Mit dem „Westen“ ist der politische Raum der liberaldemokratischen Ordnung gemeint, in dem Säkularität, Gleichheit vor dem Recht, Gewaltenteilung, freie Wahlen und individuelle Grundrechte die Freiheit der Menschen ermöglichen. Es gibt Übergangsformen, aber in dem beschriebenen Sinne umfassen die westlichen Mächte mit Europa, Nordamerika, Ozeanien, Südkorea und Japan weniger als 1,5 von 7,8 Milliarden Menschen auf der Welt.
Diese Ordnung ist keineswegs – wie von vielen zu Beginn des 21.Jahrhunderts angenommen wurde – auf dem weltweiten Vormarsch. Die auch von den USA militärisch vorangetriebene Universalisierung der Demokratie ist auf Kulturkreise geprallt, in denen andere Werte und partikularistische Identitäten dem westlichen Universalismus fast diametral entgegenstehen.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Im Grunde behaupten alle 206 Staaten auf der Welt demokratisch zu sein – bis hin zum theokratischen Iran. Für eine liberale Ordnung ist aber nicht eine Wahl, sondern der Grad der Freiheit entscheidend. Gewählte Muslimbrüder – wie in Ägypten – bedeuteten größere Einschränkungen von Freiheit als das heute regierende autoritäre, aber säkulare Militärregime. Autoritarismus gilt Liberalen als das kleinere Übel gegenüber dem Totalitarismus.
Der gescheiterte Universalismus ist im westlichen Denken von einem kulturrelativistischen Globalismus ersetzt worden. In ihm wird die Bewahrung des Eigenen der Solidarität mit der Menschheit untergeordnet. Dies gilt selbst für die eigene Freiheit, die mit einer schier grenzenlosen Toleranz auch gegenüber erklärten Feinden der Freiheit zur Disposition gestellt wird.
Globalismus als Weg zur Selbstaufgabe
Statt vor den äußeren Bedrohungen fürchten sich insbesondere die Intellektuellen Europas, die mehr in schönen Begriffen als in der Realität leben, vor diejenigen, die das globalistische Weltbild nicht teilen. Bei den so genannten „Rechten“ handelt es sich im Kern um all diejenigen, die – in oft sehr unterschiedlicher Intensität – Ängste vor den neuen, von außen kommenden Bedrohungen hegen und schützende Maßnahmen zu deren Bewältigung fordern.
Die Globalisten halten weder geschützte Grenzen gegenüber der inkompatiblen islamischen Kultur noch eine die eigenen Interessen bewahrende Gegenseitigkeit in der Handelspolitik mit China für legitim. Ihr Leitbild einer unbedingten „Weltoffenheit“ hat teils profanen, teils ersatzreligiösen Charakter.
Idealistische Liberale gingen davon aus, dass China sich über einen „Wandel durch Handel“ verwestlichen werde, es also ein Endziel der Geschichte gebe. Global Player wie Volkswagen und Apple sind an offenen Märkten auf sehr profane Weise interessiert, auch wenn der weltweite Wettbewerb die Arbeiterschaft und zunehmend auch den Mittelstand ihrer Gesellschaften der Dumpingkonkurrenz unterwirft. Die politische Linke hat das gescheiterte sozial-ökonomische Gleichheitsideal in eine kulturmarxistische Gleichheit aller Menschen und Kulturen transformiert. Eigene ökonomische Interessen – auch nicht die der Arbeiterschaft – dürfen angesichts der globalen Gleichheitsideale keine Schutzansprüche mehr erheben.Im Gegenteil – angesichts der vorausgesetzten Gleichwertigkeit aller Kulturen beweisen elende Zustände im „Globalen Süden“ umso mehr die postkoloniale Schuld des erfolgreichen Westens. Angesichts des globalen Gleichheitsaxioms wird selbst die endemische Korruption von Clankulturen noch dem Westen angerechnet. Dessen Erfolge werden nicht auf seine günstigeren kulturellen Voraussetzungen, sondern ausschließlich der Ausbeutung und Diskriminierung der Erfolglosen zurückgeführt.
Erdogans Botschaft an die Umma: Die »Unterbrechung« des Kalifats beenden
Der Globalismus erreichte seinen Höhepunkt, als selbst die Kontrolle nationaler Grenzen oder ein Beharren auf gegenseitigen Eigennutz in der Handelspolitik als moralisch illegitim galt. Einem solchen Denken war es auch nicht mehr möglich, der Hauptaufgabe jeder Politik, der Unterscheidung von Freund und Feind nachzukommen.
Diese Weltfremdheit wurde von den Herausforderkulturen des Westens – dem Islam und China – zu ihrem Vorteil ausgenutzt. Je weniger die islamische Welt in der Lage ist, sich ausreichend zu entwickeln, desto mehr greift sie nach Europa aus. Die Kommunistische Partei Chinas konnte ihre Herrschaft durch eine erfolgreiche Ausnutzung des globalen Freihandels zu totalitären Dimensionen ausbauen. In beiden Fällen gefährdet westliche Naivität die Freiheit des Westens.
Nationalstaaten gewährleisten auch keine Sicherheit mehr
Der Kampf für globale Gleichheit nimmt zwangsläufig größere Ungleichheit in der eigenen Gesellschaft in Kauf. Die Verlierer des weltweiten Wettbewerbs wenden sich daher denen zu, die ihnen mehr Schutz vor globaler Migration und globaler Konkurrenz versprechen.
Die „Verwilderung“ der Gesellschaft in Frankreich
Angesichts der gegebenen globalen Interdependenzen reicht der Nationalstaat aber zur Abwehr von globalen Gefahren nicht aus. Der Traum der Brexiter von einem in der Globalität allein erfolgreicher agierenden Großbritannien hat die Abhängigkeit von Brüssel nur gegenüber der von den USA eingetauscht. Die Einwanderung aus den EU-Staaten ist im Vergleich zu 2015-16 wie erwünscht auf weniger als die Hälfte zurückgegangen, dafür ist sie aus den Nicht-EU-Ländern drastisch angestiegen und heute so hoch wie die Gesamtzuwanderung 2016.
Dritte Wege gesucht
Die europäischen Nationalstaaten sind für die Bewältigung der inneren Herausforderungen unverzichtbar, aber gegenüber äußeren Bedrohungen sind sie alleine zu schwach. Selbst Deutschland als größter Staat der EU wäre gegenüber den Produkt-, Daten– und Menschenströmen der Globalisierung und auch gegenüber den politischen Großraummächten ohne ausreichenden Einfluss.
Gerade in der jetzt eintretenden Phase der Deglobalisierung, in dem der allzu globale Freihandel von regionalen und bilateralen Handelsverträgen, von protektionistischen Handelsschranken und neuem Merkantilismus abgelöst zu werden scheint, wird die Zugehörigkeit zu einem großen Binnenmarkt und einem großregionalen Handelsbündnis immer wichtiger. Nur mit ihm lässt sich von anderen Großmächten Gegenseitigkeit einfordern.
Auf dem Weg in die grenzenlose Gesellschaft
Seltsamerweise spitzen sich aber in allen globalen Fragen die Debatten immer auf das alte Links-Rechts Muster aus dem 19. Jahrhundert zu. Sie polarisieren und lähmen damit die Gesellschaften und gehen an den aktuellen Herausforderungen vorbei. Über das altideologische Entweder–oder hat die einstmals offene Gesellschaft fast schon ihre Offenheit verloren.
Beim dritten glokalen Weg würde es sich um ein Denken im Modus des Sowohl-Aus-auch handeln. So ginge es nicht um die Kappung aller Lieferketten, aber um den Schutz einiger ausgewählter lokaler oder regionaler Produkte. Über die Reichweite des Schutzes müsste in Parlamenten gestritten werden. Sicherlich ist Schutz überall dort gefordert, wo physische Sicherheit und politische Freiheit gefährdet scheinen.
Dies gilt in der digitalen Welt hinsichtlich eines Anbieters wie Huawei, der unsere Daten der chinesischen Regierung weiterliefert. In der analogen Welt gilt dies bei Schutzmasken für die einheimische Bevölkerung. Solche Schutzmaßnahmen wären mal auf nationaler Ebene (wie bei Masken) und mal auf europäischer Ebene (wie bei Huawei) zu treffen. Bei letzterem läge die Förderung skandinavischer Produzenten der 5G-Infrastruktur als gesamteuropäische Aufgabe nahe. Nationale, europäische und – vor allem im militärischen Bereich – westliche Handlungsebenen sind nicht länger gegeneinander auszuspielen, sondern einander gegenseitig zu ergänzen.
Auch die Weltwirtschaft ist divers. Für die globale Ebene genügt eine dünne Schicht einfacher Verkehrsregeln. Mit der größeren Handlungsfähigkeit von Local Playern der Region und im Nationalstaat würde die Demokratie gestärkt und allzu regressiven Abgrenzungstendenzen der Wind aus den Segeln genommen.
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Der entgrenzte Kapitalismus bräuchte mehr Grenzziehungen, keineswegs nur physische, damit auch international und global Schritt für Schritt ein „Sozialer Kapitalismus“ (Paul Collier) aufgebaut werden kann. Globalität und Nationalstaat, Freiheit und Ordnung, Wettbewerb und Solidarität, Offenheit und Begrenzung sind nur vordergründig Gegensätze, bei etwas tiefschürfender Betrachtung handelt es sich um notwendige Gegenseitigkeiten.
Von der Selbstauflösung zur Selbstbehauptung des Westens?
Ohne gegenseitige Abgrenzungen prallen jedenfalls die einander inkompatiblen Kulturen wie die säkulare westliche und die nichtsäkulare des Nahen Ostens unvermittelt aufeinander. Mehr gegenseitige Abgrenzungen würden hier dem Frieden dienen.
Die Konflikte zwischen den USA und der EU verlaufen vor allem entlang der Gegensätze von Globalismus und Protektionismus. Sie drohen den Westen zu spalten und gefährden die Sicherheit Europas, dessen militärischer Schutz ohne die Nato derzeit nicht gegeben ist. Sofern sich das europäische Machtvakuum weiter vergrößert, wird unsere Freiheit immer mehr Gefahren ausgesetzt sein. Ein Machtvakuum wird geradezu naturgesetzlich gefüllt. In der allein möglichen multipolaren Weltordnung brauchen Europäer einen eigenen Machtpol, um sich auch ohne amerikanische Hilfe behaupten zu können.
Für eine neue Weltordnung sollten Kulturen und Mächte von etwaigen Universalitätsansprüchen abrücken und sich der neuen Ordnung einer Koexistenz des Verschiedenen verschreiben. Darauf hinzuwirken wäre ein sinnvolles strategisches Ziel einer ansonsten relativistischen und inhaltsleeren multilateralen Politik.
Eine ungebremste Rivalität der Mächte – wie heute zwischen den USA und China – stellt nach allen historischen Erfahrungen eine Gefahr für den Frieden dar. Der Rückzug der USA auf unmittelbare Eigeninteressen ist angesichts der vorangegangenen Verstrickungen insbesondere im Nahen Osten verständlich, sollte aber seinerseits nicht in einem nationalistischen Gegenextrem enden. Donald Trump ist der erste amerikanische Präsident seit Jahrzehnten, der keinen Krieg geführt hat, wofür er von den Europäern wenig Dank erntet. Auch bei ihm wird die Friedensdimension eines defensiven Nationalismus verkannt.Trumps Abwendung von Europa würde langfristig auch eine Gefährdung der dann isolierten USA bedeuten. Beide westlichen Kontinente müssten unter dem Siegel der Freiheit wieder zusammenfinden. Auch nach Donald Trump werden die USA ob der Rivalität mit China ihr Augenmerk wesentlich stärker auf den Pazifischen Ozean richten. Umso mehr sind von den Europäern eigene Verteidigungsanstrengungen gefordert und sollte eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft als zweiter Pfeiler das Nato-Bündnis stärken.
Die weltweite maritime Präsenz der USA hilft der Sicherheit der Weltmeere. Langfristig sind nicht andere Mächte und Kulturen, sondern Barbarei und Chaos die größte Bedrohung der menschlichen Zivilisation, die man anders als die Kulturen und Mächte in globalen Horizonten andenken kann. Daraus erwächst die dialektische Hoffnung auf neue Kooperationsformen jenseits politischer und kultureller Grenzen. Auf der Ebene von Kulturen müssen Unterschiedlichkeiten dagegen ernster genommen und in den Außenbeziehungen des Westens nach Eindämmung, Koexistenz und Kooperation differenziert werden. Es wird Zeit, auch die internationalen Beziehungen nach Funktionssystemen auszudifferenzieren.
Wiederaufbau der europäischen Kultur
Wie weit sich die EU immer noch von den äußeren Bedrohungen entfernt glaubt, zeigte sich bei ihrem Einstieg in die Transfer- und Schuldenunion. Die ökonomischen Hilfen wurden in einen Gegensatz zur langfristigen Sicherheit gesetzt, indem den astronomischen Ausgaben – kaum bemerkt – Einsparungen im EU-Budget bei der Frontex-Grenzsicherung gegenüberstehen. Im Haushaltsrahmen von 2021 bis 2027 wurden die Ausgaben für Frontex um 43 Prozent gekürzt. Statt wie ursprünglich geplant 10,3 Milliarden Euro soll die Agentur nur noch 5,9 Milliarden erhalten, womit – so der deutsche Innenminister – weder die Sach- noch Personalausstattung adäquat gewährleistet ist.
Rutte und Kurz gegen Macron
Der belgische Historiker David Engels sieht die Zukunft Europas nicht in einer kulturrelativistischen Europäischen Union liegen, sondern in einer kulturkonservativen „abendländischen“ Konföderation. (vgl. Präambel zur Verfassung einer Europäischen Konföderation. Entwurf von David Engels, in: Cato, Nr.4, 2020, S.62ff). In dieser sollte christliches und aufklärerisches Erbe, Tradition und Moderne, zusammenfinden, womit auch die veralteten Links-Rechts-Konflikte aus dem 19.Jahrhundert endlich überwunden würden.
Europa und der Westen sind von ihrem Wesen keine Kultur ideologischer Gegensätze, sondern des Ausgleichs von sich ergänzenden Gegenseitigkeiten. Das Genie des Westens hat in seinen besseren Zeiten in der Entwicklung von Gegensätzen zu Gegenseitigkeiten bestanden: von Macht und Freiheit im Rechtsstaat, von Freiheit und Verantwortlichkeit im Bürgertum oder von Kapital und Arbeit in der Sozialen Markwirtschaft. Heute brauchen wir zudem die Gegenseitigkeit von Freiheit und Selbstbehauptung. Die offenen Gesellschaften des Westens werden nur bewahrt werden, wenn sie ihre Werte und Strukturen zu begrenzen und zu behaupten verstehen.
Heinz Theisen ist Professor für Politikwissenschaft und freier Autor. Zuletzt erschienen: „Der Westen und die neue Weltordnung“, Stuttgart 2017
Die Rolle der USA ist natürlich ambivalent: Ein ein von Superreichen gesteuertes Wahlsystem und ein wegen seiner Größe und Wirtschaftsmacht spätestens seit 1910 DER bestimmende Akteur. Egal, wer wo Krieg führe, US-Firmen verdienten daran, im 1. und 2. Weltkrieg und an den vielen kleineren Kriegen.
Das ermöglichte imperiale Politik.
Parallel dann der „American Style of Life“- von Hollywood über die Massenmotorisierung bis Cocal Cola. Das ermöglicht geistige Führerschaft – nicht nur in Weissen Westen, sondern weltweit, zB in Korea Japan Singapur – man sieht sieht es aktuell an den Judith-Butler-Thesen (gegen Männlichkeit) und an der BSM-Hysterie, dieser Spielart des Rasssimus, diesmal gegen die Weissen.
Die USA sind ebensowenig „Freunde“ Deutschlands wie Russland, sie sind andere Staaten mit Eigeninteressen. (Auch Frankreich zB hat Eigeninteressen, und Macron wird nicht von Deutschen gewählt, muss also auch nicht für Deutsche Politik machen.)
Die Verantwortungsebene ist der Nationalstaat.
Um die gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung (GATT/IWF/EU) besser historisch „ventilieren“ zu können, sei auf einen interesssanten zweiteiligen Essay des Wirtschaftsjournalisten Phil Mullan verwiesen. Eine deutsche Übersetzung für den zweiten Teil ist auf achgut.com angekündigt, der erste unter Globalismus(1) bereits verfügbar.
https://www.achgut.com/artikel/globalismus_1_der_mythos_des_unvermeidbaren
https://www.spiked-online.com/2019/03/22/the-truth-about-neoliberalism/
Ergänzung; Der hier als erster Teil des Essays von Phil Mullan gelinkte Beitrag wurde nochmals aufgeteilt und in achgut.com als Globalismus(2) bezeichnet. Globalismus (1) + (2) entsprechen also dem ersten Teil des zweiteilugen Essays. Die Links im spiked-Original sind natürlich maßgeblich.
https://www.achgut.com/artikel/globalismus_die_wandelbare_herrschaft_des_rechts
„Diese Ordnung ist keineswegs – wie von vielen zu Beginn des 21.Jahrhunderts angenommen wurde – auf dem weltweiten Vormarsch.“
Wie grottenfalsch doch Annahmen der klügsten politischen Denker sein können! Deswegen ist realpolitische Vorsicht anstatt ideologischer Spinnerei angebracht. Das Gegenteil ist bei uns der Fall: Seit 2015 läuft hier das Himmelfahrtskommando eines radikalen Umbaus unserer Gesellschaft. Kommende Generationen werden mit Schrecken auf Merkel, Gabriel, Seehofer, de Maiziere, Bedford-Strohm, Prantl, Augstein, Will usw. zurückblicken.
Die Vernetzung von herausragenden Bildungseinrichtungen, Technologietransfers – dank eines relativ freien wissenschaftlichen Gedankenaustauschs bei relativ gleichen verfügbaren energetischen Möglichkeiten – haben in der westlichen Wissenschaft, Zivilisation, Wissenschaftsgeschichte erstaunliches geleistet, wenn auch nicht ohne Antinomien (militärische Nutzung der Atomkraft, Umweltproblematik, die Idee eines „Weltganzen“, …). Der allgemeine historische Ansporn war stets, wir, als jeweilige Nation, können auch Fortschritt leisten. Das Abendland glaubte deshalb seit der Neuzeit verstärkt an die Kraft der Rationalität. Cogito, ergo sum. Die Worte Descartes‘ bedeuten selbst in D etwas, wo man seinen Namen aber in Cartesius verhunzte, um seine Identität verschleiern zu können.
Moralische Bedenken, Kleinteiligkeit in Glaubensfragen (getragen von diversen, sich argwöhnisch beobachtenden Glaubensgemeinschaften von meist regionalem oder nationalem Zuschnitt), standen und stehen jedoch den Leistungen freiheitlichen Denkens entgegen. Gegenwärtig sind sie sogar wieder bis in die einst mächtigen Bildungstempel der Gründerzeit vorgedrungen. Richtige und falsche Kakophonien führen angesichts der Übersättigung mit methodischem Fortschrittsglauben und bestandsrelativierender industrieller Selbstbefindlichkeiten (enthemmte Wachstumsideologie bei gleichzeitig abnehmender Grenzprofitabilität) immer mehr zu lähmender, neurotischer Selbsterkenntnis („cancel culture“), was zivilisatorisch gesprochen, einem Pyrrhussieg gleichkommt. Die einst erfolgreiche Strategie industrieller Kerne stellt zudem keinen selbstverständlichen Exportartikel mehr dar, von moralischen Konzepten zur Erreichung neuer sozialer Standards ganz zu schweigen. Rationalität, ruhe in Frieden. Und nun auch noch Corona.
Der Westen versinkt teils im Sumpf militärisch-industrieller Komplexe (deep state), die plötzlich keine ökonomischen Selbstläufer mehr darstellen und ohne kalten Krieg fragwürdig erscheinen müssen – selbst heiße schaffen aber aktuell nicht genügend Mehrwert, Wertschöpfung. Ideologische Grabenkämpfe muten nur noch lächerlich an (Sozialismus). Grüne Technologie kann den erzwungenen Wegfall großflächiger „dreckiger“ industrieller Produktion nicht ersetzen und bereitet für das jeweilige Volkseinkommen ganzer Gesellschaften mehr Probleme, als es Lösungen schafft. Die zivile Nutzung der Atomenergie wurde hierzulande diskreditiert und wirft durch ihre Abschaffung zusätzliche klima- aber auch energiepolitische Probleme auf. Vertrauen in Technik wird damit nicht generiert.
Der „Westen“ ist sich in der Bewertung der gegenwärtigen Entwicklungen höchst uneinig und gerät zunehmend in eine Situation, in der das eigene Interesse dem „rette, wer sich kann“ zugetan ist. Protektion ist deshalb notwendig, sofern die sinnfreie Liberalisierung, Globalisierung nur einer Clique von Milliardären zugute kommt, den verantwortlichen Umgang mit begrenzten Ressourcen ignoriert und eine nennenswerte Entspannung im Kampf um Macht, Prestige und systemische Rechthaberei nicht gelingt.
Die gerne zitierten großen Denker existierten eher am Rande der jeweiligen politischen Kulturen. Ihre „Halbwertszeiten“ waren historisch bedingt. Sie fanden, wenn überhaupt, nie allgemeine Zustimmung. Ein geeignetes Forum für Weltenretter kann ich aktuell in unserer Lage nicht erkennen. Showveranstaltungen, wie Davos, Brüssel oder vergleichbare, gehen in die Leere. Fehlt es doch an hinreichend akzeptierten Akteuren von Format. Selbst Friedensnobelpreisträger hielten nicht, was man von ihnen erwarten konnte (Obama). Man denke nur an die entsprechenden Darsteller, die sich in D auf diesem Sektor tummeln. Überwiegend Laien mit zweifelhafter Vita, so weit das Auge reicht.
Was darf ich hoffen? Die Frage scheint angesichts von Geheimdiplomatien (EZB) und verkündeter, aber intransparenter Transformationsabsichten mehr als gerechtfertigt, aber aktuell schier anachronistisch und sinnlos. Die vermeintlich Mächtigen lassen sich schon lange nicht mehr in die Karten schauen. Die meisten von ihnen leben -unterstellt- ausschließlich in Begriffen ökonomischer Nullsummenspiele und verstehen die Welt als eine Art Casino. Demokratische Hausordnungen werden von Parteien ausgehöhlt, beliebig verbogen. Rechtsstaatliche Beschwichtigungen können zuverlässlige Institutionen nicht ersetzen, stellen zunehmend in Systemen allgemeiner Verantwortungslosigkeit keine Leitplanken mehr dar. Bürokratien leiden an „Hypertrophie“. Gestalten, die den absehbaren wirtschaftlichen Niedergang nur beschleunigen, ihn aber nicht verstehen, gewinnen an Zulauf.
Epikur steht geistesgeschichlich für eine ähnliche Epoche des Wandels, des geistigen Zerfalls einer Hochkultur, die zugleich an ihrer Perspektivlosigkeit wie auch ihrem historischen Erfolg litt. Ein Blick zurück lohnt sich manchmal.
Spontan koennte man dem Autor zustimmen, wenn es nicht bei genauerem Hinsehen mehr Fragen als Antworten gaebe. Bereits die Überschrift unterstellt Einiges, von dem bestenfalls unklar ist, ob die Begriffe zutreffen. Wenn wie von „Europa“ schreiben, muessten wir bereits soviel klaeren und revidieren, weil es das „Europa“ nur geographisch, ansonsten aber gar nicht gibt, was schon an der permanenten, offenbar notwendigen Betonung Europas, des „europäischen Geistes“, der „europäischen Werte“, der „Verbindungen“ usw deutlich wird. Dabei werden die leicht erkennbaren, durchaus relevanten Unterschiede auch im Wertebereich gerne „übersehen“. Es gibt kein „Europa“ als politisch/wirtschaftlichen Akteur und das wird so bleiben. Eine etwaige Technokratendiktatur in Brüssel ändert daran nichts, aber nur als Diktatur waere „Europa“ ueberhaupt denkbar. Ob man heute noch vom“ Westen“ schreiben kann, was ja Gemeinsamkeiten und Verbindungen impliziert, ist mehr als fraglich. In diesem Westen gibt es nicht gerade wenige in den Voelkern und vor allem bis in die Regierungen, in Deutschland ist der Antiwesten Regimedoktrin, die Alles moegliche wollen und verkörpern, den „Westen“ „ganz bestimmt nicht. Ob der“ Westen“ mit dem, was man darunter versteht oder frueher verstanden hat, ein Revirement erfährt, ist mehr als fraglich. Die neuen ideologisch/politischen „Verbindungen“ und Sympathien zum Beispiel des deutschen Regime gehen sehr deutlich in eine andere Richtung. Zudem bleibt der Autor angenehm abstrakt, wenn er von einer neuen Politik, von wem auch immer!, schreibt. Leider wird es dabei nicht bleiben koennen, wenn man nur den Bevoelkerungszuwachs in Afrika und seine Folgen fuer den „Westen“ oder vor allem fuer dieses, von „Freunden“ umzingelte Land sieht. Da, und keineswegs nur da, braucht es ziemlich konkrete und im Westen bekanntlich „umstrittene“ Antworten fuer den Umgang damit. Bislang wird das Problem nicht einmal genannt. Fuer weitere handfeste Herausforderungen bzw. deren Lösungen ist Merkel und ihr linksgruene Gefolge sicher prädestiniert, wie und die Erfahrung lehrt. Das Problem dahinter :Wo kriegen wir angesichts der Negativauslese nach unten (Kuehnert kommt) das fuer diese Probleme qualifizierte (Polit) Personal her? Wo kriegen wir eine (westliche) polurisch/rationale, nicht neurotische Gesellschaft her, die voellig anders als bisher, siehe Corona, Fukushima usw agiert? Von der Theorie zur Realitaet und zur politischen Praxis koennte man dem Autor begegnen. Da wuerden mich konkrete Wege, wie, wer, was, wohin, interessieren.
Leider findet der Autor nicht zu klaren Aussagen bzgl. der Rolle des Nationalstaats. Die Behauptung, GB habe durch den Brexit die Brüsseler Übergriffigkeit gegen solche von den USA eingetauscht, entbehrt jeder Grundlage.
Dass die EU-Ebene ebenso wie die WHO gerade bei der Corona-Problematik als unfähig bis gefährlich erwiesen haben, widerspricht die These von der Unfähigkeit nationalen Handelns in globalen Krisen.
Die EU hat bisher ebenfalls in der Aussenpolitik versagt, man könnte sogar sagen: Aussenpolitik funktioniert offensichtlich nur zwischen Nationalstaaten. (Natürlich gibt es Versager wie Maas, aber vor ihm gab es bessere Politiker. Bei der EU: nichts.)
Und: Gerade die Ferne der EU fördert den „regressiven Nationalismus“. Bei Staaten mit tendenziell homogener Zusammensetzung und natürlichem Nationalgefühl gibt es das nicht.
Ihre Überlegungen sind ja interessant, Herr Theisen. Nur sie gehen am Kernthema vorbei: (Nicht-) Reproduktion der weißen Populationen. Die westliche Kultur geht ein mangels Träger. Unsere Frauen – feministisch erzogen – sind im Geburtenstreik. Weil sie „woke“ sind, weil ihr Kind ein Sohn (= toxischer Mann) werden könnte, weil ihr Kind einen so schrecklichen CO2-Footprint haben würde, weil sie GerderprofX werden wollen usw. Ist denn unsere noch daseiende, klimahüpfende, das Weiß-Sein-Privileg bekämpfende Antifa-Jugend überhaupt heute noch Träger „westlicher Kultur“, die sie bewahren könnte?
Der Westen hat sich doch nicht komplett aufgegeben, das sind nur die schrägen kommunistischen Vögel in Europa und Teilen der USA, ansonsten gibt es ja noch viele liberalkonservative auf deren Staatsgebieten und die wollen ja gerade die roten Umtriebe verhindern, bzw. eindämmen und das quasi in letzter Minute und sollte Trump im Herbst das Rennen machen, dann wird sein Einfluß weit größer sein als sich diese linken Weltenberbesserer vorstellen können.
Das wissen sie und deshalb auch ihr Endkampf, denn danach könnte es für sie reichlich unangenehm werden, sowohl in den USA und Europa, weil Trump seiner eigenen Vorstellung und der seiner Nation folgt und nicht der Diener bestimmter Herrschaften ist, die nur auf Eigennutz aus sind und die Völker dabei vergessen, das wird noch alles spannend werden, sollte er wie bereits gesagt die Wahlen gewinnen und wenn nicht, dann müssen wir uns halt ergeben, mehr hätten wir auch nicht verdient.
Kulturmarxistische Gleichheit: das treibt ja schon seit einiger Zeit Blüten, die weit jenseits des gesunden Menschenverstandes sind. So haben Kulturmarxisten doch tatsächlich behauptet, daß Afrikanern verdiente Nobelpreise vom alten, weißen Mann gestohlen wurden. An der Frankfurter (?) Uni wurden im Audi Max Bilder berühmter Wissenschaftler angehängt, weil alle weiß waren.
Irgendwann wird noch jemand auf die Idee kommen, einen Championsleague Verein zu zwingen, auch Kreisklassespieler aufzunehmen. Die große Gleichmacherei funktioniert halt nur nach unten hin.
Genau meine Rede. Absolut brillant analysiert und zusammengefasst. Danke!
Wir im „Westen“ (auf die Anführungszeichen komme ich weiter unten) müssen eins begreifen: Wir sind global in der Minderheit, die anderen in der Mehrheit. Das Zusammenfließen sämtlicher Kulturen und geopolitischer Interessen auf diesem Planeten führt (in mehr oder weniger globalen demokratischen Strukturen -> man denke an die UN) dazu, dass wir immer weniger zu sagen haben, da wir eben die Minderheit auf diesem Planeten stellen und wir es nicht mehr mit zurückgebliebenen Entwicklungsländern als Gegenpolen zu tun haben, die wir meinen an unsere Wertvorstellungen und Lebensweise anpassen zu können.
Dies muss(!) unweigerlich dazu führen, dass eine geeinte Welt sich nicht nur an den die Mehrheit stellenden Kulturen und Interessen orientiert, sondern eben auch totalitär daherkommt, denn die immer theokratischer agierende islamische Welt, wie auch das de facto national-sozialistisch tickende China, stellen mit ihrem hohen Bevölkerungsanteil jeweils nicht nur alleine global bereits die fast gleiche Anzahl an Menschen wie der komplette „Westen“ zusammen, sie können ihr globales politisches Gewicht noch durch lokal vorhandene Bodenschätze (Arabien), sowie technologische Konkurrenzfähigkeit in Verbindung mit deutlich geringeren Löhnen (China), drastisch erhöhen, was sie dann auch seit geraumer Zeit vorexerzieren.
Alleine ist da für „westlich“ orientierte Nationen unmöglich gegenzuhalten, was sich bereits in Anpassungen an die neue Konkurrenz und ihr Kundenpotential zeigt und immer mehr zum Verlust unserer „westlichen“ Werte und damit unserer ehemaligen globalen politischen Dominanz führt.
Musterbeispiel dafür ist die Anpassung des „westlichen“ IT Business an die totalitäre Gepflogenheiten Chinas (Konkurrenz) und der islamischen Welt (Kundenpotential).
Einfach ausgedrückt: Je mehr alles ineinander fließt, desto mehr passt sich unser Netz und das daran hängende Business an die totalitären Wünsche und Gepflogenheiten der neuen Konkurrenz in Asien und des neuen Kundenpotentials in der islamischen Welt an.
Das Internet ist eine Erfindung des Westens, es war genau deshalb auch mal sehr viel freier und weit weniger reguliert und totalüberwacht, als heute.
Die negative Entwicklung bezüglich Datenschutz und freier Meinungsäußerung ist Folge der uneingeschränkten Globalisierung in neu erschlossene Märkte, die sich von uns kulturell und in der Vorstellung von individuellen Menschenrechten massiv unterscheiden. Je weiter wir uns hier öffnen, desto mehr werden wir unsere Wertvorstellungen quasi ausverkaufen.
Die westliche Welt verscherbelt ihre unter Blut, Schweiß und Tränen erkauften kulturellen und humanistischen Errungenschaften gerade gegen kurzfristigen Profit im Akkord an den Feind.
Hier hat der „westliche“ Wirtschaftsliberalismus seinen ganz entscheidenden Denkfehler: Die Annahme, dass freier Handel automatisch zu freien Menschen führt, gilt nur für „westlich“ sozialisierte Menschen.
Freier Handel mit totalitären Systemen führt nicht(!) dazu, dass totalitäre Systeme zu freien Gesellschaften werden. China ist dafür ein Musterbeispiel, was dankenswerterweise im Artikel erwähnt wird.
Womit wir beim entscheidenden Punkt angekommen sind:
Entscheidend für freie Gesellschaften im „westlichen“ Sinne ist nicht der Freihandel, sondern die freie Sozialisation. Man muss Menschen individuell zu freien und selbstständig denkenden Menschen erziehen.
Das ist die alles entscheidende Grundlage einer freien Welt!
Wenn man nun nochmal auf die weltweiten Entwicklungen der letzten 20-30 Jahre schaut, erklärt sich eigentlich von selbst, warum ich das Wort „westlich“ in Anführungszeichen gesetzt habe:
Der Westen ist nicht mehr der freie Westen gegen den totalitären Osten des kalten Krieges. Die unterschiedlichen Wertvorstellungen sind global bereits massiv ineinander geflossen und haben die ursprüngliche Ost-West Achse vollkommen verwischt.
In der Tendenz ist westliche Denke in den USA, Europa, Israel, Australien, Neuseeland, Teilen von Asien (u.A. Südkorea, Japan, Taiwan, mit Einschränkungen auch Indien und Teilen Afrikas) noch dominant bzw. erwünscht, steht aber bereits unter massiver Einflussnahme der Chinesen und der islamischen Welt, die sich dort einkaufen und ihre jeweils anderen Vorstellungen davon mitbringen, wie die Dinge laufen sollen.
Wenn wir also unseren westlichen Lebensstil und unsere westlichen Wertvorstellungen global halten wollen, brauchen wir eine neue Allianz, die sich nicht mehr am alten Ost-West Konflikt orientiert, sondern an den neuen Verhältnissen, die die über die ganze Welt verteilten Player gleicher Interessenlage miteinander vernetzt.
Und daran müssen sich nicht nur die Handelsbeziehungen orientieren, sondern auch die Verteidigungsbündnisse. Im Moment ist das nicht der Fall.
Die NATO steckt geistig immer noch im Ost-West Konflikt und den Verhältnissen von vor 30 Jahren und davor fest.
Was sich insbesondere an den Beziehungen zu Russland zeigt:
Die Russen sind nicht mehr die Sowjets der Zeit des kalten Krieges. Im Gegenteil, gerade die Russen haben sich nach dem Mauerfall deutlich mehr am Westen orientiert, als z.B. die Chinesen, die vom Westen nur den wirtschaftlich potenteren Kapitalismus und die Technologie übernommen haben, aber sonst weiterhin der kollektivistisch-totalitären Denke des Kommunismus anhängen.
Dennoch wurde bis vor kurzem vom Westen mit dem Finger fortwährend nur auf Russland gezeigt, während man die deutlich undemokratischeren Verhältnisse in China schlicht ignoriert hat. Was wohl eben daran lag, dass man mit China mehr Geld verdienen konnte.
Hier braucht es eine Neuorientierung. Dass Russland keine Musterdemokratie ist, steht außer Frage. Das ist die EU aber auch nicht. Und China bzw. der Nahe Osten schon gar nicht.
Russland ist nicht mehr der Feind, sondern das Zünglein an der Waage, dass man nicht mehr brachliegen lassen sollte.
Aus meiner Sicht wäre es denkbar, eine starke Achse USA-EU-Russland zu etablieren, von der aus sich Wurmfortsätze in die jeweils eher westlich orientierten Staaten auf diesem Planeten verzweigen.
Zu diesem Zweck müssen die USA stabilisiert, die EU neu ausgerichtet und militärisch aufgerüstet und Russland die Hand hingehalten werden.
In diesem Zusammenhang gilt das Augenmerk besonders auf die ehemals von den Sowjets besetzten Staaten des Warschauer Paktes zu richten und diese vollumfänglich in diesen Prozess einzubinden.
Die islamische Welt braucht hingegen vorerst die Separation und gesellschaftlichen Druck, denn ohne Druck entwickelt sich nichts weiter.
Ähnliches gilt für China: Auch dort braucht es die Bremse, denn plötzlicher Reichtum und Wohlstand führen eben nicht automatisch zu beschleunigter gesellschaftlicher Weiterentwicklung. Im Gegenteil, der plötzliche Wohlstand scheint diese Entwicklung vorerst sogar zu behindern.
Um die westlichen Werte weltweit zu verteidigen gilt es, die kompatiblen Staaten miteinander zu vernetzen und die inkompatiblen unter Druck zu setzen, damit diese einen Anreiz bekommen, sich weiterentwickeln.
Denke von Vorgestern und kurzfristige Profitinteressen, sind dabei überaus hinderlich.
Gratulation, H. Poehling,
Sie haben den eigentlich relevanten Artikel mit Ihrem Kommentar geschrieben.
Leider kann ich Ihnen nur einen „Daumen hoch“ geben. Denken Sie sich einfach noch 10 dazu.
Herzlichen Dank!
Sehr geerter Herr Poehling , leider muß ich Ihnen wiederssprechen wir verscherbeln zwar unsere wirtschaftliche und militärisch strategische Überlegenheit gegenüber unseren Gegnern , aber der Verlust unserer kulturellen Dominaz , geht einzig und allein auf unser eigenes Konto . Um es mit den in letzter Zeit häufig zitierten Worten von Herrn Bohlen zu sagen : Erklären Sie einem Dekadenten einmal daß er dekadent ist ! Dekadenz ist für mich derzeit der einzige erkennbare gemeinsame westliche Wert
Das geht Hand in Hand. Wie ich oben bereits geschrieben habe, ist nicht der Freihandel der Garant für freie Menschen, sondern die richtige Erziehung. Daran hapert es gewaltig und deshalb verfällt alles immer mehr in Dekadenz. Wer keine Werte mehr vermittelt bekommt, der verscherbelt die Werte seiner Vorfahren natürlich sofort, weil sie ihm nichts bedeuten.
Die Ausgaben für Frontex um 43% gekürzt. Das ist eine glasklare Ansage. Von den eigenen Regierungen verraten und verkauft.
Des weiteren. Die westliche Kultur hat sich stark verändert und zwar nicht zum Positiven. Der Marsch durch die Instanzen und die stille linke Übernahme haben die Vernunft zurückgedrängt.
Von wo wollen Sie den verantwortlichen, den aufklärerischen Werten verbundenen Bürgerlichen denn herkriegen. Aus der „Haltungs“jugend? Aus der Geifer Diskreditierungspolitik? Aus der einseitig (nicht)informierten Öffentlichkeit?
Während dessen wird Europa durch ein bildungsfernes, unzimperliches Millionenheer „kolonialisiert“.
Zitat: „Die Ausgaben für Frontex um 43% gekürzt“
> Diese Zahlen und Kürzungen habe auch ich im ersten Moment erschreckend gefunden. Doch nachdem ich wieder ein paar Minuten in mir gegangen bin und überlegt habe, fand ich die Kürzungen der FRONTEX-Gelder doch nicht mehr soo schlimm. DENN mal ehrlich: WAS macht FRONTEX eigentlich genau?? Kommen durch FRONTEX weniger Asyl-Touristen in die EU und nach Deutschland? Werden Asyl-Touristen die von FRONTEX an der EU Außengrenze aufgegriffen wurden zurückgeschickt/-wiesen?? ODER ist FRONTEX nur dafür da, dass -nach Möglichkeit- eine illegale und unbemerkte Einreise in die EU verhindert wird??
Also ICH bin der Meinung das durch FRONTEX nicht weniger Asyl-Touristen in die EU kommen UND das FRONTEX auch keine illegal einreisenden abweist oder zurück schickt/-bringt. Und von daher ist es doch im Grunde auch egal wenn Brüssel die Gelder für FRONTEX kürzt. Denn in die EU kommen und dann vor allem auch HIERbleiben tun die Asyl-Touristen doch so oder so!
Erst gestern: was macht Macron im Libanon? Gehört der Libanon jetzt schon zu Frankreich? Hat Macron nicht schon genug Probleme im eigenen Land? Gelbwesten, brennende Kirchen, Unruhen in NoGoAreas, Corona, Schulden…. reicht das noch nicht? Jetzt soll auch noch ordentlich Geld für den Libanon freigemacht und Libanesen in Europa aufgenommen werden. Geht’s noch?
Die EU mit ihren Timmermans und Verhofstads,Die UN mit Guterres et al werden hoffentlich Donald Trump unterliegen.
Ein brillianter Ausflug in Geopolitik und eine Anleitung, die sich unser herumeiernder Maas-Anzug mal zu Gemüte führen sollte. Auch für mich ist Fakt: wenn die kulturleugnenden Globalisten weitermachen dürfen, ist in wenigen Jahrzehnten Ende der Fahnenstange. Die „Vereinigten Staaten von Europa“ lehne ich zutiefst ab. Dem Ökosozialismus dürfen wir keine Chance geben.
Demokratie haben wir schon lange nicht mehr. Deutschland ist ein Parteienstaat. Mitbestimmen durch ein Kreuzchen alle paar Jahre ist keine Demokratie. Ich möchte direkt Einfluss nehmen können, gerade bei großen Entscheidungen. Z.B. Migration, Atom- und Kohleausstieg, Finanzierung der EU etc.. Die Parteien vereint mit NGOs, Kirchen etc. bestimmen wir die Feudalherrn über uns. Das wäre ja nicht ganz so schlimm wenn diese immer zum Wohl des eigenen Volkes entscheiden würden, das Gegenteil ist aber der Fall. Mir geht es nicht mehr in den Kopf, dass “ die da oben“ unser Land, unsere Wirtschaft zu Grunde richten und dabei noch einer anderen fremden, der Demokratie abgeneigten Ideologie den Weg ebnen. Dazu noch das Raushauen von Milliarden die denen nicht gehören. Das alles so selbstverständlich als wenn es das Volk nichts angeht was mit seinen Steuern gemacht wird.
Europa bracht wieder die Politik der souveräner Nationalstaaten mit geschlossen Grenzen und mit eigenen Währungen.
Weg mit der Diktat der EU und des EuGH.
Weg mit Target II und Eurobonds, der gemeinsame Schuldenhaftung und Staatenfinanzierung.
Schluss mit der massiv schädlichen Globalisierung und dem Wahn witzigen alles zerstörerenden Multikulturalismus.
Und wir brauchen wieder unsere, die sich als bestens erfolgreich erwiesene altbewährte EWG.
……………..da waren es nur noch fünf.
Merkel ist die Totengräberin der EU, weil sie den Finanzier, den Oberzahlmeister Deutschland in den Ruin treibt.
Lieber Herr Theisen,
die moderne Welt, wie wir sie kennen, basiert zu einem erheblichen Teil auf der Ideengeschichte Europas bzw. des Westens, ebenso wie die „Weltgeschichte“ der letzten 500 Jahre eng mit der Geschichte Europas bzw. des Westens verwoben ist.
Mein Eindruck ist, die kulturrelativistische, globalistische Linke verachtet genau diese Tatsache und trachtet darum danach, die eigene europäische Kultur und Zivilisation zu überwinden.
In diesem Sinne wird die eigene westliche oder gar deutsche Kultur auch nicht als gleichwertig betrachtet und darum werden überall Identitäten konstruiert bzw. den kleinsten Gruppen zugestanden, der einheimischen Bevölkerung aber jede eigenständige Kultur, jenseits der gemeinsamen Sprache, abgesprochen.
Nicht nur deshalb natürlich werden alle Bedrohungen, selbst die im eigenen Land offensichtlichen toleriert, relativiert und heruntergespielt. Darum werden keine „Grenzen“ gezogen oder geschützt, die Sicherheitsstrukturen, Polizei und Bundeswehr geschliffen, das Rechtssystem gebeugt u.v.a.m.
Es mag bei vielen Entscheidungsträgern Naivität sein, Opportunismus, Zeitgeist oder auch Unfähigkeit. Aber wahrscheinlicher ist für mich die These, das Europa, seine Kultur und Zivilisation, seine Werte und leider auch seine Bürger mit ihrem Bürgersinn in der uns bekannten Weise nicht mehr geben soll.
Das wird man sicherlich erreichen können, aber wie sie es beschrieben haben, anstelle des alten Europas droht das Chaos, die Rechtlosigkeit und Anarchie.
Die deutsche Politik unter Frau Merkel spielt in diesem Szenario leider eine führende und wieder einmal zutiefst tragische Rolle für Europa!
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es ist müßig, über die Zukunft von Ländern zu reüssieren, die sich selber abschaffen, weil sie keine Kinder mehr haben, hoffnungslos überaltern, dadurch risikoscheu werden, sich auf sich selber konzentrieren und den Rest ihres Daseins in ungestörter Ruhe verbringen wollen.
Europa und der Westen ist nicht von außen bedroht, es hat seine Zukunft hinter sich, weil es auf Nachwuchs verzichtet hat. Winner ist, wer nicht der Herde folgt, sondern Gegebenheiten erkennt, seine Überlegungen anstellt und sich auf veränderte Lebensverhältnisse einstellt.
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*Die Hölle des Chaos ist mir lieber als die Hölle der Ordnung.*
Wislawa Szymborska, 1923-2012
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Das mag alles richtig sein, doch der „Feind“ steht nicht mehr nur an den Grenzen, sondern ist bereits im Land und in Europa. Europa hat sich nicht damit beschäftigt, seine Stärken in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht auszubauen, sondern der Zug fährt genau in die andere Richtung. Und das scheint der transeuropäische und überparteiliche Konsens zu sein. Europa hat fataler Weise den Plan gefasst, das Bevölkerungsdefizit nicht über strukturierte Zuwanderung zu lösen, sonder durch ungehemmten beliebigen Zuzug, in der Hoffnung aus den edlen islamischen Wilden wertvolle Mitglieder einer multikulturellen Gesellschaft zu machen.
Zusätzlich hat man Nebenkriegsschauplätze aufgemacht, um die Bevölkerung aufzuwiegeln und in Hysterie zu versetzen. Das Thema Klimakatastrophe und Rassismus sind die Hebel, mit denen das nirgendwo auf der Welt erfolgreiche Gesellschaftsmodell des Sozialismus in neuem Gewand umgesetzt werden soll.
Über diese Nabelschau verliert Europa die innere Widerstandskraft gegenüber China und dem Islam.
Die USA wird heute und in Zukunft keine Hilfe sein, denn ebenfalls durch hausgemachte Probleme eine wohlstandsverwahrlosten Elite wird die Rendite verspielt, die die Generationen davor tlw. mit ihrem Leben bezahlt haben.
Fakt ist, von den wachsenden Anteilen der Weltbevölkerung ist nicht eine Gruppe dabei, die bisher in irgendeiner Form eine längerfristige wirtschaftliche und kulturelle Prosperität hervor gebracht hat.
Dem Autor und dessen Aussagen kann ich voll und ganz zustimmen-top!
Der Idee von „Werte und Strukturen zu begrenzen und zu behaupten verstehen“ stehen leider nur die linksgrünen Ökofaschisten mit ihrer Antifa entgegen.
Und das leider in ganz Europa und den USA.
TE wird immer besser! Vielen Dank für diesen Artikel.
Nach meiner Überzeugung ist der Kipppunkt längst überschritten. Bei den ÖR scheint ein Migrationshintergrund mittlerweile Grundvoraussetzung für eine Anstellung zu sein. Am besten noch Migrationshintergrund und homosexuell.
Welche Abwendung von Europa??? In seiner Warschauer Rede hat Trump seine Sicht auf den Westen beschrieben. Merkel, Macron und Co wenden sich von Europa ab.
Ein europäischer Machtpol ohne Hilfe der USA? Für mich nicht denkbar. Ich tendiere zu Huntington, der Kultur und Religion als Basis von neuen Machtkonzetrationen beschreibt. In unserem Fall der christlichen Kultur USA Kanada das christliche Europa und Australien/Neuseeland. Dieser Artikel geht weit über den Horizont heutiger Politiker hinaus. Empfehle diesbezüglich das Buch „Kampf der Kulturen „
Trump ist der Lord Protector des freien, christlichen Westens. Auch die Deutschen werden es irgendwann begreifen. Natürlich als Letzte.
Von diesem Aufsatz kann man nur jedes Wort unterschreiben, und er macht deutlich, wie sehr wir mit dem gegenwärtigen Personal der Berufpolitiker auf dem Holzweg sind. Dabei verfügen diese über fast unbegrenzte Mittel, um sich die richtige Expertise zu beschaffen. Aber wie schon erwähnt, spaltet man nur, und vertieft sich in die eigenen Positionen des Ökosozialismus, dem die eigenen Bevölkerung egal ist. So war die Demokratie nicht gedacht.
Der „Westen“ ist so was von tot. Sollte sich der Hass in den USA zu einem Fast-Bürgerkrieg ausweiten, würde China auf direktem Weg zur neuen Supermacht werden. Die USA selbst wäre von außen nicht bedroht, da zu groß und von 2 Weltmeeren geschützt. Sie würde sich nur mit sich selbst beschäftigen.
Aber sämtliche EU-Staaten müssten und würden vor dem neuen Souverän den Kotau machen. Und die neuen Regeln und „Werte“ würde China festlegen. Man könnte nur beim neuen Kaiser um Milde betteln.
Der Westen ist tot. Und ein Toter kann auch nicht mehr so gut für seine „Werte“ werben. Im Gegenteil: Die Welt würde sich fragen, ob nicht genau diese „Werte“ zum Tode geführt haben, und jedes Land würde panisch gegen diese Werte im Inneren kämpfen.
Historisch ist es so, dass zwischen Weltkrieg I und II die Demokratie in Europa auf dem Rückzug war, weil sie die Ideologie der absteigenden Staaten war. Und ohne die externe Hilfe der USA hätte sich das nicht geändert.
Der „Westen“, jedenfalls was Europa betrifft, erscheint mir wie die sterbenden deutschen Amtskirchen. Sie funktionieren noch, haben immer noch viel Geld, sind aber im Grunde schon tot.