Tief ist der Brunnen der Vergangenheit, vieles liegt dort unten, um nie wieder ans Licht zu kommen. Unter anderem auch der Deutschlandfunk, der einmal ein Sender war, in dem Redakteure sachkundig und sogar mit Scharfsinn über Literatur sprechen konnten. Im Archiv wird sich der eine oder andere Beleg dafür finden.
Mitarbeiter der ARD-Anstalt litten damals unter der beschränkten Sicht von Literaturkritikern, die noch nichts von intersektionaler Diskriminierung und dem politisch-poststrukturellen Deutungsgebot für alle Texte wussten. Kurzum, sie lebten und schliefen noch hinter den sieben Bergen, wo Proust und Kafka einander gute Nacht sagten, ganz anders als die erweckten und erwachten, also woken Literatursachverhaltsermittler, die natürlich wissen, wie vorvorgestrig das Verfahren ist, Literatur als Literatur zu lesen.
Seit einiger Zeit gibt es nicht nur beim Deutschlandfunk die Praxis, Bücher aus der Zeit vor diesem Erwachen noch einmal ganz neu und intersektional durchzukämmen und gegen die Autoren einen Indizienprozess anzustrengen, in dem Ermittlung, Anklage und Urteil praktischerweise zusammenfallen. So praktizierte es die Literaturkritikerin Katharina Döbler, als sie sich für den Sender kürzlich Thomas Manns „Buddenbrooks“ vornahm. Wenn Frau Döbler und Mann zusammenstoßen, dann klingt das so:
„’Buddenbrooks’ war beim Wiederlesen ein viel schlichterer Roman, als ich ihn in Erinnerung hatte. Natürlich gibt es großartige Passagen darin. Aber es ist kein Buch, das es verdient hat, immer noch an der Spitze des deutschen Literaturkanons zu stehen. Es repräsentiert vielmehr eine sehr eingeschränkte männlich-bürgerliche Sichtweise auf die Gesellschaft.“
Ganz neu ist das Verfahren nun auch wieder nicht. In der DDR warfen die Hochschulen tonnenweise Literaturtheoretiker aus, die bei Rilke, Kafka, Kraus, Proust, Flaubert, Wilde und auch Mann feststellten, es gebe in deren Werk durchaus die eine oder andere gelungene Stelle, aber alles in allem käme der Autor nie über seine beschränkte bürgerliche Sichtweise hinaus, statt seinen Lesern den Ausweg zum wissenschaftlichen Sozialismus zu weisen, wie er es bei Nichtbeschränkung zwingend hätte tun müssen. Dass diese angeblich so hochgebildeten Leute einen Determinismus nicht begriffen, den in der DDR jedes Schulkind kannte – was hätte die intellektuellen Grenzen dieser Schriftsteller besser beweisen können?
Zur Literatur unterhielten diese Beurteilungsschreiber ein ähnliches Verhältnis wie Trichinenbeschauer zur Kochkunst. Grundsätzlich gilt das noch immer; allerdings besteht das ungeschriebene Ruhmesblatt einer Katharina Döbler darin, die beschränkte bürgerliche zur beschränkten männlich-bürgerlichen Sichtweise weiterentwickelt zu haben. Wer jetzt fragt, welche Sichtweise ein männlicher bürgerlicher Autor eigentlich sonst einnehmen sollte, und ob Katharina Döbler einen Thomas Mann, hätte er um 1900 aus der unbeschränkten Sicht einer lesbischen Hererofrau geschrieben, dann nicht wegen kultureller Aneignung erst Recht zausen würde – wer so fragt, der lebt noch hinter der limitierenden Bergkette und geistig in Zeiten, als dieser Autor unbehelligt den Nobelpreis einsacken konnte.
Beschränkt waren früher alle. Selbst Shakespeares Sichtweise war beschränkt. Wer immer Shakespeare war – vermutlich handelte es sich um einen männlichen Engländer aus der Zeit von Elisabeth I – , er litt jedenfalls wahlweise unter bürgerlicher Begrenzung oder unter adliger, falls doch der Earl of Oxford hinter dem Nome de Plume stecken sollte, und über die Geierinnenperspektive einer Frau vom Deutschlandfunk verfügte er schon gar nicht.
Aus richtiger & wichtiger Sicht werden im Deutschlandfunk nicht nur Männer wiedergelesen, sondern auch Frauen, beispielsweise Hannah Arendt. Der Sender wies in einem Beitrag kürzlich Rassismus in Arendts Hauptwerk „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ nach; sie spreche dort zu gut über die Kolonialherrschaft in Afrika und übernehme „weitgehend die Sichtweise der europäischen Eroberer“. Weswegen der Deutschlandfunk die Forderung erhebt: „Arendt nicht aus der Verantwortung entlassen“.
Stattdessen müsse man und frau sich jetzt verstärkt mit den „blinden Flecken“ der Philosophin beschäftigen. Wobei von künftigen Gegenlesern und Anklägern noch zu klären sein wird, ob in der Formulierung „blinde Flecken“ nicht der Ableismus sein hässliches Haupt erhebt.
Wer nun glaubt, damit wäre der stolz ausgekrähte Gesinnungskitsch ans Ende jeder denkbaren Skala gelangt, der kennt den Deutschlandfunk schlecht. Mann und Arendt könnten sich ja noch darauf hinausreden, dass sie im dumpfen Damalsland schrieben. Aber wie verhält es sich mit Gegenwartsautoren, die vor dem DLF-Spezialgericht landen? Das geschah jetzt mit Monika Maron und ihrer Erzählung „Bonnie Propeller“, dem ersten Buch, das in ihrem neuen Verlag Hoffmann und Campe herauskam. Gutachterin Wiebke Porombka setzt für die DLF-Hörer schon einmal den richtigen Rahmen:
„Die wegen neurechter Positionen bei ihrem ehemaligen Verlag vor die Tür gesetzte Schriftstellerin Monika Maron hat nun bei Hoffmann und Campe eine Erzählung veröffentlicht.“ Und informiert: „‚Bonnie Propeller“ kann sehr verschieden gedeutet werden.“
Aber erst einmal geht es bei Porombka um die Autorin selbst, gewissermaßen zur Feststellung der Personalien:
„Über Monika Maron wurde in diesem Herbst kontrovers diskutiert: Sowohl über ihre Nähe zu neurechten Positionen, ihre Veröffentlichung in der umstrittenen Exil-Reihe der Dresdener Buchhändlerin Susanne Dagen und die Entscheidung des S. Fischer Verlags, nach rund vier Jahrzehnten die Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin aufzukündigen. Ebenso wurde über die Meldung diskutiert, dass Maron – anders als von einigen Kritikern gemutmaßt – nicht lange ohne Verlag blieb, sondern rasch bei Hoffmann und Campe unter Vertrag genommen wurde. Eine Entscheidung, die nicht zuletzt deshalb von einem Missklang begleitet wurde, weil die Stimme des Hoffmann-und-Campe-Verlegers Tim Jung fehlte, der seine Entscheidung selbstredend hätte begründen und vertreten müssen. Verlegerisches Format sieht anders aus.“
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
In der Pressemeldung zu Maron hatte Hoffman und Campe die Schriftstellerinn zitiert, die sagte, sie freue sich, jetzt zu dem Verlag Heinrich Heines zu kommen, denn der sei ihre literarische Jugendliebe gewesen. Porombka macht daraus: „Eine andere Komponente des Missklangs: In der Pressemeldung zum Verlagswechsel wurde ausgerechnet Bezug auf den jüdische Exilanten Heinrich Heine genommen, einer der großen historischen Namen von Hoffmann und Campe.“ Tatsächlich: da bezieht sich also jemand, der zu Hoffman und Campe geht, ausgerechnet auf den bekanntesten Autor dieses Verlags. Worin die Deutschlandfunk-Rezensentin einen Missklang erkennt, verrät sie nicht direkt, bimmelt aber penetrant mit dem Adjektiv „jüdisch“ herum, als hätte sie Maron bei einer unstatthaften kulturellen Aneignung erwischt. Wenn Porombka unbedingt darauf besteht, sollte sie allerdings auch mitteilen, dass Maron erstens polnisch-jüdischen Vorfahren hat, Heine zweitens nicht ins Exil nach Paris ging, weil er aus einer jüdischen Familie stammte, und Maron sich drittens weder mit Heine noch dessen Exilantenstatus identifiziert, sondern offenbar einfach den Autor mag.
Ganz kurz müssen an dieser Stelle die Umstände von Marons Verlagswechsel erwähnt werden. Begründet hatte S. Fischer den Hinauswurf der Autorin nach fast 40 Jahren mit einer Argumentation, die erhebliche Logik- und Datierungsfehler enthielt. Schuld sollte ein Bändchen mit älteren essayistischen Texten sein, die Maron – mit Zustimmung von Fischer – im Frühjahr in der Edition des Dresdner Buchhauses Loschwitz herausbrachte.
Dann hieß es aus Frankfurt, nicht daran störe man sich – sondern an dem Umstand, dass dieser Band von Antaios vertrieben werde, einem Unternehmen, das Götz Kubitschek leitet, dessen Institut für Staatspolitik wiederum der Verfassungsschutz beobachtet. Bei Antaios handelt es sich ganz überwiegend um einen Buchvertrieb, erhältlich sind dort auch andere Werke aus dem Haus Fischer, etwa die Kafka-Biografie von Reiner Stach, außerdem eine Menge anderer Publikationen, etwa „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“ von Alice Hasters.
Marons Essayband erschien im März, den Bruch mit der Autorin vollzog der Fischer-Verlag aber erst im Herbst – nachdem er sogar einen Maron-Essayband zu deren 80. Geburtstag für 2021 angekündigt hatte. Offenbar gab es bei Fischer tatsächlich den Plan, die Autorin zu entfernen, weil sich aufrechte Verlagsmitarbeitern über Marons Kritik an der Migrationspolitik aufregten („neurechts“); vorher wollte das Holzbrinck-Unternehmen aber noch ein bisschen Umsatz mit ihren Texten machen. Es sollte nur keine neuen Buchverträge mehr mit ihr geben. Dann ging die Trennung doch schneller, weil Maron im Sommer eine ziemlich spontan entstandene Erzählung über ihre Hündin Bonnie Propeller anbot, die der Verlag ungelesen ablehnte mit dem begleitenden Kommentar, Maron sei „politisch unberechenbar“, deshalb müsse jetzt Schluss sein. Ihre Hunde-Erzählung hatte sie also vor dem Bruch mit Fischer verfasst, nicht danach.
Für die Deutschlandfunk-Rezensentin gibt es allerdings kein unpolitisches Maron-Werk, auch, wenn es sich um 50 Seiten über eine schwarze Hündin handelt, ein neues Tier, nachdem Marons alter Begleiter Momo verstorben ist. Die hässliche und übergewichtige Bonnie Propeller gefällt Maron erst überhaupt nicht, dann schließt sie das Tier doch ins Herz. Darin besteht schon die ganze Geschichte. Aber nicht für Wiebke Porombka, die Marons Erzählung auseinandernimmt wie ein DDR-Grenzer einen Westwagen, um ein Schmuggelversteck für verbotene Dinge nachzuweisen. Denn, so die Rezensentin, es gebe „verschiedene Deutungen dieser Erzählung“. Um draufloszudeuteln:
„Möglich wäre etwa: Die Erzählerin, alter Ego der Autorin, bekennt sich zu einer Art innerem Exil. Den Hund nämlich, so heißt es, brauche sie vor allem, um jemanden zum Reden zu haben.“ Worin das innere Exil einer Autorin bestehen soll, die höchst präsent und streitlustig ist, kann sie nicht weiter vertiefen, denn gleich geht es zu Verdacht Nummer zwei:
„Oder aber, nähme man „Bonnie Propeller“ als Parabel, wäre auch folgende Lesart möglich: Bei dem struppigen, abgelehnten Wesen handelt es sich um Monika Maron selbst, die abgelehnt wird und nur darauf hoffen kann, dass ihre eigentlichen Qualitäten – das Hündchen, wie sich herausstellt, kann virtuos Pirouetten drehen – schließlich doch noch erkannt werden.“
ARD-Berichterstattung zum Rundfunkbeitrag: Der letzte Beleg
„Oder, noch einmal anders: Das struppige Hündchen, das ist die heterogene, gar nicht mehr heroische Gesellschaft, über die Maron immer wieder ihr Missfallen zum Ausdruck gebracht hat…Will sie uns also sagen, dass sie sich vielleicht doch noch mit dem Erscheinungsbild der aktuellen Gesellschaft anfreundet?“
Merkwürdigerweise kommt Porombka gar nicht auf die Idee, dass es sich bei dem (schwarzen!) Hund in Wirklichkeit um einen Migranten und der Erzählung folglich um einen rassistischen Programmtext handeln könnte. Oder noch einmal anders: Um eine Verächtlichmachung Peter Altmaiers oder ein verdecktes Lob für Donald Trump. Immerhin ist der Hund ja übergewichtig.
Eine Möglichkeit scheidet beim Deutschlandfunk von vorn herein aus, nämlich die, dass Maron in „Bonnie Propeller“ einfach nur über ihre Hündin namens Bonnie Propeller schreibt. Wie heißt doch das Credo der Merkel-Ära? Bloß keine einfachen Lösungen.
Die Rezensentin hätte sich einen Text aus eigener Produktion in der ZEIT zu Herzen nehmen können. Tat sie aber leider nicht. Ihre Meinungshaltung muss einfach hinaus ins Sendegebiet.
Jedenfalls, ganz gleich, ob der Hund nun das innere Exil, Maron selbst oder die Gesellschaft verkörpert (oder eben Trump), Porombka warnt dringend, der Neurechten auf den Leim zu gehen:
„Man sollte solcherart Versöhnungsspekulationen unbedingt skeptisch gegenüberstehen. Nicht nur setzen sie sehr viel guten Deutungswillen der Lesenden voraus.“
Man sollte? Bei diesen Spekulationen handelt es sich ja um nichts anderes als um eine Serie von Sockenschüssen im Kopf der Buchbesprecherin, einer zum Gotterbarmen dämlicher als der andere. Und ganz nebenbei: Mit wem müsste sich Monika Maron denn versöhnen? Mit den Benimmtanten aus dem Gebührenfunk und sonstigen Moralbetriebsnudeln, die selbst in einer völlig unpolitischen Erzählung noch nach ideologischen Geheimbotschaften stochern?
Was der DLF über Maron sendet, ist so brülldumm, dass es sich selbst von identitätspolitischen Thomas-Mann-und Hannah-Arendt-Exegesen und vielen anderen Grotesken des Senders noch einmal deutlich absetzt. Ein Homeshoppingkanal-Moderatorin ist wenigstens ganz bei sich, wenn sie etwas über Kosmetik und Halsketten erzählt. Sie berichtet über ihre Gegenstände mit Sicherheit kompetenter, wahrscheinlich sogar raffinierter als Wiebke Porombka über Literatur. Vorerst ist die ARD-Anstalt damit in der Talsohle des Blöden angelangt – was aber nicht heißt, dass es nicht noch weiter abwärts gehen kann, auch, wenn momentan noch die Phantasie dafür fehlt, wo und wie genau. Um einem Missverständnis zu entgehen: Der Autor dieses Beitrags beschäftigt sich mit Porombka, Döbler et al. nicht, weil die Personen so interessant wären, weil es sich um Symptome handelt.
Schon in der Übergangszeit zwischen der tiefen Vergangenheit hinter den sieben Bergen und der Gegenwart, nämlich 2011, hatte Wolfgang Herrndorf mit einem Vertreter der „Tagesthemen“ ein Interview vorbesprochen und dabei als Bedingung genannt, „dass sich das Interview ausschließlich um Literatur drehen wird“. Um dann noch während des Telefonats festzustellen, wie er wegen dieser Forderung als komischer Kautz abgebürstet wird, und das TV-Gespräch abzulehnen. In „Arbeit und Struktur“ notierte er: „Dann doch lieber gleich RTL Explosiv, die müssen sich wenigsten nicht den ganzen Tag vormachen, einem vor Jahrzehnten schon in die Tonne gekloppten Rundfunkauftrag zu genügen.“
Während seiner Krebserkrankung hatte Herrndorf „Buddenbrooks“ und „Zauberberg“ noch einmal gelesen. In „Arbeit und Struktur“ heißt es: „Ich überprüfe mein Urteil mit zwanzig. Da gab es in diesem Fall ausnahmsweise nicht viel zu korrigieren, nur die Reihenfolge hatte sich geändert: Jetzt waren mit die ‚Buddenbrooks’ doch lieber.“ Um dann auf die technische Brillanz von Mann hinzuweisen, die „Desillusionsmaschine“, wie er sie nennt, eine technische Ebene, die kaum ein deutscher Romanautor danach je wieder erreichte. Herrndorf wusste, dass die Qualität eines Buchs herzlich wenig an dem Geschlecht und der sozialen Stellung des Autors hängt, sondern an dessen Intelligenz im Umgang mit dem Text. An dem, was der Deutschlandfunk und auch andere Öffentlich-Rechtlichen heute zur Literatur funken, wird auch noch für den letzten Gutwilligen deutlich: Es gibt dort praktisch niemand mehr, jedenfalls nicht in der Riege des immergleichen Frauentyps, der ans Mikro darf, der überhaupt einen Text als Text beurteilen kann. Denn auch dazu braucht es ein bisschen Handwerk.
Übrigens: Auch Herrndorfs Werk wartet natürlich darauf, endlich auf schlimme Stellen gegengelesen zu werden. Allein aus dessen Roman „Sand“ lassen sich so viele Rassismus- und andere Verdächte sieben, dass die Arbeit ein ganzes DLF-Pensionat auslastet.
Die anstehende, aber hoffentlich nicht stattfindende Beitragserhöhung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf 18,34 Euro im Monat begründen Senderhierarchen, wenn ihnen sonst nichts mehr einfällt, auch mit ihrem kulturellen Angebot, das es in dieser Art sonst nirgends geben würde.
Zum Glück.
Es wäre auch geschenkt noch zu teuer.
Der DLF ist in den letzten 5 Jahren qualitativ derart abgeschmiert, dass es weh tut.
Schlimm: all die aufgeregten Männlein/Weiblein/Transen/Binäre etc. die dem Höhrer den ganzen Tag anstelle von Nachrichten, ihre Sicht der Dinge als allein richtige aufzwingen wollen. Medialer Totalitarismuss dummer Menschen, die ein Mikrofon bekommen haben.
Noch viel schlimmer: B5 „aktuell“ = Totalschaden …
Ja, die „Riege des immergleichen Frauentyps“ ist mir auch ein Dorn im Auge. Es ist schon auffällig, dass diejenigen, die sich am meisten über Stereotypen aufregen, aber auch jede negative, typisch weibliche Eigenschaft zu mindestens 120% ausfahren. Ich musste bei dem Satz „Verlegerisches Format sieht anders aus“ erst mal durchatmen und hab dann doch gelacht. Es sind ja nicht alle Frauen so. Und die Vernünftigen sehen die immer gleichen Pappenheimer ja auch.
Wenn es um den DLF geht, dann tröstet mich, dass ich dort – im Rheinland – während der Bonner Republik großartige Redakteure erlebt habe.
Einer ist der großartige Herr Dr (h.c.) Wilhelm Fricke, den man in den 50ziger Jahren aus Berlin (WEST) ind die damalige Sowjetische Besatzungszone / DDR nach Berlin (OST) entführt hatte.
Vorwurf: Geheimdienstliche Tätigkeit, weil er in seinen Reportagen des DLF angeblich über „Insiderwissen“ berichtet habe.
Fricke wies wohl seinen Häschern nach, dass er anhand der Ostpresse seine Informationen aus den Zeitungen selbst, respektive Schlussfolgerungen aus dem Lesen „zwischen den Zeilen“ ziehen konnte, die dann meist „ins „Schwarze“ (nein, liebe GRÜNNEN*INNEN, das hat jetzt nichts mit Kolonialismus zu tun) trafen.
Als Leser dieses auch wieder sehr guten Artikels, Herr Wendt, empfehle ich Ihnen oder Herrn Hubertus Knabe eine Reportage über den staatlichen Entführungsfall Wilhelm Fricke zu bringen, der von den geistigen Vätern und Müttern der heutigen ROT-ROT-GRÜNEN Berliner Staatsregierung verbrochen wurde.
Ich habe auch Zweifel, dass aufgrund der ostentative Frauenquote beim DLF / DW mit all den Journalistinnen von taz etc. überhaupt so ein großartiger weißer Mann wieder tätig sein kann, der es schafft „zwischen den Zeilen zu lesen“ und die korrekten Tatsachen zu entlarven. Die JournalistINNEN des DLF schaffen das ja ganz offensichtlich noch nicht einmal, wenn es „schwarz auf weiß“(nein, liebe GRÜNNEN*INNEN, das hat jetzt nichts mit Kolonialismus zu tun) zu lesen ist.
Shakespeare geht gar nicht….war Rassist…man denke an Othello….nein…muss weg…oder umgeschrieben werden….wie Pipi Langstrumpf. Buddenbrocks…da kommen keine POCs drin vor…außerdem ist die Lübecker Kaufmannsfamilie ein Sinnbild für die Ausbeutung der Dritten Welt….die haben damals schon Waren aus Indien/Afrika und Co. importiert und weiterverkauft….sowas macht man nicht…bähh! Überhaupt….Literatur….da muss man ja den Kopf anstrengen…..bei rot/grünen Redakteuren tut der dann nach 2 Minuten weh….da hilft nur eine Packung Schmerz-Cannabis (Joint) und die neuste Ausgabe von Clever + Smart….auf dem Niveau kann Literatur dann gedeihen.
Herr Wendt,
„brülldumm“ ist zutreffend, aber gleichzeitig angstmachend. Brülldumme Menschen sind zu vielem fähig.
Das Problem ist nur, dass wir zu viele brülldumme Menschen in Deutschland haben und die auch noch an den Schaltstellen sitzen! Ich muss bei unserer Gesellschaft immer nur noch an die Farm der Tiere denken. Nur dass wir wohl erheblich mehr Schweine haben. Und wie das wieder ins Lot kommen soll bei der hohen Anzahl der Schweine ist eine der schwierigsten Fragen!
Die Werke von William Shakespeare wurden nicht von William Shakespeare geschrieben, sondern von einem Engländer gleichen Namens!
Schallendes Gelächter … der ist wirklich gut … woher haben Sie das 🙂
Ich lese gern – was ich will -und höre den DLF nicht. Also sollen die erzählen, was sie wollen.
Nur für so einen Mist sollen wir alle bezahlen. Die Quacksalber sollen sich ihr Einkommen bei ihrem Publikum mit dem Klingelbeutel holen und uns in Ruhe lassen!
Solange alle der Meinung sind, man könne eh nichts ändern und brav weiter zahlen, wird sich auch nichts tun.
Erst wenn alle (!) in den Beitragsstreik gehen, werden sie wach – wetten?
Ja, der Deutschlandfunk, mein einst so geliebter Deutschlandfunk, hat enorm an Qualität nachgelassen. Er lief mal bei mir ständig. Als Schüler und Student bot er mir ab 2001 (ab da an hörte ich ihn) einen weiten und tiefen Blick in die Welt. Jetzt ist es nur linksgrüner Gesinnungsfunk. Der Niedergang begann schon vor einigen Jahren; er war die letzte Bastion im ÖRR, der noch die Stellung hielt.
Alexander Wendt hat, wie jeder, der leidend die Entwicklung des DLF gelegentlich verfolgt hat, unterschreiben kann, völlig recht. Er ist aber doch noch eine Art Optimist, wenn er meint, die Talsohle der Blödheit sei schon erreicht. Da wird im Gegenteil noch einiges auf uns zukommen, wenn man daran denkt, wie es erst bei der nächsten Generation von „Literaturkritiktreibenden“ aussehen wird….Immerhin wird ja durch die jetzige Schmähkritik noch auf den einen oder anderen Autor hingewiesen, den zu lesen lohnen muß, wenn man schon so offensichtlich zum Framing-Besteck greift.
„Was stört es den Mond, wenn ihn ein Hund anbellt!“ -Die Gesinnungstaliban des DLF mögen sich an Thomas Mann abarbeiten, aber die paar verbliebenen Reste des Bildungsbürgertums wissen trotzdem noch, was sie an ihm haben. Und der große dumpfe Rest wusste vorher schon nichts von Thomas Mann, liest maximal BILD, weiß gar nicht, dass es etwas namens DLF gibt und wird daher auch zukünftig nicht durch den DLF in seiner literarischen Grenzdebilität beeinflusst werden.. ?
Im übrigen kann man Thomas Manns Urteil über den Nationalsozialismus zwischenzeitlich wortwörtlich für den Merkelsozialismus recyceln: „er ist eine Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massendemokratischer Jahrmarktsrohheit mit Massenkrampf, Budengeläut, Halleluja und derwischmäßigem Wiederholen monotoner Schlagworte, bis alles Schaum vor dem Munde hat“.
Ich habe den DLF 40 Jahre als einzigen ARD Sender gerne gehört. Die Hinwendung zum Gesinnungsterrorsender hat mich bewogen das zu beenden. Schade um jeden Gebührencent und Schmach und Schande
Der Deutschlandfunk, einst ein respektabler Sender, berieselt seit Jahren die Bürger des Landes so, als wenn diese sich im Tal der Ahnungslosen befänden.
Bis Mitte der 80 er Jahre konnte man, ohne in Gefahr sich eine Gastritis einzuhandeln, morgens, mittags sowie abends , den Sender konsumieren. Das ist längst vorbei. Sei dem bekommt man DDR Kost. Das Denken und Handeln eines Bürgers wird vorgegeben.
Herr Wendt, was für ein Lesegenuss wieder einmal. Ich habe in früheren Jahren auf längeren Autofahrten oft und viel DLF, und gelegentlich DR Kultur, gehört. Linksdriftig war das schon immer, aber nicht mit dieser Kombination aus dauerhafter und offensichtlicher Propaganda, ca. seit 2016.
Von einer gebotenen Abschaffung, wenigstens aber Reform dieses fetten und schlechten Systems können wir weiter träumen. Es wird nicht passieren. Viel zu viele Leben viel zu gut davon und damit.
Also bleibt nur: Abschalten, bzw. nicht anschalten. Raus aus dem Radiospeicher damit. Im Fernseher nicht mehr aktivieren. Ich schaue seit 2 Jahren nichts mehr, was auch nur im entferntesten mit dem ÖR zu tun hat. Feindsender ist das einzige Wort das mir dazu noch einfällt.
Irgendwann, wenn die Statistiken klar zeigen dass immer weniger Leute diesen Dreck gucken und hören, geht vielleicht etwas in Richtung Reform.
Laut Augsburger Allgemeine. “ARD und ZDF würden bis 2024 fast drei Milliarden Euro fehlen. Das sei exakt der Betrag, den die Sender in der laufenden Gebührenperiode (2017 bis 2020) für die betriebliche Altersversorgung aufwendeten, und dieses Loch müssten die Beitragszahler stopfen.” Wann ist irgendwann?
„Eine Entscheidung, die nicht zuletzt deshalb von einem Missklang begleitet wurde, weil die Stimme des Hoffmann-und-Campe-Verlegers Tim Jung fehlte, der seine Entscheidung selbstredend hätte begründen und vertreten müssen.“
Heißt: wer als Verleger einen Autor engagieren möchte, muß zwingend bei den Wyschinskijs des DLF um Genehmigung nachsuchen.
Wie sagte es Uwe Tellkamp neulich im Podcast „indubio“ sinngemäß: indubio ist heute das, was der DLF mal früher war. Es freut mich, daß es TE und Achgut gelingt, hochkarätige Autoren (wie auch Alexander Wendt) zu gewinnen und neue Formate zu entwickeln (einzig Dushan Wegener hat sich m.E. ein wenig im Thema Wahlmanipulation USA und „Sumpf“ verrannt, siehe Twitter). Was fehlt ist ein tägliches Podcast Format. Ich bin quasi süchtig nach „indubio“. Würde man es noch schaffen, mehr Gäste aus dem Gegenspektrum zu gewinnen, wäre es unfassbar guter Journalismus (die sagen wohl oftmals ab, aus Angst vor Diffamierung). TE braucht so was auch. Ich sehe Parallelen zu den USA, wo sich diverse hochkarätige, konservativ-geprägte Video-Blogs als Gegenpol zu CNN etc. gebildet haben. Daneben gibt es noch „Westfernsehen“ aus dem Ausland, insb. NZZ und Servus TV. Den DLF ertrage ich nicht mehr und schalte als langgedienter Hörer aus Prinzip nicht mehr ein.
Es ist doch m.E. nicht überraschend, wenn sich auch die Literaturkritik des ÖRR der hysterisch-moralisierenden Ideologisierung des Alltages anpasst.
Herr Wendt, es ist eine Lust Ihre Beiträge zu lesen, aber leider lässt einen der Zorn über den Inhalt fast aus den Angeln gehen. Im Archiv des Deutschlandfunks war wahrscheinlich die Aufbewahrungsfrist für die Quellen des guten Jounalismus` oder einer sorgfältigen und überlegten Literaturkritik entweder abgelaufen oder die Rezensentin ist so selbstgefällig, ihrer Sache so sicher und politisch korrekt, dass sie meinte, gar nicht erst ins Archiv gehen zu müssen.
…Schlandfunk! Das müsste reichen!
Der Deutschlandfunk betreibt, wie viele andere, jetzt also auch die verbale Bücherverbrennung! Währet den Anfängen, hat man uns immer wieder eingetrichtert, nur scheint „die Anfänge“ niemand mehr wahrzunehmen!!
Da sie die Inhalte der Sendung bis in die Nachrichten seit Jahren schleichend verändern benötigen sie, bei den Sendern wie bei den Parteien, die gewohnten Etiketten noch, um den Michel in Sicherheit zu wiegen. Leider glauben noch zu viele, dass die von Zwangsgebühren aufrecht erhaltene Propaganda bis hin zu Kleber mit der Wahrheit übereinstimmte. Wie soll man auch die Verdrehungen und Auslassungen überblicken, da anscheinend weltweit hinsichtlich Politik und Medien am gleichen Rad, wenn auch kulturell etwas angepasst, gedreht wird. Suchen Sie beispielhaft mal was über Wahlfälschungen in den USA – und Sie werden staunen!
Hier ein Restle-Beispiel – und wer informiert sich tatsächlich weiter, wenn der „Fernsehmann“ das doch so berichtet? https://twitter.com/Hallaschka_HH/status/1335077326472814598
Sich am DLF abzuarbeiten lohnt nicht mehr. Wer den Sender noch hört, ist selber schuld.
Eben. Wenn man die ins Leere framen lässt, erledigt sich die Angelegenheit von allein.
Danke für das herrliche Auseinandernehmen dieser DLF-…! Guter Start in den Samstag. Weiter so und nicht aufgeben!
Man sollte den Blödsinn nicht überbewerten. Mann, Arendt und Maron werden (wie viele andere) noch gelesen werden wenn diese Kritiker schon längst zu Asche zerfallen sind (und niemand mehr ihre Namen kennt).
Ich glaube, dass damit bereits seit Langem unsere ganze Kultur und damit wir angegriffen und zum Abschuss frei gegeben werden. Auch deshalb ist wichtig, das in den Fokus zu stellen – zumal das ja nur beispielhaft für andere „Kritiker“ gesehen werden kann:
«Von der Revolution und den Jahren vor der Revolution wissen wir bereits so gut wie nichts mehr. Alle Dokumente sind entweder vernichtet oder gefälscht worden, jedes Buch hat man umgeschrieben, jedes Gemälde neu gemalt, jedes Denkmal, jede Strasse und jedes Gebäude umbenannt, jedes Datum geändert. Und dieser Prozess geht Tag für Tag, Minute für Minute weiter. Die Historie hat aufgehört zu existieren. Es gibt nur eine endlose Gegenwart, in der die Partei immer recht hat.» George Orwell, «1984»
Zudem aus dem zitierten Buch: „Es waren stets die Frauen, und allen voran die jungen, die die bigottesten Anhänger der Partei stellten, die willigen Parolenschlucker, die Amateurspitzel und Gesinnungsschnüffler.“
Schauen Sie mal die alten Wochenschauen. Wer stand denn am Straßenrand und bejubelte den Gröfaz aus Braunau?
Leider soll ich gleich ins Reich des Schnarchens, aber kurze Meinungshaltung muss einfach hinaus ins Sendegebiet:
Schön, daß mal ein ausführlicher Artikel zu meinem Lieblingssender hier zu lesen ist.
Wie wohl die meisten Hörend_Pause_Innen hab ich mich sehr geärgert, daß Maron überhaupt erwähnt wurde. Die ist weder Mitglied_Pause_In bei den „Grünen“ noch trug sie zur „Dekolonisiert euch!“-Debatte bei.
Allein schon das Sujet „Hund“ desavujiert (wie schreibt man das richtig?) sie, grenzt der Hund als unreines Tier doch Muslimande aus und schreckt diese womöglich davon ab, Florins dank Demokratieabgabe ermöglichte EKD-Sendung „Tag für Tag“ am Morgen nach den 9-Uhr-Nachrichten zu genießen.
Hoffentlich war das nun noch brülldümmer als Absonderungen des DLF 🙂
Diese Art von Menschen hat Bücher eben schon immer lieber verbrannt, als gelesen.
Heute braucht man dafür nur keinen Scheiterhaufen mehr, auch wenn die Schriftsteller teilweise wieder dieselben sind. Spannend, nicht?
Diese anti intellektuellen Schmierfinkinnen m/w/d lesen ja auch nicht zum Vergnügen oder zum Erkenntnisgewinn. Es geht nur darum wer etwas sagt und welchen Strick man dieser Person daraus drehen kann.
Im Prinzip beruht deren ganzes Schaffen nur darauf, dass geistige Werk von wesentlich intelligenteren Personen in den Schmutz zu ziehen.
Wenn sich nichts findet, wird entweder gelogen oder sie widerlegen den selbst aufgestellten Strohmann. Das alles wird dann mit einer Menge Anschuldigungen glasiert, um den vermeintlichen Delinquenten in einer Verteidigungsposition zu zwingen. Das sorgt auch dafür das die Leser, die das Denken gerne anderen überlassen, etwas zum nachplappern haben.
Am besten gefällt mir dabei das sich diese Schmierfinkinnen auch noch für bunt, kreativ und individuell halten, Dabei ist ihr Intellekt, genau wie ihre Gedanken, einheitlich und ideologisch uniformiert. Und zwar in tiefrot, mit sehr braunen Kernen.
Kein Wunder, daß Frau Porombka die Sache mit dem dicken, schwarzen Hund nicht verstanden hat. Der „dicke Hund“ symbolisiert nämlich den elenden Zustand der Literaturkritik, wie sie im Deutschlandfunk offenbar ihren vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat. Daß Maron das Tier am Ende trotzdem ins Herz schließt, ist eine versöhnliche Geste, die sagen will: Wir müssen mit Leuten wie Porombka leben. Wir finden keine besseren im deutschen Journalismus.
Ach Gott, die Relevanz der Literatur für den gesellschaftlichen Diskurs – vulgo Erbauungsliteratur. Da hat die Literaturkritikerin ja ganz tief in die Mottenkiste des 19. Jahrhunderts gegriffen. Man gaehnt gelangweilt und greift zu den großen Werken bürgerlich-liberaler weisser Männer, panslawistischer Chauvinisten, misantropischer Grantler, melancholischer Anhänger der k.u.k.-Monarchie und adelig-konservativer Genies.
Diese Zeigeistfühlosophen kleiden ihre braune Rhetorik nur in viel vornehmere Worte und hauchen ein wenig Glitzer drauf. Im Kern ist es aber dasselbe Gewäsch, revolutionärer Hasstiraden, mit dem sie die Gesellschaften schon immer vergiftet haben.
Mir ist jedenfalls ein Machiavelli wesentlich lieber, als ein Richard David Precht.
Wenn man sich selber für die Größte und „Hellste“ hält und in einem zwangsfinanzierten Biotop lebt, in dem außer Parolen („Rassismus“, Neu-Rechts) plappern nichts gefragt ist, kann das schon mal passieren.
Deutschland … Funk, was ist aus Dir geworden.
Es ist ja nicht nur der „Büchermarkt“ im DLF runtergekommen. Auch Sendungen anderer Sparten sind nicht mehr anzuhören. So ganz aktuell: die Corona- Sendungen in den „Wissenschafts“- Sendungen. Sie sind ganz der Linie der Bundesregierung verpflichtet. Was da an journalistischem Müll produziert wird. Die Glaubwürdigkeit ist dahin. Und wenn man alles, was berichtet wird, in Zweifel ziehen muss, braucht man erst gar nicht einzuschalten.
Die Wissenschaftssendung am Nachmittag ist nicht mehr hörbar, dank Gender_Pause_Sprech.
Schlimmer noch ist die Strecke zuvor, ob „Deutschland heute“, „Campus und Karriere“, „Corso“ – alles gleichgeschalteter Brei.
Morgens schalte ich routinemäßig noch zu, so ab halb 7, aber meist dauert es kaum eine Stunde dann ist schon nächster Interviewmensch angekündigt, meist was „Grünes“, man weiß dann schon, was kommt.
Man staunt allenfalls noch, wenn man als Kind mal hörte von Sinn und Zweck eines gebührenfinanzierten, sonst unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunks, was da vielleicht mal Idee war und was daraus geworden ist…
Das wäre ja glatt mal was für einen Roman – aber ich fürchte: Selbst wenn begnadeter Literat derartiges ablieferte: Der DLF würde es nicht besprechen.
Spitze!
Literaturkritiker haben sich immer gerne dem Zeitgeist angepasst. Literaturkritiker wetterten gegen den undeutschen Geist übergaben die Werke den Flammen. Literaturkritiker waren es die fehlende sozialistischen Geist witterte. Die Bücher wurden verboten. Heute entblöden sich diese Dumpfbacken des DLF nicht, Literatur wieder unter ihren ideologischen Knute zu bringen und Schwachsinn zu verbreiten.
Kann man Katharina Döbler wirklich einen Vorwurf machen? Ist der Vorwurf nicht vielmehr an die vielen, oft männlichen Politkommissare in der deutschen Medienlandschaft zu richten, die kaum noch eine andere Perspektive zulassen, als die, die von Frau Döbler eingenommen wird?
Seit Jahren fällt doch dem deutschen Mainstream nichts anderes mehr ein, als die seit 1970 herangereifte Einheitsmeinung wiederzukäuen.
Weshalb läuft die Frau im mainstream mit, zumal man sich bis zum heutigen Tag dem Ganzen noch entziehen kann? Den vor uns Lebenden mit an den Haaren herbei gezogenen Vorwürfen „rückwirkend“ kommen – aber jetzt Mitläufer oder gar Wegbereiter sein – wie passt solches zueinander?
Gäbe es keine Döblers, wäre der Sumpf schnell ausgetrocknet!
”Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben. Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz. Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig.“
Und:
Der größte Schaden entsteht durch die schweigende Mehrheit, die nur überleben will, sich fügt und alles mitmacht. Sophie Scholl
Es wird ja nicht so sein, dass Döbler und all die anderen nicht wissen, was sie tun?
Weshalb läuft die Frau im Mainstream mit? Vielleicht weil sie sich irgendwie auch ihre Brötchen verdienen muss? Eine vom Mainstream abweichende Meinung hat doch im DLF keine Überlebenschance.