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Was geschieht mit dem EURO?

Ausblick 2019: Steigen die Zinsen? Krachen die Banken?

31.12.2018

| Lesedauer: < 1 Minuten
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Der Euro wird uns auch im kommenden Jahr beschäftigen: Steigen die Zinsen? Droht ein Bankenkrach, ausgehend von Italien, aber auch wegen schwächerer Konjunktur und zunehmender Pleiten auch im Norden Europas? Diese Fragen diskutieren Ulrich Bindseil, Direktor der Europäischen Zentralbank, Markus Krall, Unternehmensberater und Buchautor („Wenn Schwarze Schwänge Junge kriegen“, „Der Draghi-Crash) und Roland Tichy.

Die Null-Zinsen zeigen immer häufiger ihr häßliches Gesicht: Aufgeschobene Pleiten, kein Geschäft mehr für Banken, keine Verzinsung der Altersvorsorge. Sind die Null-Zinsen eine schlechte Idee der Europäischen Zentralbank – oder Folge des Null-Wachstums? Was kann die EZB noch tun, um die Wirtschaft zu stimulieren – oder sollte sie ihre Finger davon lassen?

Das sind Grundsatzfragen, die über die Zukunft der gemeinsamen Währung und unseren Wohlstand entscheiden.

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78 Kommentare

  1. Es ist müßig, einem leidenschaftlichen, verblendeten Turmspringer zu warnen, dass kein Wasser im Becken ist. Man muss ihn springen lassen. So kommt mir die Diskussion über die Zukunft Europas vor. Und was antwortet der „Sprecher“ des Springers? Die anderen haben nicht mal ein Schwimmbad, und er sagt: spring.

  2. Zinsen gehören abgeschafft, da sie die Ursache allen Finanzübels sind.
    Sie nützen max 0,1% Prozent der Bevölkerung( den Superreichen) und sorgen für einen stetigen Geldfluss von unten nach oben.

    • Die EZB hat die Zinsen praktisch abgeschafft. Tortzdem ist Europa nicht der „Himmel auf Erden“.

      Zinsen sind der Preis für die Verleihung von Kapital zzgl eines Risikozuschlages. Auch dienen sie der Lenkung von Investitionen. Vermutlich bevorzugen sie dafür lieber ein „Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“. Hatten wir schon – ging nicht gut…

      • Ja, korrekt.
        Das Problem ist: Nullzinsen oder Zinsen unterhalb der Inflation führen unweigerlich zu höherer Inflation.
        Und wenn diese erst mal sich psychologisch breit gemacht hat, dann sind Jahresraten von 35 % und mehr nur eine Frage der Zeit.
        Wenn dann die Zinsen weiterhin bei 0,5 % liegt (und Dividenden aus Aktienbesitz jahrelang ausfallen) dann sind in dreieinhalb Jahren alle Ersparnisse wertlos.

  3. Ich hätte mir ein wenig mehr darüber zu erfahren gewünscht, wie am Ende irgendwann die Target-Salden ausgeglichen werden und was mit den Target-Salden passiert, wenn der Euroraum zusammenbrechen sollte.

  4. Ich hatte vor einer Woche oder etwas mehr auch dieses Gespräch gesehen. Bindseil
    behauptete dabei, die EZB kaufe keine Anleihen mehr.
    Als wenige Tage danach die Aktien in Europa und weltweit wieder nach unten gingen,
    stiegen die Anleihekurse. Warum stiegen diese? Waren deutsche Anleihen plötzlich
    sicherer wie Wertpapiere?
    Das kann nur bedeuten, dsass die EZB oder eine beauftragte Stelle doch weiterhin
    Anleihen kauft.

    • Die EZB kauft noch Anleihen, aber mit geringerem Volumen. Noch viel bedeutsamer ist, dass ausgelaufene Anleihen zzgl Zinse „reinvestiert“ werden.

      Also alles Nepp. Nichts Neues …

  5. Eitle Spiegelfechterei: Tichy zwinker, zwinker – EZB -genervt von den inkompetenten Anti Keynes Suderern – und Krall, der das kommende sieht, aber alle, wirklich alle verdrängen das dicke Ende. Die Schneeflockengesellschaft wünscht keine Unterbrechung der Wellness Atmosphäre. Blöd für die Deutschen, da sie die schlechtesten Demographischen Daten haben. Und die Kohle wird den Deutschen in der Rente fehlen.

  6. Wenn die Banken unter der heutigen dem Euro Missmanagement Pleite gehen, dann aber auch die Staaten in der jeweiligen Banken beheimatet sind. Die Pleite hat auch, unter ihrer Führung einen Namen – Merkel`s CDU.
    Nicht zu vergessen die Target 2 Salden. Das wird noch richtig lustig.

    • Target Salden stehen nur auf dem Papier, werden nicht verzinst und sind so und so verloren. Was soll’s. Die Leistung haben wir schon erbracht und die Leistungsbezieher haben halt anschreiben lassen. Die Forderungen aus den Targetsalden sind doch nur schöner Schein. Genau so wie Forderungen in einer Bilanz die uneinbringlich sind. Machen zwar ein schönes Bilanzbild, sind aber nur Nonsens. In Höhe der Targetforderungen haben die Deutschen eben umsonst gearbeitet. Kleiner Trost. wir waren aber Exportweltmeister. Ist doch auch etwas. Frau Merkel kann sich darin sonnen. Die Zeche zahlen die fleissig und hart arbeitenden Bürger. Schuzschens Politsprech. Luft in Tüten halt. Kleiner Tipp. Wir sollten die Targetsalden in Höhe der Pensionsansprüche an die jeweiligen Politiker abtreten. Vielleicht werden sie dann munter. Fräulein Roth ihre fette Pension ist durch die Targetforderungen abgedeckt und finanziert. Schönen Ruhestand. Ebenso diue Fischers, Schröders und deren Lebensabschnittsgefährtinnen oder fährteriche. Da käme aber Freude auf.

      • Die Leistungen haben deutsche Steuerzahler noch nicht erbracht, denn es handelt sich um Garantien Deutschlands an Griechenland und andere Südländer, jetzt kommt noch Frankreich hinzu.
        Wir stehen m.E. vor der größten Wektwirtschaftskrise aller Zeiten und deshalb werden dann die Target Beträge von über einer Billion Euro (saldiert) fällig und dann müssen bei uns die Steuern deutlich erhöht werden.
        Die grünen Ganoven wissen das und fordern deshalb heute schon eine Erhöhung der Mineralölsteuer. Dass deutsche „Dreckspack“ soll alles bezahlen!

  7. Zombies gibt es wohl sehr viele. Da kann man mit den deutschen Banken anfangen, mit der staatlich gelenkten Energiewirtschaft weitermachen, die Deutsche Bahn nicht vergessen, oder Airbus als Unternehmen mit höchsten Löhnen, jedoch keinem Gewinn, und wenn es so weiter geht, gehört die Automobilindustrie bald dazu, so wie Opel noch nie ein Unternehmen war, welches Geld verdient hat. Zombie-Staaten sind darüber hinaus nicht nur in Südeuropa zu finden, sondern der Lehrmeister selbst ist zum Zombie geworden. In Deutschland hat man die Rentenkasse geplündert, um die deutsche Einheit zu bezahlen, erhebt die höchsten Steuern, und wäre mit niedrigeren Einkommenststeuersätzen längst pleite. Hätte ohne Nullzinspolitik eine jährliche Neuverschuldung, die oft in den dreistelligen Milliardenbereich hinein gehen würde. In Politik und Wirtschaft hat sich eine Selbstbedienungsmenthalität breit gemacht, mit der diese Leute in den gefüllten Supermarkt hinein fahren, den Einkaufswagen bis zum Anschlag füllt, aber ohne zu zahlen durch die Kassenzone verschwindet. So träge und kritiklos wie man im Bundestag rumlungert, um dummes Zeugs erzählt, so schnell geht es dann auch, wenn man anschließend in der Industrie ein gut bezahltes Pösten erhält, oder in ein stattliches Unternehmen wechselt. Man fällt in jedem Falle weich, und kann sich die Taschen ungeniert füllen. Am besten zu beobachten im öffentlichen Rundfunk. Da werden Gehälter und Pensionen gezahlt, die nur möglich sind, weil man eben 30 Millionen Haushalte zur Ader lassen, und wenn es nicht reicht, nach Gebührenerhöhungen schreit. Das Ganze stinkt zum Himmel, ist ein riesiger und bandenmäßiger Betrug, bei dem unsere Eliten kräftig mitmischen. Selbst kann man nur der Realität ins Auge blicken, dass das eigene Vermögen die Schulden der Anderen sind. Und wenn die nicht mehr zahlen können, man selbst auch pleite ist. In jedem Falle ist kaum vorstellbar, dass dieses Spiel noch über mehrere Jahrzehnte fortgesetzt werden kann, oder wir nach dem Platzen dieser Lebenslüge in einer wunderschönen Welt aufwachen. Was kommen wird, ist wohl ein Bargeldverbot, und anschließend die Hyperinflation, so dass man die Scheine mit Millionen Euro Nennwert nicht erst in Umlauf bringen muss. Die QE-Programme der Notenbanken waren da nur eine erste Lockerungsübung.

  8. Zuallererst ein Kompliment dafür, zwei ausgewiesene Fachleute an den Tisch gebracht zu haben. Die MSM scheinen das nicht mehr zu schaffen. Vorschlag für eine Diskussion wären ein Prof. Christian Witt und ein Prof Köhler zum Thema Stickoxide und der Grenzwert auf der Straße.

    Zum Thema: Herr Bindseil will nicht so richtig die Problematik der Zombiebanken sehen. Ein Beispiel aus dem Mikrokosmos und persönlichem Bekanntenkreis: Dynamische, besser als die Konkurrenz agierende Unternehmen bekommen zwar Kredite, ihr Hauptrisikofaktor ist aber inzwischen die Verfügbarkeit guter Facharbeiter. Solange deutlich schlechter geführte Unternehmen durch niedrige Zinsen gepäppelt werden, werden deren Facharbeiter nicht frei. Gepäppelte Unternehmen drücken zudem die Preise – auch für die stärkeren Unternehmen.

    Es ist also eine Henne-Ei-Diskussion. Wie soll ein BSP steigen, wenn die dynamischen Unternehmen am Wachstum behindert werden, und wenn Zombies die Preise unten halten?

    • Vollkommen richtig. Crowding Out in vielen Teilbereichen. Dazu noch eine sich vollkommen selbst überschätzende Schneeflockenunkultur.

  9. Bei all diesen Themen muss man nicht nur die „Cui Bono?“ Frage stellen, sondern auch die „wie nützt es den Angelsachsen?“ Frage.

    Wie sähe es aus mit Angelsächsischer Weltmacht, Wirtschaftskraft, Wohlstand – ohne das Werkzeug des betrügerischen Geld-, Finanz- und Bankensystems?

    Die eigentliche Frage ist also nicht, ob es funktioniert oder gut ist. Die Frage ist ob es hilft, Angelsächsische Weltmacht zu erhalten.

    • Ohne die Banken und ihne die Wirtschaft müsste die angelsächsische Welt, und das ist der Westen, das sind auch wir, genauso wie die Russen und Chinesen militärisch aufrüsten, um ernst genommen zu werden.
      Wir haben die Wahl!

  10. Wieso wird eigentlich immer dem armen Euro die ganze Schuld gegeben?

    Die €urokrise ist doch nur ein sekundär Problem von ganz anderen Krisen die definitiv global und international sind.

    1. Bankenkrise
    Nur ein Bankensystem das nicht für sein Handeln haften muss verleiht unbegrenzt Geld an Schuldner wie Griechenland Italien oder amerikanische Ninja Hausbesitzer.

    Dies ist die Wurzel allen Übels. Ein mafioses Bankensystem mit privatisierten Gewinnen und vergesellschaftlichten Verlusten. Ein Finanzmarkt bei dem die wesentlichen Marktmechanismen ausgehebelt wurden und der nur noch zur Verschleierung von halb oder ganz kriminellen Aktivitäten dient.

    2. Politik Krise
    Die no bailout Klausel hatte Verfassungsrang im Euro-Raum, war Voraussetzung für die Einführung des Euro. Eine Politik, die sich beliebig über alle Abmachungen hinwegsetzt, reduziert das Geschehen letztendlich auf das Recht des Stärkeren. Dann spielt es auch keine Rolle mehr ob der Währungsraum optimal oder suboptimal ist.

    3. Rechtskrise
    wenn kriminelles Handeln der Banken und permanenter Rechtsbruch der Politik durch abhängige submissive rechtliche Instanzen nachträglich abgesegnet werden, fällt die ganze Basis des Spiels in sich zusammen. die einzige spielregel die dann noch übrig bleibt ist „Ich tue es weil ich es kann bzw weil mich keiner daran hindern kann“.

    In so einem Umfeld versagt jede Währung auf Dauer. Banken, die sich durch irre Kreditvergabe selbst aus dem System eliminieren, Politik, die sich an fundamentale Regeln hält, Rechtsinstitute die Regelverstöße ahnden … und schon funktioniert der Euro.

    • Wnn niemand haftet, weil der letztendlich leistende Schuldner fehlt, dann hat das sehr wohl mit dem Euro zu tun.

  11. Die Diskussionsteilnehmer haben sich rollengemäß verhalten, wobei der Vertreter der EZB die schwächere Stellung hatte. Ansonsten wurden viele Binsenweisheiten ausgetauscht. Und die Kalauer von RT passten auch nicht immer. Wer wie ich 1981ff im Bankgewerbe tätig war, weiß, was nach dieser langen Nullzinsphase zu erwarten ist: Massenarbeitslosigkeit, täglich eine neue Pleitemeldung, und krachende Banken. Ok. Das will die EZB (und die Politik) vermeiden. ABER: von meinem Schreibtisch aus, sehe ich auf ein neu eröffnetes Shopping Center. Und ich sehe, wie sich die Verkäufer die Füße in Läden ohne Kunden platt stehen (ähnlich wie in Murano, Shanghai, Hongkong). Wollen wir diese Kulissen weiter finanzieren? Und wird uns nicht der Zins fehlen in unserem Ruhestand? Der Zynismus mit dem der EZB Vertreter um das Thema „Kunstkonjunktur“ herum redete, war ja sehenswert.

      • Ganz leichte Zinsanhebungen, Ausstieg der Deutschen aus dem Euro. Glattstellen der Target Salden und Umwandeln in befristete Kredite. Rückführen der EU Strukturen in EFTA oder in neue bewegliche Strukturen.

      • Nein, diese Krise wurde schon zweimal vertagt: 2008 und 2014.
        Die muss jetzt endlich ausgeschwitzt werden!
        Wir brauchen eine Marktbereinigung!
        Arbeitslosigkeit kann und muss hingenommen werden.
        Jede weitere Vertagung des Problems vertieft nur das Problem.
        Nach meinem Eindruck wird die FED den Refinanzierungssatz für Geschäftsbanken weiter erhöhen und handelt damit richtig.
        Damit saugt die FED das vagabundierende Geld aus der ganzen Welt in Richtung USA ab.

  12. Ein von Roland Tichy sehr gut moderiertes Gespräch zwischen einem der besten Ökonomen Deutschlands und einem EZB Direktor. Ich habe sehr viele Interviews von Dr. Markus Krall gesehen und auch sein Buch „‚Wenn schwarze Schwäne Junge kriegen“ gelesen. Er hat Ulrich Bindseil in jeder Phase des Gespräches an die Wand argumentiert. Bindseil hätte wissen müssen, welches Potential Markus Krall hat und hatte aus Sicht der EZB ohnehin die schlechteren Karten. Dass Bindseil in fast allen Fragen Krall unterlegen war, ist der Politik der EZB geschuldet, allerdings war er auch intellektuell nicht auf dem Niveau von Markus Krall. Wenn er ein besserer Ökonom wäre, würde er auch nicht bei der EZB arbeiten.

    • Sie vergessen eines: die EZB Überflieger haben vieles nur überflogen. Wenn Krall wirklich ein Mann der Praxis ist, dann weiß er über die Stricke in den Banken, an denen sie hängen werden. Und die genervte Bad-Attidude des EZB Direktors konnte nicht darüber hinweg täuschen, dass diese Leute das Jonglieren mit Halbwahrheiten so geschickt beherrschen, dass sie bereits selbst bereits an ihre Aussagen glauben.

  13. @Herrn Tichy: Täusche ich mich oder hat sich Herr Bindseil unwohl gefühlt, zumindest am Ende? Er hat zumindest meinen größten Respekt, dass er sich einer offensichtlich EZB-kritischen Runde gestellt hat. Eine herausragende Diskussion, die Meilen über Presseclub und anderen ö.r. Formaten steht.

  14. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Keynesianer von der EZB zeitweise etwas hilflos wirkte… Kein Wunder angesichts des Desasters, das die keynesianische Politik im Euroraum angerichtet hat… UNSUMMEN wurden z.B. über GR ausgeschüttet… nicht erst seit 2010, sondern schon seit ca. 1984… und was hat es genützt? Das schöne Geld wurde eben NICHT sinnvoll investiert, sondern verkonsumiert. Als es ausgegeben war, stand GR fast genauso da wie vorher – nur die Bürger sind reicher.
    Aber das kapieren die Keynesianer leider nicht – oder sie wollen es nicht sehen, weil es ein Eingeständnis ihrer Fehler wäre.
    Es ist einfach ein Trauerspiel: wir werden von SOLCHEN Leuten via EZB regiert… Und das sind schon die „Guten“… wenn ich da an die anderen Verteidiger dieser Politik denke… bei der SPD z.B. oder auch bei den Grünen oder Linken … brrrr … so viel Einfalt und so wenig Sachverstand.
    DANKESCHÖN für das tolle Gespräch! Herr Tichy, Sie waren glänzend als Moderator! Allerdings hätte ich Sie als „Übersetzer“ nicht mehr gebraucht, denn ich hatte letztens den Vortrag von Herrn Dr. Krall gehört… über die 5 schwarzen Schwäne. Da hat er in 55 Minuten alles haarklein erklärt.
    Ihnen und uns Allen ein gutes und erfolgreiches neues Jahr!

    • na was soll die EZB schon sagen. Oh wir werden alle untergehen? Die wissen doch ganz genau, welche Kunstfiguren mit Honig im Kopf am Leben erhalten werden.

  15. Falls noch nicht geschehen, bitte korrigieren: („Wenn Schwarze Schwänge Junge kriegen“) SCHWÄNE

    • so ein Mist. immer wieder vertippt.. tschuldigung

      • Dafür gibt es ja aufmerksame Leser 😉

  16. In den ersten Minuten sagte Roland Tichy, ohne Geld gibt es keine Wirtschaft. G. K. Chrsterton sagte vor hundert Jharen, jeder sollte ein Haus, eine Kuh und einen Obst- und Gemüsegarten haben wegen der Selbstversorgung. Nehmen wir einen Jungen, der Frösche fangen kann. Ein anderer baut die Behausung mit Leiter. Dann haben wir einen Wetterfrosch. Die beiden tauschen den Wetterfrosch beim Häusler gegen Milch, Brot, Käse, Wurst usw. Das ist schon Wirtschaft, ganz ohne Geld. Bei komplexeren Tauschgeschäften empfiehlt es sich dann, Geld als Vermittlungsgröße einzuführen. Am Anfang von Wirtchaft steht aber immer eine Idee und Menschen, die sie umsetzen. Ursache, Vermittlung und Wirkung. Geld ist niemals Ursache, hat keine Ideen, ist nur Vermittlung. An Geld mangelt es uns sicher nicht im Moment, aber an zündenden Ideen!

    • In einer komplexten Wirtschaft wird ein Tauschmittel gebraucht, dass leicht tauschbar ist, transportabel, aufbewahrbar und sicher ist. Leichte Tauschbarkeit senkt Transaktionskoste, die mehrere Prozent betragen können. Stichwort: Golfmünzen des Krösus.

      Sie wollen einen Wetterfrosch gegen Milch tauschen? Transport und Aufbewahrung sind extrem problematisch und kosten Aufwand. Dazu kommen noch Absatzprobleme. Alles vermindert den „ökonomischen Gewinn“. Machen Sie sich bitte nicht noch lächerlicher…

    • Herr Tichy redet doch nicht von den Verhältnissen der Jungsteinzeit, als nur Warentausch möglich war. Geld gibt es es seit Jahrtausenden und ist die Vorausetzung für ein wirklich wohlstandsförderndes arbeitsteiliges Wirtschaften. Mit Tauschhandel landen wir binnen weniger Wochen in der Steinzeit – das ist kein Szenario, über das wir uns im 21. Jh. unterhalten müssen.

      • Money is, what money does. Und wenn wir es abschaffen wird es neu erfunden. Immer wieder

      • …doch, denn wir werden es in Kürze wieder lernen müssen!

  17. Neben der Eurozone als suboptimalem Währungsraum, ist die EZB Struktur der noch größere Irrsinn, dem die deutsche Politik zugestimmt hat. Deutschland haftet für 30 %, hat aber soviel Einfluss wie Malta.

    • Das hat Helmut Kohl übrigens eingerührt. Ebenso wie er Merkel protegierte…

      • war aber ein französisches Projekt um die DM zu stürzen, hat sich aber auch als Eigentor für Frankreich erwiesen, so aber auch am Ende für Deutschland. Wir werden auf den Target2 Salden liegen bleiben

      • Das Friedensprojekt könnte zum Unfriedensprojekt wie in den USA 1815ff bis 1861 werden. Die Schuldenfrage entzweite den Kontinent, nicht die Frage der Sklaverei.

  18. Ein sehr wohltuend sachliches Interview in sehr interessanter Runde! Danke an die Herren und beste Wünsche für 2019!

  19. Die Eurozone als suboptimaler Währungsraum wurde schon vor der Einführung des Euro in der Vorbereitungsphase gesehen und als Problem erkannt vor allem in Bezug auf Italien.
    Dass Italien schließlich von Anfang an mit dabei war, ist eine politische Entscheidung von Helmut Kohl gewesen, der argumentierte, Italien müsse schon aus „historischen“ Bezügen als Gründungsmitglied der römischen Verträge im Euroverbund seinen Platz haben.
    Kohl war Historiker und kein Ökonom und hat von den Problemen eines suboptimalen Währungsraums wenig Ahnung gehabt mit den Folgen, die in diesem interessanten Gepräch ziemlich deutlich zur Sprache gekommen sind.

    • Das macht offenbar in der aktuellen Politik keinen Unterschied, ob man nun Historiker ist oder Ökonom… jedenfalls sieht es doch ganz danach aus. Die EZB sieht offenbar die einfachsten Zusammenhänge nicht, weil sie dem Keynes anhängen und die deutsche Politik hört auf Leute wie Bofinger oder Horn. Sowas kommt von sowas. Die hätten sich auch nicht anders entschieden als Kohl.

  20. in den Punkten hinsichtlich der faulen Kredite in den Bankbilanzen stimme ich Herr Dr. Krall zu. Nur in dem permanenten Lamento hinischtlich des Wachstums habe ich eine Andere Meinung. Dieses geforderte permanente Wachstum gibt es nicht und kann auch von keiner Volkswirtschaft geleistet werden. Dass dies an den jeweiligen Fachschaften der Universitäten und Hochschulen anders gelehrt wird steht dem nicht entgegen zumal es ökonomische Gesetze, vergleichbar den Naturgesetzen in den Natruwissenschaften so und so nicht gibt. Sie sind lediglich von Professoren erfundene Hilfskonstrukte um die jeweligen theoretischen Ansätze zu erklären. Auch der marktgerechte Zins ist so ein Vehikel dass die ökonomischen Realitäten am Markt nicht abbildet oder nachzeichnet. Die Zinsen die heute von den Banken in Rechnung gestellt wreden sind eher dem Personalkostendruck in den Bankhäusern geschuldet als dass sie eine Marktrelevanz hätten. Vergleichbar der Gebührenschraube vieler Bankhäuser. Der EZB Bänker machte eher einen hilflosen Eindruck.

    • Solange es technischen Fortschritt und Produktivitätszuwächse gibt, kann es Wirtschaftswachstum geben. Dafür gibt es keine prinzipielle Obergrenze, auch wenn es Phasen der Stagnation gegeben hat und weiter geben wird. Niemand „fordert“ permamentes Wachstum, vielmehr ergibt es sich auf lange Sicht im Wettbewerb. Das ist keine Ideologie, sondern empirische Tatsache und theoretisch gut begründbar.

      • Technischer Fortschritt basiert auf Energie/Strom..also auf Kernenergie oder Kohlekraft..auch Gas und Öl sind für technischen Fortschritt unverzichtbar. Das schaffen wir aber gerade in Deutschland ab!

      • verstehe ich nicht. Wozu braucht man beim technischen Fortschritt Wachstum? Wachstum braucht man doch nur dort wo man immer mehr davon braucht was vorher nicht vorhanden ist. z.B. beim verzinsten Schuldgeldsystem. Der geforderte Zins ist ja nie in der Welt. Der Zinsezins schon gar nicht sondern muß immer von anderen Marktteilnehmern erobert werden. Logischerweise können dies nicht alle Marktteilnejhmer und müssen damit dann aus dem Markt ausscheiden. Den geforderten Zins können eben nicht alle erwirtschaften. Folge – Insolvenz. Genau so wenig wie am Samstag alle Mannschaften im Fußball gewinnen können. Das verzinste Schuldgeldsystem hatte seine Zeit, die geht nun langsam zu Ende. Theoretisch kann man vieles begründen. Genau da liegt ja das Problem. Diese ganzen Theorien finden eben keinen Wiederhall in der Praxis. Die Wirtschaftswissenschaften sind eine Spielwiese für verbeamtete Professoren. Ob Fratzscher, Sinn, Flassbeck oder andere haben alle dasselbe Problem. Ihre Theorien und damit ihre Lösungsvorschläge setzen immer ein Wachstum voraus. Aus diesem Grunde funktionieren deren Lösungsvorschläge, wenn überhaupt immer nur in gewissen Zeitabschnitten bis das böse Erwachen und die Erkenntnis kommt, dass es nicht funktioniert hat. Die Probleme werden dadurch aber nicht gelöst, sondern immer nur verlagert – und zwar von einer Volkswirtschaft auf die andere. Vergleichbar den Individuen. Es können eben nicht alle Gewinner sein. Dies lässt das System nicht zu. Die Zunahme der militärischen Konflikte weltweit sprechen doch eine mehr als deutliche Sprache. Davor die Augen zu verschließen und weiter machen wie bisher ist mehr als kurzsichtig, wenn es auch momentan möglicherweise ökonomische Vorteile bringt. Bsp. prekäre Arbeitsverhältnisse bei uns um Exportweltmeister zu sein. Unsere Kunden lassen dann halt anschreiben (Targetsalden). Dadurch wurde kein Problem gelöst sondern nur neue geschaffen. Bei uns können die Leute von ihrer Hände Arbeit nicht mehr leben und unsere Kunden haben kein Geld um unsere Waren zu bezahlen. Alles völlig sinnlos, aber unsere Professoren wissen alles besser. Der Spanier sagt vamos a ver oder „schaun ma mal“. Gutes Neues Jahr!

      • Mit dieser Zusatzinfo wird der Sinn des Export- und Targetsalden Weltmeisters Deutschland sofort klar:

        Weit über die Hälfte der Dividenden der deutschen DAX Unternehmen wird ins Ausland ausgezahlt.

      • Negative Bewertungen ersetzen kein Argument. Erzählen Sie doch mal, worin genau die Grenzen langfristigen Wirtschaftswachstums liegen, wenn Sie sich so sicher sind.

  21. Stimmt nicht ganz Hr. Tichy…ohne Geld gab es früher den Tauschhandel. Geld löste hier den Tauschhandel/Wirtschaft ab.
    Ohne Geld kann man also immer noch Handel betreiben…das Geld wird hier dann durch den Tausch ersetzt.
    Viel wichtiger ist doch, dass es in einer Kernenergie- und CO2 freien Gesellschaft keine Wirtschaft…keine Währung/Geld mehr existieren kann. Wir haben keine Wirtschaft die einen Mehrwert bereitstellt sondern sich mit dem Mangel herumschlagen muss….und dies führt automatisch in die Abwertung des Geld…weil die Wirtschaftliche Meherwert-Leistung schlicht und einfach ausbleibt/fleht. Ohne Fleiß/Leistung KEIN Preis/Keine stabile Währung…siehe Venezuela. Man schafft dort keine Mehrwertschaffende Wirtschaftspolitik sondern eine sozialistische Umverteilungspolitik.

    Schauen Sie einfach mal die Folgen der Energiewende Politik für unsere Deutsche Volkswirtschaft an…Subventionen über das EEG Zwangsabgabengesetz…erhöht die Strom-Energiekosten….wird in eine Inflation….und zusammen mit der Belastung der deutschen Volkswirtschaft durch steigende Energie- und Stromkosten bzw. die nicht mehr Bereitstellung von Strom und Energie…in eine Hyperinflation

    Und die nächste Fehlkonstruktion ist unsere Exportwirtschaft…die sich über die Target Salden selbst subventioniert bzw. von uns Deutschen Steuerzahler/Sparer subventioniert wird…hat mit realer Wirtschaft/Marktwirtschaft auch nichts zu tun.

    In Deutschland wird also nicht mehr investiert, weil es den Euro gibt sondern weil die Marktwirtschaft in Deutschland abgeschafft wird. Keiner Investiert mehr in Kraftwerke…in die Infrastruktur von Straße und Schiene…in Bildung….weil die Politik eben den Weg einer Kernenergie- und CO2 freien Weg vorgibt….Wer CO2 produziert, der wird in Deutschland also in Zukunft bestraft…und somit wird jeder in Bestraft, der in die deutsche Volkswirtschaft investiert.
    Verstanden…was da Ablauf…mit dem CO2- Kernenergie Bashing!?

  22. Großes Lob Herr Tichy für Sie und die Gäste: Pro und contra an einem Tisch, ein GlasWein und Wasser, kein herumgiften, feines Florett und immer wieder Moderatoren Eingriff zur Klärung des Sachverhalts im Sinne der Zuhörer! Köstlich die nicht mehr funktionierende 3-6-3 Regel – einen guten Start ins 2019 bleiben Sie gesund und munter, ich kaufe derweil Tichys-Einblick! Beste Grüße aus Düsseldorf R. P.

  23. Klasse, Herr Tichy! 2-3 Meinungen an einem Tisch. Bei 3 sachkundigen Teilnehmern. Ihre TE-Runden sind interessant und informativ. Damit journalistisch außergewöhnlich. Bitte mehr …

  24. Das aktuelle monetäre System schlecht zu reden ist so einfach wie jedes beliebige monetäre System schlecht zu reden. Die Frage bleibt, was soll anstelle des ist-Zustandes treten? Und da jedes monetäres System entwickelte Gesellschaften in die letzte Faser durchdringt, übersteigt es unseren Denkapparat bei weiten.

    Ich greife ein grundlegendes Problem, das an ein solches System gestellt wird, heraus. Der Mensch hortet. Weil er die Zukunft schauen kann. Weil es eine evolutionäre Anpassung an kalte Regionen mit monatelangen Winter wüsten war. Weil die protestantische Ethik Reichtum heiligte. Weil Reichtum im die Pfauenfedern des Mannes sind. Dort aber wo etwas gelingt, wird es weiter gelingen. Weil Fähigkeiten da sind die das Gelingen ermöglichen. Weil das schon Erreichte für weitere Unternehmungen eingesetzt werden kann. Binnen kurzem haben wir die Pareto-Verteilung. Alle Werte befinden sich in den Händen weniger. Der Sozialismus stellt dieses Problem in den Fokus ohne eine brauchbare Antwort zu finden. Andere politische Systeme stellen sich dem Problem nicht oder halbherzig.

    Nun noch zu einem Vorteil des aktuellen Systems. Die vom „kleinen Mann“ gehorteten Werte existieren wahrscheinlich nur auf dem Papier, Gläubiger hoch verschuldete Staaten. Wer bei Zahlungsausfall den kürzeren zieht ist offensichtlich. Das System wäre also ein betrügerisches Pyramidenspiel welches aber nicht zuerst Geld aufsaugt, sondern *Trommelwirbel* Arbeitsleistung. Es hält die Menschen produktiv mit dem Versprechen, Werte hörten zu können. Und Produktivität ist und bleibt wichtig.

    • Das stimmt natürlich so nicht! Die Diskussionen um den € hatten schon beim Start genau dieses Procedere, das wir nun in seiner ganzen Emipirie erfahren, vorhergesehen. Und ehrlich gesagt, brauchte es dazu auch keine hellseherischen Fähigkeiten, gesunder Menschenverstand genügte! Die Intention den schwachen und hochinflationären Währungen eine Stabilität durch Partizipation zu verleihen, hat sich erwartungsgemäß ins Gegenteil gekehrt, weil sich die politischen Automatismen in Ländern wie Griechenland oder Italien nicht angepasst haben, oder schlicht nicht konnten. Man hält nun kranke Banken künstlich am Leben und schwächt gleichzeitig die ehemals gesunden Banken.
      Unterm Strich bedeutet das, dass man die Schwachen nicht stärkt, indem man die Starken schwächt.
      Kohl war das damals durchaus bewusst, er hatte sich lange gegen diese Gemeinschaftswährung gesträubt. Nur die Erpressung Mitterands, seine Einwilligung zur deutschen Wiedervereinigung unter der Bedingung einer Gemeinschaftswährung und damit einer kausal-korrelierenden Schwächung Deutschlands zu geben, hatten ihn umgestimmt.
      Ich habe nichts gegen die EU, auch nichts gegen den €, nur etwas gegen naives, politisches
      Handeln. Solche weitreichenden Entscheidungen müssen reifen und zusammenwachsen, übers Knie brechen oder ins unbekannte Wasser springen und dann mal schauen wie es endet, sind für mich unfassbar. Würden sie ihre hart erspartes und erarbeitetes Geld, mit einem hochverschuldeten Menschen zusammentun, in der Hoffnung dieser würde sich durch ihr Beispiel ihnen anpassen?
      Herr Krall hat das treffend analysiert und eigentlich widersprochen hat Herr Bindseil auch nicht. Die EZB hat die eigentlich unlösbare Aufgabe, divergierende Volkswirtschaften monetär in Einklang zu bringen.

      • Leider werden wir hier keine breite Diskussion führen können. Die unterschiedliche wirtschaftliche Stärke wird aktuell über Target2 ausgeglichen. Das Geld ist weg. Vor 40 Jahren war das eben ein schleichender Prozess. Man hat Italien etwas verkauft und noch bevor man die Lire ausgeben konnte waren sie weniger wert. Damals sprang meines Wissens auch der Staat ein und garantierte der heimischen Wirtschaft das sie das Geld auch bekamen. Die Alternative wäre mit den Ländern den Handel zurück zu fahren auf ein Niveau, dass diese Länder auch leisten können. Dann bauen sie Wirtschaftsleistung in Deutschland ab, damit auch Macht. Kollidiert dann evtl. mit geopolitischen Interessen. Ich denke der Euro hat die deutsche Wirtschaft nochmals beflügelt, ob das für den Bürger gut ist, ist eine andere Frage. Vielleicht würde Deutschland nicht geschwächt sondern gestärkt, weil alle an ihm hängen wie Abhängige.

        Um über kranke Banken zu reden muss Deutschland nicht nach Italien schauen. Auch findet hier ein Prozess statt, der seit Lehmann an Fahrt aufgenommen hat. Genau wie die ganze Staatsverschuldung. Je weiter der Krieg zurück liegt, desto kumulierter werden viele Probleme, auch ohne Euro.

        Wo unser aller Geld veranlagt ist, wissen weder sie noch ich. Und damit die Rücklagen der Sozialkassen, LV’s, Eigenkapital der Banken, BAV’s in Anleihen anderen Staaten veranlagt sind, dazu braucht es keinen Euro.

        Die zentrale Frage ist: Wem gehören die Staatsschulden. Interessiert mich seit 15 Jahren und komme kaum weiter. Manchmal blitzt es aber kurz auf und dann erfährt man zb 2009/2010, dass die (Zusatz-?) Pensionen der Beamten eines großen deutschen Bundesländer in griechischen Staatsanleihen investiert hat. Oder man findet auch mal eine Studie, wie die Sozialkassen der einzelnen Länder in Anleihen anderer Länder investieren.

      • Mit einem haben sie jedenfalls recht, eine breite Diskussion werden wir nicht führen können. Target2 gleicht die unterschiedliche wirtschaftliche Stärke aus? Wie kommen sie darauf? Ich beziehe mich gerne auf Hans Werner Sinns Analyse, allein diese Frage ist zu komplex, um sie mit ein paar Sätzen abzuhandeln:

        http://www.hanswernersinn.de/de/Target1000Mrd_17072018

        Deutschland wird durch diese Abhängigkeit nicht gestärkt, sondern im Gegenteil ist abhängig vom guten Willen der Gläubiger, ihre Schulden zu bezahlen. Am aktuellen Beispiel Italiens sieht man, wie hilflos die EU wirklich ist. Es drohen Szenarien bis hin zum Staatsbankrott Deutschlands, wenn die Schuldiger ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen. Bankrott wegen der Schulden anderer Länder!
        Hoffen wir, dass es nicht so schlimm kommt.

        https://www.focus.de/finanzen/boerse/markets-der-euro-wird-platzen_id_9827607.html

        Die sogenannten Zombiebanken sind hinlänglich bekannt, man nennt sie nur nicht beim Namen. Wenn sie hier alle über einen Kamm scheren und relativieren, dann hilft das eben nichts. Dass griechische Banken bis zu 48% faule Kredite (NPEs) haben oder italienische bis zu 12%, sind Fakten.

        https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/wegen-fauler-kredite-die-lage-der-griechischen-banken-verschaerft-sich/23371732.html?ticket=ST-23793-dRETMwwyCsOHKMDM7XBq-ap1

        Trotzdem frohes neues Jahr!

      • “ Man hat Italien etwas verkauft und noch bevor man die Lire ausgeben konnte waren sie weniger wert.“ Man konnte schon immer Währungsrisiken „versichern“. Wer das nicht wollte ,hat seine Ware in DM verkauft.

    • Sie liegen falsch.
      In ihren 150 Jahren wurden die Karten auch mehrmals neu gemischt. Nennt sich Krieg. Die Babyboomer konnte man dank steigender Produktivität in (halb-) staatlicher Dienstleistung unterbringen. Die soziale Marktwirtschaft hatte Glück nach einem Reset ans Ruder zu kommen. Ob sie die kumulierenden Probleme von Jahrzehnten lösen kann werden wir dann wohl nicht erfahren, da sie ihnen zufolge ja nur 35 Jahre gehalten hat und dann gegen vermeintlich zukunftsfähigeres eingetauscht wurde.

      • Wo schreibe ich etwas von meinem „zukunftsträchtigen Wirtschaftssystem“ ich schrieb davon, dass man jedes System das dermaßen komplex ist und auf das immerwährende Drama des Lebens wirkt, dass man also solche Systeme immer dekonstruieren kann. Es gibt keinen Himmel auf Erden. Des Weiteren springen sie zwischen Siegerstaaten und „sozialer Marktwirtschaft“ im Nachkriegsdeutschland hin und her. Und ja, nach dem WKII gab es auch in England ein Wirtschaftswunder. Und obwohl Siegermacht, gab es noch lange Lebensmittelrationen. „Soziale Marktwirtschaft“ ist halt auch nur ein Fahnenwort.

    • Sie bringen da leider einiges durcheinander: Geld hat zwei Funktionen. Zum einen, ein universelles Tauschmittel zu sein und zum anderen, Werte aufzubewahren. Welcher Art Geld man verwendet ist ziemlich egal, solange es diese beiden Funktionen gut erfüllt.

      Es ist vor allem die letztere Funktion der Wertaufbewahrung, die durch unser nichtgedecktes Papiergeldsystem aber zunehmend vernichtet wird. Geld „zu horten“ ist keineswegs unnatürlich -das Gegenteil ist richtig: Während seiner aktiven Lebensphase muss der Mensch Werte ansparen, um von ihnen im Alter leben zu können.
      Wenn Sie also Einwände gegen unser Geldsystem vorbringen wollen, dann bin ich bei Ihnen -aber dann müssen wir auch schon richtig hinschauen: Unser aktuelles „fiat-money“ führt in der Tat zu gesellschaftlichen Ungleichgewichten. Aber aus dem sog. Cantillon-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Cantillon-Effekt): Banken und Politiker profitieren davon, der „kleine Mann“ dagegen nicht. Dies trifft besonders eklatant zu, je höher und schneller die Teuerung steigt! Die Teuerung, kombiniert mit künstlich nach unten gedrückten Zinsen bestraft Sparer, erschwert die Alterssicherung und belohnt Schuldner. Wie das weitergeht, kann man am Beispiel der Hyperinflation der Weimarer Republik sehr gut nachvollziehen (Leseempfehlung: Ray Dalio, „Principles for navigating big debt crises“, Kapitel 2 „German Debt Crisis and Hyperinflation (1918-1924)“ -gibt’s kostenlos als PDF im Internet)
      Ihre Frage, was besser wäre, ist daher einfach zu beantworten: Die Österreichische Schule der Nationalökonomie lehrt schon seit langem, dass werthaltiges Geld (=Goldstandard), kombiniert mit freier Marktwirtschaft der beste Schutz gegen Krisen ist. Nota bene: Bei einem Goldstandard braucht es übrigens auch keine Zentralbanken, weil der Zu- bzw. Abfluss von Gold bereits Regulativ genug ist, um die Wirtschaftspolitik der Länder auszusteuern; Details findet man ebenfalls in o.g. Wälzer.

      • @Regenpfeifer
        Danke für Ihre interessante Melodie im Finsterwalde.
        Die Österreichische Schule der Nationalökonomie liegt mit dem Goldstandard in soweit daneben, das ein nur begrenzt vorhandenes Metall auch Schwächen hat.
        Prof. Hankel wertete das Währungssysteme des Vorgängers des EURO, den ECU für innerhalb eines Währungsverbund, stets austarierent als ideales System. Was der ECU nicht verhindern konnte ist das Ausplündern des Währungsraumes durch aus dem Nicht geschaffenes Falschgeld.
        Zu diesem Thema Hankel unschlagbar in seiner Argumentation:
        Es war einmal der Euro – Währungsgeschichte Wilhelm Hankel
        https://www.youtube.com/watch?v=mMEUcbdY7_Q

        Beste Grüß
        H.D.

      • Ich vermute fast Sie wollen mich falsch verstehen. Eine Währung soll Wertaufbewahrung sein. Welchen Wert? Eine Währung hat doch keinen inneren Wert (obwohl man da Einwände anmelden könnte, da eine Währung kostet und man dafür verlangen kann) und muss hinterlegt sein, Gold oder Forderungen. Genau hier setzte ich ja an. Man führt die Menschen hinters Licht. Ihr erspartes parkt in Staatsschulden und sie wissen es noch nicht einmal. Ich habe meinen Versicherungsvertreter für die Betriebliche-Altersvorsorge gefragt, so genau wollte er nicht oder konnte nicht, aber ca 60% stecken in Staatsanleihen.

        Und Goldstandard hat auch seine Tücken. Dann gibt es keine Weltwährung mehr. Weil die USA keine Kontrolle darüber hat und in ein paar Jahrzehnten ihr Gold los ist. Wissen Sie, wie viel vom deutschen Auslandsgold um 1945 abtransportiert wurde und wie viel sich durch Handeslbilanzüberschüsse „am Papier“ generierte? Eben! Glauben Sie, dass dann jedes Jahr Gold im Wert von 200Mrd € nach Deutschland rollt (sic!). Und ausgeglichene Handelsbilanz klappt auch nicht. Denn das muss dann mit jedem Land ausgeglichen sein, weil Weltwährung gibt’s nicht. Weltwährung gibt’s sowie so nur, weil die USA das Imperium ist.

      • @Regenpfeifer
        Bitte entschuldigen Sie das „Reingrätschen“ in diese Diskusion
        @Namor
        1.
        Geld als Wertaufbewahrungsmittel heißt, dass das für den Verkauf von Gütern und Dienstleistungen empfangene Geld die erbrachte Leistung speichert. Als Wertübertragungsmittel dient das Geld, weil es Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel ist.
        2.
        Nach dem verlorenen II. Weltkrieg wurde alles Gold, einschl. des Beutegold anderer, überfallener Staaten aus Deutschland abtransportiert. Das in der Schweiz gehortet Beutegold wurde auch kassiert.
        Der von der Bundesband ausgewiesene Goldbestand von ca. 3400 Tonnen ist aus den Handelsüberschüssen mit den USA entstanden, bis zum Vertragsbruch der USA des Bretton-Woods-Abkommen.
        Es wurde ein System fester Wechselkurse mit dem US-Dollar als Leitwährung eingeführt.
        Zum letzten Mal in der Währungsgeschichte wurde in Bretton Woods mit der Dollar- auch eine Goldparität eingeführt. Das bedeutete, daß die Währungen der teilnehmenden Staaten den Wert ihrer Währungen an den Golddollar als Wertmaßstab banden. Wegen des Golddollarstandards war die Notenbank der USA, die Federal Reserve Bank, verpflichtet, jeden umlaufenden Dollar zu einem festen Preis in Gold umzutauschen, (Goldwährung) Nachdem bereits in den sechziger Jahren die Bargeldmenge an Dollar die Goldreserven der amerikanischen Zentralbank übertraf, kam es 1971schließlich zum Zusammenbruch des Goldstandards, und die Federal Reserve Bank verweigerte, ihrer Einlösungspflicht Dollar gegen Gold nachzukommen. Das System von Bretton Wood mit seinen fixen Wechselkursen endete im Jahre 1973.

        Der Rest ist so………….
        Es tut mir Leid Nomor, ihren Kommentaren zu folgen ist Zeitverschwendung.

      • Ich sprach ja auch nicht von „fiat-money“, sondern von (Kurant-)Geld: Der Vorteil des Goldstandards ist ja gerade, dass es wertbeständig ist, weil es eben _nicht_ beliebig gedruckt werden kann! Das Problem unserer heutigen Schuldenwelt entstand ja nur, weil die Weltwirtschaft nur mit ~3% p.a. wächst, die (Papier-)Geldmenge aber mit ca. 8% p.a.
        -Wer in die Geschichte zurückblickt, sieht schnell, dass es in den Zeiten des Goldstandards keine Teuerung gab, sondern im Gegenteil Deflation: Der Produktivitätszuwachs führte bei gleichbleibendem G(o|e)ldumlauf zu fallenden Preisen (ein besonders deutliches Beispiel ist die US-amerikanische Wirtschaft im 19 Jahrhundert). Es ist also bewusste „fake-news“ der heutigen Keynesianer, wenn Deflation als Teufelswerk verunglimpft und 2% (offizielle..) Inflation als Segen plakatiert wird.
        Umgekehrt werden zu Kriegszeiten jegliche Goldstandards außer Kraft gesetzt, weil die Kriege sonst nicht finanzierbar wären -so auch durch Richard Nixon im August 1971, der den Goldstandard des Bretton-Woods-Systems einseitig (!) aufgekündigt hat, um den Vietnamkrieg zu finanzieren.
        Wo das endet, lehrt die Hyperinflation von 1921..1923 in DE: Mit allem Geld, welches das deutsche Reich 1913 in Gesamtheit im Umlauf hatte (=6,3 Milliarden Mark), konnte man 10 Jahre später auf dem Höhepunkt der Inflation gerade mal noch einen 1kg-Laib Roggenbrot kaufen. Die danach neu eingeführte Rentenmark war wieder an Gold gekoppelt -und zwar auf exakt demselben Umtauschkurs, den sie vor dem Krieg zum Dollar noch hatte..

      • so wird es an den Hochschulen gelhrt, ist aber völlig falsch. Sehen Sie sich nur mal den Wertverlust aller Währungen an. Beispielhaft sei nur der venezolanische Bolivar genannt. Mit diesen aufbewahrten Werten kann ich mir heute nur noch, wenn überhaupt eine Zigarre anzünden. Glaube kaum dass auf längere Sicht dass es bei Dollar oder Euro besser aussehen wird. Das angestrebte Inflationsziel sind ja angeblich 2%. Da ist nichts mit Wertaufbewahrung, dass ist kontrollierte Wertevernichtung.

  25. Viel ! Glück in 2019 für weitere TE -Talks.

      • Schön!

  26. Geld-Sozialismus produziert zwangsläufig schlechtes Geld, so wie auch Auto-Sozialismus schlechte Autos produziert. Ökonomische Gesetze gelten immer, überall und für jeden, auch für alle Regierungen und Zentralbanken.

  27. Wer glaubt, dass dies ein Politikerin im Bundestag durchblickt? Oder Herr Kleber oder Frau Slomka? Da bleibt jeder in seiner Filterblase und poltert darin herum und danach Hossa oder die Sintflut. Der EZB-Vertreter ist oft schön ausgewichen und der Vergleich „Kassel und Frankfurt“ sind auch unterschiedliche Wirtschafsräume, der war ganz besonders kess. Und klein Erna? Ist nicht einmal eine Nussschale im Getöse der Geldmeere. Sie ist eine Nichts.

    • „Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.“

      Henry Ford

  28. Was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Geld und der Waehrung ?

    In diesem Zusammenhang faellt mir spontan Gold ein, ein ‚wertloses‘ brabarisches Relikt und alte Bankentradition….

    Aber die Wirtschaft boomt total in Deutschland also Wachstum und so…, Stichwort:

    Deutsche Bank – Commerz Bank
    Kaufhof – Karstadt

  29. Ohne die Interventionspolitik der EZB wäre der € schon längst Makulatur! Das Hauptproblem dieser Gemeinschaftswährung ist so offenkundig, dass man es eigentlich nicht erwähnen bräuchte, die divergierenden Länder. Und das Problem war vom Start weg vorhanden, nur hat man durch geschicktes Intervenieren ein lahmes Pferd im Trab gehalten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Blase platzt!

  30. Wie wäre es mit Helikoptergeld?
    Jeder EU-Bürger erhält einmalig 10.000,- Euro. Das dürfte die Wirtschaft doch ankurbeln …

    • Etwas entsprechendes gibt es doch bereits. Nur nicht für die schon länger in der EU lebenden „Bürger“.

  31. DER € GEHT DEN BACH RUNTER, und noch so viele „Hilfszahlungen“ werden ihn nicht halten.

    • … aber erst dann, wenn die, die viel dabei zu verlieren haben, ihre Schäfchen im Trockenen haben. Und das kann dauern. Das ist ja auch der einzige Grund, wieso die Chose am Laufen gehalten wird. Die Masse der singulären Interessen. Und diese Masse steigt ständig.
      Raketen fliegen schnell und stabil. Wenn sie bersten, dann nicht allmählich und kontrolliert sondern mit einem Knall und großem Schaden. So wird es kommen. Aber die Kontrukteure sind dann schon weg.

      • Scherflein (vulg. Schatz)

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