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Townhall der larmoyanten Zensoren

Darf man Jordan Peterson noch lesen?

29.11.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Literatur wird immer mehr zur Zumutung. Verlage und ihre Mitarbeiter geben sich der freien Meinungen ihrer Autoren entwöhnt. Früher wartete die Zensur die Veröffentlichung eines Buches ab, heute versucht man, Bücher zu verhindern, weil sie vom falschen Autor stammen. Der Fall Jordan Peterson.

Wie nennt man es, wenn ein Verlag sich von einem langjährigen Autor trennt? Die Augsburger Allgemeine hat dafür den Begriff der »politischen Entfremdung« gefunden. Daneben formulierte sie in der Titelzeile bündig: »Sarrazin + Tellkamp = Monika Maron?« So kann man sich eines Themas auch entledigen und sich einen schlichten Reim auf drei Namen machen. Geeint seien sie durch ihren Rechtspopulismus und die »typischen Standpunkte« von Islam- und Genderismuskritikern. Beim Verlag S. Fischer, der Monika Maron nach 40 Jahren vor die Tür setzte, rechtfertigte man sich da noch: Es gehe nicht um die Positionen der Autorin, sondern um ihre Partner.

Auch die Süddeutsche Zeitung ging nach außen hin von einer Art Kontaktschuld aus. Wäre Maron ihren Weg ganz allein gegangen, wäre also alles in Ordnung gewesen? Aber auch für die SZ war Maron »zu Recht umstritten«. Später mahnte ein weiterer Autor des Blattes gar eine »Erklärung« an, in der sich der Verlag Hoffmann und Campe zu seiner neugewonnenen Autorin bekennen und wohl erläutern sollte, was er an ihr findet. Dagegen legt die schwäbische Tageszeitung die tieferen Gründe für die Ausweisung aus dem S. Fischer-Allerheiligsten sehr freimütig offen: Es waren eben doch Marons Positionen gewesen, die störten.

Der Autor als Zumutung

In der anglo-amerikanischen Welt laufen die Dinge derzeit noch etwas anders. Von einer Konfrontation um den kanadischen Psychologen Jordan Peterson berichtet nun das Vice-Magazin. Wer lag sich da in den Haaren? Um es kurz zu machen: Jordan Petersons Verlag Penguin Random House Canada und dessen Angestellte. Der kanadische Verlag, der Teil eines deutschen Mutterkonzerns ist, hatte ein Townhall-Meeting veranstaltet, vermutlich um die Mitarbeiterbindung zu verbessern. Doch es kam anders heraus. Tränen flossen und wilde Anklagen füllten den Raum. Anklagen gegen den Autor Jordan Peterson, weniger gegen sein neues Buch (Beyond Order: 12 More Rules for Life). Denn das kannten wohl die wenigsten der Diskutanten.
Es spielte auch keine Rolle, denn das öffentliche Bild Petersons ist inzwischen weitgehend fixiert. Daran konnte auch Petersons jüngste Behandlung gegen eine Benzodiazepen-Abhängigkeit und sein gerade überwundenes Koma nichts ändern.

ZEIT ZUM LESEN
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Seit einigen Medienauftritten ist der Psychologie-Professor aus Toronto als Linkenschreck verschrien und muss folglich – als moderner Nazi-Ersatz – mit aller Macht ausgeblendet werden. Hierbei reicht es vollkommen aus, dass man lesen kann, dass Alt-right-Bewegte ihn gut finden. Mehr Faktenwissen über Petersons Positionen und darüber, wie er zu ihnen kommt, würde nur stören. Könnte man ihn auch ausschalten? Vermutlich nicht. Der populäre Autor fände sein Publikum.

Peterson rückt damit in die Reihe mehr oder weniger bekannter Autoren ein, deren Werke von Verlagsmitarbeitern als nicht zumutbar angesehen werden. Im Juni weigerten sich Mitarbeiter des Verlagshauses Hachette, an J. K. Rowlings neuem Kinderbuch The Ickabog zu arbeiten – und das allein, weil ihnen Rowlings differenzierte Ansichten zur Transsexualität nicht gefielen. Schon zuvor hatten die Hachette-Mitarbeiter gegen die Veröffentlichung von Woody Allens Memoiren Apropos of Nothing rebelliert – wegen einer jahrzehntealten, unbewiesenen Anschuldigung. Im Sommer waren dann reihenweise Köpfe in US-Redaktionen gerollt, häufig weil die Mitarbeiter Front gegen einen Verantwortlichen und seine in ihren Augen unerfreuliche Entscheidungen machten. Darunter war der Meinungschef der New York Times, der die Unverfrorenheit besessen hatte, die Meinung eines republikanischen Senators abzudrucken. Laut CNN führte Tom Cottons Artikel damals zu »aussagekräftigen Konversationen über systemische Rassenvorurteile und Diversität im Newsroom« des Blattes. Meinungschef James Bennet musste gehen.

Die Angst der Mitarbeiter vor dem Bestseller

Nun war es also eine Townhall-Diskussion von Penguin Random House Canada, in der sich zahlreiche Mitarbeiter zum Teil unter Tränen von Jordan Peterson distanzierten. Auch in diesem Fall reicht der Name des Autors aus, um bei einer bestimmten Klientel Abscheu und Erregung hervorzurufen. Er gilt als transphob, allein weil er die Verwendung der von seiner Universitätsleitung vorgeschriebenen, künstlichen Personalpronomina verweigerte. Außerdem ist er angeblich ein Vertreter der weißen Privilegiertheit, weil er deren Existenz verneint.

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Früher nannte man es Zersetzung
Wo schon der, der schweigt, schuldig ist, welches Verdikt muss jene treffen, die eine solche für viele unfassbare Ansicht äußern? Und so stolpert die Anti-Peterson-Bewegung von einem Stein des Anstoßes zum nächsten Missverständnis. Ein Mitarbeiter beklagte sich, dass sein Vater durch Peterson »radikalisiert« worden sei, ein anderer sprach von einem nicht-binären Freund (also dem eigenen Gefühl nach weder Mann noch Frau, oder auch beides), der sich durch das Erscheinen des neuen Buchs »negativ beeinflusst« sieht. Wie kann es aber sein, dass ein nicht erschienenes Buch solche Wellen schlägt? In früheren Zeiten warteten Zensur und Inquisition auf das Erscheinen, um es dann durch die Indizierung noch interessanter zu machen. Die modernen Zensoren haben mehr vor, sie wollen Autoren ganz zum Schweigen bringen, nicht wegen ihrer Worte, sondern wegen der Werte, die dahinter stehen.

Jordan Peterson wurde international bekannt durch sein Buch 12 Rules for Life. Daneben war er mit Online-Videos präsent und hielt Vorträge vor tausenden Zuhörern in aller Welt. Douglas Murray hat richtigerweise daran erinnert, dass Bücher wie die von Peterson eigentlich Segnungen und Rettungsringe für Verlagshäuser sind. Denn nur ihr millionenfacher Verkauf ernährt Mitarbeiter und Autoren. Umso widersinniger ist es also, wenn die Mitarbeiter des deutsch-kanadischen Verlags sich vor dem Erfolg ihres Autoren fürchten und bittere Tränen über seine privaten Ansichten vergießen.

Tränen, Klagen, eingebildete Leiden

Überhaupt, diese Tränen, diese ständigen Wehklagen über eingebildete Leiden, diese Selbstviktimisierung der tatsächlich oder informell Herrschenden, all das ist in der Anglosphäre schon fast zu einer neuen Normalität geworden. Und es beweist schon großes Zartgefühl, wenn der von dieser Townhall-Meute indirekt verfolgte Peterson zur Schonung seiner Verfolger mahnt.

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Davor hatte allerdings auch Petersons Tochter Mikhaila dazu aufgerufen, die »weinenden Erwachsenen« zu identifizieren und sie zu feuern, was langfristig auch dem Verlagsgewinn zugute käme. Die konservative Kommentatorin Candace Owens (ihrerseits schwarzer Hautfarbe) forderte dasselbe. In der Konfrontation zwischen Verlagsleitung und Mitarbeitern sieht Owens eine Abkürzung zur Arbeitslosigkeit.

TELLKAMP UND BERNIG FüR MARON
„Verwahrlosung in der Berichterstattung“
Petersons Verlag hat bis jetzt vor allem ausgleichend reagiert. Ein Statement liest sich so: »Gestern haben wir bekanntgegeben, dass wir Jordan Petersons neues Buch Beyond Order im kommenden März veröffentlichen werden. Unmittelbar nach dieser Ankündigung haben wir ein Diskussionsforum veranstaltet und so unseren Angestellten einen Ort gegeben, an dem sie ihre Ansichten äußern und auf unsere Entscheidung reagieren konnten.« Sogar den »anonymen Feedback-Channel« der Mitarbeiter unterstütze man. Aber man bekenne sich zugleich dazu, »eine Vielfalt von Stimmen und Standpunkten« veröffentlichen zu wollen. Genau das sehen aber die betreffenden Mitarbeiter als Problem. Im Sommer habe sich der Verlag ausgiebig mit »Black Lives Matter« verbündet und allerhand »Anti-Rassistisches« veranstaltet. Die Veröffentlichung von Petersons Buch laufe dem zuwider und zeige, dass die vorangegangenen Bemühungen nur Lippenbekenntnisse waren. PR-Pirouetten, öffentlichkeitswirksame Posen als Eigenwerbung. Tatsächlich kann man diesen Eindruck gewinnen.

2018 sollte Thilo Sarrazins Buch Feindliche Übernahme. Wie der Islam den Fortschritt behindert und die Gesellschaft bedroht nicht mehr in der Deutschen Verlagsanstalt erscheinen. Auch hinter der DVA steckt der Mutterkonzern Penguin Random House. Der hat seinen Hauptsitz zwar in New York, gehört aber zur Gänze dem deutschen Medienkonzern Bertelsmann. Der Superkonzern ist aus einer Fusion mit dem britischen Penguin Books hervorgegangen und verlegt heute ein Viertel der weltweiten Buchproduktion. Aber in der Tat: Es gab noch genügend andere Verlage, die Sarrazins Bücher noch gerne verlegen wollten und dies auch heute noch tun.

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38 Kommentare

  1. Aufklärung tut not!

    Waren das noch Zeiten ….

  2. Jordan Peterson ist ein äußerst nachdenklicher, kluger, gebildeter, feinfühliger, wortgewandter, lebens- und leidenserfahrener und rücksichtsvoller Mensch. Von seinen Gegnern wird man dies – zumindest in der Summe dieser vielen Eigenschaften – nicht sagen können.

  3. (1.) „Kontaktschuld“ für Personen, die sich nicht an Kontaktverbote linker Hetzer halten, ist ein reichlich unglückliches Wort, weil es tatsächlich ein vorwerfbares Verhalten impliziert. Niemand muss sich dafür rechtfertigen, wenn mit anderen zusammentrifft oder diskutiert. Daher sollte man es auch sprachlich nicht in die Nähe von Schuld rücken – selbst, wenn man es ironisch meint, denn diese Leute begreifen das nicht. (2.) Tatsächlich handelt es sich um eine Form der Grundrechtsleugnung, weil dahinter ja immer die Behauptung steht: „Ihr könnt mit jedem reden und alles vertreten – aber es hat (speziell für euch) Konsequenzen.“ So sieht keine liberale Gesellschaft aus; die Akzeptanz der Grundrechte bedeuten eben genau das nicht: Niemand wird für seine politischen Auffassungen verfolgt, nicht im Beruf, nicht im Privaten. Es zählt die Überzeugungskraft der Argumente. Einem anderen – wie im Beispiel Peterson – vorzuhalten, er würde andere Bürger überzeugen, ist vor diesem Hintergrund ein Witz. Das Verhalten der Linken ist schlicht Terror, denn es beabsichtigt, den anderen zu schädigen, weil er eine andere politische Haltung hat. Das ist eine Form der politischen Verfolgung, Bestrafung und es wird Zeit, dass wir das auch so klar formulieren und diejenigen, die das auch noch bewerben und rechtfertigen, zur Verantwortung ziehen. Ihr Handeln steht tatsächlich nicht unter dem Schutz der freien Gesellschaft, denn sie wollen diese gerade (für andere) abschaffen. (3.) Es stellt übrigens auch keine Gleichbehandlung dar, sondern die Privilegierung einer politischen Gruppe, die sie jedoch nicht verdient hat. Es zeigt sich darin einmal mehr, dass Linke ihre eigenen, meist pathetisch vorgetragenen Ansprüchen gar nicht gerecht werden (können).

  4. In Berlin und an einigen anderen Orten ist das längst Wirklichkeit.

  5. „Schon zuvor hatten die Hachette-Mitarbeiter gegen die Veröffentlichung von Woody Allens Memoiren Apropos of Nothing rebelliert – wegen einer jahrzehntealten, unbewiesenen Anschuldigung.“
    Wie auch, es dürfte für Missbrauchsopfer schwer bis unmöglich sein, irgendwas aus ihrer Kindheit zu beweisen. Weder den Kinski-Töchtern, noch Thorsten Legat ist das gelungen. 

    • In dubio pro reo! – Der Grundsatz gilt trotzdem. Auch wenn’s wehtut.

  6. Logisch….passt ins Bild. Unliebsame Menschen bekommen keine Veranstaltungsräume, kein Podium für Vorträge, keine Verlage, werden in den sozialen Medien zensiert und wenn möglich die Äußerungen unter Strafe gestellt. Tja….ist irgendwie wie in China….und den Vorschlag mit den Arbeitslagern oder gleich die unliebsamen Leute zu erschießen, gab es ja auch schon von einer Partei die im Bundestag sitzt und einen Ministerpräsidenten stellt.

    • Machen wir uns nichts vor, es ist die dt. Mentalität, alles auf die Spitze zu treiben. Man ist stolz auf Erfindungen, die allerdings längst von anderen ausgenutzt werden, man ist stolz auf die Tüftler, man ist stolz auf die Literatur, allerdings nur auf die längst gestorbenen, die jedoch nun auch von den Bildungslosen verunglimpft werden. Auf der anderen Seite bringt diese Mentalität auch Böses hervor, und wie man sieht, heuer auch das Negative des Selbsthasses und der erneuten Denunziation …!

  7. manchmal stelle ich mir die Frage, ob ein ablehnen eines Buches (was glücklicherweise immer noch zu einer Veröffendlichung bei einem anderen Verlag führt) oder die stillschweigend-unterschwellige Zensur durch das VERÄNDERN bereits verlegter Bücher (gerne in der digital Fassung, da geht es mit einem einfachen update im Hintergrund) der schlimmere Auswuchs unserer woken Gesellschaft ist.
    Ich bin jedenfalls froh, noch im Besitz echter, analoger und damit zumindest im originalprint unveränderter Bücher zu sein.
    Veränderungen können nach vorne bringen, aber auch in Sackgassen führen..

  8. Was hat John Cleese nochmal getwittert?
    „Wenn man seine eigenen Emotionen nicht kontrollieren kann, muss man das Verhalten anderer Menschen kontrollieren. Deshalb dürfen die anhänglichsten, überempfindlichsten und leicht zuverärgersten Menschen nicht unseren Standard setzen.“
    Passt doch hier auch wie die Faust aufs Auge.

  9. Mir kommen wirklich die Tränen! Die Weinerlichkeit dieser „Gutmenschen“ und ihre bigotten Moralvorstellung rühren mich im Innersten. Wie gut, dass ich mit dieser Kaste nichts zu tun habe!

    • Lieber Hieronymus,
      Sie haben bereits mit ihr zu tun.

  10. Ich habe JP oft selbst erlebt: eloquent, thoughtful, compassionate, radikal and completely FOCUSED in seinem Denken.

    Wenn ich eine eigene Universitaet haette, wuerde ich ihn sofort auf einen Lehrstuhl fuer Critical Clinical Psychology & Social Psychology berufen lassen.

    Fast ein ruhender Fels in tosender Brandung. Fast. Denn kaum jmd wurde weltweit vom linken Schlecht-Menschen Mob mehr angefeindet als JP.

    Wie sehr er ruhig und rational „Argumente“ linker Feminist-enden-innen“ mikroscopisch zerlegt, sieht man im folgenden langen Interview JP-Helen Lewis im 2018.
    Punkt fuer Punkt, trommelt die Tante ihre Behauptungen runter, und JP pulverisiert jede einzelne.
    Bitte schauen.
    Und: Bis data fast 140 Tausend Comments und 362 K Likes……das spricht Baende.

    Aus vielen anderen Foren und Berichten weiss man, dass Zehntausende von weissen, roten, schwarzen, braunen, gruenen, gelben…..(etc) Maenner und auch Frauen uber ihn sagen, dass er fuer sie ein „Light-house“ (ist fast pathetic) ist, den ihr eigener Vater gab ihnen keine positiven Werte des Mannseins mit, und die Schulen lehrten sie, dass ein Mann zu sein praktisch gleich schuldhaft ist, wie jeder Deutsche, der ewig, bis mind. ins Jahr 3030, schuldhaft geboren ist.

    <https://www.youtube.com/watch?v=yZYQpge1W5s&t=291s&ab_channel=BritishG

  11. „Please, everybody, just leave the @PenguinRandomCA employees alone“
    Nichts wird besser, wenn Peterson sich vor jene stellt, die ihn als Aussätzigen vertreiben wollen. Auch ich lese gerne seine Kolumne, die er in Deutschland bei der Achse hat, aber hinter jedem seiner fein ausziselierten Beiträge steht die Weigerung der Liberalkonservativen, den Kulturkampf der Linksliberalen tasächlich anzunehmen und zurückzuschlagen.
    Mit Anstand oder Stil hat das nichts zu tun. Selbstviktimisieung? Nicht nur links der Mitte! Wer in gönnerhaftem Stil sich vor jene stellt, die ihm selbst ins Gesicht schlagen, darf sich nicht darüber beklagen, dass sie nicht damit aufhören. Und wenn er vermeint, das vermeintlich bessere Beispiel mit seiner toleranten Milde abzugeben, so sollte er doch, gerade als spätes Altersmitglied der Kohorte der 68er, wissen, das Antiautorität noch nie Dinge zum besseren gewendet hat. Fleißpunkte für Toleranz hat links noch nie erteilt. Peterson ist nicht zu helfen. Sollen die Social Warriors ihn bei Random House doch rauswerfen. Hätte er wirklich Stil, würde er diesem Verlagshaus kündigen. Fox, Breitbart, Epoch Times oder Breitbart sorgten schon dafür, dass seine Leser davon erfahren. Aber leider möchte er vermutlich gar nicht, dass das seine Freunde sind, sondern jemand CNN und die NYT wieder heile macht und die Verlage und Hochschulen gleich mit. So, wie er das als junger Student noch kannte.
    Indes: Nur Aschenbrödel hatte drei Nüsse der magischen Eule.

    • Ich kann dem nur zustimmen und erwähne dies schon länger. Wer denkt, „es kommen wieder bessere Zeiten“, der hat sich längst der Verleugnung ergeben.

      Sarrazin hat es eigentlich auf den Punkt gebracht, sinngemäß bedrohen sogenannte Linksliberale und Islamisten die hart umkämpfte westliche Demokratie und Freiheit. Wieder einmal merkt der Großteil der westlichen Welt nicht, das wir Gefahr laufen in einem neuen Linksfaschismus abzudriften. Anstatt das Liberale und Konservative sich dem „Kampf“ stellen, hält man die andere Wange hin… was dann freilich im Loop übergeht. Übrigens genauso wie die Mehrheit der westlichen Bevölkerung. Was ist neu? Der Selbsthass, die Selbstgeißelung! Wahrscheinlich Deutschlands neuer Exportschlager schlechthin.

  12. Bertelsmann Verlag. Mehr muss man nicht wissen! Je größer, und damit gefährlich für die „Strippenzieher“, der Wahrheitsgehalt eines Inhaltes, umso brachialer die Unterdrückung. Bücherverbrennung 2020, allerdings ohne CO2 Belastung…Für mich bedeutet dies, alles „nicht hilfreich“ angepriesene unbedingt zu lesen.
    Zum 1. Advent noch etwas Verschwörung gefällig? Die gleiche Software, die derzeit bei den US-Wahlen benutzt wurde, kam auch bei der kanadischen Wahl zum Einsatz. Trudeau’s Sieg kann unmöglich mit seinen „Fähigkeiten“ erklärt werden. Ebenso wenig wie Biden’s………

  13. Wir haben ein Unterschichtenproblem, überall. Erst die zeitgeistige Unternehmenskultur schafft die Möglichkeit, dass sich solche Jammerlappen zu Wort melden. Früher hätten alle gelacht oder peinlich berührt nach unten geguckt, wenn in solch einer Runde eine*?* zu heulen anfangen hätte. Heute gilt das als unempathisch und irgendeine Phobie ist auch gleich zur Stelle. Jede/r Trottel*?* kann sich heute zu Wort melden, egal wie inkompetent, geistig suboptimal ausgestattet und ungebildet er*?* ist. Das ist totale Demokratie, durch ihre Verwirklichung ad absurdum geführt. Die Phobie, die wirklich weit verbreitet ist, ist die Wirklichkeitsphobie.

    • Sehr gut beobachtet. Wie schrieb schon Nietzsche in „Also sprach Zarathustra“:
      „Daß jeder lesen lernen darf verdirbt auf Dauer nicht nur das Schreiben, sondern das Denken selbst.“
      Ach hätten diese von Ihnen als „Jammerlappen“ bezeichneten Lebensversager doch bloß nie Lesen und Schreiben gelernt, sie stünden heute glücklich im Schweinestall beim Ausmisten.

  14. So ist das, wenn Konzerne und Politik Hand in Hand gehen, hatten wir schonmal in den Zwanziger Jahren, da nannte man das Faschismus. Immer mehr Zensur, jetzt ein Milliarde gegen Rechts, V-Männer in der AfD, Kritiker der Coronapolitik in psychiatrische Anstalten oder gleich in Lager einweisen, wenn sie krank werden, kein Krankenhausbett zur Verfügung stellen. Wer glaubt, das sei Stoff eines Romanes, der irrt, das ist Deutschland unter seiner Staatsratsvorsitzenden im Jahr 2020. Die, die da mitmachen, scheinen zu glauben, dass das Krokodil sie am Ende verschonen wird, das wird nicht so sein.

  15. Wir „schlittern“ nicht zurück, wie „Ananda“ unten schreibt, wir sind schon zurückgefallen in das dunkle Zeitalter der Inquisition. Wir erleben schon die Hetze, die Aufmärsche, die „Bücher-raus-Forderungen“, die Trennung von Autoren, von Kunden, die Nichtbereitstellung eines Saales für Vorträge, die Verunmöglichung von Vorträgen und Vorlesungen an Unis, die Hinauswurfforderungen von „Studenten“, Professoren betreffend. Es gibt die Ausgrenzung, die Diffamierung, die konsequente Verteufelung und den Alltag erschwerende, gar verunmöglichende Eingriffe in das Leben. Die Frage ist nur: Wann kommen die Bücherverbrennungen, verbreitete Attentate auf Autos, Häuser, wann die Inhaftierungen, wie sie die Linken und Grünen längst fordern – Psychiatrie, wann kommen dann die Deportationen, was kommt dann als nächste Stufen?
    Sage keiner, er hätte es nicht gewusst, nicht sehen können. Deutsche sind 150%ig! Das Drehbuch folgt einer Logik, der Prozess ist umfassend und sehr umfangreich, er läuft, wenn auch langsam!

  16. Man sehe sich das legendäre „Interview“ mit Cathy Newman auf youtube an. „so you are saying“…
    Die „Journalistin“ hat sich um Kopf und Kragen geredet.
    Es ist offensichtlich, daß Peterson seinen „Gegnern“ intellektuell haushoch überlegen ist. Was jedoch noch erstaunlicher ist, ist, daß er selbst offenkundigen Geisteszwergen mit unfaßbarer Geduld zuhört.
    Seine Ansichten über Religion sind mir allerdings ein Rätsel.

  17. Leider tickt die Kulturbranche links und zunehmend grün. Es wird noch einige Jahre dauern, bis die linken Potemkinschen Dörfer wieder einmal in sich zusammenfallen werden.

  18. Die westlichen Gesellschaften verkommen immer mehr zu einen wahrhaftigen Irrenhaus.Auch im vorliegenden Fall reicht der Irrsinn bis in die Verlagsleitung. Die einzig angemessene Reaktion wäre gewesen, diese in Wahrheit gnadenlosen Heulsusen umgehend zu feuern. Unfassbar, das da jemand ein Buch verbieten will, weil ihn der nicht-genehme Inhalt angeblich zu Tränen rührt. Interessanterweise bekämpfen diese Tugend-Taliban vorzugsweise Erfolgsautoren wie Peterson und Rowlings, oder Tellkamp und Maron. Sollten sich doch Verlage finden, die eine aufrechte Haltung mit der Aussicht auf gute Umsätze verbinden. Die politisch korrekten Verlage können sich ja dann um den linken Schrott kümmern, den kaum einer kaufen will. Und die Taliban müssten sich evtl. zum ersten Mal im Leben nach einer anständigen Arbeit umsehen.

  19. Wie kann es aber sein, dass ein nicht erschienenes Buch solche Wellen schlägt? „

    Weil; mit Volldampf in die Inquisition der Moderne, also das neue linkslastige, demokratiefeindliche „New Age“.

  20. Überhaupt, diese Tränen, diese ständigen Wehklagen über eingebildete Leiden, diese Selbstviktimisierung der tatsächlich oder informell Herrschenden, all das ist in der Anglosphäre schon fast zu einer neuen Normalität geworden.

    Sprach’s und klagte mit sich selbst Viktimisierenden. So wenig ich Zensur und Selbstviktimiesierung mag, so sehr denke ich, dass ein Verlag sein Programm unabhängig von der öffentlichen Meinung selbst bestimmen darf. D.h., wenn es mir nicht schmeckt, dass ein Verlag bestimmte Bücher oder Autoren nicht mehr drucken will, lese ich halt woanders. Wenn ich aber bestimmen will, dass der Verlag gefälligst nicht „zensieren“ solle – was doch aber wohl eine ökonomische Entscheidung ist -, gehe ich halt in ein diktatorisches Land und fühle mich da wohl.
    Das gleiche mit Internetkommentaren. Wenn die Redaktion zur Zensurbehörde für nicht-beleidigende Kommentare wird, gestehe ich Ihnen dieses Recht zu. Was ich davon halte, liebe TE-Redaktion, steht auf einem anderen Blatt.

    • Diktatur, wenn keine Zensur. Verstehe ! Und die, die nicht auf Zensur stehen können ja das Land verlassen wenn ihnen die Zensur nicht passt.

  21. Vielen Dank, lieber Mainstream, dass ich durch eure Dämonisierungskampagnen mich eingehender mit u.a. Sarrazin, Pegida und AfD beschäftigt habe und zur Erkenntnis gekommen bin, dass die im Gegensatz zum Rest die Zeichen der Zeit richtig deuten. Des weiteren wurde mir dabei eure blanke Verlogenheit und Skrupellosigkeit bewusst.

  22. Ich habe Sarrazin gelesen und fand es überaus schlüssig.

  23. Es wäre langsam verdammt nochmal Zeit, dass die Konservativen u. Vernüftigen Ihre eigenen Netzwerke & Medien etablieren und sich von diesen unsäglichen Social-Warrior-Beeinflussungskram verabschieden. Diese Ideologen, die all das bisher biased verwenden, haben einen Dreck getan, um das selbst aufzubauen. Die nutzen nur das, was andre Leute für die aufgebaut haben u. stellen nun genau diese Leute an den Pranger. Es wird Zeit, die Dinge wieder gerade zu rücken!

    • Die Linken haben leider einen Jahrzehntelangen Vorsprung, das wird schwierig

  24. Herr Nikolaidis,
    wir sollten uns nichts vormachen: das, was Sie beschreiben, ist eine Art moderner Bücherverbrennung. Wenn erst die verhassten Verfasser der „gefährlichen“ Literatur neutralisiert sind, wird die nächste Eskalationsstufe folgen, nämlich die Verfolgung der Leser derartiger Machwerke. Es ist beängstigend !

  25. Da fühlen sich einige wegen harmloser Bücher, die sie nicht lesen müssen und meistens auch gar nicht gelesen haben, zu tiefst gekränkt, benachteiligt und brechen in Tränen aus. Und wer hat Mitleid mit mir, der die zunehmend um sich greifende Dummheit der regierenden Politiker und Klimaparanoiker, Bevormundung von Eßgewohnheiten bis hin zur aufgezwungenen Sprachverhunzung, Willkür von Politik und Justiz und einiges mehr ertragen?

  26. Einzelpersonen können psychotherapeutisch behandelt werden. Ein größeres Problem sind derzeit aber psychopathische Gruppen:
    Angst, Paranoia, Hass, Widersprüche, auf fatale Weise mit Aktivitätsdrang verbunden, bestimmen zunehmend die Gruppe der sogenannten Progressiven.
    Ich versuche immer wieder nicht nur die Symptome, sondern die zugrunde liegende Kausalität zu verstehen. Ich denke, es hat viel mit dem Scheitern des materialistisch-sozialistischen Projekts im Jahre 1989 zu tun. Wenn man innerlich getrieben wird die Welt zu verbessern, aber nicht mehr weiß wie, schafft man sich pathologische Ersatzhandlungen.
    Außerdem kann es eine Gesetzmäßigkeit in der ethischen Entwicklung von Zivilisationen geben. Wenn diese schon sehr hoch entwickelt sind, kommt man in einen Grenznutzen-Bereich, und spürt, dass es unmöglich ist Perfektion und quasi Sündlosigkeit zu erreichen. Man konnte zwar 90% des Rassismus und Sexismus beseitigen, aber an den letzten Prozent scheitert man. Das kann man nicht ertragen und reagiert auch pathologisch bis suzidal.

  27. Kein schönes Thema, diese Kontaktschulddebatte. Danke, dass Sie sie zusammenfassen, Matthias Nikolaisdis. Die Schwäbische Tageszeitung, die Sie erwähnen, heißt fast so wie Sie sagen – nämlich Schwäbische Zeitung.

    • „Schwäbische Zeitung“ – im Volksmund auch „SchwäZ“ genannt.
      Ein Hofblättle ersten Ranges, seit jeher. Haben noch nie ein kritisches Wort über Merkel verloren. Das kommt daher, weil der ganze Laden ja auf den Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Zeil zurückgeht. Die sind das Buckeln und Kriechen einfach gewöhnt: Man kriegt zwar den Journalisten aus der SchwäZ raus, aber nicht den Untertanen aus dem SchwäZ-Journalisten.

      Habe das Abo schon vor etlichen Jahren gekündigt und kaufe mir das Blatt auch nie am Kiosk. Wär schade um´s Geld.

  28. Wir schlittern in ein dunkles Zeitalter der Inquisition um das Bauchgefühl der Dummen und Verbohrten zu bedienen.
    Jordan Peterson ist ein freundlicher Lehrer der Menschheit. Habe sehr viele seiner Videos gesehen.

    • Ich auch. Ich mag seinen verwirrten, mäandernden Stil.

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