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Branchenreport Automobilindustrie

Die Auto-Produktion ist wieder da – und keiner nimmt’s wahr

09.12.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Die Produktion der heimischen Auto-Werke hat wieder das Niveau der letzten Vor-Corona-Jahre erreicht. Aber in der Branche will keine Zuversicht aufkommen. Als ob man davor zurückschrecken würde, die Wohlfühl-Hängematte der staatlichen Fürsorge nun verlassen zu müssen. 

Manchmal kann man als Beobachter der Automobilszene nur den Kopf schütteln! Und wird fatal an den APO-Slogan Ende der 60er erinnert, der da lautete:“ Stellt Euch vor, es ist Krieg und keiner geht hin!“ Entsprechend scheint in der deutschen Autoindustrie zu gelten: Die Hersteller produzieren inzwischen wieder so viele Autos wie vor der Krise – und keiner freut sich!

  • Da hat die deutsche Autoindustrie als Folge der Corona Pandemie und des weltweiten Lockdown bei allen wesentlichen Schlüsselzahlen wie Neuzulassungen, Produktion und Export, den schlimmsten Einbruch seit der Weltfinanzkrise in 2009 hinter sich und wird mit Milliardenbeträgen vom Staat gestützt. 
  • Da brachen Pkw-Produktion und -Eport im Frühjahr zeitweise um fast 100 Prozent, die heimischen Neuzulassungen um fast 70 Prozent ein.  
  • Da wurde von allen Beteiligten, vor allem in der notleidenden Zulieferindustrie, nicht sehnlichster als eine konjunkturelle Besserung der Lage gewünscht.

Und dann tritt diese Besserung pünktlich vor dem Weihnachtsfest endlich ein und das Wachstum beginnt mit kräftig positiven Zuwachsraten (wie in den TE-Branchenreports wiederholt angekündigt; Anmerk. d. Verf.) – und keiner in der Branche nimmt Notiz davon. Als ob man davor zurückschrecken würde, die Wohlfühl-Hängematte der staatlichen Fürsorge nun verlassen zu müssen. 

Wie dem auch sei, der Verband der Automobilindustrie (VDA) jedenfalls ging in seiner monatlichen Berichterstattung auf dieses denkwürdige Ereignis nicht ein. Stattdessen ist der Monatsbericht Dezember betitelt: „Erneuerung der älteren Fahrzeuge stockt“. Verbandspräsidentin Hildegard Müller konzediert zwar, dass es in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Erholung gab, sorgt sich aber mehr darum, dass als Folge des Einbruchs „ …modernste Fahrzeuge in geringerer Zahl auf den Markt kommen, und daher ältere Wagen länger gefahren werden. Das ist nicht gut für die Klimabilanz.“ Womit sie natürlich Recht hat!

Automobilindustrie weiter auf Erholungskurs

Die Erholung der Autokonjunktur vom Sommer setzte sich im November weiter fort, wenngleich das Andauern der Corona-Krise die Stimmung am Markt und vor allem die Nachfrage aus dem Lager der Selbständigen und Kleinunternehmen weiter belastete. Dafür entwickelt sich die aufgestaute Nachfrage der Privaten auffallend positiv.

  • Im November wurden in Deutschland lt. KBA 290.150 Pkw neu zugelassen,  drei Prozent weniger als im Vorjahresmonat. In den ersten elf Monaten des laufenden Jahres erreichte der Inlandsmarkt ein Volumen von 2,6 Mio. Pkw (-22 Prozent). Im Gesamtjahr 2020 ist mit ca. 2,9 Millionen neuen Pkw mit einem deutlichen Rückgang gegenüber 2019 von 20 Prozent zu rechnen.
  • Gegen den Markttrend nahm im November die Anzahl privater Zulassungen um +22,8 Prozent zu, ihr Anteil erhöhte sich weiter auf 39,4 Prozent. Die gewerblichen Zulassungen dagegen  gingen um -14,7 Prozent zurück.
  • Neuzulassungen mit alternativen Antrieben erfuhren im November eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vergleichsmonat 2019. Batterie Elektrofahrzeuge (BEV) legten mit 28.965 um +522,8 Prozent zu, Plug-In-Hybride (PHEV) verzeichneten mit 30.621 einen Zuwachs von +383,4, alle Hybride zusammen mit 71.904 Fahrzeugen ein Plus von +177,2 Prozent. Flüssig- und Erdgasfahrzeuge erzielten zusammen ein Plus von +51,9 Prozent, spielten aber mit einem Marktanteil von lediglich 0,5 vH praktisch keine Rolle. 
  • Tesla, die kalifornische Elektroauto-Marke, konnte im November 1680 E-Autos zulassen, +500,0 Prozent mehr als im November 2019 (!). Von Januar bis November konnte der automobile Neubürger aus Grünheide in Deutschland als führendem europäischen Markt für Elektroautos 13.149 Fahrzeuge verkaufen, 37,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Das heißt, der Anteil von Tesla am gesamten BEV-Markt beträgt lediglich 5,8 vH – deutlich weniger als in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Am Gesamtmarkt hat Tesla einen Anteil von 0,5 vH. Da bleibt viel Raum nach oben um die Kapazitäten von 500.000 Einheiten Jahresproduktion der Gigafactory in  Grünheide, von Elon Musk kurz „Giga Berlin“ getauft, zu füllen.

  • Den größten Anteil an den Neuzulassungen im November hatten weiterhin mit 40,4 vH die Benziner, auch wenn deren Neuzulassungsvolumen gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um -32,3 Prozent zurückging, gefolgt von den Diesel-Pkw, deren Anteil nach einem Minus von -25,2 Prozent 24,3 vH betrug. Memo: Vor zwei Jahren war der Anteil noch doppelt so hoch.

Die Pkw-Produktion konnte im November mit 449.900 Einheiten erstmals in diesem Jahr mit einem Plus von 7 Prozent aufwarten, wenn auch unterstützt durch einen zusätzlichen Arbeitstag. Allerdings lag die Pkw-Inlandsfertigung im bisherigen Jahresverlauf (Januar – November) mit 3,2 Mio. Einheiten noch deutlich unter dem Vorjahreswert (-26 Prozent). Im Gesamtjahr wird sie mit rund 3,5 Millionen (-25 Prozent) auf den niedrigsten Stand seit 45 Jahren gesunken sein.

Die Produktion von Elektro-Pkw hat sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres – trotz der Anlaufschwierigkeiten des ID.3 bei VW  – auf knapp 250.000 verdoppelt. Und die Dynamik nimmt zu: Allein im September verdreifachte sich die Inlandsproduktion von E-Autos auf den neuen Höchstwert von über 62.200 Elektro-Pkw. Das heißt, dass gegenwärtig bereits jeder sechste in Deutschland hergestellte Pkw einen Elektroantrieb hat. Dieser Trend wird sich nach Auffassung des VDA fortsetzen.

Ebenfalls von der Öffentlichkeit kaum bemerkt hat sich 2020 in der deutschen Autoindustrie ein Beschäftigungswunder abgespielt. Trotz des Produktionseinbruchs von 25 Prozent waren im September 2020 genau 803.575 Mitarbeiter beschäftigt, kaum weniger als ein Jahr zuvor (833.405). Hierin spiegelt sich der große Erfolg der Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung – Stichwort: Kurzarbeit.

Wie nicht anders zu erwarten entwickelte sich der Pkw-Export ähnlich wie die Produktion. Im November wurden 340.000 Pkw aus Deutschland exportiert (+ 11 Prozent), im bisherigen Jahresverlauf (Januar – November) waren es allerdings nur 2,4 Mio. (-26 Prozent). Der Export dürfte im Gesamtjahr 2020 mit 2,6 Mio. Pkw um 25 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen.

 

Ausblick

Prognosen sind immer schwierig, aber die anhaltende Corona Pandemie und die unübersichtliche Lockdown-Ausgangslage machen Prognosen über die Marktentwicklung 2021 besonders schwierig. Unsicher ist vor allem, wann der Impfstoff in welchen Mengen kommt und wie er wirkt, und wie die Reaktion der Konsumenten und Investoren darauf ist. 

VDA-Präsidentin Müller vertritt folgende vorsichtig zuversichtliche Auffassung: „Auf dem Pkw-Inlandsmarkt erwarten wir im kommenden Jahr ein Wachstum von 9 Prozent auf 3,1 Mio. Neuzulassungen. Damit ist das Vor-Krisenniveau (3,5 Mio.; Anmerk. d.Verf.) allerdings noch in weiter Ferne. Auch die Pkw-Produktion und das Exportgeschäft dürften sich im kommenden Jahr erholen. Wir rechnen mit einer Produktion von 4,2 Mio. Pkw im Jahr 2021 in Deutschland. Dies bedeutet einen Anstieg um 20 Prozent gegenüber 2020, aber die dramatischen Rückgänge werden damit noch längst nicht ausgeglichen …. Der Export dürfte im kommenden Jahr ebenso steigen wie die Produktion: Auch hier wird ein Plus von 20 Prozent auf 3,1 Mio. Pkw erwartet.“

Dieser Sicht schließen wir uns an, dem ist nichts hinzuzufügen. Außer der auf langjähriger Erfahrung gegründeten Hoffnung des Automobilökonomen, dass alles besser kommen kann als heute absehbar. Denn aufgestauter Bedarf ist da! Hat sich einmal die Meinung in der Gesellschaft durchgesetzt, mit dem Impfstoff sei eine absehbare Rückkehr zu normalen Zeiten gesichert, kann die Markterholung auch stürmischer ausfallen als heute vorstellbar. Die Erfahrungen mit ähnlichen Schocks in den letzten 50 Jahren lassen solche Vorstellungen zu. 

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36 Kommentare

  1. Ich empfinde diesen Beitrag als angenehm sachlich. Es wird ja zwischen Fakten und der Meinung/Erfahrung des Autors differenziert.
    Ich verstehe den Artikel so, dass es nicht so zappenduster ausschaut wie befürchtet und das staatlichen Eingriffe der Branche geholfen haben. Es ist nicht eitel Sonneschein, die Zeiten werden schwieriger (vor allem in den Zulieferwerken in Deutschland), aber deshalb ist ja nicht gleich alles negativ.
    Die Automobilindustrie ist von schon immer abhängig von Subventionen (deren Sinn man schon hinterfragen kann) und unterliegt andererseits immer neuen strengeren (weltweiten) Vorschriften.
    EU7 kommt übrigens frühestens erst 2025 ebenso die neuen CO2 Grenzwerte. 2025 wird dann aber eine große Herausforderung, auf EU Ebene ist man zu (ideologisch-) ambitioniert. Aber auch nicht soweit weg von den weltweiten Vorgaben.
    Man muss den Beitrag schon auch genau lesen: Tesla wird nicht hochgejubelt, sondern der Trend gezeigt aber sonst eher verhalten kommentiert. „BEV-Markt beträgt lediglich 5,8 vH – deutlich weniger als in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“
    Eine rege Diskussion ist ja erfreulich man sollte einen auch aufwendigen Text schon ganz lesen wenn man sich drauf bezieht.

  2. Ganz bestimmt aus Mitleid mit den Verbrennungsmotorherstellern und deren Arbeitnehmern, denn die E-Gurus wollen ja nur das Beste für alle. Nur deshalb hat E-lon Muskrat ja auch noch nicht das perpetuum mobile gebaut, weil dann in den Ölländern alles den Bach hinunterginge.

  3.  „ …modernste Fahrzeuge in geringerer Zahl auf den Markt kommen, und daher ältere Wagen länger gefahren werden. Das ist nicht gut für die Klimabilanz.“ Womit sie natürlich Recht hat!

    Woher wissen Sie denn, dass sie Recht hat?
    Können Sie mir das CO2-Märchen so erklären, dass ichs glaube? Mit Fakten und Logik und so, nicht mit Modellen ohne Pflanzen und Wolken?
    Ich bin ganz Ohr.

  4. Da kann ich Ihnen helfen. Überführung eines A6 Hybrid inkl. Autobahn mit vielen Baustellen, Vmax etwa 150 km/h aber nur kurz die meiste Zeit eher 80-90, Einstellung Mischbetrieb (kein reiner Batteriebetrieb sondern optimale Batterienutzung). Verbrauch laut Bordcomputer 6 Liter Benzin und 4,2 kWh Strom auf 100 km. Auf Langstrecken (d.h. praktisch ohne Akkuunterstützung) verbrauchen unsere 2 E-Klassen Dieselhybrid ziemlich genau 1 Liter Diesel mehr als ihre Vorgänger, jeweiligen ähnlich großen Autos, die ebenfalls einen 4 Zylinder-Diesel in der 200+ PS Klasse hatten. Wie Sie sehen sind wir bei den Dienstwagen großzügig. Mehrere mir bekannte Firmen bleiben aber stur beim Diesel. Da gibt es keine Hybride oder gar E-Autos zur Auswahl. Hybride sind eine Mogelpackung. Echte (kleine) Stadtautos mögen als reine E-Autos sinnvoll sein. Alles andere ist mit einem Diesel oder Mildhybridbenziner besser aufgehoben.

  5. Wie bei vielen Artikeln , vor allen denen die auch in einer Börsenzeitschrift stehen könnten , gilt die alte Regel : es reicht nicht nur zu verstehen was der Autor Dir sagen will , viel wichtiger ist es jedoch herauszufinden was er Dir zu verschweigen sucht , eigentlich sehr schade kratzt es doch auch am Image der Plattform auf der er erscheint

  6. Ich bin wirklich mal gespannt an wen Musk seine Brandenburgr E-Kisten verkaufen will. Wer in der EU kauft sich solche Teile? Evtl. Dienstwagen für Behördenleiter? naja…das wären ja dann erstmal einige zehntausend….aber dann?

  7. Dem Rest der Welt ist es egal, ob Deutschland versucht, Autos zu verbieten. Die Chinesen hatten die Fahrrad-Ära und wollen mit Sicherheit nicht dahin zurück.
    Die Probleme kommen erst dann, wenn Entwicklung UND Produktion nach China verlegt sind und in Deutschland nur noch ein paar durchgegenderte, politisch korrekte Marketingbüros sitzen, deren Hauptaufgabe darin besteht, sicherzustellen, dass auf den Bildern von glücklichen Autobesitzern genügend schwarze Gesichter und Männer in Röckchen zu sehen sind und keinesfalls eine Frau irgendewtas in Rosa trägt.

  8. Die Wirkungsgrade beider Antriebe müssen miteinander multipliziert werden, da kommt nicht mehr viel raus. Bzgl. des Gesamtwirkungsgrades sind Hybride sicher die schlechteste Kombination, die man sich vorstellen kann. Und? Sie werden dennoch bejubelt und teuer gekauft.

  9. Zitat: „Das ist nicht gut für die Klimabilanz.“
    Damit ist eigentlich schon alles gesagt, wenn eine Vertreterin des Automobilverbandes lieber merkelsche Klimapolitik als Automobilwirtschaft betreibt.
    Ich persönlich kaufe mir erst ein Batterieauto, wenn es die gleiche Reichweite wie mein Benziner, zu den gleichen Kosten und dem gleichen zeitlichen Aufwand (Tanken/Laden) und der gleichen Haltbarkeit zu kaufen gibt.

  10. Der aufgestaute Bedarf mag ja da sein. Nur wird er zunehmend weniger durch das Neuwagenangebot auch abgedeckt werden können. Ein extremes aber auch besonders plakatives Beispiel ist die G-Klasse von Mercedes Benz. Die ursprünglich für das 4. Quartal 2020 für den EU-Raum vorgesehen Produktion wurde offensichtlich auf die Auslieferung im I.Quartal 2021 verschoben, um die CO2-Strafsteuer zu umgehen. Und auch bei den Elektroautos und Hybrid Fahrzeugen wird bald die Ernüchterung einsetzen. Deren Betrieb wird sich als zu teuer herausstellen. In Schweden hat man jetzt den Test gemacht: von Stockholm nach Nizza mit zwei Autos:Volvo XC 60 Diesel und als E-Auto den Jaguar I-Pace. Tankstops: Diesel 2x, das E-Auto musste 13 Mal aufgeladen werden.
    Neben dem Zeitverlust war es nicht möglich, war das E-Auto auch. noch erheblich teuerer zu bewegen: 2,74 x so viel Geld für den Strom wie der Diesel des Volvo gekostet hat: 5.571 Kronen für den Strom gegen 2.034 Kronen für den Diesel.
    Die Hersteller werden gezwungen zunehmend an dem Markt vorbei zu produzieren. Ohne Subventionen wäre das jetzt schon augenfälliger, so wird es erst in ein paar Jahren so richtig deutlich werden. Die Haltbarer der alten Fahrzeuge wird sich immer weiter verlängern. Aus gutem Grund.

    • Ein E-Auto ist nicht für Langstrecke – der Diesel nicht für Kurzstrecke.
      Im E-Bereich ist Tesla das Maß aller Dinge, nicht der Jagg !
      Depperter Vergleich …

  11. Sehe ich auch so. Subventionen ohne Ende, nicht nur für die E-PKWs, sondern auch für Wallboxen etc..
    Interessant wird es nun in der kalten Jahreszeit, wo es E-Mobil-Neulinge wohl auch schon mal „kalt“ erwischen wird. Vorher ein Video im Kanal eines „E-Mobil-Enthusiasten“ angesehen, wie sich E-Mobile im Winter (und noch ist es nicht „knackig“ kalt) verhalten. Das war dann doch ernüchternd.

  12. „Das ist nicht gut für die Klimabilanz.“ Womit sie natürlich Recht hat!“ Hier hab ich aufgehört zu lesen.

    • So ist es, ein älteres Fzg was wenig z. B. Diesel verbraucht ist nachhaltiger als neuerer Elektroschrott…

    • Genau! Auch, weil man ja so „klimafreundlich“ neue Autos produziert.
      Woran hat man jahrzehntelang einen Grünen erkannt, am uralten Auto. ?

    • Ich auch. Kommentiert und bei den Kommentaren weitergelesen.
      Die Wahrscheinlichkeit, dass nach solchen Sätzen noch was Sinnvolles kommt, ist erfahrungsgemäß einfach zu gering.

  13. Erstaunlich zuversichtlicher Kommentar, erinnert ein wenig an Systempresse. Besonders die Erwähnung der klugen Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung sticht hervor. Was wäre eigentlich wenn man die Kurzarbeiter, die wohl kurz über lang ihren Arbeitsplatz verlieren werden aus der positiven Bilanz herausreichet.. Warum eigentlich streichen bei diesen positiven Aussichten die Zulieferer Arbeitsplätze? Der Autor bleibt viele Antworten schuldig.

  14. Die temporär gesenkte Mehrweitsteuer kurbelt die Verkäufe langlebiger und teurer Produkte an.

  15. Wenn schon die meisten Schreiber hier bei TE eher Skeptiker sind, dann muß es auch Optimisten wie Herrn Becker geben, der immer nur von neuen Aktienrekordwerten schwärmt und die Coronakrise bald für beendet erklärt. Vielleicht hat er ja recht. Daß die PKW-Verkäufe erstmals steigen, hat wohl damit zu tun, daß sie die ganze Zeit vorher massiv eingebrochen sind. Das ist noch lange keine Trendwende, sondern nur eine Momentaufnahme, lieber Herr Becker.

    • nur eine Momentaufnahme
      Stimme Ihnen zu.
      Vergessen wurde d. d. H.Becker:
      CO2-Steuer ab 2021
      Senken der EU-Abgasnormen
      (unmöglich einzuhalten f. Hersteller von Otto/Diesel-M.)
      Verlegung der Motorproduktion ins Ausland
      Staatlich org. Zwangsverabschiedung von der Motorproduktion

  16. Dazu passt folgende Meldung der Braunschweiger Zeitung zum Absatz von Fahrzeugen in Deutschland aus Wolfsburger Fertigung:
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/wolfsburg/vw-das-werk/article231095232/Wie-verhext-Wolfsburger-VW-Modellen-lassen-die-Kaeufer-kalt.html
    Fazit: Absatz Golf -47,6%, Tiguan -40%, Touran (wird eingestellt) -7,3%.
    Mein Fazit: Wer kauft ein neues Auto mit Verbrenner, von dem er nicht weiß, wie lange er es noch fahren darf? Wer kauft ein neues E-Auto, von dem er nicht weiß, wo er es laden kann? Die Angst vor weiterer Kurzarbeit geht um in Wolfsburg.
    Die Belegschaft kann sich dafür bei IG Metall und Verdi bedanken, die schon in der Corona-Krise auf der Straße für mehr ÖPNV, Fahrradverkehr und autofreie Innenstädte demonstrierten.
    Dazu kommen die neuen Ideen aus der EU, die bald zu weiteren Einschränkungen des Individualverkehrs führen werden.
    https://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/article230955246/EU-Kommission-verteidigt-harte-Abgasplaene.html
    Da ist der Erfolg einer gelungenen Verkehrspolitik absehbar: Die Bürger brauchen kein Auto mehr, um zu einer Arbeit zu kommen, die es nicht mehr gibt.

    • Im Falle von Wolfsburg kommt aber auch der verkorkste Golf 8 dazu. So ein billig anmutendes Auto hätte Piëch nie vom Band laufen lassen.

  17. Ehrlich gesagt, erwarte ich in den kommenden Jahren einen drastischen Rückgang der Neuwagenzulassungen. Das was da an 3-Zylindern, Hybriden und Plug In´s angeboten wird, ebenso diese schwach motorisierten SUV´s, erfüllt nicht die Erwartungen. Irgendwo ist für viele Verbraucher auch Schluß bei den Preisen. Was ein gewöhnlicher Mittelklassewagen heute kostet, bewegt sich für viele schon heute über dem erträglichen Maß.

  18. So unterschiedlich können sich 0,5 % Marktanteil anhören: bei Erdgasfahrzeugen spielen sie praktisch keine Rolle, bei Tesla sind’s dann schon mal +500% mit Ausrufezeichen zum Vorjahresmonat – auch wenn’s nur traurige 1680 Autos sind. Ich rätsle noch ob dieser Jubelbericht vom Bundeskanzleramt oder von musk persönlich geframed wurde. Oder war das Satire?

    • Werter Herr Eduard, das Gleiche war auch meine erster Gedanke. Habe daher nach etwa der Hälfte des Berichtes aufgehört zu lesen um am Ende den Vermerk “ Satire off “ zu finden. Meine persönlichen Beobachtungen hier in HH, speziell im EKZ Hamburger Meile zeigen ein ganz anderes Konsumverhalten meiner Mitbürger. Ich bin sehr gespannt auf die Zeit nach Weihnachten und dem damit einhergehenden scharfen Lock down. LG aus HH.

    • Der Autor glaubt an den menschengemachten CO2-Klimawandel und merkt bestimmt nicht mal, dass es ein Glaube ist. Wahrscheinlich hält er es für „Wissenschaft“.
      Da stellt sich immer Frage: Dumm oder böswillig?
      Da man ja nichts für Böswilligkeit halten soll, was sich mit Dummheit erklären lässt, ordne ich den Artikel im selben Archiv wie die Batteriekobolde ein, Registerkarte: Satire, unfreiwillig.

  19. Witzig zu sehen das bei positiven Artikeln die Kommentare sehr“ überschaubar sind ^^
    Es wird wohl auch keinen Crash geben, zumindest nicht den „Weltuntergangs“Chrash. Klar, einige werden ihre Jobs verlieren, genau so wie immer gestorben wird (auch ohne Corona). Auch einen Blackout sehe ich mittlerweile als eher unwahrscheinlich an, warum auch.
    Unsere Nachbarn werden sich auf den Deutschen Bedarf Einstellen.
    Also, genießt einfach die Show (Untergang des Westens), aufhalten können „wir“ das eh nicht (mehr).

    • @ Rick, soll man das als ‚Schwarzen Humor‘ ansehen oder haben sie eigentlich Todessehnsüchte? Es fröstelt mich.

    • Abwarten. Europa kann nicht japanifizieren. Japan ist ein Nationalstaat. Der Euro hält das nicht aus. Hier wird es crashen. Die Frage ist nur wann.

  20. Man könnte auch sagen. dass die Nachholeffekte nach einem angeordneten Konsum- und Produktionsrückgang von über 1 Millionen ziemlich mickrig sind. Aber es kann schon sein, dass manche lieber ihre Ersparnisse noch in ein Auto investieren als auf die kommende Vermögensteuer und Inflation zu warten.

    • Auf die Inflation braucht niemand mehr zu warten, die ist schon in vollem Gange. Mit Tricks und Raffinesse haben Politik, Hersteller und Handel die teilweise in die zig Prozente gehenden Preisanhebungen zu verschleiern verstanden. Der Kunde stelle Vergleiche insbesondere bei den Gewichtsangaben des Inhalts an. Die Verpackungen sind in Größe und Format im wesentlichen geblieben, der Inhalt ist geschwunden – Mogelpackungen also.

  21. In meiner Nähe hat die Bahn zwei ca. 1 km lange Reihen an leeren Autotransportern abgestellt, die zur Zeit nicht gebraucht werden. Mich wundert es daher nicht, das kein Optimismus aufkommen will,

  22. Geschätzter Herr Dr Becker,
    diesen Optimismus kann ich beim aller besten Willen nicht nachvollziehen.
    Mercedes und BMW produzieren keine Verbrennungsmotoren mehr in D und Grundtenor aller Meldungen des Automobilbaus ist stets der Abbau von Arbeitsplätzen.
    In einem Werk in Ihrer Nähe wurden vor einigen Jahren noch an der Marke von zweitausend Fzg pro Tg gekratzt. In 2021 wird die tägl Produktion wahrscheinlich auf unter tausend Einheiten abgesenkt werden müssen.
    Ich würde sagen der deutsche Automobilbau liegt mit seinen Kollegen dem Kraftwerksbau, der Gentechnik, der chem Industrie etc auf der Palliativstation. In diesem Sinne, Ihr Wort in Gottes Ohr.
    Mit freundlichen Grüssen

    • Geehrter Holzdrache,
      Die Artikel von Hr. Dr. Becker zählen für mich zu den sehr fundierten Beiträgen auf TE.
      Zum Motorenbau in DE:
      Mercedes baut in Untertürkheim weiter Benziner (nur Diesel werden nach Kölleda verlagert). „Das MDC Power-Werk in Kölleda zeichnet für die Produktion von fast der Hälfte aller Mercedes-Benz-Motoren verantwortlich“ (habe ich jetzt mal bei Wiki gefunden, für solche Daten ist Wiki schon zuverlässig).
      BMW verlagert erst ab 2024 die Motoren nach Österreich (Steyr) und UK in die dort schon bestehenden Werke. Dafür wird in München die zukünftige Technologie (E-Fahrzeuge) angesiedelt. BMW möchte in Deutschland wohl kein weiteres Werk aufbauen und in München ist seit jeher der Platz sehr knapp.  Das ist schon ein Bekenntnis zu Standort. Palliativstation kann ich dabei beim besten Willen nicht erkennen.
      Der Peak im Automobilbau ist möglicherweise überschritten. Das Geschäft ist politisch stark beeinflusst und wird schwieriger. Aber wenn ich mir anschaue, wo BMW noch vor 10 oder 15 Jahren war und als Übernahmekanditat gehandelt wurde, steht man heute immer noch sehr gut da.

    • wenn man Leute kennt, die bei Daimler arbeiten, bestätigt es deren bereits vor 2 Monaten getätigten Aussagen, dass sie Arbeit haben bis zum Umfallen. Ich wunderte mich, denn es entsprach nicht der Berichterstattung. Nun passt es wieder. Ein wenig Optimismus darf ruhig auch mal sein.

  23. Das ist doch klar warum das so ist:
    Vor jeder Waffengesetz-Novelle boomt der Waffenmarkt. Nun boomt der Autokauf aus Angst vor der Grünen Fossilbrennstoff Autoverkaufs-Verbotsgesetznovelle ab Ende 2021.
    Also Michl, Lauf Lauf und hol dir eins von den letzen lautstarken benzinfressenden Monstern, bevor der Robert mit den Verbotshänden es dir verbietet.

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