Ein Tigerhai (mittlerweile der zweite, da der erste auseinandergefallen war), in einer aquariumartigen Vitrine, konserviert in fünfprozentiger Formaldehydlösung. Das Maul des Tieres ist aufgerissen. Wer es wagt, sich von Angesicht zu Angesicht vor den Hai zu stellen, blickt erst auf dessen Zähne, und dann tief in den Rachen des Tieres hinein (so beim zweiten Hai, beim ersten war das Maul nur ein klein wenig geöffnet, siehe etwa independent.co.uk, 11.1.2008 und Wikipedia-Foto – für das aktuelle Werk siehe etwa dieses YouTube-Video, eventuell ohne Ton).
Es wäre die Szene eines todbringenden Angriffs – wenn der Hai nicht festgehalten würde in einer weißgerahmten Vitrine, in giftiger Lösung, und vor allem natürlich in der Tatsache, dass er tot ist.
Die Rede ist vom bekanntesten Kunstwerk des Briten Damien Hirst. Der Titel, der ein fundamentaler Teil des Werks ist, lautet: »The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living«, zu Deutsch: »Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden«.
1991, als das Werk entstand und breit in der Kunstszene diskutiert wurde, war ich noch Schüler, zwei Jahre vorm Abitur. Ich belegte Kunst als »Leistungsfach«, und vielleicht liegt es daran, dass ich mich an die Debatte erinnere – doch heute verstehe ich die dringende Aktualität dieses »Monsterwerkes«.
Selbst Kritiker, die der modernen Kunst offen gegenüberstehen (wie doch alle Kunstkritiker, die heute ihren Beruf ausüben wollen), stellten die Frage, ob ein in Formaldehyd eingelegter Haifisch wirklich »Kunst« ist. Allen ablehnenden Profi- und Hobbykritikern gilt Hirsts Hai heute als eines der Schlüsselwerke jener Epoche.
Es gibt eine Frage, die ich mir vor Jahrzehnten nebenbei stellte (nachdem ich sie mehrfach las), die mich in den letzten Jahren aktiv zu beschäftigen begann, und die mich heute körperlich spürbar quält – und ich weiß aus Ihren vielen E-Mails, dass diese Frage auch viele von Ihnen schlaflos lässt.
Ich meine, im Werk »The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living« heute den Ansatz einer Erklärung zu sehen. Nicht einer Lösung nein (das Wort »Impossibility« ist nicht trivial!) – es ist (nur) der Ansatz einer Erklärung.
Zu verharren
In der Bibel, in Genesis 19:1-29, lesen wir von Lot, der auf göttlichen Befehl hin aus Sodom flieht – ja, dem Sodom, das wir aus der Redensart »Sodom und Gomorrha« kennen. Da die beiden Städte so sündig sind, will Gott sie zerstören, und Lot erhält als einziger Gerechter in der Stadt die Chance, samt seiner Familie zu fliehen. Lots Frau ist wohl wenig angetan vom Gedanken, aus der lebensfrohen Stadt Sodom mit der lebendigen Partyszene fortzugehen, wegen irgend einer Warnung des Himmels. Entgegen eines ausdrücklichen Verbots dreht sich Lots Frau auf der Flucht aus der Stadt noch einmal um – und erstarrt zur Salzsäule (ja, daher stammt diese Redeweise). Lot aber zieht mit seinen zwei Töchtern weiter nach Zoar (wo ganz andere merkwürdige Dinge geschehen, doch das ist ein anderes Thema).
Die große Frage, die mich zu quälen beginnt: Was dachte sich Frau Lot dabei? – Präziser gefragt: Wir wissen, dass Frau Lot sich nach der Stadt zurücksehnte – aber warum sehnte sie sich zurück, obwohl doch klar sein sollte, dass diese zerstört werden wird?
Diese quälende Frage, was Lots Frau zurückhielt, sie begegnet uns in unseren Geschichten wie auch in unserer Geschichte immer wieder, vielleicht häufiger als wir es uns wünschen würden.
Im Film Titanic, als das unsinkbare Schiff sinkt und »Nearer My God to Thee« gespielt wird (siehe YouTube), sehen wir Menschen, die mit aller Kraft versuchen, sich und ihre Familie zu retten, wie gering die Chance auch sein. Doch wir sehen auch eine Mutter, die ihre Kinder liebevoll ins Bett bringt und zudeckt, auf dass sie friedlich schlafend in ihr eiskaltes Wassergrab sinken. Im Bewusstsein, dass das Thema emotional geladen ist und bereits die Frage moralschwer wirken könnte, frage ich mich, ohne jedes Vorab-Urteil: Ich verstehe, warum die Kämpfer kämpfen, doch was sind die Motivation und innere Logik der Mutter?
In manchen bis heute von den Schrecken des Dritten Reiches geprägten Familien fragt man sich: Was bewegte einige Menschen zum Dableiben, was hielt sie, obwohl und als es bereits abzusehen war, dass dazubleiben für sie tödlich enden könnte?
Man darf dieselbe Frage auch heute stellen, zunächst allgemein: Was bewegt Menschen, zu verharren und nichts zu tun, obwohl ein auch für sie gefährlicher Ausgang droht, der sich durch Aktion vielleicht abwenden ließe?
Etwas konkreter: Was bewegt Menschen etwa, ihre Kinder weiter zu einer Schule zu schicken, in welcher den Kindern (zum Beispiel durch antideutschen Rassismus) ernsthafter Schaden an Körper und Seele droht? Oder: Was bewegt Menschen, einen Politiker oder eine Politikerin zu wählen, dessen Politik bereits ihre Heimat zu zerstören begonnen hat?
Uns zugängliches Farbspektrum
Was den Menschen zu seinem Tun treibt, was er so tut und treibt, es ist stets mehr als nur eine einzige Kraft. Es ist mehr als ein Pferd, das an unserem Wagen zerrt, und wenn die Pferde sich uneins sind, droht das Zerren den Wagen umzuwerfen. Und doch: Manche Motivatoren scheinen mir stärker zu sein als andere, manches Pferd wilder als die übrigen Gäule.
Von wilden Pferden zum Rehwild: Es gibt die einen Rehe, die vorm sich schnell nähernden Auto geschwind zur Seite springen. Und es gibt die anderen Rehe, die wie hypnotisiert in die Lichter blicken, bis es ungeplantes Wildbret gibt. Was unterscheidet die einen Rehe von den anderen?
Ich will wagen, eine These vorzulegen bezüglich einer der beharrenden Kräfte, welche Lots Frau zögern ließen, und sie hat mit Damien Hirsts konserviertem Haifisch zu tun.
»Die physische Unmöglichkeit des Todes in der Vorstellung eines Lebenden«, so der Titel jenes Werkes in der deutschen Übersetzung – er stellt ja selbst eine These auf, und das ohne ein einziges finites Verb. Der Titel impliziert (oder fragt er es?): Der Mensch ist aufgrund der Beschaffenheit seines Gehirns nicht imstande, sich den Tod vorzustellen.
Ich erlaube mir, die implizierte These für meine essayistischen Zwecke zu paraphrasieren und, semantisch durchaus als ko-extensiv denkbar, »Tod« durch »das maximal Schreckliche« zu ersetzen. Desweiteren würde ich gern die Allaussage des Künstlers einschränken, denn aus der Einschränkung entwickelt sich meine Erklärung. Schließlich will ich die etwas dickpinselige »physische Unmöglichkeit« aufs »einfach nicht vorstellen können« reduzieren.
Also, derart: »Manche Menschen können sich das maximal Schreckliche einfach nicht vorstellen.«
Die Formulierung »können nicht« meine ich im Geiste der ursprünglichen »physischen Unmöglichkeit«. So wie wir Menschen uns keine Farben außerhalb des uns zugänglichen Farbspektrums vorstellen können, so wie sich Menschen mit gewissen inneren Eigenschaften nicht (»empathisch«) vorstellen können, was für Gefühle in anderen Menschen stattfinden, so können auch manche Menschen sich nicht das maximal Schreckliche vorstellen.
Dass einige von uns körperlich nicht in der Lage sind, sich etwas maximal Schlimmes vorzustellen – und das kann sehr gefährliche gesellschaftliche und politische Konsequenzen haben.
»Wollt ihr den totalen Krieg?«, brüllte Goebbels am 18. Februar 1943 im Berliner Sportpalast, »Wollt ihr ihn, wenn nötig, totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können?«
Die Menge sagte, dass sie ihn wollte. Jedoch, die Menge sagte auf eine gewisse Weise die Unwahrheit – und welche Unwahrheit sie sagte, das war ja bereits in der gebrüllten Frage enthalten: »totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt erst vorstellen können«: Das maximal Schreckliche ist für die meisten Menschen unvorstellbar, es ist »physisch unmöglich«. Wie soll man wollen können, was man sich nicht einmal vorstellen kann?
Der Mensch, der sich das maximal Schreckliche nicht vorstellen kann, führt das maximal Schreckliche eher herbei, sei es aktiv oder durch blindes Hineingleiten (in der Geschichte meist eine Kombination aus beidem).
Die Worte sind nicht dasselbe wie das, was sie bezeichnen, und das Gefühl im Moment des Aussprechens fühlt sich noch einmal ganz anders an. Die Menschen, die 1943 dem »totalen« Krieg zujubelten, fühlten sich im Aussprechen gut – die Bedeutung dessen, was sie aussprachen, konnten sie sich ja, wie ihnen sogar direkt gesagt wurde, gar nicht vorstellen. Im psychologischen Mechanismus war die Reaktion des Sportpalast-Publikums vergleichbar jener der Gutmenschen von heute, die »Keine Grenzen!« rufen, und sich im Brüllen gut fühlen, weil sie sich einfach nicht vorstellen können, was all das, was sie brüllen, wirklich und praktisch bedeutet (das Ende des Rechtsstaates, der nur in Grenzen existieren kann, und ohne den das Land in Anarchie, Korruption und brutale Mobherrschaft verfällt – damit ein Land ohne Grenzen und Abweisung von Fremden existieren kann, muss es notwendigerweise weniger attraktiv als alle übrigen Länder der Nachbarschaft sein, und »Nachbarschaft« ist heute praktisch die gesamte Welt).
Ein Mensch kann sagen und behaupten, dass er sich das maximal Schreckliche vorstellen kann, doch wenn es in ihm praktisch keine Handlungsmotivation auslöst, dürfen wir in Frage stellen, wie »lebendig« seine Vorstellung ist, ob es überhaupt eine »Vorstellung« jenseits der ausgesprochenen Worte ist.
Wer noch am Abend des 30. Juni 1946 am Strand des Bikini-Atolls spazieren ging, der konnte ruhige Wellen an den Strand rollen sehen und hören, die warme Meeresluft atmen und den Palmen zusehen, wie sie sich friedlich in der Pazifik-Brise wogen.
Stellen wir uns vor, jener von der karibischen Natur bezauberte Strandenthusiast wäre auf einen panischen Fremden gestoßen, der ihm zugerufen hätte: »Es wird alles ganz schrecklich werden! Wir werden sterben! Wir müssen weg, so schnell wie möglich! Weit weg!« – Der von der Natur bezauberte Strandläufer hätte das panische Geschrei als Verrücktheit abgetan, als Irrtum eines Fehlgeleiteten, der einfach nicht die Schönheit des Moments zu genießen weiß. – Nun, wie wir wissen explodierte am 30. Juni 1946 um 22:00 Uhr UTC, also Mitternacht lokaler Zeit, über dem Bikini-Atoll die Bombe namens Able mit 23 Kilotonnen Sprengkraft, einer von vielen folgenden Atomtests (woraufhin eine gewisse Damen-Strandkleidung nach jenem »heißen« Atoll benannt wurde). Eine Minute bevor die Atombombe explodierte, war das Bikini-Atoll ein sehr idyllischer Ort.
Wer es sich einfach nicht vorstellen kann, dass etwas Schreckliches passiert, dem erscheint derjenige, der es sich vorstellen kann und davor warnt, wie ein depressiver Spinner, ein Bösartiger und immerzu negativer Abweichler. Ich glaube, dass es einen Grund hat, warum im selben Volk ein lautes »Hurra« zum totalen Krieg gebrüllt wird und später »besorgte Bürger« als Schimpfwort gilt. Wer sich das Schreckliche nicht vorstellen kann, der droht eben dieses immer wieder herbeizuführen.
Wieviel und welche Schuld
Ich lege eine Erklärung für eine der Motivationen des merkwürdigen menschlichen Beharrens im Angesicht des möglichen maximal Schrecklichen vor.
Ich habe keine Lösung parat – noch nicht. Ich versuche, das Muster des Problems nachzuzeichnen. Ethische Dilemmas entstehen meist, indem zwei Strukturen bedroht sind, die uns beide sehr relevant sind, und wir also ungewohnte, sonst wenig beachtete Kriterien zur Entscheidung heranziehen. Das wohl bekannteste ethische Denkexperiment ist das »Trolley-Problem« (siehe etwa Essay vom 1.12.2017). Ich sehe uns hier vor einem ethischen Problem, das man der Einfachheit halber »Lots Dilemma« nennen könnte.
Was soll Lot tun? Soll Lot versuchen, seine unwillige Frau vom Blick zurück abzuhalten? Soll Lot gar ihren Willen brechen und sie mit gewisser Gewalt dazu zwingen, aus Sodom zu fliehen ohne einen Blick zurück? Wieviel und welche Schuld trägt Lot daran, dass seine Frau zur Salzsäule wurde?
Nehmen wir an, ein Familienvater im Dritten Reich sah die Katastrophe nahen, doch seine Familie wollte einfach nicht fort, weil sie anders als er nicht in der Lage war, sich das maximal Schreckliche vorzustellen, zumindest nicht realistisch genug, um die Gefahren und Verluste der rechtzeitigen Flucht auf sich zu nehmen. Was sollte der Familienvater tun? Sollte er es aufgeben und selbst fliehen? Sollte er bis zuletzt versuchen, die Familie von der Gefahr zu überzeugen, die sie nicht sah?
Ich rede heute mit Bürgern, die buchstäblich ihre Kinder an die von deutschem Staatsfunk und Propaganda-NGOs gepredigte gutmenschliche Ideologie verloren haben (siehe auch »Hast du deinem Verräter die Windeln gewechselt?« von 2018). Wie soll sich ein Familienvater entscheiden, wenn die Kinder und/oder die Ehefrau nicht in der Lage sind, sich das Wahrscheinliche vorzustellen? Man kennt ja die Formulierungen: »Das wird schon werden.«, »Frau Merkel kümmert sich, gut, dass wir sie haben«, »Du mit deinen Verschwörungstheorien« – wenn es nicht gleich in heftigere Kategorien vorstößt, etwa ins Pseudopolitische (»Du Nazi«) oder Vulgärpsychologische (»geisteskrank«, »depressiv«, »-phob«).
Seine Zähne zählen
Das konzeptuelle Kunstwerk »The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living« ist eine Skulptur in der »echten Welt«, seit 1991 schon sehr real, und als solche von allen Seiten zu betrachten. Der Haifisch ist nicht »unvorstellbar« – wenn es gelingt, ihn ausgestellt zu sehen, kann der Haifisch sehr wohl betrachtet und damit vorgestellt werden, und wenn nicht, existieren noch immer zahlreiche Bilder und Videos im Internet (hier ein Video-Schnipsel auf YouTube).
Wir können dem Kunstwerk-Hai in die Augen und in den Rachen blicken, seine Zähne zählen und seine Falten bedauern. Den tatsächlichen Hai des Künstlers können wir alle sehen, und die, die sich dem Hinschauen verweigern – es ist ja gruselig! – die wissen, dass sie sich verweigern. Das ist ja die Aufgabe der Kunst: Kunst macht aus dem Unvorstellbaren etwas Davorstellbares. (Witzerklärung: Etwas, wovor man sich mit kluger Miene hinstellen kann.)
Das maximal Schreckliche aber, dass sich einige Menschen nicht vorstellen können, ist nicht wie der Haifisch, auf dessen Rachen man einfach so zeigen könnte.
Und selbst unter denen, die das maximal Schreckliche ahnen, gibt es jene, die es zwar durchaus sehen, die aber beschließen, in Ruhe unterzugehen sei vorzuziehen gegenüber einem Kampf ums Überleben, dessen Erfolgschancen ohnehin dünn sind – siehe jene Mutter auf der Titanic, die ihre Kinder liebevoll zum letzten Mal zudeckte.
Auch ist es ja durchaus denkbar, dass jene, welche das maximal Schreckliche zu sehen meinen, sich irren – man denke nur an die vielen religiösen Weltuntergangspropheten mit ihren zuverlässig falschen Weltuntergangsdaten.
Am Ende gewinnt immer die Realität, ob wir uns die Realität zuvor irrational strahlend oder irrational gefährlich malten. Es empfiehlt sich, unsere Vorhersagen an die tatsächlichen Kausalitäten anzupassen – außer in Märchen, Träumen und sozialistischen Manifestos passen sich die Kausalitäten eher selten unseren Vorhersagen an.
Rückverwandlung der Salzsäule
»The Physical Impossibility of Death in the Mind of Someone Living« lädt uns ein, fordert uns auf, ja: zwingt uns, wenn wir nicht gänzlich unsensibel für diese Dinge sind, dem Hai ins aufgerissene Maul zu blicken.
Der Hai ist tot, das macht die Angelegenheit ein wenig weniger schrecklich (und auf andere Art noch schrecklicher). Das andere Schreckliche, das lebt auch, doch nur eine Zahl von uns können seine Zähne blitzen sehen.
Lot sah die Zähne des Haifisches, und er floh. Lots Frau sah sie nicht, sie wollte zurück nach Sodom.
Was sollte Lot tun? Hätte Lot nicht alles geben sollen, seine Frau zu retten, ja sogar die Salzsäule zwecks Rückverwandlung mitnehmen?
Ich weiß es nicht. Ich wünsche niemandem, in Lots Lage zu geraten. Ich fürchte, dass wir längst in Lots Lage geraten sind – gesellschaftlich, wirtschaftlich, kulturell, politisch.
Ich bin mir sehr wohl dessen bewusst, dass auch »grüne« Weltuntergangs-Panikmacher sich in ähnlicher Lage sehen – und uns alle als »Lots Frau« betrachten. Im Szenario der Öko-Apokalyptiker wird Lots Frau, wenn sie sich umdreht, die gesamte Familie und dazu den Rest der Menschheit auslöschen.
Helft mir, liebe Freunde eingelegter Haifische, einen Rat für Lot zu finden (einberechnend, dass er sich irren könnte)! Manche Dinge werden komplizierter, je besser man sie versteht – diese Angelegenheit scheint nach Erklärung schier unlösbar. Hofft, nicht selbst zum Lot zu werden!
Schaut dem Haifisch ins Gesicht, ins aufgerissene Maul – und versteht, dass einige eurer Lieben den Haifisch einfach nicht sehen können.
Die Welt kann ja so schön sein, auch mit Haifischen im Wasser! Bleibt halt am Ufer, am Strand unter den Palmen.
Nehmt einen Cocktail in die eine Hand und euren Schatz an die andere, raunt euch romantischen Unsinn in die Ohren, lacht und schlürft, und genießt diesen schönen Abend am Bikini-Atoll.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf dushanwegner.com
Dushan Wegner (geb. 1974 in Tschechien, Mag. Philosophie 2008 in Köln) pendelt als Publizist zwischen Berlin, Bayern und den Kanaren. In seinem Buch „Relevante Strukturen“ erklärt Wegner, wie er ethische Vorhersagen trifft und warum Glück immer Ordnung braucht.
Sehr geehrter Herr Wagner.
Sehr schönes Beispiel, daß mit Sodom & Gomorrha -da denke ich hier va an Berlin!- und die Konsequenz/Rechnung ist und war der inter-, und nationale Sozialismus/Stase/Erstarrung/Tod, ua vom rassistich, antijüdisch eingestellten arbeitsscheuen Karl Marx ausgesponnen, heute mit neuen Unterspielarten F4F, XR, Genderismus, NoNation, NoBorder, SAktivisten & SAntifa….und gleichsam verwandte religioide Systeme ->sa die „Nähe“ des nationalen, und internationalen Sozialismus zum islamischen Terror!
Was verwundert, ist, daß nach ein den vielen „mißlungen Experimenten“, die Hütchenspieler, die diese Todes-Ideologien anpreisen und die Millionen Opfer vergessen machen wollen, die angeblich gebildeten Menschen va hier un D immer noch nichts daraus gelernt haben, genauso wenig wie die hiesigen epi-/ enterophytisch labenden sog. Religion-> AmtsGeschäftsKirchen EKD,RK. Tja, der Tod ist halt ein Meister aus Deutschland.
Nur was wird sein, wenn wir uns das Schlimmste
vorstellen können, so schlimm, wie es unsere Vorfahren, Eltern und Großeltern schon aushalten mussten? Sie, Herr Wegner können sich das
Schlimmste vorstellen, weil Ihre Familie
sicherlich schon Erfahrungen mit dem Schlimmsten gemacht hat und Sie wissen auch die Vorzeichen hier in Deutschland einzuordnen. Sie wissen auch, dass das hier kein Spiel ist, das wir, wenn es uns zu bunt wird, einfach beenden können. Wir, Sie und ich und auch viele andere Leser hier bei TE können sich das Schlimmste sehr gut vorstellen, viele davon haben osteuropäische
Wurzeln und sie glaubten bis vor wenigen Jahren, in der BRD vor dem Schlimmsten für immer in
Sicherheit zu sein. Unsere Großeltern und Eltern haben alles zurückgelassen und hier in Deutschland bei Null angefangen. Sie haben den Teil ihrer Familie zurücklassen müssen, die zwar das Schlimmste sahen, aber im Schlimmsten bleiben mussten, später dann lieber bleiben wollten, weil sie schon zu alt waren um dem Schlimmsten zu entfliehen. Was würden diese Großeltern und
Eltern heute dazu sagen, wenn sie erleben müssten , dass ihr Paradies so nicht mehr existiert, weil
man hier wieder das Schlimmste befürchten muss, aber das Schlimmste in ihren alten Heimatländern vorerst vorbei ist? Aber, dass in ihren
alten Heimatländern das Schlimmste vorerst
vorbei ist, haben sie nur jenen zu verdanken, die
dort zwar das Schlimmste sahen und am einen Leibe erfahren mussten, die aber geblieben sind und gegen das Schlimmste ankämpften und nicht jene, die sich ins vermeintliche Paradies aufmachten. Gehen oder bleiben kann jeweils falsch sein.
Vor dem Schlimmsten ist man jedoch auf Dauer
nirgendwo sicher. Ein genauen Plan B zu haben, falls alle Stricke reißen, kann jedoch nie schaden.
Und dann brauch es immer noch ein paar Anführer, meist nazissistische Psychopathen mit nur einem Ziel und einem Gottkomplex.
https://www.welt.de/kultur/plus217317742/Christian-Drosten-Ausnahmezustand-fuer-immer.html#Comments
Sehr geehrter Herr Wegner, sie haben im Artikel auch die Frage aufgeworfen warum die Juden des 3. Reiches nicht geflohen sind. Da scheinen ihnen ein paar Fakten der Geschichte unbekannt zu sein, auch weil sie in der heutigen Geschichtsschreibung nicht erwähnt oder verheimlicht werden.
Schon, in belegter Weise, seit 1850 gab es Benachteiligungen und Pogrome gegen die Juden Osteuropas in Polen(Jedwabne), Russland, Rumänien (Dorohoi), u.a.
Schon seit 1850 haben sich Vertreter der jüdischen Gemeinden in Osteuropa, an die westliche Welt und an die Weltöffentlichkeit gewandt um auf ihre Verfolgung aufmerksam zu machen. Erfolglos.
(so ein Brief veröffentlicht in der damaligen Presse ist in meinem Besitz)
Aber auch während der Judenverfolgung in Nazideutschland vor dem Krieg, wollte kein Land, flüchtige Juden aus Deutschland aufnehmen, nicht in Osteuropa, nicht die USA, nicht Kanada, nicht England.
Es ist eine geschichtliche Lüge, dass irgend ein Land, Nazideutschland den Krieg erklärt hätte, um die Judenverfolgung zu beenden.
Alle Kriegsbeteiligten waren nur Verbrecher, die einen kolonialistischen geostrategischen Krieg um die Vorherrschaft in der Welt und Regionen führten.
Schicksale von verfolgten Minderheiten egal welcher Art, Juden, Tataren, Kalmücken, Deutsche, waren denen egal.
Danke für die vielen Denkanstöße.
Ich versuche mir manchmal auch das Unvorstellbare vorzustellen, z.B. wie weit es mit der Überwachung noch gehen wird ( https://www.nutze-deinen-kopf.de/wie-weit-wuerden-wir-gehen/ ).
Spricht man das an ist man, wie im Artikel beschrieben, der Spinner (oder Schlimmeres).
Die Hoffnung die man bei diesen Vorstellungen hat ist aber oft, das man Unrecht hat.
Jeder weiß das ein Atomkrieg schon durch einen technischen Fehler ausbrechen kann. Aber vorstellen kann man es sich trotzdem nicht. Denn würde man es sich vorstellen können, wären täglich Demos für Abrüstung.
Das „Bekehren wollen“ habe ich aufgegeben. In Blogs wie TE oder auch achgut gebe ich meinen Senf dazu, quasi im Kreise mehr oder weniger Gleichgesinnter – ansonsten schweig ich still. Warum? Es ist sinnlos. In meiner neuen Heimat Bangkok in Thailand, hier lebe ich seit 3 Jahren, vermeide ich Unterhaltungen über Covid oder Klima gänzlich. In Thailand gibt es rd. 3.300 Covid-Infizierte und 59 mit oder an Covid Verstorbene. Seit Beginn der „Pandemie“. Alles, was mit Tourismus zu tun hat, ist zusammen gebrochen. Die Rede ist (inoffiziell) von 4 bis 10 Millionen arbeitslosen Menschen in der damit zusammen hängenden Transport- Hotel-Vergnügungsbranche und offiziell von einer Arbeitslosenquote von 1,76%. 2019 kamen rd. 40 Mio Touristen nach Thailand. Die großen Malls leben von denen! Die sind zwar noch nicht tot, stehen aber kurz davor. Lt. einer Umfrage von letzter Woche wünschen sich angeblich 60% der Thais weiterhin keine Touristen. Die Grenzen sollen aus Angst vor „einer 2. Welle“ auch weiterhin geschlossen bleiben. Welchen Sinn hat da eine Diskussion? Als „Farang“, so bezeichnen die Thais die Hellhäutigen, habe ich eine recht überschaubare Anzahl von thailändischen Freunden. Soll ich es mir „mit denen verderben“ indem ich völlig überflüssige Diskussionen führe? Sich gänzlich abzuwenden ist ebenfalls sinnlos. Wenn man nicht das Leben eines Eremiten vorzieht. Für alle Anderen und auch für mich gilt: Wir Menschen bilden eine Gemeinschaft. Wir sind aufeinander angewiesen. Bei allen Unterschieden haben wir eine große Gemeinsamkeit: Den Glauben, es werde schon irgendwie weitergehen.
Der Covid- und Klimagläubige sagt: Wenn wir erstmal Covid beseitigt haben und das elende CO2, dann wird Alles gut. Egal, wie lange es dauert. Ich sage: Mögen die Klima- und Covid-Gläubigen die Welt zum Faststillstand bringen – die Welt wird es überstehen und ich vermutlich auch. Ob es besser wird, weiß ich nicht. Ich vermute mal: eher nicht. Aber mein Glaube, es werde „irgendwie“ weiter gehen, ist unumstößlich.
Irgendwo las ich mal, 95% aller befürchteten Katastrophen würden erst gar nicht eintreten oder gingen gut aus. Der Satz hat mir gut gefallen und wenn ich auf mein Leben so zurück schaue, scheint er eine Menge Wahrheit in sich zu bergen. Da erinnere ich nur an das Ozonloch, das Waldsterben, BSE, die Schweine- und die Vogelpest, den durch AKW ausgelösten Atomtod, an den Nachrüstungsbeschluß als Weltkriegsbeschleuniger usw. usf.
Manches Mal mag ich mich über Dinge aufregen wie nix Gutes. Eigentlich völlig überflüssig – das. Weil: Es ist sehr, sehr wahrscheinlich, daß uns weder Covid noch das Klima umbringen werden. Ebenso unwahrscheinlich ist es, daß dies die Folgen des Shutdowns besorgen könnten. Sehr viel wahrscheinlicher dürfte sein, daß die Klima- und Covid-Paniker wieder auf den Boden der Realität zurück finden und daß die Paniker, die wegen der Klima-und Covid-Maßnahmen das Ende kommen sehen, sich auch wieder einkriegen. Alles Leben auf diesem Planeten gleicht dem System der kommunizierenden Röhren. Don’t panic! Auch wenn’s manchmal schwer fällt.
Es wird immer weiter gehen, die Frage ist nur welche tiefen Täler bei der Wanderung in die Zukunft zu durchschreiten sind. Am Vorabend des ersten Weltkrieges war auch noch alles erträglich. Und nach dem Krieg ist es auch weiter gegangen. Da waren dann nur Millionen Menschen nicht mehr dabei, weil sie auf fürchterliche Weise umgekommen sind.
@H.Hoffmeister
Wirklich widersprechen mag ich Ihnen nicht.
Aber Folgendes zu Bedenken geben. Jenseits aller Empathie und unter Außerachtlassung des Gesichtspunktes, wie schrecklich ein (zu) früher Tod für den Betroffenen selbst und für die nächsten Angehörigen ist: Die 20 Millionen, die im 1. Weltkrieg starben, konnten Jahre später nicht an Altersschwäche sterben. Die 50 Millionen des WW2 auch nicht und auch nicht die 50 Millionen Toten von Maos langem Marsch oder die Millionen von Stalins und Pol Pots Schreckensherrschaft. Mit Jahren Verzug haben diese Opfer spätere Sterbestatistiken aufgepeppt.
Und: Auf unserer Wanderung in die Zukunft erkennen wir die tiefen Täler nur daran, daß wir vorher große Höhen erklimmen durften.
Hier wird einiges durcheinander gebracht. Die Situation heute in Deutschland mit dem Bikini Atoll oder der Bibelpassage zu vergleichen, ist absurd. Es ist doch ein Unterschied, ob ein externes Ereignis, welches völlig unvorhersehbar eintritt als unglaubwürdig angesehen und damit zum Verhängnis wird, oder ob sich lange anbahnende Anzeichen einer Veränderung, die jeder zur Kenntnis nehmen kann, ignoriert werden. Letztes ist hier und heute der Fall. Dazu muss man sich auch nicht das maximal Schreckliche vorstellen. Es genügt schon zur Kenntnis zu nehmen, welche Einschränkungen es in der Meinungsfreiheit heute gibt, wie unser Steuergeld für alle möglichen unautorisierten Projekte verwendet wird, wie unser offizielles Zahlungsmittel destabilisiert wird, wie unsere Bürgerrechte immer mehr eingeschränkt werden. Es ist keine Frage des nicht vorstellen könnens sondern der Denkfaulheit.
Mir ist nie so recht klar gewesen, wieso Frau Lot sich nicht umsehen durfte. In der Bibel ist es häufig so, daß Frauen unverständliche, diktatorische. willkürlich erscheinende Verbote mißachten (und streng bestraft werden), während Männer die Folgsamen und Obrigkeitshörigen sind: Lot, Adam und Eva, Abraham mit Isaak (wo war Isaaks Mutter?). Bedeutet Umsehen nur Zurückwollen? Oder könnte es auch Trauer über den Verlust der Heimat und der Zurückgebliebenen sein. Mit dieser Bibelstelle kann ich mir die selbtgefährdende Realitätsverweigerung der Menschen jedenfalls nicht erklären, die es mindestens seit Kassandra gibt. Auch braucht ein schnelles Pferd, wer die Wahrheit sagt, oder der Überbringer der Botschaft wird bestraft. Massenpsychologie (Le Bon) respektive Gruppendynamik (Hofstätter) ist häufig stärker als die Wahrnehmung. Was wir nicht sehen wollen, sehen wir auch nicht. Selektive Wahrnehmung sorgt für widersprüchliche Zeugenaussagen. Das Ausblenden hilft bei der Anpassung an fast alles. Man kann auch die Augen verschließen, um der Wahrheit zu entkommen. … Was Frau Lot nicht getan hat.
NICHT AUFBAUEND
ist Ihr Text, sehr geehrter (und sonst geschätzter) Herr Wegner. Führt er einem doch vor Augen, in welche Ausweglosigkeit Lot in diesem unserem Lande geraten ist: er ist umgeben von lauter denkfaulen Kriechern (die zu dumm und zu feige sind, etwas gegen die drohenden Gefahren zu tun) und statusgierigen, durchgeknallten Weibern (die ebenfalls kein Hirn haben, noch angepasster sind als ihre verlachten Gimpel und gern Party machen, Salz haben die eh‘ keins). Lot hat nur eine Hoffnung: da aus seinem pervertierten Land (das heute wohl noch schlimmer dran ist als Sodom und Gomorrha) keine Rettung mehr zu erwarten ist, muss diese von außen kommen. Der 3. November wird es zeigen, ob Lot noch Hoffnung haben darf oder ob der bei uns schon begonnene Erdrutsch dann noch beschleunigt wird. Trumps Sieg wäre Lots Rettung. Alles andere ist Untergang. Da kann man Lot dann auch nix mehr raten.
Was man noch tun kann? Nicht mehr viel.
Außer vielleicht noch auf ein göttliches Wunder zu hoffen.
Wer hat denn in UK alle reingelassen? Auch die „durchgeknallten Weiber“? Bitte Douglas Murray „Der Selbstmord Europas“ lesen. Dann könnten Sie bezüglich Ihres Mind-Sets einen Quantensprung erleben und die Kreisbahn verlassen.
„Was bewegt Menschen, zu verharren und nichts zu tun, obwohl ein auch für sie gefährlicher Ausgang droht, der sich durch Aktion vielleicht abwenden ließe?“
Da kommt es auf die Art der Gefahr an. Im allgemeinen gibt es ja nur zwei Möglichkeit vor einer Gefahr:
– Wegrennen, wenn es denn rettet
– Versuchen Gefahr zu beseitigen
Ist nun die Gefahr der Art, dass der Bedrohte in keiner der beiden Möglichkeiten eine Lösung sieht, verharrt er untätig auf der Stelle. Es ist nicht immer der Schreck der Lähmung, sondern meisten die Ausweglosigkeit eine der beiden obigen Lösungen zu finden.
Vor einem Löwen können sie nicht wegrennen, er holt sie ein.
Wehren ist zwecklos weil der Löwe wesentlich stärker ist.
Was sollte man dann machen?
Die Juden aus dem 3. Reich sind nicht geflohen, weil sie nicht hatten wohin und weil ihnen die Mittel zur Flucht fehlten. Übrigens, Flucht war verboten, überwacht und wurde mit KZ bestraft. Des weiteren gab es schlechte Erfahrungen mit misslungenen Fluchtversuchen.
Flüchtige Juden wurden an den Grenzen der Nachbarstaaten (Polen, Schweiz, u.a.) zurück gewiesen. (mit Polen gab es dazu einen regelrechten diplomatischen Streit)
Zwei Schiffe von Flüchtigen Juden aus Deutschland wurden in Louisiana und Kanada abgewiesen und sind letztendlich wieder in Hamburg gelandet von wo die Flüchtigen ins KZ kamen.
Andrerseits war damals die rigorose Praxis der Nazis, ausnahmslos alle Juden zu verschleppen, nicht allgemein bekannt, aber vielfach vermutet.
Eine weitere Möglichkeit ist es, dass sich der Bedrohte verhindert sieht oder verhindert ist, physisch oder durch seine „Ankettung“ an eine Lebenssituation, eine der beiden Möglichkeiten zu wählen.
Das Unverständnis des Betrachters für die Untätigkeit des Bedrohten tritt nur ein, wenn der Betrachter meint eine Lösung für die Situation des Bedrohten gefunden zu haben,
deren praktischen Beweis er aber nicht antreten muss oder nicht kann.
Echt? Ausweglosigkeit vor dem Löwen? Wie wäre es, wenn sich der Mensch – als soziales Wesen prädestiniert – zusammentut mit anderen, seinen Gripskasten einschaltet und sich etwas einfallen läßt, wie er den Löwen in Gemeinschaftsarbeit besiegen kann?!
Was Sie schreiben, nennt man erlernte Hilflosigkeit. Was unserem Berliner Regime sehr am Herzen liegt und woran sie schon lange arbeiten. Was aber in Wirklichkeit gar nicht existiert außer in der Phantasie.
Ich habe das als Beipiel für eine ausweglose Gefahrensituation verstanden, die man sich vorstellen kann. Man mag sich vielleicht das Erdbeben von Lissabon vorstellen. Auch bezweifle ich, daß die „erlernte Hilflosigkeit“ bei Nicht-Depressiven die gleiche Bedeutung für das Verhalten hat, oder ob es nicht doch der Herdentrieb und die Denkfaulheit sind (Le Bon und Hofstätter), bzw. der Anpassungswunsch.
Eine psychologischer Ansatz gibt auch aus meiner Sicht mehr Antworten als die Philosophie. Und Religion ist auch nicht hilfreich.
Die Verhaltensforschung hat folgende Verhaltenskette herausgefunden: freeze-flight-fight.
Das heißt, als erste Wahl erstarren die Menschen bei einer Gefahr (in der Hoffnung, daß sie dann für den Feind unsichtbar sind, was ja auch in der Savanne gut funktionierte). Wenn das keine Option (mehr) ist, suchen sie ihr Heil in der Flucht. Nur als ultima ratio und nur 10-15% kämpfen. Wenn sie den Feind besiegen, profitieren die Feiglinge, die abgehauen sind, auch davon, ohne etwas getan zu haben. Wenn der Kampf schlecht ausgeht, ist der Jäger satt und die Feiglinge profitieren wieder. Man kann sich echt fragen, wer der Schlauere ist. Kurzfristig, mittelfristig, langfristig.
Später hatten dann die Anführer für den Stamm in erster Reihe zu kämpfen (genau, daher kommt der germanischsprachl. Herzog, weil er vor allen anderen in die Schlacht herzog. Der lateinwurzelige vergleichbare dux ist der Anführer; ich könnte sagen: merkste was?).
Noch später ließen die Herren Machthaber kämpfen und schauten befehlend vom Feldherrenhügel zu, während sich unten ihr Volks gegenseitig massakrierte. Ist durchaus sinnvoll, so eine strategische Perspektive, aber eben auch recht bequem. Anschließend kam man ggf. in Ehrenmanngefangenschaft und konnte auf Tausch oder Freikauf hoffen, während x Familien der Vater, Mann und Sohn fehlte. Die, die noch übriggeblieben waren und heranwuchsen, ließen sich gleichermaßen in die nächste Zankerei ihrer „Herrscher“ führen. Wieder und wieder und wieder.
Und ich? In meinem Denken kamen Verbrecher wie die des Dritten Reiches oder Stalinismus nicht vor. Ich hatte doch tatsächlich geglaubt, die Menschen – die ganze Menschheit hätte aus diesen Greueln gelernt. Viel zu spät habe ich gemerkt, wie naiv ich gewesen war, daß ich ständig genau hätte hingucken müssen, daß es so viele Zeichen gegeben hatte. Und als ich es endlich realisierte, wurde ich der Spielverderber für Wolkenkuckucksheimer, die umso rabiater gegen Mahner wurden, je häßlicher sich ihre Beherrscher aufführten, nur damit sie nicht zugeben mußten, daß Sodom schon brennt und sie sich hinter die Fichte haben führen lassen.
Und nun? Wer bin ich, über andere bestimmen zu wollen. Allerdings habe ich den Luxus, daß sich in meiner Familie niemand umdrehen würde. Und wenn doch? Dann müssen beide Seiten die Folgen ihres Handelns tragen.
Lot ist sicherlich die denkbar ungeeignetste Person, um den Inhalt dieser Überlegungen zu transportieren.
Von allen in der Bibel portraitierten Personen ist Lot einer der widerlichsten Charaktere. Der Gedanke, er habe seine Familie schützen wollen, ist ein grandioses Missverständnis und nachgerade ein lächerlicher Gedanke.
Lot ist das perfekte geistige Vorbild aller heutigen Migrationsprediger: Um seinen gutmenschlichen Ambitionen zu genügen, überlässt er seine jungfräulichen Töchter dem Mob (aka „Männern“), ausdrücklich, um sie nach Belieben zu vergewaltigen. Erinnert das entfernt an irgendetwas?
Natürlich. Siehe mein Beitrag weiter oben. Aber Spaß beiseite. Nicht nur in der Bibel gibt es ganz schön viele Gutmenschen und Pharisäer und wer hinter die Kulissen sehen will, dreht sich auch schon mal um. Um es sich in Erinnerung rufen zu können, wer ausgegrenzt und vergessen werden sollte. Sapere aude, auch wenn es weh tut.
Lieber Herr Wegner, vielen Dank für den sehr nahegehenden Text. Ich habe es aufgegeben, selbst mir nahestehende Menschen über das Schreckliche mit vielen Argumenten zu informieren. Mein Sohn nennt mich rassistisch, wenn ich über die Gefahren der Massenmigration spreche, er ist überzeugt, alle Menschen sind gleich (gut), ich bilde mir zunehmende Kriminalität ein, er besteht darauf, seine einjährige Tochter alle vorgesehenen Impfungen geben zu lassen, sich vorab darüber zu informieren, lehnt er ab. Meine 91 jährige Mutter, Tagesschau-affin, findet Trump ganz furchtbar. Eine Freundin findet mich rechtsradikal, meine Kollegen wagen sich nicht, gegen Masken im Büro zu rebellieren. Oft fühle ich mich allein, wie ein Allien von einem anderen Stern. Die meisten Menschen wollen nicht SEHEN oder können sich das ganz Schreckliche schlicht nicht vorstellen. Es ist sehr schmerzhaft und frustrierend, sehend und wissend, wenig ausrichten zu können bei den Nichtsehenden.
Die Lage schätze ich etwas anders ein. Zum einen ist es wesentlich leichter, Menschen mit sinnlich nicht erfassbaren Gefahren Angst zu machen. Viren sind genauso wenig sinnlich erfassbar, wie es z.B. die radioaktive Strahlung ist. Alles, was uns konkret erfahrbar ist, können wir zumindest in unserer Vorstellung abwehren, töten, uns ihm entziehen,es verjagen.
Kombiniert man diese tiefe Angst vor der nicht konkret wahrnehmbaren tödlichen Bedrohung mit entsprechenden Bildern (mit schwärenden Wunden bedeckte, sich übergebende, vor Schmerz stöhnende Strahlenopfer oder langsam erstickende, von Panik geplagte COVID-Opfer….beide isoliert am Ende) gibts eine brisante Zurichtungseffektivität.
Die Menschen glauben ja, sie tuen was: sie verwehren sich aktiv gegen das Leben, um so den Tod zu vermeiden, der im Leben lauert. Gesichtsschürze, soziale Isolierung, an Selbstgeißelung grenzende Unterwerfung unter an Repressionslust leidenden bayerischen Politikern.
Von daher ist ein Haifisch harmlos dagegen.
Dieser Text macht mich depressiv, weil er sich so sehr mit meinen Erfahrungen deckt. Noch heute habe ich versucht mit meinem 17-jährigen Sohn über Freiheit zu diskutieren und verständlich zu machen versucht, dass wir durch immer mehr Vorschriften, Gängeleien in die Verantwortungslosigkeit und Unfreiheit getrieben werden. Die Antwort meines Sohnes war: „Ich fühl mich eigentlich noch frei genug ..“. Abgesehen davon, dass ich seine ablehnende Haltung bereits gewohnt bin, hat mich diese Antwort schockiert und ich komme immer mehr zu dem Entschluß, dass das Unvermeidliche kommen muß.
Jede Generation muß ihre eigene Erfahrung machen. Und jede hat ihr Päckchen, das sie sich selbst wählt. Entgegen der bequemen Soznargumente, die Schuld immer nur anderen aufbürden wollen, müssen alle irgendwann die Ernte dessen einbringen, was sie selbst gesät haben und dafür die Verantwortung übernehmen. So gern man seine Kinder davor bewahren möchte: es geht nicht. Wer nie für Freiheiten und Selbstbestimmung in kleinster Weise hat kämpfen müssen, braucht unschöne Erfahrungen, um sie schätzen zu lernen (wobei manche offensichtlich die Sicherheit eines Gefängnisses dem vorziehen).
Hoffentlich kommt das Unvermeidliche schnell, ehe noch mehr zerstört wird.