Dass es im deutschen Bildungswesen hinten und vorne nicht mehr passt, dass sich die „Bildungsnation“ im freien Fall befindet, wissen wir: Die Leistungsanforderungen werden immer geringer und die Noten trotzdem immer besser. Zugleich steigen die Abiturientenquoten schier unendlich. Die Klassen werden vor allem in Großstädten und Ballungsgebieten immer heterogener, deutschsprachige Kinder sind oft schon die Minderheiten dort; ein anspruchsvoller Unterricht ist kaum noch möglich. Die corona-bedingten Schulschließungen und der Ersatz des Präsenzunterrichts durch „Homeschooling“ hat all die Probleme seit nunmehr zweieinhalb Schuljahren noch verschärft.
Ein Dauerproblem jedoch bleibt ob der Dauermiseren schier unter der Decke: der bereits vorhandene und zukünftig eklatante Lehrermangel. Jetzt, wo das Schuljahr 2021/22 zu Ende geht und die Planungen für das kommende Schuljahr 2022/23 anlaufen müssen, wird es endlich Zeit, dass die politisch Verantwortlichen sich dieses Problems annehmen. Mit Tricks kann man sich nicht mehr über die Runden retten, denn das Reservoir an Tricks zum Retuschieren des Lehrermangels ist zulasten schulischer Bildungsansprüche längst ausgereizt: Es können nicht noch mehr Unterrichtsstunden gekürzt werden; die Klassen dürfen nicht noch größer werden, und auch die Unterrichtspflichtzeit der Lehrer hat jedes sinnvolle Maß längst überschritten.
Kurz: Die Schulminister haben in puncto Personalplanung versagt, und sie versagen mit Blick auf die kommenden Schuljahre wieder. Dabei weist das Schulwesen zum einen sehr verlässliche Planzahlen aus; zum anderen ist der Lehrerbedarf sehr von politischen Setzungen abhängig. Der Reihe nach: Die Schülerzahlen sind auf ein bis zwei Jahrzehnte hinaus recht zuverlässig prognostizierbar. Der Grundschüler des Jahres 2028 ist schon geboren, der Berufsschüler des Jahres 2038 und der Abiturient des Jahres 2040 ebenso. Darüber hinaus kennt man – auch fachspezifisch – die Altersstruktur der Lehrerschaft recht exakt und weiß, wie viele Lehrer 2030 oder 2040 aus Altersgründen aus dem Dienst ausscheiden werden.
Drei weitere Faktoren, die den Lehrerbedarf ausmachen, sind Ergebnis politischer Setzungen. Ein Rechenbeispiel: Im Wochenplan einer Klasse eine Stunde zu kürzen, eine Klasse im Schnitt um einen Schüler größer zu machen und von Lehrern eine Pflichtstunde pro Woche mehr zu verlangen, das reduziert den Lehrerbedarf um 10 Prozent. Anders ausgedrückt: Die Politik hat es in der Hand, den Lehrerbedarf auf längere Sicht hinaus zu berechnen oder – im negativen Sinn – auch zu manipulieren. Die Schulminister haben es hier insofern einfacher als die freie Wirtschaft, die aufgrund konjunktureller Schwankungen weniger verlässliche Planzahlen hat.
Es geht um eine Viertelmillion Lehrer innerhalb eines Jahrzehnts
Eines hat die „hohe“ Politik dennoch versäumt, nämlich dafür zu sorgen, dass es genügend Bewerber für ein Lehramt gibt. Man hat sich durchgewurstelt und auf jede lang- oder auch nur mittelfristige Personalplanung bzw. Personalanwerbung verzichtet. Das rächt sich jetzt – vor allem zulasten der Kinder und Jugendlichen.
Derzeit gibt es in Deutschlands etwa 40.000 Schulen mit rund 10,9 Millionen Schülern an allgemeinbildenden und an berufsbildenden Schulen rund 760.000 Lehrer (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Aufgrund demographischer Entwicklungen (inkl. Zuwanderung) werden im Schuljahr 2025/26 etwa 800.000 Lehrer gebraucht, in den Schuljahren 2030 bis 2036 werden es gar 836.000 sein. Das ist dann ein Mehrbedarf von recht exakt 10 Prozent. 10 Prozent, könnte man sagen, was ist das schon! Nein, man darf nicht vergessen, dass von den jetzt aktiven Lehrern fast ein Viertel über 55 Jahre alt ist. Das wiederum heißt: Diese Lehrer (in Zahlen und bezogen auf Vollzeitstellen: 190.000) werden bis spätestens in den nächsten zehn Jahren aus Altersgründen aus dem Lehrerberuf ausscheiden. Siehe https://www.iwkoeln.de/lehrkraeftebedarf
Rechnen wir zusammen: In den kommenden zehn bis zwanzig Jahren haben wir einen Mehrbedarf an bis zu 76.000 Lehrern und einen Ersatzbedarf an rund 190.000 Lehrern. Wir unterstellen einmal, dass den Schulministern die Brisanz dieser Zahlen nicht bewusst ist – oder dass sie sie verdrängen. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, welchen Lehrerbedarf die Beschulung von weit mehr als hunderttausend ukrainischen geflüchteten Kindern und Jugendlichen ausmacht. Auch hier geht es um eine fünfstellige Zahl an Lehrern.
Was nötig ist
Was also tun? Es ist ein Bündel an kurz- und langfristigen Maßnahmen notwendig.
- Erst in 7 bis 8 Jahren greifen wird es, wenn ab sofort mehr junge Leute unmittelbar nach ihrem Abitur für den Lehrerberuf gewonnen werden können. 7 bis 8 Jahre nämlich dauert es, bis ein Lehramtsstudium inkl. Referendariat abgeschlossen ist. Hierfür bedarf es einer großangelegten Imagewerbung für den Lehrerberuf – und Maßnahmen, die geeignete junge Leute anlocken und ungeeignete fernhalten.
- In 3 bis 4 Jahren greifen könnte eine Initiative, Studenten anderer Fächer unter Anrechnung bisher erbrachter Studienleistungen für ein “Umsatteln“ auf ein Lehramtstudium mit anschließendem Referendariat zu gewinnen.
- In 1 bis 2 Jahren wirksam würde es, wenn Universitätsabsolventen schulaffiner Fächer mit Master oder Magister oder Diplom in ein Referendariat des Schuldienstes gelockt werden könnten. Stichwort: „Umsatteln/Quereinsteiger“
- Sofort wirksam würden folgende drei Maßnahmen: Gewinnung von pensionierten Lehrern im Alter zwischen 65 und 70. Gewinnung von aktiven Lehrern für freiwillige Mehrarbeit. Gewinnung von Teilzeit-Lehrkräften für die Aufstockung der Zahl ihrer Unterrichtsstunden. Diese kurzfristig wirksamen Maßnahmen werden aber nur dann zahlenmäßig zum Erfolg führen, wenn sie finanziell attraktiv ausgestaltet sind.
Alles in allem: Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat sich selten mit Ruhm bekleckert. Sie beschritt immer den Weg des geringsten Widerstandes, wenn es etwa um schulische Leistungsanforderungen ging. Oder aber sie machte sich – siehe Corona – weitgehend unsichtbar. Jetzt wird es Zeit, dass sich die KMK in Sachen Lehrerversorgung auf die Hinterbeine stellt und ihr Schritttempo beschleunigt. Damit sie endlich ihren Ruf ablegen kann, im Tempo einer „griechischen Landschildkröte“ zu arbeiten (so der damalige Bundesbildungsminister Möllemann, FDP) und „die reaktionärste Einrichtung der Bundesrepublik“ zu sein (so der damalige Bundeskanzler Kohl, CDU).
WITZIG, die Analyse und so sehr an der Realität vorbei (obwohl man das bei Tichy nicht unbedingt erwartet). Bei der Zusammensetzung und bei dem Vorsitz der KMK wird man auf Veränderungen vergeblich warten. Da wird wohl eher der Mond auf die Erde fallen… und wieder einmal schimpfen die Eltern zwar, aber machen tut niemand was. Und Thema Quereinstieg… könnte ja eigentlich ein interessanter Ansatz sein, weil man in Deutschland die Industrie kaputt macht und Forschung beschneidet… aber mal ehrlich… kennt jemand die Stellenangebote für Quereinsteiger? die Gehaltsangebote??? da kann man lieber HartzIV nehmen, als als Lehrer zu arbeiten…. wie kann man mit Doktor-Titel und allen akademischen Ehren bzw. einer guten Karriere, den Schülern ein Vorbild sein und sie auf eine gute Zukunft vorbereiten, wenn man doch seinen Schritt als Quereinsteiger als Versagen sehen muss.. und bei dem Gehalt kann man es nur als Versagen sehen…..
In einem Land, in dem nach einer Umfrage 42% der Jugendlichen die sofortige Übernahme in den Staatsdienst befürworten, kann es doch (auch) keinen Lehrermangel geben! Ziel ist die schnellstmögliche Erreichung einer gesicherten Existenz, bevor das Leben zu seiner Gestaltung eigene Leistung abverlangt! Dafür nimmt man gerne die konsequente Unterordnung -etwa als Beamter- im Kauf. Die Ergebnisse sieht man seit Jahren: Sinkende Bildungsabschlüsse auf allen Ebenen! Auch in den eigenen Reihen! Aber egal: Besoldungstabellen und staatsfinanzierte Pensionen locken. Was ist das nur für ein System, im dem bereits junge Menschen in solch statistischen Umfang derartige Ziele definieren? Und wer es nicht „schafft“- Das System macht’s vor: Mangelnde Bildungsabschlüsse befähigen zu höchsten Regierungsämtern. Absolut Unfähige können sich immer noch im Namen steuergefütterter NGO’s auf die Straße kleben oder Demos organisieren. Wird gar nicht schlecht bezahlt! Die Leistungsbereiten sind längst in private oder ausländische Uni’s abgewandert und bleiben auch in diesen Ländern! Deutschland importiert seinen gebildeten Nachwuchs -so verlauteten ja die Meldungen des ÖRR- übers Mittelmeer. Waren da keine Lehrer dabei?
Wer will unter diesen Bedingungen noch Lehrer werden?
Für das Bildungssystem gilt eben auch, was Peter Scholl-Latour schon vor Jahrzehnten sagte: Wer halb Bangladesh aufnimmt, wird selbst zu Bangladesh.
Wir erleben hier gerade live und in Farbe, den Wahrheitsgehalt dieser Aussage.
Deutschland eilt mit riesen Schritten in Richtung 2. Welt.
Und die woken Ideologen, die uns überall belehren und erziehen wollen, verlangen von uns auch noch, daß wir jubelnd bei dieser bunten Transformation mitmachen.
Erst wenn der Frontalangriff auf unsere Kultur gebrochen wurde, werden sich wieder genügend Lehrer finden.
An der Universität Leipzig beenden nur 60% der ursprünglich eingeschriebenen Studenten überhaupt das überlange Lehramtsstudium. Wenn die Anforderungen immer höher geschraubt werden, obwohl später in der Praxis nur wenige Lehrer tatsächlich hochbegabte Abiturienten unterrichten werden, dann bleibt die Absolventenzahl zu klein. Wenn die Politik wirklich das Ziel hätte, mehr Lehrer auszubilden, dann ließe sich das durch Studienverkürzung und -Anpassung recht einfach organisieren. Aber so bleibt der Eindruck, dass nichts lieber ist als ein unlösbares Problem- da kann man wunderbar mit den Schultern zucken ohne etwas tun zu müssen. Mit vielen Lehrern könnte man kleine Klassen und Gruppen bilden… Aber das müsste ja auch bezahlt werden.
Danisch hat eine Anzeige für einen Lehrerposten gebracht. Hat sich keiner drauf gemeldet.
“Mathematik
Physik
Bemerkung zur Stelle: Es wird zeitliche Flexibilität bei der Einplanung erwartet. Die Fähigkeit zur Durchsetzung in erzieherischen Situationen ist notwendig. Ebenso sind fundierte Kenntnisse der einschlägigen schulrelevanten Sicherheitsvorschriften zwingend. Bewerber mit einer Kombination der Fächer werden vorrangig berücksichtigt.
Dauer
10.08.22. bis 04.08.2023
Wochenstundenzahl
14“
Wer soll sich denn darauf Bewerben?
14 Wochenstunden, befristet auf 11 Monate. Das bedeutet keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld sondern Hartz IV.
Den Typ Schule kann man erahnen.
In einer Zeit wo Brüder die Bewerbung schreiben müssen mit dem Vermerk gute Deutschkenntnisse und der Bewerber dann zum Bewerbungsgespräch erscheint und der Chef höchstpersönlich die betreffende Person hinausbefördert, weil dieser keinen einzigen verständlichen Satz in Deutsch hervorbringt. Das ist kein Unfug, das ist Realität in Deutschland 2022.
1) Lehrer müssen keine Beamte sein.
2) Wer will denn heute noch Lehrer werden wo man die Schulnoten im Nachhinein mit den Eltern und_oder einem ganzen Clan aushandeln muß.
Erstmal muß eine Lehrerschaft aufgebaut werden, die auch tatsächlich die Voraussetzungen für diesen Beruf mit sich bringt (Mut zur großzügigen Auslegung engstirniger Lehrpläne, Spaß am Unterrichten auch schwächerer Schüler, soziale Kompetenzen usw. usf.) und deren primäre Motivation nicht die eigene berufliche Absicherung ist. Einfach, damit das Vertrauen in die Lehrer wieder da ist. Dann kann auch die Einmischung uneinsichtiger Eltern in die Benotung viel leichter unterbunden werden.
Nein, nein, nein! Jetzt ist der dümmste Zeitpunkt, Lehrer zu werden. Liebe junge Leser von TE, der Staat hat langfristig weder den Willen, Euch frei unterrichten zu lassen noch das werthaltige Geld, Euch mit ordentlicher Kaufkraft versehen zu bezahlen (Stichwort: inflationäre Geldpolitik).
Lernt lieber etwas, das
a) international beruflich verwendbar ist (z.B. Informatik)
b) durch Ideologen nicht änderbar ist (z.B. Physik statt Sozialkunde für Sekundarstufe 2)
c) von der Privatwirtschaft, der Schattenwirtschaft oder der Nachbarschaftshilfe benötigt wird (z.B. Heizungsinstallateur).
Alles andere ist in Zeiten des grassierenden Staatsversagens ein Schuss ins eigene Knie.
Als junger Mensch hätte ich andere Ziele als Lehrer zu werden oder in Buntland zu bleiben. Beide Faktoren sind nicht attraktiv, um sein Leben erfolgreich zu gestalten.
„Die Schulminister haben in puncto Personalplanung versagt“
Haben sie nicht, die Explosion der Schülerzahlen seit 2014 (EU-Arbeitnehmerfreizügigkeitsabkommen für Südosteuropa mit den vollen Sozialleistungen bei nur 1000€ eigenem Einkommen plus die Migrationskrise) war nicht vorhersehbar. Bei der Planung rechnet man nicht damit, dass die Politik völlig dem sozialen Größenwahn verfällt und komplett entrückte Entscheidungen trifft.
Muss mal darüber nachdenken: Kann ich angesichts der in den Schulen herrschenden grünsozialistischen Indoktrinierung einem Lehrermangel was abgewinnen?
Doch lieber kümmern sich die unfähigen Politiker:innen um „Ersatzprobleme“ wie Gendersprache und Regenbogen-Aktivisten und VERSAGEN bei ihrer Kernaufgabe.
Was bei der Debatte um die Ursachen des Lehrermangels und der sogenannten Planzahlen immer wieder übersehen wird, ist die mangelnde Qualität und die fehlende soziale Kompetenz bei Lehrern. Es gibt – auch unter den mittlerweile zu wenigen Lehrerstudenten – einfach zu viele, die den Job aus rein persönlichen Absicherungsüberlegungen heraus wählen. Die also in keiner Weise risikofreudig sind. Die nicht in erster Linie daran interessiert sind, kleine und junge Menschen für echte (!) Bildung zu interessieren. Die nicht am Ende alle Schüler über einen Kamm scheren, sondern sich auch der Schwächeren annehmen, derjenigen also, die pädagogisches Geschick am meisten brauchen.
So entsteht Frust: Bei den Schülern, weil die Lehrer es nicht schaffen, sie auch nur ein bißchen für ihre Fächer zu interessieren. Die sich nicht als Individuen wahrgenommen fühlen, sondern nur als Teil eines homogenen Klassenkörpers, der möglichst autonom und gemäß eines Lehrplans zu funktionieren hat, ausgedacht von Personen, die vor allem die Belieferung der Wirtschaft mit arbeitswilligen Untertanen im Blick haben. Und nicht die Bereicherung der Gesellschaft mit selbständig und kritisch denkenden und glücklichen Menschen.
Und Frust bei den Lehrern, die sich einer Schülerschaft gegenübersehen, die ihnen das Leben nur schwermacht, weil sie nicht in der Lage ist, sich aus sich selbst heraus zu motivieren (weil ihr die Fächer als todlangweilige Materie präsentiert wird). Und die offenbar einfach nicht lernen will (weil nicht im Lehrplan steht, ihr beizubringen, wie Lernen gehen und Spaß machen kann). Da merken dann die so „Abgesicherten“, daß sie einen viel höheren Preis zahlen als sie ursprünglich kalkuliert hatten. Weil Freude am Unterrichten und Lehren keine Grundvoraussetzung für ein Lehrerstudium ist.
Unter diesen Voraussetzungen wird es schwer sein, junge Menschen für den Lehrerberuf zu begeistern. Auf entsprechende Werbekampagnen und Marketingsprüche kann fast nur hereinfallen, wer nie in der Schule war.
Um mit Einstein zu sprechen: Ein Problem kann nicht gelöst werden mit dem Denken (und ergo den Personen), die es überhaupt erst geschaffen haben.
Das eigene Kind ist ein von den Lehrern verkanntes besterzogenes Genie und soll Abitur und Studium geschenkt bekommen, denn normale Berufe sind pfui. Aber keiner will sich später von einem Chirurgen mit geschenktem Abschluss operieren lassen…
Einem schwachen Schüler helfen ist nicht das Gleiche wie ihm den Abschluß zu „schenken“! Im ersten Fall beschäftigt sich der Lehrer mit dem Schüler, im zweiten (heutzutage leider überwiegenden) Fall eben nicht.
Sehr geehrter Herr Kraus,
als Mitglied der selben „Zunft“ wie sie ist jeder ihrer Artikel für mich ein Lesevergnügen. Ich stehe selbst kurz vor der Pensionierung, habe 3 Schulsysteme in 2 Bundesländern an 5 Schulen aller Formen hinter mir. Mein Fazit: Es geht immer mehr bergab, provokatorisch ausgedrückt: Deutschland verdummt. Das tut mir immer wieder weh. Auch nach über 40 Dienstjahren empfinde ich den Lehrerberuf als einen der schönsten. Man muss als Lehrer immer an sich arbeiten, darf sich nie gehen lassen. Ich empfinde es immer wieder als tiefe Befriedigung, wenn ich den den Schülern etwas beigebracht habe, ohne dass diese es gemerkt haben… . Das wird mir in Zukunft wirklich sehr fehlen.
Ich habe aber leider immer öfter feststellen müssen, dass seitens der vorgesetzten Dienststellen bis hin zum Kultusministerium alles getan wird, um dem Lehrer die Freude am Beruf zu nehmen.
Als Lehrer, der Mangelfächer wie Technik und Physik unterrichtet, ist man sehr willkommen und passt perfekt in die Statistik. Der Mensch, der dahintersteht , mit seinen ganz persönlichen Sorgen und Problemen ist nichts wert. Ich habe mehrfach erleben müssen, wie persönliche Anliegen von mir (ich pflege meine demenzkranke Frau seit 8 Jahren) herablassend und regelrecht arrogant „abgebügelt“ werden. Offenbar setzt man hier den Beamten mit dem Leibeigenen gleich.
Ich bin nach wie vor Lehrer mit Herz und Seele, und trotzdem: Für diesen Arbeitgeber würde ich zukünftig nicht einmal für das doppelte steuerfreie Gehalt arbeiten. Wer nur aus finanziellen Gründen Lehrer werden will, ja, der sollte es lieber lassen.
Stundenhalter gibt es m. M. nach schon zu viele – Lehrer dagegen werden immer seltener.
Im öffentlichen Dienst spart nichts mehr Geld als die unbesetzte Planstelle. Seit mindestens 15 Jahren höre ich die Klage vom Lehrermangel und das Märchen vom Staat, der sich um die Lehrer reißt. Tatsächlich wird kaum einer eingestellt.
Den Schulen wird vorgeschrieben, wieviele Stellen sie mit welcher Fächerkombination ausschreiben dürfen. Es werden immer weniger Stellen genehmigt, als die Schule eigentlich braucht. Die Fächerkombination ist so gestaltet, daß sie auf kaum einen Bewerber paßt. Zwar darf dann Monate später die Stelle umgewidmet werden, aber erstens bleibt sie bis dahin unbesetzt, und zweitens ist die Änderung unwesentlich und erreicht auch so keine Bewerber.
Was wirklich innerhalb der Schule helfen würde, ist folgendes:
Das würde umgehend Lehrerkapazitäten freisetzen und den Beruf so attraktiv und verkraftbar machen, daß Teilzeit und Frühpensionierungen spürbar zurückgehen.
„Und der Fürst sprach zum Kaplan, halt du sie dumm, ich halt sie arm.“
Ich glaube schon lange nicht mehr, daß der Bildungskahlschlag ein zufälliges Versäumnis ist.
Naja, z.B. in Berlin hat man irgendwann aufgehört, die Lehrer zu verbeamten. Das war einer der größten Fehler: Studenten haben weiterhin Pädagogik auf Lehramt in Berlin studiert und sind meist nach dem Studium 20km über die Stadtgrenze an Brandenburger Schulen gegangen, da man dort verbeamtet wurde/wird.
Das hat wahnsinnige Lücken gerissen, in unserer Verwandtschaft gibt es eine Berliner Lehrerin, die Pech hatte, da sie gerade ihr Referendariat beendet hatte, als das neue Gesetz in Kraft trat. Diesen Lehrern wurde (im Vergleich zu etwa Brandenburg) mehrere Hundert Euro Gehalt weniger gezahlt und auf andere Vorteile der Verbeamtung mußten sie auch verzichten (z.B. Krankenkasse). Dazu kommt noch, daß die Schulen sehr schlecht ausgestattet sind und sehr hoher Ausländeranteil bei den Schulklassen. Viele Kinder, die bei Schuleintritt fast kein Deutsch sprechen, die Lehrer müssen also bei Null beginnen. Dann fährt man lieber jeden Morgen 45 Minuten nach Brandenburg und findet bessere Bedingungen vor…
Anders wird man das Problem aber nicht lösen können. Diese ausgebildeten Lehrer fehlen dem Land Berlin, da die meisten nach Brandenburg oder eben in andere Bundesländer abwandern. Ihre Aussage kann ich nicht bestätigen.
Ich finde, es sollten in allen Bundesländern die gleichen Bedingungen herrschen: entweder man verbeamtet nach 2-3 Jahren Dienstzeit alle Lehrer und zahlt die gleichen Tarife oder eben überhaupt nicht…
Das Thema Lehrermangel begleitet uns doch schon die letzten 20 Jahre. Mein Eindruck, Bildung spielt in diesem zunehmend heruntergekommenen Land eine immer geringere Rolle. Das Bildungsniveau bestätigt diesen Eindruck. Bildungsferne
Kinder kann man viel einfacher und besser im Sinne von Klimahysterie, Gender, Transsexualität, Migration, und,und, und, was alles
den woken Zeitgeist so ausmacht, manipulieren und mitnehmen. Die merken auch nicht wenn die Wirtschaft den Bach runter geht. Den erzählt man einfach der raffgierige Kapitalist ist Schuld und aktuell schiebt man es einfach dem bösen Putin in die Schuhe. Nein, man will in diesem Staat kein hohes Bildungsniveau, mitdenkende Menschen sind für Faeser und Haldenwang ein Graus!
Ich hab es immerhin zum 1. Staatsexamen gebracht, Realschule. Dann mich aber anderweitig orientiert, und auch wenn gesichertes Dasein als Beamter nun sicher Vorzüge hätte bin ich froh, das nicht weiter verfolgt zu haben.
Jungen Leuten, besonders Männern (zu meiner Studienzeit waren an der PH Flensburg 87% Frauen – das hatte studentisch natürlich gewisse Vorzüge, aber berufspraktisch ist das wohl eher das Grauen) kann ich ich von dem Lehrberuf nur dringendst abraten.
Man ist gezwungen diese schwachsinnige reformierte Rechtschreibung zu benutzen, neuerdings auch diese Genderei, dazu das Gekasper mit Kopftüchern und Messermihigru. Im Kollegium – man/frau sollte es besser Kollegia nennen – keinerlei Rückhalt, im Gegenteil, intrigante Anfeindungen ohne Ende.
So in etwa schildern es mir jedenfalls Studienfreunde, die das dann tatsächlich bis heute machen, sofern sie nicht längst in Frühpension sind. Durchweg magenkrank (am Mundgeruch erkennt man einen Lehrer) und regelrecht Frauenhasser geworden.
Lehramt ist nur denen zu empfehlen, welche wahlweise feministische Frau, Mihigru, bei den „Grünen“, Coronabegeisterung haben oder wenigstens transqueerschwul sind, am besten alles beisammen.
Studium selbst ist ja pillepalle, mit halbwegs gymnasialer Vorbildung völlig problemlos, und bei Interesse an den Fächern machte auch gelegentlicher Lernaufwand Spaß. Ich denke auch gern an die Exkursionen zurück, das war schon toll, was man dabei erleben durfte.
Na ja, ein wenig sarkastisch geschrieben ist Ihr Kommentar schon!
Aber in der Sache gebe ich Ihnen recht! Wer heute an einer Schule unterrichten will, muss ein eindeutig dickes Fell haben und die Kanak-Speech beherrschen.
Es sollten sich nur total toughe Frauen bewerben, sonst gehen sie an ihrem Beruf zugrunde, mit Freundlichkeit und Verständnis erreichen sie wenig, gerade jungen Frauen würde ich nicht mehr anraten, in die Schule zu gehen.
Ich bin seit ca, 12 Jahren pensioniert, und da merkte man schon den Bruch, da wurde es langsam ungemütlich. an den Schulen.Vor allem in Ballungsgebieten.
Rückhalt von Schulleitung oder Schulaufsichtsbehörde sind nicht immer zu erwarten; denn Schüler und Eltern haben immer recht!
Jeder muss sehen, wo er bleibt. Man muss schon über eine Riesenportion Mut verfügen, wenn man reüssieren will und nicht eines Tages ausgebrannt zum Arzt geht.
Ich hatte noch das Glück, zu einer weniger stressigen Zeit in der Schule zu arbeiten, mir hat es immer großen Spass bereitet. Aber die Zeiten haben sich grundlegend geändert. Leider.
Man gibt sich ja alle Mühe, aber leider funktioniert das Verdrängen und Vertuschen des Verfalls nicht mehr. Einige haben das ja schon vorhergesehen, aber jetzt wird es eben für alle sichtbar. Gerade im Hinblick auf die Personalsituation fuhr man ja schon lange sehenden Auges auf die Wand zu, denn man weiß ja, wieviele Lehrer angestellt und wie alt die sind. Hätte man den Bevölkerungsstand einfach zurückgefahren, wäre das wohl gerade so gegangen, evtl. mit leichten Übergangsproblemen. Aber nein, man holt ja alle Welt hierher. Das man für dieses Mehr an Menschen Häuser, Schulen, Lehrer, Ärzte, Krankenpfleger usw. braucht, wurde einfach ignoriert.
So ist es. Diese Probleme existieren insbesondere wegen der hohen Zuwanderung. Versprochen wurde ja dass diese alle hochqualifiziert seien. Die reinste Lüge und nun haben wir das Desaster. Eine Absenkung der Bevölkerung stellt erstmal kein Problem dar.
Wie wäre es mit einem Hauch von Japan in unseren Schulen? Wie wäre es, die Mitspracherechte der Eltern zu beschränken? Wie wäre es, wenn die Forderung vor der Förderung rangiert? Wie wäre es mit einer Straffung der Lehrerbildung und mehr Zielorientierung statt pseudoakademischem Gelabere? Ich glaube, da müssen wir hin, obschon ich die Aussichten dafür als ziemlich gering einschätze.
Japan ist ein monokulturelles Land mit sehr wenigen eingewanderten Menschen aus kulturfernen Ländern. Als Ausländer ist es sehr schwierig, überhaupt die japanische Staatsangehörigkeit zu erlangen, selbst wenn man mehrere Jahre dort lebt, sich selbst versorgt, die Sprache spricht und Steuern zahlt. Die Japaner wollen einfach nicht so viele fremde Einflüsse in ihre Kultur lassen, sondern sich ihre Traditionen bewahren.
Das hat zur Folge, daß in den Schulen fast nur japanische Kinder präsent sind, die auch bereits vorher alle in japanischen Kindergärten auf die Schule vorbereitet wurden und natürlich alle perfekt ihre Muttersprache sprechen. Also fast alle Kinder, selbst wenn sie auch nicht so begüterten Elternhäusern stammen, alle die gleichen Grundvoraussetzungen haben, um die Schule erfolgreich zu meistern.
Das war vor 30-40 Jahren in Deutschland auch so. Geht man jetzt in deutsche Schulklassen, fangen die Probleme bereits damit an, daß der Großteil der Kinder kein Deutsch spricht, sie oft vorher auch nicht im Kindergarten waren. Den Kindern fehlen gleich mal mindestens 2 Jahre, um sich integrieren zu können. Natürlich fehlt auch die Mitarbeit und der Wille der Eltern, ihren Beitrag dazu zu leisten, das ist aber meiner Meinung nach nur ein Aspekt.
In der heutigen BRD mit ihrer durchideologisierten Schule noch Lehrer werden zu wollen, sollte man sich sehr genau überlegen.
Es fehlen
– Lehrer
– Handwerker
– Pflegekräfte
– Ärzte außerhalb von karriere- oder wohlstandsträchtigen Bereichen (also in etwa 90%)
– MINT Absolventen aller Art
Wir haben reichlich
– Influencer
– irgendwas mit Medien
– irgendwas mit Gleichstellung und Gender
– irgendwas mit Antifarissmus
– Staatsabhängige Steuertransferempfänger ohne alles
Die erste Gruppe zählt die zweite
„Dass es im deutschen Bildungswesen hinten und vorne nicht mehr passt, dass sich die „Bildungsnation“ im freien Fall befindet, wissen wir“. Ist es irgendwo anders in diesem Staat. Wo versagt er denn nicht?
Ok, er kann Steuern eintreiben aber auch nur weil es die Unternehmen für ihn übernehmen und diese entsprechend an den Staat abführen.
Hätte man von Anfang an eine langfristig angelegte Bildungspolitik gefahren, wäre solches gar nicht geschen. Aber für Bildung war lange Zeit kein Geld da! Die heutigen Schulen sind teilweise baulich in einem erbärmlichen Zustand und spiegeln das Bildungssystem in nuce wider. In Mittelstufen-Klassen waren früher 35 Schüler und mehr, eine Verkleinerung kostete zu viel Geld. Die aktuellen Lehrpläne und das ewige Kompetenz-Gequassel zeigen nur, dass die verantwortlichen Bildungspolitiker keine Kompetenz haben! Es sind Verwaltungsbeamte ohne Kreativität, ohne Biss und ohne Leistungswillen! Ein Abbild dieser Gesellschaft, die geanu solche Führungskräfte hervorbringt: Jämmerlich!
Das ist doch glasklar, wenn man keine selektive Einwanderungspolitik macht und den Ungebildeten durch Sozialgeschenke die Drehtüre aufsperrt, sinkt im selben Maße die Bildung! Also jetzt nicht jammern.
Wer in den 70er- Jahren auf Lehramt studiert hat, wurde in die Arbeitslosigkeit abgeschoben und konnte sich höchstens noch umschulen lassen. Ein Freud von mir, dem solches geschah, fühlte sich von Anfang an vom Staat betrogen. Er hatte sein Examen mit Auszeichnung abgeschlossen und trozdem keine Stelle bekommen. Bis heute nicht! Er sagte mir: Wenn das System jetzt kollabiert, kann ich eine klammheimliche Freude nicht verbergen! Sie haben es nicht anders verdient Dito, sage ich! Auch mein Bedauern darüber hält sich in sehr engen Grenzen!
Ein Aspekt des Lehrermangels ist die Geringschätzung, die in der von Ihnen gewählte Berufsbezeichnung deutlich wird. Keiner, der Jura studiert, studiert auf Amtsgericht, sondern wird Anwalt oder Richter. Keiner, der Medizin studiert, studiert auf Praxis, sondern wird Arzt. Keiner, der Theologie studiert, studiert auf Kanzel, sondern wird Pfarrer oder Priester. Jemand studiert nicht auf Lehramt, sondern studiert ein oder zwei, manchmal drei Fächer, die ihn zur Ausübung des Lehrberufes in verschiedenen Abstufungen, Gymnasium o.ae. befähigen. Bedauerlicherweise verwenden viele der Studenten selbst diese deminutive Bezeichnung. Man sehe mir die Entgenderung nach.
Das ist und war doch immer genau das Problem – das man von Leuten, die „auf Lehramt“ studiert haben, unterrichtet wurde anstatt von Lehrern, die mit Begeisterung ihr Fach unterrichtet und die Kinder mitgerissen haben.
Gut. Die Schulen sind bloß noch Aufbewahrungsanstalten für Sozialkrüppel. Das betrifft sowohl Schüler als auch Lehrer.
Kurz und knapp: Sehr gut.
„Sofort wirksam würden folgende drei Maßnahmen: Gewinnung von pensionierten Lehrern im Alter zwischen 65 und 70.“
Und was ist mit den pensionierten Lehrern zwischen 55 und 65?
Besser wäre es doch, die Anreize für einen vorzeitigen Vorruhestand deutlich zu verringern.
Alles falsch!! Prognose: Im Herbst können die Schulen nicht beheizt werden, dazu das grosse Husten und Nase-Putzen. Also brauchen wir ab Herbst keine Lehrer mehr. Ein weiterer Grund: Ohne Gas und günstigen Strom wandert die Industrie ab. Ich denke wir brauchen künftig nur noch Grundschullehrer, das genügt völlig.
„Hierfür bedarf es einer großangelegten Imagewerbung für den Lehrerberuf“
Jeder, der sieht was für Schüler er da unterrichten soll, hat vor vorne herein keine Lust, sich in diesem Beruf „auszubrennen“. Ich wohne neben einer Haupt- und Realschule und wenn die Kinder frei haben, ist das ein Lärm, als hätte der Zoo Freigang und deutsche Kinder sind kaum noch vorhanden.
So ist es und so wird es bleiben – leider!
Wir steuern auf eine Re-Barbarisierung zu.
Selbst wenn die Schüler nett sind bleiben immer noch die Kollegen.