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ifo Ökonomenpanel

Wirtschaftswissenschaftler: Coronakrise erhöht Zahl der Zombie-Firmen

19.10.2020

| Lesedauer: < 1 Minuten
Deutsche Ökonomen erwarten, dass die Kombination von Absatzkrise und Staatshilfe die Tendenz zur Zombifizierung der Wirtschaft verstärken wird: Unrentable Unternehmen, die einfach weiterleben.

In der Coronakrise ist zu befürchten, dass die Zahl der Zombie-Firmen „eher zunimmt“. 66 Prozent der vom ifo Institut befragten 120 deutschen Wirtschaftswissenschaftler teilen diese Sorge. Das ist ein zentrales Ergebnis des Ökonomenpanels, das das ifo Institut und die Frankfurter Allgemeine Zeitung gemeinsam erstellen. „Einige der staatlichen Hilfsmaßnahmen haben leider unerwünschte Nebenwirkungen“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie „Sie begünstigen, dass auch Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden, die kein überzeugendes Geschäftsmodell haben.“ Als Zombie gilt ein hoch verschuldetes Unternehmen, das aufgrund seines unprofitablen Geschäftsbetriebs eigentlich nicht in der Lage ist, die Zinsen von aufgenommenen Krediten zu zahlen, aber durch günstige neue Kredite oder staatliche Hilfen dennoch am Leben erhalten wird.

86 Prozent der Befragten sehen das Risiko, dass sogenannte Zombie-Unternehmen entstehen, weil die Pflicht ausgesetzt wurde, eine Insolvenz im Falle von Zahlungsunfähigkeit bei Gericht anzumelden. Seit ersten 1. Oktober gilt diese Sonderregel jedoch nicht mehr. Auch das Kurzarbeitergeld fördert nach Meinung von 50 Prozent der Befragten das Entstehen von Zombie-Unternehmen. 32 Prozent halten in diesem Sinne auch staatliche Kredite an Unternehmen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau für risikoreich.

64 Prozent der Befragten erwarten, dass die Zahl der Pleiten nach Ende der staatlichen Wirtschaftshilfen „eher steigen“ dürfte. Weitere 32 Prozent gehen sogar  von „stark steigenden“ Insolvenzzahlen aus.

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6 Kommentare

  1. es ist nicht Corona, es ist die Schuldenmacherei die uns den Null -und/oder Negativzins beschert hat. Dies führte zur Zombiefizierung der Wirtschaft. Corona ist nur der Verstärker. Die Ursachen liegen in einer totalen Überregulierung durch wirtschaftsfremde Politiker*Innen die immer meinen klüger als diejenigen zu sein die den ganzen Karren ziehen.

  2. Und da sich diese Regierung dessen durchaus bewusst ist, hat man das Insolvenzrecht schnell so verunstaltet, dass eine belastbare Aussage zu den Coronaauswirkungen kaum noch möglich ist. Ein Unzahl von Firmen wird in dem Zeitraum des Insolvenzschutzes mit aufgeblasenen Zwischenbilanzen, falschen Auftragsdaten und anderen Mitteln versuchen, frisches Geld zu bekommen. Man kann nur hoffen, dass die Banken adäquat prüfen, was ihnen da vorgelegt wird. Naive private Investoren, die das schnelle Geld lockt, werden das Nachsehen haben. Und wenn dann nach der kommenden Bundestagswahl die Schonfrist aufgehoben wird, heißt es April April. Das primäre Klientel für solche Schachzüge dürfte im Bereich der unberechtigten Corona-Hilfen zu finden sein. Eine fatale Maßnahme, die der Wirtschaftskriminalität Tür und Tor geöffnet hat. Aber was soll man schon bei dieser hochkompetenten Regierung erwarten.

  3. Wirtschaftspolitik ist nun mal Merkels Schwäche. Ihre schwarze Fürsorge gilt den europäischen Pleitestaaten, und paart sich mit einem roten Verantwortungsgefühl für immer mehr zugewanderte Transferleistungsempfänger. Die aktuelle Mittelstandspolitik ist das ausgesetzte Insolvenzrecht, und die milliardenschwere Umverteilung an die DAX Konzerne. Einfach nur chaotisch.

  4. „Sie begünstigen, dass auch Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden, die kein überzeugendes Geschäftsmodell haben.“ Was für ein Geschwurbel! Ein Betrieb, den durch die „Coronamaßnahmen“ über Monate der Würgegriff angesetzt wurde und in den Ruin getrieben wird, hat kein überzeugendes Geschäftsmodell? Ach, tut uns leid, sie hatten nur noch 20% ihres Umsatzes und können ihre Rechnungen nicht mehr begleichen? Tjcha, da hatten sie kein überzeugendes Geschäftsmodell! Da werden die Verantwortlichkeiten einfach nach unten verschoben, nein, nicht die Politik ist Schuld, Schuld seit ihr selber! Zombiefirmen, Konkursverschleppungen gab es schon immer nur Geldwäscheunternehmen sind davon ausgenommen gerne auch Shishabars, Barbershops oder Spielhallen genannt.
    Ich war seit Monaten wieder mal in der Innenstadt, ist nicht sehr groß aber dort drei Läden mit Ausverkauf alles muß raus. Ich bin noch altmodisch z.B. schaue ich im Internet nach was an Kleidung angeboten wird und gehen dann in das Geschäft und kaufe dort. War beim C&A wegen Pullover, ich habe den Laden fluchtartig nach max. 5 Minuten wieder verlassen, der Grund? Maske und die Endlosschleife mit der Ansage an die Kunden wegen der Maskenpflicht und wie besorgt C&A doch um die Gesundheit ihrer Kunden ist. Das ist Psychoterror! Dann wundert es mich nicht wenn sowas Pleite geht.
    Wenn die Pleitewelle richtig ins rollen kommt so werden die Verantwortlichen sagen, daß das eine positive Marktbereinigung ist und die eben sowieso keine Chance hatten wegen einem nicht überzeugendem Geschäftsmodell. Selbst Schuld!

  5. Das größte Zombieunternehmen ist der Staat, mit billigem Zombiegeld von der EZB künstlich beatmet. Es gibt Kommunen, die mehr Hunde- als Gewerbesteuer einnehmen.

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