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Zum Tode des Diego Armando Maradona

Der gescheiterte Weltstar

26.11.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Er war einer der größten Fußballer aller Zeiten - und zerstörte in der zweiten Hälfte seines Lebens den eigenen Ruhm.

„Oh mama mama mama, Sai perchè mi batte il Corazon, Ho visto Maradona, Ho visto Maradona, Oh mama inamorato sono…“ Ach, was habe ich als kleiner Bub gemeinsam mit meinen Freunden auf den Sandplätzen dieses Lied über diesen kleinen Weltstar aus Argentinien gesungen. Diego Armando Maradona kam mir über die Lippen wie Haribo Goldbärchen oder Raider, das später dann ja Twix hieß.

Maradona war eine Legende, ein Vorbild und zahlreiche Rücken in meiner Straße zierten den Namen dieses kleinen Dribbelkünstlers aus Lanus, einer kleinen Stadt in der Nähe von Buenos Aires. 91-mal lief er für die Nationalmannschaft auf, war mit der Hand Gottes 1986 zum Weltmeister geworden, ärgerte Guido Buchwald beim WM-Finale in Rom 1990, machte den SSC Neapel zum Meister und brachte die Fußballwelt des öfteren zum Zungeschnalzen. Das war alles noch vor der WM 1994 in den USA, als dem kleinen Herrn der Schöpfung Doping nachgewiesen wurde. Schon Jahre zuvor war er durch Eskapaden aufgefallen, langweilte also nie. Doch mit den Vorkommnissen in den Vereinigten Staaten schwand mein Interesse an Diego Armando Maradona. Man schrieb ihn in die Geschichtsbücher gleich neben Pelè, Beckenbauer, Eusebio oder Fritz Walter, aber eigentlich gehörte er nie dorthin.

Am Mittwochabend, vor dem Champions League Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen Donetsk, gab es eine Schweigeminute für einen verstorbenen Weltstar mit dem Namen Diego Armando Maradona und ich erblickte auf der LED-Tafel einen Mann, der für mich eigentlich nur ein Mensch war, der an seinem Ruhm gescheitert war. Ein kleiner Junge, der die Jahre nach seiner aktiven Karriere nur genutzt hat, sich selbst zu zerstören, sein Geschichte, die er schrieb, zu löschen. Meine Kindheit hat er geprägt, mein Leben als erwachsener Mann mit Respekt und Anstand nicht. Drogen, Doping, Alkohol und Lügen haben ein Denkmal zerstört, haben einen Namen gelöscht. Diego Maradonas Kindheit wird mir in Erinnerung bleiben. Seine Kindheit als Weltstar, der die ganze Welt in Ekstase versetzte und den Fußball revolutionierte. Als Mann hat er eigentlich seit fast 30 Jahren daran gearbeitet, seine Kindheit zu zerstören. Trotzdem: Ho vista Maradona, ho vista Maradona…ero innamorato!

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28 Kommentare

  1. Maradona
    ein genialer Fussballer – und eine tragische Gestalt.

    Finde den Artikel zu negativ.

    Generell denke ich das grad so STars die aus ärmsten Verhältnissen kommen
    und plötzlich weltberühmt werden und wahnsinnig viel Geld verdienen,
    unbedingt eine- ich sag mal pädagogische Betreuung- benötigen.

    RIP – Diego Maradona

  2. Maradona hat niemandem anderen, sondern nur sich selbst später Böses getan. Die Dauerwirkung harter Drogen – einmal unbedacht genommen – sollte nie unterschätzt werden, sondern zu Mitleid und Lernen anregen. Der Artikel ist nicht grundfalsch, aber auch nicht sehr gerecht. Genies – und das war er auf seinem Gebiet zweifellos – können nicht zur Vorbildwirkung verpflichtet werden. Maradona hat mir mit seinen Toren viel Freude gemacht. Herr Bierhoff dagegen ist Karriere- und Eloquenzbeispiel. Was bleibt von ihm in der Erinnerung haften? Ein Trudel-Kopfballtor beim Gerangel mit dem Torhüter.

  3. Sie müssen nicht das Andenken dieses kleinen Mannes so beschmutzen,das hat er nicht verdient.
    Ja,der Diego hatte auch Fehler,aber hat die nicht ein jeder von uns,der eine mehr,der andere weniger?.
    Ja,und er hatte auch Probleme damit nicht mehr geliebt zu werden,aber ist das nicht menschlich?.
    Für mich bleibt der Sportler Diego im Gedächtnis,den Mensch Diego kann Ich nicht verurteilen,jeder ist fehlbar!.

  4. Ein kleiner Mann,der auf dem Platz einer der größten war!!.
    Ich habe ihn immer gern spielen sehen,ebenso wie unseren Gerd Müller,beide sind nun leider abgetreten,hoffen wir,das sie sich wo immer auch treffen und über alte Zeiten plaudern.
    Ich habe diesen kleinen Mann gemocht,mit all seinen Macken und Fehlern,er war eben ein Mensch,und keine Maschine.
    Die Fußballwelt ist wieder ein Stück ärmer geworden,das Andenken aber bleibt.

  5. Zumindest seine Gene hat Maradona vervielfältigt, wie ein Wikipedia-Eintrag lehrt. Sonderlich gentleman-like scheint er mit seinen Frauen wohl nicht umgegangen zu sein:
    „Maradona heiratete seine langjährige Freundin Claudia Villafañe am 7. November 1989 in Buenos Aires. Aus dieser Verbindung stammen zwei Töchter: Dalma Nerea (* 1987) und Giannina Dinorah (* 1989). Die Ehe wurde 2004 geschieden. Seine Tochter Giannina war mit dem argentinischen Fußballer Sergio Agüero liiert.[7]
    Zu seiner Zeit in Neapel unterhielt Maradona eine Beziehung zu Cristiana Sinagra, aus welcher der Sohn Diego Armando jr. (* 1986) hervorging, der in der italienischen Strandfußball-Nationalmannschaft spielte. 1993 wurde er von einem italienischen Gericht zu Unterhaltszahlungen verpflichtet, nachdem er sich geweigert hatte, eine DNA-Probe abzugeben. Erst im August 2016 bekannte er sich zur Vaterschaft.[8] Darüber hinaus zeugte Maradona eine Tochter (* 1996) mit Valeria Sabalaín und einen weiteren Sohn (* 2013) mit Verónica Ojeda. Im März 2019 bekannte sich Maradona zur Vaterschaft von drei weiteren Kindern aus der Zeit seiner Kuraufenthalte in Kuba zu Beginn der 2000er Jahre.[9]“

  6. Danke Diego

    ‚Was auch immer du mit deinem Leben gemacht hast, Diego, wichtig ist, was du für unsere Leben getan hast.‘

    Diese Worte, was für bedeutsame Worte. Glücksgefühle, Freude, Aufregung und Liebe zum Sport und zu diesem besondern Menschen. Sie sind unglaublich groß und bedeutsam und wenn jeder von uns ein kleinen Teil nur für eine Person im Leben erweckt, ist das groß und Maradona tat dies für Millionen für Menschen.
    Ihr Nachruf ist kein Nachruf sondern nur ein kalter und unüberlegter Text.
    Aber so ist das, wenn jemand in unserer achso perfekten Welt nicht perfekt ist dann schämen wir uns für ihn oder wollen auch nicht sein Freund sein. Aber gerade das macht uns so besonders das wir unsere schwächen haben und wir gerade deshalb zu dieser Person stehen oder hinter ihr und ihm zeigen das wir da sind.
    Diego Armando Maradona ist der kleine Große Junge das das konnte was keiner konnte, alleine Weltmeister zu werden und alleine mit Neapel dem Verein aus dem Süden den großen Norden zu schlagen und dabei ein Held und Hoffnungsträger für Millionen zu werden das die Schlacht und das Unmögliche scheinende doch möglich ist.
    Maradona ist klein geboren aber GROSS gegangen.

    Danke D10S

  7. So ganz gescheitert ist er nicht wirklich. Er hat es immerhin zu mehr Beliebtheit gebracht als Angela, Heiko, Annalena und Robert zusammen. In diesem Sinne wünsche ich, das er in Frieden ruhen möge.

  8. Herr Kuszka, das sehe ich, mit Verlaub, vollkommen anders als Sie. Er war einfach ein genialer Fußballer. Unvergessen seine beiden Tore in Mexico 96 gegen England und seine Tränen nach dem WM Finale in Italien. Es wird jetzt im Himmel gedribbelt, wie noch nie.
    OK, sein Lebenswandel war extrem. Aber es war sein Lebenswandel. Er war nie stromlinienförmig, wie so mancher Balltreter (Fußballer wäre zu viel gesagt) z.B. hier bei uns. Er hat mich mit seiner Art, Fußball zu zelebrieren mitgerissen. Er mag auf die falschen Leute in seiner Neapel Zeit gehört haben, er ist gefallen, hat sich aber immer wieder aufgerappelt und sein Ding durchgezogen.
    Ein kleiner Großer Fußballer (für Argentinien bestimmt der Größte) hat den Rasen verlassen und seine Fußballschuhe für immer an den Nagel gehängt.
    Ich erinnere mich gerne an ihn. Ruhe in Frieden, Diego.

  9. Maradona kann nicht in einem Atemzug mit Beckenbauer, Netzer oder gar Pele genannt werden. Seine Verehrung hat er wohl daher, da er sich vieles erkämpfen musste! Auf ESPN und FOX Sports (spanisch) laufen da gerade Sendungen und da macht er sich wieder mit seinen Aussagen aus Interviews sympathisch. Er steht zu seinen Verfehlungen und irgendwie bereute er sie auch. Nur sagte er auch, dass er ein schönes Leben hatte und dankbar für alles ist. Sehr stark war auch eine Aussage in einem Interview im TV, da wurde er gefragt, ob er Angst hat – ich glaube es ging um seine Lebenssituation. Er antwortete so in dem Sinne: „Angst hat jemand der morgens um 4 Uhr aufsteht und zur Arbeit gehen muss und am Monatsende noch nicht einmal 100 Dollar verdient hat! Ich brauche keine Angst zu haben!“ Er war manchmal ein Chaot, aber irgendwie hat er nie den Kontakt nach unten verloren. Daher diese starken Treuebekundungen in Argentinien und auch Neapel! Vielleicht war er auch nur unehrlich mit dem Handspiel in Mexico?

  10. Mit dem Hand-Tor hat sich Maradona aus meinem Blickfeld geschossen. Für diese Unanständigkeit und das Fehlen von Scham hatte ich nur noch Verachtung übrig. Es ist die gleiche Art von Verachtung wie z.B. für Käßmann.

  11. Zerstörte Maradona wirklich seinen Ruhm? Oder hat er einfach nur das Leben so gelebt wie er es wollte? Warum hätte es etwas anders machen sollen nur damit sein Ruhm bei Leuten hängen bleibt die er eh nicht kennt?
    Er hatte an seinem Leben so wie er es gelebt hat wohl mehr Spaß als wenn er sich angepasst hätte. So hat er seine Tage mit Leben gefüllt und nicht sein Leben mit Tage.
    siehe dazu auch https://www.nutze-deinen-kopf.de/freddie-mercury/

  12. Das Leben ist eben ziemlich kompliziert. Warum finden das viele so erstaunlich?

  13. Das ist kein würdiger Nachruf. Wie es geht, hat Herr Tichy bei Herrn Piech vorgemacht (sollte im TE Archiv liegen). Da bekomme ich heute noch Gänsehaut.

    • Ich hoffe man zeigt auch im deutschen Fernsehen die Sendungen von ESPN oder FOX Sports! Diego war ein ehrlicher Mensch ausser beim Handspiel gegen England. Er stand auch zu seinen Verfehlungen und hat nie die da unten vergessen, die ihm letztendlich zu dem verholfen haben was er war. Er hatte kurz vor seinem Tod in einem Interview gesagt, dass er mit seinem Leben zufrieden war!

  14. was fuer ein schrecklicher nachruf, eher ein nachtreten. nein, sie haben die seele dieses fussballgottes nicht verstanden es entsteht der eindruck, sie wollen auch gar nicht verstehen, wer maradona war und was er fuer die welt bedeutet hatte. spielen sie weiter euren panzer-fussball,und ja ihr duerft auch mal gewinnen, aber von der kuenstlerischen qualitaet eines diego seid ihr soweit entfernt, wie eine versiffte pommes-bude von einem drei-sterne-restaurant.
    weil diego es wagte auch ein mensch zu sein, sprechen sie von zerstoerung. es ist das was euch deutschen so fehlt, dieses menschsein.mdiese leidenschaft bis in die letzte faser des lebens zeichnete diego aus.
    und vergessen sie nie, auch die griechischen goetter und helden zeigten menschsein und habengefuehle gezeigt und auch geweint, etwas, was in deutschen heldengeschichten nie vorkam. das sagt alles.
    ich empfinde ihren als „nachruf“ deklarierten ausfall, herr kuszka, als seelenlosen nachtritt. vielleicht aus kaltem neid, weil ihr deutschen einen wie maradona, nie hattet. beckenbauer?, mueller? rummenige? blasse figuren neben dem besten fussballer der welt, diego maradona.
    woran also soll diego maradona „gescheitert“ sein‘?
    am menschsein? gott wie peinlich.
    er ist nicht tot, er zeigt im himmel gottvater wie man fussball spielt.

    • Donpedro
      du hast recht aber um das zu fühlen muss mann fühlen können und nicht nur gehorchen können. Das fehlt leider bei vielen Menschen in diesem Land.

      Gute Nacht Diego, du bleibst immer bei uns.

  15. Ich bin wirklich betroffen. Zufällig habe ich erst vor ein paar Tagen wieder mal alte Videos von Maradona auf Youtube geguckt. Irgendwie kann ich Maradona seine ganzen Eskapaden nicht übel nehmen. Anders als viele der der heutigen Fußball-Millionaros kam er nie eitel oder arrogant rüber und nahm sich selber auch nicht richtig ernst. Und auch in politischer Hinsicht hat er Neapel und Süditalien viel gegeben.

  16. Diesem Artikel kann ich wenig abgewinnen auch wenn das meiste inhaltlich wohl stimmt. Korrigieren möchte ich, dass nicht Maradona Buchwald geärgert hat, sondern es war genau andersrum.
    Ich bin wohl ein paar Jahre älter als der Verfasser dieses Artikels. Und ich habe Maradona oft gehasst. Nicht weil ich ihn als Mensch oder Spieler nicht mochte, sondern weil er oft Gegner der Mannschaften war, für die mein Herz schlug.
    Und an diesem Punkt unterscheidet sich meiner Ansicht nach Maradona von den meisten anderen, die oft als die besten Fußballer aller Zeiten genannt werden. Maradona hat Spiele komplett alleine entschieden. Gut das haben andere vermeintlich auch, allerdings waren die meist von einer Mannschaft umgeben, die ohnehin schon absolute Weltklasse war. Da wo dieser Mann an einem guten Tag auflief wusste man, dass er persönlich das Spiel gewinnen kann. Nicht nur als genialer Vorbereiter, oder genial im Abschluss. Er konnte jederzeit passieren. dass er sich den Ball vor der Mittellinie schnappte und von da aus bis ins Tor brachte. Absolut geniale Dribblings inklusive. Sowas hatte ich zuvor in dieser Ausprägung nur in meiner Kindheit bei Pele gesehen. Wie oft war meine Mannschaft die deutlich überlegene Mannschaft und Maradona war kaum zu sehen. Dann plötzlich diese Explosion. Unaufhaltsam drängt er zum Tor und keiner kann ihn aufhalten auch die Handspielregel nicht.
    So wie ich oft an den Fähigkeiten dieses Manns verzweifelt bin, hat die andere Seite ihn natürlich geliebt. Und diese Liebe, schlug dann in eine Verehrung um, die nicht mehr Gesund war. Nicht Gesund für Maradona. Wie es in seinem Inneren aussah wissen wohl nur wenige. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Erwartungen an ihn oft unmenschlich waren. Und dazu kommt, dass sich bei ihm sicher auch so etwas wie Größenwahn eingestellt hat. Wer wie ein (Fußball-) Gott verehrt wird, glaubt vielleicht irgendwann selber, dass er unantastbar ist und sich alles erlauben kann (auch gesundheitlich).
    Und nach der aktiven Karriere konnte er keine vergleichbaren Leistungen mehr bringen. Als Trainer hatte er nicht die Fähigkeiten wie als Spieler. Er wurde vom Fußball-Gott zu einem von vielen. Wieder eine Situation die wohl kaum ertragen konnte.
    Dass er etwas genutzt hat um sich selbst zu zerstören, finde ich eine sehr unpassende Beschreibung. Die wenigsten genialen Menschen sind genial auf allen Gebieten. Im Gegenteil, es scheint so, dass die Genialität auf dem einen Gebiet, ihren Tribut auf einem anderen Gebiet fordert. Und so hat dem wahrscheinlichsten genialsten Fußballer aller Zeiten wohl die innere Stärke gefehlt mit diesem Ruhm umzugehen. Und die, die ihn wie einen Gott angebetet haben, haben sich dafür wenig interessiert und ihn (wie der Verfasser dieses Artikels) fallen lassen, als er Zuflucht im Drogenkonsum gesucht hat. Typisch für unsere Zeit und unsere Gesellschaft. Nach dem Motto: funktioniere wie wir wollen oder verschwinde!

    • Danke für diesen Kommentar Herr Baumann, der hier besser an Stelle dieses unsäglichen Artikels erschienen wäre!

      RIP Diego Armando Maradonna

    • „Die wenigsten genialen Menschen sind genial auf allen Gebieten.“
      Nicht nur bei Sportlern, sondern bei allen Menschen aus der Showbranche kommt hinzu, dass diese in einem sehr jungen Alter zu Ruhm und Reichtum kommen. Zu diesem Zeitpunkt haben diese Leute noch kaum Lebenserfahrung, kaum charakterliche Reife, aber jede Menge Schulterklopfer um sich herum und Millionen von fanatischen Fans, die ihnen zu Füßen liegen. Maradona war zu seiner Zeit nicht nur ein Weltstar, sondern eine überlebensgroße Figur (Larger-than-Life), die nicht von dieser Welt zu sein schien – im Prinzip wie Michael Jackson. Diese Leute haben ein einziges überdurchschnittliches Talent, welches sie berühmt gemacht hat, sind aber auf allen anderen Gebieten genau so durchschnittlich oder gar defizitär wie alle anderen Menschen auch. Diese Diskrepanz ist für solche Menschen nur schwer zu ertragen, was häufig zu ihren Schwierigkeiten im Privatleben beiträgt, besonders nach Karriereende oder wenn der Ruhm verblasst.

  17. Profifussball gehört zum Wirtschaftbereich Unterhaltung/Showbusiness. In diesem Jobumfeld werden oft Personen, die in bescheidenem Umfeld aufgewachsen sind und keine Erfahrungen haben mit Geld und Ruhm umzugehen, zu großen Stars – viele von ihnen können dann weder mit ihrem Geld noch mit ihrem Ruhm umgehen. Der Absturz lässt sich dann nicht vermeiden. C‘est la vie.

  18. Das viele Geld kann manch einem schwachen Geist schon sehr zu Kopf steigen. Emy Winehouse hat es schon in der ersten Lebenshälfte geschafft, sich mit selbst verabreichten Drogen umzubringen.

    • Der „schwache Geist“ hat allerdings eine enorme Kreativität entfaltet, was man der Amy Winehouse nicht unbedingt nachsagen kann. Nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich..

  19. Genie und Wahnsinn. Sein Charakter war sein Schicksal.

  20. Er war einer der größten Fußballer aller Zeiten – und zerstörte in der zweiten Hälfte seines Lebens den eigenen Ruhm.“
    Das mag für Leute gelten, die sich für Fußball interessieren.
    Dagegen habe ich ihn erst in seiner Zweitkarriere als Pausenclown mit hohem Unterhaltungswert wahrgenommen. Da wird mir in Zukunft tatsächlich was fehlen. Und ich bin mir sicher, dass man sich gerade deshalb noch an ihn erinnern wird, wenn alle anderen Fußballer längst vergessen sind.

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