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Ende von Nachkriegs-Europa?

Ist die Neue Deutsche Frage eine amerikanische?

von Gastautor

13.05.2019

| Lesedauer: 7 Minuten
Die US-Sicherheitsgarantie für Westeuropa, das internationale Freihandelsregime, die weltweite Demokratisierungsbewegung und die Unterdrückung des Nationalismus waren Antworten auf die Deutsche Frage. Von Norbert F. Tofall

Anfang April veröffentlichte Robert Kagan in der Zeitschrift Foreign Affairs unter dem Titel „The New German Question. What Happens When Europe Comes Apart?“ höchst lesenswerte geostrategische Überlegungen. (1) Seine Ausführungen beleuchten den Zusammenhang von Weltwirtschaftsordnung, Europäischer Union und internationaler Sicherheitspolitik am Fallbeispiel der Deutschen Frage. Seine Gefahrenanalyse richtet sich an die Außen- und Verteidigungspolitiker in den USA. Obwohl seine Analyse keine Empfehlungen enthält, wie Deutschland und Europa die eigenen und die EU gefährdenden Probleme in den Griff bekommen können, sollten wir Kagans US-amerikanische geopolitische Perspektive zur Kenntnis nehmen.

Kagan leitet seine Überlegungen mit dem Hinweis ein, dass das Europa von heute sowie die transatlantischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg durch die „alte“ Deutsche Frage hervorgebracht wurden. Die Deutsche Frage entwickelte sich 1871 durch die Vereinigung Deutschlands. Durch die Gründung des Deutschen Reiches am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles entstand im Herzen von Europa ein neuer Nationalstaat, „that was too large, too populous, too rich, and too powerful to be effectively balanced by the other European powers, including the United Kingdom.” Die daraus folgende Erosion des europäischen Machtgleich-gewichts trug in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Entstehung von zwei Weltkriegen bei und brachte mehr als zehn Millionen US-Soldaten über den Atlantik nach Europa, um in diesen europäischen Kriegen zu kämpfen und zu sterben.

1945, GENAU BETRACHTET
Vom Untergang des Deutschen Reichs
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten Amerikaner und Europäer – sowohl zur Lösung der Deutschen Frage als auch als Antwort auf die sowjetische Herausforderung – die NATO. Von vielen Vertretern der sogenannten realistischen Schule der internationalen Politik werde heute vergessen, dass es das Ziel der NATO war, “to keep the Soviet Union out, the Americans in, and the Germans down,” wie Lord Ismay, der erste Generalsekretär des Bündnisses, es ausdrückte. Dies war auch der Zweck vieler nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeter europäischer Institutionen, angefangen bei der Europäischen Gemeinschaft für Stahl und Kohle. In einem langjährigen Prozeß entwickelten sich die Europäischen Wirtschafts-gemeinschaften zur heutigen Europäischen Union.

Wie der Diplomat George Kennan es ausdrückte, war irgendeine Form der europäischen Einigung die einzig denkbare Lösung für das Problem der Beziehungen Deutschlands zum übrigen Europa. Darüber hinaus konnte die Vereinigung Europas letztlich nur unter dem Dach eines US-amerikanischen Sicherheitsengagements erfolgen. So sei das demokratische und friedliebende Deutschland, das heute jeder kenne und liebe, unter den besonderen Umständen der nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten und von den USA dominierten liberalen internationalen Ordnung entstanden. Die Deutschen wandelten sich in den Nachkriegsjahrzehnten, aber es gab vor allem vier Aspekte dieser Ordnung, die die günstigsten Umstände boten, unter denen diese Entwicklung stattfinden konnte.

Diese vier Elemente – die US-Sicherheitsgarantie, das internationale Freihandelsregime, die europäische und weltweite Demokratisierungsbewegung und die Unterdrückung des Nationalismus – hätten die alte Deutsche Frage tief unter der Erde verborgen gehalten. Das sei jedoch alles andere als selbstverständlich und nicht für ewig gesichert. Denn die vier Elemente spiegeln (lediglich) eine spezifische politisch-historische Machtkonfiguration in der Welt wider, ein globales Gleichgewicht der Nachkriegsordnung, in welchem die liberalen Demokratien im Aufstieg waren und in welchem in Europa die strategischen Konflikte der Vergangenheit von der dominierenden liberalen Supermacht USA unterdrückt wurden.

Jedes der vier Elemente der Nachkriegsordnung habe die deutsche Frage enthalten. Und jedes dieser vier Elemente sei heute gefährdet und in Bewegung und in die Schwebe geraten: Der Nationalismus nehme in ganz Europa zu; die Demokratie nehme in einigen Teilen des Kontinents ab und stehe überall unter Druck; das internationale Freihandelsregime werde angegriffen, vor allem von den Vereinigten Staaten; und die amerikanische Sicherheitsgarantie werde vom Präsidenten der USA selbst in Frage gestellt.

Angesichts der Erfahrungen der europäischen und deutschen Geschichte stellt Robert Kagan nun die geostrategisch höchst relevante Frage, ob sich das Verhalten und Handeln der Europäer und insbesondere das der Deutschen nicht durch die sich heute verändernden politischen Umstände und Machtkonstellationen wandeln könnte. Wenn das heutige Deutschland ein Produkt der liberalen Weltordnung der Nachkriegszeit ist, sei es an der Zeit darüber nachzudenken, was passieren könnte, wenn sich diese liberale Weltordnung auflöse.

IRAN STELLT ULTIMATUM
Anne Will und die unfähige deutsche Außenpolitik
Dazu müsse das Europa betrachtet werden, in welchem die Deutschen heute leben. Im Osten hätten die einst demokratischen Regierungen der Tschechischen Republik, Ungarns, Polens und der Slowakei unterschiedliche Phasen eines Abstiegs in den Illiberalismus und Autoritarismus durchlaufen. Im Süden werde Italien von nationalistischen und populistischen Bewegungen regiert, von denen es sehr fragwürdig sei, ob sie sich für den Liberalismus einsetzen. Der Wirtschaftsdisziplin der Eurozone fühlten sie sich auf jeden Fall nicht verpflichtet. Im Westen sei ein zunehmend unruhiges und verärgertes Frankreich eine Wahl von einem nationalistischen Wahlsieg entfernt, der Europa wie ein Erdbeben treffen werde. Ein nationalistischer Wahlsieg in Frankreich würde auch einen letzten Nagel in den Sarg der deutsch-französischen Partnerschaft schlagen, um die vor 70 Jahren der europäische Frieden aufgebaut wurde.

Dann sei da noch die Abkehr des Vereinigten Königreichs von Europa. Als sich 2016 die Abstimmung über den Brexit näherte, fragte Premierminister David Cameron: “Can we be so sure that peace and stability on our continent are assured beyond any shadow of doubt?” Das sei die richtige Frage gewesen; denn der Brexit werde tatsächlich zur Destabilisierung Europas beitragen, indem er das Machtungleichgewicht verschärfe und ein ohnehin schon geschwächtes Frankreich allein einem mächtigen, aber zunehmend isolierten Deutschland aussetze. Der Brexit sei auch ein weiterer Sieg für den Nationalismus, ein weiterer Schlag gegen die Institutionen, die gegründet wurden, um auf die Deutsche Frage zu antworten und Deutschland in der liberalen Welt zu verankern.

Aber in den kommenden Jahren könnten die Deutschen in einem weitgehend re-nationalisierten Europa leben, in dem Blut-und-Boden-Parteien der einen oder anderen Art die Regierungen aller führenden europäischen Staaten übernommen haben. Könnten die Deutschen unter diesen Umständen einer Rückkehr zu einem eigenen Nationalismus widerstehen? Würden deutsche Politiker nicht noch mehr als bisher unter Druck geraten, deutsche Interessen in einem Europa und einer Welt zu vertreten, in der alle anderen Staaten rücksichtslos ihre eigenen Interessen verfolgen?(2) Schon heute habe die rechtsnationalistische Partei AfD die drittgrößte Zahl von Sitzen im Deutschen Bundestag. Die Partei werde von Ideologen geleitet, die den deutschen „Schuldkult“ leid seien und den Zustrom von Ausländern den deutschen Politikern zur Last legten, welche als „Marionetten der Siegermächte des Zweiten Weltkriegs“ bezeichnet würden. Der Historiker Timothy Garton Ash habe bereits festgestellt, dass ein Kulturkampf um die Zukunft Deutschlands im Gange sei.

WELTBEVöLKERUNGSPOLITIK IM 21. JAHRHUNDERT
UN – A Torrent of Faces
Man könne auch nicht davon ausgehen, dass in einer Welt des zunehmenden politischen und wirtschaftlichen Nationalismus die europäischen Länder weiterhin militärische Macht als Instrument der internationalen Politik ablehnen werden. Schon heute würden die Europäer erkennen, dass ihr postmodernes Experiment, militärische Macht zu überwinden, sie in einer Welt entwaffnet habe, die nie ihre optimistische Friedensperspektive geteilt habe. Zwar klammerten sich die Europäer immer noch an die Hoffnung, dass globale Sicherheit weitgehend ohne sie erhalten bleiben könne und dass sie schmerzhafte Ausgabenentscheidungen vermeiden könnten, die sie treffen müssen, wenn sie für ihre eigene Verteidigung verantwortlich würden. Da jedoch Russland eher bereit sei, Gewalt in den internationalen Beziehungen anzuwenden, um seine Interessen durchzusetzen, und da die Vereinigten Staaten sich von ihren ausländischen Verpflichtungen zurückziehen würden, verschwinde diese für die Europäer bislang so bequeme Welt, in welcher Europa die Rolle der Venus übernehmen konnte, weil die Vereinigten Staaten die Rolle des Mars übernommen hatten. Heute stehe einer Rückkehr der Europäer zu einer Machtpolitik, die ihren Kontinent jahrhundertelang beherrscht hatte, nichts im Wege. Und wenn der Rest Europas diesem Weg folge, werde es selbst für das liberalste Deutschland schwer sein, sich diesem Weg nicht anzuschließen, wenn auch nur zur Selbstverteidigung.

Dazu stellt Robert Kagan sakastisch fest: „There has always been something ironic about the American complaint that Europeans don’t spend enough on defense. They don’t because the world seems relatively peaceful and secure to them. When the world is no longer peaceful and secure, they probably will rearm, but not in ways that will benefit Americans.”

Und mit dieser Feststellung holt Kagan zu seinem eigentlichen Angriff aus, der nicht auf Deutschland gerichtet ist, sondern auf die amtierende US-amerikanische Regierung. Wenn man Deutschland und Europa erneut in ein höchst gefährliches Machtungleichgewicht bringen wolle wie zwischen 1871 bis 1945, dann könne man kaum einen besseren Job machen als zur Zeit US-Präsident Donald Trump. Die Trump-Administration, die der EU offen feindlich gesinnt sei, fördere die Renationalisierung Europas. Außenminister Mike Pompeo habe Ende 2018 in Brüssel in einer Rede die Tugenden des Nationalstaates propagiert. Im europäischen Kampf zwischen Liberalen und Illiberalen und zwischen Internationalisten und Nationalisten lege die Trump-Administration ihren Daumen auf die Waage zugunsten der beiden letztgenannten Gruppen. Die Trump-Administration kritisiere die Führer der europäischen Mitte-Rechts- und Mitte-Links-Regierungen, von Bundeskanzlerin Angela Merkel über den französischen Präsidenten Emmanuel Macron bis hin zur britischen Premierministerin Theresa May, während sie die Führer der populistischen illiberalen Rechten umarme, – von Viktor Orban in Ungarn über Marine Le Pen in Frankreich bis hin zu Matteo Salvini in Italien und Jaroslaw Kaczynski in Polen. Ausgerechnet in Deutschland äußere der US-Botschafter Richard Grenell in einem Interview den Wunsch, die „Konservativen“ Europas zu „stärken“, womit er nicht die traditionelle deutsche zentrumstreue Partei von Merkel gemeint habe.

HEFT TE 06-2019: INTERVIEW PRISCILLIA LUDOSKY
Gelbwesten: Vorerst keine Gründung einer Partei
Zusätzlich zur Förderung des rechten Nationalismus und der Auflösung paneuropäischer Institutionen wende sich die Trump-Administration gegen das globale Freihandelsregime, welches der europäischen und deutschen politischen Stabilität zugrunde liege. Der US-Präsident selbst habe sich gezielt an Deutschland gewandt, beklage Deutschlands hohen Handelsüberschuss und drohe mit einem Zollkrieg gegen deutsche Automobile. Wenn das zu einem Konjunkturabschwung in Deutschland führen sollte, dürften die verärgerten Nationalisten gestärkt werden. Sollten dann Griechenland, Italien und andere schwache europäische Volkswirtschaften ökonomisch wanken und weitere deutsche Rettungsaktionen benötigen, könnten diese möglicherweise verweigert werden. (3) Das Ergebnis wäre das Wiederaufleben des wirtschaftlichen Nationalismus und der bitteren Spaltungen der Vergangenheit. Hinzu kommen die wachsenden Zweifel an der US-Sicherheitsgarantie, die Trump bewusst aufgeweicht habe, sowie seine Forderungen nach erhöhten Verteidigungsausgaben in Deutschland und dem übrigen Europa. Die amerikanische Politik scheine darauf bedacht zu sein, den perfekten europäischen Sturm zu erzeugen.

Ob dieser Sturm in 5 Jahren, in 10 oder in 20 Jahren einsetzen werde, könne natürlich niemand sagen. Die Dinge änderten sich aber schnell. Heute könne man sich zwar darauf verlassen, dass die Deutschen keinen neuen Krieg anzetteln und Europa und die Welt erneut in eine Hölle verwandeln würden. Und vielleicht seien die Deutschen für immer verwandelt worden und nichts könne diese Transformation rückgängig machen, nicht einmal der Zusammenbruch Europas. „But perhaps even these liberal and pacific Germans are not immune to the larger forces that shape history and over which they have little control.” Und mit dieser Warnung ermahnt Kagan die Regierung der Vereinigten Staaten, dass man sich fragen müsse, wie lange die Ruhe in Deutschland und Europa andauern werde, wenn die Vereinigten Staaten und die Welt auf ihren gegenwärtigen Wegen weitermachen. Europa könne man heute als eine nicht explodierte Bombe betrachten, deren Zünder und Sprengstoffe intakt und funktionsfähig seien. „If this is an apt analogy, then Trump is a child with a hammer, gleefully and heedlessly pounding away.”(4)


(1) ROBERT KAGAN: „The New German Question. What Happens When Europe Comes Apart?”, Foreign Affairs, May/June 2019 Issue, online since: April 2, 2019

(2) Kagan stellt mit diesen Fragen auf die rücksichtslose Verfolgung nationaler Interessen ab und geht dabei nicht auf die Frage ein, ob das heutige Problem der EU nicht auch darin bestehen könnte, daß die neue deutschen Europapolitik keine Interessen hat, siehe hierzu: THOMAS MAYER und NORBERT F. TOFALL: Die neue deutsche Europapolitik hat keine Interessen. Das Wunder Europa ist jedoch aus Interessenkonflikten hervorgegangen, Studie zu Wirtschaft und Politik des FLOSSBACH VON STORCH RESEARCH INSTITUTE vom 2. Februar 2018, online abrufbar: hier.

(3) Kagans Warnung vor Protektionismus ist mehr als berechtigt. Die EU und die Eurozone werden jedoch unab-hängig von einem möglichen Handelskrieg mit den USA nicht durch weitere Rettungsaktionen wie denen seit 2010 gerettet werden können. Dazu ist ein weitergehender Umbau des Euro notwendig, siehe hierzu: THOMAS MAYER und NORBERT F. TOFALL: Währungswettbewerb zur Rettung des Euro, Studie zu Wirtschaft und Politik des FLOSSBACH VON STORCH RESEARCH INSTITUTE vom 31. Oktober 2018, online abrufbar: hier.

(4) Siehe auch NORBERT F. TOFALL: Donald Trumps weltweiter Furor. Doch eine komplexe Welt läßt sich nicht durch Furor und Befehle steuern, Studie zu Wirtschaft und Politik des FLOSSBACH VON STORCH RESEARCH INSTITUTE vom 27. April 2018, online abrufbar: hier.

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47 Kommentare

  1. Ja ja, der Nationalismus und Trump sind an allem schuld. Die AFD ist „rechtsnationalistisch“ und die Regierungen Ungarns, Polens, Tschechiens und der Slowakei gleiten also in den Autoritarismus ab. Danke für das Märchen. Gut, daß ich in einer so schönen Demokratie lebe, in der widerspenstige Äußerungen von Verfassungsschutzpräsidenten tolerant akzeptiert werden, ein Land, in dem die einzige richtige Oppositionspartei ein geruhsames Leben führt und von allen fair behandelt wird, ein Land, welches ein prima Verhältnis zum Islam hat, der hier null Probleme macht, ein Land, in dem niemand abgestochen, vergewaltigt oder verfolgt wird, und das alles auch gar nicht immer öfter. Und Wahlfälschung und immer aberwitzigere Mieten und null Zinsen gibt es hier auch nicht. Gut, dann denke ich jetzt wieder über das Übel Nummer 1 auf der Welt nach. War das jetzt Trump oder der Nationalismus?

  2. Dem letzten Absatz kann ich nicht zustimmen. England war Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhundert in Konkurrenz zu Frankreich dabei, seine Weltherrschaft zu vollenden. Gleichzeitig kamen die USA auf den Plan und auch Russland zeigte deutlich koloniale Ambitionen- nach Osten und Süden, im Unterschied zu England und Frankreich aber in angrenzenden Regionen, was ebenfalls zu, noch einzudämmenden, Konflikten führte (Krim, Japan). Das nun auch noch Deutschland koloniale Ansprüche formuliert und umzusetzen begann, hatte fatale Folgen. Bismarck sah das voraus und wollte deshalb zweierlei immer verhindern:
    – dass Deutschland Kolonien besitzt,
    – dass Russland und Deutschland in verschiedene, im Extremfall verfeindete Bündnisse gerät.
    Die deutschen Eliten waren nach Bismarcks Abgang nicht in der Lage, das zu durchschauen und steuerten das Land direkt in seinen von den anderen Großmächten gewollten und geplanten Untergang.

  3. Dieser Artikel redet einer Spaltung Europas das Wort, dass es einem die Sprache verschlägt. Der Wolf im Schafspelz. Ohne Deutschland, das Herz Europas, kann Europa nicht funktionieren. Europa ist ein Orchester, das ein Klavierkonzert spielt. Da gibt es einen Dirigenten und einen Pianisten. Gleich wer der Dirigent ist – der Pianist ist deutsch, immer. Gefahr für Europa wie für Deutschland selbst geht nicht vom (dt.) Nationalismus , sondern vom deutschen Irrationalismus aus. Den kann sich Europa nicht leisten. Nach der letzten Katastrophe, welche zu „1945“ führte, ist der Irrationalismus im eigenen Land (leider )wieder im raschen Aufstieg. Ob der in der einen oder anderen Form zu einem „Zusammenbruch“ führt, bleibt abzuwarten, aber Ursachen und Folgen werden weder mit deutschem Nationalismus noch mit der „Blauen Partei“ zu tun haben. Die „Deutsche Frage“ ist, Deutschland eine strategische Perspektive zu geben. Das war 1949 nicht der Fall, 1990 wurde das ausgeklammert und irgendwann kommt das Fehlen dieser Perspektive auf ganz Europa zurück. Kagan weiß das natürlich, er argumentiert „gezielt am Thema vorbei“ . Seine Motivation ist zu hinterfragen. Ich bezweifle, dass diese zum Guten Europas ausfällt.

  4. Kagan scheint die europäische Situation für seine innenpolitische Abrechnung mit Trump zu instrumentalisieren. Nicht wirklich sinnvoll. Die sog. „deutsche Frage“ stellt sich gar nicht mehr, wir sind im Zeitalter des Ökosozialismus angelangt, der weltweit in den mehrheitlich linksbürgerlichen Milieus des Westens – durch den jahrzehntelangen Wohlstand erst ermöglicht – Fuß fasst und zu wohlstands- und friedensgefährdenden Irrationalismen führt. Eigeschlossen ist das Unterschätzen der desaströsen Umwälzungen, die der archaische Islam in die westlichen Gesellschaften hineinträgt.

  5. Natürlich kann man sich mit den Äußerungen von Neocons auseinandersetzen wenn man möchte. Ich würde allerdings zu bedenken geben, dass es ausreichend Belege dafür gibt, die den Schluss zulassen, dass diese Leute noch niemals aufrichtig argumentiert haben.
    Lüge, Täuschung, Duplizität, Eigeninteresse ist es was sie auszeichnet.

  6. Ja ja, die Liberals. Für die ist die Welt einfach: Donald Trump ist immer schuld. Wird aber auch echt Zeit, dass er impietscht wird!

  7. >>Im Westen sei ein zunehmend unruhiges und verärgertes Frankreich eine Wahl von einem nationalistischen Wahlsieg entfernt, der Europa wie ein Erdbeben treffen werde.<<

    Ich weiss, ich wiederhole mich, aber sei's drum: Nichts dergleichen wird passieren. Vier Jahre hatten die Europaeer Zeit und Gelegenheit, ihre Stimme zu erheben…hat sich etwas geaendert? Selbst im "nationalistischen" Italien…werden die Clandestini denn in grossen Zahlen aus dem Land *und zurueck* gebracht? Wohl kaum.

    Und das Individuum, dem wir das alles zu verdanken haben, sitzt so fest wie noch nie im Sattel.

  8. So, so, Robert Kagan…
    Wie immer bei merkwürdigen Artikeln sollte man sich ansehen, wer diskutiert, und über wen diskutiert wird. Kagan, Neocon, Gatte von Victoria Nuland, steht für eine ganze Reihe katastrophaler Außenpolitik, unfassbar, daß wir hier nun seine neusten Dummheiten diskutieren. Kalter Krieger, Zerschlagung und Destabilisierung des Iraks, Interventionist, Einmischer in Angelegenheiten anderer Staaten, McCain Berater, Hillary Berater, also verantwortlich für die Destabilisierung des gesamten Nahen und Mittleren Ostens, hält sich persönlich für einen liberalen Progressiven und fühle sich unwohl bei der Bezeichnung „Neocon“, weil er dann anderen nicht vorwerfen kann, was er selbst ist. Ein knallharter, nationalistischer Interventionist, dem, wie seine Gattin, die Selbstbestimmung anderer Nationen mal glatt am Hintern vorbeigeht. Sie erinnern sich? Victoria Nuland, als alle ihren „eigenen“ Kandidaten ins ukrainische Regierungsamt manipulieren wollten, „F… the EU!“ So denken diese Leute über Deutschland und andere Staaten, und nachdem diese „Ideen“ solcher Leute immensen Schaden angerichtet haben, fahren wir fort, deren Mist zu verbreiten und ernsthaft diskutieren zu wollen. Unglaublich!

    • Das internationale „Freihandelsregime“ als Garant für Stabilität und Wohlstand zu bezeichen ist auch so etwas, dass offenbart, wie sehr neokonservativ und neoliberal zwei Seiten der selben Medaille sind.
      Und wer das Öffnen seiner Märkte nicht mitgehen möchte, der erfährt ziemlich schnell, wie unfriedlich es werden kann.

  9. Herr Kagan argumentiert eindimensional. Er extrapoliert den Nachkriegszustand auf die derzeitige deutsche und europäische Situation und blendet damit sämtliche Prozesse und Ereignisse der letzten Jahrzehnte aus. Das (ver-)führt seinen Beitrag zu einer undifferenzierenden, flachen, sowie unscharfen Vorausschau. Man gewinnt den Eindruck, dass unter Ausblendung von Komplexität, die Argumente an ein erwünschtes Urteil angepasst werden. Leider bleibt hier die kritische, analytische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit auf der Strecke. Anstatt sich in Zukunftsszenarien zu ergehen, um die niemand weiß, wäre es hilfreicher die Gegenwart authentisch zu beschreiben. Nur aus der Wirklichkeit können wir lernen, was zu erreichen möglich ist. Jede ideologische oder tendenziöse Geschichtsauffassung steht unserer Pflicht zu lernen dabei im Wege.

  10. Der seit einigen Jahrzehnten zunehmende Antiamerikanismus hat sich mit den fahrlässigen Kommentaren Merkels und Steinmeiers zur Wahl des US-Präsidenten zum Crescendo gesteigert, begleitet von einer faktischen Abrüstungspolitik und offenkundiger finanzieller Hinhaltetaktik. Die Staatsoberhäupter anderer Groß- und Mittelmächte blieben von vergleichbaren Ausfällen unbehelligt.

  11. Robert Kagan scheint ein Auftragsscheiber zu sein, vielleicht für George Soros? Ihm scheint wichtig zu sein ein bestimmtes Endergebnis– Globalismus, Multilateralismus – herbeizuschreiben und den Nationalstaat zu verteufeln. Dabei übersieht er, dass alle in der Vergangenheit entstandenen Systeme, die dem Multilateralismus in etwa entsprachen, immer wieder in Nationalstaaten zerfallen sind. Manche wurden demokratisch und liberal, andere undemokratisch und illiberal. Und was ist so falsch an Singapur, dem Einparteienstaat, in dem es den Bürgern besser geht, als in vielen „liberalen Demokratien“?

    Und was ist schlechter an rechtem Nationalismus als an linken autoritären und faschistischen Staaten? Herrn Soros passen die Nationalstaaten nicht. Das ist falsch. Wird auftragsgemäß auch so bewertet.

    In der Washington Post wird Kagan auch für sein Essay „The strongmen strike back“ kritisiert, zu recht, wie ich meine.
    https://www.washingtonpost.com/opinions/2019/03/26/robert-kagans-big-wrong-idea/?noredirect=on&utm_term=.55672d6fe932

  12. An der schlechten geostrategischen Lage von Deutschland hat sich grundsätzlich nichts geändert seit 1914.
    Auch nicht das Fr andere Interessen hat als Deutschland. Fr schaut nach Afrika. Deutschland nach Osten (durch die irre Politik derzeit nicht, aber das wird wiederkommen).
    Fr, GB und Rus haben Atomwaffen. Allein deshalb gibt es unter Europäern keinen Krieg mehr um Land. Genug Männer zum verheizen gibt es schon lange nicht mehr.
    Die Deutsche Nation wird in den nächsten Jahrzehnten um ihre Existenz kämpfen, attackiert von aussen und, was schlimmer ist, von innen.
    Ein Auseinanderfallen Deutschlands scheint am Horizont auf.

  13. England hätte sich im 20. Jahrhundert mehrmals mit Deutschland arrangieren können, hat es aber immer abgelehnt und lieber per „divide et impere“ sich auf die Seite der anti-deutschen Koalitionen geschlagen und musste die immensen Kosten mit dem Zerfall des „British Empire“ bezahlen.

    Der jetzige Brexit ist eigentlich das Eingeständnis, dass das politische Großbritannien nicht mehr den Willen bzw die Kraft für den Konflikt mit Deutschland aufbringen möchte und sich nunmehr (nach beiden WK) aus der Machtpolitik Europas verabschieden möchte.

    • Das Verhalten Englands ist in Bezug auf Kontinentaleuropa seit dem 17. Jahrhundert stets gleich geblieben. Man verbündet sich mit der zweitstärksten Macht gegen die stärkste. Mal war Preußen Verbündeter, dann Frankreich. Mal war Frankreich Gegner, mal Deutschland. Churchill sah Stalin genauso skeptisch wie Hitler, schätzte aber die Stärke richtig ein. Am Ende waren die Sowjets siegreich und geschwächt und England auf der Seite der Sieger.

      Durch die NATO waren Deutschland und Frankreich eingebunden gegen die UDSSR. Die Orientierungsprobleme setzten ein mit dem Wegfall des Eisernen Vorhangs. Egal ob John Major, Toni Blair oder David Cameron: Man band sich stärker an die Vettern. Auch der Rückzug auf die Insel – Isolation – ist keine neue Strategie sondern die Konsequenz aus der Analyse, dass man in Europa keine stärkste und keine zweitstärkste Macht finden kann – die EU hat nämlich immer noch keine Telefonnummer.

      Auf einer CDU-Veranstaltung (ich bin dort nicht Mitglied) erzählte Helge Braun, die Engländer versuchten seit zwei Jahren zwischenstaatliche Verträge mit EU-Staaten zu schließen und Merkel würde dies persönlich zu verhindern suchen.
      All dies deutet darauf hin, dass die Politik in London versucht umzusetzen, was als Konsequenz des BREXIT angekündigt wurde: Ein Wiederaufbau einer industriellen Basis und eine Neuordnung der gesamten Außenpolitik.

  14. Keiner kann mir auch nur einen vernünftigen Grund nennen, warum Amerika fortgesetzt als Weltpolizist agieren und sich dafür beschimpfen lassen soll. Als Amerikaner hätte ich dazu auch keine Lust.
    Einst sind mutige Menschen aus aller Welt in Massen nach Amerika ausgewandert, weil sie den Mief und den Adel der „alten Welt“ satt hatten und Europa entkommen wollten (oder mußten). Es hat sich nicht wirklich viel verändert. Der Mief und der Adel ( = Politik ) in Europa ist immer noch da und er wächst wieder. Kein Wunder, dass erneut Millionen diesem Europa den Rücken kehren und es sind mit Sicherheit mehrheitlich nicht die Feigen oder Dummen, die sich unter diesen Auswanderern befinden. Was hingegen in Massen nach Europa strömt, befeuert den Mief und das Mittelalter-Image.
    Warum sollten also Amerikaner es als erstrebenswert empfinden, pausenlos diesen alten Mief zu sichern und zu erhalten?

  15. Kagans Sichtweisen: „Europa …. in dem Blut-und-Boden-Parteien“ … was für eine unobjektive Sichtweise.“ Die angeblichen Blut und Boden Parteien verfolgen ihre fundamentalsten Eigeninteressen. Z.B. Die Möglichkeit über das eigene Leben entscheiden zu können. Soll früher mal Gang und Gebe gewesen sein. Das nennt sich in einem gewissen Rahmen „Vernunft“.

    Übrigens, das deutsche Monster hat sich in den letzten 2 Jahrzehnten bereits wieder erhoben. Kontrollierenden Rechtsstaat abgebaut + Gaga Sendungsbewußtsein + Gleichschaltung, da ist wieder ALLES möglich. – Von unerwünschten Personen drangsalieren, Feindbildern bis zum ultimativen ruinieren der Gesamtstruktur.

  16. Herr Kagan stellt in seiner Einleitung richtig fest, dass es den westlichen Siegermächten nie darum ging 1945 und danach aus Schaden klug zu werden und die 1815 von den Briten und Metternich in Wien eingefädelte europäische Stabilitäts- und Friedenspolitik die Europa von 1815 bis 1914 100 Jahre lang vor erneuten unbegrenzten (französischen) Kriegen mit Terror gegen und Ausplünderung der Zivilbevölkerung (z.B. 1667-1714 und 1789-1814) zu bewahren. Die europäische Friedenordnung des Wiener Kongresses vehinderte erst und nach Aufweichung ab 1849 begrenzte Konflikte in Europa. Dies wurde aber ganz anders erreicht als 1945: Frankreich sozial, politisch, territorial und wirtschaftlich konserviert wurde (Grenzen von 1789; nur 700 M Goldfranc statt 128 Mrd. Goldmark in 1918 und 1 Trillion € 1945-1989 als direkte und indirekte Reperationen; nur 2 Jahre statt 45 Jahre Besatzungstruppen; kaum Herausgabe von Beutekunst an Italien, Spanien, DR). Es wurde noch nicht einmal die militärische Führung ausgetauscht, sondern lediglich die Regierung – Bourbonen ersetzten Bonapartisten. Wäre man 1918 oder 1945 so verfahren würden z.B. die Wittelsbacher und nicht die CSU heute Bayern regieren. Es wird keiner behaupten, dass dies einen grossen Unterschied im demokratischen Gefüge machen würde aber psycholgisch-sozial ein Stabilitätsfaktor gewesen wäre:-) All dies haben Politiker umgesetzt obwohl 1815 ebensoviel wie 1918 oder 1945 dafür gesprochen hätte durch hohe Reperationen und Herauslösung der eigensprachlichen katalanischen (Roussillon), bretonischen oder deutschen Minderheiten die Franzosen einzuhegen und die durch die Kriegsfolgen stark geschwächte Wirtschaft der „Opfer“ (selbst England war finanziell ausgeblutet) zu kompensieren. Warum kam es dazu weder 1918 noch 1945? Weil noch die gleichen amerikanischen und französischen politischen Maxime gelten wie 1917: Vae victis… In diesem Lichte kann ich über Herrn Kegan’s Ausführungen nur lächeln. Der Schlachter beklagt sich, dass das Schaf keine Lämmer mehr bekommt! Seit 100 Jahren wird das Goldene Schaf Deutschland geschoren und nun macht sich der Schäfer sorgen – nicht etwa um das Schaf (wo sind die Tierschützer bitte?) sondern um den Woll- uznd Fleischertrag… Deutschland ist sozio-kulturell, wirtschaftlich, ethnisch und politisch in den letzten 100 Jahren von Washington so kastriert und zur Ader gelassen worden und hat dabei ein solches Stockholm-Syndrom entwickelt das die Gefahr nun substantiell ist, dass es sich in 50 Jahren ganz aufgelöst haben wird. Bayern, (vergrößertes) Sachsen und evtl. Baden Würtemberg eigenständig à la Katalonien, der Rest möglicherweise ein Bosnien-Herogovina Schlamassel… In Zeiten wo die Amerikaner plötzlich gerne ein starkes Deutschland hätten weil sie China nur mit einem starken Europa (spruich Deutschland) begegnen können keine von Kegan begrüßte Entwicklung. Wie immer es auch kommt die Ursünder sind unsere amerikanischen und französischen Freunde durch die von Ihnen forcierten drei Diktatfrieden (1819 Versailles; 1945 Kapitulation; 1990/92 2+4 und Lissabon) statt moderaten Ausgleich und Restauration à la 1815 auf nationalen Egoismus ohne langfristige Perspektive setzten.

  17. Man kann es als Geopolitiker alten Schlags vielleicht so sehen, doch macht sich diese Analyse keine Gedanken um die Ursachen, sprich den „weißen Elefant“ der bisher alles überstrahlt und der Migrationskrise genannt wird.
    Ebenso kein Wort über die europäischen Bestrebungen, statt auf die Marktwirtschaft als bisher erfolgreichstes Wirtschaftsmodell überhaupt, immer mehr auf Sozialismus 2.0 zu setzen – auch das ist eine Ursache des kommenden Zerfalls der EU. Nur die Marktwirtschaft wäre in der Lage, wirtschaftliche Probleme zu lösen – der Sozialismus schafft dagegen immer neue Probleme.
    Und dann ist mir noch eine klassische Fake-News aufgefallen, welche die Seriösität einer solchen geopolitischen Studie absolut in Frage stellt.
    Zitat:
    „Hinzu kommen die wachsenden Zweifel an der US-Sicherheitsgarantie, die Trump bewusst aufgeweicht habe, sowie seine Forderungen nach erhöhten Verteidigungsausgaben in Deutschland und dem übrigen Europa.“
    .
    Falsch! Es war ein NATO-Beschluss der bei einem Treffen der Regierungen aller NATO-Länder in England 2014 als sog. 2% – Ziel getroffen wurde und dem sich alle damals verpflichtet hatten. Und der US-Präsident hieß damals noch Obama.
    Trump heute verschickt also lediglich die Mahnung zu einer fälligen Rechnung.
    .
    Ansonsten ist es selten so klar zu lesen: es ging damals und bis heute um die Niederhaltung eines freien und einigen Deutschlands – das ist für mich die Kernaussage und bestätigt eigentlich nur, was jeder selbständig denkende Deutsche ohnehin wusste.
    Ich für meinen Teil glaube, dass die Deutschen einerseits ihre Lektion aus zwei Weltkriegen gelernt haben daher für niemanden auf der Welt militärisch gefährlich wären und anderseits – die Deutschen sind Pazifisten geworden und unfähig militärische Konflikte zu lösen – nirgendwo auf der Welt.
    .
    Die EU, der EURO und unser Heimatland Deutschland gehen unter, weil die Probleme, welche die bisherigen Regierungen (und nicht die sog. Populisten) durch ihre haarsträubenden Fehlentscheidungen verursacht haben, mit den bisherigen Mitteln (Staatspropaganda, Sozialismus, Einheitswährung für unterschiedlich tickende Volkswirtschaften sowie Migration) nicht mehr zu lösen sind.
    Dazu kommen noch dekadenter Individulismus, Abkehr vom Familienbild = Zerstörung der Gesellschaft und allgemeiner Verdummung bzw. rapide sinkendes Bildungsniveau als Voraussetzung für künftiges wirtschaftliches Wohlergehen.
    .
    Es stehen uns sehr spannende, wenn auch sicher keine ruhigen Zeiten bevor und der Zusammenbruch der EU wird kommen. Kein Grund zur Freude übrigens…

    • Die Migrationskrise ist mit der zu geringen Geburtenrate deutscher Frauen erklärbar. Schon erstaunlich, dass eine Frau als Bundeskanzlerin es auch nicht in 15 Jahren lösen konnte.

      Liegt es an den zu hohen Steuern und Abgaben*, dem links-grünen Kampf gegen die „christliche Institution der Ehe“ oder der „Emanzipation“ der Frau. (Auch Männer verweigern sich der Familie)

      *oder dient das Konstrukt „Europa“ der verdeckten Zahlung von Kriegsreparationen

      • „Die Migrationskrise ist mit der zu geringen Geburtenrate deutscher Frauen erklärbar.“

        Das ist m.E. ein Mythos. Wir hätten genauso gut den japanischen Weg des Schrumpfens gehen können. Es würde uns allen insgesamt besser gehen. Wir hätte mehr Platz, mehr Natur und vor allem weniger Konflikte.

        Nachdem man die als „Leichtlohngruppen“ bezeichnete Handlangerunterschicht in der gewerblichen Industrie kalt beseitigt hat, erschafft man eine Handlangerunterschicht im Dienstleistungsbereich – hier in Frankfurt ist sie eine rein migrantische. Das ist reiner Irrsinn. Die Hochleister müssen noch mehr leisten, die Abgaben steigen und es bleibt noch weniger Zeit für die Familie. Wer kann, geht,
        wer nicht, wird DDR = der dumme Rest. Das hatten wir schon einmal.

        „oder dient das Konstrukt „Europa“ der verdeckten Zahlung von Kriegsreparationen“
        Dass sich Deutschland damals auf der Schuldenkonferenz zum Wiederaufbau Europas verpflichtet hat – gegen Schuldenerlass – ist bekannt. Europa ist wiederaufgebaut. Nun muss Schluss sein. Trump böte die Gelegenheit, das antidemokratische EU-Projekt zurückzubauen und – wie Kagan befürchtet – durch einen wieder lockeren Bund demokratischer Nationalstaaten zu ersetzen. Eine EG mit gemeineamem Markt, mit einem Kommissar, der mit den USA und China verhandelt, aber ohne Richtlinienkompetenzen mit heutigen Ausmaßen, wäre anzustreben und entspräche auch dem Willen der Mehrheit.
        Das wirklich Schlimme ist: Darüber wird gar nicht diskutiert.

  18. Ich denke, Kagan liegt in großen Teilen daneben, vielleicht weil er sich nicht die Mühe gemacht hat, zu recherchieren. Warum Deutschland als Wirtschaftsmacht möglicher Weise baden geht, liegt wohl nicht nur an Trump. Sondern auch an der Deutschen Umwelthilfe, der Abkehr von Kernenergie, Genforschung, an überhöhten Strompreisen, Zerstöhrung des Sozialstaats durch schrankenlose Einwanderung etc….hat Kagan das alles nicht mitbekommen? Unterschlägt er es bewußt? Hält er Schonklods EU tatsächlich für liberal? Sehr seltsam…

  19. Kagan liegt falsch. Völlig falsch. Wie viele andere auch.
    Nicht die Rechten sind das anschwellende Potential für ein zerschossenes Europa, sondern diejenigen, die die europäischen Nationalstaaten und ihre unterschiedlichen Charaktereigenschaften verrühren und auflösen wollen, damit sie in einem charakterlosen EU Superstaat mit Einheitswährung verschwinden.
    Ich denke hier insbesondere an alle Linken rot-grüner Prägung, deren Weltbild dem einer platten Scheibe weit ähnlicher ist, als dem einer sich drehenden Kugel.

    Dass die europäischen Nationen trotz ihrer Differenzen, die zum Teil nicht nur kulturell, sondern ebenso geografisch bedingt sind, wunderbar miteinander harmonieren können, wenn sie sich gegenseitig ihre Freiräume lassen, haben wir nach dem Fall der Mauer für lange Zeit beobachten können.
    Das Unheil begann mit dem Euro und dem „über einen Kamm scheren“ unterschiedlicher Wirtschaftsleistungen, die Deutschland zum Sozialamt Europas gemacht und die meisten anderen EU Mitglieder zu abhängigen Sozialhilfeempfängern degradiert hat.
    Der noch fehlende letzte Sargnagel für den Frieden in Europa wird dann die unkontrollierte Massenzuwanderung aus islamischen Ländern sein, wenn sie denn nicht gestoppt wird.

    Noch mehr Potential für einen neuen Krieg auf europäischem Boden, kann man in so kurzer Zeit eigentlich nicht zusammenrühren. Es ist geradezu absurd, in diesem Zusammenhang vom „Friedensprojekt Europa“ zu fabulieren.
    Die gesamte derzeit laufende Strategie zur Befriedung Europas kommt von Menschen, die gestrig denken. Die Welt hat sich aber längst weitergedreht.
    Allerdings haben das einige eben nicht mitbekommen. Nämlich die, die ihr Weltbild aus altern Büchern und alten Ideologien und nicht aus dem Blick auf das jetzt herleiten.

    Die europäische Rechte von heute ist sich, im Gegensatz zur Rechten von vor 100 Jahren, nicht feindlich gesinnt, sondern einig. Einig darüber, dass man sich in dem Wunsch nach Erhaltung der unterschiedlichen europäischen Identitäten viel näher ist, als die seit geraumer Zeit in Massen einströmende kollektive Identität aus der islamischen Welt, die hier mit unerhörter Dreistigkeit einfach Raum greift.

    Wer ein liberales und geeintes Europa möchte, muss konsequent liberal denken:
    Liberalismus bedeuten Freiheit und gegenseitige Toleranz. Beides lässt sich unmöglich erhalten, wenn man alles und jeden auf totalitäre Art in ein und das selbe Korsett zwängt. Insbesondere dann, wenn man zu den unterschiedlichen europäischen Identitäten noch weitere hinzurührt und das Korsett dadurch noch enger wird, als es vorher schon war.

    Der Islam hat hier nichts zu suchen. Er ist hier nicht heimisch, er funktioniert hier nicht und er steht in direkter Konkurrenz zur europäischen Aufklärung.
    Die Linken hatten ihre Chance. Sie haben versagt. Vollkommen.
    Es ist Zeit für rechte Bündnisse.
    Es ist Zeit für eine rechte Mehrheit.
    Es ist Zeit für die Festung Europa.

  20. Nicht Deutschland ist eine Gefahr, aber Europa ist eine Bombe. Und der Zünder und der Sprengstoff ist der Islam.

    • Deutschland ist eine Gefahr als „Blindgänger“. Es ist dabei einfach so zu explodieren/implodieren.

      Es könnte sein, dass die Zustände in „populistische Wut“ umschlagen und die links-grünen Umerzieher inklusive ihrer Staffage zum Teufel jagen.

  21. Kagan hat offenbar nicht mitgekriegt, dass der innereuropäische Freihandel gefährdet ist durch den Euro, eine Währung, die die Nationalismen in Europa *befördert* und nicht hemmt. Er hat nicht mitgekriegt, dass der Euro auch für die deutschen Handelsüberschüsse in die USA mitursächlich ist. Er hat nicht mitbekommen, dass die Renationalisierung Europas durch eine *Überdehnung* der Kompetenzen der EU entstanden ist (sowie durch die deutsche Arroganz, wie sie Frau Merkel transportiert, nicht aber die AfD). Hätte er diese Zusammenhänge gesehen, dann sähen seine Empfehlungen ganz anders aus.

  22. Die amerikanische Politik des 20. Jahrhunderts war davon geleitet KEIN vereintes Europa zuzulassen. Die bestand in der Parteinahme gegen Deutschland in beiden Weltkriegen und DANACH im Kalten Krieg gegen die Sowjetunion. Stalin wäre ohne die USA bis an den Atlantik marschiert. Die sowjetischen Armeen haben 80% der SS-Elitetruppen zertrümmert, da dürften die Westalllierten ernsthaft Probleme bekommen haben. Ich erinnere an Churchills Plan „Unthinkable“. Vermutlich hatte Stalin ähnliches in der Tasche.

    Aufgrund des Aufstieg Chinas zur Weltmacht und des Islams als welthistorisch gestaltendes Migrationsphämons und seines Terrors kommt Europa ins Hintertreffen. Die Osteuropäer spüren den indifferenten Druck Russlands während der Westen in den Erinnerungen schwelgt als er durch den „Weltpolizisten USA“ geschützt wurde.

    Trump wird -wenn er mit China fertig ist- genauso einen Handelskrieg gegen Europa vom Zaune brechen. Falls die deutschen „Eliten“ glauben, dass Trump sich nicht für die Schmähungen der Deutschen RÄCHEN wird – sind sie naiv. Sobald der Handel mit China geregelt ist, wird Trump sich auf die deutsche Automobilindustrie stürzen. Die chinesischen (und anderen asiatischen) Autohersteller wird es freuen…

  23. Die „Siegermärchen-Rhetorik“ eines Deep-State Protagonisten… Geschenkt. Das verlogene Geschwurbel vom „liberalen und friedliebenden Amerika“ – die USA führen seit 250 Jahren ununterbrochen einen (nach geltendem Recht) völkerrechtswidrigen Angriffskrieg nach dem andern und sie sind der weltweit größte Aggressor… Geschenkt. Verweise auf die NATO, die Privatarmee der amerikanischen und britischen Hochfinanz – diverse US-Generäle haben erklärt, nicht EINEN Krieg „zum Wohl der USA“, sondern alle ausschließlich zum Nutzen der Wall-Street geführt zu haben… Geschenkt.
    Aber: Warum bietet TE einem Jünger des Council of Foreign Relations, einem Kriegstreiber und Schüler von Brzeziński eine Plattform für seine zersetzenden Gedanken? Damit wir sehen, dass das US-Imperium immer noch nach der absoluten Weltherrschaft giert? Dass Trump den Deep-State ärgert? Ich denke, dass wissen hier bei TE schon alle Leser.

    • Da haben Sie vollkommen Recht. Der Iran ist eine Bedrohung? Wieviel Angriffskriege hat der Iran bisher geführt? Richtig keinen einzigen. Warum will man gegen den Iran einen Krieg anzetteln? Der Iran hat eine unabhängige Bank und Öl. Man möchte den Ölreichtum des Irans genauso wie den von Saudiarabien an den Dollar binden. Die Iraner wollen das nicht, weil sie sich nicht von den Amerikanern abhängig machen wollen. Um einen Krieg anzuzetteln muss eine Bedrohungslage erzeugt werden. Also behauptet man der IRAN baut eine Atombombe und man darf dies nicht zulassen. Also angreifen. Wie hat man es mit dem Irak gemacht? Es wurde behauptet, der Irak habe ein Arsenal von Massenvernichtungswaffen. Bis heute hat man nichts gefunden. Es geht um Geld und Öl. Da der Iran dies hat wird mit aller Macht versucht diesem Staat Ketten anzulegen um dem US Dollar noch mehr Einfluss zu geben. Hätte der Iran kein Öl, dann wäre dieses Land für die USA uninteressant.

      • Libanon; Syrien; Afghanistan; Jemen; Islamischer Staat; Kurdistan; Israel (Gaza). In jedem dieser Konflikte hat der Iran mithilfe seiner „Armee Gottes“ mitgemischt. Und Sie haben gar nichts davon gemerkt? Erstaunlich …

  24. Siegerpropaganda pur.

    Wenn der Angelsachse dominiert, und Deutschland zersplittert, machtlos und unterworfen ist, haben wir „Balance of Powers“. Wenn Deutschland vereint ist und stärker als der ganze Rest Europas zusammen, und seine dann natürliche Dominant ausspielen will (genau wie die alten Platzhirsche Spanien, Frankreich, England dies vorher getan haben), braucht es 2 Weltkriege und sie Hilfe zweier Riesenreiche (USA und UDSSR) um Deutschland am Boden zu halten.

    Die deutsche Frage ist in Wirklichkeit die „Angelsächsische Frage“, und schauen wir uns doch den Westen und Europa an, was ** mit seiner um jeden Preis verteidigten Herrschaft anzufangen wusste. Nur damit Deutschland nicht herrscht, geht England jetzt sogar gemeinsam unter mit Deutschland und Frankreich und dem ganzen Rest.

    • Vergessen Sie niemals, dass Hitler-Deutschland das Stalin-Reich erobern wollte und einen Großteil der Bevölkerung auslöschen oder umsiedeln wollte. Ohne diesen Zwei-Fronten Krieg wäre eine US-Intervention schwerlich vorstellbar.

  25. Ich finde es mehr als erstaunlich, daß das durch ein hochintelligentes Autorenteam wie TE begründetes Medium dem immergleichen linksliberalen Sermon ein Forum bietet. Gewiß, man sollte und muß sich immer auch mit Standpunkten befassen, die den eigenen konträr sind, da man ansonsten in der Filterblase versinkt. Nichtdestostrotz finde ich, daß die Debatte zum Überthema „deutsche Frage“ und „Zukunft des Westens“ schon weiter ist, in Kagans Ausführung, so gefiltert sie vom Autor Tofall auch wiedergegeben werden, entdecke ich nichts neues, nur Wiedergekäutes, was ich schon seit seit 30 Jahren, Francis Fukuyama et. al. immer wieder lesen muß.

    Die „deutsche Frage“ stellt sich heute nicht und wenn, dann anders als im typisch angelsächsischen Blickwinkel. Das Land ist weder zu reich, noch zu groß noch zu stark bewaffnet, um den Kontinent destabilisieren zu können. Nicht einmal der Zuwanderungsirrsinn der Merkel-Regierung und der sie tragenden Eliten konnte das, auch wenn es immer wieder behauptet wird.

    Deutschland im 21. Jahrhundert wird durch drei Faktoren determiniert:

    1) Es ist die einzige nichtsouveräne Nation Europas (sieht man ggf. von Transnistrien ab), wobei diese Nichtsouveränität – sehr wichtiger Unterschied zu 1919 – von praktisch seinen gesamten Eliten und einer breiten Bevölkerungsmehrheit goutiert und begrüßt wird. Nahezu alle Politik seit 1945 inkl. der „Kampf gegen Rechts“ waren und sind darauf ausgerichtet, eine deutschen Souveränität zu verhindern und das damit abzusichern, indem man das deutsche Nationalbewußtsein zuerst tabuisierte, um es endlich auszumerzen. Das ist in weiten Teilen gelungen. Die Wirkung, die diese Nichtsouveränität auf Deutschland und den Kontinent hat, ist aber wider Erwarten weder positiv, noch stabilisierend noch stabil in sich, sondern gefährdet den Kontinent in zunehmenden Maße.

    2) Anders als 1871, 1914 und auch 1939 verfügt es schon seit langem über keinen Geburtenüberschuß mehr, den es für militärische Ambitionen einsetzen könnte. Seit dem Zerfall des fränkischen Reiches unter Karl dem Großen war ein deutsches Staatswesen militärisch nicht mehr derart schwach und zugleich defätistisch-pazifistisch wie das heutige Deutschland. Seine militärische Zahnlosigkeit ist vielmehr längst eine Gefahr für den Kontinent, da eben so die längst obsolete Anwesenheit der USA nicht beendet werden kann. Aber auch hier gilt: Dieser Zustand ist von einem breiten bürgerlichen Konsens im Land getragen, auch wenn die Motivation teilweise unterschiedlich sein mag. Und anders als in Ostdeutschland oder vielen Rechten erträumt kann übrigens auch Rußland aus grundsätzlichen Gründen nicht die Rolle der USA einnehmen – ihm fehlt die kontinentale Distanz und seit dem Abhandenkommen der Sowjetunion auch die wirtschaftliche Potenz dazu.

    3) Anders als 1871, 1914/19 und 1933/45 ist Deutschland nicht mehr das „Land der Deutschen“. Im westlichen Dreiviertel des Landes ist inzwischen jeder dritte Bewohner ein Ausländer ohne oder mit bestenfalls opportunistischer und geteilter Loyalität gegenüber Deutschland, in ca. 30 bis 40 Jahren werden diese Ausländer die Siedlungsmehrheit in Deutschland stellen. Dann werden sie das Land grundlegend umdefinieren und anzunehmendermaßen auch territorial neu zeichnen.

    Frankreich und Großbritannien sind seit dem Verlust ihrer Kolonialreiche – im Grunde hier eine Parallele zu Rußland – zu schwach und impotent, um den Kontinent zu dominieren. Ihre Siege in den beiden Weltkriegen waren nur Scheinsiege, da beide Kriege in Wahrheit mit und prinzipiell von den USA gewonnen wurden, die USA hätten sie übrigens auch gewonnen, wären sie ganz allein gegen Deutschland angetreten, aber alle anderen Kombattanten, die Sowjetunion/Rußland eingeschlossen, hätten beide Kriege ohne das Eingreifen der USA am Ende gegen Deutschland verloren. Diese Tatsache ist unterschwellig in keiner dieser ehemaligen Reiche aufgearbeitet und von London bis Moskau bis heute Quelle fortdauernder Aggressionen, Minderwertigkeitskomplexe und eher irrationaler Ängste vor Deutschland. Insoweit hat der Kontinent nicht primär ein deutsches, sondern eher ein franko-russo-britisches Problem. Parallelen zu 1914 sind nur scheinbar, da sich im 21. Jahrhundert keine Entente Cordiale mehr herstellen ließe und die russischen Eliten nicht mehr so dumm sind, sich wie noch 1914 eine Zerschlagung Deutschlands als russisches Interesse aufschwätzen zu lassen. Ohnehin sind Politiker mit den Ambitionen von Lord Fisher oder Poincarés nicht sichtbar, eine Le Pen würde Frankreich nie in einen Krieg gegen Deutschland treiben können.

    Deutschlands und Europas Problem ist der Linksliberalismus als finaler Endpunkt der Aufklärung, der es zersetzt, schwächt und degenerieren läßt. Bedroht wird es nicht von den konservativen autochthonen Gegenregungen, sondern zuwandernden Außereuropäern, die die aufgeklärte oder linksliberale Bevölkerung Europas absehbar verdrängen und substituieren – und zwar in nahezu allen europäischen Ländern westlich der Weichsel. Die Herausforderungen, die der Kontinent der Welt um ihn herum auferlegen wird, werden sich daraus speisen. Die Sehnsucht der linksliberalen Eliten nach einer sanften, linksliberalen Bundesrepublik Europa werden das nicht remedieren, sie werden nicht einmal Wahrheit werden.

    • Sehr interessante, aber auch beängstigende Analyse…

    • Herr Hellerberger, Ihre Antwort ist besser als der Artikel, Respekt!

    • Präzise Zusammenfassung, illusionsloser Ausblick. Leider unübersetzbar in das Idiom der wiedererstandenen Schlafwandler.
      „Von dieser EU wird bleiben, der durch sie hindurchgeht, der Wind.“
      Frei nach Bertold Brecht

    • Obwohl ich nicht alle Ihre historischen Betrachtungen teilen kann, war es dennoch interessant, Ihren Kommentar zu lesen, zumal ich Ihnen durchaus in vielen Punkten beipflichten möchte.

      Die offenbar gewollt begrenzte Auswahl zwischen den beiden in der Medienwelt „diskutierten“ Möglichkeiten (aufkommender Nationalismus oder Einheit Europas) begründet eigentlich das „europäische Dilemma“, das allerdings in Wahrheit ein falsches Dilemma darstellt.

      Französische Eitelkeiten und deutsche Dummheiten verhindern beispielsweise ein Zusammenwachsen Kerneuropas (F, BENELUX, D und A), das als „guter Hegemon“ ein Garant für ein freies Europa sein könnte, in dem jeder Staat über seine Mitarbeit an europäischen Projekten selbstverständlich souverän entscheiden sollte.

      Salopp und knapp formuliert: „Seit dem Zerfall des fränkischen Reiches unter Karl dem Großen“ ist die „Fränkische Frage“ zulasten des Kontinentes weiterhin offen.

    • Das Grundproblem der gegenwärtigen „deutschen“ Politik besteht darin, eben genau keine deutsche, oder europäische Politik zu betreiben. Wenn internationale, in keiner Weise durch die Völker legitimierte Nichtregierungsorganisationen die Politik gestalten können, hebelt das jegliche demokratische Wahl aus. Die scheinbar „deutsche Frage“ ist in Wahrheit eine Frage von Demokratie oder zwangsorganisierter Globalisierung. Dass die deutsche Politik unter Merkel den internationalen Globalisierern die Türen nach Deutschland und Europa weit geöffnet hat, ist das große Versagen der deutschen Politik.

    • Es sind auch solche Kommentare,weswegen es sich unbedingt lohnt TE zu lesen.

  26. Die Frage würde ich anders stellen. Es gab vor Donald Trump dieses weinerliche Amerika mit Obama und seinen Demokraten, das perfekt zur EU, zu Macron, May und anderen M’s passt. Hier regiert die Sozialdemokratie und der Kommunismus, also der Stillstand, deshalb auch EUdSSR. Und dann gibt es das aufrechte Amerika und das aufrechte (nicht rechte) Europa mit Orban, Salvini und anderen. Die Aufrechten können mit den Kommunisten wie Barroso nichts anfangen und umgekehrt. Ich slbst hoffe, daß sich die Aufrecten durchsetzten, in USA und in Europa!

  27. „Ist die Neue deutsche Frage eine amerikanische“? Zweifelsohne ist sie das, auch die „Alte deutsche Frage“ seit 1871 war eine amerikanische. Ohne den Eigrifff amerikanischer Politik in europäische Angelegenheiten wäre diese Frage schon vor hundert Jahren entschieden worden. Der Kriegseintritt der USA von 1917 hat den ersten Weltkrieg entschieden ohne dessen Ergebniss der zweite Weltkrieg auf europäischem Territorium nicht stattgefunden hätte inc. der Machtergreifung der Nationasozilisten 1933.
    Wie sich die USA gestellt hätte in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, bei einem Sieg der Mittelmächte 1918 und Beibehaltung der K&K Monarchie und des Deutschen Kaiserreiches ist noch einmal eine andere Frage und gehört in die Kategorie, was wäre wenn.

    • Vor allem hat die USA beim Versailler Vertrag politisch versagt, indem sie den Rachegelüsten Frankreichs nicht entgegengetreten ist. Dies legte die Zündschnur zum Zweiten Weltkrieg.

    • KuK 2019 wirklich schwer vorstellbar, auch wenn es heute etliche „Anachronismen“ gibt.

  28. Es gibt genug Bomben in Europa die nicht explodiert sind,jedoch an einen Zeitzünder angeschlossen sind. Da wären .Zuwanderung, Deutschland ist noch der Schwamm,der alles aufsaugt.Wie lange noch? Deutschland finanziert die EU zum allergrößten Teil.Wie lange noch? Die Eu-Wirtschaft wird von ständig nachgedrucktem Geld über Staatsanleihen am Laufen gehalten. Wie lange noch? Deutschland ist auf dem Weg,sich flächendeckend selbst zu deindustrialisieren. Wie lange noch? Deutschland in der Mitte Europas war und ist der Dreh-und Angelpunkt , wirtschaftlich und monetär,ob das den Nachbarn paßt oder nicht. Sollten mehrere Faktoren gleichzeitig zur Wirkung kommen,so zünden die anderen Bomben nacheinander. Es gäbe eine Alternative zu Amerika, unser europäischer Nachbar Rußland. Den jedoch lassen die Europäer mit dem Übervater Amerika nicht mehr mitspielen. Der Westen will dieses große Land zerschlagen,um billigst an die Recoursen zu gelangen . Das allein hat eine Sprengkraft,an der die Eu auseinanderfliegen wird.

  29. Ja, Deutschland ist in der EU immer mehr isoliert. Das liegt zum einen an der Migrationspolitik der deutschen Regirung, zum anderen an deren Klimapolitik und nicht zu vergessen dem wieder viel stärker werdenden Canon, dass nur die Deutschen genau wissen was richtig ist.
    Ja, das könnte theoretisch dazu führen, dass Deutschland irgendwann versuchen würde mehr Macht durch Gewalt zu erhalten. Allerdings ist diesmal eine Grundbedingung dafür nicht erfüllt – Deutschland besitzt praktisch keine Militärmacht mehr. Deutschland besitzt nur noch eine Geldmacht, die aber auch nur noch für einen begrenzten Zeitraum. Wird durch die Energiepolitik in Deutschland die Industrie weiter geschwächt, so kann man absehen, wann Deutschland kein Nettozahler mehr für die EU sein wird. Da mit dem Niedergang der Industrie auch ein Niedergang der sozialen Versorgung der Bürger einher gehen wird, ist anzunehmen, dass es innerhalb von Deutschland zu erheblichen Unruhen kommen wird.
    Das Endergebnis könnte durchaus sein, dass die Nachbarstaaten sich innerhalb der EU zusammen tun und Deutschland befrieden indem sie dann Deutschland größtenteils auf alle Nachbarstaaten aufteilen und so auseinanderreißen.
    Was danach wird – steht in den Sternen.

    • Im größeren Bilde ist die deutsche Migrationspolitik auf dem Ausgleichen des Geburtendefizites ausgerichtet.

      Warum Deutschland KEIN Land ist, indem DEUTSCHE FAMILIEN „gut und gerne leben“ wird nicht betrachtet.

  30. Der Eintrag ist ein westlicher Blick in den Rückspiegel. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist so eine Betrachtungsweise völlig irrelevant geworden. Die neuen Demokratien haben ein völlig anderes Bild von „Illiberalität“, sie verstehen darunter sozialistische Praktiken. Letztere haben im Westen gerade Hochkonjunktur, sie Greta und Kevin.

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