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Erste gereizte Drohungen gibt es bereits

Wird Finnland Putins nächstes Ziel?

26.02.2022

| Lesedauer: 3 Minuten
Die beiden bislang betont neutralen Länder Schweden und Finnland wollen nach dem Überfall Putins auf die Ukraine einen NATO-Beitritt nicht mehr ausschließen.

Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Aber mit den ähnlichen „historischen“ „Argumenten“, mit denen Putin den Überfall auf die Ukraine rechtfertigte, könnte er demnächst einen Überfall auf Finnland inszenieren. All dies hat einen durchaus realen Hintergrund. Denn die beiden bislang betont neutralen Länder Schweden und Finnland wollen nach dem Überfall Putins auf die Ukraine einen NATO-Beitritt nicht mehr ausschließen. Immerhin fast die Hälfte der Finnen sind – bei steigender Tendenz – mittlerweile für eine NATO-Mitgliedschaft. TE hatte bereits am 5. Januar 2022 berichtet.

Das Narrativ von der Rücksicht auf russische Phantomschmerzen zieht nicht

Finnland und Schweden wollen in die NATO

Das Narrativ von der Rücksicht auf russische Phantomschmerzen zieht nicht

Beide Länder wollen sich jedenfalls in ihrer Entscheidung nicht von Moskau dirigieren lassen. Immerhin hatten Finnland und Schweden ihre Kooperation mit der NATO zuletzt immer weiter ausgebaut. Beide Länder beteiligen sich seit Jahren an dem NATO-Sicherheitskonzept „Partnerschaft für den Frieden“ und haben ihr eigenes Militär zunehmend NATO-tauglich gemacht. Und auch in Schweden ist eine Mehrheit für einen NATO-Beitritt nicht mehr ausgeschlossen. Sollte die amtierende schwedische Regierung im September 2022 abgewählt werden, könnte ein NATO-Beitritt real werden. Auch ein Umschwenken Finnlands in der NATO-Frage würde in Schweden zu einer Neubewertung der Frage führen. 

Auffallend ist, wie Moskau auf die finnischen und schwedischen Überlegungen sofort gereizt reagierte. Der Beitritt Finnlands zum westlichen Bündnis „hätte schwerwiegende militärische und politische Folgen“, erklärte das russische Außenministerium.

Wie gesagt: Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Aber gerade Finnland ist für Putin eine offenbar schwärende russische Wunde. Siehe dazu:

Ein wenig finnische Geschichte im Zeitraffer
  • Die Urheimat der Finnen ist wohl Ostrussland, ins Gebiet des heutigen Finnland sind die Finnen um Christi Geburt eingewandert.
  • Im Zuge der Kreuzzüge ab 1152 kam Finnland zu Schweden.
  • 1556 bzw. 1581 wurde Finnland zum Herzogtum bzw. Großfürstentum.
  • Im Nordischen Krieg (1700 bis 1721) wurde Finnland von Russland erobert.
  • In einem weiteren russisch-schwedischen Krieg („Krieg der Hüte“ 1741–1743) wurde Finnland erneut besetzt, und im anschließenden Frieden wurde die russische Westgrenze bis an den Fluss Kymijoki vorgeschoben.
  • 1809 konnte Finnland mit Genehmigung von Zar Alexander I. ein eigenes Staatswesen errichten. Es wurde aber von einem Gouverneur aus St. Petersburg regiert.
  • 1898 bis 1917 begann eine weitreichende Russifizierung Finnlands. 1900 wurde die russische Sprache als Amtssprache eingeführt.
  • Am 6. Dezember 1917 rief der finnische Landtag die Unabhängigkeit aus. Dieser Tag ist heute noch der finnische Nationalfeiertag. Diese Unabhängigkeit wurde vom kurz zuvor gegründeten Sowjetrussland am 18. Dezember 1917 anerkannt. Der Prozess der Ablösung von Russland ging freilich mit schweren inneren Konflikten einher. Am 27. Januar 1918 kam es zu einem sozialistischen Umsturzversuch und einem drei Monate währenden Bürgerkrieg, bei dem allerdings die Bürgerlichen obsiegten.
  • 1920 wurde mit Sowjetrussland ein Friedens- und Grenzvertrag unterzeichnet.
  • Dennoch erfolgte der Angriff der Sowjetunion auf Finnland am 30. November 1939. Es begann der sog. Winterkrieg. Als die finnische Armee vor dem Zusammenbruch stand, kam es am 13. März 1940 zu einem Friedensvertrag. Finnland musste große Teile Kareliens an die Sowjetunion abtreten. Im Fortsetzungskrieg (1941 bis 1944) eroberte Finnland abgetretene Gebiete zunächst zurück. 1944 musste sich Finnland aber zurückziehen. Am 19. September 1944 schloss es mit der Sowjetunion einen Separatfrieden. Der II. Weltkrieg endete für Finnland de facto aber erst am 27. April 1945 mit dem Abzug der letzten deutschen Soldaten aus Lappland.
  • Im Kalten Krieg betonte Finnland seine strikte Neutralität. Die Sowjetunion behielt aber großen Einfluss auf die finnische Politik. Finnlands damaliger Präsident Paasikivi (1870 bis 1956) trieb die Versöhnung mit der Sowjetunion voran. 1948 war es zu einem Freundschaft- und Kooperationsabkommen gekommen; dieses blieb bis 1991 in Kraft. Im Westen wurde die enge Beziehung Finnlands zur Sowjetunion als „Finnlandisierung“ kritisiert.
  • Diese „Finnlandisierung“ fand ihren Endpunkt am 1.Januar 1995 mit dem Beitritt Finnlands zur Europäischen Union und am 1. Januar 2002 mit dem Beitritt in die Euro-Zone.
Finnland als einfacheres Objekt russischer Begehrlichkeiten als die Ukraine?

Ja und nein. Nein, weil Finnland immerhin in der EU ist und dort mehr Solidarität erwarten darf als die Ukraine. Ja, denn auch Finnland kann die Beistandsklausel der NATO-Vertrages nicht für sich in Anspruch nehmen. Und: Finnland wäre militärisch ein „Klacks“ für das russische Militär. Nicht vergleichbar mit der Ukraine, die immerhin – ohne Reservisten und Mobilgemachte – 209.000 Mann unter Waffen hat. In Finnland stehen ad hoc jeweils 23.000 Soldaten und Grenzschützer zur Verfügung. Allerdings kann Finnland 430.000 Mann einer „Kriegsreserve“ mobilmachen; das sind fast zehn Prozent der Bevölkerung von 5,5 Millionen Finnen.

Als gravierender Nachteil kommt hinzu: Finnland hat eine 1.340 Kilometer lange Grenze zu Russland. Und Finnland ist nur im Süden dicht besiedelt. In der Fläche träfe eine einmarschierende russische Armee vermutlich tagelang oft auf keinerlei Widerstand. Zur Veranschaulichung: Finnland ist mit 338.000 Quadratkilometern fast so groß wie Deutschland (358.000 Quadratkilometer). Bei einem Verhältnis der Bevölkerung von 5,5 zu 82 Millionen.

Hoffen wir, dass Putin, der sich gerne als Historiker und großer Strategie gibt, davon nicht leiten lässt.


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46 Kommentare

  1. Hatte man das nicht damals auch geunkt, dass Russland sich in Syrien festsitzt u. ebenso festbeißt? Und ein Weltkrieg daraus entstehen könnte, weil er den USA & Türkei in die Quere kommt?
    Aber gut. Damals gab’s ja auch einen andren Präsidenten, der nichts von Aussenpolitik versteht u. sogar angefangen hat, seine Leute nach Hause zu holen.

  2. Lieber Herr Kraus,

    Ich hätte auf Moldawien getippt, denken wir nur an den Konflikt um Transnistrien.

    Dort hat Putin schon vor Jahren dadurch einen latenten Dauerkonflikt initiiert, der jederzeit durch russische Agenten, wie gehabt, wieder entflammt werden könnte.

    Finnland bedeutete dagegen ganz sicher Krieg mit ganz Europa.

    Und nachdem Herr Scholz heute ein Aufrüstungsprogramm von 100 Mrd angekündigt hat, scheint auch in der deutschen Politik eine Zeitenwende möglich.

    Unterstützung hat Herr Scholz von der CDU, die Herr Merz explizit zugesichert hat.

    Herr Merz hat eine gute Rede gehalten, die Richtungsänderung auch für seine Partei eingeläutet und damit indirekt auch das Merkel Kapitel für beendet erklärt

    So könnte es sein, dass Scholz und Merz gemeinsam handeln und sich gegenseitig ihre innerparteilichen Kritiker vom Hals halten.

    Vielleicht ist die links*grüne Gendergaga- Zeit so doch noch abzuwenden. Jedenfalls war der heutige „Bundestag“ eine Zeitenwende.

    Erst ein Krieg hätte es dann möglich gemacht!

    • Eine WIRKLICHE Politikveränderung mit der CDU ?
      Ich vermute, Sie belieben zu scherzen …

    • Das Problem ist, dass man für eine einsatzfähige Armee Menschen braucht die bereit sind zu kämpfen und im Notfall zu sterben. Die haben wir nicht. Da können wir noch so viel Geld in die Bundeswehr pumpen. Diese ist ja schon jetzt die einzige Armee unter den teuersten 10 der Welt die nicht einsatzfähig ist. Klar kann das töten auch automatisieren. Aber eine Drohnenarmee in Deutschland? Das wird doch nie was….

  3. Ich hab Verwandtschaft in Finnland und kenn mich ein bisschen in den örtlichen Gegebenheiten aus. Militärisch gesehen wäre eine Invasion Finnlands für Russland Selbstmord. Natürlich ließe sich das Bevölkerungszentrum im SW, v.a. um Helsinki und Turku, wo ein Großteil der Finnen leben, relativ leicht ausschalten. Aber der dünn besiedelte Osten und Norden sind von undurchdringlichen Wäldern und Seen durchzogen. Dort ist kein Durchkommen, v.a. auch weil die wenigen Straßen sich leicht verminen lassen. Außerdem trainieren tausende Finnen in Vereinen regelmäßig den Partisanenkrieg in den Wäldern. Wenn das bisschen Widerstand in der Ukraine bei topologisch günstigen Gegebenheiten schon zuviel ist für die russische Armee, wird sie in Finnland überhaupt keinen Stich sehen. Auch erschließt sich mir hier kein Kriegsziel. Die Finnen sind anders als die Ukrainer auch für Putin kein russisches Volk und ihr Land keine russische Erde. Das einzige was die Russen dort wirklich stören könnte, wäre die Stationierung westlicher Truppen.

  4. Die meisten Kommentare zu Ihren Ausführungen machen mir Angst, Herr Kraus.

    • Mir auch! Manchmal frage ich mich, welche Art von Sympathisanten sich hier tummelt. Scheint eine konzertierte Aktion zu sein. Aber ich werde die „Feder“ nicht beiseitelegen.

      • Werter Herr Kraus, ich bekomme ganz sicher kein Zeilengeld von Herrn Putin. Schade eigentlich, aber sei’s drum. Ich entgegne Ihrer Meinung schlicht meine Meinung.
        Genau das zu können schätze ich an diesem Magazin.
        Und nebenbei bemerkt: Ich finde es klasse, wenn Autoren gelegentlich auch Kommentare kommentieren.

        Und noch was, schon gelegentlich bemerkt: Meine eigene Meinung kenne ich, wenigstens so halbwegs. Den DLF höre ich. „Grüne“ Regierungspropaganda. Das „dazwischen“ schätze ich, und darum lese ich gern TE, empfehle es stets weiter und frage am Kiosk nach Druckversion.

        Ihnen allen einen schönen Sonntag, ich gege jetzt zur Ein-Mann-Coranaspaziergangsdemo in den schönen Wald, dabei Entgegenkommende freundlich grüßend, einerlei, ob das nun Ukrainer, Russen oder gar Fans des Fußballvereins des Nachbarkaffs sind.

        Erstmal 😉

  5. Das ist eine Art Wetterprognose die meistens nicht stimmt. Derzeit sind die Russen damit beschäftigt vor ihrer Haustür in Zentraleuropa sicherheitsrelevante Ordnung zu schaffen, die der Westen nicht bereit war zu geben.

    Das hängt natürlich auch vom Erfolg oder Mißerfolg ab und es bleibt abzuwarten, wie sich alles in den nächsten Tagen entwickelt, eines aber ist klar, die Russen wollen möglichst zivile Opfer vermeiden und hätten sie die Absicht Kiew dem Erdboden gleichzumachen, dann wäre das schon lange geschehen.

    So sind die Spekulationen nicht zielführend über alles was darüber hinaus geht und es wäre ratsam, sich in dieser Angelegenheit nicht einzumischen, denn daraus könnte sich dann wirklich die eigentliche Katastrophe entwickeln wo der Kriegseinsatz vor Ort noch ein laues Lüftchen wäre im Vergleich zur nuklearen Katastrophe und wer die eigene Bevölkerung in dieser Angelegenheit so propagandistisch benützt, macht es der Gegenseite nicht leichter sich aus der Affäre zu ziehen, im Gegenteil, das wird dann immer bedrohlicher für alle und die Frage ist doch nur, wäre eine Auseinandersetzung zwischen Rußland und der Ukraine ein atomarer Supergau wert, zumal die Frage des Anlasse ja noch nicht geklärt ist.

    Es gibt Situationen im Leben, da muß man eben mit den Wölfen heulen, will man nicht selbst dabei Opfer werden, das ist zwar äußerst schwer zu ertragen aber der Tod aller am Ende ist auch nicht die Verheißung und deshalb Vorsicht an jeder Ecke, damit nicht das schrechlichste passiert, was sich kein Mensch vorstellen kann, außer den Japanern und das war schon schlimm genug, aber das heutige in den Schatten stellen wird.

    Das Pfauengehabe des Westens, die sich in ihrer Ehre angekratzt fühlen bringt garnichts, denn ihre Hände sind über das atomare Patt gebunden und so wäre es doch vernünftiger vorsichtig zu taktieren um unbeschadet aus der Situation heraus zu kommen und wir haben keine andere Wahl, sonst werden wir alle sterben.

  6. Finnland war zwar mal für eine gewisse Zeit Bestandteil des zaristischen Russland aber nicht der Sowjetunion und die Finnen sind auch keine Slaven. Sein neutraler Status war eine Folge von WKII und der heftigen erfolgreichen Abwehrkämpfe der Finnen unter General Mannerheim, der 1944 einen Frieden mit Stalin aushandelte. Ob Putin in Richtung Finnland expansive Pläne hat, ist hypothetisch ähnlich wie die Vorstellungen des amerikanischen Geostrategen Zbigniew Brzesinski, bezüglich der Ukraine, der diesen Staat, leninscher Schöpfung, gerne als Bestandteil im us-amerikanischen Vorfeld in Bezug auf Russland gesehen hätte.

  7. Ich denke, Putin wird sich in der Ukraine eine blutige Nase holen. Selbst wenn es ihm gelingt, Kiew und die Ukraine einzunehmen würde sich wohl ein jahrelanger Partisanenkrieg anbahnen. Ein Afghanistan hatte Russland schon.
    Aber bereits seit den Ereignissen vom Maidan hatte ich den Gedanken: da ist doch so ein grosser Fluß mitten im Land – fast eine natürliche Grenze…

  8. Wir wollen “ den Teufel nicht an die Wand malen „, und tun dann genau das. Die Finnen stehen jedenfalls nicht in Verdacht Ostslawen/Russen zu sein, für die Kiew die Mutter aller finnischen Städte wäre. Die finnische Sprache ist keine slawische, und die Finnen waren seit dem Mittelalter römische und dann reformierte Christen. Die russiche Souveränität war genau das, sie war keine kulturelle. Die Finnen hatten auch den großen Vorteil eine finnische Identität zu haben, und eine finnische Elite, die ganz anders als in Kiew, bereit und in der Lage war, eine rechtsstaatliche und demokratische Entwicklung, und daraus eine marktwirtschaftliche Wirtschafts- und Sozialordnung zu organiseren. Eine solche Elite gab und gibt es in der Ukraine nicht. Wenn Finnland und/oder Schweden der Nato beitreten wollen, dann sollten wir sie willkommen heißen.

  9. Wird Finnland Putins nächstes Ziel?“:
    Man muss nicht von einem Extrem ins andere verfallen. Niemand (auch ich nicht) hätte vor seiner Geschichtsrede gedacht, dass Putin die gesamte Ukraine angreift.
    Falls Putin nicht verrückt ist, sind trotzdem folgende Dinge klar:
    1.) Putin wird kein NATO-Land angreifen.
    2.) Ich bin mir ziemlich sicher, dass das eine einmalige Angelegenheit ist. China hat bei seiner Erzählung mehrmals betont, dass das mit der Ukraine eine besondere, einmalige Situation ist. China lässt Putin die Ukraine durchgehen. Und (falls er den Krieg gewinnt) auch die Vereinigung von Russland mit der Ukraine und Weißrussland. Sonst aber nichts.

    • Diese Einschätzung teile ich; hoffentlich verschätzen wier uns da nicht. Die Ukraine ist russische Einflußsphäre, Finnland und Schweden definitiv nicht. Finnland und Schweden haben deshalb eindeutig das Recht der freien Bündniswahl, gerade angesichts der aktuellen Situation.

  10. Das mit dem „Fortsetzungskrieg“ 41-44 darf man sehr wohl kritisch sehen,denn bis auf einige KM haben sich damals die Finnen an den deutschen Einschlessungsring um Leningrad heran gearbeitet.
    Ich kann sehr gut verstehen,das die Russen die Finnen weiterhin neutral sehen möchten,ist St.Petersburg doch die „heimliche“ Kapitale der Russen und liegt gerade mal wenige KM von der finnischen Grenze,US-Nato-Soldaten sind natürlich ein Affont in der Situation

  11. Ein Blick auf die Landkarte genügt, um die russischen Bedenken zu verstehen. Es liegt extrem an Petrograd, genausoweit zu Moskau wie die Ukraine aber auch zur Barentsee, wo die russische Nordflotte liegt. Dazu liegt es sogar in Schlagdistanz zu Sibirien.
    Ich denke, dass Russland die historische Grundsatzentscheidung zur Wahrung seiner Interessenssphäre getroffen hat. Dazu gehören eine neutrale Ukraine und Finnland.
    Noch mal zum Mitmeißeln für Alle und die „Schlapphüte“: Putin hat mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.*

    *die Eskalation hat die Ukraine losgetreten, als sie öffentlich über atomare Wiederbewaffnung redete. Warum der Westen die rote Linie nicht verboten hat, bleibt mir unverständlich. Dies halte ich für den eigentlichen „causa belli“ dass der Westen dies über Hilfsgelder noch finanziert hätte.

    • „Ich denke, dass Russland die historische Grundsatzentscheidung zur Wahrung seiner Interessenssphäre getroffen hat. Dazu gehören eine neutrale Ukraine und Finnland.“

      Die Ukraine war Teil der ehemaligen UdSSR und ist kulturell dem russischen Einflussraum zuzuordnen, was für die Finnen eben nicht gilt. Außerdem hat es Finnland hingekriegt, ein funktionierendes Staatswesen auf die Beine zu stellen. Ob die Finnen also neutral bleiben wollen oder nicht, ist Sache der Finnen.

  12. Leider kommen einem solche Gedanken in den Sinn, denn im Moment hat Putin seinen „Adolfmodus“ eingeschaltet, er ist absolut unberechenbar, aber das war er eigentlich immer, nur niemand wollte es wahr haben.
    Sagen wir einmal vorsichtig, das seine „Drohung“ in Richtung Finnland, aber auch Schweden im Moment „nur“ Kriegspropaganda“ ist, um seinen „Blitzkrieg“ gegen die Ukraine, wo es wohl nicht so läuft wie vorgestellt etwas zu „verwässern“, aber wird das die Finnen wirklich vor dem „Zugriff“ eines „Vladolf“ Putin schützen?.
    Ich habe die Befürchtung, das Putin Finnland schon „eingepreist“ hat, denn als Natomitglied wäre Finnland für ihn für immer verloren, es sei denn, er riskiert einen Konflikt mit der Nato, über die Folgen möchte Ich mich nicht auslassen!.

    Putin ist zur größten Bedrohung des Weltfriedens geworden, er braucht wahrscheinlich dieses „russische Roulette“, sonst fühlt er sich als das, was er eigentlich ist : ein kleiner mieser Vogel, der gerne als Hühnerhabicht gesehen werden will !!.

  13. Finnland könnte mit amerikanischen Waffen gespickt werden, ob Nato-Mitglied oder nicht. Das Verhältnis zwischen Finnland und Russland war immer schon kompliziert und brauchte Fingerspitzengefühl von Seiten der Finnen. Es wäre für Russland kein Problem, sich das Land einzuverleiben. Putin machte, oder macht, nicht den Eindruck, als hätte er den Verstand verloren. Nur dann, wenn man die Jahre zwischen der Wiedervereinigung bis heute ausser Acht lässt.

  14. Nutzen die Chinesen jetzt die Gunst der Stunde und marschieren morgen in Taiwan ein, wird Putin kein Halt mehr kennen. Anschließend ist NATO und EU obsolet, und die USA nur noch aufgeblasener Zwerg.
    Wenn die Chinesen also tatsächlich nach der Weltherrschaft streben, ist nun die beste Gelegenheit.

    • Die Chinesen sind clever genug erst mal die Entwicklung abzuwarten und zu warten bis die USA in Osteuropa aufmarschiert ist.
      Dann ist Taiwan ungeschützter als jemals zuvor. Die Situation kann eskalieren, sobald die NATO ihre Finger in die Ukraine ausstreckt.

  15. Man darf nur hoffen das Putin noch soviel Restverstand besitzt und die Finger von Finnland und Schweden lässt. Allerdings halte ich einen NATO Beitritt beider Länder für kontraproduktiv, würde er doch zusätzliches Öl ins Feuer gießen!

    • Finnland und Schweden sind westlich „sozialisierte“ Länder und waren nie Teil der UdSSR, kein Vergleich zur Ukraine. Diese hätten somit in Putins Russland nichts verloren. Hier muss er sich ernsthaft fragen lassen, ob er sie absichtlich in die NATO treibt; wenn er dann sauer würde, wäre das lächerlich, aber gefährlich. Wenn sie aufgenommen würden (was ich befürworten würde), wäre das jedoch nur gerechtfertigt. Wie gesagt, es sind westliche Länder, anders als Rumänien oder Albanien..

  16. Nächstes Ziel wird wohl der Mond sein. Der wurde erwiesenermaßen zuerst von russischen Astronomen entdeckt.

    Nun mal im Ernst!

    Was soll diese Schreiberei? Das ist doch Kriegshetze, Ich schätze TE und nahm schon Spahns Artikel in Schutz, aber nun dreht man hier wohl etwas frei.

    Auffallend ist, wie Moskau auf die finnischen und schwedischen Überlegungen sofort gereizt reagierte. Der Beitritt Finnlands zum westlichen Bündnis „hätte schwerwiegende militärische und politische Folgen“, erklärte das russische Außenministerium.

    Ja, und? Soll Moskau den „Warschauer Pakt“ auferstehen lassen und lateinamerikanische Staaten, vielleicht sogar einige „Indigenengebiete“ in Kanada aufnehmen? Was meint man wohl, wie begeistert Washington wäre… Kuba schon vergessen?

    Also bitte: Mal halblang!

  17. Ein Angriff der USA auf Venezuela ist deutlich wahrscheintlicher als der von Russland auf Finnland.

  18. Ich weiß ja nicht, ob ihr Kommentatoren alle von Putins Trollarmee seid oder ob ihr das wirklich glaubt, was ihr schreibt (wahrscheinlich beides). Ist mir auch egal. Dieser Krieg ist allein durch russische Aggression angezettelt, und diese Aggression begann vor 8 Jahren mit der Annexion der Krim und dem anschließenden Einmarsch in die Ostregionen der Ukraine. PUNKT, nichts anderes. Und wenn die Ukraine 2008 in die NATO aufgenommen wäre, dann wär das Ganze niemals passiert. Man muss schon ganz schön auf den Kopf gefallen sein, aus diesem Krieg zu schließen, dass das ohne Osterweiterung nicht passiert wäre. Wenn Finnland und Schweden jetzt dem Bündnis beitreten wollen, sollte das umgehend geschehen, sonst ergeht denen bald das gleiche Schicksal (hat Putin mit seinem Einmarschszenario in das Baltikum auch klar gemacht). So, und jetzt seid ihr dran mit Downvotings!

    • „Downvoten“ werde ich Ihren Kommentar sicher nicht, aber Krims Leute wollten zu Rußland, Volksabstimmung.

      Sicher, zu Wahlen kann man geteilter Meinung sein, etwa in Hinblick auf Vorab-Propaganda und ausblendung möglicher Opposition (in der BRD durchweg), plumpe Wahlfälschung (Bremen, Berlin), Rückgängigmachung (Sachsen-Anhalt), aber so ganz im Groben geben die wohl doch gewisses Stimmungsbild ab, und da waren die von der Krim eben ganz angetan davon, von Moskau und nicht weiter von Kiew aus regiert zu werden.
      Donbass und Lugansk dürfte ganz ähnlich sein.

      In Finnland und Schweden dürfte man überwiegend nicht zu Rußland gehören wollen, das ist ganz anderes Paar Schuhe.

    • Dieses endlose Moralisieren ist unser aller Untergang. Ich kann es wirklich kaum mehr ertragen. Anstatt Verständnis wird nur noch über irgendeine Moral-Sülze palavert. Leute fallen reihenweise irgendwelchen unsinnigen Narrativen anheim. Es geht in der Geschichte und auch in der heutigen Politik um alles, aber nicht um Moral, die ohnehin individuell ist. Und die Reduzierung darauf ist schlicht ein logischer Kartoffelsalat ohne jeglichen Erkenntnisgewinn.

  19. Leute wie Sie werden auch dann noch davon faseln, daß „Kriegsrhethorik“ vermieden werden müsse, wenn die feindlichen Panzern bereits 5 km vor ihrem Dorf steht. Sorry, aber Sie haben anscheinend die Einschläge nicht bemerkt. Vor wenigen Tagen galten Warnungen vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine in manchen deutschen MSM noch als „Kriegsrhetorik“.

  20. NATO hin oder her. Wenn diese Länder in einen Konflikt gezogen werden, wird wahrscheinlich ein Flächenbrand entstehen egal wer in der Nato ist oder nicht ist. Ich will mal hoffen, dass die Ukraine ein spezieller Fall bleibt und sich daraus keine Allgemeingültigkeit ableiten lässt. Ich gehe davon aus auch Russland weiß, dass mit jedem weiteren Land der Widerstand und das Risiko zu scheitern größer wird. Die Auswirkungen des aktuellen Konflikts sind bereits jetzt hier zu spüren. Getankt heute für 1,82 Euro. Der Finanzminister, der Umwelt- und Wirtschaftsminister freuen sich.

    • Wir haben hier doch einen Angriffskrieg. Dieser ist doch völkerrechtswidrig – korrekt?
      In solchen Fällen gibt es – richtig – die UNO.
      Habe von unseren Hauptstrommedien, auch auf TE, der Achse, auf Reitschuster… noch kein Wort darüber reden hören.
      Aber Nato hier, zu wenig Waffen da…Bla Bla Bla…
      Auch hier wieder: seltsam

  21. Es ist schon erstaunlich oder auch nicht, wie die Putinfans die aktuellen Ereignisse und potentiell Zukünftige als Petitessen abtun und kommentieren. Eigentlich kommentieren sie auch nicht, vermutlich um zu vermeiden, sich zu weit herauszulehnen. Wahrscheinlich haben sie auch Finnland bereits in das russische Reich eingegliedert, weil es da auch hineingehoert.
    Es gibt zweifellos noch andere wichtige Dinge, aber unwichtig ist das, was hier ablaeuft, ganz sicher nicht. Es sei denn, da wollen Irgendwelche so schnell wie moeglich heim in Putin’s Reich. Da waeren einige Probleme tatsaechlich “ automatisch“ geloest, neue kaemen stattdessen hinzu.

    • Wer die russische Aktion in der Ukraine anders sieht als die Mehrheit, ist nicht unbedingt Putin-Fan, sondern wertet die historischen Implikationen anders. Insofern ergibt sich mit Blick auf Finnland eine ganz andere Situation; dort gilt aus meiner Sicht: „Finger weg“.

  22. Kleine Bemerkung am Rande: nachdem ich in einem Kommentar Ende Januar 25€ als Spende für TE gewettet hatte, daß auch Ende März die russischen Panzer noch auf ihrer Seite der Grenze stehen würden, und ich (leider) falsch gelegen habe, geht besagte Spende gleich raus.

    C’est la vie, Sellerie.

    • Ich will mich nicht brüsten, und bin schon gar kein „Hobby Nostradamus“ – aber ich habe den Krieg im Dezember vorher gesagt: „Spätestens“ im Februar, März haben wir Krieg.

      • Noch haben „wir“ (sofern sich das auf Deutschland bezieht) keinen Krieg. Barbock und die anderen „Grünen“ lechzen geradezu danach, deutsche Soldaten da mitsterben zu sehen, aber noch scheint Scholz, gegen den sonst ja allerhand vorzubringen wäre, in der Koalition Fels in der Brandung, Stimme der Vernunft (FDP ist = „Grüne“, Strack-Agnes Zimmerfrau, oder wie die heißt, braucht nicht weiter erwähnt zu werden).

        Mit dem Krieg hatte ich aber auch gerechnet, oft geschrieben: Aus dem Coronalügensumpf gibt es keinen Ausweg, nur über einen Krieg.
        Der wurde auch wacker herbeigeschrien, nun ist es so weit.

        Aber ich schätze, daß Interesse nicht lange vorhalten, und dann werden wieder Panikarl und Gretakinder das Ruder übernehmen.
        Zur Freude der MSM und ihrer Begleitmedien wird es für Knappheit und Inflation dann einen Schuldigen geben: Den bösen Putin, überhaupt den Iwan.

        Für die „Grünen“ jedenfalls läuft alles perfekt nach Wunschdrehbuch.

  23. Liebe Redaktion von TE, allgemein möchte ich einmal darauf hinweisen, dass die NATO schon seit vielen Jahren ihre „Übungen“ immer weiter Richtung Osten verlegt hat. Hätte man doch eifgentlich z.B. locker in Deutschland (wir haben mehr als genug Truppenübungsplätze) „üben“ können.
    Ich habe eine neutrale Meinung zu Putin, da ich mich nie sonderlich für russische Politik interessiert habe, aber: Wäre ich an Putins Stelle, hätte ich die Verlagerung der NATO-Übungen Richtung Russland ebenfalls als Provokation empfunden. Dass dann aber alle Welt, nachdem Putin die Ukraine nach langem Vorlauf nun doch angegriffen hat, plötzlich schreit „Kriegstreiber Putin!!“, sehe ich schlichtweg als Ablenkung von der Vorgeschichte. Ich habe einmal irgendwo gelesen, dass Russland generell immer eher passiv vorgeht, also wartet, bis die anderen „anfangen“. So empfinde ich es auch aktuell. Ich habe in den letzten Jahren diverse Artikel über Truppenbewegungen Richtung Osten gelesen, habe sogar selbst in den letzten 4, 5 Jahren oft Güterzüge mit Panzern gesehen, die Richtung Osten fuhren.
    Was Finnland betrifft, sei mir ein Link zur Konkurrenz hoffentlich erlaubt:
    https://www.sueddeutsche.de/politik/nato-manoever-schweden-und-finnland-ueben-den-ernstfall-1.2494604
    Der Artikel ist aus 2015. Also hat die NATO bereits vor 7 (!!) Jahren im „nördlichen Europa“ den „Ernstfall“ geprobt. Dass Putin so lange ruhig zugesehen hat – Chapeau.
    Ich wäre der Redaktion von TE dankbar, wenn man wieder neutraler und ausgewogener berichten würde und es nicht so wie die „Mainstream-Medien“ machte, sprich: Einseitig und hetzerisch in eine Richtung berichten. JEDE Situation hat zwei Seiten, es ist NIE immer nur die eine Seite schuld -> Ursache und Wirkung.

    • ich finde auch, daß Newsleser Recht hat.

      Und ich bin sehr erstaunt und auch einigermaßen enttäuscht, daß ich hier auf TE noch kein einiges Wort zu der nun wirklich bekannten Rede von GEORGE FRIEDMANN auf dem Chicago Council on Global Affairs 2014 oder 2015 gelesen habe.
      Der Mann erklärt in 12 min wirklich ALLE Umstände, die zu der jetzigen Eskalation geführt haben und entlastet insoweit auch Russland – https://m.youtube.com/watch?v=vln_ApfoFgw

      Ich hoffe, daß meinen Betrag nicht nur ein kleiner Zensor in seinem Kämmerlein liest, sondern auch irgendwie auch die Redaktion erreicht.

      Den Inhalt der Friedmann-Rede bzgl. der jetzigen Ereignisse seitens TE unbewusst oder gar bewusst unter den Tisch fallen zu lassen ist eine wirklich grobe Unterlassung – auch für eine Meinungsseite.

      Für den Fall kann ich auch den Quatsch bei WELT weiterlesen oder gleich ZDF schauen.

      ein enttäuschter Stammleser

      ps: sollte TE die Friedmann-Rede dennoch irgendwo erwähnt haben, mea culpa. es wäre jedoch auch dann nicht so prominent erfolgt, wie es anbetracht der jetzigen Ereignisse sicher nötig wäre

  24. Tja, das ist das gefährliche an der Situation, denn ist der Ruf erst ruiniert, erobert es sich ungeniert.

  25. Wen darf denn Geschichte interessieren?
    Deutschland musste sich abfinden.
    Russland sollte das auch.
    Genügend hehre Worte in Bezug auf die Unverletzlichkeit von Grenzen gab es genügend.
    Jetzt sollten die Tatsachen akzeptiert werden.

  26. Putin hat jetzt 25.000 Tschetschenen im Marsch gesetzt. Da sie mit dem Brudervolk nix am Hut haben – und auch noch Moslems sind – kann man sich ja ausmalen was in Ukraine dann abgeht.

  27. Toll wie sich jetzt auch TE mit dutzenden Artikeln ausschließlich auf Russland und Ukraine stürzt und alles andere in den Hintergrund rutscht. Die Regierung (außer Klabauterbach) freut sich, mit Putin endlich vom einfallenden Coronakartenhaus ablenken zu können und TE tut es ihnen gleich. Informationen gut und schön, aber wir sollten dabei bleiben, vor der eigenen Haustür zu kehren. Wir haben selbst mehr als genug Probleme.

    • Sehe ich genauso. Ich hoffe der Unsinn in der Ukraine ist so schnell wie möglich vorbei. Es lenkt einfach von wichtigen Dingen ab.

      • Beispielsweise:
        USA hat nationalen digitalen Impfpass ausgerollt – Auch Florida und Texas an Bord

        In der USA hat sich ein nationaler digitaler Impfpass durchgesetzt. Auch viele republikanische Staaten sind an Bord. Er kommt von den üblichen verdächtigen Tech-Größen Google, Microsoft und anderen. Sie stecken hinter dem Projekt. Der Pass soll bleiben, er ist der entscheidende Teil der digitalen Identität, denn die nächste Pandemie komme bestimmt.
        https://tkp.at/2022/02/26/usa-hat-nationalen-digitalen-impfpass-ausgerollt-auch-florida-und-texas-an-bord/

      • „Es lenkt einfach von wichtigen Dingen ab.“

        Was bitte ist wichtiger als ein Krieg von Russland gegen Europa?

      • Na na na, zunächst einmal Russland ist in die Ukraine einmarschiert, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein Krieg gegen Europa ist das ganz sicher nicht, auch wenn das die MSM im Moment so hochstilisieren.
        Lesen Sie sich am besten den Kommentar von T. Ruebsal nochmals durch, der trifft nämlich zu 100% den „Pudels Kern“.

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