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Interview

Hans-Georg Maaßen: Der StaSi wurde schon 1988 klar, „dass die DDR kollabieren würde“

08.09.2020

| Lesedauer: 5 Minuten
Der frühere Präsident des Bundesverfassungschutzes sprach auf der "Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz" in Erfurt unter anderem über die Naivität des Westens während der Wende von 1989/90. Und er sagt, wie man mit schmutzigen Tricks fertig wird, die Kommunisten auch heute anwenden.

Wir treffen Hans-Georg Maaßen, früher Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz und mittlerweile Mitglied der WerteUnion als wohl prominentesten Gast der sogenannten „Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“ in Erfurt. Er saß da auf einem Podium zum Thema „30 Jahre Wiedervereinigung“ unter anderem neben der früheren DDR-Bürgerrechtlerin und Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld und der stellvertretenden Chefin der WerteUnion Simone Baum. Maaßen gab zuvor einige seiner Eindrücke aus Geheimdiensperspektive auf den Mauerfall und die Wiedervereinigung wieder. Der StaSi sei, so Maaßen schon 1988 klar geworden, dass „dass die DDR kollabieren würde.“ So dränge sich die Frage auf, ob die Mauer wirklich nur wegen der Bürgerproteste gefallen sei. „Die Oppositionskraft war vom KGB selbst erfunden worden“, außerdem sei so manches 1989 merkwürdig gewesen. Es habe sehr viele erwiesene, enttarnte und mutmaßliche „Inoffizielle Mitarbeiter“ (IM) der Stasi gegeben. Und dann seien plötzlich lauter Organisationen wie Pilze aus dem Boden geschossen, die Geld, Personal und Räume zur Verfügung hatten.

1989 seien aber auch in der Bundesrepublik sehr viele Fehler gemacht worden: „Die Gefahr aus dem Osten wurde unterschätzt“, sagt Maaßen. Es sei „ein fataler Fehler“ gewesen, die „Ost-CDU in die CDU zu integrieren“ und naiv zu glauben, dass die Ost-CDU sich ideologisch von der SED unterschieden hätte. Die Kommunisten hätten dann nämlich vor allem subversiv daran gearbeitet, ihren Gegner zu zersetzen. Das MfS wäre unterschätzt worden und man habe auch nicht darüber nachgedacht, welche Ziele der sowjetische KGB in Russland verfolgte.

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Moderator Klaus Kelle stellte dann die naheliegende Frage: „Kann es sein, dass die Frau, die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende ist, damals unterwegs war dort und hat quasi nichts gemerkt?“ Herr Maaßen seufzte nur: „Ich möchte es mir einfach machen. Diese Frage sollten Sie ihr direkt stellen.“  

Im Anschluss sprach TE mit Hans-Georg Maaßen. 

TE: Viele haben sich ja gewundert, dass Sie hier sprechen. Haben Sie hier heute eine bestimmte Mission?

Maaßen: Nein, ich bin eingeladen worden. Und ich schaue mir immer die Einladungen an, ob ich sie annehme oder nicht annehme, und ob das passt, ob ich Zeit habe. Und weil ich Herrn Kelle kenne, weil im letzten Jahr Kristina Schröder hier war – im vorletzten Jahr war, glaube ich, Jens Spahn hier – habe ich es als eine Ehre empfunden, hier eingeladen zu werden, und deswegen bin ich auch gekommen. 

Es gab ja im Vorfeld dieser Veranstaltung einige Unruhe, auch in der Presse, auch innerhalb der WerteUnion, dass Leute nicht einverstanden waren, dass Sie hier sprechen. Was sagen Sie denen?

Es ging nicht um mich, sondern darum, ob die WerteUnion, die innerhalb von CDU/CSU eine Politikwende erreichen will, auch an Veranstaltungen, die keine Parteiveranstaltungen sind, auftreten soll. Nachdem in den Vorjahren Jens Spahn und Kristina Schröder teilnahmen und ich den Veranstalter persönlich kenne, hatte ich keine Bedenken teilzunehmen. Und es war gut, dass ich teilnahm und die Gelegenheit hatte, für christdemokratische Positionen und für eine Politikwende in der CDU und in Deutschland zu werben.

Und hier vor Ort im Gespräch mit den Leuten, was ist da Ihr Anliegen?

Ja, mein Anliegen ist, dass die Menschen vielleicht klarer sehen und verstehen, was hier in dem Land passiert. Denn das Verstehen ist der erste Schritt, um Änderungen durchführen zu können. Und wie auch Hannah Arendt mal gesagt hat: „Das Entscheidende im Leben ist zu verstehen, was eigentlich passiert.“ Und ich wollte heute in meinem Vortrag den Menschen dabei helfen, ein wenig jedenfalls, Einsicht in Abläufe zu bekommen, die man so nicht wahrnimmt und auch anders einordnet. 

Sie haben auf dem Podium gerade in Bezug auf Kommunisten gesagt: Wir spielen Fußball, die spielen American Football. Also die Kommunisten kämpfen mit anderen Mitteln als das bürgerliche Lager. Was folgt denn daraus? Wie sollte man denn Ihrer Meinung nach mit diesen Methoden umgehen?

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Eigentlich sind die Mittel, ich sage mal im Bild gesprochen American Football, nur dann wirksam, wenn man es einfach nicht merkt. Sobald man es merkt, dann verlieren sie auch an Wirkung. „Name it, blame it, shame it“, sagen meine amerikanischen Kollegen. Aussprechen, kritisieren: „Hier wird foul gespielt, das ist nicht dieses Spiel. Das ist American Football“. Klarmachen, das, was hier im Kleinen passiert, ist Ausgrenzung. Name it: Das ist Ausgrenzung, das ist Stigmatisierung, sowas findet in einer totalitären Herrschaftsform statt, aber nicht in einer freiheitlichen Demokratie. Leute zu neutralisieren, indem man sie an den öffentlichen Pranger stellt, nicht mehr mit ihnen spricht oder sie einlädt, das sind Verfahren aus totalitären Staaten. Das muss man aussprechen, das muss man mit Namen kritisieren, und dann verliert vieles an Wirkung. Die schmutzigen Tricks funktionieren dann nicht mehr, wenn die Menschen merken, das ist eine Technik, die hier angewandt wird, und das ist unfaires Spiel.

Wie ist denn Ihr allgemeiner Eindruck gewesen von der Veranstaltung? Sie sind ja heute dazugekommen, aber vielleicht konnten Sie ja schon mit ein paar Teilnehmern sprechen. Wie finden Sie es hier?

Ich habe heute eine lebhafte Diskussion erlebt von nicht nur aufgeweckten Menschen, sondern von hoch politisch denkenden Menschen. Und es ist leider nicht ein Ausschnitt aus der Gesellschaft, weil die Gesellschaft aus meiner Sicht zu einem sehr hohen Anteil unpolitisch ist. Viele Menschen sind politisch unreif und nicht in der Lage, politische Themen einzuordnen und zu analysieren oder zu reflektieren. Und das ist hier anders, das sind Menschen, die vielleicht nicht gerade die jüngsten sind, aber es sind Menschen, die ebenfalls schon Lebenserfahrung und Berufserfahrung haben, die in der Lage sind, politische Sachverhalte zu sehen und einzuordnen, und die sich hier auch austauschen, um sich vielleicht zu bestätigen, aber auch, um zu sehen, dass sie nicht die politischen Geisterfahrer sind, sondern die politischen Geisterfahrer sind vielleicht ganz andere. Sind vielleicht diejenigen, die im Mainstream das Sagen haben.

Sie haben gerade selbst angesprochen: Es sind alle nicht gerade die jüngsten hier. Ich würde schätzen, der Altersdurchschnitt liegt hier bei 60 Jahren. Was denken Sie denn, warum sind hier so wenige junge Leute da? Warum wollen so wenige junge Leute heute konservativ sein, beziehungsweise interessieren sich für konservative Politik?

Ich glaube, das ist relativ einfach zu beantworten. Der erste Punkt ist: Junge Menschen haben kaum Lebenserfahrung. Das können sie natürlich auch nicht haben. Aber das bedeutet, dass sie das nicht reflektieren und einordnen können, was sie in der Schule, an der Universität oder in den Medien hören oder lesen. Und der zweite Punkt ist: Schulen, Universitäten und die Medien sind zu einem großen Teil links ausgerichtet. Man könnte soweit gehen, zu sagen, das ist politische Manipulation, was dort teilweise betrieben wird. Wenn junge Menschen in ihrem Elternhaus oder durch Freunde nicht eine andere Weltsicht vermittelt bekommen, laufen sie natürlich im Mainstream mit. Sie sind mangels politischer Reife auch nicht in der Lage, diesen Mainstream wirklich einordnen zu können. Bei denjenigen, die das Glück hatten, ein anderes Elternhaus zu haben oder andere Lehrer zu haben, anders sozialisiert zu sein, ist es anders. Aber ich habe den Eindruck, dass dies heutzutage die Allerwenigsten sind. Und dazu muss auch die Fähigkeit gehören, auch gegen den Mainstream zu schwimmen. Und das verlangt schon eine besondere Charakterfestigkeit. Die Kombination, Elternhaus oder Lehrer zu haben, die die jungen Menschen kritisch gegenüber dem Mainstream erziehen oder unterrichten, und zugleich über eine Charakterfestigkeit zu verfügen und sich zu sagen, ich gehe auch dahin, wo vielleicht andere sagen „Was machst du da? Gib dich nicht mit den Schmuddelkindern ab“ das gibt es selten.

Vielen Dank!


Das Interview führte Pauline Schwarz

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85 Kommentare

  1. Maaßen taugt vor Präsident! Mit ihm hätten wir die so unendlich aufgetürmten Probleme aller Art die der Neokommunismus unter den Alt- und Neukadern der roten Brut verursachte, nicht.
    Nicht mehr Viele allerdings können verstehen und nachvollziehen, das intelligente hochkarätige Demokraten wie Maaßen, Vaatz oder Lengsfeld nicht konsequent aus Parteien austreten, die ihre Ansichten überhaupt nicht mehr verkörpern oder verkörpern wollen und die diese mit undemokratischen Staasimethoden zu umerzogenen Abnick und Klatschroboter-Parteien deformierten Menschenansammlungen durch ihren Verbleib natürlich trotzdem weiterhin wirkstark und mächtig scheinen lassen. Mal anders gesagt, wären alle die, die spätestens 1991 aus der SED austraten bereits konsequent 1988 ausgetreten, hätte das den volkseigenen Diktaturbetrieb DDR bereits dann so nachhaltig und massiv ausgehöhlt, das der Zusammenbruch 1988 erfolgt wäre.
    Das ist doch für Polytechnisch (kein Zufall!) Gebildete alte weisse Nichtrassisten eine klar und für jeden zugängliche politsoziologische wissenschaftliche Mathematik der Dialektik der Mengenlehre auch freiheitlich-demokratischer Systeme, das eine Idee erst zur Umsetzung gelangt, wenn sie eine ausreichend „kritische“ Masse der an sie glaubende Menschenanzahl ergreift und umgekehrt, eine ausreichende Masse derer, die sich den Ideen der sich über ihr Denken und Handeln erhebender Diktatoren der Unfreiheit verweigern wird jede Diktatur hinweg fegen. Davon leben Interessengemeinschaften wie Parteien und Nationen oder eben nicht. Wenden sich entsprechend viele ab, die sich mit Ideen oder deren Umsetzung nicht mehr identifizieren, bricht das dahinterstehende System zusammen – selbst im religiösen Bereich erleben wir diese Fakten derzeit auf christlichen Ebenen, die erkennbar derart massiv einbrechen weil so viele Menschen sich mit der Umsetzung christlicher Religion nicht mehr identifizieren.
    Nun erleben wir allerdings das mit undemokratischen unfreiheitlichen Methoden der Angstschürung, Bedrohung, Diffamierung, Ausgrenzung, Zersetzung und der LÜGE – egal ob auf politischen oder religiösen Ebenen – ein Klima der undemokratischen Zwangsmitgliedschaft und der resultierenden Zwangsstärke der damit undemokratischen Idee derart erschaffen werden kann, Menschen daran zu hindern, ihre Zustimmung durch Mitgliedschaft in der Ideengemeinde zu entziehen oder Menschen zu zwingen Mitglied zu werden und der Idee zu folgen.
    Wer nur derart stark sein kann weil er die Zustimmung zu seinen Ideen erzwingt, erpresst, mit undemokratischen Mitteln erlangt, ist jedoch demokratisch nicht legitimiert.
    Deshalb ist unverständlich das Personen wie Maaßen, Vaatz oder Lengsfeld, deren Denken und Handeln ganz andere Breitenwirkung entfaltet, als von irgendwelchen unbekannten Menschen, weiterhin argumentieren, sie wollen angeblich nicht aus ihren zwischenzeitlich längst vollkommen veränderten Parteien nicht austreten um sie von innen heraus wieder zurück zu verändern. Dies geht längst nicht mehr, ganz im Gegenteil, würden sie der nun vollkommen längst anderen Partei ihre Zustimmung und Mitgliedschaft entziehen weil diese ja eine vollkommen andere Partei geworden ist, weil die inneren Kräfte sie deformiert haben und die entsprechende Signalwirkung auch auf andere kritische Zweifler und Unentschiedene wirken könnten, würde der Rest der verbleibenden Parteifeinde schnell im eigenen ideologisierten roten Mief ersticken und kollabieren.
    Probleme beispielsweise mit radikalem Islam hätte die Welt recht schnell nicht mehr, würden alle die Muslime die angeblich friedlich einer Friedensreligion anhängen konsequent austreten und ihre Zustimmung zu dem derzeit herrschendem kriegerisch-gewaltbereit-imperialistischen Islam, der heute noch ganz offizielle christliche Kulturdenkmäler in Moscheen umwandelt, verweigern und die Menschenrechtsfeinde die sich angeblich auf deren Religion berufen auch direkt finden und zur Verantwortung führen.
    Im Gegensatz dazu ist die Bedrohungslage für Maaßen, Vaatz oder Lengsfeld wohl eher gering durch einen konsequenten Austritt aus einer Partei, die durch Alteliten der DDR Diktatur längst zu einem Zentralkomitee der alten und neuen sozialistischen Gesinnungs- und Haltungsrotfront gewandelt wurde, innerhalb der rein gar nichts mehr demokratisch freiheitlich diskutiert oder beschlossen werden kann, sondern nur noch abgenickt und mitgemacht – wie in besten Honeckerzeiten.
    Kritiker, seid endlich lieber ALLE konsequent und entzieht den wieder herrschenden Kommunisten wie 1989 einfach die Zustimmung durch äußere statt innere Gegenerschaft, machen das endlich alle in ausreichender Anzahl kann Merkel&Staasi*co wie Honecker und seine alte Riege alter dummer Menschen damals bald in einer Minderheit von wenigen hundert Ideologen den Millionen Menschen nicht mehr vormachen, sie hätten für ihre Ideologien breite demokratische Zustimmung. Jedes CDU Mitglied das dies nicht mehr ist, ist ein Steinchen aus der Mauer der Macht der undemokratisch Mächtigen!
    Aber solange Ihr in dieser Partei bleibt, die schon lange keine demokratisch-freiheitliche mehr ist, können sich die Feinde der Freiheit und Demokratie, der Verfassung und des Wohles des Volkes auch auf Euch berufen, die Ihr sie durch Mitglied- und damit Gefolgschaft stark und breit legitimiert erscheinen lasst!
    Macht lieber das, was derzeit so viele Christen tun – austreten bis in den Sonntagsmessen der Ideologen nur noch 3 bis 4 Personen auf sonst langen leeren Bänken sitzen, dann können sie nicht mehr behaupten es gäbe eine angebliche mehrheit die ihnen folgt.
    Die christlichen Kirchen haben die Zeichen nicht verstanden und die Mitglieder der politischen Kirchen und Sekten haben jeweils ihre Zeichen nicht verstanden.
    Frau Lengsfeld – Ihre Worte – wer schweigt stimmt zu, ich sage, wer bleibt stimmt zu!

  2. Mich wundert, dass Maaßen zwei Aspekt nicht nennt:
    1. Die vielen vielen Millionen, die die SED-Bonzen zur Seite geschafft haben. Dieses Geld bedeutet Macht.
    2. Die Informationen über die die hervorragenden DDR-Geheimdienste ganz sicher verfügt hatten. Ohne das Erpressungspotential solcher Informationen sind viele Vorgänge in der deutschen Politik nicht verständlich. Das gilt schon für die Zeit vor 1989 (Beispiel: Was hat ausgerechnet Strauss in den 80ern veranlasst, die SED mit Milliardenkrediten zu retten?)

  3. Die WerteUnion ist ein Altherrenclub – was Leute wie Maaßen, Vaatz oder auch Otte an diesem Kaffeekränzchen finden ist mir schleierhaft. Zu glauben, eine solche, innerhalb der CDU als Giftküche betrachtete Splittergruppe könne die vermerkelte Partei von innen heraus reformieren ist in meinen Augen hoffnungslos naiv (vielleicht habe ich aber auch nur nicht genug Einblick; dann bitte ich um Aufklärung!).

    Warum haben Hochkaräter wie die oben Genannten nicht den Mumm in den Knochen, geschlossen aus dieser angehenden Kaderpartei auszutreten und sich entweder einer bereits bestehenden Partei anzuschließen, die in ihren Zielen besser passt (nein – das muss nicht notwendig die Partei der Schwefelbrüder sein, wenngleich zumindest das Parteiprogramm schon einen Blick wert wäre) oder eben eine eigee Partei zu gründen? An ihren Erfolgen – oder Misserfolgen – wird man dann sehen, wie insbesondere der heutige CDU-Wähler wirklich tickt. Ich fürchte Schlimmes, hoffe jedoch das Beste, und in jedem Fall gilt: Klarheit ist besser als trügerische Illusionen…

  4. Seit vielen Jahren habe ich mich mit dem Zustand dieses Staates und dem zuvor erfolgten Zusammenbruch beschäftigt. Nach meinen Einsichten und Überlegungen bin ich fest davon überzeugt, daß der StaSi der DDR und der KGB die etwas aus dem Ruder gelaufene „Wende“ aktiv herbeigeführt haben. „Wir sind das Volk“ ist nicht zufällig auf der Straße entstanden, sondern eine Injektion in die gesteuerten ahnungslosen bewegten Bürger. Ein Slogan, aufgesaugt und wirksam. Schaut man sich die Bilder vom „Sturm“ auf die Zentrale in Lichtenberg an, dann sieht wer es sehen will die jungen Lederjacken, welche schnell noch ihre Akten entwendet haben. Flugzeuge vom russischen Flugplatz Sperenberg des Nachts mit unbekanntem Ziel etc.. Ein Kommentator schreibt hier von plötzlich aus dem Boden schießenden Organisationen. Sehe ich auch so, hat mir doch ein „Liquidator“ von eiligst mit sehr viel Geld gegründeten „Firmen“ mal dereinst erzählt, wie so etwas abläuft; SED-Geld läßt grüßen. Und schwupps war es weg. Nur Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer…

  5. Junge Leute haben, so meine Erinnerung an meine Jugendzeit, einen natürlichen Hang zur Rebellion. Sie sehen, dass die Dinge nicht perfekt sind und wollen das ändern. Natürlich fehlen ihnen, da hat Herr Maaßen sehr recht, die Kenntnisse und die Lebenserfahrung. Dass sie die Kenntnisse nicht haben, liegt an den schlechten, oder vielmehr erfolgreich indoktrinierenden Schulen, da hat er erneut recht.
    Aber es gibt einen weiteren Faktor: Junge Leute wollen zu den Guten gehören, auch unter Inkaufnahme persönlicher Nachteile, das unterscheidet sie oft von den älteren (die vielfältigen Zwängen unterworfen sind, oder sich unterwerfen lassen). Leider sind die Jungen in dem Irrtum befangen, das Gute sei im linken politischen Spektrum zu finden, dort wo ihre Lehrer und Professoren es seinerzeit schon gesucht haben. Die liberal-konservativen und freiheitlichen Werte sind nicht „chic“, nicht angesagt, das müssen wir ändern. Wenn wir uns die Habecks und Bärbocks, erst recht die Eskens und Scholze und Laschets und Söders anschauen, in ihrer eigentlich unübersehbaren banalen Bräsigkeit, in ihrer ganzen Hässlichkeit, kann das doch keine unlösbare Aufgabe sein. Wir müssen die Wahrheit mit Hilfe der Ästhetik transportieren. Die Methoden der jungen Identitären, mit ihren Aktionen und ihrer Art der Selbstdarstellung könnten ein Modell sein.

  6. “ … die WerteUnion, die innerhalb von CDU/CSU eine Politikwende erreichen will“ und deren Mitglied H.G. Maaßen mittlerweise ist.

    CDU und CSU sind kaputt, werden nie mehr, was sie vielleicht nur in unserer verklärten Erinnerung einmal waren. Rettung kann nur von außen kommen. Es ist eine höchst bedauerliche Talent- und Energieverschwendung, wenn Maaßen bei der WU mitmischt und so unfreiwillig als konservatives Feigenblatt dient oder sich um Reform einer reformunfähigen Organisation bemüht.

    Sofort austreten und eine seriöse nationalkonservative Partei gründen sollte er! Ich wäre Mitglied Nr. 2.

  7. Interessante Denkanstöße von Herrn Dr. Maaßen. Wer die „Nationale Front“ der DDR noch kennt, kann seine Gedanken gut nachvollziehen. Aber es betrifft auch die FDP. Und ich denke mittlerweile, dass die Stasi sowohl die SPD als auch die Grünen bereits viel eher unterwandert haben. Das begann schon mit dem Tamtam um die gefakte Biermann-Ausreise. Auch die Finanzierung des Pahl-Rugenstein-Verlags durch die DDR ist ein Beispiel: DuR-Redakteure damals Frank Walter Steinmeier (heutzutage Protegierung linksradikaler „Singegruppen“), Brigitte Zypries (später lange Zeit Justizministerin). Die Grünen wären ohne die Vereinigung mit Bündnis 90 als Splittergruppe an der 5%-Hürde gescheitert. Der damalige Auslandsgeheimdienstchef Markus Wolf und sein Bruder Konrad würden mit ihrem Auftreten heute perfekt in das Grüne Spektrum passen. Wolfs Geheimdienst-Demission und Selbstdarstellung als Quasi-Dissident kurz vor der Wende passt auch zu Dr. Maaßens Gedankengang. Mielke selber war zu solchen strategischen Zügen in den 80ern eventuell schon zu senil, nicht mehr Bestandteil der Zukunftsplanung und ein Bauernopfer. Die Logistik der SED/Stasi-Finanzumstellung 1989/90 muss länger geplant gewesen sein. Von heute auf morgen ist sowas nicht zu bewerkstelligen. Dazu gab es 2019 in einem Interview mit dem damaligen Dresdner OBM Berghofer, der sich diesen Transaktionen entzigen hat, interessante Details zu den aktiven Personen. Die gelungene „Integration“ vom Stasi-Geldbeschaffer Schalck-Golodkowski am Tegernsee war mir auch immer ein Rätsel – erklärt aber, bis in welche Kreise die Geldflüsse reichen und warum das diesbezügliche investigative Schweigen so verdächtig dröhnend ist.
    In der Antwort Von Dr. Maaßen auf die letzte Frage zur Jugend habe ich meine eigene Situation in den 70er und 80er Jahren in der DDR wiedergefunden. Als mir diese Manipulation Ende der 80er bewusst wurde, habe ich für mich beschlossen, mich nicht noch einmal für die Ziele anderer missbrauchen zu lassen und irgendeiner Partei beizutreten. Das bedrückende dabei ist, dass man beim eigenen Nachwuchs zunehmend auf Desinteresse stößt. Dass sich Geschichte so schnell wiederholt, hätte ich vor 30 und sogar noch vor 15 Jahren nicht für möglich gehalten.

  8. Die Werteunion erinnert immer mehr an die durch wenigen DDR-Bürger, die an den Sozialismus glaubten und nur die Führung austauschen wollten.

    PS in den sowjetischen Gulags sagten aufrechte Kommunisten auch immer: „wenn das Stalin wüßte“ (und er wusste es)

  9. Für mich ist Herr Maaßen nicht erst seit gestern ein ganz klarer Kanzlerkandidat. Seine öffentlichen Auftritte und Stellungnahmen und die hier bzw. im Magazin wiedergegebenen Interviews haben mich von seiner Person überzeugt. Leider ist er in der falschen Partei, sofern sie sich weiterhin inhaltlich und personell in dieser politischen Qualität zeigt. Er ist Verwaltungsfachmann, kennt also den Apparat und verfügt schon lange über internationale Kontakte. Die berufliche Qualifikation ist somit gegeben, was man von unseren Regierenden nicht immer positiv behaupten kann. Darüber hinaus unterstelle ich ihm ein überdurchschnittliches Pflichtbewusstsein mit der zweifelsfreien Gabe, einem ausgesprochenen Amtseid auch treu Folge zu leisten. Letzteres geht ja der aktuellen Fehlbesetzung völlig ab.

  10. Die Menschen, besonders die Westdeutschen, haben einfach ein sehr naives Bild von Kommunismus: In der Theorie würde es ja doch so toll funktionieren, wenn andere sich nicht bereichern wollen würden.

  11. Für normal denkende DDR-Bürger war es seit Mitte der 80er Jahre erkennbar, dass die DDR in Schutt und Asche zerfällt. Spätestens als Ungarn die Pläne über eine Grenzöffnung publik machte, war eine immense Republikflucht zu erwarten. Wer davon früher wusste – wie Politik und Stasi- wussten es früher.

    Auch hatte Gorbatschow mit seiner Perestroika Ankündigung auch klar gemacht, dass die Subventionierung mit billigen Öl und Gas ausläuft.

    • Für normal denkende BRD-Bürger war es seit Mitte der 2000er Jahre erkennbar, dass die BRD in Schutt und Asche zerfällt. Spätestens seit Merkel die Pläne über die Grenzöffnung publik machte, war eine immense Republikflucht (dieses Mal mobiler Leistungsträger wie Ärzte) zu erwarten. Wer davon wusste – wie Politik und BND – wusste es früher …

  12. Spannend finde ich die Andeutungen, dass die ‚Wende‘, die dann 1989 erfolgte, (auch) von den Staatsorganen der DDR u.a. der Stasi bereits vorbereitet und gesteuert wurde. Der Westen (also wir alle) wollen an den heroischen Kampf der Massen glauben, die das System gestürzt haben. Der tolle starke Westen will davon natürlich nichts hören, dass die Kommunisten den Umsturz aktiv mit geplant haben, denn dann müßten wir uns eingestehen über den Tisch gezogen worden zu sein. Da würde ja unser ganzes Weltbild einstürzen.

    • Na allzu fest dürfte wohl dieses sogenannte „ganze Weltbild“ auch nicht stehen….

    • Ja, das muss doch für Viele der absolute Augenöffner sein. Ich gehe allerdings davon aus, dass man in der BRD auf der Ebene höchster politischer Entscheidungsträger über diese Entwicklung sehr wohl im Voraus informiert war. Wozu hat man sonst die Geheimdienste, die sich zudem auch untereinander austauschen.

  13. „…Schulen, Universitäten und die Medien sind zu einem großen Teil links ausgerichtet. Man könnte soweit gehen, zu sagen, das ist politische Manipulation, was dort teilweise betrieben wird… “ Völlig sachlich und richtig formuliert. Mit anderen Worten: Das ist linker Totalitarismus und hat nichts mit Demokratie zu tun. Oder einfacher formuliert: Die Bundesrepublik ist in der DDR untergegangen.

    • Noch besser…es die Weiterentwicklung des System DDR unter BRD Bedingungen und was sich daraus entwickeln kann…eine Merkel ist der direkte Vollzieher dieser Entwicklung die diese BRD als selbständiger Staat wohl nicht zum Einsturz, aber doch zur Aufgabe ihres Staatsgefüges und ihrer eigentlichen System eines deutschen Nationalstaates sich hingetrieben entwickelt….was 1871 begann ist unter einer 12 jährigen Merkelschen Machtausübung, ein interessanter Zeitraum, hin zu seiner Auflösung und Entwicklung zu einem weltoffenen Siedlungsgebiet in der Mitte Europas in dem sich jeder niederlassen kann und darf dem die Lust danach ist, sich hinbewegt.
      Die Kommunisten wollte nie die Aufgabe des deutschen Nationalstaates…..aber unter den jetzigen Bedingungen ist es das Naheliegenste was man sich unter links/grünen Machtansprüchen vorstellen kann.
      Die CDU als Bewahrer des Deutschen Staates hat unter Merkel begonnen sich linksgrün anzubietern und einzubringen. Sie ist nicht mehr gestaltend tätig.

  14. Alles gut, alles richtig! Was daraus folgt, kann könnte sich jeder selbst beantworten. Oder wäre auch hier ein Anstoß hilfreich?

  15. Es passiert genau das mit ihm, was er beschreibt: Totalitäre Ausgrenzung. Es ist immer noch ungeheuerlich, dass er aufgrund des Aussprechens der Wahrheit von Merkel eiskalt geopfert wurde. Weil Linke, SPD und Grüne vor Wut über die Wahrheit schäumten. Mehr Maaßens für diese Welt!

  16. Was er hier, m. E. zu Recht, über die Indoktrinierung der Jugend sagt, erinnert fatal an die 30er Jahre. Aus uns selbst heraus ist uns die Befreiung bis heute nicht gelungen. Da gibt es wenig Grund zur Hoffnung.

    • An die 30er Jahre kann ich mich nicht erinnern, wohl aber an die 70er und 80 Jahre in der DDR. Und da war es genauso. Die DDR hat alles darangesetzt, vor allem die Jugend zu manipulieren und auszurichten. Mit Brot und Spielen. Natürlich gab es dabei auch positive Nebeneffekte. Die werden heute als das Bewahrenswerte jedoch in ein ungleiches Verhältnis zu den hauptsächlichen Zielen gesetzt.

  17. 1971 stellte Honecker die Weichen im Land die Sozialpolitik. Ab diesem Zeitpunkt wurde nicht mehr investiert, sondern die soziale Grundversorgung subventioniert. Keine Innovation mehr, die Menschen richteten sich ein. Am Ende wollten sie im Sozialismus arbeiten und im Kapitalismus konsumieren. Das führte zum wirtschaftlichen Kollaps.
    Wo ist der Unterschied zu heute, mit bereits 1 Billion sozialer Umverteilung pro Jahr? 14 Mio. Nettosteuerzahler, Tendenz abnehmend. Spätestens wenn die Babyboomer in Rente gehen ist hier bundesweit „Party“ angesagt.

  18. Der Name der Veranstaltung ist arrogant und albern. So gewinnt man keine jungen Leute. Zurecht, obwohl der Inhalt gut wäre. Aber das Etikett ist der erste Eindruck und dafür gibt es keine zweite Chance. Mit einem Wort: Amateure.

  19. Zitaz: „Viele Menschen sind politisch unreif und nicht in der Lage, politische Themen einzuordnen und zu analysieren oder zu reflektieren.“

    > Mhh, im Grunde ist es genau das, was auch ich denke und hier mehrmals an anderer Stelle geäußert hsbe. Wobei mit Blick auf die sog. muslim. unfd afrikan.“Fachkrafte“ hinzu kommt, dass die meisten Menschen auch nicht von diesen betroffen sind weil sie (noch) ganz oder ziemlich buntfrei wohnen und leben.

    Was ich aber von Herrn Maaßen auch gern mal gehört hätte,

    a) WAS könnte man tun um die sog. unpolitischen und die jungen Menschen aufklärerisch zu erreichen? Und,

    b) WAS könnte sich Herr Maaßen und seine Werte-Union vorstellen zu tun, wenn sie es NICHT schaffen das bei der linksgrün gewordenen CDU/CSU eine polit. Änderung eintritt und voraus zu sehen ist, dass es dort nach der BTW21 genau so wie bisher weiter geht?? Wäre es nicht spätesten dann an der Zeit sich -gerade auch für Land & Volk- von der CDU abzuwenden und sich einer anderen Partei wie die AfD zuzuwenden -auch wenn es dann vllt nur für 1-2 Wahlperioden wäre??

    • Beides wichtige Fragen, das Thema des Abends und des Interwiews war jedoch ein anderes.
      Die erste Frage betreffend könnte sich Herr Maaßen nicht fundiert außerhalb seines Kompetenzbereichs äußern und – so nehme ich ihn wahr – würde es auch nicht.
      Damit hebt er sich wohltuend von den vielen Schwätzern in der Politik ab.

  20. „Menschen, Menschen, Menschen.“ Im Wortschatz von Herrn Maaßen kommen Bürger oder gar Deutsche ebenfalls nicht vor, oder? Er ist auch nicht „Mitglied der Werteunion“ sondern der Regierungspartei CDU und unterstützt damit ihren Kurs. Ich hatte ihn für intelligent genug gehalten, zusammen mit Gleichgesinnten zur AfD zu wechseln und diese auch für Leute wählbar zu machen, die mit der Partei hadern. Doch so wird das nichts.

  21. Was während der „Stasi-Wende“ in den Jahren vorm Kollaps des SED-Systems geschah, habe ich im Roman „Raketenschirm“ (Salier Verlag Leipzig 2013) beschrieben. Es sind literarisch aufbereitete Lebensläufe und Schicksale, die von den 70er Jahren bis in die sich neu organisierende Szene der Tschekisten von KGB und Stasi im vereinten Deutschland reichen. Was wir erleben, ist dort von den Wurzeln und Methoden aus beschrieben – die Folgen des Geschehens sind inzwischen beklemmend deutlich.

  22. Schön, dass Tichys Einblick vor Ort war und diesen aufschlussreichen Bericht plus Interview bringt! Maaßens Aussagen sind sehr interessant und sollten dringend weiter verbreitet werden.

    • TE können Sie sogar auf einer Forschungsstation in der Antarktis lesen. Soll der arme Herr Tichy jetzt Hausbesuche machen und den Leuten sein Magazin um die Ohren hauen, auf daß ihnen ein Licht aufgehe? Wer unter Micheln lebt, der lasse alle Hoffnung fahren.

  23. Wahre Worte. Von Anfang bis Ende. Mehr muss man dazu nicht sagen.

  24. Wenn ich mich recht entsinne, wurde Herr Maaßen
    1. mit genau den “schmutzigen Tricks” aus dem Amt gekegelt und hätte
    2. in Kenntnis derer ganz andere Register ziehen können.
    Hat er aber nicht. Warum?

    • Maaßen ist/war Beamter und als solcher abhängig von seinem Dienstherrn. Das war der Innenminister, als jener CSU-Seehofer, der bereits seit längerem wie eine ausgetauschte Kopie des früheren Originals wirkt. Die Gesamtunion, also incl. der CSU, ist längst soweit „umgedreht“, daß einfach niemand da war, Maaßens Sturz zu verhindern.

      Wenn Sie mit „andere Register“ meinen, Maaßen könnte aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Geheimdienstchef über brisante Informationen verfügen, die er dementsprechend einsetzen könnte (ob dem so ist bleibt natürlich pure Spekulation), so hat ihn zumindest bislang die Angst vor den Folgen einer gezielten Indiskretion zurückgehalten, denn soweit ich weiß ist er als Geheimnisträger auch nach dem Ausscheiden aus dem Amt verpflichtet, über bestimmte Dinge Stillschweigen zu wahren, da ansonsten die Ruhestandsbezüge wegfallen.

      Wer weiß, wenn sich irgendwann die Dinge in der Union doch noch einmal wenden, könnte Maaßen, gerade mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen, noch eine wichtige Rolle spielen. Auf jeden Fall ist er ein prominenter CDU-Vertreter, der sich später nicht nachsagen lassen muß, mit den Linksfaschisten paktiert zu haben wie die Mehrheit seiner Parteifreunde.

    • Vielleicht, weil er sonst einen tragischen Verkehrsunfall erlitten hätte?
      Was ist der gemeinsame Nenner von Seymour Cray, Lady Die und Jörg Haider?

    • Herr Maaßen hat zwar Format, aber er ist leider nur ein Stubentiger.
      Auch ich hatte meine Hoffnung in ihn gesetzt, aber so „kämpferisch“ wie er sich zurzeit gibt, wird das (vermutlich) nix!

  25. Großen Dank an Herrn Maaßen, für die unmißverständliche Darstellung der wahren Geschichte der „friedlichen Revolution“ und der Kräfte, die in diesem Land bis heute wirken.

    Danke, Frau Schwarz, für das Interview.

    Seine Rede ist das Wichtigste was ich je zum Thema gehört habe.
    min. 9:35 – 31.0
    https://www.youtube.com/watch?v=msXVg17UpWs&feature=youtu.be

    • Danke für den Link.
      Es ist gruselig zu hören, was diese Leute da skizzieren. Wenn davon nur die Hälfte stimmt, dann… wurden auch wir Wessis am Ende belogen und betrogen.

  26. Heidiland ist auf dem besten Wege in die Fußstapfen der DDR zu treten. Nein, das wird noch viel besser. In Heidiland schaltet man sich selbst ab, und wird ganz blöd aus der Wäsche gucken, wenn es dann wirklich dunkel ist.

  27. @ Frank T.: Die StaSi benötigte ebensowenig „Weitsicht“ wie andere Dienste. Jeder Dienst ist nur so gut wie seine Informanten und Analytiker. Dass die Stasi in West und Ost über ein Reservoir an willigen, skrupellosen Informanten verfügte, ist nicht zu bezweifeln. Dass es bei der StaSi eine realistische, nüchterne Auswertung der gewonnenen Informationen mit dem Ziel einer verlässlichen Lagebeurteilung gab, darf angenommen werden. Auch in diesem Punkt unterscheidet die StaSi sich nicht von anderen Diensten. Offen ist lediglich, ob diesbezügliche Erkenntnisse der politischen Führung ungeschminkt oder überhaupt zur Kenntnis gebracht wurden.

  28. Ich habe wenig Hoffnung bei diesen jungen Leuten. Man muss sich nur anschauen, wie sie sich im sogenannten Comedy-TV kringeln vor Lachen, wenn dort jemand* auf der Bühne steht und völlig sinnfreien Dünn*** labert.

    • Stimmt, hier bin ich ganz bei Ihnen.

      Auch ich habe hier schon mit Blick auf das früh vormittags beginnende RTL-SAT1-Pro7-Kabel1-Verblödungsprogram mehrmals meine großen Zweifel bzgl der zuschauenden Bevölkerung geäußert. Wobei ich auch das Gefühl habe, dass diese Bekloppten-Serien bei scheinbar steigenden Zuschauerzahlen von Jahr zu Jahr dämlicher werden.

  29. Es ist nicht mehr die Frage, „was passiert hier eigentlich?“. Es ist nur noch die Frage, „was ist da passiert?“. Der Point of no return ist längst überschritten, der Zug der Lemminge ist irreversibel, zumindest, wenn man demokratisch rechtsstaatliche Möglichkeiten des Aufhaltens betrachtet. Es ist eine mathematische Zwangsläufigkeit, dass, wie Sarrazzin das schon vorgerechnet hat, die autochtone deutsche Bevölkerung von Migranten und deren Nachkommenschaft überwuchert und ersetzt wird. Und damit auch durch deren Lebensauffassung. Der aktuelle Blick in deutsche Grundschulklassen belegt das in aller Klarheit. Und die dazu niemals legitimierte zerstörerische Kraft hat einen Namen: Angela Merkel, die Selbstherrliche, die Frau, die über tausend Jahre christlich deutsche Geschichte beendet hat. Zusammen mit ihrer willigen Schafherde. So wird es mal im Plötz stehen, falls es deutsche Literatur dann noch gibt.
    Ps. 103, 16: „…wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr. …..“ Ja, so wirds wohl sein.

    • und doch lieben die Westdeutschen sie (Angela) (s.Umfragen)

  30. Erst 1988? Ich denke, spätestens nach Černobyl (April 1986) wussten die Apparatschiki, was das Stündlein geschlagen hatte… und manche im Westen, dass sie es wussten.
    Die amerikanischen Landsknechte, mit denen ich meine Jugend verbrachte, hielten mit ihrem bodenständigen common sense „Gorbie“ für einen falschen Fuffzicher. Der dicke Kohl hatte gleichfalls das richtige Gespür und wurde dafür von den Medien gewaltig gebäscht (Stichwort Gorbatschow-Goebbels-Vergleich). Dass 1989 ein kontrollierter Abriss unter KGB-Kontrolle gewesen sein könnte, wie Maaßen nun andeutet, erscheint mir äußerst plausibel.

    • Kohl „verdanken“ wir den Euro und das kommunistische U-Boot M.

    • Die Erkenntnis ist uralt. Auch hinsichtlich Gorbatschow. Weltoktober.

      • In den 90ern glaubte man im Westen auf jeden Fall, auf dem Grab des Kommunismus zu tanzen (die Liberalisierungsorgien waren schon nicht mehr schön), und hatte nicht erkannt, dass sich Merlin in ein Virus verwandelt hatte.

  31. Herr Maaßen: „Ja, mein Anliegen ist, dass die Menschen vielleicht klarer sehen und verstehen, was hier in dem Land passiert.“

    Oh da könnte er doch die Puppen tanzen lassen. Kraft seiner Ex-Funktion muß er tief in dem NSU-Ding dringesteckt haben. Dort, wo die nicht so hellen zwei Uwes und eine Beate, die wahrscheinlich V-Leute waren, zu superfähigen Nazi-Oberterroristen geframt wurden, um Merkels Antifa-BRD ein hübsches, vorzeigbares Feindbild zu geben. Man vergleiche die Klartextaussagen des Ex-Verfassungsschützers Helmut Roewer („Das NSU-Märchen“) mit Maaßen’s Schweigsamkeit. Diese schützt wirksam das Merkel-Regime.

    • Ja, würde einiges erklären, woran die sogenannte WerteUnion wirklich interessiert ist und warum das Schweigen von dort so dröhnend ist, dass ein denkender Mensch kaum Artikulatives hört. Solange von dort nichts zu hören ist, existiert die WerteUnion, für mich jedenfalls, allenfalls virtuell, nicht aber wirklich greifbar.

      • Die WerteUnion soll als „letzte Tankstelle vor der Autobahn“ missvergnügten Wählern eine politische Heimat vorgaukeln, um sie am Abgleiten in die Radikalität zu hindern.

    • Noch viel interessanter ist die Anis Amri Geschichte. Da scheint ihn keiner Fragen zu wollen, obwohl er nachweislich gelogen hat.

    • Nein, er schützt in erster Linie sich selbst. Die NSU-Morde mögen sich auf deutschem Boden abgespielt haben, die geheimdienstlichen und kriminellen Netzwerke im Hintergrund sind international. Die Unterwanderung des deutschen Polizeiapparates betrifft auch den VS.

  32. „Die Gefahr aus dem Osten wurde unterschätzt“.
    Das denke ich auch schon lange. Die fatalen Folgen erleben wir seit 2005. Sie werden mindestens die nächste Generation noch in Atem halten.

    • Die nächste Generation? Sie meinen wirklich, eine Generation ist derartig produktiv, die negativen Effekte aus Energiewende, Migration und EZB-Politik aufzufangen?
      Ich würde eher behaupten: Wenn Generationen das überhaupt überleben, dann ist schon viel gewonnen…

      • Kein Kanzler seit dem Krieg hat dem Land einen derartigen Schaden zugefügt, wie Merkel, für Dinge die nach Meinung unabhängiger Ingenieure an Hochschulen, die ich gefragt habe, technisch ganz grundsätzlich nicht funktionieren können. Die Grenzöffnung dann war ein reines Verbrennen von Gemeinschaftsvermögen, ohne jede positive Wirkung für die Zukunft.
        Früher war ich fest davon überzeugt, daß das Fehler in der Sache waren, wie jeder mal den einen oder anderen begeht. Die Kosten der verschiedenen „Aktionen“ sind allerdings derart gewaltig, daß man sich schwer tut, an Fehler aufgrund von Bauchentscheidungen, zu glauben. Nicht bei den Summen, nicht angesichts der Absurdität der Entscheidungen, nicht bei der Ausbildung. Seit 2015 bin ich mir noch weniger sicher. In schlechten Momenten frage ich mich, ob das nicht alles Absicht war und einem geheimen, subversiven Plan folgt. Einem Plan, der gegen Land und Volk gerichtet ist. Die „Gefahr aus dem Osten“ eben, nicht offen vorgetragen, sondern subversiv, mit Tarnen und Täuschen.
        Ich frage mich ob Maaßen bei dem Gespräch nicht so etwas im Sinn hatte und hätte mir ein intensives Nachfragen gewünscht. Immerhin wollte Merkel, daß in Thüringen ein Vertreter der SED Nachfolgeorganisation Ministerpräsident wird und in der CDU wurden ja auch schon Versuchsballons lanciert, sie anschlußfähig an die SED Nachfolgepartei zu machen.

  33. Es wird noch einige historische Aufarbeitung in Anspruch nehmen bis man den Weg von Frau Merkel von der Akademie der Wissenschaften ( ABM-Stelle für Promovierte gemäß einem mittlerweile verstorbenen Professor aus der Akademie – 1992) zu “ stellvertretende Regierungssprecherin“ der Regierung de Maiziere voll verstehen kann. Von dort wurde sie dann “ Kohl’s Mädchen“ am Kabinettstisch in Bonn. Wir meinen vielleicht dies zu verstehen. Es ist aber gut möglich, dass es für kritische Teile der maßgeblichen Kontakte/Personen in einem relativ kurzen Zeitablauf keine nachprüfbaren Unterlagen gibt, und die meisten Zeitzeugen entweder schon verstorben sind, oder bald sein werden.

    • Sehe ich ähnlich. Besonders die Bildungsstationen:
      aus einem Pfarrer-Haushalt, konfirmiert, aber ohne Jugendweihe
      -EOS (erweiterte Oberschule)
      -Physik Studium in Leipzig
      -Auslandsreisen nach Moskau, Prag und Westreise nach Karlsruhe.
      Für den DDR Normal-Bürger eine verdächtige Unmöglichkeit.
      Politische Blitzkarriere unter Stasi-Leuten (Schnur, de Maiziere) an die Spitze der West-CDU (ist sie eigentlich Mitglied?).
      Wahrscheinlich hat sie für die “Firma” gearbeitet, ohne es zu wissen, wie so einige..
      Selbstverpflichtung ohne Verpflichtung.

  34. „Der StaSi wurde schon“1988 klar, „dass die DDR kollabieren würde“ – und so hat sie flugs einen Haufen U-Boote installiert, deren Erfolg wir jetzt bewundern dürfen.

    • Ganz gewiss nicht. Nach der Wende haben die etwas Schlaueren erfolgreiche Unternehmen gegründet. Die Übrigen waren einfach mit dem Überleben beschäftigt, als Versicherungsvertreter, Verkäufer usw.

      • Die brauchbarsten waren bereits vor der Wende fertig installiert.
        Guillaume…
        Kurras…
        Kahane…

      • „Erfolgreiche Unternehmen gegründet“? Soso … Die alten Parteibonzen haben sich unter den Nagel gerissen, was sie nur kriegen konnten. Da gingen ganze LPGs quasi für Kleingeld weg. Ich bin gelernter Wessi, aber ich hab von gut befreundeten gelernten Ossis mit einem geistigen Horizont weiter als bis zum nächsten Bananensonderangebot so einiges erfahren …

  35. Was sollte Herr Maaßen anders machen? Die CDU verlassen, um in die AfD einzutreten? Und dann in der politischen Bedeutungslosigkeit als Geächteter zu verschwinden? Wäre das zu diesem Zeitpunkt klug? Kann er nicht deutlich mehr Einfluss nehmen, wenn er der Stachel im Fleisch der CDU bleibt? Was wäre gewonnen, wenn dieser politische Hochkaräter sich offiziell von der CDU abwendete? Eines habe ich im Laufe meines Lebens lernen müssen: Mitunter muss man eigene Interessen dem höheren Ziel unterordnen. Oft wird alles gut für den, der warten kann.

    • >> Stachel im Fleisch der CDU << Denken Sie mal an den Herrn Sarrazin. Auch er wurde als "Stachel im Fleisch", allerdings der SPD, gesehen. Bewirkt hat er parteiintern ebensowenig wie der Herr Maaßen bewirken wird. Und wenn Sie sich in der Natur umschauen, werden Sie feststellen, wie lebende Organismen mit Fremdkörpern umgehen: Sie werden entweder isoliert oder abgestoßen. Mit anderen Worten: Sie werden an der Entfaltung einer vom Organismus als potentiell schädlich aufgefassten Wirkung gnadenlos gehindert. Dass Parteien ebenfalls lebende Organismen sind, muss wohl nicht hervorgehoben werden, um das Schicksal des Herrn Maaßen (Versinken in der Bedeutungslosigkeit) zu prognostizieren. Die Werteunion ist ein absolut wirkungsloser Teil der Union und hat womöglich in den Augen der dominierenden CDU-Linken dankenswerterweise nichts anderes als eine Feigenblattfunktion. Daran wird sich auf längere Sicht nichts ändern, das walte Merkel!

      • Schon richtig, aber wenn Hans-Georg Maaßen auch noch aus der Union gekegelt wird, während zu gleicher Zeit die Antifa ungebremst bürgerkriegsähnliche Zustände herbeiführen kann, dann dämmert es vielleicht doch ein paar Gewohnheitswählern der Union mehr, was hier eigentlich passiert. Aus strategischer Sicht kann er in der Werteunion mehr bewirken.

    • Sie sind naiv. In der CDU wird sich nur dann etwas ändern, wenn einer endlich Merkel genau so abserviert, wie sie das seinerzeit mit Kohl getan hat. Wird aber nicht passieren mit weichen Typen wie Lascheit, Söder oder Merz.

    • @Casta Fiva Zitat: „Die CDU verlassen, um in die AfD einzutreten?I

      > Mhh, warum nicht? Auch wenn es dann vllt für nur 1-2 Wahlperioden wäre um damit so bei „seiner“ CDU ein Umdenken zu bewirken falls die linksgrün gewordene CDU auch nach der BTW21 so wie bisher weiter machen will(wovon ich ausgehe)? Denn, wie ja auch zu sehen ist, so wie jetzt bewirkt Herr Maaßen und seine Werte-Union bei der CDU doch auch nichts.
      Also sollten Hr Maaßen und die Werte-Union mal einen Partei-Wechsel vornehmen. Wobei es ja nicht für ewig sein muß.

  36. Immer eine Freude, Herrn Maaßen zu hören. Das angesprochene Desinteresse der jungen Leute für Politik ist bedauerlich. Da könnte die ältere Generation mithelfen, gegenzusteuern, z.B. indem gezielt junge Leute zu Veranstaltungen wie dieser eingeladen werden.

  37. Der größte Fehler war als die Parteien alle hinter den ostdeutschen Wählern und Parteimitgliedern her waren wie der Teufel hinter der armen Seele. Da wurde alles genommen was rum lief und die absoluten Hardliner gründeten ihre eigene neue SED. Ich hielt es damals schon für einen Fehler sie gewähren zu lassen aber man wollte es sich nicht mit den Neubürgern verscherzen und Unruhe erzeugen. Herr Maaßen ist ein fähiger Mann, ich halte ihn sogar für Loyal gegenüber unserem Land was man leider von den allermeißten Politiker nicht behaupten kann. Er wird ja zu Talkshows nicht mehr eingeladen das letzte mal sah ich ihn im Hangar 7. Dort wollte man ihm die Nähe zur AfD vorwerfen was er geschickt gekontert hat. Ein Mann der sichtbar mehr weiß als er sagt.

  38. Von den „Organisationen, die plötzlich wie Pilze aus dem Boden schossen“ war eine der „Demokratische Aufbruch“, der Verein bei dem Angela Merkel, die mit Bürgerrechtsbewegungen nicht am Hut hatte, Mitglied wurde. Der „Demokratische Aufbruch“ war völlig Stasi-verseucht. Der „rote Kasner“, Angelas Vater war gut bekannt mit einigen führenden Mitgliedern dieses Aufbruchs. Angela Merkel selber war berechtigt Westreisen zu machen, die nicht unter genehmigte Verwandschaftsbesuche fielen, sondern nur besonders „vertrauenswürdigen“ Personen gestattet wurde.
    A.Merkel fiel Helmut Kohl auf, der „Aufbruch“ wurde Bestandteil der CDU und Merkel machte Karriere, indem sie sowohl W.Schäuble als auch Friedrich Merz und schließlich Helmut Kohl selber kaltstellte.
    Heute ist sie seit vielen Jahren Kanzlerin dieses Landes und ihre Partei, die CDU eine Partei der linken Mitte, sozialdemokratisiert und vergrünt mit noch zunehmender Tendenz in den nächsten Jahren in Abfolge der schwarz/grünen Koalition, die schon jetzt so gut wie sicher ist.

    • Merkel fiel Kohl nicht auf, sondern wurde ihm von zwei StaSi-Spitzeln (Wolfgang Schnur und Lothar de Maizière) angedient. Kohl, sonst „Vater des Misstrauens“, ließ sich täuschen, weil er in Unkenntnis ihrer StaSi-Verstrickung den beiden Genannten leider blind vertraute.

      • Und weil der BND und der Verfassungsschutz komplett versagten. Womöglich waren diese „Dienste“ auch unterwandert.

      • Allzweckswaffen halt.

  39. Vor Hans-Georg Maaßen habe ich einen Riesen Respekt. Volle Anerkennung! Schade, dass ihm so übel mitgespielt wurde. Noch heute werde ich sauer bei den Gedanken seines „Rausschmisses“ und mein Blutdruck steigt.

  40. „Vollversammlung der wahren Schwarmintelligenz“

    wer denkt sich solch einen dummen namen aus?

    das der schwarm nur so intelligent ist, wie das dümmste mitglied des schwarms, dass sollte eigtl. keine neuigkeit sein.

    • „das der schwarm nur so intelligent ist, wie das dümmste mitglied des schwarms“
      Bei aller berechtigten Kritik an dem albernen Namen: Dieser Unfug ist leider nicht besser.

  41. Erste Anzeichen von Sand im Getriebe waren schon 1987 erkennbar, nicht nur wegen Schwerter zu Pflugscharen, sondern auch wegen der übel aufgestoßenen Stadtjubiläumsfeiern in Berlin. Alles musste zugunsten von Berlin zurückstehen und sogar Ressourcen abgeben. Andere Stadtjubiläen sind stiefmütterlich behandelt worden. Ein Jahr später haben versteckte Unmutsbekundungen zugenommen. Meine Mutter nahm dann 1989 in einer Kleinstadt unerkannt an einer Maidemo teil. Man schlich unter durchhängenden Transparenten einher, und nach der Tribüne mit dem besoffenen Bürgermeister und seinen Genossen spritzten alle auseinander, als sei ein Wasserwerfer im Einsatz gewesen. Ja, sie mussten mit Roster und 10 Ostmark geködert werden, das ist meiner Mutter ungerührt gesteckt worden. Und schon 1988 spitze Bemerkungen: Heimkehrerbude = Wäschefabrik, wegen der vielen Reklamationen. Und eines nicht zu vergessen: Der Golf durfte in die DDR importiert werden. Die Ost-CDU ist 1989 noch lange im Tiefschlaf gewesen. Da hatte Gerlach schon lange den Braten gerochen und war auf Distanz gegangen. Diesen Herrn halte ich jedoch für einen Taktiker und mit allen Wassern gewaschen.

  42. Ein schönes Interview, Frau Schwarz! Und Herr Maaßen: Respekt vor Ihrem Optimismus – aber was ich erlebe, stimmt mich zunehmend pessimistisch. Mein Leben lang bin ich gegen den Strom geschwommen, und gab da eigentlich eine recht gute – und erfolgreiche – Identifikationsofferte. Aber, was sehe ich? Meine kluge und nicht weniger erfolgreiche Tochter schwimmt mit in diesem hypermoralischen Strom. Ihr jugendlicher Idealismus wird vom moralisierenden Mainstream stärker angesprochen als von meiner Lebenserfahrung.
    Und ich weiß: So geht es vielen …

    • Mir geht’s auch so.Vielleicht erkennen die eigenen Kinder, wie aufreibend und anstrengend es sein kann,gegen den Strom zu schwimmen.Das Gefühl der Selbstachtung welches ich dabei hatte ,können sie nicht sehen. Vielleicht ahnen; beim Blick in die Augen.

    • Tja, da bin ich auch dabei. Einzige Lösung: Politik in Gesprächen mit den Kindern ausklammern und abwarten, bis Churchill wirkt: „Wer mit 20 nicht links ist, hat kein Herz; wer es mit 40 noch ist, keinen Verstand“.

    • Diese Haltung kann der Schule, der Uni, der Umgebung und anderen Gruppen geschuldet sein.
      Verzweifeln Sie nicht, mit zunehmendem Alter und zunehmender Lebenserfahrung kann sich das ändern.
      Es gibt Phasen, da „hört“ der Nachwuchs auf viele – nur nicht auf die Eltern.
      Und ich rede aus eigener Erfahrung.

  43. Einfach klasse, mit welcher Klugheit, Erfahrung und Gelassenheit Maaßen die Dinge durchschaut. Er wäre der ideale Bundespräsident!

    • Frau Schneider, Herr Maaßen wäre der ideale Bundeskanzler!

      • Hilfe. Das bloß nicht.
        Der Mann ist Beamter und ziemlich wendig wenn es notwendig.
        Wer hat unter einem Innenminister den Mülti—Külti sich ausgedacht?

  44. Was ich als Gründe für die derzeitige Entwicklung ansehe:
    1.) Linke haben seit Jahrzehnten die Metapolitik (Kultur, Medien, Schulen, Universitäten, NGOs) besetzt. Konservative hielten zwar Sonntagspredigten, dachten aber „Hauptsache die Wirtschaft läuft. Dann werden wir wiedergewählt.“
    2.) Vermutlich kommt alles, was es bei uns gibt, aus den USA (vielleicht noch ein kleiner Teil aus GB). Und wie BLM gezeigt hat: Marschen die USA voran, dann die meisten europäischen Staaten hinterher.

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