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Willige Angstmacher ARD und ZDF

Medien-Studie: Corona-Sondersendungen als Hochämter der Volkspädagogik

21.08.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Vielleicht haben deren apokalyptische Hochämter mitsamt ihren durchaus hohen Einschaltquoten mit einer Angstlust vieler Menschen zu tun. Aber sicher lässt sich ein Volk in Angst leichter regieren. ARD und ZDF spielen diesen Part liebedienerisch willig mit.

Wir haben hier ausführlich über eine wahrlich aufsehenerregende Studie von Medienwissenschaftlern der Universität Passau berichtet. Es geht um die Art und Weise, wie ARD und ZDF in „Sondersendungen“ („ARD-Extra“ und „ZDF-Spezial“) mit dem Corona-Virus umgegangen sind. Es geht um den sattsam bekannten Tunnelblick der Öffentlich-Rechtlichen. Dass es solche Studien wie die Passauer noch gibt, rehabilitiert den ansonsten in weiten Teilen politisch-korrekt ausgerichteten Forschungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland ein wenig. Allerdings ist es nicht ganz leicht, an die Studie zu kommen.

ARD und ZDF jaulen denn ob der Passauer Studie auch auf. Wie dpa berichtet, behaupten die Fernsehgewaltigen, die Anzahl der Sendungen sei dem Zuschauerinteresse geschuldet gewesen, so ARD-Chefredakteur Rainald Becker. Denn eines ist auch das Ergebnis der Passauer Studie: Die Öffentlich-Rechtlichen, üppig mit 9 Milliarden Euro Zwangsgebühren pro Jahr alimentiert, haben mit ihrem Corona-Hype einen Tunnelblick vermittelt, will sagen: andere wichtige Themen mehr und mehr ausgeblendet.

[inner_post 1] ARD/ZDF-Sondersendungen sind zu apokalyptischen Hochämtern geworden, die ganz offenbar Angst machen oder aber Humanitarismus verbreiten sollen. Man denke an die Sondersendungen rund um Fukushima. Man denke an die Sondersendungen rund um die „Flüchtlingskrise” im Herbst 2015 ff. Kein Japaner ist indes durch Verstrahlung zu Tode gekommen; die Todesopfer waren dem Tsunami geschuldet. Und die ARD/ZDF-Kameras, die im Rahmen von Sondersendungen in die „Flüchtlingstrecks” hineinleuchteten, taten das nur, wenn sie die wenigen Frauen und Kinder vor der Linse hatten.

Ja, große Teile der sogenannten deutschen Qualitätspresse verstehen sich gut auf ihre Funktion als eine Art systemstabilisierende Apportier-Presse. Apportier-Presse? Nun, Apportieren ist ursprünglich ein Begriff aus der Jägersprache, er meint das Herbeibringen von erlegtem Wild. Auf die alltägliche Hundedressur übertragen, meint Apportieren das Zurückbringen von geworfenen Gegenständen wie Stöckchen oder Bällen durch den Hund. Hunde machen das gern, ihre Halter auch, denn das Apportieren stärkt, wie es in einem im Internet auffindbaren Text für Hundehalter heißt, „Bindung und Vertrauen zwischen Halter und Hund.“ Man möge das allerdings bitte nicht auf Bindungen zwischen Politik und Medien übertragen, oder?

Nehmen wir das Beispiel 2015: Die „Hamburg Media School“ hatte eine Studie zur Berichterstattung der Presse über die Flüchtlingskrise angefertigt und 34.000 Pressebeiträge von 2009 bis 2015 ausgewertet. Ergebnis: 82 Prozent der Berichte waren positiv konnotiert, 12 Prozent rein berichtend und nur 6 Prozent problematisierend. Vier Fünftel der Berichte waren zu Durchhalte- und Ergebenheitsparolen für Merkel verkommen. ARD und ZDF vornedran. Oder um es zu persiflieren: „Bei ARD und ZDF sitzen Sie in der ersten Reihe – ganz nahe am Kanzleramt.“ Und: “Mit dem Zweiten versteht man Merkel besser.“

Aber zurück zur durchtriebenen Politik und die sie stützenden Medien in Sachen „Corona“: Vielleicht haben deren apokalyptische Hochämter mitsamt ihren durchaus hohen Einschaltquoten mit einer Angstlust vieler Menschen zu tun. Sicher zu tun hat es freilich damit, dass ein Volk in Angst sich leichter zum Untertanen machen und problemlos regieren lässt. ARD und ZDF haben diesen Part liebedienerisch perfekt mitgespielt.

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