„Cancel Culture“ kommt mehr und mehr in Mode. Wörtlich übersetzt heißt das: Kultur des Löschens, Annullierens, Tilgens, Ungültigmachens, Ausradierens, Ausstreichens. „Kultur“? „Un-Kultur“ wäre die passendere Bezeichnung. „Cancel Culture“ wurde jedenfalls zum Erziehungsmittel von Politik und Medien. Ein herbeigezauberter oder auch nur vager Verdacht eines Verstoßes gegen die Ge- und Verbote politischer Korrektheit genügt, und schon ist ein Buch, eine Organisation, ein Autor, ein Wissenschaftler, ein Publizist, ein Mensch also, „draußen“, weg vom Fenster. Er bzw. es findet nicht mehr statt. Im Orwell‘schen Big-Brother-Sinn wird der oder das Betreffende „vaporisiert (verdampft). Unter Umkehrung der Beweislast wird den Betroffenen, denen es in der Folge nicht selten an die berufliche Existenz geht, vorgehalten, sie hätten sich beleidigend oder diskriminierend über irgendwelche qua „diversity“ heiliggesprochenen und in ihrer Zahl inflationär anwachsenden „Opfergruppen“ geäußert.
Der Duft des Totalitären: Denunzianten werden gefeiert
Exkommunikation – darum geht es. Wörtlich: um Herausnahme aus der Communis, aus der Gemeinschaft. Wir möchten hier auf TE Beispiele sammeln. Aktuelle Beispiele, Beispiele aus der Vergangenheit, Beispiele aus einer Zeit, als es den Begriff „cancel culture“ noch nicht gab. Es muss daraus ein „Index“ von Verstößen gegen die Prinzipien einer freiheitlichen, diskursiven Demokratie entstehen. Liebe Leser, machen Sie mit! Ich beginne mal ganz unsystematisch mit einem guten Dutzend „Aufschlägen“:
1. Im Jahr 2000 fand der renommierte Demographieforscher Volkmar Weiss in Deutschland keinen Verleger für sein Buch „Die IQ-Falle“. Eine der wissenschaftlich belegten Kernaussagen dieses Buches war: Weil intelligente Frauen kaum noch Kinder auf die Welt bringen, sinkt der IQ. Das Buch von Weiss musste in Österreich beim Leopold Stocker Verlag gedruckt werden.
»Ich zweifle an unserer Zukunft als eine Nation«
3. Der weltweit anerkannte israelische Militärhistoriker Martin van Creveld sollte 2011 Gastdozent an der Universität Trier bzw. deren Historisch-Kulturwissenschaftlichem Forschungszentrum (HKFZ) sein. Weil es dem AStA nicht passte, musste van Creveld bereits nach einem ersten Vortrag das Feld räumen.
4. 2012 wollte der Migrationsexperte PD Dr. Stefan Luft an der Universität Bremen eine Ringvorlesung zu „20 Jahre Asylkompromiss“ durchführen – unter anderem mit dem damaligen bayerischen Innenminister Günther Beckstein (CSU). Zur entsprechenden Abendveranstaltung am 5. Dezember platzierte sich eine Gruppe gewaltbereiter Linksextremisten. Die Veranstaltung musste – bevor sie überhaupt begonnen hatte – beendet werden.
5. Im April 2013 wollte der damalige Verteidigungsminister de Maizière an der Humboldtuniversität Berlin einen Vortrag halten. Randalierende Studenten verhinderten dies. Es waren Rufe wie „Nie wieder Krieg“, „Nie wieder Deutschland“ und „Deutschland ist Scheiße“ zu hören. Mehrere blutrotbefleckte Studenten warfen sich vor ihm auf den Boden. Der Minister zog unverrichteter Dinge von dannen. De Maizière wurde als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet.
6. 2017 erschien postum aus der Feder des Universalgelehrten Rolf Peter Sieferle der Titel „Finis Germania“. Der Titel erklomm rasch die Bestsellerliste des Spiegels bis auf Platz 6. Weil das verantwortlichen Leuten des Relotius-Blattes nicht gefiel, verschwand der Titel aus der Bestsellerliste.7. Im Frühjahr 2019 vermochten es linke Aktivistengruppen an der Humboldt-Universität in Berlin, einen Forschungsantrag des renommierten Stalin-Experten Professor Jörg Baberowski abzublocken.
8. Im Herbst 2019 hinderten „Aktivisten“ an der Universität Hamburg Professor Bernd Lucke (vormals AfD) daran, seine Vorlesungen zu halten. Wissenschaftsministerin und Universitätsleitung tauchten ab.
9. 2019 sollte der renommierte Politikwissenschaftler Werner Patzelt von der TU Dresden eine Seniorprofessur genehmigt bekommen. Weil Patzelt als „Pegida- und AfD-Versteher“ verschrien war, kam es nicht dazu. Am 28. März 2017 war Patzelts Auto in Dresden abgefackelt worden.
10. Der Siegener Philosophieprofessor Dieter Schönecker hatte im Herbst 2018 neben Norbert Bolz und Egon Flaig auch Thilo Sarrazin und den AfD-Bundestagsabgeordneten Marc Jongen zu einem Seminar eingeladen. Schöneckers Kollegen fluteten ihn mit Protestschreiben, die Universität bewilligte keine Mittel, es gab einen Flashmob von rund 75 Studenten – das Ganze flankiert von entsprechender Pressebegleitung etwa mit folgenden Aussagen: Dort würden „extrem rechte Standpunkte des umstrittenen Buchautors Thilo Sarrazin“ verbreitet. Jongen konnte nur in Begleitung von Beamten des Bundeskriminalamtes durch den Hintereingang eintreten.
Wie immer: Bürgerliche knicken vor linkem Shitstorm ein
12. In ihrer Neujahrsansprache vom 22. Januar 2020 nannte die Düsseldorfer Universitätspräsidentin Anja Steinbeck zum Thema „Nicht mitspielen ist keine Lösung – Politik gehört auf den Campus“ drei Grenzen, die gezogen werden müssten, wenn es um die Offenheit der Hochschulen für Politik geht. Der 3. Punkt lautet wie folgt: „Was ist zu tun, wenn ernsthaft zu befürchten ist, dass der Redner oder die Rednerin im Rahmen der Veranstaltung verfassungsfeindliche Thesen vertreten wird? Diese Gefahr war wohl nicht von der Hand zu weisen, als der Publizist und ehemalige Politiker Thilo Sarrazin an die Universität Siegen eingeladen wurde …. Oder als der Präsident der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt an der Universität Frankfurt angekündigte wurde …..“ Diese Rede wurde im Verbandsorgan „Forschung und Lehre“ des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) veröffentlicht. Seltsam! Der DHV hatte sich im Frühjahr 2019 vehement gegen „Denk- und Sprechverbote“ an Universitäten ausgesprochen und gefordert: „Die freie Debattenkultur muss verteidigt werden.“
13. Der Evolutionsbiologe Ulrich Kutschera (Universität Kassel) musste mit seinem Buch „Klimawandel im Notstandsland – Biologische Realitäten widerlegen politische Utopien“ 2020 zu einer Druckerei nach Luxemburg auswandern, weil er als „umstritten“ gilt und in Deutschland keinen Verlag fand. Sie können es hier erwerben – wie ein verbotenes Untergrundwerk.
14. Der nach allen politischen Richtungen politisch inkorrekt austeilende Kabarettist Dieter Nuhr bekam sein Testimonial zum 100. Geburtstag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gelöscht. Warum? Weil man ihn als Zeugen für die Bedeutung von Wissenschaft nicht dulden wollte. Schließlich hatte er ja zuvor gegen so manche Klimaforscher, gegen Greta und gegen den Unfug der Genderforschung polemisiert.
15. Fügen wir noch allgemein an: Legion sind die einseitigen und manipulativen Besetzungen von Talkshows. Auch hier „cancel culture“, wohin man schaut: Hochkaräter wie die oben genannten Baberowskis oder Patzelts findet man dort nicht bzw. nicht mehr, einen Medienwissenschaftler Norbert Bolz, der sich regelmäßig kritisch über den Verfall der Medienlandschaft in Deutschland äußert, auch nicht. Professor Falter schon lange nicht mehr; er hatte sich nach 50 Gastauftritten sehr kritisch über Talkshows geäußert. Roland Tichy kommt dort nicht mehr vor, Hans-Georg Maaßen auch nicht.
Also, liebe Leser: Liefern Sie TE Ihre Beispiele. Wir freuen uns darauf.
Die Einschätzung, dass wir einen Rückfall in mittelalterliche Denk- und Handlungsweisen erleben, teile ich zu 100%.
Dazu passt, dass man die Errungenschaften der Aufklärung nicht mehr schätzt, sondern unter den Tisch fallen lässt.
Dazu passt erst recht, dass Logik, Vernunft und Augenmaß in der Politik und den meisten Medien verschwunden sind. Die Ratio wird allerorten durch dumpfe, aber fanatische Gläubigkeit ersetzt, ob der neue „Gott“ nun „Klimarettung“, „Willkommenskultur“, „Kampf gegen Rechts“, „Antirassismus“, „Gender“ oder „Corona“ heißt, die Verhaltensweisen gleichen sich. Die neue Inquisition heißt Cancel „Culture“. Und „Mutti“ schwebt sowieso über den Wassern.
Es hat sich ein fürchterlicher Ungeist im Westen breitgemacht, eine pseudoreligiöse Unduldsamkeit, die vor dem Linksruck des Großteils der Gesellschaft völlig undenkbar war. In den 70er-Jahren schien es, als seien die Linken die Vorkämpfer von Freiheit und Selbstbestimmung. Das waren sie z.T. auch, aber nun, da sie die notwendige Macht dazu erlangt haben, schränken sie die Freiheit aller Andersdenkenden gnaden- und skrupellos ein.
„Feind ist, wer anders denkt“ ist der Name einer dreiteiligen Doku des ÖRR über die Stasi (die ich nicht gesehen habe). Da fasst man sich an den Kopf und fragt sich, wie es sein kann, dass diese Leute solch einen Titel verfassen und nicht merken, dass es heute wieder nach genau diesem Muster läuft! Stattdessen framen sie munter weiter…
Noch zwei Anmerkungen:
Das Buch von Ulrich Kutschera scheint es im Tichy-Einblick-Shop nicht (mehr) zu geben. Man bekommt es aber offenbar problemlos bei Amazon.
Viele Beispiele der genannten Art findet man auch unter cancelculture.de
Und natürlich der, der in Europa das Problem wohl am besten von allen verstanden hat: Lucius A. Seneca (1 bis 65 n.Chr.). Er hat dazu bereits alles wesentliche gesagt und geschrieben – und selbst am eigenen Leib erfahren…
Der brave Soldat Schwejk. Damals war es genauso.
Jede bekannte Kultur hat ihre Blütezeit und eine Zeit danach. Seit ein paar Jahren beginnt bei uns das“danach“.
Jon Rafman, kanadischer Filmemacher verliert gerade alles, weil zwei Frauen, die sich Eintritt in die Kunstwelt erhofften, mit ihm geschlafen haben und nun unzufrieden sowohl mit dem Sex, als auch mit der erhofften Karriere sind. Nein, sie werfen ihm keinen Mißbrauch vor, alles geschah einvernehmlich sagen beide.
https://www.welt.de/kultur/kunst/plus212945798/Jon-Rafman-Die-Frauen-fuehlten-sich-benutzt-Das-reicht-fuer-ein-Urteil.html?cid=onsite.onsitesearch
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Darauf zu achten ist, wer sich hinter dem Wörtchen – wir – versteckt und über das Wörtchen – ich – stellt.
Der erinnert an das Schaf, das der Herde folgt und nichts, als lauter Ärs..e sieht.
Manche verstehen darunter das Cancel Culture.
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Ich erinnere an Prof. Susanne Schröter und ihre Veranstaltung zum Thema „Kopftuch“.
Pispers und Schramm „demissionierten“ bereits 2015.
Und Frank Markus Barwasser alias Erwin Pelzig?
Ein Autokino in Portland hat jetzt nach Protesten des üblichen Mob den alten Film „Kindergarten-Cop“ mit Arnold Schwarzenegger aus dem Programm genommen. Begründung: der Film stelle Polizisten zu positiv dar.
Da fällt einem nichts mehr zu ein.
Da passt der „Linke Terror“ zur Unterdrückung von DIETER NUHR, LISA ECKART
und Uwe Steimle als Kabarettisten – in die akute Links-Faschistische Diktatur!
Ich wäre grundsätzlich dafür, dass man dieses Problem nicht nur als innerdeutsche Nabelschau angeht, sondern auch andere Länder in den Blick nimmt – ein Grund, warum die „Progressiven“ diese Auseinandersetzung gewinnen, ist nämlich nicht zuletzt auch der, dass sie international kooperieren und voneinander funktionierende Strategien abschauen. Und letztlich sind diese Beispiele auch hochrelevant, weil sie ja zeigen, wessen Geistes Kind die Deplatformer sind und auch dazu dienen können, die Ablenkungs- und Kleinredungsversuche der Schönfärber in Deutschland zu entkräften.
Im Sinne dieses Artikels: Einige Kostenproben der Cancel Culture (inklusive der totalitären Methoden der Protagonisten sowie des jämmerlichen Einknickens der zuständigen Autoritäten) in den USA kann man zB dem Buch „The Coddling of the American Mind“ von Jonathan Haidt und Greg Lukianoff entnehmen.
Die mit der größten „Cancel-Culture“ seit Jahren hier immer weiter vordringen, werden sich all das zu Herzen nehmen und gegen uns verwenden. Immer, wenn einer gegen ihr Gehabe aufmuckt, werden sie uns zeigen, dass wir unsere eigenen Regeln verletzen – bis es keine davon mehr geben wird und die mittelalterlichen unveränderbaren Regeln ihrer Ideologie, begonnen mit der Einteilung in derart Gläubige und Ungläubige alles überdecken werden.
Kardinalfehler.
Wir haben schon viel zu lange das Toleranzparadoxon nicht beachtet. Und Bassam Tibi hat in Weitsicht versucht, die Debatte über eine Leitkultur damals anzuheizen, als noch Zeit war.
„Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Moscheekuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“
Die Karawane zieht weiter nach links. Und wer gestern noch im Rahmen war, ist es heute nicht mehr. Und wer heute noch im Rahmen ist, ist es morgen nicht mehr.
Interessant wäre noch, ob diese Abstimmungen geheim waren oder nicht. Wenn sie nicht geheim waren, ist deren Aussagekraft gleich Null.
Sehr treffend dieses „sich den Ball zu spielen“ geschildert!!!
Ein frühes hier zu erwähnendes Beispiel ist auch der „Exit“ von Roland Tichy bei der WiWo und dessen „Ersatz“ duch eine Medienwissenschaftlerin. –
Die „Cancel Culture“ stört ja nur, wenn man selbst betroffen ist. Oder man Angst haben muss, selbst betroffen zu sein. Solange es nur die Bösen rechts von Einem trifft, ist das ja eine gute Sache.
Siehe historische Beispiele für „angeblichen Defätismus“ unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Defätismus
zwar keine Menschen an sich, aber auch auf dem Programm:
Weihnachtsmärkte, St. Martin & co.
ich betrachte das amerikanische „cancel Culture“ im deutschen schlicht als Zensur.
Bei der „Cancel Culture“ geht es um mehr als Zensur: Bei der Zensur geht es nur darum, bestimmte Sachen nicht schreiben zu dürfen.
Bei der Cancel Culture geht es dagegen darum, jemanden zur „Unperson“ zu machen; durch „Deplatforming“ seine komplette Präsenz zu unterdrücken (dh dafür zu sorgen, dass Twitter-, Youtube- und sonstige Accounts gebannt werden, dass die betreffende Person nicht mehr zu Talkshows oder Diskussionen eingeladen wird, dass sie keinen Verlag mehr findet etc.) und jemanden dadurch letztlich auch wirtschaftlich zu vernichten etc. Dieser Generalangriff auf eine Person verfolgt das Ziel, dass jemand einbricht, vor dem Mob zu Kreuze kriecht und öffentlich seine Thesen widerruft (bzw. sich von einzelnen, als problematisch empfundenen Äußerungen distanziert) – aber auch, dass der betreffende nachher keinen Fuß mehr auf die Erde bekommt.
Die klassische und vergleichweise harmlose Zensur verhält sich zur modernen Cancel Culture wie eine vormoderne Autokratie zu einer totalitären Diktatur.
Offener Linker Terror – gegen einzelne mit Mut zur eigenen Meinung – soll die ängstlichen Massen zur Unterwerfung unter Diktatur zwingen!
Matthias Matussek – gefeuert wegen eines Smiley
Bernd Lucke hat`s auch nicht mehr so leicht an der Uni
Das Hick-Hack um den „rechten Maler“ Axel Krause und dessen Ein-, Aus- und Wiedereinladung bei der Leipziger „Jahresausstellung“. Zuvor hatte sich Krauses Galerist bereits von dem Maler getrennt, weil Krauses politische Haltung in Merkel-Land nicht korrekt genug ist.
Die „sueddeutsche“-online am 11. Juni 2019 zur Leipziger Jahresausstellung: „Der rechte Maler Axel Krause wurde nach Künstlerprotesten von einer Gruppenausstellung in Leipzig wieder ausgeladen. Wer sich als Kurator einen wie Axel Krause einlädt, der weiß, dass es Streit gibt. Und dass Künstler sich weigern, neben ihm auszustellen, darin liegt die Freiheit der Kunst.“
Klarer Befehl an Kuratoren künftiger Kunstausstellungen: Holt ja nicht einen (!) wie Krause dazu! Denn Freiheit der Kunst ist, wenn linke Künstler dem Aussteller diktieren, wer mitmachen darf und wer eben nicht. Krause u. a. sind selber schuld, wenn sie vor dem linksgrünen Zeitgeist nicht kuschen.
Es geht auch noch ein paar Nummern kleiner. Es ist schon seit Jahren überall wie auf Youtube, Facebook, Themen-Foren, Communities unglaublich toxisch. Es geht nur noch ums Vergleichen, haten und bashen. Es gibt auf Youtube kein Video, nicht mal ne Tierdoku oder ein Video von einem 10-jährigen, wo sich einige nicht zu blöd sind, ein Dislike oder Beleidigung zu hinterlassen (natürlich nur dann, wenn sie selber nichts von sich zeigen, dann wäre man ja angreifbar).
Nicht nur Linke und Rechte möchten in ihrer Echokammer leben, auch der gewöhnliche Klicker im Netz. Bis dann immer weniger Lust haben, was eigenständiges zu machen – und sei es noch so mies, sie machen wenigstens was. Auf Twitch gibt es einen Spiele-Streamer, der früher Offizier bei den Fallschirmjägern war. Wenn der schon erzählt „Ich musste erstmal mit den ganzen anonymen Beleidigungen klarkommen“. Der hatte letztes Jahr im Stream 70.000 Euro für ein Kinderhospiz gesammelt, passte natürlich einigen auch wieder nicht. Eine furchtbare Neidgesellschaft.
Was mich auf Facebook auch erstaunt, jemand fotografiert den Inhalt vom Fernseher ab und erhält dafür 50 Likes, jemand der ein Buch zum Thema geschrieben hat 3. Ich in kein Psychologe, aber „Ich like nur das, was ich selber noch so gerade eben auch hinbekomme“ dürfte es wohl treffen.
Schon wahr, aber das ist andere Baustelle.
Die Cancel Culture macht auch vor perfekt integrierten Migranten nicht Halt, wenn sie die „falsche Haltung“ zeigrn . Mir fallen der aus dem Libanon stammende und früher für den WDR tätige Filmemacher Karim sowie der aus Ägypten stammende Soziologe Abdel El-Samad ein, die auch aus dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen verschwunden sind. Alle beide sind übrigens erklärte Islamkritiker mit umfassendem Insiderwissen. Es ist allerdings der „Welt“ hoch anzurechnen, dass sie Henryk M. Broder noch ein Forum bietet.
Na, da fallen mir noch so einige Namen ein: Uwe Tellkamp, Uwe Steimle, Katrin Huß, Andreas Gabalier, Xavier Naidoo, auch Dieter Hallervorden stand schon mal auf der Liste. Und das nur mal auf die Schnelle!
Und weiter: Hansgeorg Maaßen, Hubertus Knabe, Thomas Kemmerich, Carsten Rentzing. Da fällt mir sicher noch mehr ein.
Der Ostbeauftragter Hirte, der Kemmerling zur Wahl gratulierte, musste gehen.
Und ganz früh, 2007, sozusagen als Erste von allen, Eva Herman, die standfest ihre Meinung bei Kerner vertrat: https://www.eva-herman.net/ungekuerzte-fassung-eva-herman-bei-johannes-b-kerner-am-9-10-2007/
Weitere Beiträge zur wissenschaftlichen Unabhängigkeit bei Michael Klein.
https://sciencefiles.org/category/science-watch/wissenschaftliche-unabhangigkeit/
Die Gegendarstellung von Prof. Kutschera findet sich hier
https://sciencefiles.org/2020/08/05/schauprozess-in-kassel-wird-wissenschaft-vor-gericht-zerstort/
Ähnlich verhält es sich im Zusammenhang mit Migranten. Viele Menschen aus Krisen- und anderen Gebieten werden erst mit diversen Versprechungen von NGOs ermuntert, sich auf die beschwerliche und gefährliche Reise gen Europa zu begeben. Überfüllte Lager wie etwa Moria oder von Schleppern herbeigeführte Notlagen auf dem Mittelmeer werden dann als Vorwand (moralische Erpressung) genommen, diese Menschen, über die notwendige Hilfe vor Ort hinausgehend, in der EU (auf Dauer) aufzunehmen.
Es lebe die Freiheit, sich gegen andere Durchzusetzen!! Die Demokratie, schrieb ich vor 5 Jahren, ist tot, zerstört von der linken Stampede, an deren Spitze sich Merkel gesetzt hat. Es gibt eine Schuld an den Zuständen, und die ist dem satten Bürgertum zuzuschieben, das zu faul, zu pazifiziert ist, zu schwach, zu eingelullt, zu feige geworden ist, um für seine demokratischen Rechte, die für einen prosperierenden Staat zu sorgen unabdingbar nötig sind, zu kämpfen. Das Bürgertum ist lieber wehrlos, verkriecht sich „feiernd“ (was?) in Disco/Clubs, hinter dem Stammtisch, im Garten hinter dem Grill und hält lieber den Mund als sich mit dem Linksblock auseinanderzusetzen und dem Paroli zu bieten. Wenn nur ein paar das tun, werden sie allein schon zu Erziehungszwecken existentiell vernichtet, es bräuchte dazu eine Masse an Bürgern für ein Entgegentreten, aber man ist ja heute individualisiert. Wenn das Bürgertum nun weiterhin kuscht, sich jedes Wort und jede Ansicht vorschreiben lässt, hat es sich freiwillig in die Sklaverei des Sozialimus begeben, der heute nur noch den Leistungsunwilligen, -unfähigen und den ungebildeten und anders sozialisierten Einwanderern nützt. Wer nicht mehr durch viel Arbeit wesentlich in seine eigene Tasche arbeiten kann, reduziert die Arbeit, die Folge ist das Zurückfallen hinter den strebsamen Staaten, die die Innovationen hervorbringen – wer von der Intelligenz will heute schon nach Deutschland?! Ein Land ohne Innovationen erlebt den Niedergang – man schaue sich die Patenteinreichungen an, man suche moderne Waren, die in Deutschland entwickelt worden sind!
Gerade eben gelesen: Ausladung von Lisa Eckhart
Joe, das wollte ich gerade melden, weil ich dachte, dieser Skandal sei noch frisch. Da waren Sie nun schneller.
Ich würde sogar noch weiter gehen. Es ist demokratiezersetzend!
Denn Demokratie ist ein Mechanismus zum Ausgleich der Interessen verschiedener Gruppen. Und zwar auf friedlichem Weg.
Und was hier heute passiert ist nicht mehr auf Ausgleich ausgerichtet, sondern auf Unterdrückung. Und es ist auch nicht mehr friedlich, wenn die Antifa die Dissidenten auf der Straße zusammenschlägt, den Leuten ihre Wohnungen und Autos in Brand gesetzt werden, wenn sie Ihren Job bei „falschen“ Äußerungen verlieren oder sie medial exekutiert und gesellschaftlich geächtet werden. Es ist nicht friedlich, es ist nicht freiheitlich und es ist auch nicht demokratisch.
Es ist in jedem Fachbereich mittlerweile so. Der an den Maoismus erinnernde Wahn führt in Dumpfheit und abgründige Dummheit und somit in das neue „Bangladesh“, in dem für die Gescheiten der Welt Billigwaren produziert werden.
Alle paar Jahrzehnte verfällt insb. Deutschland in die geistige Umnachtung der Geistesgestörtheit. Es sind natürlich immer die Jungen, die sich leicht verführen lassen und begeistert das Werk der personifizierten Bösartigkeit vollbringen. Nur diesmal kann man nichts mehr wiederaufbauen, diesmal ist der Geist und somit die Gesellschaft bis zum Fundament zerstört. Das Land hat somit keine Basis mehr für den Wiederaufbau.
Das Problem ist, dass nicht nur Deutschland betroffen ist, sondern auch die Vereinigten Staaten von Amerika oder das Vereinigte Königreich. Ich glaube, in Italien ist der Trend noch nicht mit voller Durchschlagskraft angekommen. Da fetzt man sich noch in den TV-Sendungen und alle sagen frei ihre Meinung.
Sie sagen Maoismus, ich ergänze „Kulturrevolution“.
Eva Herman nicht zu vergessen. Im Prinzip ging es mit ihr los.
Sehr richtig!!!
Es ist überliefert, dass ich bei der einschlägigen Sendung (mit Schreinemakers) als das Wort „Autobahn“ fiel wie von der Tarantel getochen von der Couch gesprungen bin und gerufen habe „das kann doch nicht wahr sein“. –
Die AfD kommt in Talkshows schon lange nicht mehr vor, obwohl sie die stärkste Oppositionspartei ist. Dieser Hinweis fehlte in ihrer interessanten Aufstellung.
Dafür kommen beim Deutschlandfunk jeden Tag „Grüne“ vor, überproportional auch SED-Politiker, in Presseschauen IMMER „taz“ und FR. Spricht für sich.
„Cancel Culture“ ist ein bewährtes, aber undemokratische und hinterhältiges Kampfmittel der Linken, vor allem der linken Politik und der L-Medien, wenn ihnen die Argumente ausgehen.
Und wenn die gar keine Argumente mehr haben dann kommen sie mit dem Antisemitismus.
Man kann sich vor solchen Leuten nur noch abwenden.
Wir sind noch keine vollendete politische Diktatur, aber eine Meinungsdiktatur sind wir schon jetzt wieder. Bekanntlich folgt die Politik, denn eines bedingt bzw. forciert das andere. Es ist zwangsläufig, was noch geschehen und wie sich das entwickeln wird. Corona ist das ideale Sprungbrett und Tarn-und Täuschmanöver, die erfolgreiche Spaltung der Bevölkerung seitens der Politik ist allerdings wesentlich dramatischer und der Brandbeschleuniger und der Idealzustand zur Durchsetzung entsprechender Pläne und Absichten.
Steimle, den alten Nazikomiker aus dem tiefsten sächsischen Dunkeldeutschland habt ihr vergessen mit seinem zutiefst Menschenverachtenden, ja schon fast Göbbelesquen Humor habt ihr vergessen;D Da hat das MDR auch Haltung bewiesen.
Dabei ist Steimle eher ein bekennender Linker! Aber stimmt schon, da sticht die Doppelmoral seiner hypermoralisierenden Mitgenossen besonders ins Auge.
Ich erinnere hier an Nikolaus fest der als stellvertretender Chefredakteur der BamS einen Kurzkommentar veröffentlichte, in dem er den Islam als Integrationshindernis darsstellte und einige Tage später keinen Job mehr hatte.
1993 wurde Steffen Heitmann, der von Helmut Kohl favorisierte Kandidat für die Bundespräsidentenwahl 1994, durch eine Medienkampagne zu Fall gebracht. Bei Wikipedia lesen wir:
„1993 war Heitmann Wunschkandidat Helmut Kohls und der CDU für das Amt des Bundespräsidenten für die im Mai 1994 anstehende Wahl. Nach umstrittenen Äußerungen – zur Rolle der Frau, zum Holocaust und über Ausländer –, die von Kritikern als ultrakonservativ oder sogar reaktionär angesehen wurden, verzichtete er am 25. November 1993 auf eine Kandidatur. Die in der Bundesversammlung 1994 notwendige Unterstützung durch die FDP war bereits zuvor ungewiss.
Der Fall verweist auch auf die möglicherweise starke Wirkung von Medien. Umfragen ergaben, dass nur eine Minderheit in der Bevölkerung meinte, Heitmann äußere Auffassungen, die viele teilen. Seine konkreten Äußerungen als solche, ohne Bezug zur Person Heitmann, fanden die Zustimmung deutlicher Mehrheiten (von 78 %, 71 % oder 64 % zu den drei Themen, Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 5086, 1993).“
Und gibt es nicht auch etwas in eigener Sache? Ich kann mich erinnern, Herrn Tichy immer wieder mal in Diskussionsrunden im Fernsehen gesehen zu haben. Seit einiger Zeit „findet er aber nicht mehr statt“ (jedenfalls war mir das vor meinem Boykott dieser Sendungen aufgefallen). Hat er keine Lust mehr? Ist ihm das zu blöd? Oder hat man ihn diskret von der Anfrageliste gestrichen?
Entweder man hat eine Diskussion darüber, was man frei äußern darf oder man hat Meinungsfreiheit.
Ganz spontan fallen mir ein: Uwe Tellkamp (Suhrkamp distanziert sich), Joachim Mendig (Mittagessen mit Meuthen), Mark Zengerle (Berliner Eishockeyspieler mit positiven Tweet zu Trump), Jörg Bernig (Kulturdezernent in Radebeul) ganz aktuell: Josiko Saibou.
Im Jahr 2005 konnte der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch einen Vortrag an der Uni Marburg nur unter massiven Polizeischutz halten.
Nobelpreistäger Tim Hunt, der einen Witz über Frauen im Labor gemacht hat.
“Let me tell you about my trouble with girls. Three things happen when they are in the lab. You fall in love with them, they fall in love with you, and when you criticise them, they cry,” he told delegates.
https://www.theguardian.com/science/2015/jun/13/tim-hunt-hung-out-to-dry-interview-mary-collins
Ich war viele Jahre lang mit Frauen im Labor. Tim Hunts Ausspruch trifft es sehr genau.
Die Zeiten als von US Universitaeten positive Impulse fuer die westliche Gesellschaft kamen ist lange vorbei. Ab jetzt wird nur noch revidiert, korrigiert und gegendert und das Alltagsleben mit Vorschriften, Normen und Regeln zugepflastert – alles fuer die Freiheit.
Wessen Freiheit bleibt ungeklaert.
Nein, das ist nicht ungeklärt. Die Linken kennen nur ihre Ansicht, und das ist prinzipiell die, dass der „Starke“ die „Schwachen“ tragen müsse bzw. der Fähige den Unfähigen ein schönes Leben schenken müsste. Um diesen Zug in Fahrt zu halten, werden ständig neue Opfergruppen kreiert, denen „Gerechtigkeit“ widerfahren müsse. Ihre Freiheit besteht darin, jegliche Lebensäußerung, die gesamte Art und Weise des Lebens der anderen bestimmen zu können. Die Freiheit der anderen interessiert die im Geringsten, ganz im Gegenteil. Es ist immer alles nur ein Machtkampf, den immer diejenigen gewinnen, die brutaler vorgehen und das größte Kampfgeschrei entfesseln. Vernunft ist immer ruhig, Dummheit immer grässlich laut. Was wir erleben, ist im Grunde ein Krieg der Unfähigen und verbohrten Machtmenschen gegen die Werte schaffenden Bürger, von denen die Besten nach Möglichkeit verschwinden aus dem Land.
Die Linken werden nie aufhören, Schuldige an irgendetwas zu suchen und sie an den Pranger zu stellen. Ich fürchte, es werden noch erzieherische Schauprozesse geführt werden, es wäre nur ein logischer Weg.
„Prof Alessandro Strumia of Pisa University claimed during a seminar on gender issues in physics that male scientists were being discriminated against because of ideology.
Cern issued a statement on Monday suspending Strumia with immediate effect pending an investigation for his “unacceptable” presentation, which was “contrary to the Cern code of conduct”.“
zB
https://www.theguardian.com/science/2018/oct/01/physics-was-built-by-men-cern-scientist-alessandro-strumia-remark-sparks-fury
Ich habe seinen Vortrag damals als Ppt-Datei heruntergeladen. Sehr wissenschaftlich, mit klaren Hypothesen.
Prof. Max Otte. Früher oft im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen. Heute „Crash Prophet“ mit Markus Krall zusammen. Letzterer hat noch die Stress-Tests für unsere Banken mit ausgearbeitet. Nach seinem letzten Buch „Bürgerliche Revolution“ haben ihn die Mainstream-Medien wohl endgültig verbannt.
Akif Pirincci, ehemals berühmter Katzenkrimi-Autor. Nach dem Erscheinen seines Besetsellers „Deutschland von Sinnen“.
Was sowohl in Universitäten als auch in Medien, der Politik und Wissenschaft geschieht, also das bashing von Menschen welche eine abweichende bzw nicht genehme Meinung vertritt, geschieht auch im Freundes und Familien Kreis.
Das ist für mich die absolute Katastrophe. Georg Orwell`s 1984 ist schon lange Wirklichkeit.
zur „Cancel Culture“ gehört die Shitstorm Kultur, das Denunziantentum.
Das ist keinVerstoß gegen gängige Prinzipien, das ist m. E. nach geltendem Recht eher als kriminell zu bezeichnen.
Man kann meine missliebige Meinung canceln, kein Problem. Aber dann sind wir aus dem Geschäft, canceln ist keine Einbahnstraße.
Die „Cancel-Kultur“ funktioniert nur, weil eine kleine Anzahl von „Aktivisten“ so wirksamen öffentlichen Druck aufbaut, dass andere reagieren.
Ihre Macht muss als die der „Nadelstiche“ erkannt werden und dementsprechend dickfällig reagiert werden. Und abrundend auch juristisch verfolgt werden, wenn Randale und Brandschatzungen erfolgen.
Müsste!!!
Aber selbst nennenswerte Teile der Justiz trauen sich nicht mehr „Recht“ durchzusetzen.