewogen, blind. Die Herrschaften sind nicht in der Lage, Infektionswege zu gewichten. Ich würde für jeden Infizierten mindestens 25 Parameter anonymisiert in eine Datenbank eingeben und auswerten, für KI ist das ein Klax.

    • Darum geht es aber nicht.
      Das, was sie tatsächlich vorbereiten, wird hinsichtlich der Wucht der Auswirkungen unübertroffen werden. Und das weltweit.

      • Können sie das näher erklären?
        Vielen Dank!

  10. Lass die jaulen, das Gros der Bevölkerung sieht es offenbar eher wie der Herr, der bekannt hatte, sich nicht vorschreiben zu lassen, wie er Weihnachten feiert. Nur, dass die das nicht so an die große Glocke hängen. Ein Blick in die Einkaufszentren und auf die Straßen in den letzten Tagen zeigt deutlich, was die Leute mehr fürchten: die Seuche oder die Maßnahmen einer übergriffigen Regierung.

  11. Ich kann mich selbst nicht mehr verstehen, dass ich Plasberg und Co mal für kritische Moderatoren hielt.

  12. Corona deckt das wahre Wesen der Deutschen nun endgültig auf und zeigt wie pathologisch sich dieses Volk verhält. Es sind die alten Merkmale der jüngsten beiden Diktaturen auf deutschem Boden: Maximaler Konformismus, Denunziantentum, (soziale) Zerstörung von Gegnern, Vergötterung von Heilsfiguren („#teamdrosten“). Eine Masse an eigentlich vernunftbegabten Menschen läuft wie Schafe hinterher. Ich bin kein „Corona-Leugner“ und glaube man sollte selektive, clevere Maßnahmen für Risikogruppen ergreifen (siehe Palmer in Tübingen). Aber das nicht mal ein einziges Mainstream-Medium die Fragwürdigkeit des PCR-Tests aufbringt (siehe das Review namhafter Wissenschaftler), zeigt wie kaputt und Diktatur-anfällig unsere Gesellschaft ist. Ich bin ja mit überlegten Maßnahmen einverstanden, aber ich will gefälligst einen echten Diskurs darüber und keine Scheindebatte. Alle sind auf Linie, wer es nicht ist, ist ein Ketzer. Insofern nix neues in good old Germany.

  13. Den größten Knaller hat Herr Roland ausgelassen: Das grosse EMA-Bashing, vorneweg von Weil.
    Wie die doch alles verzögere, so ein bißchen lesen könne ja wohl nicht so zeitaufwändig sein.
    Die EMA zieht ein Verfahren in 3 Wochen, über Weihnachten durch, was sonst mindestens ein Jahr dauert, und der redet, bar jeder Sachkenntnis, von Verzögerungen? Und bei so einer neuartigen Technologie wäre es es sonst sicher eher länger, da man normal noch mehrere externe Experten zuziehen würde.
    Ausserdem würden D. dadurch Medikamente entgehen, weil die anderweitig verkauft würden. (Blödsinn, da Kontingente bereits gekauft wurden).
    Die Pulmologin im Studio wand sich vor Unbehagen, als Plasberg sie dazu befragte, und traute sich, angesichts der Atmosphäre, nur verklausuliert zu sagen, dass das alles Unsinn ist.

  14. Der Dampfkessel wird immer mehr befeuert, der Leidensdruck wird steigen und der Kessel wird platzen. 1848/49 – 1918 – 1989/90 – 20??.

  15. Vielleicht sollte die tollen Lungenfachärztin mal den indirekt durch die Lockdown-Maßnahmen verhungernden Menschen, auch Kindern, angeblich ja 30 Millionen, beim Verhungern zuschauen. Die Neusprech-Überschriften der SZ von gestern ala „Der Lockdown ist eine Investition in die Zukunft“ und „Die Wirtschaft braucht den Lockdown“ sagen alles über die Hirne der solche Überschriften fabrizierenden „Journalisten“ aus. Die sind scheinbar so klebrig und biegsam wie Wackelpeter. Und enthalten scheinbar auch so viel Gehirnzellen wie dieser.
    Was für kranke Hirne.

    • Diesen Satz der Lungenfachärztin finde ich ( wenn auch im Sinne richtig)sehr leichtfertig ausgesprochen. Es gibt zunehmend Menschen, die sich ob ihrer persönlichen Situation und der damit verbundenen Sorge mit dem Gedanken tragen Suizid zu begehen- soll ich diesen Menschen( so ich da im Bekanntenkreis jemanden kennen würde)auch einfach zuschauen und ihnen vielleicht bei der Umsetzung behilflich sein ?Es reicht mir schon aus – dieses auch mein Volk- beim kollektiven Verblöden zuschauen zu müssen-ohne das ich dagegen etwas machen könnte – ich meine so als „Nazi“und „Umweltsau“ mit humanistischer Einstellung und ausgerüstet mit positiven kognitiven Fähigkeiten.

  16. Man lernt in den Zeiten von Corona viel mehr über die menschliche Natur, als es einem lieb ist.

    • Sind Sie sicher, das Ende der Fahnenstange ist hinsichtlich dessen noch lange nicht erreicht. Zudem kommt auch immer wieder hier bislang ungewöhnliches und nicht bekanntes Interkulturelles hoch, das einem weitere Ekelgefühle bescheren kann. Während sie uns bei dem einen mit falschen Zahlen in Panik jagen wollen wird das andere und weiteres einfach verschwiegen.

  17. Mir kommt das alles vor wie 1914, wo das Land kollektiv im Wahn ins Verderben rannte. Nur dass jetzt nicht Millionen juger Männer sinnlos an der Front „geopfert“ werden, sondern Restaurants, Hotels, Einzelhandel, Fitnesscenter usw. Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Politik werden ebenso desaströs sein. Aber nachdem angeblich über 70 % der Deutschen die „Lockdown“-Maßnahmen richtig finden, soll es wohl so sein. Keiner, der jetzt zustimmt, soll sich später beschweren. Übrigens: 5 Jahre nach Kriegsende war die Währung wertlos. Auch das werden wir ähnlich erleben.

  18. Für die Freiheit haben viele schon ihr Leben gegeben. Man muß aber bedenken, daß es meist junge Leute waren, und sicherlich waren sie mit ihren Auffassungen eher eine Minderheit, schon immer. Wie ein Drittes Reich passieren konnte, das kann man jetzt erleben. Ich will damit keine Prognose für die Zukunft abgeben, sondern nur behaupten, daß alles, was dazu nötig wäre, bereits jetzt zu besichtigen ist. Eine weitgehende Zustimmung zur Entmachtung des Parlaments, Eingriffe in die persönliche Freiheit, Aufhebung des Schutzraums der eigenen Wohnung, Zensur, Anstiftung zur Spitzelei, Ausgrenzung und Verfolgung widerständiger Meinungen und der sie äußernden Bürger, pseudowissenschaftliche Begründungen für Zwangsmaßnahmen, Einschränkungen der Berufsfreiheit und im Entstehen begriffene Massenarbeitslosigkeit durch den Niedergang oder das Verbot ganzer Industriezweige. Eine wahrlich gefährliche Melange, die durch das Schüren von Ängsten vor der Klimakatastrophe oder einer Viruserkrankung erzeugt und befeuert wird.

  19. Mega oder Giga? Ich schlage vor den finalen Lockdown. Macht Deutschland dicht, vollständig und endgültig. Das scheint doch ohnehin das Ziel zu sein: „Deutschland verrecke!“, die Endlösung der Deutschlandfrage.

    • Keine Sorge. Die Steigerung von Lockdown ist Blackout. Alternativlos!

  20. Weil Sie den antiautoritären Kindergarten erwähnen: Könnte es sein, dass antiautoritäre Erziehung bei Personen mit Durchsetzungsvermögen zu diktatorischem Verhalten führt? Und bei Personen, die sich nicht durchsetzen können, könnte sie zu Agressivität führen? Denn antiautoritär erzogene Kinder erkennen womöglich die Grenze des anderen nicht. Sie werden zudem nicht dazu erzogen, sie anzuerkennen. Oder sich mit den berechtigten Wünschen des anderen auseinanderzusetzen.

  21. Süddeutsche-Redakteur Werner Bartens (…) nennt die Zeit des „Lockdown Light“ einen „antiautoritären Kindergarten““
    Soso, „antiautoritär“ und „Kindergarten“. Als wenn das Leben außerhalb von Kindergärten gefälligst autoritär zu sein habe. Und die gleichen Merkel-Lyriker mokieren sich über „Nazis“, „Reichsbürger“, „Rechtsextremisten“ und andere „Demokratiefeinde“ o.ä. (finde den Fehler). Den könnte ich mir mitsamt seiner Alpenprawda als einen der eifrigsten Bewerber für eine Presse-GEZ vorstellen. Wer liest sowas?

  22. Da ich die Sendung nicht gesehen habe, kann ich nur bedingt mitreden. Was die Überlastung der Krankenhäuser angeht, die ja sicher besteht, frage ich mich, was ist eigentlich mit den Hilfskrankenhäusern. Diese wurden doch, u.a. in Berlin, mit großer Medienbegleitung errichtet, meines Wissens stehen sie immer noch leer. Also besteht ja wohl eher ein Mangel an Pflegekräften als an Intensivbetten. Vielleicht sollten sich unsere Politiker mal überlegen, ob wirklich nur Abiturienten mit Note 1 gute Ärzte werden. Und ob man, anstatt Unsummen für einen imaginären Klimaschutz zu verprassen, die Gehälter des Pflegepersonals nicht mal aufstocken sollte. Jetzt ist das Geschrei groß, und die Menschen „da draußen im Land“ sind Schuld, wenn das Virus weiter galoppiert. – Und wenn ich mir die Besetzung dieser Sendung angucke, bin ich froh, dass ich den gestrigen Abend mit Lesen verbracht habe. Es interessiert mich nämlich nicht, was mit Tiberwasser getaufte Kabarettistinnen und Influencer zu dem Thema zu sagen haben. Herrn Plasberg wahrscheinlich auch nicht; er hat vermutlich keine interessanteren Leute gefunden. Die waren wohl noch schnell einkaufen.

    • Wenn tatsächlich ein Notstand und dadurch ein Mangel an Ärzten oder Pflegekräften bestünde, würden doch sicher solche, die keine Vollzeitverträge haben, verpflichtet, länger zu arbeiten, so sie dazu imstande sind?
      Und man würde doch wohl auch auf solche zurück greifen, die bereits Rentenzahlungen erhalten?
      Kann ich alles nicht erkennen. Nicht mal vorsorgend im Ansatz.

      • Ich erinnere mal daran, daß der heutzutage als Bundesendzeitbeauftragte Kralchen Lauterbach bekannte „Epidemiologe“ mal vor noch nicht allzu langer Zeit als „Gesundheits-Ökonom“mit dafür verantwortlich zeichnete, daß es innerhalb des Gesundheitswesen zu Veränderungen im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit ( ergo Profitmaximierung)kommen müsse. Dies Bedeutete die Schließung von Krankenhäuser und selbstverständlich dann auch der Reduzierung des dort tätigen Fachpersonals. Im Grunde genommen fallen uns heutzutage sowohl alle Versäumnisse als auch vorschnellen Entschlüsse gehörig auf die Beine. Das hat was von „Domino-Prinzip“ und wird sich in 2021 fortsetzen

      • Ja und das Schlimme ist, daß es keiner wagt, Klabauterbach mit seinen Erkenntnissen von früher zu konfrontieren. Auch seine Schulschliessungsempfehlungen vom Frühjahr darf er widerspruchslos umdeuten, daß er ja schon immer dafür plädiert habe, die Schulen offen zu lassen (beides bei Lanz). Eine Gesellschaft, die solche Scharlatane nicht aus der Stadt jagt, ist verkommen!

    • Die Frage ist berechtigt: ich habe mich bereits bei der Fertigstellung des Krankenhauses in Berlin gefragt, wer denn dieses dann betreiben wird und mit welchem Personal ?Überhaupt vermisse ich einen gewisse Struktur in der Abarbeitung der coronabedingten Abläufe- warum stellt sich ( im Frühjahr) der Spahn als oberster Maskenbeschaffer dar- eigentlich wohl eher Aufgabe des Wirtschaftsministers ?Warum nimmt z.B. die in ihrer völligen Unbedarftheit bekannte Frau Bär(CSU) nicht Stellung zum Stand der Digitalisierung( im Sinne der Ausstattung von Schulen mit IT etc- möglicherweise gemeinsam mit einer Frau Karliczek als Bundesbildungsministerin?
      Amüsanterweise lese ich in den letzten Tagen sehr viel davon, wie sich wohl Helmut Schmidt in einer derartigen Katastrophe verhalten hätte und wie im umgekehrten Fall die BK’in und der Maasanzug in Sachen „Landshut“!?!?

      • Ich weiß nur, was Adenauer gesagt hätte: dat jeht auch wieder weg.

  23. Ich bewundere die Nerven derer, die sich Talkshows noch antun, ich sehe mir sowas schon seit Jahren nicht mehr an. Was interessiert es mich, was irgendein TV-Sternchen oder Serienstar, meinetwegen sogar Hollywoodgröße oder Fußballer, zur Lage zu sagen hat? Nur noch blödsinnige Propaganda im TV für Leute, die den Kopf allein zum Haareschneiden besitzen.

  24. Kabarettistin Margie Kinsky? Influencerin Ellen Radke?? Muss man die kennen oder sprich es gerade für einen, wenn man diese Personen nicht kennt?

    Aber wie immer: die Frauen mal wieder vorneweg, ohne Hirn und Verstand, aber immer ganz dolle auf der emotionalen Schiene unterwegs. Da muss ich nun gleich mal bei Elisa David, Birget Kelle, Vera Lengsfeld, Bettina Röhl und Cora Stephan (als Beispiele intelligenter Frauen) lesen, damit ich nicht dem Vorurteil verfalle, das Frauen nur dummes Zeug reden.

    • Beide Namen noch nie gehört, da geht es mir wie Ihnen und ich bin sicher diese 2 Damen sind weder nicht noch hörenswert. Ignorieren bzw. nicht beachten ist die beste Methode, das ärgert solche Schwätzer immer noch am meisten …

  25. Wo gräbt die GEZ-Redaktion eigentlich Leute wie diese „Kabarettistin“ aus, von der man noch nie etwas gehört hat, wie erfolgt der Auswahlprozess für diese Framing-Show. Wäre mal interessant, das zu erfahren.

    • Als Norddeutscher, der NRW nur aus den Schlagzeilen kennt, glaube ich, daß dieses Lokalgewächse sind, „bekannt aus Funk, Fernsehen und vielen Marktständen“! und der WDR sich inzwischen für Deutschland hält.

  26. Da kommt mir beim Lesen der Gedanke, dass es doch eigentlich so sein müsste, dass die ehemals auf Kosten der Gesellschaft studierten Ärzte wie der „SüZ“-Mann Werner Bartens, die Hobbyschauspielerin Maria Furtwängler, der unkomische Komiker Eckart von Hirschhausen, der Merkel-Mann Helge Braun, die EU-Dirigöse vdL und und und…stehenden Fußes in die Kliniken eilen. Die müssen ja nicht ihrer ärztliche Profession nachkommen, das können die nicht mehr, aber als qualifizierte Krankenpfleger. Das wäre doch etwas!!!

    • Lieber August Klose,
      bitte verschonen Sie das Pflegepersonal (bin selbst Altenpflegerin!) mit solchen Dummschwätzern, die blöd im Weg rumstehen – braucht kein Mensch und erinnert an Sozialstunden ableistende Jugendliche!
      Dreimal dürfen Sie raten, warum die ihren Beruf gar nicht ausüben – genau mit Dummschwätzen und auf die Tränendrüse drücken (Eckart von Hirschhausen) ist einfach mehr Kohle zu machen – Ärzte sind zwar besser bezahlt, aber kennen Sie deren Dienstzeiten? Wollen Sie nicht wissen.
      Wundere mich nur, wer die immer wieder wählt (von der Leyen) – wobei, wenn ich genau überlege, dann fällt mir ein, dass die Leiden-Urschel gar nicht auf meinem Wahlzettel stand ?
      Ich bin immer froh und dankbar, wenn ich mit kompetenten und humorvollen Kollegen (wir brauchen oft nicht einmal Worte, um an einem Patienten gut zusammen zu arbeiten) meine Tage verbringen kann und sollte jemand akut erkranken, dann brauchen wir in absehbarer Zeit einen zugewandten, diagnostisch sicheren und zutiefst menschlichen Arzt – so wie es Gott sei Dank der Großteil unserer Haus- und Klinikärzte ist.

  27. Tja, die Damen und Herren werden feststellen, dass trotz Mega- oder Giga-Lockdown die Infektionszahlen im Januar und Februar weiter steigen werden, da die meisten Infektionen mit schweren und tödlichen Verläufen in Alten- und Pflegeheimen stattfinden. Hier hat der Lockdown keine durchschlagende Wirkung. Interessant wird, was man sich dann wieder zusammenreimt, wer Schuld habe.

    • Natürlich, weil das Volk heimlich Party macht, ist doch klar.

  28. Was soll das ganze Gerede! Mitte Januar ist es real – da freut sich der mittelständische Handel jetzt schon; denn dann sind Zahlungsziele aus dem (guten) Weihnachtsgeschäft zu erfüllen! Wenn es noch wer kann?! Und komm mir jetzt keiner mit der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht; wenn Kasse leer, dann Kasse leer – dann ist nix mehr mit Einkauf, Gehälter, Miete und Frischwurst!

  29. Tests garantieren keine hundertprozentige Sicherheit, können aber als Grundlage für die Zahl der Infizierten dienen?!?
    Und auf dieser Basis werden einschneidende Maßnamen beschlossen!!!

  30. Ich erzähle Ihnen jetzt eine Geschichte aus ihrem Nachbarland. Stellen Sie sich vor, es gibt einen Massentest. Die Beteiligung ist niedrig im Schnitt etwa 20%, in manchen Ländern aber doch bis zu 40%. Im Bundesland mit der höchsten Beteiligung gehen mehr als 500 000 Leute zum Test. 0.16% werden positiv auf Nicht-infektiöse Viren oder Virentrümmer und großteils symptomlos getestet.

    UND JETZT KOMMTS! TRARA!

    Diese nationale Anstrengung liefert den besten und weitaus größten Datensatz der zu dieser Epidemie je landesweit erhoben wurde.
    UND JA, das Resultat wird von Politik und Medien einfach ignoriert, schubladisiert, weil es nicht zur Panikmache passt, die jeden unserer Lebensbereich ruiniert. Das ist hochkriminell.

  31. “ Es ist ein trostloses Schauspiel: Am Ende werden Zuschauer, die Montagabends Fernsehen schauen, vom Sofa aus klügere Debattenbeiträge liefern, als alle Show-Gäste zusammen.“
    Na sicher, wen wundert das? Schließlich sind die Show-Gäste handverlesene Vorjubler. Medien und kritisches Hinterfragen? Zweifel an den verordneten Maßnahmen? Bedenken und ihre Diskussion? Das alte humanistische Prinzip „Glaube wenig, hinterfrage alles, denk‘ für dich selbst?“ Fehlanzeige. Gleichschaltung nennt man das.
    Aber halt! Zuschauer, die montagabends fernsehen, sollen klüger sein als solche Hurra-Schreier? Das halte ich für einen Trugschluß, der vielleicht noch kurze Zeit für wahr durchgehen mag. Wetten, daß die Zeit kommen wird, wenn auch solche Stimmen verstummen werden? Oder einfach zum Verstummen gebracht werden? Es werden ohnehin nur wenige sein, denn nehmen wir es zur Kenntnis: Die 85 % unserer Mitmenschen, die der „Great Reset“ treffen sollte, werden uns sowieso erhalten bleiben, weil sie dringend als willige Masse gebraucht werden. Orwell hatte recht!

  32. Danke, Herr Roland, dass Sie sich diesen intellektuellen Schmerz dieser Talkshow von Covidioten angetan haben. Auch wenn es gänzlich unerträglich ist, so ist es doch gut zu wissen, wer da so alles ins Horn des neuen Totalitarismus tutet.

  33. Diese Sendung ist eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes.

    • Und es juckt das Volk nicht einmal. Was sagt uns das?

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