In dem mit Spannung erwarteten zweiten Präsidentschaftswahlgang in Polen konnte der konservative Amtsinhaber Andrzej Duda nach offiziellen Angaben einen knappen Sieg erringen. Montag Mittag waren zwar die Stimmen noch nicht endgültig ausgezählt, doch wie der Pressesprecher der Staatlichen Wahlkommission mitteilte, wird dies das Endergebnis kaum beeinflussen: Der von der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützte Kandidat bleibt für fünf weitere Jahre polnisches Staatsoberhaupt. Nach Auszählung von 99,97 Prozent der Wahllokale erhielt Duda 51,3 Prozent der Stimmen, auf seinen Konkurrenten Rafał Trzaskowski von der links-liberalen Bürgerkoalition (KO) entfielen 48,7 Prozent. Die Beteiligung erreichte mit 67 Prozent erneut ein Rekordhoch.
Die Wahl in Polen und die Enttäuschung der deutschen Medien
Restlos überzeugend scheint Dudas knapper Sieg indes nicht zu sein. Vielmehr ist es auch ein Warnschuss. Zahlreiche konservative Wähler stellen sich seit gestern die berechtigte Frage: Wie konnte Warschaus Bürgermeister Trzaskowski, der in der Hauptstadt seit den Lokalwahlen im Jahr 2018 von einem Misserfolg zum anderen humpelte und sich im Wahlkampf ständig widersprach, den amtierenden Präsidenten bis auf zwei Prozent einholen?
Dies hat er vor allem deshalb geschafft, weil er mit der tatkräftigen Unterstützung privater Medien und des dahinter stehenden in- und ausländischen Kapitals Andrzej Dudas Ruf als „Marionette“ des unbeliebten PiS-Vorsitzenden Jarosław Kaczyński zu festigen vermochte. Dieser Populismus hat sich offenbar als so breitenwirksam erwiesen, dass Millionen junger Wähler ungeahnt einen Kandidaten vorgezogen haben, der wiederum selbst als kritikloser Handlanger der EU-Eliten gilt und seit Jahren sämtliche Reformen der polnischen Regierung torpediert. Das Präsidentenamt hätte Trzaskowski also Mittel in die Hand gegeben, welche die politischen Koordinaten grundstürzend verändert hätten. Das polnische Staatsoberhaupt spielt nicht nur eine enorm wichtige Rolle in der Außenpolitik, sondern hat auch Einfluss auf die Regierungsbildung und ist im Kriegsfall Oberbefehlshaber der nationalen Streitkräfte.
Um auch über 2023 hinaus an der Macht zu bleiben, müsste die PiS folglich einige Strategien überdenken und insbesondere auch mehr junge Menschen an sich binden. Das Vertrauen in eine Partei, die dauerhaft straff von oben geführt wird, muss irgendwann unweigerlich erodieren. Junge Konservative wollen sich auch häufiger das Recht nehmen, von unten zu entscheiden und die Dinge ins Rutschen zu bringen. Vorgemacht hat dies der 38-jährige Krzysztof Bosak von der nationaldemokratischen Konfederacja, der auf flache Hierarchien und parteiinternen Konkurrenzkampf setzte. Viele von seinen Wählern haben sich im zweiten Wahlgang dennoch für den „wirtschaftsliberaleren“ Trzaskowski entschieden, auch wenn sie das von ihm propagierte Familienbild für einen kapitalen zivilisatorischen Irrtum halten, der in Polen die Saat für Linkspopulisten gelegt hat.
Eine Wählerstromanalyse ergab zudem noch weitere erstaunliche Erkenntnisse. Mag dies auch seltsam klingen, wahr ist: Nicht wenige traditionelle Sozialisten aus den Reihen der Neuen Linken haben für Andrzej Duda gestimmt, weil sie seine sozialen Projekte im Blick hatten und weniger die LGBT-Versprechen von Trzaskowski. Seinen Sieg hat der Präsident jedoch größtenteils seinen „eigenen“ Stammwählern zu verdanken, deren Zahl sich im Vergleich zu 2015 trotz übelster Anfeindungen seitens der Opposition gar vergrößert hat. Duda führte einen überaus professionellen und intensiven Wahlkampf, zeigte sich volksnah und ließ es an Demutsgesten nicht fehlen. Während Trzaskowski noch ausschlief, versorgte der Staatspräsident um fünf Uhr morgens südpolnische Bergarbeiter mit belegten Broten. Vielleicht macht ein solches Verhalten letzten Endes den „kleinen“ Unterschied aus.
Eine zukunftsweisende Stichwahl
Wie geht es jetzt weiter? Trzaskowski hatte in seine Wahlkampf immer wieder versucht, seine eklatante Programmlosigkeit mit möglichen Schreckensszenarien zu überdecken. Nach der kontroversen Justizreform werde nun in den nächsten fünf Jahren die Pressfreiheit eingeschränkt, so der stellvertretende Vorsitzende der PO. Die PiS verfüge schon jetzt über einen staatlichen „Propagandaapparat“, der es Trzaskowski unmöglich machte, zu allen Wählerschichten durchzudringen. Diese Annahme ist schlichtweg falsch. Den Bürgermeister von Warschau unterstützten wochenlang prominente „Haltungsjournalisten“ auflagenstärkster Zeitungen wie Newsweek, Polityka oder Rzeczpospolita. Der polnische Staatspräsident ist seit fünf Jahren unter ständigem Dauerbeschuss oppositionsnaher TV-Sender wie TVN und TVN24. In manchen Sendungen der Rundfunksender TOK FM und Radio Zet wird der promovierte Jurist Kaczyński mitunter wie ein Trottel dargestellt, der es per Zufall an die Macht geschafft hat. In der immer noch viel gelesenen Gazeta Wyborcza wurde Duda wiederholt als „Präsident der polnischen Provinz“ verschmäht. Das stimmt: Der Staatschef hat der von der Vorgängerregierung vernachlässigten Provinz wieder neues Selbstvertrauen gegeben, wenngleich er bei diesen Wahlen auch in vielen Großstädten gewann. „Demokratische“ Medien wie das Nachrichtenportal Onet sowie die Redaktion der Boulevardzeitung Fakt, die zum Teil dem deutschen Axel-Springer-Konzern gehören, haben sich während des Wahlkampfs zahllose Provokationen und Tiefschläge erlaubt. Der Chefredakteur der Newsweek Tomasz Lis etwa sprach von einer „hasserfüllten PiS-Propaganda“. Dabei reicht nur ein Blick auf seine vulgären Tiraden in den sozialen Medien, um sich zu überzeugen, dass sein letzter Wahlaufruf „Fuck PiS“ noch der harmloseste war. Wenn in der einseitigen deutschen Osteuropa-Berichterstattung behauptet wird, die PO sei ausnahmslos die „Partei der Gebildeten“, dann handelt es sich oft wirklich um ein Missverständnis.
Es sind auch diese polnischsprachigen Medien mit ausländischen Kapital, die vor jeder Wahl behaupten, Duda zöge wieder einmal die „antideutsche“ Karte. Der Präsident hatte im Wahlkampf tatsächlich den Einfluss deutscher Medien auf die polnische Politik kritisiert. Jedoch nicht, um Deutschland anzugreifen, sondern weil seine Mutmaßungen in der Sache nicht ganz abwegig sind. Duda erwähnte in dem Kontext den Warschau-Korrespondenten der Welt, der in seinen Artikeln fast ausnahmslos die PiS-Regierung und den Präsidenten angreife. In der Tat konnte man in der Vergangenheit den Eindruck gewinnen, dass eine andere Sichtweise für den deutschen Journalisten ein redaktionelles Wagnis wäre. Für Irritationen in Warschau hat anschließend ein arroganter „offener Brief“ des Welt-Chefredakteurs gesorgt, unter dem inzwischen viel zitierten Titel „Wir müssen reden, Herr Duda“. Unvorstellbar, welchen Aufschrei in der westlichen Medienlandschaft ein Schreiben auslösen würde, wenn ein regierungsnahes polnisches Blatt in ähnlicher Form Angela Merkel adressieren würde.
Wählen die Polen richtig?
Dr. Wojciech Osiński (*1979) ist Auslandsredakteur des liberal-konservativen Wirtschaftsmagazins „Gazeta Bankowa“. Für die Online-Zeitung „Tygodnik Solidarność“ schreibt er zudem allwöchentlich über Politik, Geschichte und Kultur.
Interessante Hintergrundinformationen!
Besonders wichtig der letzte Satz: „Mit Dudas Wahlsieg steigt die Chance, dass die Visegrád-Staaten ein noch größeres Gegengewicht zur ‚einzig zulässigen‘ Linie entwickeln und sich noch lauter als bisher für eine längst überfällige Reform der EU einsetzen.“
Mir scheint, dass nicht nur Deutschland, sondern die gesamte EU zunehmend in zwei Lager zerfällt: Demokratie gegen Bevormundung, Freiheit gegen Sozialismus, Wahrheit gegen ständige Lügen …
Muss wohl frustrierend für die missionarischen Moralweltmeister sein, wenn es da draußen noch (freie) Völker gibt, die „alternativ“ wählen und sie den Wünschen der Gesellschaftsklemptner und Volkserzieher entziehen.
Wenn selbst im konservativen, katholischen Polen konservative Politiker wie Duda nur so so knappe Ergebnisse einfahren, dann ist das tatsächlich alarmierend. Dann sollte man mal genauer hinschauen, ob die Wahlen tatsächlich mit rechten Dingen zugehen.
Die deutsche Ratspräsidentschaft wird Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um diese aufmüpfigen Osteuropäer kleinzukriegen.
Frage an die Leser in Polen: wieviel Migration ist denn tatsächlich bei Euch? Kommen da hpts. Tschetschenen, Georgeier, Ukrainer durch? Wie viele bleiben denn in Polen hängen? Oder Migranten, die es momentan ins Baltikum verschlagen? Um nach Deutschland zu kommen, müssen die durch bei Euch durch? Oder geht kein Syrer nach Dammvorstadt/Slubice oder Ost-Görlitz/Zgorzelec zum Zigaretten „kaufen“?
Katholisch scheint mir ein Knackpunkt zu sein. Ich habe hier in den letzten Tagen oft gehört, dass sehr vielen Leuten die PiS Frömmelei auf den Senkel geht. Die Leute haben kein Problem mit Duda, aber mit dem Kacynsky schon.
Trotz massiver Schmutzkampagne des linken Establishments, insbesondere aus Deutschland, haben die Polen die Landnahme verhindern können. Glückwunsch!
In Anbetracht der im nächsten Jahr stattfindenden Bundestagswahlen in Deutschland sollte sich die einzig verbliebene, nennenswerte konservative Partei in Deutschland darauf einrichten, mit welchen Mitteln gekämpft wird und entsprechend vorsorgen. Wer die Medien beherrscht, beherrscht die Politik, dass müssen wir in Deutschland ja nun seit mehreren Jahren eindrucksvoll zur Kenntnis nehmen.
Bereits jetzt ist in Deutschland so viel Schaden angerichtet worden, dass die negativen Folgen für Jahrzehnte nicht mehr zu verhindern sein werden. Und der größte aller Schadenverursacher in Deutschland sind die MSM sowie der rote Staatsfunk in seiner abhängigen und unseligen Allianz.
Die Mehrheit der Polen haben sich nicht hinters Licht führen lassen. Gut so.
Es wird sicher auch jetzt schon daran gearbeitet, die Bundestagswahl 2021 mit Hilfe der deutschen, mit Staatsgeldern korrumpierten und dadurch korrupten Einheitsmedien, genau nach dem Wunsch von Merkels Einheitspartei, ergebnisgerecht ausgehen zu lassen.
In die Visegrad-Staaten setze ich meine einzige Hoffnung. Italien unter Salvini vielleicht noch. Von Deutschland erwarte ich nichts mehr.
Den letzten Satz mit den Visegrad-Staaten sollte man nicht unterschätzen, denn das geht zurück bis ins 13. Jahrhundert und wurde in den neunziger Jahren neu aufgelegt und im Prinzip ist es die alte Achse Polen-Habsburg, wo die alten Kronländer von Ungarn angefangen bis tief in den Balkan hineinreichen und man bis heute nicht zu unterschätzende Verbindungen pflegt.
Wer diese historische Tatsache oberflächlich betrachtet und ihr nicht den entsprechenden Stellenwert einräumt, wird sich noch wundern, was sie noch bewirken können, denn Europa ohne die Briten gleicht schon einem Einarmigen, würden sich die Visegard-Staaten separieren käme es einem Manne ohne Arme gleich und selbst wenn die Deutschen sich immer noch als Haupt verstehen sollten sie aufpassen, daß nicht noch die südländischen Füße wegbrechen, denn mit diesem Torso wäre dann kein EU-Staat mehr zu machen und das wissen sie im Prinzip auch und deswegen fassen sie ja auch diese Vereinigung äußerst vorsichtig an.
Wer versucht, sie auseinander zu dividieren, der wird dabei keine Chance haben, auch Ungarn ist ein Teil davon und bekanntlicherweise sitzt das historische Hemd immer näher als der neumodische Rock aus Brüssel und das sollte man bei allen Übelegungen nicht vergessen, denn die Periode der sowjetischen Hegemonie ist vorbei und die alten Verbindungen treten wieder zutage und das kann niemand verhindern, ohne selbst dabei Schaden zu nehmen.
Vielen Dank für den Kommentar. Mir war nicht bewußt, wie viel Einfluß aus Deutschland auf die polnische Medienlandschaft ausgeübt wird.
Wie bei den Präsidentenwahlen in A 2016. Da ist es den Manipulatoren knapp gelungen, „Ihren“ Kandidaten ins Amt zu hieven.
wenn auch knapp, der Wahlsieg der Konservativen war das notwendige Signal und v.d.Leyen: Mit Zwang und Druck von EU und Deutschland läuft hier gar nichts.
Hoffe, dass sich Polen weiterhin erfolgreich den perfiden Spielchen aus Deutschland und der EU widersetzt; z.B. wenn es um den Klimamumpitz geht oder einer gemeinsamen Migrationspokitik. Hier müssen unbedingt Pflöcke eingezogen werden, damit klar ist, dass unbegrenzte Einwanderung inkompatibler Kulturen nur eins bewirken: Geld zum Fenster rausschmeißen und Destabilisierung der inneren Sicherheit.
Die Frechheiten, die sich die Merkel’sche Hofberichterstattung erlaubt hat, kennen die Polen wohl noch allzu gut aus der Zeit des Sowjet-Kommunismus. Darauf können sie mit Sicherheit verzichten. Die EU bedeutet nicht mehr Freiheit und schon lange nicht mehr Wohlstand für alle, sondern eher Einhegung, Entrechtung, Bevormundung. Verständlicherweise haben die Polen solche Art Ideologie der Scheinheiligkeit die Schnauze gestrichen voll.
Die Wahlbeteiligung von 67% bei einer Stichwahl, die zudem knapp zu werden versprach, finde ich traurig und enttäuschend. Für Deutschland finde ich es beschämend, aber das kommt mir bei einem fremden Volk nicht zu. Ein Drittel der wahlberechtigten Polen hat also offenbar an der Demokratie kein Interesse, und das erst 30 Jahre nach ihrer Wiedererringung nach 50 Jahren Terror und Diktatur. Verstehen kann ich das nicht, auch hier in Deutschland nicht.
Was ist daran demokratisch, wenn eine EU Kommissionspräsidentin quasi ohne Wahl ins Amt gehievt wird?
Was ist daran demokratisch wenn eine Kanzlerin von einem frernen Land aus das Ergebnis einer demokratisch durchgeführte Wahl als unverzeilich bezeichnet und die Wahl wiederholen lässt?
Nein, das ist eine Scheindemokratie!
Ist es denn Desinteresse? Mir sagte erst vorgestern ein junger Pole, dass die Wahl zwischen Pest und Cholera nicht attraktiv ist. Problem ist ist die Frömmelei der Konservatven. Er hat den Linken gewählt.
Meine Freundin wollte auch erst gar nicht wählen, weil sie keine Sozialisten wählen mag. Aber bigotte Religionsheuchler eben auch nicht. Damit meinte sie weniger Duda himself, sondern Kacynsky.
danke Herr Osinski, das sind mal sehr erhellende Informationen, wie sich deutsche Medien in die Angelegenheiten Polens einmischen, und versuchen deren Wahlen zu beeinflussen. Seit langem betreiben sie diese Einmischung massiv in Österreich, Großbritannien, den USA, Ungarn, usw., und wen wunderts noch, also auch in Polen. Und, immerhin, in keinem dieser Länder haben sie ihr Ziel erreicht. So soll es bleiben.
Ja, ich möchte gerne wissen, wie viel Geld des deutschen Steuerzahlers geflossen ist. Bei der Clinton ist es bekannt geworden. Die deutsche Regierung pflastert andere Länder mit Geld, damit sie wählen wie sie anordnen.
Genau so ist es, bin nur gespannt wie es in Ungarn wird in 2022, Soros NGO’s tun jetzt schon alles, das die Wahlen im 22 korrumpiert werden, jetzt schon hat er Millionen von Euro an den sogenannte unabhängige altkommunisten als Unterstützung zugesagt, mit der Order Orbán muss weg. Es ist paradox, dass die Ep ständig von Rechtsstaatlichkeit redet, findet aber nicht das geringste darin in Wahlen einzugreifen, das ist doch wahre Demokratie Auffassung der linksliberalen!
Gratulation an Polen, dass sie richtig gewählt haben trotz Entsetzen der deutsche Medien, die haben doch alles getan dass es nicht Duda wird, eine Schande!
„Die PiS verfüge schon jetzt über einen staatlichen „Propagandaapparat“, der es Trzaskowski unmöglich machte, zu allen Wählerschichten durchzudringen…“
Als Deutsche habe ich jetzt ein déja vu…
Hat nix mit dem Medienapparat der PiS zu tun. Dafür wurde Trzaskowski vom deutschen Medienapparat unterstützt. Dem gehört ziemlich viel in Polen, das sollte man nicht unterschätzen. Nee, Trzaskowski gehört zu Tusk, und der ist unbeliebt, weil die Polen ihre Souveränität schätzen und die Zuteilung von Muselmanen durch die EU eben nicht.
Bei der Betrachtung Polens halte ich mich lieber an Realitäten und nicht irgendwelche Wunschbilder – und die gibt es in Deutschland auch ganz massiv von „rechts“ (vergleichbar denen zu Putin und Rußland).
Nicht alles, was man von linksliberal-deutscher Seiten den Polen vorwirft, ist falsch, nur weil es von der grünlinkslliberalen Berliner Medien- und Politboheme kommt.
Natürlich stimmt es, daß Polen sich weigert, in Massen (oder überhaupt) muslimische und afrikanische Armutseinwanderer aufzunehmen – in der Mehrheit, die höher sein dürfte als die knapp 52 % der PiS, wollen die Polen keine multikulturelle Gesellschaft wie in Deutschland oder Frankreich. Das gucken sie sich, wohlig schaudernd, als Touristen in Hamburg oder Paris bei Couscous und Döner gerne an oder beobachten es aus den Windschutzscheiben ihrer Kleinlaster, wenn sie in Dortmund oder Nürnberg abladen, wollen es aber zu Hause nicht haben, bzw. ihnen reichen die (verwandten) weißrussischen und ukrainischen Gastarbeiter, die bei ihnen die Schmutzarbeit inzwischen machen.
Polen hat es bis heute nicht geschafft, ein sich aus sich selbst heraus tragendes Wirtschaftsmodell zu schaffen. Ohne massiven Abzug von Arbeitsplätzen aus Deutschland würden weite Teile seiner Industrie nicht existieren. Es mag ja schön und gut für Polen sein, daß der VW Bus jetzt in Posen statt Kassel gebaut wird, dahinter steht aber nur ganz klassische Lohnkostendrückerei – eigene Ingeniersleistung Fehlanzeige. Muß ich, als „rechter“ Deutscher, das gut finden? Kein Kilometer Autobahn wäre in Polen vorhanden (außer den paar Kilometer, die noch die Deutschen bei Stettin und bis Breslau vor 1945 gebaut haben) wenn nicht Milliarden von Euros aus Brüssel geflossen wären. Die Krakauer Altstadt würde nicht wie neu strahlen ohne Gelder aus dem entsprechenden EU-Fonds.
Das war natürlich immer das einzge Motiv der Polen, sich der EU anzuschließen. Blumige Reden vom „gemeinsamen Haus Europa, Frieden Frieden blabla“ fürs Feuilleton und die Honoratioren des Aachener Karlspreises gehören natürlich dazu.
Polen, das möchte ich hier nachdrücklich allen, die das lesen und sich rechts der CDU verorten, ist kein! Verbündeter konservativer oder nationalbewußter Deutscher – weder als großpolnischer der PiS geschweige denn das linksliberal-kosmopolitische Milieu aus den Großstädten, das Trzaskowski vertritt.
Da meine Familie einen alten Stammbaum aus Westpreußen hat und ich somit Vorfahren, die über viele Generationen in diesem deutsch-polnischen Übergnabgsraum lebten, kann ich schon sagen, daß antideutsche Sentimentalitäten der Polen sehr alt sind, mit der Besatzung im 3. Reich nicht begannen, noch nicht einmal mit der Zwangsverdeutungspolitik im östlichen Preußen ab 1870. Das geht im Grunde schon zurück auf die Zeit der deutschen Wiederbesiedlung des ostelbischen Raumes bis hin ins Baltikum ab dem Mittelalter. Die Germanisierung der nach der Völkerwanderung von Slawen besiedelten Gebiete zwischen Elbe und Weichsel bzw. Memel verlief zwar nicht gewalttätig und eher schleichend, und war doch für die dort lebenden Westslawen nicht minder belastend und identitästvernichtend wie viele Deutsche heutzutage die allmähliche und doch rasche Islamisierung deutscher oder westeuropäischer Städte erleben. Vergessen wir nicht, daß die „Verachtungspyramide“ in Europa IMMER von West nach Ost verläuft und nie umgekehrt: Für Franzosen sind wir les Boches, für die Engländer die „Huns“, die Holländer die „Moffen“ haben aber umgekehrt keine verachtenden Begriffe für die westlichen Völker, bewundern sie eher und unterschätzen sie zugleich (was uns sogar Niederlagen in zwei Weltkriegen einbrachte) – und so sind die Polen bei uns eben die Polacken. Aber der Verachtete liebt den Verachter eben nie – er fürchtet ihn, mag ihn sogar bewundern, aber immer nur mit einem Dolch im Gewand.
Polen ist daher für keine deutsche Regierung ein Freund (das sowieso nie) oder auch nur Verbündeter. So muß jede deutsche Regierung es immer vermeiden, mit Rußland in einen Krieg oder Feindschaft zu geraten. An sich sollte diesen beiden Völkern das mangels gemeisamer Grenzen und Gebietsansprüche nicht schwer fallen. Doch dabei ist Polen immer ein Problem, denn seit 500 Jahren beansprucht es Gebiete, die auch die Russen als Teil ihrer kulturellen Interessensphäre ansehen. Polen sieht seine „natürliche“ Ostgrenze entlang der Linie Wilna – Minsk – Kiew, Rußland aber seine mindestens bis zum Nogat und Westgalizien. Und so wie wir Deutschen (North Stream 2!) immer am liebsten Polen auf dem Weg nach Osten einfach überspringen wollten (es aber nicht weggeht), so geht das Polen auf dem Weg nach Paris und London – immer sind die Niemackis im Weg. Das alles sollte man bedenken, wenn man über Polen spricht. Duda verkörpert für Deutsche rechts der Union ein Sehnsuchtsbild, weil sie sich für Deutschland so einen auch wünschen und das hierzulande so unerreichbar erscheint. Doch 70 Jahre Reeducation und Wohlstanndsverwahrlosung westlich der Elbe lassen sich nicht rückabwickeln, so wenig wie daß wir nunmal keine Osteuropäer sind. Ich denke, daß man das in Warschau sehr viel reralistischer sieht, als in Berlin. Und da schadet es dann nicht, wieder mal an gewissen Jahrestagen die olle Kamelle von Reparationen auszupacken. Wenn dann das Merkel-Berlin mit LGTB und Presse zurückpisackt, ist das nur gerecht. Am Ende hätte man in Polen insgeheim vor einem Bundeskanzler Meuthen viel mehr Angst als einem Scholz, Söder oder Laschet.
Auf den Punkt gebracht.
Hervorragender Kommentar! Viele der Leser des TE, die dem Duda hier applaudieren, würde keinen Monat in polnischen Provinz aushalten, wo Dudas Stammwähler wohnen.
Wieso das bitte? Ich bin grad in Podkarpackie aufm Dorf. Das ist tiefste Provinz. Weder ist es hier unerträglich, noch spüre ich was von Dudas Stammwählern. Tatsächlich schienen mir hier mehr Trzaskowski Wähler unterwegs zu sein.
Und dennoch halte ich die deutsche Regierung für den größten Feind der Deutschen. Ein Merkel-konformer Regierungschef in Polen betrachte ich nicht als bessere Alternative. Und andere Länder sind mit Sicherheit ebenfalls für keine Deutsche Regierung Freunde. Am wenigsten die Franzosen. Und nach der ganzen Retterei und deutschem Lehrer-Lämpel-Gehabe hat sich das innerhalb der EU noch weiter verschärft. Die deutsche Regierung hat KEINE Freunde. Nicht umsonst werden Brüssel und Berlin in einem Atemzug genannt, wenn es um Kritik an dem verkommenen System geht. Im Ausland wird die EU und die deutsche Regierung als Einheit betrachtet. Wenn es tatsächlich zum Zusammenbruch mit schrecklichen Verwerfungen kommen sollte, bis hin zu Bürgerkriegen und Kriegen zwischen Ländern der EU, dann sind am allerwenigsten polnische Regierungschefs schuld.
Es ist nur noch ekelhaft, wie sich ausländische Medien und Politiker in die Wahlen andere Länder mischen und beeinflüssen wollen, aber sie vergessen, die Menschen haben Internet und sehen können, die Menschen haben Freunde und Verwanten in Deutschland, Schweden und Frankreich , auch wenn man versucht es unter den Teppich zu kehren, auch wenn man lügt und verschweigt, ein Teil kommt immer wieder aufs Licht.
In 10 der 16 Provinzen (Woiwodschaften) hat Rafał Trzaskowki die Stichwahl (teils souverä) gewonnen. Zu den Provinzen, wo Duda das Rennen machte, zählen Masowien mit der Hauptstadt Warschau, dann Lebus, Lodsch, Heiligkreuz, Karpatenvorland (ein schneller Blick auf die Landkarte ist hier aufschlussreich). ♦ Ansonsten kam es zu folgenden (z.Zt. gültigen) Ergebnissen zugunsten des Herrn Trzaskowski:
Niederschlesien 57,6 % – Oberschlesien 51,5 % – Oppeln 54,7 % – Lublin 62,9 % – Großpolen 54,7 % – Kujawien-Pommern 53,4 % – Westpommern 62,4 % – Pommern 65,8 % – Ermland-Masuren 52,2 %. ♦ Duda gewann auf den (zumeist im Osten gelegenen) Dörfern, bei den frömmelnden Alten und in den Kleinstädten. Damit ist alles gesagt. Der Herr Osinski (gesprochen ‚Oschinski‘) hätte sich bei seiner hemmungslos verzerrten Darstellung auf die Fakten beschränken sollen. Die sind informativ genug und könnten zum Nachdenken Anlass geben.
Ich bin trotzdem froh das Duda gewonnen hat! Schon deshalb um die Linke EU, das linke deutsche Medienimperium und die linke politische Einheitsfront ein wenig zu ärgern
Die Darstellung ist nicht ,hemmungslos verzerrt‘, sondern schonungslos wahr…
Ja anscheinend haben die auf die Dörfer mehr Verstand als in der Stadt, wo viele ahnungslose Jugendliche leben, ohne Ahnung zu haben was eigentlich Sozialismus bedeutet, sie träumen von eine Ideale gerechte Welt, nur Sozialismus und Kommunismus ist alles andere als das. Ältere „frömmelden“ wissen ganz genau wie es war zu dieser Zeit zu leben und genau deshalb haben die Duda gewählt. Anlass zum Nachdenken geben Sie und die Tatsache das soviele den Sozialist gewählt haben, unverständlich in einem Land der unter Sowjetbesatzung gelitten hat, entweder leiden alle unter Amnesie oder sind Grünschnabel die keine Erfahrung haben.
Ein schöner Erfolg für die bürgerlichen Kräfte in Verteidigung des Nationalstaates gegen den Globalisierungs-Block! Ich hoffe sehr, jenseits des Teiches geht es ebenso weiter ….
Hoffentlich zerbricht bald die EU mit all ihren Profiteuren, Handlangern
und Einflussnehmern. Dafür wäre ich persönlich bereit einiges zu opfern.
Das sehe ich genauso. Opfer kommen auch mit EU auf uns zu, sogar noch viel größere. Wir werden ja schon ständig darauf eingestimmt. Lieber ein Ende mit Schrecken.
Duda sei Dank!
Gott ist auf der Seite Polens – noch!
Ja, ich würde den Polen tatsächlich empfehlen, die nächsten fünf Jahre bewußt zu genießen…und notfalls ein Sprengen der Brücken über Oder und Neiße vorzubereiten…
Was hat unsere rote Zeitungslandschaft schon vorauseilend jubiliert bei dem Kopf an Kopf Rennen. Es war da schon der Ihre der Sieger. Ihre folgende Trump Depression auch nach dieser Wahl gönne ich ihnen.
Erschreckend die Macht der Medien, erschreckend die Macht der NGOs die in Medien und Politik reicht. EU Staaten unter dem Diktat der NGOs.
DANKE Polen.