Das Nationalteam des arabischen Emirats Katar wird ab Frühling bei der WM-Qualifikation in der Vorrundengruppe A unter anderem auf Portugal, Serbien oder Irland: „Nachdem Katar als Gastgeber bereits qualifiziert ist, hat die UEFA die Einladung ausgesprochen, sich in der Gruppe A mit europäischen Mannschaften zu messen und sich so für das Turnier vorzubereiten“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der UEFA aus Nyon. Der neue Sparringspartner aus einem der reichsten (Klein-)Staaten der Welt wird am 24. März die Premiere gegen Luxemburg feiern. Das ist das Resultat von “langwierigen Beratungen” zwischen dem europäischen Verband und dem asiatischen Pendant AFC.
Warum aber der Gastgeber der WM 2022, die sowieso unter einem schlechten Stern steht, auf Kosten der europäischen Gruppengegner Spielpraxis sammeln muss, weiß niemand außer den beteiligten Verbänden. Dass die Kataris im asiatischen Raum nicht gerade die Lieblinge auf der politischen Ebene sind, weiß jeder, doch haben sie sich auch in Europa ob der zahlreichen Verstöße gegen Menschenrechte, vor allem gegen Arbeiter auf den Baustellen der WM-Stadien im Wüstenstaat, keine Freunde gemacht. Vielmehr ist es eine weitere Verbeugung vor dem Geld, das schon seit Jahren auf die Konten der zahlreiche Verbände, Clubs und auch Eventserien fließt.
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Das Licht der globalen Sportwelt erblickte das kleine, reiche Land schon Jahre zuvor, als die FIFA bekanntgab, die WM 2022 in der Sommerglut am persischen Golf auszutragen. Erstmals staunte der Weltfußball und erstmals kamen Fragen nach dem Warum und Weshalb auf. Dass dabei das Geld eine große Rolle spielte, weiß inzwischen jeder. Seit dieser Entscheidung wurde die WM 2022 immer kritisch beäugt und seitdem reißen auch die Meldungen über Schwarzgeld, Korruption und auch Menschenrechtsverletzungen nicht ab. Dass es manchen Vereinen und deren Funktionären nichts ausmacht, mit dem Land, dessen Institutionen und auch Unternehmen zusammenzuarbeiten, zeigt auch die Tatsache, dass viele renommierte Clubs dem großzügigen Sponsoring des Emirats vertrauen, zum Beispiel der FC Bayern München, der seit 2016 mit Qatar Airways zusammenarbeitet.
Söldnertum der Kataris wird von der Sportwelt akzeptiert
Dass dieses kleine Land nun schon so viel sportpolitische Macht hat, um sich einen „Startplatz” bei der WM-Qualifikation zu sichern, sorgt für Kopfschütteln bei den Fans, wird aber bei den Verbänden akzeptiert. Ein großes Stück vom unermesslichen Reichtum Katars will man sich auf Dauer sichern. Seit 1994 hat Katar sehr viel Geld in folgende Events und somit auch deren Verbände investiert: Qatar Open des Tennis für ATP und WTA, 2004 Ausrichter der Tischtennis-WM, seit 2004 Motorrad WM, Katar-Rundfahrt, 2010 Leichtathletik-Hallen-WM oder im Jahr 2015 die Handball-Weltmeisterschaft der Männer 2015, wo Katar gegenüber Frankreich, Polen, Dänemark und Norwegen den Vorzug erhalten hatte. Dank umfangreicher Investitionen vor allem in erfahrenen Spieler, vornehmlich aus Ländern des ehemaligen Jugoslawiens, konnte die heimische Mannschaft überraschend den zweiten Platz erreichen. Erstmals konnte ein Land, das sich ein Nationalteam „einbürgerte”, ohne Restriktionen an einem Weltturnier teilnehmen und die Sportwelt bekam den Mund nicht mehr zu. Seitdem ist nichts mehr unmöglich im Sport und seitdem wächst bei den Sportfans der Unmut über die Diskrepanz des proklamierten Fairplay und den Millionengeldern, die ohne Zwischenhalt auf die Konten der beteiligten Verbände fließen.
Die Fußball-Bundesliga verpasst eine historische Chance
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Die beteiligten müssen nun hoffen, dass diese Spiele der Kataris ab Frühling 2021 so über die Bühne gehen, dass die Scheichs aus dem kleinen Emirat am Golf nicht ihren Spaß am Sport und dessen Strahlkraft verlieren. Denn die Weltmeisterschaft im Jahr 2022 soll ein Spektakel werden und da wollen sich sowohl die FIFA, die UEFA und auch Katar keine Blamagen auf Nebenkriegsschauplätze erlauben.
Was es heißt, hinter dem Rücken der Öffentlichkeit einen sportpolitischen Entscheid zu treffen und nicht die Folgen auf dem Schirm zu haben, hat schon der Deutsche Fußball-Bund bewiesen. Im Sommer 2017 gab der nämlich überraschend bekannt, dass die chinesischen U20 Nationalmannschaft „auf Einladung” als Gastteam in die Regionalliga Südwest integriert wird. Fassungslosigkeit von Westfalen bis Baden-Württemberg. Clubs, die gerade aus dieser Liga abgestiegen waren, gingen auf die Barrikaden, die Fans zeigten dem Verband die Rote Karte. Was ebenfalls nicht auf der Agenda des deutsch-chinesischen Verhältnisses stand: Nach dem Spiel zwischen Schott Mainz und dem Team China U20 kam es zu massiven Protesten auf den Zuschauerrängen von Tibet-Aktivisten. Die Machtoberen aus dem Land der Mitte zogen die Reißleine und holten ihre eingeschüchterten Sportler wieder heim. Vielleicht hätten die DFB-Verbandsbosse ihre Kollegen in Noyn vorwarnen können, bevor sie den „Deal” mit Katar unter Dach und Fach gebracht hatten. Denn Menschenrechtsaktivisten gibt es auch in Portugal, Luxemburg, Serbien, Irland und Aserbaidschan, den Gastgebern des Teams Katar in der WM-Qualifikation.
Wurden da wieder ein paar Luxusuhren verteilt?
Das Geld nicht stinkt wussten schon die römischen Cäsaren. Da es im Profifußball hauptsächlich um Geld ist diese absurde Entscheidung logisch.
Wer diesen Zirkus freiwillig mitfinanziert ist selber schuld.
Der Kommerzfußball ist durch und durch korrupt und moralisch verkommen. Ich kann allen nur empfehlen, diesen vollkommen zu ignorieren. Anders kann man diesen Sumpf nicht austrocknen
Seit der Farce mit „La Mannschaft“ und dem öffentlich popelnden und „ball sniffing“ Jogi tue ich mir das nicht mehr an…
Katar kann doch den deutschen Ex-Spieler und Patrioten Ozil verpflichten. Dann kann er endlich die Hymne mitsingen.
Eine arabische Fußballmannschaft nimmt an der europäischen WM-Qualifikation teil. Worauf läuft das hinaus?
Richtig: Eurabia.
Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern sichtbare Realität.
Ursächlich dafür sind enorme Geldflüsse aus ultrakonservativen arabischen Kreisen, die in Ölmilliarden geradezu ersaufen. Und da unser Establishment ein Haufen geldgeiler und rückgratloser Spechellecker ist, kommt Katar bei uns damit ganz einfach durch.
Unser Establishment verscherbelt unser Land an den Feind und wird damit selbst zum Feind.
Wenn Aderbaischan, die Türkei und Israel dabei sind, kann man sich ja eigentlich nicht beschweren. Einfach auf den ganzen Globus ausweiten und dann haben wir eben eine WM alle zwei Jahre. Macht Kasse und das Volk hat Circenses.
Herr Kuszka, Sie sprechen von Söldnertum. Schauen Sie doch mal die Aufstellung von RB Leipzig an. Seit Wochen finden Sie dort keinen deutschen Spieler. Was bitte hat das mit dem deutschen Fußball zu tun? Auch hier geht es doch nur um´s Geld.
Katar gehört neben den Saudis, Emiraten und Kuwait zu den wichtigsten Geldgebern, die den islamischen Terrorismus mit Milliardenbeträgen jährlich unterstützen. Mit so einem Staat darf es eigentlich keine Zusammenarbeit, wo auch immer geben, egal ob Wirtschaft, Kultur oder Sport. Ich vermute ohnehin, daß die hochkorrupten Scheichs weniger am Sport interessiert sind als an der finanziellen Förderung radikal islamischer Verbände in Europa, also nichts anderem als an der Islamisierung Europas. Ich vermute ebenso, daß Katar die illegale Massenmigration aus islamischen Staaten nach Europa massiv fördert, indem es Wanderungswilligen aus Afrika und Westasien genügend Geld für ihre Schlepper auf dem gefährlichen Weg nach Europa in die Hände drückt. Und von so einem Staat läßt sich der europäische Fußball mit Milliarden unter die Arme greifen, was auf eine zunehmende finanzielle Notlage bei vielen europäischen Clubs schließen läßt. In so einer Situation nimmt man eben auch das Geld von Kriminellen und Islamisten. Fußball ist den letzten 10 Jahren immer korrupter geworden. Er ist längst nicht mehr der Sport für die Massen, sondern ein Selbstbedienungsfeld reicher Fußball-Funktionäre der UEFA, Bundesliga und anderen europäischen Ligen, die sich um Moral und Vorschriften einen Dreck scheren.
Respekt. Da wird die Europameisterschaft 2028 vermutlich in Katar ausgetragen.
Vielleicht ist es auch ein nachträglicher Dank für das Sommermärchen. Dem DFB zum Beispiel darf man mittlerweile fast alles zutrauen.
„(…) sorgt für Kopfschütteln bei den Fans, wird aber bei den Verbänden akzeptiert“.
Und solange die Fans nur weiter mit dem Kopf schütteln, aber trotzdem jede Saison neue Trikots, Kappen und Schals kaufen, ins Stadion pilgern oder das Sky-Abo buchen, wird sich an der Einstellung der Verbände nichts ändern. Erst wenn der Zuschauerschnitt sich halbiert, weil die Fans vom globalen und korrupten Fußballzirkus, bei dem sie nur noch dumme Kunden sind, die Schnauze voll haben, wird sich was ändern. Aber das ist für die meisten einfach zu hoch. Nach ein bißchen Murren und Meckern stehen sie zu Saisonbeginn wieder pünktlich auf der Matte und lassen sich von den Funktionären weiter verachten. Was glauben die denn, wie Kalle Rummenigge über sie denkt, während er auf seine Gold-Rolex aus Katar schaut? Bleiben die Zuschauer weg, sind auch die Scheichs schnell verschwunden und suchen sich neue Spielzeuge.
Scheinbar war vor 30 Jahren das Privatleben der Leute nicht so arm, dass am Wochenende sogar in der zweiten Liga 50.000 Leute meinten, sich einen unterklassigen Grottenkick antun zu müssen, da hingen höchstens 15.000 ab. Diese Manie für die abgehobene Fake- und Plastikwelt des globalen Kommerz-Fußballs kann ich nicht mehr nachvollziehen.
Da liegen Sie richtig. Es könnte vieles einfacher und besser laufen (nicht nur im Fußball), wenn die Leute endlich mal ihren eigenen Verstand nutzen würden.
Meine Enttäuschung hält sich in Grenzen. Für die bunte Truppe „Die Mannschaft“ von Bundesmerkel Jogi hege ich keinerlei Sympathie und ob die Funktionäre Katar oder Afghanistan einladen ist doch nur noch marginal. Bedauerlich dass der Fußball, an dem sich diese Funktionärsclique noch nicht vergiffen hat, in Deutschland verboten ist.
Wenn’s nur um Geld ginge, wäre alles in Ordnung. Der Konsument könnte dann auch entscheiden, was er bezahlt. Das Problem des Fußballs ist, daß es um Politik und Moral geht, um den gerade aktuellen Zeitgeist, heute also linksgrünes Weltverbesserertum.
So redet sich die FIFA noch ein (und die Medien unterstützen das), daß Katar diszipliniert wird und die westlichen Werte und Moral annimmt, wenn es in Europa mitspielt.
Der Fußball ist groß geworden durch Arbeiterjungs, die der Pocke hinterhergelaufen sind, um damit reich und berühmt zu werden. Die haben geflucht und gefoult, geraucht und gesoffen, haben die Hälfte vom Geld mit Mädchen und Parties durchgebracht (und den Rest verpraßt), und das Publikum hat sie geliebt und dafür gerne großzügig aus der Lohntüte genommen. Seitdem das ein Ende hat und der Fußball ein Lifestyle-Thema geworden ist, geht’s bergab.
Nach heutigem Verständnis und Zeitgeist wäre es doch mindestens rassistisch den Kataris diese Chance zu verwehren?!
Die Fans? Seit der „erfolgreichen“ WM 2018 sehe ich mir keine Spiele DER MANNSCHAFT mehr an. Nationen sind angeblich obsolet, dann sind es deren Mannschaften ebenfalls.
Aserbaidschan ist also auch dabei. Niemand sieht ein Problem. Und das teilnehmende Kasachstan liegt witzigerweise hauptsächlich in Zentralasien.
Profifussball habe ich abgeschrieben.
Ich würde Katar direkt fragen, ob sie nicht Löw und seine gut frisierten Jungs für sich antreten lassen wollen. Ach was, die ganze Bundesliga sollen sie haben. Dafür sollen sie Öl schicken. mit dem wir unsere Altwagen betreiben.
Gute Idee….“der Mannschaft“ wird es egal sein, für wen sie spielt…Hauptsache das Konto ist gefüllt und die MSM klatschen mit.
Verbände und Fans enttäuscht? Verstehe ich nicht. Sie wollten es doch so haben mit ihrer “ Fußballbegeisterung“ oder merken die erst jetzt, dass sie einen Verstand haben? Ich bin auch ohne Fußball zufrieden.
Ich widerspreche dem Autor. Ich finde es weder verwerflich noch ungehörig, dass Katar an europäischen Fußballwettbewerben teilnehmen darf.
1) Die Türkei, Aserbeidschan oder Israel sind keine europäischen Nationen und dürfen seit eh und je an Wettbewerben der UEFA teilnehmen, ohne dass das jemand problematisch findet. Rußland könnte mit gleichem Recht an asiatischen Wettbewerben teilnehmen. Es sind jeweils ausschließlich kommerzielle Gründe, die diese Nationalmannschaften in europäische Wettbewerbe bringen. Wenn sie könnten, würden die Argentinier sofort an der Champions League teilnehmen. Ohne ihre Spieler würde eh keine „europäische“ Vereinsmannschaft dort spielen.
2) Politik und Moral haben im Sport nichts verloren. Er war vom Anbeginn seiner Existenz immer in erster Linie eine große Show. Schon im alten Athen spielte der Mammon die Hauptrolle. Umso abgeschmackter wirkte im Laufe ja auch das Getue um die olympischen Spiele. Ich hoffe aufrichtig, dass Corona dieser Veranstaltung endgültig den Rest gegeben hat.
Daher sei Katar herzlich willkommen. Seine Mannschaft besteht ausschließlich aus eingebürgerten Nordafrikanern. Genau wie die von Frankreich, oder Belgien oder der albanischen B-Elf namens Schweiz. Und Deutschland ist ja auch so schön bunt. Die Internationale der Pharisäer möge schweigen.
Einziges was ich gegen Fußball habe ist das ich das ganze Theater, Polizeieinsatz inklusive als GEZ- und Steuerzahler begleichen muss. Ich verstehe aber auch die Fans dass sie über so was entsetzt sind. Nun ich bin entsetzt über so viele Dinge heutzutage.
Israel spielt in Europa mit, weil die islamischen Staaten nicht mehr gegen Israel spielen wollten (schon gar nicht in Israel). Der Wechsel nach Europa war deshalb folgerichtig und verständlich, zumal Israel kulturell europäisch ist.
Australien ist in die Asien-Konföderation gewechselt, weil es in Ozeanien keine ernstzunehmenden Gegner mehr hatte (u. a. 31:0 gegen Amerikanisch Samoa); auch nachvollziehbar.
… und Australien singt schließlich auch beim ESC mit…
Für Israel in der UEFA kann man Verständnis haben, weil die Israelis in allen arabischen bzw. muslimischen Ländern angefeindet werden. Für die Türkei und Aserbaidschan aber eher nicht.
Warum sollte man sich überhaupt noch mit einem Verein identifizieren? Eine lokale Verwurzelung gibt es nicht mehr. Spieler, Trainer, alles ist austauschbar. Diese Legionärsmannschaften haben doch keinerlei Identität mehr.
Finde ich gut. Profifußball sollte ausschließlich in Ländern wie Katar stattfinden und streng nach Regeln der Scharia.
Sehr richtig. Und bitte gemischte Mannschaften: weiblich, männlich, trans, queer, divers, nonbinär…. paritätisch besetzt… alles unter der Burka – mit genderneutralen Rückennummern und Pfosten aus Polyurethanschaum.