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Niemand überlebt das Leben

Corona: Lasst uns über den Tod sprechen!

20.10.2020

| Lesedauer: 4 Minuten
Spricht etwa jemand davon, dass wir im Zeitalter des Krebs leben? Wer hat der Gegenwart den Stempel aufgedrückt: „Zeiten von Corona“? Werden wir uns später fragen: Was war los mit uns in diesem Jahr der Angst vor einem Tod, der uns doch fast alle verschont hat? Von Sibylle Knauss.

Ja, ich finde es auch schlimm. Ja, ich halte mich daran. Trage Maske, desinfiziere mir die Hände, beachte alle Hygienevorschriften, obwohl das Wort mir missfällt, sofern es sich auf zwischenmenschlichen Umgang bezieht. Aber lassen wir das, ist schon recht. Ich habe auch keine Demos von Querdenkern besucht, obwohl Querdenken eigentlich meinem Ideal von politischer Meinungsbildung entspricht und ich diesen Leuten allein schon dafür dankbar bin, dass sie das Wort in Umlauf gebracht haben.

Dennoch teile ich mit ihnen und mit vielen anderen, glaube ich, dieses dumpfe Gefühl: Irgendetwas stimmt hier nicht. Gibt es irgendein Wort, einen Namen, den ich in den vergangenen Monaten so oft höre wie Corona? Es ist ein schönes Wort, ein schöner Klang. Wie ein weiblicher Vorname aus der Goethezeit. Er hätte eine Renaissance verdient, wäre es nicht der Name für ein Krankheit. Ein gutes Wort für ein böses Ding. Eigentlich heißt es ja wohl Covid-19. Doch irgendjemand hat sich Corona einfallen lassen beim Anblick des millionenfach vergrößerten Virus. Klingt nicht gerade chinesisch. Und sieht es wirklich aus wie ein Strahlenkranz? Ginge nicht genauso gut Stachelschwein? Da hat ein Texter wohl alles richtig gemacht. Und sogar sprachenübergreifend. Corona. Corona. Corona. Mein Ohr filtert den Klang aus sämtlichen Beschallungen heraus, medialen und realen. Am dichtesten, wenn der Fernseher am frühen Abend läuft. Ich muss gar nicht mehr hinsehen, um das Wichtigste mitzukriegen. Fallstatistik, mahnende Worte politischer Akteure und Kommentatoren. Ich zweifle gar nicht an ihrem Wahrheitsgehalt. Obwohl: Woran bemisst sich die Wahrheit mahnender Worte? Soll jeder und jede für sich ermessen. Doch gerade das scheint nicht das Thema.

Obwohl: Woran bemisst sich die Wahrheit mahnender Worte? Soll jeder und jede für sich ermessen. Doch gerade das scheint nicht das Thema.

Das Thema mit dem schönen Namen ist nämlich ein anderes. Es ist der Tod, der an Corona gestorben wird. So let´s talk about death.

Wäre Corona nicht tödlich – was wäre es dann? Eine Art schlimmerer Schnupfen? Sagen wir es deutlich, auch wenn es nahezu verboten ist: ein grippaler Infekt. Doch es kommt vor, dass im Wirkungsbereich des Virus gestorben wird. Wir haben uns angewöhnt zu sagen: an oder mit. Und wir zählen die Toten, wie wir die Toten eines Terrorakts zählen oder, sagen wir, eines Erdbebens oder Tsunamis. 

ZEIT ZUM LESEN
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Erdbeben und Terroristen töten wahllos. Sie töten jeden, der sich zufällig am Ort des tödlichen Geschehens aufhält. Alte und Junge, Babies und Greise. Dramen spielen sich ab. Eltern retten ihr Kinder. Feuerwehrleute erklimmen Stockwerk um Stockwerk der brennenden Twin Towers und stürzen mit den Opfern selbst in den Tod. Wir ertragen die Bilder nicht. Nicht einmal die Vorstellung davon. Oder was sich auf dem Flug Nr. … abgespielt hat, als einige an Bord entschieden, sich selbst und die anderen Fluggäste zu opfern, sich noch von ihren Liebsten per Handy verabschiedeten und dann alle in den Tod stürzten, weil sie Schlimmeres fürchteten als den eigenen Tod.

Solche retten Menschenleben. So spielt es sich ab. Bergwacht und Feuerwehr. Oder wer sonst zufällig da ist und handelt, wo andere in Lebensgefahr sind. Sie riskieren ihre eigene Sicherheit, um andere zu retten. Sie tun genau das Gegenteil von dem, was wir tun: Wegbleiben, uns hinter Masken verstecken, Distanz halten. „Zusammen sind wir stark“ lese ich auf Transparenten in meiner Nachbarstadt. Was ist gemeint? Wir vereinzeln uns. Meiden Zusammenkünfte.

Wagen wir es wirklich zu sagen: Wir retten Menschenleben, indem wir uns an das geforderte Reglement halten? Ist das unser Ernst? Irgendetwas ist schief und falsch an dem Pathos, an das die Medien uns gewöhnt haben. 

Es geht – nein, um keinen Schnupfen. Wenn der Tod in Sicht kommt, wird es immer ernst. Aber es ist eben kein Tod, der seine Opfer wahllos fordert. Er bevorzugt die Alten. Die Jungen verschont er weitgehend. Die mittleren Altersgruppen streift er und lässt es bei Ausnahmen bewenden. Er droht ihnen von weitem, wie es der Tod für die Menschen in der Mitte des Lebens gewöhnlich hält, ohne allerdings Schonung zu garantieren. Es ist ein ziemlich normaler Tod ohne Heldenpotential. Weder der Kampf dagegen bringt Helden hervor, noch das Sterben selbst. Bei allem Respekt für die Ärztinnen und Pfleger.

Dies ist der Tod, der uns alle irgendwann erwartet, insofern wir in keine Feuersbrunst, keinen Tsunami geraten und Verkehrsunfälle andere betreffen. Er wartet auf uns, bis alles Mögliche zusammenkommt, Herzschwäche, hohes Alter, Zellmutationen, die uns als Krebsgeschwulst heimsuchen, und vieles andere. Und manchmal ist auch ein Virus dabei, gegen das es noch keinen Impfstoff gibt. Es kann erschwerend hinzukommen und unsere Immunkräfte schließlich lahm legen. Dann sterben wir. Die Wahrscheinlichkeit, dass es auf diese Weise geschieht, ist zur Zeit wahrscheinlich leicht erhöht. Aber so ist es: Das Altwerden, wie Hendrik Broder kürzlich gesagt hat, kennt keine Überlebenden. Wie das Leben selbst. Es kennt auch keine Überlebenden. Ein spätgestorbener Tod ist kein Ereignis, das den Lauf der Welt ändert. Als Boris Palmer darauf hinwies, musste er einen Shitstorm ertragen. Aber daran ist Boris Palmer gewöhnt.

RüCKVERWANDLUNG DER SALZSäULE
Lots Dilemma
Vergessen wir eins nicht: Es wird so viele Tote geben, wie es Lebende gibt. Und einer davon wirst du sein und eine ich. In welche Statistik wird unser Tod eingehen? Herz/Kreislauf? Krebs? Unfall …? Spricht etwa jemand davon, dass wir im Zeitalter des Krebs leben? Wer hat der Gegenwart den Stempel aufgedrückt: „Zeiten von Corona“? Werden Nachfolgende den Namen übernehmen? Oder werden sie es Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs nennen? Zeiten der gefährdeten Demokratie? Oder des Verlusts von Grundrechten? Sie werden sich wundern, wie schnell das alles ging. Wie schnell wir zum Aufgeben bereit waren. Bereit zum Verzicht auf die Freiheit zu feiern, zu reisen, uns ungeschützt zu begegnen von Angesicht zu Angesicht. Die Freiheit, wo immer hin, auszugehen. Werden wir jemals erschrecken, wie leicht es gewesen ist, uns davon zu überzeugen, dass all das entbehrlich ist? Wird man uns daran erinnern und sagen: Ihr habt es doch gewollt. Es hat euch gar nicht viel ausgemacht. Werden wir uns dann fragen: Was war los mit uns in diesem Jahr der Angst vor einem Tod, der uns doch fast alle verschont hat?

Oder kennen Sie Jemanden, der nicht verschont wurde? Dann soll es mir sehr leid tun, dass ich gefragt habe.

Natürlich ist es vernünftig, Masken zu tragen und die befohlenen Abstände zu wahren. Konform zu sein ist fast immer vernünftig. Doch die emphatischen Mahnungen treffen ins Leere. Ein Virus tötet nicht wahllos. Es wählt sich seine Opfer sorgfältig aus. Solange wir die Toten zählen wie die Gefallenen in einem Krieg, haben wir nicht begriffen, welcher Art der Tod ist, den sie sterben. Es ist der Tod, der uns alle erwartet. Es gibt keine Zuflucht vor ihm, keinen Schutz, keine Rettung. Allenfalls kann ein Aufschub erreicht werden. 

Der Tod, den man an Corona stirbt, ist der blinde Fleck unserer Wahrnehmung der Pandemie.


Professor Sibylle Knauss, Schriftstellerin

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49 Kommentare

  1. An den Folgen der Kontaminierung mit dem sog. Krankenhauskeim, sog. ärztlichen Kunstfehlern und Nichtbeachtung von Wechselwirkung ärztlich verordneter Medikamente erkranken und sterben jährlich erheblich mehr Menschen im besten Deutschland usw.als an den übermäßig auftretenden Grippe- u. ähnlichen Viren. Und die Ursachen für diese Mißstände im hiesigen Gesundheitswesen mindestens zu minimieren, wäre die 1. Amtspflicht der dafür zuständigen Politiker und Verwaltungsoberen. Aber während sich diesbezüglich seit Jahren nichts bis noch weniger tut, das Gesundheitswesen eher krank gespart wird, wird (zum Ablenken von diesen Versäumnissen) aus einem eher mittelmäßig aggressiven Virus mit bewußt öffentlich fehl interpretierten angeblichen Infektionszahlen eine „Pandemie von nationaler Tragweite“ herbei fabuliert, um mittels Selbstermächtigung am Parlament vorbei zu regieren und nebenher auch noch gleich andere politische Hemmnisse aus dem Weg zu räumen, wie bei der polit. gewollten Zuwanderung von Afrabiern, dem für die verhunzte Energiewende gewünschten Verbau der letzten freien Flächen mit Windrädern, dem Abzocken des Kraftfahrers mit massiv zu erhöhenden Bußgeldern u.a..

  2. Typisch Schriftsteller.
    So viele Worte für einen kurzen Satz:
    Das Leben ist endlich.

    • Immer. Ausnahmslos. Selbst für Maskenträger und Abstandshalter.

  3. Wieso ist es vernünftig eine Maske zu tragen? Abstände einzuhalten? Es ist immer lustig, wenn man die Leute beobachtet. Vielen sieht man es an, dass sie nur widerwillig diesen Lappen sich ins Gesicht drücken und manchen sieht man das Sendungsbewusstsein an, die es auch vernünftig finden, eine Maske zu tragen. Dass man darunter schwitzt und Hautkrankheiten Vorschub leistet, kommt dabei niemanden in den Sinn. Das man sein eigenes CO2 einatmet, was nun absolut nicht zur Gesundheit beiträgt, kommt auch keinen Maskenträger in den Sinn. Besonders lustig finde ich die Leute, die im Vorraum des Supermarktes ihre Einkaufswagen desinfizieren. Da frage ich mich immer, ob die zu Hause keine Seife haben und sich dort nach dem Einkauf die Hände waschen können. Weiterhin frage ich mich, ob die vielleicht im Markt ihre Finger in den Mund stecken oder ihren Einkaufswagen ablecken. Ich verstehe es nicht. Schon immer war – wenn man es krass formuliert – der Einkaufswagen versifft. Schon immer hat man sich die Hände nach dem Einkauf mit Wasser und Seife gewaschen. Ich habe auch noch niemanden gesehen, der seinen Einkaufswagen anleckt. Also warum? Sie, Frau Knauss desinfizieren ihre Hände sogar. Naja, des Menschen Wille ist sein Himmelreich. VOR Corona wurde uns gesagt, dass Supersauberfrauen, die unbedingt alles mit Sagrotan abwischen, nur ihr Geld zum Fenster herauswerfen, weil ein einfaches Mittel auch genügt. Es bleiben dabei immer ein paar Bakterien zurück. Hände laufend zu desinfizieren, musste vor Corona auch nicht sein, weil man dadurch Hauterkrankungen bekommen kann, eigentlich mit größerer Sicherheit als Covid-19. Im Übrigen, diese Desinfektionsmittel helfen i.d.R. nur gegen Bakterien und das nicht mit Sicherheit. Früher sagte man, dass die Kinder, die im Dreck aufgewachsen sind, die gesündesten sind. Wir sollten uns an diese Redewendung erinnern. Alles clean zu machen, untergräbt das Immunsystem. Und wer glaubt eigentlich heute noch an diesen Masken- und Desinfektionsmist? Sogar mein großer Enkel ist zwischenzeitlich aufgewacht. Nur weil es vorgeschrieben ist? Wenn morgen jemand auf die glorreiche Idee kommt, dass wir alle aus den Fenster springen sollen, machen wir das auch? Mir geht es auch total gegen den Strich, dass wir Alten gepäppelt werden sollen, als ob wir nicht mehr denken könnten. Ich bin alt, aber nicht doof. So soll mir niemand mir irgendwelchen Corona-Dingsbums kommen. Es kommt im Leben nicht darauf an, ob man ein paar Jährchen länger oder kürzer lebt. Im Leben kommt es darauf an, dass man es glücklich gelebt hat. Und im Alter sollte man daran denken, dass man jeden Tag sterben kann und sich nicht die Hose wegen ein paar Viren voll machen sollte. Man sollte jeden Tag so leben, als ob es der letzte wäre. So halte ich es. Deshalb lasse ich mir auch nichts mehr vorschreiben, weder beim Essen, beim Trinken, noch anderswo und in meinem täglichen Leben schon gar nichts. Es wäre ja ganz schön doof, wenn man sich wegen Merkel und Co. oder den linksgrünen Lebensstil einschränkt. Wenn man stirbt, ärgert man sich schwarz, weil man nicht gelebt hat.

    • Sein eigenes CO2 atmet man mit oder ohne Maske immer ein und der Unterschied ist verschwenderisch klein.

      • Nein. Wenn ich kaum Luft durch die Maske bekomme, atme ich vornehmlich mein eigenes CO2 ein. Ich bekam z.B. schon nach rund 5 Minuten Kopfschmerzen, als ich die Maske noch vorschriftsmäßig aufgesetzt habe. Meiner Enkelin geht es eben so.

  4. Im Sommer traf ich nach über 30 Jahren zum ersten Mal meine 80-jährige Tante und meine Kusine wieder – wir hatten uns seit schönen Kindertagen aus den Augen verloren und wegen Wohnortwechseln keinen Kontakt mehr gehabt. Groß war die Freude der Wiederbegegnung. Als ich meine Arme ausbreitete und fragte, ob wir uns umarmen sollten, wurde dies zögerlich und vorsichtig wegen Corona verneint. Wir kehrten dann maskiert in einem Restaurant ein und saßen uns alsbald maskenlos an einem Tisch gegenüber, wo die Aerosole unsichtbar hin- und herflogen. Als wir uns herzbewegt aber in gebührlicher Distanz verabschiedeten – ohne Umarmung versteht sich – und ich in die tränenüberströmten Augen meines Tantchens sah, die ich vielleicht zum letzten Mal lebend angetroffen hatte, da – ja da, als mein Herz in Stücke brach ob dieser Entmenschlichung, da sah ich die häßliche Fratze des Teufels, des Mörders und Lügners von Anfang an und erkannte, dass der Tod reichlich Ernte hält in diesen Tagen…

    • Sie haben recht. Es ist Entmenschlichung. Wir tragen aber selbst dazu bei, ob wir sogar im Familienkreis uns dieser Knechtung unterwerfen oder nicht. Ich hätte meine Tante wegen der Umarmung gar nicht gefragt. Ich hätte es einfach gemacht. So wie ich es mit meinen Enkeln und meinem Sohn und Schwiegertochter mache. Schon im Sommer war es klar, dass Corona nicht das Untier ist, was man uns weismachen wollte. Im April waren meine Enkel auch sehr, sehr vorsichtig, aber ich habe ihre Sorgen zerstreut. Optimismus stärkt das Immunsystem.

      • Jeder nach seinem Empfinden. Aber wer meint, daß er diese hoheitlichen Willkürideen einhalten will, der sollte sich dann auch nicht beschweren. So viel Selbstdenken und Nutzen der heutzutage erreichbaren Informationsmöglichkeiten abseits der RegierungsHofberichter-stattung auf Mioska-Kleber-Slomka-Niveau gehört zum selbstbestimmten Leben und zur Demokratie.

      • Volle Zustimmung!

    • „Als wir uns herzbewegt aber in gebührlicher Distanz verabschiedeten – ohne Umarmung versteht sich – und ich in die tränenüberströmten Augen meines Tantchens sah, die ich vielleicht zum letzten Mal lebend angetroffen hatte, da – ja da, als mein Herz in Stücke brach ob dieser Entmenschlichung, da sah ich die häßliche Fratze des Teufels, des Mörders und Lügners von Anfang an und erkannte, dass der Tod reichlich Ernte hält in diesen Tagen…“

      Sind Sie auch Schriftstellerin?
      Kürzer und besser als der Artikel.
      Gut gemacht.

  5. »Natürlich ist es vernünftig, Masken zu tragen und die befohlenen Abstände zu wahren.« — Nein, vernünftig ist das nicht, nur gelegentlich opportun. Widerstand auf Kosten eines Ladeninhabers, der die Strafe zu zahlen hätte, ist allzu billig.
    Jeder grippale Infekt, wie auch sonst jeder Infekt, ist geeignet, Mitmenschen, die an der Schwelle des Todes stehen, den Rest zu geben. Covid-19, wie auch schon Schweinegrippe oder MERS sind Dekadenzsymptome einer längst nicht mehr vitalen Zivilisation. Schon der Verzicht auf Fortpflanzung seit etwa 1970 ist ein für alle sichtbares, wenngleich verdrängtes Indiz. Es heißt für die lebenden Kinder täglich, ihr seid eine Last, zu der wir uns gerade eben noch durchringen wollten. Und da wundern wir uns, daß die wunderlich sind?

  6. Die Fallzahlen der positiv Getesteten steigen trotz Maskenzwang.
    Aber die Verantwortlichen rechnen nur mit der Summe der positiv Getesteten, über die Erkrankten sagen sie nichts.
    Würde die Zahl der Schwerkranken signifikant steigen, müssten wir etwas unternehmen. Aber gehandelt wird derzeit nur, weil wir lediglich positive Befunde vorliegen haben.
    Entscheidend für Epidemiologen ist aber: Wie krankmachend ist eine Erkrankung?
    Das Corona-Virus ist eine Infektion, es wird immer einige Menschen geben, die daran sterben oder krank werden.
    Vor allem Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sind Risikogruppen.
    Allgemein ist aber das Risiko, an Corona schwer zu erkranken nur relativ gering, daran zu sterben auch.
    Eine Übersterblichkeit liegt bislang nicht vor, eher sogar eine Untersterblichkeit.

  7. Die zweite Corona-Welle kommt – weil das genau so von der Politik geplant und beschlossen wurde. Wenn nötig kommt auch noch eine dritte Welle.
    Die wollen nächstes Jahr die fälschungsanfälligen Briefwahlen anordnen.
    Der Merkel-Clan und die LinksRotGrünen sind noch lange nicht fertig mit uns.
    Erst wenn unser restliches Geld auf der ganzen Welt sinnlos verschleudert, die Abgaben und Steuern für die Deutschen angehoben, die Strompreise auf fast unbezahlbarem Niveau künstlich hoch gepuscht sind, die neu erfunden Steuern auf Alles, wie C02-Steuer, oder Klimasteuer, Corona-Steuer, Plastiksteuer und ähnliches, beschlossen, eingeführt und der UN-Migrationspakt gesetzlich verankert ist, werden sich die LinksGrünen, vorläufig, bis zur nächsten Runde zufrieden geben.
    Denn eine Migranten-Steuer bekommen sie gegen den Widerstand der Bevölkerung niemals durch.
    Dieser Staat braucht Geld, viel Geld, aber ganz sicher nicht für uns, die das aber alles erarbeiten, erwirtschaften und schlussendlich bezahlen müssen.
    In Zukunft richtig wählen kann helfen, aber nicht die LinksRotGrünen Multikultis.   

  8. Schöner Artikel, zumal ja nicht der mögliche Ernst der Lage bestritten wird.
    Ich hätte ja eher gekalauert „in Zeiten der Haushaltsleiter“, denn die ist auch nicht ohne 😉

    Zu Corona: Hatte ich schon gelegentlich erwähnt. Corona bedeutet eben nicht allein Kranz, Krone, sondern auch schlicht Ring.
    Und da lacht das Herz des Verschwörungstheoretikers!
    „Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
    Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“ – Tolkien, „Herr der Ringe“.

    Also wer sich das ausgedacht hat, verstand was von Humor. Hellseherisch! Das kann ja nur der Leibhaftige persönlich gewesen sein, der ja bekanntlich auch nie lügt, dem man nur genau zuhören sollte.

    Womit ja nicht behauptet sei, das sei alles Popanz oder gar ein künstlich freigesetztes, gentechnisch gebastelt Virus. Möglich ist ja alles, auch das, aber wahrscheinlicher ist doch, daß die Sache manchen Leuten (was man so als „Eliten“ bezeichnet), die das Potential erkannten, sehr zupass kam und darum medial die ganze Maschinerie angeworfen wurde.
    Ziel: Die westliche Wirtschaft in die Knie zwingen, damit Peking übernehmen kann.

    • Mir kam dieser Tage ein Gedanke in den Sinn:
      Die linke Hand wird u.a. im Islam als die „Hand des Teufels“ angesehen.
      „linken“ bedeuted im allgemeinen Sprachgebrauch, jemanden zu betrügen.
      Die „linke“ Seite eines Stoffes ist die dem Betrachter abgewandte, also die „hässlichere“ Seite.
      Nun gibt es immer wieder Hinweise auf das Böse, dass die Menschen betrügt, indem es die Bedeutung der Worte verdreht:
      Böses wird gut
      Lüge wird zur Wahrheit erklärt
      Sklaverei wird als Freiheit definiert
      Krieg wird als Frieden bezeichnet (s.a. Islam, als „Religion des Friedens“
      In der Bibel finden sich aber auch Tröstungen:
      „An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen“
      „Wer bis an das Ende beharrt, der wird seelig werden“
      Mein Gedankengang bezog sich darauf, dass das Böse, wie in der Apokalypse des Johannes geschrieben, gerade versucht, die Weltherrschaft zu erringen.
      Aber:
      „Überwinden wird das Böse nicht mit Bösem, sondern mit Gutem“, also Wahrheit, Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, (echter) Liebe.

  9. Carpe diém, quam minimum, credula posteró – und hoffe so wenig wie möglich auf den nächsten. Was bleibt ist eine gute Therapie bei viralen Infektionen, daran hapert’s leider. Und sei es nur palliativ, bei hoffnungslosen Fällen. Auf eine Impfung zu hoffen ist eher verwegen. Ansonsten Gottvertrauen, das wird schon, es ist alles auf’s Feinste gerichtet nach Hans Küng, katholischer Theologe, vormals Studienkollege von Papst Benedikt XVI im Tübingen des Friedrich Hölderlin: „Nah ist der Gott und schwäär zu fassen, wo aber Gefahr ist ….“. So sprechen die Söhne der Alpen und furchtlos schreiten sie über den Abgrund auf leicht gebaueten Brücken und sie fragen auch: Schwer zu fassen, weil oder obwohl er so nah ist, der Gott? Eine ungeklärte philosophische Frage. Und welch‘ Gefahr? Dass wir zu IHM kommen? Ins Paradies? Hier versteht der Moslem die Ungläubigen nicht, aus gutem Grunde. Wir reiten auf Kamelen durch Berlin, am besten von dort aus gleich ins Jenseits. In jenes Nirwana, das das Ende allen Wünschens und Sehnens ist … .

  10. Bei Euch in Deutschland sterben jede Woche 16 bis 20‘000, bei uns in der Schweiz sind es 1 bis 1‘400, jede Woche, Jahr für Jahr. Und wo liegt der infantile Corona-Bodycount? DE 10‘000, CH 2‘000 das sind 0.5, respektive knapp 2 Wochen, nach 30 Wochen „Pandemie“?!
    Mit den übertriebenen Hygienemassnahmen haben wir nun eine Untersterblichkeit, der Harvesting-Effekt wird diesen Winter kommen, das ist sicher, so sicher wie der erneute Lockdown.
    Da frage ich mich: wem nützt das und was sind sie bereit zu opfern, um ihre Ziele zu erreichen? Die Demokratie, die Wirtschaft, die Menschlichkeit?
    Wacht auf! Da zerstört jemand unsere freiheitliche Gesellschaft!

    • In Deutschland sterben durchschnittlich pro Woche ca. 20.000 Menschen. Ob es nun 19.000 oder nächste Woche 21.000 sind, ist nicht der wesentliche Punkt.
      Der wesentliche Punkt ist aber, dass durch Corona keine Übersterblichkeit vorliegt und man deshalb die Anordnung einer Pandemie nicht mal Ansatzweise rechtfertigen kann.
      Aber darüber reden die Verantwortlichen nicht so gerne.  

    • „Da zerstört jemand unsere freiheitliche Gesellschaft!“ — Ja.
      „Wacht auf!“ — Vergiß‘ es, Laurent.

  11. „NATÜRLICH ist es vernünftig, Masken zu tragen und die BEFOHLENEN Abstände zu wahren.“ – Unfreiwillige Satire? Sätze, die „natürlich“, „wir“ oder „Menschheit“ enthalten, sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, so auch hier.

  12. Die Autorin hat das Grundproblem leider nicht erkannt: Corona ist eine normale gefährliche Grippeerkrankung. Nicht die Corona-Viren, sondern Virologen wie Dr. Drosten, Politiker wie Jens Spahn und Journalisten wie Klaus Kleber haben das Corona-Narrativ erzeugt und die Corona-Krise verursacht. Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel hat bei der Obduktion von rund 200 Corona-Positiven keinen gefunden, der an Corona gestorben ist. Es ist daher falsch, Corona als eine Todesursache unter anderen zu beschreiben. Sicher tödlich waren viele Corona-Maßnahmen. In Asien und Afrika gibt es Corona-Hungertote, weil Menschen ihren Job und ihr Einkommen verloren haben. In Krankenhäusern und Altenheimen sind Menschen gestorben, weil das Personal aus Angst abgehauen ist oder in Quarantäne geschickt wurde. Tödlich waren auch verabreichte Medikamente und falsche/unnötige Beatmung. Ganz zu schweigen von den Opfern der Nichtbehandlung von Patienten aufgrund des Regierungsbefehls, Corona-Betten freizuhalten. Und zu den Masken: Das CDC meldet gerade heute, dass Menschen, die häufig oder immer Masken tragen, wesentlich häufiger Corona+ getestet werden.

    • Nicht Drosten und Kleber und … haben das Corona-Narrativ erzeugt.
      All diese Personen sind lediglich „so willige wie dumme Werkzeuge derer die – letztlich – (in Berlin) ihre Arbeitgeber“ sind. Instrumentalisierte Narren also derer die, weltweit und von ihrer jeweiligen, längst globalen Überschuldung getrieben, das „sozialistische Ideal“ verwirklichen wollen. All derer also die das Corona Narrativ als Chance begriffen haben (wie ein machtbewusster Politiker es nun mal tut). – 

      Ronald Reagan:“Woran erkennt man einen Kommunisten? Das ist jemand, der Marx und Lenin liest. Und woran erkennt man einen Anti-Kommunisten? Das ist jemand, der Marx und Lenin versteht!“ j

      , der Marx und Lenin versteht!“

      • @horrex: Suchen Sie bitte auch die Schuldigen noch ganz woanders. Die Spur des Geldes sollte man verfolgen, die daraus entstehenden Netzwerke, Stiftungen, Foundations, die Verflechtungen Politik – Pharmaindustrie oder die Verflechtungen Multimilliardäre – Pharmaunternehmen und deren Geldflüsse an bestimmte Stellen. Das Institut von Drosten hat sehr viel Geld erhalten und die Charite gerade von dem, dessen Browser ich nutze, usw. usf. Diese ganzen „Spender“ machen das nicht aus altruistischen Gründen.

  13. Es ist NICHT vernünftig, Masken zu tragen und es ist NICHT vernünftig, Abstände zu wahren! Es gibt null Grund dafür. Menschen, die von der kleinsten Mikrobe umgeworfen werden, wissen das und waren schon immer vorsichtig. Wer krank ist oder das Gefühl hat, es zu werden, hält von alleine elementarste Hygieneregeln rein oder er hat seine Erziehung auf dem Schützenfest oder in der K1 gewonnen.
    Ansonsten braucht das Immunsystem Beschäftigung. Gibt es nicht schon genug Autoimmunerkrankungen in der Bevölkerung? Fehlt nicht schon genug Zuwendung, Liebe und wirkliche Annahme des Einzelnen (und damit ist nicht Mißbrauch iSv mit anderen glänzen wollen oder sie für eigene Bedürfnisse verantwortlich zu machen etc. gemeint). Hat der Staat nicht schon viel zu lange und immer mehr die Hand an die Wiege gelegt und aus lebensfrohen Kindern deformierte Persönlichkeiten gemacht, die über die Pubertät – wenn überhaupt – nicht hinauskommen?
    Wer sich dieses unmenschliche Verhalten BEFEHLEN läßt, wird bzw. ist selbst ein Unmensch!!! Statt sich von diesen Politgangstern die eigene Menschlichkeit wegbefehlen zu lassen, wird es Zeit, diese psychopathologischen Auswüchse dorthin zu bringen, wo sie hingehören: zur Behandlung, abgeschlossen von der Außenwelt, um keinen weiteren Schaden anzurichten. Wie man den schon angerichteten Schaden heilen soll, dazu fehlt mir jede Idee, wir brauchen nicht noch mehr davon!

  14. Es gibt ein Leben vor dem Tod und dieses Leben möchte ich, solange es geht, selbstbestimmt leben. Und ich brauche keine Politiker, die mir diktieren wie ich zu leben habe, denn media vita in morte sumus oder wie Luther sagte : Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.

  15. Verehrte Sibylle Knauss – es könne angesichts des Todes allenfalls einen Aufschub geben – ja klar. Aber das ist es doch, was die Leute in Sachen CO-19 umtreibt. Besonders die in der Risikogruppe – und wer würde es Ihnen verdenken? – Sie doch auch nicht?!

    • Ich. Denn wer vor Freund Hein davonrennt, hat das Leben nicht verstanden.

  16. Jeder Mensch wird täglich von Viren, Bakterien, Giftstoffen und was weiß ich sonst noch bombardiert. Um damit klarzukommen, hat die Evolution das Immunsystem erfunden und das funktioniert bei den meisten ganz ordentlich. Sollte mein Immunsystem mit irgendeinem Grippevirus oder meinetwegen Corona nicht fertigwerden, werden ich sterben. Und ich erwarte nicht, dass deswegen irgendjemand eine Maske trägt oder von mir Abstand hält. Oder irgend etwas geschlossen wird.
    Ich komme mir seit März dieses Jahres vor wie in einem Alptraum. Die Mehrheit der Menschheit ist offensichtlich verrückt geworden. Sie lassen weitgehend widerstandslos zu, dass durchgeknallte Politiker ihre Wirtschaft und ihre Grundrechte zerstören, und es wird immer noch schlimmer. Und der Aberwitz dabei ist, dass es kaum richtig Kranke oder gar Tote gibt. Das ist das Problem – nicht Corona.

    • Selbst wenn es »richtig Kranke oder gar Tote« gäbe, wäre es ein Aberwitz. Als ich ein Kind war – tatsächlich, ich kann mich noch daran erinnern – haben mich, wenn ich krank war, meine Eltern nicht in den Keller gesperrt. Nein, sie haben sich meist ebenfalls angesteckt mit dem Mist, den ich auch Kindergarten oder Schule so angeschleppt hatte. Das ging umgekehrt übrigens auch. Und das Ganze nennt sich übrigens Leben. Oder in Abwandlung eines römisches Sprichworts: „dura est, sed vita“.

  17. „Natürlich ist es vernünftig, Masken zu tragen und die befohlenen Abstände zu wahren.“
    In Schweden gibt es keine Maskenpflicht und gestern starben in Schweden an Corona wieviele Leute? 0 (!) in Buchstaben: NULL!
    Wie kann das sein? Irgendwas stimmt doch hier nicht!

  18. Bei allem Respekt für die schriftstellerische Freiheit, aber “ Stachelschwein “ geht eben nicht. Man kennt die Corona-Viren als Familie von Viren seit den 1960ern und man hat den Strahlenkranz als Kronen interpretiert als das Virus erstmals so vergrößert wurde, dass eine bildliche Darstellung möglich wurde. Die Betrachtungen über den Tod erscheinen zwar richtig, scheinen mir aber am Thema der Gesundheitskrise vorbeizugehen. Die medizinische Gefährlichkeit des Virus, grundsätzlich für alle Altersgruppen wegen Lungen- und anderer Organschäden, sollte nicht feuilletonistisch in Frage gestellt werden. Ein Vergleich mit bakteriellen oder auch viralen Atemwegserkrankungen erscheint aus medizinischer Sicht unzulässig. Ich kannte einen Covid-19 Toten, und ich kenne zwei an Covid-19 Erkrankte, die mehr oder weniger gut genesen sind. Der Verstorbene war aus einem anderen Grund in einem Krankenhaus, wurde aber aus administrativer Idiotie bei der Entlassung nicht getestet. Er war aber infiziert, noch symptomfrei aber ansteckend. Zehn Tage später war er tot. Seine angereisten Kinder, selbst in Schutzkleidung eingehüllt, konnten ihn nur noch durch eine Glasscheibe in der Intensivstation sehen. Innerhalb eines Monats waren Dutzende weitere Mitbewohner und Angestellte in der Einrichtung erkrankt, innerhalb weniger Wochen waren 11 Mitbewohner verstorben, die alle nicht zu diesem Zeitpunkt hätten sterben müssen. Ich wünsche der Autorin dass sie gesund bleibt, und dass sie bei Bedarf die notwendige medizinische Versorgung bekommen kann. Hier am Ort war in April/Mai das größte Krankenhaus der Region funktionell zusammengebrochen. Ein Einzelfall, aber ohne Eindämmung der Infektion hätte es in Deutschland hunderte gegeben.

    • Welches Krankenhaus war es ? War der funktionelle Zusammenbruch durch die lebensbedrohlich an Corona erkrankten Personen verursacht ,oder war der funktionelle Zusammenbruch durch in Panik versetzte Menschen ,sowohl Patienten wie auch Ärzte,verursacht ? Wurden die 11 „Mitbewohner“ im Krankenhaus behandelt, womöglich dort zu Tode beatmet ?

      • Das KH war das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam. Das größte städtische KH ( ca. 1100 Betten ) in der Region von ca. 500,000 Bürgern. Das KH war ca. 2 Monate geschlossen, von den ca. 500 Mitarbeitern waren zeitweise mehr als 100 krank oder nicht dienstfähig. Unfälle und andere Akutfälle wurden auf der Straße und mit Hubschraubern bis zu 50 km im Umkreis zur KH-Behandlung verbracht. Im KH sind mehr als 40 Patienten an Covid-19 gestorben die nicht wegen der Infektion ins KH kamen. Das KH-Management wurde ausgetauscht, und es gibt auch Strafverfahren. Und einen U-Ausschuss. Die Katastrophe ist keine Frage von haarspalterischer Meinungsbildung. Weitere Details kann man per google recherchieren. Mein verstorbener Bekannter kam aus einem anderen KH und ist von dort in das Seniorenstift entlassen worden. Auch dort, und gegen dieses KH gibt es Strafverfahren wegen grober Fahrlässigkeit. Für mich und meine sachkundigen, ärztlichen Ratgeber ist unzweifelhaft, dass bei einer deutlich höheren Infektionsverbreitung in März/April/Mai auch die Zahl der Hospitalisierten deutlich höher gewesen wäre, dass damit, bundesweit, die Zahl der überforderten und zeitweise dysfunktionalen KH.

      • Ja, ist schon komisch, weil Krankenhausangestellte auch in Kurzarbeit geschickt worden sind und zwar nicht die aus dem Büro.

      • Es gibt über 2000 KH in Deutschland. Ich habe nie gesagt, dass es überall gleich war, dass überall Krise gewesen wäre. Im Gegenteil, ich habe den Einzelfall betont. Die große Mehrheit der KH hat wahrscheinlich von Covid nichts oder wenig gespürt. Kein Chefarzt ist gezwungen worden etwas anderes zu tun als das was er nach seiner professionellen Einschätzung für richtig hielt. Das RKI gab keine Befehle, nur Richtlinien. Trotzdem, bei wesentlich stärkerer Infektionsverbreitung, ohne Lockdown, hätte es mehr Erkrankungen, mehr Hospitalisierungen und auch mehr Tote gegeben. Es hätte Überlastungen von KH gegeben, und, es hätte Varianten von ähnlichen Managementfehlern gegeben wie hier in Potsdam. Relativ kleine, zeitlich begrenzte Probleme mit der betrieblichen Organisation, und Infektionen wo man sie bestimmt nicht haben wollte, hat es auch an einigen Spitzenkliniken in mehreren Bundesländern gegeben. Man kann mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass einige hundert KH ( von mehr als 2000) auch dysfunktional geworden wären. Das wirtschaftliche und soziale Leben wäre schon deshalb erstarrt – egal was die Regierung getan hätte. Das bedeutet aber keineswegs, dass die Regierung alles gut und richtig gemacht hätte – ganz im Gegenteil.

      • Es gibt Erklärungen für die Zustände in Potsdam, die nichts mit Corona zu tun haben, eher mit dem Kaputtsparen des Gesundheitswesens, welches sich in Potsdam besonders negativ ausgewirkt hat. Man sollte nicht alles auf Corona schieben, wie das immer alle Verantwortlichen machen, die ihre eigene Verantwortung dann dem Virus anlasten wollen. Außerdem sollte man Einzelfälle nicht aufblasen, sondern deren Ursachen benennen, die nichts mit dem Coronaverlauf in Deutschland zu tun hatte.

    • Ein Einzelfall, aber ohne Eindämmung der Infektion hätte es in Deutschland hunderte gegeben.

      Schreiben Sie über die „Eindämmung der Infektion“, die bereits eintrat, bevor überhaupt eine Maßnahme ergriffen wurde? Gehören Sie also auch zu den geschickten Argumentatoren, die den glimpflichen Verlauf in Deutschland, als „Erfolg des Regierungshandelns“ verkaufen möchten, obwohl der Verlauf sämtlicher Kurven, selbst der des RKI, das ganze Gegenteil beweist?

    • Es ist natürlich und gut, um einen Verstorbenen zu trauern. Wir alle tun das. Und wir alle werden irgendwann mit einer solchen Situation konfrontiert. Meine Eltern und meine Schwiegereltern sind alle zwischen Ende 70 und Mitte 80, mehr oder weniger gebrechlich oder gesund. Jeden Tag rechne ich damit, dass ein Anruf kommt und die Nachricht bringt, dass ein geliebter Mensch gestorben ist. Wir haben in unserem Leben den Gedanken an den unvermeidlichen Tod so sehr verdrängt, dass er uns wie ein brutaler Dieb in der Nacht vorkommt. Und dabei ist es doch wirklich egal, was am Ende des Lebens letztlich der Tropfen war,der das Fass gefüllt hat. Ich bin der Autorin dankbar, dass sie diesen fast spirituellen Blick auf das größte Mysterium des Lebens – den Tod – gerichtet hat. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass der Tod für die Bedeutung des Lebens gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Er ist die wahre „Krone“ des Lebens.
      Sorry, dass ich jetzt pathetisch geworden bin. Mir war gerade danach…

    • Was sollen diese dramatischen Schilderungen? Ich kenne einen, der Corona hatte und demzufolge die Krankheit in etwa wie eine mittlere Grippe war. Ich habe von Leuten gehört in meinem Umfeld, die einen positiven Test hatten und abgesehen von leichten Halsschmerzen keine Symptome und die sich in der Quarantäne langweilten.
      Ich habe allerdings zweimal vor einigen Jahren miterlebt, wie jemand an Krebs starb.
      Aufgrund von Corona wurden nun Krebstherapien und -OPs verschoben, die notwendige medizinische Versorgung gab es für Krebspatienten also nicht. Diese Erfahrung wünsche ich niemandem.

  19. Die Maßnahmen sind völlig überzogen und zum großen Teil völlig sinnlos. Was ich mich aber wirklich Frage ist, wie eine solche kollektive Blödheit so viele Länder gleichzeitig erfassen konnte. In Deutschland sind wir ja nach diese Zustände gewöhnt, ob Klima, Asyl, Europa, der Dilletantismus und die Selbstzerstörung en haben hier ja seit vielen Jahren Tradition.

    • Wenn es so ist, ziehe ich meinen Hut vor den Kantonesen. Möge der Bessere gewinnen, heißt es doch immer so schön. Nun denn, Amen.

  20. Danke für diesen Artikel. Wirklich danke.

  21. Sehr gut Ihre Überschrift: „Niemand überlebt das Leben“. Die for ever young Gesellschaft trifft auf die Realität des Lebens. Es ist endlich, auch für den, der sich mit 80 Jahren wie 30 fühlt. Das ist ein Schock für die ever youngsters. Da wurden Tod und Sterben so erfolgreich ausgeklammert, und nun kommt eine Grippe und die Älteren unter uns müssen erkennen, dass sie sterblich sind und die Natur keine Ausnahmen macht. Ob man nun ganze Gebiete abriegelt oder nicht, mit oder ohne Maske – unsere Lebenszeit ist begrenzt. Für Jeden von uns. – Nutze die Zeit, sagten die alten Griechen.

  22. Dem Ernst angemessen, und doch nicht ohne leisen Spott:
    Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Das Leben ist immer lebensgefährlich.
    Erich Kästner, 1899-1974

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