In weiten Teilen der Politik, im Schulterschluss ja sogar unter sonst verfeindeten Parteien wie der Linken und der AfD, in Teilen der Medien, der Öffentlichkeit und der politischen Wissenschaften hat sich in der Frage des Verhältnisses des Westens zu Russland ein bestimmtes Narrativ festgesetzt. Es lautet kurzgefasst: Die aktuelle Politik Russlands bzw. Putins sei die (psycho-)logische Folge eines Wortbruches und Folge der Expansion des Westens nach Osten. Der Westen, näherhin die USA, die EU und im besonderen Deutschland hätten der damals, 1990, noch existierenden Sowjetunion zugesagt, auf jede Osterweiterung zu verzichten und die russischen Einflusssphären unangetastet zu lassen.
Mit der nachfolgenden Aufnahme von vormaligen Sowjetrepubliken (Estland, Lettland, Litauen) und vormaligen Mitgliedern des Warschauer Paktes (Polen, Tschechien und Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien) in die EU und in die NATO sei der Westen wortbrüchig geworden – angeblich dominiert von US-amerikanischen Hegemoniegelüsten. Russland leide seither unter Phantomschmerzen, die „russische Seele“ sei verletzt. Potenziert habe sich die russische Frustration ab 2014 noch durch Angebote des Westens an die vormalige Sowjetrepublik Ukraine, der EU und der NATO beizutreten.
„Tichys Einblick“ – so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Man braucht nur einmal nachlesen, was der wohl größte russische Dichter Fjodor Dostojewskij (1821–1881), an dessen 200. Geburtstag jetzt erinnert wurde, dazu geschrieben hat: Dostojewskij, der Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Italien aufgrund zum Teil jahrelanger Reisen gut kannte, hat diese Interpretation des ideellen Verhältnisses des Westens versus Russland verfestigt. Wahrscheinlich gilt er heute noch selbst einem Putin als Ideengeber.
Aber ganz konkret und zeitgeschichtlich zum Thema „Einflusssphären“: Bis 1990 war die Ostsee weitestgehend eine Art „mare nostrum“ der Sowjetunion bzw. Russlands. Die Anrainerstaaten waren entweder neutrale Staaten (Finnland und Schweden), zu einem kleineren Teil der Küsten die Bundesrepublik und Dänemark, vor allem aber Staaten, die sowjetisch bzw. russisch oder zumindest entsprechend dominiert waren: die Sowjetunion über St. Petersburg und Königsberg, sodann über die DDR, Polen und die drei baltischen Staaten. Das ist vorbei. Russland hat Zugang zur Ostsee und damit einen eisfreien Zugang zum Nordatlantik nur noch über St. Petersburg und Königsberg (die zwischen Polen und Litauen gelegene, vormals ostpreußische, jetzt russische Exklave Kaliningrad).
Und nun kommt’s: Im Windschatten des „Ukraine“-Konflikts hat sich in zwei Anrainerstaaten der Ostsee eine neue brisante Lage ergeben. Namentlich zwischen Russland auf der einen Seite und den beiden skandinavischen Ländern Schweden und Finnland auf der anderen Seite. Beide Länder sind seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. Beide skandinavischen Länder können sich nun sehr konkret vorstellen, Mitglied der NATO zu werden. Man höre und staune: zwei Länder, die sich seit dem Zweiten Weltkrieg betont neutral-pazifistisch positionierten.
Ukraine: USA und Russland sprechen miteinander – die EU bleibt draußen
Bei einem russischen Seemanöver im August 2019 mobilisierte Putin in der Ostsee über 10.000 Soldaten sowie 69 Schiffe und 58 Flugzeuge. 2017 bereits hatte sich China mit drei Kriegsschiffen an einem kleineren russischen Ostsee-Manöver beteiligt. Schweden vermutet gar russische Begehrlichkeiten auf die schwedische Insel Gotland. Deshalb hat das Land seinen Verteidigungshaushalt um rund 40 Prozent aufgestockt. 2018 wurde die 2010 ausgesetzte Wehrpflicht wieder eingeführt. Zugleich kauft man in den USA Waffensysteme: Patriot-Luftabwehrsysteme, Black-Hawk-Hubschrauber, zudem F-35-Kampfflugzeuge als Ersatz für den veralteten eigenen Saab-340F-Kampfjet.
Klartext zwischen Biden und Putin in Genf
Wie auch immer: Mit westlichen oder gar US-amerikanischen Expansionsgelüsten, mit mangelnder Empathie gegenüber Russland oder mit Verachtung russischer Befindlichkeiten hat das nichts zu tun, auch wenn das aus Moskau gesteuerte Nachrichtenportal RT (Russia Today) all dies bereits dahinter vermutet.
Nein, es geht nicht um quasi-therapeutische Rücksichtnahme für russische Befindlichkeiten. Russland ist alles andere als eine rechtsstaatliche Demokratie. Die Gesetzgebung und die Rechtsprechung werden dort hingebogen, wie es Putin beliebt. Siehe die Verfassungsänderungen, die ihn quasi zum Präsidenten auf Lebzeiten machen. Siehe die politischen Urteile gegen Kritiker. Siehe auch die Auftragsmorde. Putin als „lupenreiner Demokrat“, das mag ja ein schöner Kalauer des Alt-Kanzlers und Gasprom-Managers Gerhard Schröder sein, mehr aber nicht.
Das nächste Feld im geopolitischen Schachspiel: Bosnien-Herzegowina
Machen wir uns freilich nichts vor: Noch nie seit Ende des Kalten Krieges mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor rund drei Jahrzehnten war die Gefahr eines gefährlichen Krieges in Europa so groß wie heute. Gewiss gab es den Krieg auf dem Balkan, aber dieser Krieg drohte nicht zu einem gesamteuropäischen oder gar großen Krieg zu werden, wiewohl die Interessensphären der beiden militärischen Großmächte USA und Russland berührt waren.
Was sich aber derzeit im Osten Europas (geographisch eigentlich in der Mitte Europas) abspielt, hat das Zeug zu einem sehr großen Konflikt. Russland zieht an seiner Westgrenze zur ehemaligen Sowjetrepublik Ukraine eine Streitmacht von – geschätzt – 100.000 Soldaten zusammen. Von heute auf morgen könnte aus dieser Drohkulisse ein Krieg auf dem Gebiet der Ukraine werden. Die Europäische Union ist da nur Zaungast, eine deutsche Außenministerin Baerbock mit ihrer Illusion einer „werteorientierten“ Außenpolitik als Weltinnenpolitik ohnehin.
Putins Widerpart ist der US-Präsident. Diese beiden entscheiden hoffentlich friedlich, wie es weitergeht. Deutschland und der EU (deren Mitglieder Finnland und Schweden sind) bleibt hier bis auf Weiteres nur der Part, sich an die USA anzulehnen.
Das ist neu : “ Beide skandinavischen Länder können sich nun sehr konkret vorstellen, Mitglied der Nato zu werden „. Es wäre eine Hammer-Meldung mit globaler Resonanz. Überraschend, dass man sonst noch nie etwas davon gehört hat. Für Europa wäre es natürlich sehr begrüßenswert, weil damit das US-Übergewicht wenigsten ein bisschen reduziert wäre. Ob die Nato damit allerdings wieder zu dem zurückfinden könnte was sie einmal war, eine Verteidigungsgmeinschaft, bliebe ungewiss. Das mit dem Phantomschmerz der YRussen hat mehrere Ebenen. Die baltischen Republiken waren ethnisch-kulturell nie russisch. Die lokalen, und die aus der Diaspora zurückgekehrten Eliten, hatten das Zeug aus der westlichen Kulturtradition rechtsstaatliche Demokratien aufzubauen. Diese jungen, eigenständigen Länder in die Nato aufzunehmen war und ist ein Beitrag zum nationalen Aufbau. Ob den Russen das gefällt oder nicht sollte uns mit diplomatischer Höflichkeit gegen Russland egal sein. In allen anderen Fällen ist die Erzählung, dass souveräne Länder frei sind sich Bündnissen anzuschließen, zwar oberflächlich richtig, konkret aber verlogen. Den Polen hat man ihre historische Russophobie ernstgenommen. In allen Fällen wurden die Länder mit massiven Militärhilfen gelockt, an denen direkt und indirekt die lokalen Machteliten immer prächtig mitverdienen. Alle Nato-Mitglieder sind dann auch teilweise geschützte Märkte für die US-Militärindustrie. Ob das alles verteidigungspolitisch, im Interesse der Völker, etwas bringt, ist mehr als fraglich. Der Phantomschmerz der Russen wurde zur Panik als die USA seit den späten 1990ern in Kiew immer wieder davon sprachen, dass die Ukraine ein Nato-Mitglied werden könnte und sollte, sobald sich der Staat einigermaßen kosoliediert hat. Bei der Georgien-Krise, über die auch unterschiedliche Narrative zirkulieren, kam dann under G.W. Bush wieder auf dass Georgen und die Ukraine in die Nato kommen könnten. Aus Kiew wurde, auch 2008, Sewastopol ernsthaft in Frage gestellt. Das könnte der Startschuss für die Krim in 2014 gewesen sein. Wie Deutschland aus eigener leidvoller und teurer Erfahrung in und mit Afghanistan erfahren hat, ist das Out-of-area-Nato-Interventionsprofil sehr problematisch. Es hat mit der Bombardierung Serbiens in 1999 begonnen. Erinnerungen an 1914 und die “ Schlafwandler “ von Christopher Clark sind unvermeidlich.Im ersten Impeachment-Verfahren gegen Präsdident Trump ging es auch um ca. $ 400 Mio. Militärhilfen für die Ukraine. Das ist für die Russen kein Phantomschmerz, das ist amerikanische Aufrüstung an der russischen Grenze. Wer weiß schon, bei uns, wie viele US-Militärberater in Kiew herumlaufen.
„Was sollte Russland dann nun genau an Schweden und Finnland interessieren, was einen Krieg auslösen könnte?“ Und was hat die damals im 1940 interessiert, als UdSSR Finnland überfallen hat?
Wo liegt eigentlich ein Unterschied? Damals gab es auch Überflüge von Flugzeugen, U-Booten und exorbitante Forderungen der Vorgänger des von der UdSSR begonnenen Eroberungskrieges mit Finnland.
«1990, noch existierenden Sowjetunion zugesagt, auf jede Osterweiterung zu verzichten und die russischen Einflusssphären unangetastet zu lassen.»
Diese angebliche Versprechung wird oft erwähnt, obwohl kein diesbezügliches Dokument existiert.
Siehe:
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/516654/NATO-Osterweiterung-Ein-gebrochenes-muendliches-Versprechen-mit-Folgen-fuer-Europa
Gab es da nicht mal so einen Spruch „Wer einmal lügt…“
Auch ein mündlich gegebenes Versprechen ist ein solches.
Ganz so, wie mündlich geschlossene Verträge ebenso Rechtswirkung entfalten.
Das Problem ist wieder einmal, dass sich Deutschland nicht an gegebene Versprechen hält.
Wie das vor 80 Jahren ausging, wissen wir alle…
Was hätte Deutschland denn machen sollen damit die Balten keinen Schutz vor den Russen wollen? Oder wieder Nichtangriffspakt?
Was hätte Kuba denn 1962 machen sollen, damit die Kubaner Schutz vor den USA haben?
Es gibt auch Schutzvereinbarungen ohne Stationierung von Atom- und anderen Raketen.
So, wie es inzwischen Kuba und Russland pflegen.
Die Nato könnte der Ukraine dieselben Schutz- und Hilfsgarantien für den Angriffsfall geben – da hätte Putin sicher nichts dagegen.
Nur eben Atomraketen vor der Haustüre Moskaus kann Russland sowenig zulassen, wie damals die USA solche auf Kuba.
Habe ich nach Kuba gefragt? Ihre Geografiekenntnisse sind aber sehr schwach. Wie groß ist die Distanz zwischen den baltischen Staaten und Moskau? Wie groß ist die Distanz zwischen der Ukraine und Moskau? Ihr Einwand ist einfach nur Augenwischerei, Moskau hat selbst wenn Atomwaffen in der Ukraine stehen nicht mehr Bedrohung da die baltischen Staaten schon jetzt viel näher sind. Oder wollen Sie uns weiss machen, dass von der Ukraine eine 2.Aktion Barbarossa ausgehen soll?
Auf die Reaktion der Amerikaner wäre ich gespannt, wenn Russland morgen den Antrag auf Mitgliedschaft in der Nato stellt. Dass das abgelehnt werden würde, liegt wohl auf der Hand, schließlich käme dann ein bedeutender Waffenverkäufer ins Bündnis, der viele amerikanische Rüstungsexporte infrage stellen, und den Markt neu aufteilen würde. Finnland und Schweden haben mit Russland auch keinen Konflikt.
Sorry – aber da muss ich Herrn Kraus mal massiv widersprechen. Was in Putins Kopf vorgeht weiß ich nicht. Aber ein paar Sachen weiß ich schon. Vor allem über Finnland wo ich viele Verwandte habe. Zum Einen dass es zumindest für Finnland dumm wäre sich offen als Feind Russlands zu exponieren – Bündnisfreiheit hin oder her. Aktuell sind sie, obwohl EU-Mitglied, militärisch neutral. Damit kann Russland leben. Aber mit einem Nato-Finnland als potentielles Aufmarschgebiet westl. Truppen im Konfliktfall Russlands mit dem Westen kann Russland nicht leben. Und Expansionsgelüste ggü Finnland sehe ich keine. Finnland hat nichts was Russland nicht schon im Überfluss hätte. Nämlich größtenteils Wälder und Seen und zudem auch keine eisfreien Häfen. Dafür wird kein russischer Soldat sterben. Und sterben müssten sie zuhauf, wenn sie dort einmarschieren. Die Lektion haben sie im Winterkrieg gelernt und daran hat sich trotz moderner Technik nichts geändert. Finnland dagegen hat nichts zu gewinnen, wenn sie Nato-Mitglied werden. Denn Herr Kraus – für finnische Wälder und Seen wird auch kein Deutscher oder Amerikaner bereit sein zu sterben.
Vorsicht! Das vergangene Jahrhundert hat insbesondere Deutschland gezeigt, welche Fehler man politisch begehen und wie sehr man eine politische Situation falsch einschätzen kann. Europa, Russland gehört für mich dazu, muss allen Unterschieden zum Trotz mit Wachsamkeit und Vorsicht zusammen arbeiten und nicht schon wieder gegen einander antreten. In Asien wächst mit dem Expansionskurs der VR China eine wirkliche Herausforderung für den Westen. Was versteht Berlin, was verstehen die „Weltretter“ der globalen NGOs von Russland und der VR China.
Ich bemühe mich immer, beide Seiten anzuhören und beide Standpunkte in meine Überlegungen einzubeziehen.
Wenn ich dann aber lese: „..Zudem gibt es ein Selbstbestimmungsrecht der Völker, das gilt auch für den Beitritt zu Bündnissen…“, welches der Autor aber anscheinend aber nur den westlich orientierten Staaten zuerkennt, empfinde ich grosses Bedauern, dass meine Prämisse nicht überall geteilt wird.
Denn würde der Autor sein von mir wiederholtes Zitat auch wirklich auf alle Staaten beziehen, wie würde er die Kubakrise im Rückblick beschreiben?
Dass 1962 fast der dritte WK ausbrach, weil Kuba in freier Entscheidung sich Russland geöffnet hatte, ein Zweckbündnis mit diesem Land einging und dessen Atomraketen im Land stationieren liess, ist doch genau dasselbe, was die Ukraine mit dem Nato-Beitritt und Amerikas Nuklear-Raketen plant.
Amerika konnte es aus Gründe des Selbstschutzes nicht hinnehmen, dass russische Raketen so dicht an dem eigenen Territorium platziert wurden, dass die erforderlichen Vorwarnzeiten im Falle eines Angriffs einfach nicht existieren würden.
Daraufhin sprach Amerika Kuba eben das zitierte Selbstbestimmungsrecht ab und die russischen Raketen mussten weg. Dies im Gegenzug zum Abzug der Ami-Atom-Raketen aus der Türkei, was aber ohnehin schon länger geplant war.
Russland hat es im Gegenzug aber hinzunehmen, dass mit dem Nato-Beitritt der Ukraine amerikanische Raketen direkt vor der russischen Haustüre installiert werden?
Da fehlt mir die Logik der Gleichberechtigung.
Und Putin wohl auch. Denn gegen einen EU-Beitritt der Ukraine wird er wohl nichts haben – aber ebenso wie die Amis kann er einfach keine, nicht unter seiner Kontrolle stehende Atomwaffen in der Ukraine dulden.
Was wäre schon dabei, ihm diese Forderung zuzugestehen und ihm vertraglich zuzusichern, dass keine Atom- oder sonstige Raketen der Westmächte jemals in der Ukraine stationiert werden?
Mehr will er doch auch gar nicht.
Alles drumherum wie der Aufmarsch von 100000 russischen Soldaten an einer Aussengrenze, an welcher 125000 gegnerische Soldaten massiert wurden, entspricht doch ohnehin einer sachlichen Logik. Denn Russland hat ja keine Ahnung, ob die Ukraine nicht vielleicht plant, mit diesem Aufmarsch einen Krieg gegen Russland zu entfachen.
Jedes Nato-Mitgliedsland würde exakt genauso handeln, wenn ein Nicht-Nato-Land an dessen Aussengrenze eine derartige Militärmaschinerie in Gang setzen würde.
Und jedes andere Nato-Land würde dieser Reaktion zustimmen und diese als angemessen und absolut notwendig bezeichnen.
Zusammenfassend: Die Rechte, welche ich mir selbst zugestehe, muss ich auch den anderen zubilligen. Die Verbote, die ich mir selbst auferlege, darf ich auch von anderen verlangen.
Nur so lassen sich unterschiedliche Weltanschauungen friedlich und kampflos unter einen Hut bringen.
Die Methoden der psychologischen Kriegsführung werden immer brutaler und ordinärer. Und das nach 1989!! Wir kennen es bereits hinlänglich: Husseins angebliche Massenvernichtungswaffen, nie bewiesene Massenvergewaltigungen durch die Serben und so weiter. Erfindungen von Schauermärchen – Hauptsache es dient der Feindpropaganda. Und was die angeblichen „Auftragsmorde“ betrifft: bei dieser Art von „Spurensuche“ könnte jeder russische Putinhasser irgendeine Inszenierung veranstalten. Ich will das nicht unterstellen, aber angesichts dieser offensichtlichen Provokationen und propagandistischen Aufrüstungen verspüre ich nur noch tiefe Verachtung!! Wer so etwas tut, beweist einmal mehr die fatale Dekadenz des Westens.
Hallo Herr Kraus, der Kollege Spahn hatte das neulich aber etwas anders gesehen.
Trotzdem war mir neu, dass Schweden und Finnland wirklich in die NATO wollen …
Aber mir geht es hier um etwas anderes, nämlich die Korrektur von 2 sachlichen Fehlern in Ihrem Text:
Der letzte Russisch-Schwedische Krieg endete nicht 1721 sondern 1809, als sich Russland Finnland einverleibte.
Und sowohl im Winterkrieg 1939/40 als auch als (zögerlicher) Teilnehmer am deutschen Russland-Feldzug sind die Finnen am Ende schwer geschlagen worden, auch wenn sie sich vorher sehr tapfer gewehrt hatten. Präsident Mannerheim war nur klug genug, jeweils rechtzeitig das Handtuch zu werfen und eine bedingungslose Kapitulation zu vermeiden.
„… bleibt hier bis auf Weiteres nur der Part, sich an die USA anzulehnen.“
Dass Russland kein freiheitlich-demokratischer Staat und Putin Demokrat ist – wer wird da widersprechen, aber aussen- und sicherheitspolitisch ist das für uns Deutsche und EU-Europär nicht wichtig.
Wichtig ist, wie man mit diesem grossen direkten Nachbarn im Osten klar kommt. Man nennt das wohl Realpolitik, und davon sind wir mit der sog. Ampelregierung noch weiter entfernt als unter den Regierungen Merkel.
Nicht nur von Bush jr., auch unter Obama wurde den europäischen NATO-Partnern mitgeteilt, dass die US-Interessen mehr jenseits des Pazifiks lägen als in „Old-Europe“. Wenn die USA Macht- und Ölpolitik im Nahen Osten spielen wollen, sind die europäischen Partner Juniorpartner erwünscht, werden aber bei den Abenteurern nicht vorher gefragt.
Die Lehre sollte doch sein: Weitestgehend unabhängig werden von den USA. Das Potential dazu hätten EU plus Nachbarn, und selbstverständlich wäre Russland hocherfreut, mit uns nachbarliche Geschäfte zu machen. Russische Rohstoffe und mitteleuropäische Technologie, das ist doch seit den 1920er Jahren ein Traum.
Aber da es nicht gelang, GB in der EU zu halten, also das Land mit wirklich guten militärischen und diplomatischen Potentialen (- manche sagen, es hatte die einzige funktionierende Armee in der EU), ist der Traum von einem starken EU-Europa, das mit Russland auf Augenhöhe kooperiren könnte, ausgeträumt.
Ohne GB muss die EU der Junior-Assistent der USA bleiben. Dass die USA keinen gefallen daran finden können, dass sich die EU und Russland gut verstehen, ist selbsterklärend. An dem US-Spiel mit den moralisch getönten Einmischungen der „Stiftungen“ in die russische Innenpolitik und die Boykotte und Handelembargen spielen unsere US-geschulten und orientierten Politiker brav mit.
Interessante Idee. Wird aber nichts draus werden, weil Nato und die hinter ihr stehenden Rüstungsunternehmen ein Feindbild brauchen und Russland deshalb niemals den Zutritt erlauben würden.
„angeblich dominiert von US-amerikanischen Hegemoniegelüsten.“ „dann kann man das nicht mit US-amerikanischen Expansionsgelüsten abtun“ Keine Ahnung. Muss nicht sein. Auch der Wunsch, nach Freiheit oder sich dem reichen Westen anzuschliessen, mag ein Grund gewesen sein. Oder es war ein Gemisch. Allgemein gefasst unter Selbstbestimmungsrecht Staaten. Aber der Westen soll m. E. bitte nicht so tun, als sei das Selbstbestimmungsrecht der Staaten das, was hinter seinen Nato-Entscheidungen steht.
Wie würde der Westen agieren, wenn die Entscheidung weg vom Westen hin zu Russland laufen würde?
„Russland leide seither unter Phantomschmerzen, die „russische Seele“ sei verletzt.“ Nein, natürlich nicht. Russland ist ein Vielvölkerstaat. Mit dem Bedürfnis nach einem Sicherheitsgürtel. Putin muss diesen Vielvölkerstaat zusammenhalten. Und aufpassen, dass ihm der Westen mit dem Selbstbestimmungsrecht nicht zu dicht auf die Pelle rückt. Denn das Selbstbestimmungsrecht könnte Russland zerlegen. Und klar, wenn Russland die Chance sieht, diesen Gürtel zu erweitern, wird es das tun.
Ja, die Ukraine bringt das Fass näher ans Überlaufen. Seit wann läuft es voll? 1994 verzichtete die Ukraine auf seine Atomwaffen, hier ein Artikel dazu.
https://m.dw.com/de/die-vergessenen-garantien-f%C3%BCr-die-ukraine/a-18110670
Mit Grantien auf Selbständigkeit, die nicht sehr wirksam waren. Danach war erstmal Ruhe.
2004/5 äusserte die Ukraine offiziell den Wunsch nach mehr Westbindung. Wobei ich mich frage, ob das hinter verschlossenen Türen mit dem Westen abgesprochen war. Damit fing das Fass an vollzulaufen. Die Krim war für Russland immer eine Begründung für „Krise“. Zuletzt 2014. Sicher nicht friedenserhaltend, in dem Gebiet mal auszuprobieren, was mit Russland alles möglich ist.
Ich habe absolut keine Lust, an Russland gebunden zu sein. Ich bin unendlich froh, dass die USA uns dieses Schicksal erspart haben und weiterhin ersparen. Hoffen wir, dass uns trotz unseres undiplomatischen Benehmens während der Trumpzeit und trotz der Interessenverlagerung nach Asien Amerika weiterhin die Stange hält. Ich bin auch unendlich froh, dass Helmut Schmidt die Nachrüstung durchgesetzt hat.
Aber ich sehe auf europäischem Gebiet auch ein Spiel mit dem Feuer. Und Putin erwidert es nicht nur, sondern weitet es aus auf Schweden und Finnland.
Wenn ich nun nicht an die Gutmenschentheorie glaube, dass die Nato sich für Selbständigkeit von Staaten einsetzt, dann hat die Nato ja wohl auch andere massive Interessen. Belegt wird das, weil die Nato immerhin so schlau war, die Ukraine nicht als Mitgliedsland aufzunehmen. Also hat sie wohl gewusst, was für ein Wespennest das ist. Wäre mal interessant, darüber etwas zu lesen.
Ich hoffe sehr, dass die USA und Russland verhindern, dass an den Rändern, wo die Systeme aufeinandertreffen, der Vulkan hochgeht.
Eine ganz einfache naheliegende Frage stellt der Autor nicht. Wer wollte und will noch immer auf keinen Fall das Sagen in der NATO verlieren? Die Antwort ergibt sich aus dem politischen Geschehen der letzten 30 Jahre hier und weltweit. Die Nato hatte nach Auflösung des Warschauer Pakts ihre Existenzbegründung verloren. Um sie als Machtinstrument der USA zu erhalten, mußte der alte Feind wieder erfunden werden. Das ist wohl gelungen. Und zur Frage des christlichen Abendlandes, die sich mir bei der Erwähnung Dostojewskis aufdrängt, wäre anzumerken, dass die Substanz des orthodoxen Glaubens in Russland wohl weitaus wirkmächtiger und tragfähiger ist, als in den jämmerlichen Resten der römischen und daraus abgeleiteten Glaubensrichtungen, eingeschlossen die heuchlerischen freikirchlichen Sekten der angelsächsischen Welt, die ja gerne und intensiv in Rußland missionarisch unterwegs waren, um dort den american way of life zu verbreiten. Es ginge uns hierzulande besser, hätte man, als die Gelegenheit da war, Rußland in eine europäische, auch militärische Partnerschaft geholt, statt dieses Land in die Arme Pekings zu treiben. Wer hat diese Chancen hintertrieben? Im Übrigen sollte hierzulande keiner, auch nicht der ansonsten geschätzte Autor, über undemokratische Zustände in anderen Ländern räsonieren, solange wir offenbar unsere Demokratie beizubehalten nicht in der Lage sind. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen und wenn er schon geworfen hat, besser vor der eigenen Türe kehren.
Der Autor betrachtet leider nur den Part West ./. Ost. Dabei läßt er außen vor, dass es über kurz oder lang auch einen Konflikt Ost ./. Ost geben wird. China hat Hunger auf Energie – Russland hat Energie zur Genüge. Putin zeigt nun an der Grenze zur Ukraine was möglich wäre. Das kann man auch so verstehen, dass er statt der Ostgrenze – wo es genauso als Drohung empfunden würde an der Westgrenze macht – um deutlich zu machen, dass er über genug Recourcen verfügt um seine Ostgrenze im Fall der Fälle zu schützen.
Kann mir jemand erklären, warum die UdSSR nach dem.2. Weltkrieg nicht Finnland okkupiert hätte?! Obwohl es kőnnte?
Okkupiert ist das Stichwort. Okkupieren ist etwas anderes als politisch Einfluss nehmen. In dem nach dem 2 WK US/GB geführten Westen blieben die Länder eigenständig, sie wurden nicht okkupiert. Sie wurden mit weichen Mitteln und „Incentives“ gebunden. Grenzwertig war hier sicherlich die langfristige militärische Besetzung Deutschlands nach dem 2. WK, aber sie war nachvollziehbar, zur Entnazifizierung sowie als Bollwerk gegen die UdSSR. Wobei aber auch die UdSSE ihren Teil an Deutschland hatte. Ich kenne noch die Militär-Manöver aus meiner Kindheit.
Holländer, Briten, Deutsche – als Kind war das aufregend, als sechs- siebenjahriger hat man sich damals nicht viel dabei gedacht, es war eine Selbstverständlichkeit. Das nachträgliche fehlen hat jedoch deutlich gemacht wie ernst es damals war. Heute finden die Manöver wieder, aber weiter östlich statt.
Gefühlt bis zur Jahrtausenwende(dem Euro) wurde Deutschland medial und politisch von den USA moderiert. Doch schon nach 1989 wurde es offenbar derart „sieges“trunken mit der Angliederung des Ostteils Deutschlands an den Westteil verbockt, dass Linke Ideologien seitdem in alle gesellschaftliche Schichten einwuchern. Wobei dies andererseits auch wieder politsch gewollt ist, selbst von der CDU, auch das ist ein politisches Werkzeug, siehe unten.
Davon ab:
Putin/Russland dagegen hat zuletzt tatächlich okkupiert, ganz einfach weil ihm andere Mittel des Einflusses bzw. der Bindung fehlen. Die Verhältnisse in Russland, die Art Weise wie dort miteinander umgegangen wird, das gesellschaflich/wirtschafltiche Umfeld ist diplomatisch gesagt nicht besonders attraktiv bzw. prosperierend. Putin/Russland bleibt daher nur die Fuchtel mit dem Militär.
Merken Sie was?
Ihre Suggestivfrage ist daher alles andere als wert-/gehaltvoll.
Tatsächlich ist Russland hier ein Kriegstreiber.
Gegen was sich Russland wehrt, das verstehen wohl nur die Russen selbst.
Aber ein wenig ist trotzdem dran, an der russischen Kränkung, denn, vielleicht ist die Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen, bzw. vielmehr Russland und der EU auch gewollt. Warum? Von wem?
Wer sind/wären davon die Nutznießer?
Ganz einfach GB, USA aber auch CN
(sowie die europäische Peripherie)
Eine Verschwörung? Nein.
Es gibt öffentlich einsehbare, hochrangige Äußerungen dazu dass insbesondere die USA aber auch europäische Länder kein Interesse daran haben das Russland und die EU bzw. vielmehr Russland und Deutschland irgendwie zusammenwachsen oder eine stärkere Beziehung eingehen.
Also auch hier gilt wieder teile und herrsche.
Ich ergreife hier für niemamden Partei, ich beschreibe nur ein paar aufbereitete bzw. klar ersichtliche Fakten.
Sprich, aus Deutscher Sicht ist hier weder den Russen noch den US Amerikanern oder Briten hier irgnedwie zu trauen. Nicht umsonst sitzt die EU nicht mit am Tisch.
Aber wenn die Amerikaner Krieg wollen dann über die Nato, dann „dürfen“ wieder alle mitmachen.
Die NATO ist und bleibt also nur Mittel und Zweck der US-Amerikaner.
Ein Werkzeug US-Amerikanischer Hegemonie, dieser Punkt ist der Einizge wo ihre Suggestivfrage etwas Halt gewinnt.
Ganz einfach. Weil Stalin nach zwei Winterkriegen erkannt hat, dass die paar finnischen Wälder und Seen die Mühe einer Besatzung nicht wert sind. Militärisch ging von Finnland nach dem Verlust des Nordmeerhafens und der karelischen Landenge keine Bedrohung mehr aus. Eine Annexion ganz Finnlands hätte aber die Stationierung hunderttausender Soldaten erforderlich gemacht, und ein Partisanenkrieg in den finnischen Wäldern wäre wahrscheinlich und auf Dauer nicht zu gewinnen gewesen. Da hätte man schon die gesamte finnische Bevölkerung nach Sibirien schicken müssen, wie man es mit den Tschetschenen, Krimtataren und Anderen gemacht hat. Das wiederum hätten die Alliierten wohl nicht zugelassen.
Nachtrag: Minister gibt zu: Russische U-Boote vor Schweden waren Falschmeldung (epochtimes.de)
„Ein russisches U-Boot soll vor zwei Jahren in schwedische Gewässer eingedrungen sein. Es war eine Falschmeldung, gibt nun der schwedische Verteidigungsminister zu. Die gemeldeten „Eindringlinge“ von 2014 und 15 seien schwedische und deutsche U-Boote gewesen.“
Das gleiche Satyr-Spiel mit angeblich sowjetischen U-Booten in Schwedischen Küstengewässern fand noch zu Zeiten Olof Palmes statt, den man damit in die Nato locken wollte. Er wurde dann bald darauf unter mysteriösen und ungeklärten Umständen erschossen. Praktischerweise ist dann später auch der ursprüngliche Hauptverdächtige verstorben und das Verfahren wurde eingestellt. Erinnert an die Ermordung John F. Kennedys. Der als sein als mutmaßlicher Mörder präsentierte Oswald wurde von einem gewissen Ruby erschossen, der dann seinerseits bald danach im Gefängnis verstarb. Zufälle gibt’s.
Sorry. Ich kann dem nicht folgen.
Welches Motiv sollte Putin haben, in Finnland oder dem Baltikum einzufallen? Egal wie das territorial ausgeht, kann es für ihn wirtschaftlich und geopolitisch nur im Desaster enden. Xi Jinping wird ihm da sowenig zu Hilfe kommen, wie Japan dem Deutschen Reich, nachdem Hitlers Armee in Stalingrad aufgerieben worden war.
Und was die Ukraine anbetrifft, so halte ich sein Eingreifen dort zwar durchaus für möglich, aber eben unter dem von mir unterstellten Motiv, diese zu teilen und sich den Donbas einzuverleiben. Viel passieren wird ihm dabei nicht.
Kein Land der Welt brach über die letzten zweihundert Jahre mehr imperialistische Kriege vom Zaun und wuchs dabei territorial und dehnte seine Einflußbereich stärker aus als die USA. Stichworte: Annexion von Kalifornien und Texas; Spanisch-Amerikanischer Krieg mit Inbesitznahme Kubas, Puerto Ricos, Guams und der Philippinen durch die USA (Wikipedia: Die USA erkannten die junge philippinische Republik nicht an und bekämpften sie im Philippinisch-Amerikanischen Krieg von 1899 bis 1902 massiv. Etwa eine Million Filipinos (20 % der Gesamtbevölkerung) kamen während dieser Zeit ums Leben, und das Land wurde zur amerikanischen Kolonie); Hawai (1898 annektiert).
Wenn es um geostrategische Aspekte (und Kriegstreiberei) geht, empfehle ich Zbigniew Brzezińskis Buch „The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives“, 1997.
Wikipedia: „Ziel dieses Buches ist es, „im Hinblick auf Eurasien eine umfassende und in sich geschlossene Geostrategie zu entwerfen“. Die Vereinigten Staaten als „erste, einzige wirkliche und letzte Weltmacht“ nach dem Zerfall der Sowjetunion müssen ihre Vorherrschaft auf dem „großen Schachbrett“ Eurasien kurz- und mittelfristig sichern, um so langfristig eine neue Weltordnung zu ermöglichen.“ Zitatende. (Dort findet sich auch das Drehbuch für die von den USA in der Ukraine angezettelten Schweinereien im Zusammenhang mit den sog. „Maidan“-Unruhen.)
Und was die Ausdehnung des Machtbereichs der Sowjetunion nach dem Ende des zweiten Weltkriegs angeht, so haben dies (neben Hitler) Roosevelt und Churchill zu verantworten.
Es gilt nach wie vor die Devise: „Keep the Russians out, the Americans in, and the Germans down‘ – those were the words of Nato’s first Secretary General, Lord Ismay, when explaining the aims behind the new military alliance (as it was then). Simple rhetoric it may well be, but Ismay’s words seem to be of haunting significance in the world we inhabit more than half a century later.
Quelle: https://www.counterfire.org/articles/history/18584-keep-the-russians-out-the-americans-in-and-the-germans-down-a-potted-and-bloody-history-of-nato
Danke für diesen ausführlichen Kommentar. Aber es wird nichts helfen – das Feindbild Russland bzw. Putin ist so fest in manchen Köpfen verankert, dass alles Nichtkonsistente gnadenlos abprallt. Die Sozial- und Kognitionspsychologie kennt dieses Phänomen sehr gut, und mir dünkt diese geopolitisch motivierte Russophobie ein perfektes Fallbeispiel für diese Art der Wahrnehmungsverzerrung zu sein.
Das kann man durchaus so sehen.
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Frage an Radio Eriwan: Könnte Rußland nicht auch der NATO beitreten?
Radio Eriwan: Prinzipiell ja, dann könnte man die gegen Rußland gerichteten Raketenbasen gleich im Land selber aufstellen. Realiter nein, weil die Russen alle anderen NATO-Mitglieder unter den Tisch saufen würden.
Wann wenn nicht jetzt? Russland kann nur gewinnen, egal ob diplomatisch oder militärisch. Europa ist derzeit im Corona-Wahn und hat keine Zeit komplexe Strategien gegen Russland zu entwickeln. Militärisch ist Europa ein Zwerk und alles andere als in der moralischen Verfassung einen solchen Konflikt militärisch anzugehen. Die USA sind zwar militärisch in der Lage da etwas zu drehen, aber die haben China im Nacken, auch die haben territoliales Interesse an Taiwan und diversen japanischen Inseln und drohen sebst mit den Säbel. Wenn China und Russalnd einen Packt eingehen, wirds eng für den Westen.
Das Helsinky und Tallin ähnlich aussehen?! Warum sollten sie nicht? Beide sind doch unter Russen im 19. Jahrundert ausgebaut. Steht nicht bis Heute ein russischen Zar im Helsinky-Zentrum?
Das Märchen, daß Russland sich noch immer andere Länder einverleiben will, wird dazu benutzt, den US-Imperialismus immer näher an die russischen Grenzen heranzutragen. Kriege wurden schon immer grundsätzlich um Land und Bodenschätze geführt, die Religion war in Kriegen meistens nur vorgeschoben. Russland verfügt über mehr Land und Bodenschätze, als es alleine bewältigen kann, es möchte aber Ruhe und Sicherheit an seinen Grenzen haben und widersetzt sich Versuchen des Westens, sich Länder am Rande Russlands, die immer zu Russland gehört haben, einzuverleiben. Der Maidan war (nach dem Konzept von Brzigniew Brzezinski) der wiederholte Versuch des Westens, auf andere Weise das zu erreichen, woran Napoleon und Hitler gescheitert waren, nämlich: Zuerst die Ukraine zu Fall zu bringen, um sie dann als Eifallstor nach Zentral-Russland zu benutzen, um an die russischen Bodenschätze zu gelangen. Dieses Ziel hat der Westen nie aufgegeben. Victoria Nuland, die Hauptorganisatorin des Maidan (Fuck the EU) und jetzige Staatssekretärin im Pentagon hat klar gesagt: „Die russischen Bodenschätze sind viel zu wertvoll, um sie den Russen zu überlassen“! Deutlicher kann man ein Ziel wohl nicht formulieren. Seit über 100 Jahren versuchen die USA zu verhindern, daß sich das westeuropäische „Know-How“ mit den Bodenschätzen Russlands verbindet. Man muß sich nur die Reden von George Friedman anhören, der das auch direkt und wörtlich sagt. Denn die Verbindung Deutschlands mit Russland ist, nicht nur seiner Meinung nach, die einzige Macht, die Amerika gefährlich werden kann. Über das Märchen vom aggressiven Putin kann ich nur lachen. Man höre sich bitte noch eimal seine Rede von 2001 im deutschen Bundestag auf Deutsch an (in voller Länge auf YouTube) . Oft genug hat er die Hand in Richtung Europa ausgestreckt, aber sie wurde jedesmal abgewiesen. Jetzt wendet er sich zunehmend von Europa ab und China zu. Das ist das Einzige, was der Westen erreicht hat. Wahrlich kein Glanzstück.
Ich bin der Meinung, ohne Kenntnisnahme des geostrategischen Werkes von Zbigniew Brzezinski “ The Grand Cessboard – American Primary and Its Geostrategic Imperatives“ kann überhaupt keine fundierte Analyse, die gegenwärtige Situation betreffend, gemacht werden. Brzezinski war außenpolitischer Berater mehrerer amerikanischen Präsidenten. Es würde mich mal interessrien, ob Herr Krauss dieses wirklich hoch informative und analytisch brilliante Buch gelesen hat. Auf Deutsch war es jahrelang vergriffen und wurde antiquarisch zu horrenden Preisen bis 200€ verkauft. Inzwischen gibt es wieder eine preiswerte Neuauflage.
„The Grand Chessboard“ ist mit Sicherheit das wichtigste Buch von Brzezinski, der schon im Wahlkampfteam Ronald Reagans war und seit Jimmiy Carter, der Konstrukteur der US-Geopolitik. Man sollte aber auch die beiden nachfolgenden Bücher „The Second Chance“ und „Strategic Vision“ zusätzlich lesen. Aus ihnen ergibt sich erst ein Gesamtverständnis der heutigen Situation.
Das ist richtig. Mit „Strategic Vision“ hat Brzezinski die veränderte Lage seit dem Aufstieg Chinas mit in seine Vorstellungen eingebaut und berücksichtigt. In „The Grand Chessboard“ hat er die Schlüsselrolle der Ukraine im strategischen Verständnis sowohl der Amerikaner wie der Russen und deren Südflanke klar herausgearbeitet, erkannt und benannt.
Ehrlich gemeinte Frage, die aber wahrscheinlich etwas linkisch rüberkommt (dafür bitte ich im Voraus um Entschuldigung):
Waren es, siehe auch WK I, nicht Briten und Amerikaner gemeinsam, die das Deutsche Reich daran hindern wollten, sich gut mit dem russischen zu stellen, weil so ein Bündnis eben wohl nicht mehr von angelsächsischer Seite „einzuhegen“ gewesen wäre? Ich lasse mich gerne aufklären! 🙂
1914 stand das zaristische Russland auf Seiten der Engländer und Franzosen gegen das Deutsche Reich, die K&K Monarchie und die Türkei. Kriegseintritt der Amerikaner war erst 1917. In Abfolge dieser Bündniskostellation kam es für das deutsche Reich zu einem Zweifrontenkrieg, der schwer zu führen war und erst mit der russischen Oktoberrevolution und dem Frieden von Brest-Litowsk im Osten sein Ende fand. Mit dem Kriegseintritt der Amerikaner im Westen und deren Materialüberlegenheit wurde der Krieg dann allerdings 1918 zugunsten der verbündeten Mächte, Frankreich, UK, USA beendet. In Abfolge kam es in der Frühzeit der Weimarer Republik mit dem deutsch-sowjetischen Vertrag von Rappalo zu einer Zusammenarbeit zwischen dem jetzt republikanischen Deutschen Reich, das übrigens auch während der Weimarer Republik so hieß, und Sowjetrussland, den beiden Ländern, die zu den Verlierern von WKI , neben der Türkei und Österreich, gehörten.
Völlig falsch.
Serbien war 1914 kein Teilfürstentum der K&K Monarchie sondern ein unabhängiges Königreich. Sie verwechseln wohl Serbien mit Bosnien Herzegowina, das 1878 unter österreichische Verwaltung kam und 1908 formal annektiert wurde.
Selbstverständlich gab es 1914 ein Bündnis Frankreich, UK, zaristisches Russland und in Abfolge ein Zweifrontenkrieg mit Westfront und Ostfront für das Deutsche Reich.
Sie haben völlig Recht, aber seit dem „Schrumpfen“ des „Britischen Imperiums“ und seines Einflusses sind die Hauptvertreter dieser Linie die USA. Wir sind aber nicht hier, um uns gegenseitig „schlaumeierisch“ zu belehren. Ergänzungen sind jederzeit willkommen.
1783 wurde die Krim in Abfolge des russisch/türkischen Krieges, den die Osmanen verloren von der Zarin Katharina übernommen. Diese Besitzübernahme wurde in einem Friedensvertrag 1793 von den Türken bestätigt. Seitdem ist die Krim russisches Territorium, bis die Krim innersowjetisch von Chroutschow, der selber Ukrainer war, der sowjetischen Teilrepublik Ukraine in einem Verwaltungsakt übergeben wurde Besiedelt war und ist die Ukraine in der Mehrzahl von ethnischen Russen. Minderheit sind die ursprünglich ansässigen Krimtataren.
Da haben Sie ganz recht, wenn man die gesamte Geschichte der Krim seit den Anfängen ihrer Historie und Besiedelung nimmt. Die Krim ist uraltes Kulturland, politisch gesehen mit wechselnden Herrschaften. Ich habe mich auf die neuere Geschichte seit 1783 beschränkt, seitdem ist die Krim russisch und wurde von Russen besiedelt, während die Ursprungsbevölkerung zur kleinen Minderheit wurde. Den Krimtataren wurde übrigens unter Stalin durch Zwangsumsiedelung übelst mitgespielt. Ihre Rücksiedelung konnte dann nach Ende der Stalinzeit wieder erfolgen.
Selbstverständlich gab es eine Rücksiedlung von Krimtataren nach 1989 etwa 20.000 Personen, nämlich derjenigen und ihre Nachkommen, die die stalinistischen Zwangsmaßnahmen der Deportation nach Sibierien überlebt hatten. Sonst gäbe es heute auf der Krim neben den Russen keine Krimtataren mehr.
Da die Krim etwas näher an Russland liegt, als Kuba an den USA (man denke an die Kuba-Krise 1962) und schon geplant war Nato-Kriegsschiffe dort zu stationieren, war dieser Schachzug Putins in diesem Moment die einzige Möglichkeit, einen großen Krieg zu verhindern. Nennen Sie es von mir aus „Annexion“, oder wie auch immer. Haben Sie schon irgendwo einmal eine „Annexion“ durch die USA erlebt, bei der kein Schuß fiel? Schon das war gekonnt. Der „Maidan“ war wirklich perfekt geplant. Genau während der Winterspiele in Sotschi, wo man wußte, daß Putin nicht reagieren kann. Während dieser Spiele lagen zwei US-Zerstörer im „Schwarzen Meer“, mit der offiziellen Begründung: „Falls ein Attentat stattfinde, könne man die amerikanischen Sportler so schneller evakuieren“! Ha, ha…! Unmittelbar nach den Spielen hat Putin sich blitzschnell auf friedliche Weise die Krim und damit die russische Schwarzmeerflotte gesichert. Ein brillianter Schachzug, mit dem er das gesamte damalige Konzept der USA zum Scheiten brachte. Daß die „not amused“ waren und sind und jetzt versuchen Putin die Schuld am „Ukraine-Desaster“ in die Schuhe zu schieben, ist verständlich aber ebenso offensichtlich.
Bei all dem was ich hier lese
schlummert bei mir im Hinterkopf das „System Reagen ein“
ob so etwas nicht auch hier „mitspielen“ könnte
Aber nicht nur hier sondern auch bei anderen „Begebenheiten“
Es geht nicht darum, sie anzugreifen, sondern mit der (diplomatischen) Drohung mit dieser Möglichkeit sie zu Zugeständnissen zu zwingen. Der Krieg ist immer nur das letzte Mittel oder er dient der Demonstration (Fall Ukraine).
„Bei einem russischen Seemanöver im August 2019 mobilisierte Putin in der Ostsee über 10.000 Soldaten sowie 69 Schiffe und 58 Flugzeuge.“
Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie Autoren Russland alles mögliche zutrauen und unterstellen, ohne auch nur ansatzweise die Rolle des Westens zu reflektieren.
Ja, Russland hat 2019 ein Seemanöver in der Ostsee abgehalten. Wer das kritisiert, ohne über das NATO-Manöver Trident Juncture 2018 auch nur ein Wort zu verlieren – insbesondere über die Größenordnung dieser Machtprojektion – 50.000 (!!!) Truppen als Teilnehmer …https://www.tichyseinblick.de/meinungen/neuauflage-die-europaeische-armee-eine-nie-geborene/… der WILL einfach nur rhetorisch aufrüsten und disqualifiziert sich selbst als objektiver Beobachter.
Wer schreibt …
„Wie auch immer: Mit westlichen oder gar US-amerikanischen Expansionsgelüsten, mit mangelnder Empathie gegenüber Russland oder mit Verachtung russischer Befindlichkeiten hat das nichts zu tun, …“
ohne auch nur darauf hinzuweisen, dass US-Zerstörer sich wiederholt nur wenige Kilometer vor Petersburg zu was auch immer aufhielten und dann kritisiert, dass RU
„Im Herbst 2014 … Langstreckenbomber und Kampfjets im internationalen Luftraum über der Nord- und Ostsee kreisen.“
… ließ, und die ständigen NATO-Aufklärungsflüge an Ruslands Grenzen einfach links liegen lässt, der hat einfach nicht vor, neutral zu informieren!
Weiter meint der Autor:
„Russland zieht an seiner Westgrenze zur ehemaligen Sowjetrepublik Ukraine eine Streitmacht von – geschätzt – 100.000 Soldaten zusammen.“
Selbst in ukrainischen, offiziellen Äußerungen ist davon nicht die Rede. Es wäre also sehr hilfreich zu erfahren, woher die Angaben des Autors stammen. Wenn er damit die vor Wochen von der NATO veröffentlichten Fotos nahe Smolensk meinen sollte, so sollte er jedoch belegen, wieso Truppen 300 km von der ukrainischen Grenze entfernt und beinahe 800 von Luhansk – also tief auf russischem Gebiet – für wen auch immer eine Gefahr darstellen. Nur so zum Vergleich: Deutsche Soldaten im Baltikum sind keine 150 km von Petersburg entfernt.
Übrigens sind nach anderen Angaben 125.000 UA-Soldaten unmittelbar an der Grenze zum Donbass konzentriert, die halbe ukrainische Armee.
Die Ähnlichkeiten der Interessen zwischen EU, USA und Russland sind tatsächlich nicht zu übersehen. Dem Westen geht es um Einfluss und Macht. Und Russland geht es um was?…Um Einfluss und Macht. Die Interessen des Westens interessieren Russland genauso wenig, wie der Westen sich für die Interessen Russlands interessiert.
Und genau darin liegt das Problem.
„Russland ist alles andere als eine rechtsstaatliche Demokratie“. Diese Aussage zu Russland ist grundsätzlich richtig. Vor allem Deutschland sollte sich aber nach 16 Jahren Merkel fragen, wie weit es sich von einer rechtsstaatlichen Demokratie entfernt hat, nach Meinung vieler sehr weit.
Deutschland kann aber keinesfalls daran Interesse haben, von den USA und einigen anderen NATO Staaten in einen ernsthaften Konflikt mit Russland hineingezogen werden. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine kann nur mit friedlichen Mitteln, d.h. Gesprächen von diesen beiden Ländern gelöst werden. Die Ukraine muss sich damit abfinden, dass dies viele Jahre dauern kann.
Russland ist alles andere als eine rechtsstaatliche Demokratie. Die Gesetzgebung und die Rechtsprechung werden dort hingebogen, wie es Putin beliebt.
Irgendwie kommt mir das bekannt vor.
Wenn Raketen vor der eigenen Haustür kein Problem sind, warum hat dann Kennedy 1962 so einen Aufstand gemacht wegen der Aufstellung in Kuba? Wäre doch nicht so schlimm gewesen, nämlich nur ein amerikanisches Narrativ. Die Sowjets hatten ja zuvor die US Raketen in der Türkei auch akzeptieren sollen.
Oh, Herr Kraus, da werden Sie aber von der Russophilenfraktion hier ordentlich Gegenwind bekommen. Natürlich wollen Schweden und Finnland in die Nato, zu Recht. Wenn sie nichts zu befürchten hätten, blieben sie neutral.
Haben sie aber, ebenso wie Polen und Co. Gegenüber Russland und China hilft nur Peace through Strenght. Alles andere wird als Schwäche ausgelegt und gnadenlos ausgenutzt. Wollen wir mit Russland friedlich koexistieren? Natürlich, schon allein um sie nicht in die Hände Chinas zu treiben (was wir gerade tun).
Aber das geht nur mit einer aktiven und robusten Abschreckungspolitik. Dazu sind die gebrannten Kinder Polen & Co. bereit, wir aber glauben Deutschland mit 120 Kampfpanzern verteidigen zu können. Für eine derartige Politik müssten wir unseren Verteidigungshaushalt mindestens verdoppeln.
Das Geschrei der Russen darüber ist Propaganda, genau wie die sog. „Einkreisung“. Im Gegensatz zu uns verfügt Putin über einen sehr leistungsfähigen Geheimdienst. Er weiß genau dass selbst diese Verdoppelung niemals reichen würde, um einen Angriffskrieg gegen Russland zu führen, er kennt auch unsere demographische Entwicklung und das Innenleben unserer Parteien. Er weiß auch, dass es innerhalb der Nato niemals den gemeinsamen Willen zu solch einem Angriffskrieg geben würde.
Eine starke, gut gerüstete und abwehrwillige Nato würde unser Verhältnis zu Russland eher verbessern, ereilt der Alpharüde Putin dann wüsste woran er ist.
Wenn ich die Meinungsfreiheit in DE/EU , Internetzensur, Polizeieinsatz bei bösen und guten Demos, die gleichgeschalteten Medien ansehe, die Gewaltphantsien zur Impfung und die Beschimpfung von andersdenkenden, die Gerichtsurteile nach einem schönen Abendessen, die „Richterlein“, dann fehlt nur noch das hier Leute nachts abgeholt werden oder an der Haustür erschossen werden. Wo ist also der grosse Unterschied?
Es gibt ihn nicht, den Unterschied. Und ich bin mir sogar einigermaßen sicher: wenn ich in Bälde dem Land Wladimir Putins einen Besuch abgestattet haben werde, könnte ich womöglich zur Überzeugung kommen, dass das demokratische und friedliche Zusammenleben der Menschen (worauf es letzlich ankommt) dort perfekter funktioniert als hierzulande.
Rußland hat keine „exportfähige“ Imperiumskultur. Ohne eine solche kann kein Imperium länger existieren, man hat es am Zusammenbruch des Ostblocks und der UdSSR gesehen. Nur die Gewalt hat beide zusammengehalten. Ich sehe nicht, dass in den letzten 30 Jahren irgendetwas in Rußland entstanden ist, dass dieses russische Dilemma ändern könnte. Die Orthodoxie (Ostkirche), die Rußland immer noch bis ins Mark prägt, hat sich anders als die Westkirche als nicht imperiumsfähig erwiesen, nicht erst seit der Sowjetunion.
Sehe ich auch so. Zu Zeiten der Sowjetunion gab es als „Imperiumskultur“ den Marxismus/Leninismus, der bis in die Kreise von britischen Linksintellektuellen attraktiv war. Kommunisten in Italien, Spanien, Österreich, Frankreich u.s.w. Davon ist wenig bis überhaupt nichts übrig geblieben. Russland beschränkt sich kulturell auf Russland selber mit Ausstrahlung in den eurasischen Raum. Die Ukraine ist ein Spezialfall. Im alten zaristischen Russland hat man es mit dem Panslavismus als Imperiumskultur versucht, womit man allerdings gescheitert ist. Katholische Polen, hussitische Tschechen, orthodoxe Russen u.s.w. lassen sich nun mal nicht unter dem Stichwort „Panslawismus“ unter einen Hut bringen.Insofern redet heute kein Mensch mehr von Panslawismus, den meisten Zeitgenossen dürfte dieser Begriff völlig fremd sein.
Finnen und Schweden sind EU-Mitglieder, aber aus unterschiedlichen auch historisch bedingten Gründen nicht Nato Mitglieder, übrigens ebenso wie Österreich. Schweden oder Finnland als Teil eines neuen russischen Imperiums, diese Vorstellung dürfte genau so aberwitzig sein, wie die Angliederung Österreichs an ein solches.
„Bei einem russischen Seemanöver im August 2019 mobilisierte Putin in der Ostsee über 10.000 Soldaten sowie 69 Schiffe und 58 Flugzeuge.“
Wurde Russland jetzt zugesichert dass die Nato nicht näher an Rus heranreicht oder nicht ? Einen neuen Krieg in Europa können wir nicht brauchen.
Nun, wenn ich an die USA und Kuba und die sozialistischen Staaten in Südamerika denke, die Bewaffnung und Militärbasen im Ausland, die Föugzeugträger der USA, ich weiß nicht wer hier aggressiver ist.
Deutschland ist im Konfliktfall nicht zu gebrauchen ! Als ein Gefreiter die Welt bedrohte gab auch alle nach ! Mann muss von der Schweiz lernen immer hoch gerüstet zu sein !
Die Neutralität machte nur in der bipolaren Weltordnung des Kalten Krieges Sinn, und zwar für alle Seiten, die USA, Sowjetunion und die beiden Länder. Sie behielten weitgehend ihre innenpolitische Unabhängigkeit, während der Konflikt zwischen USA und SU sich in die Dritte Welt verlagern konnte. Europa war auf Eis gelegt. Im Moment findet das Gegenteil statt, die Konflikte kommen als Folge des historischen Machtverlustes von sowohl USA als auch Rußland wieder nach Europa, nicht nur in die Ukraine und ins Baltikum, sondern auch in die EU.
Ach, Schweden, die sehnen sich nach Rache der Niederlagen vor Jahrhunderten! Aber Finnen… Haben Finnen vergessen, dass es ohne Russland keine Finnland mehr gäbe? Dass ohne Russen keine finnische sprache?! Haben junge finnische Politiker gelesen, was Mannerheim dem A.H. schrieb, warum er nich mehr gegen Russen ein Krieg führen will und kann?! Wie bedrohen Russen Finnland und Schweden? Und warum solten sie das tun? Bodenschätzen wegen? Oder Land? Lächerlich…
Für mich ist das kompletter Kokolores. Russland und vor allem Putin hat sich jahrelang JAHRELANG um die Einbettung Russland in das westliche Sicherheits- und Wertesystem bemüht. Mal um Mal wurde ihm die kalte Schulter gezeigt und genau das gemacht, was er warnend meinte, dass nicht geschehen solle. Kennt man dann noch Herrschaften wie Soros, Kissinger und das Denken in deren Organisationen, sowie was nach einer Eskalationsdekade an anderen Orten geschah (Jugoslawien, Lybien, Afghanistan, Irak, Syrien), dann ist – trotz der weiterhin brach liegenden Mängel Russlands – ein Schulterschluss fast schon zwingend.
Nicht zuletzt ist die Ukraine fundamental kaputt und zwar seit über 100 Jahren. Ob der dortige Präsident nun Poroschenko oder Contraschenko heißt, oder Selenski oder doch Putin ist völlig egal. Es wäre vermutlich das beste, die Region friedlich und mit Volksabstimmungen nach ethnischen und Willensgesichtspunkten zu zerteilen und 3-4 neue Nationen zu schaffen, die endlich über den inneren Zusammenhalt verfügen, um sich selbst aus dem Morast zu ziehen.
Die USA sind tot, die EU hat nie gelebt, die NATO ist obsolet und der Kommunismus im Ostblock ist überwunden. Inzwischen muss man sich vielmehr fragen, wie es eigentlich mit dem Kommunismus bei uns aussieht. Putin jedenfalls wäre mir als Staatsoberhaupt bei weitem lieber als Merkel, Scholz, Draghi oder Biden.
So, jetzt isses raus. (Und nein, ich wähle weder die Linken, noch die AfD!)
Ich sehe das anders, Herr Kraus. Die Zielsetzung Putins, keine oder möglichst wenige NATO- und EU-Mitgliedsstaaten als direkte Grenzstaaten zu Russland zu haben, halte ich für glaubwürdig. Diese Zielsetzung schliesst daher sicherlich in gewissem Umfang auch die Grenzstaaten Schweden und Finnland mit ein. Sie stehen aber nicht im Fokus, solange deren Unabhängigkeitsstatus erhalten bleibt. Im Fokus Putins sind weiterhin und vordringlich die Ukraine, Georgien und Weissrussland. Wenn für diese Länder Garantien seitens NATO und EU abgegeben würden, dass es auf unabsehbare Zeit nicht zu einer Vollmitgliedschaft mit allen rechtlichen und wirtschaftlichen Konsequenzen, sondern bestenfalls zu einer Kooperation kommen würde (natürlich mit obligatorischer Meistbegünstigungsklausel für Russland), wäre der Konflikt über Nacht vorbei.
Ich bleibe beim eingangs erwähneten Narrativ, wenn´s recht ist – zumal Deutschland mit einem Kanzler Putin besser gefahren wäre als mit einer Kanzlerin Merkel.
Deutschland soll sich aus der Sache raushalten. Russland und USA kriegen das ohne Deutschland hin – ohne ein Land, das weder seine eigenen Grenzen noch seine kulturelle Identität, noch seine Traditionen und Werte zu schützen imstande und zu erhalten willens ist.
Deutschland ist derzeit gewiss nicht in der Form, beim geopolitischen Tanzkränzchen der Großen mitzumachen.
Armenien, Georgien und Moldau wollen auch noch in die EU und NATO. Ich frage mich, wie lange noch?
Ob sich das die EU noch leisten kann, wenn der ehemalige „Exportweltmeister“ und Konkurrent Deutschland weiterhin deindustrialisiert und auch wegen Migrationspolitik vmtl. zunehmend „nicht mehr flüssig“ ist.
Und die NATO – Das hier nur die Präsidenten der zwei wirklich militärisch starken und daher als Weltmächte zu bezeichnenden Staaten verhandeln, ist zumal angesichts von schon alleine der ideologischen Ausstattung der EU, welche augenscheinlich noch nicht einmal die Außengrenzen der EU gegen unbewaffnete Menschen schützen können, nur mehr als verständlich. Wie das Alles wohl das militärisch nicht ganz so schwache NATO-Land Türkei sieht?
„Schweden vermutet Begehrlichkeiten auf die schwedische Insel Gotland“ Wie machen sich diese „Begehrlichkeiten“ fest? Erhebt Russland Anspüche auf diese Inseln und mit welchen Begründungen? Im übrigen, der schwedisch/russische Krieg 1788-1790 wurde vom schwedischen König Gustav III losgetreten und begann mit einer Inzenierung, bei der schwedische Soldaten, verkleidet in russische Uniformen, schwedisches Territorium beschossen. Dieser Zwischenfall wurde dann Russland in die Schuhe geschoben und fungierte als Kriegsgrund. Dass Finnland mal zaristische Provinz war ist bekannt, auch der finnisch/russische Krieg, der bekannlich für Stalin nicht erfolgreich verlief.
In diesem Artikel ist die Rede von Manövern in dem betreffenden Raum. Manöver dieser Art werden von beiden Kräften durchgeführt, Russland und der NATO. Insofern kann jede Seite „Vermutungen“ aufstellen.
Die deutsche Bevölkerung ist von der eigenen Regierung stärker bedroht als Schwden oder Finnland von den Russen.
Liebe Schweden und Finnen, ruhig Blut. Da passiert nix.