Fünfundsiebzig Jahre ist es her, dass die deutsche Wehrmacht ihre bedingungslose Kapitulation erklärte. Nicht am 8. Mai, wie fälschlicherweise viele meinen, sondern einen Tag zuvor. Am 7. Mai unterschrieb Generaloberst Alfred Jodl im Auftrag der deutschen Reichsregierung im französischen Reims die Kapitulationsurkunde. Nur weil Stalin darauf bestand, den triumphalen Akt im Hauptquartier der Sowjets ein zweites Mal durchzuführen, wurde die Zeremonie am nächsten Tag in Berlin wiederholt. Auch hier erfolgte die Unterschrift aber nicht am 8. Mai, sondern erst kurz nach Mitternacht – weshalb Russland den Sieg im „Großen Vaterländischen Krieg“ einen Tag später feiert.
Wenn in Deutschland an das Kriegsende vor 75 Jahren erinnert wird, gibt nicht nur das falsche Datum zu denken. Problematischer erscheint, wie das Ende eines der mörderischsten Regime der Weltgeschichte umgedeutet wird. Nicht nur Spitzenpolitiker der Linken, auch die Bundestagsfraktionen von FDP und Grünen haben gefordert, den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ zum bundesweiten Feiertag zu machen. Den Berlinern hat die rot-rot-grüne Landesregierung aus diesem Anlass bereits einen zusätzlichen Feiertag in diesem Jahr genehmigt. Unmerklich haben sich die Deutschen damit von der Täter- auf die Opferseite der Geschichte geschummelt.
In Wirklichkeit dachte vor 75 Jahren niemand daran, die Deutschen zu befreien. Die Alliierten wollten sie vielmehr militärisch schlagen – und zwar so nachhaltig, dass sie bedingungslos kapitulierten. Selbst die Amerikaner, die den größten Anteil daran hatten, dass die Bundesrepublik zu einem demokratischen Staatswesen wurde, sahen sich keineswegs als Befreier. In der Direktive 1067, die der amerikanische Präsident Harry S. Truman am 10. Mai 1945 billigte, wurde dem Vereinigten Generalstab der USA vielmehr ausdrücklich vorgeschrieben, dass Deutschland „nicht besetzt [wird] zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat“.
Die Sowjetunion hatte erst recht nicht vor, die Deutschen zu befreien. Als die Rote Armee am 12. Januar 1945 ihren Angriff auf Ostpreußen begann, befahl der Chef der 3. Weißrussischen Front, Marschall Tschernjakowski, vielmehr seinen Soldaten: „Zweitausend Kilometer sind wir marschiert und haben die Vernichtung all dessen gesehen, was wir in zwanzig Jahren aufgebaut haben. Nun stehen wir vor der Höhle, aus der heraus die faschistischen Angreifer uns angegriffen haben. Wir bleiben erst stehen, nachdem wir sie gesäubert haben. Gnade gibt es nicht – für niemanden, wie es auch keine Gnade für uns gegeben hat. […] Das Land der Faschisten muss zur Wüste werden.“
Auch die Deutschen waren weit davon entfernt, den alliierten Streitkräften jubelnd entgegenzulaufen. Dazu trug nicht nur das schockierende Verhalten der Rotarmisten gegenüber der Zivilbevölkerung bei. Vielmehr identifizierte sich die Bevölkerung bis zum bitteren Ende mehrheitlich mit dem Regime der Nationalsozialisten. Im Unterschied zu vielen anderen Ländern kam es in Deutschland weder zur Bildung von Partisaneneinheiten noch zu lokalen Aufständen. Auch der Widerstand blieb marginal.
Vor allem an der Ostfront leisteten die deutschen Soldaten erbitterten Widerstand gegen den Vormarsch der Alliierten – selbst dann noch, als der Krieg längst verloren war. Die Kämpfe gingen sogar dann noch weiter, nachdem Hitler am 30. April 1945 Selbstmord begangen hatte. Als Berlin am 2. Mai endlich kapitulierte, waren bei der mehr als zweiwöchigen Schlacht um die deutsche Hauptstadt noch einmal 170.000 Soldaten ums Leben gekommen. Für Historiker steht deshalb außer Frage: Nicht Deutschland wurde vor 75 Jahren befreit, sondern Europa von den Deutschen.
Als die Deutschen endlich niedergerungen waren, dachten die Alliierten folgerichtig nicht daran, ihnen nun die Freiheit zu schenken. Bedingungslose Kapitulation bedeutete vielmehr, dass Deutschland jedes Recht verloren hatte, über seine Zukunft selbst zu befinden. Ausländische Truppen besetzten sein gesamtes Territorium. In der Berliner Erklärung vom 5. Juni 1945 legten die vier Alliierten fest, dass sämtliche Regierungsgewalt bis hinunter zu den Kommunen bei den Besatzungsmächten lag. Jede – auch anti-nazistische – politische Betätigung musste von ihnen genehmigt werden. Die Situation im Mai 1945 ähnelte mehr einer Militärdiktatur als einem demokratischen Neubeginn.
Für Millionen Deutsche bedeutete das Kriegsende sogar das Gegenteil von Befreiung. Durch die Kapitulation der Wehrmacht gerieten die meisten deutschen Soldaten in Gefangenschaft, am Ende waren es 11 Millionen. Mehr als 12 Millionen Deutsche wurden zudem aus ihrer Heimat in den Ostgebieten und in Ostmitteleuropa vertrieben. Auch in den vier Besatzungszonen wurden Hunderttausende Zivilisten verhaftet. Die Sowjetunion installierte in ihrer Zone quasi bruchlos eine neue Diktatur, die bis 1989 fortbestand.
Zweifellos war das Kriegsende für die Häftlinge in den deutschen Konzentrationslagern eine Befreiung. Dasselbe gilt für die Millionen ausländischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter. Auch die rassisch Verfolgten und die Gegner des Hitler-Regimes konnten nun aufatmen. Aber die überwiegende Mehrheit der Deutschen stand auf der anderen Seite der Barrikade. Umso erstaunlicher mutet es an, wie selbstgewiss sich viele Deutsche heute bei den Opfern und Gegnern des Nationalsozialismus verorten.
Das Bedürfnis, die Täterrolle abzustreifen, lässt sich schon früh beobachten. Vor allem in der DDR definierte man sich mit rasender Geschwindigkeit von der Verlierer- auf die Siegerseite. Schon 1950 wurde der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ zum staatlichen Feiertag erhoben und hinfort mit großem Propagandaaufwand zelebriert. Bis 1967 und noch einmal 1985 war dieser Tag arbeitsfrei. Die SED-Führung tat geradezu so, als hätte die „antifaschistische“ DDR den Sieg über Hitler mit herbeigeführt. Obwohl in ihrem Regime von Freiheit keine Rede sein konnte, bildete der Mythos von der Befreiung durch die Rote Armee dessen wichtigste Legitimationsgrundlage.
Dass diese Propaganda überhaupt verfangen konnte, lag vor allem daran, dass sie den Ostdeutschen die Möglichkeit der Entlastung bot. Wenn Deutschland 1945 vom „Faschismus“, wie der Nationalsozialismus in der DDR stets genannt wurde, befreit worden war, brauchten sie sich mit eigener Schuld und Verstrickung nicht mehr auseinandersetzen. Gleichzeitig erweckte die SED den Eindruck, dass es ehemalige Nazis ausschließlich in der Bundesrepublik gab, was keineswegs der Fall war. Auf diese Weise wurde Hitler für viele DDR-Bürger, wie es der Historiker Peter Bender einmal formulierte, zum Westdeutschen.
In der Bundesrepublik setzte die Umdeutung des Kriegsendes erst sehr viel später ein. Eine Zäsur bildete dabei die Rede des christdemokratischen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker von 1985. Bei einer Gedenkstunde zum vierzigsten Jahrestag der Kapitulation erklärte er im Deutschen Bundestag: „Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.“ Diese Feststellung war umso bemerkenswerter, als von Weizsäckers Vater bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war und er selbst ihn mit verteidigt hatte.
Nach von Weizsäckers Rede wurde die Fiktion eines antifaschistischen Deutschland, das von den Alliierten befreit worden sei, auch in Westdeutschland begierig aufgegriffen. Nach und nach avancierte sie fast zu einer Art Staatsräson der Bundesrepublik. Schon zehn Jahre später ließ es sich das inzwischen vereinigte Deutschland nicht nehmen, den Tag gemeinsam mit den Siegermächten zu feiern. Am 8. Mai 1995 lud Bundespräsident Roman Herzog deshalb zu einem Staatsakt nach Berlin, an dem auch die Spitzen der einstigen Alliierten teilnahmen.
Zum 60. und 70. Jahrestag hielten die Bundespräsidenten Ansprachen mit einem ähnlichen Tenor. So bedankte sich Horst Köhler 2005 bei „den Völkern, die Deutschland besiegt und vom Nationalsozialismus befreit“ hätten. Zehn Jahre später erklärte Joachim Gauck, dass der Krieg erst endete, als die Alliierten Deutschland zur Kapitulation gezwungen hätten „und uns Deutsche damit auch von der Nazi-Diktatur befreiten.“ Bei einer Gedenkstunde im selben Jahr zitierte Bundestagspräsident Norbert Lammert von Weizsäckers Satz und fügte hinzu, dass diese Wahrnehmung inzwischen von einer breiten Mehrheit der Deutschen geteilt werde. Nur der Historiker Heinrich August Winkler machte die Parlamentarier damals darauf aufmerksam: „Es war nicht so, dass die überwältigende Mehrheit der Deutschen den Sieg der Alliierten im Mai 1945 als Befreiung erlebt hätte.“
Wenn es nach den politischen Eliten der Bundesrepublik gegangen wäre, hätte Deutschland auch den 75. Jahrestag der Kapitulation als Akt der Befreiung gefeiert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte bereits zu einem Staatsakt vor dem Reichstagsgebäude mit zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland geladen. Im ganzen Land waren Veranstaltungen geplant, bei denen sich die Deutschen als Befreite präsentieren wollten. Nur weil das öffentliche Leben aufgrund der Corona-Pandemie fast vollständig heruntergefahren wurde, musste das meiste abgesagt werden.
Jetzt wird es nur noch eine Kranzniederlegung an der Neuen Wache in Berlin geben, anschließend wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede halten. Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie die Präsidenten von Bundestag, Bundesrat und Bundesverfassungsgericht werden dabei weitgehend unter sich sein. Vielleicht ist dies ganz gut so, damit sich das schiefe Selbstbild der Deutschen nicht weiter einschleift. Denn Deutschland wurde 1945 nicht befreit, sondern besiegt und Ostdeutschland blieb auch danach noch jahrzehntelang eine Diktatur. Dass die Deutschen trotz ihrer Verantwortung für bis zu 80 Millionen Tote heute über ihre Geschicke selbst bestimmen dürfen, ist ein großes historisches Glück, für das sie gar nicht genug dankbar sein können.
Der Autor ist Historiker und Autor des Buches „Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland“
Mein Lieber Herr Knabe.
Ich habe einen DDR-Lebenslauf. Und ob die DDR für Sie eine Diktatur war spielt auch keine Rolle. Aber ich musste nicht um mein Leben fürchten weil ich vielleicht ein Jude, Schwuler oder Behinderter gewesen wäre. So gesehen empfinde ich auch als danach geborener dieses Ereignis als Befreiung. Und am Ende dieses Krieges dürften wohl viele froh gewesen sein das es endlich vorbei war. Aber das ist Definitionsklauberei.
Viel wichtiger ist doch als was wir diesen Tag heute sehen. Er gab den Deutschen, wenn auch unterschiedlich, die Chance auf einen Neubginn. Und angesichts von Parlamentsmitgliedern die den Faschismus heute als Fliegenschiss bezeichnen ist so eine Denk- und Sichtweise um so drinlicher.
Ach ja, ich nenne es Faschismus, denn sozialistisch oder sozial kann man systematisches Töten der eigenen Leute wohl kaum bezeichnen.
Eigentlich schade, dass ich Ihnen das erklären muss.
Da behauptet der Bundespräsident in seiner Rede zum 8. Mai entgegen jeder geschichtlichen Evidenz „Deutschland stürzte die Welt in den 2. WK“. Da können wir ihm Nachhelfen.
Begonnen hat der 2.WK als „Allianz der Diktatoren“.
Antifaschismus war die Tarnkappe des Stalinismus. Er verbarg und legitimierte seine
Menschheitsverbrechen.
– 23.08.199- Hilter und Stalin stellen die Vernichtung des polnischen Staates als Ziel
„für den Fall einer territorialpolitischen Umgestaltung Osteuropas“ – eine Umschreibung für den unmittelbar bevorstehenden Krieg.
– Außerdem entsprach die am 22. September vorgestellte deutsch-sowjetische Demarkationslinie – die insgeheim ja schon am 23. August verabredet worden war – in etwa jener Linie, die eine Kommission unter Lord Curzon 1919 als ethnisch angemessene Ostgrenze Polens bezeichnet hatte.“
Zitat: „Am Anfang stand der Pakt, der die Tür zum großen Krieg weit aufstieß. Dass beide
Diktatoren sogar in einem geheimen Zusatzprotokoll einen Angriffsvertrag gegen
Polen geschlossen und die Aufteilung Osteuropas unter sich geregelt hatten, durfte
lange niemand wissen. Jeder hoffte in dieser seltsamen Allianz, den anderen übervorteilen
zu können.“
– Als nach dem 1. Sep. 1939 “ die deutschen Truppen am 9. September
unerwartet rasch Warschau erreichten, ließ Molotow nach Berlin telegraphieren:
„Übermitteln Sie der Reichsregierung meine Glückwünsche und Grüße.“
– Um zwei Uhr nachts wurde Schulenburg am 17. September zu Stalin in den Kreml
gerufen. Im Beisein von Molotow und dem Verteidigungskommissar Woroschilow
eröffnete ihm der Herrscher, dass die Rote Armee vier Stunden später die Grenze zu
Polen überschreiten werde. Er bat um Zurückhaltung der deutschen Luftwaffe“
– Um ein Haar, so betonte Jakowlew in einer Rede 1989, sei die UdSSR damals
einem Zusammenstoß mit England und Frankreich entgangen. Weshalb erklärte
England jetzt nicht der Sowjetunion den Krieg wie Deutschland vierzehn Tage zuvor?
Weshalb fiel der internationale Protest schwach und halbherzig aus, warum wurde
die UdSSR erst im Dezember 1939 nach dem Überfall auf Finnland als Aggressor
verurteilt und aus dem Völkerbund ausgeschlossen?“
– Nach Ostpolen geflohene Juden haben von dem tiefen Entsetzen berichtet, als sich
herausstellte, dass die sowjetischen Soldaten **nicht als Befreier und Beschützer**,
sondern als Besatzer und Verbündete der Wehrmacht einrückten.
– Stalin erklärte Briten und Franzosen zu den eigentlichen Aggressoren, weil sie für eine Fortsetzung des Krieges eintraten. Molotow betonte am 31. Oktober 1939 vor dem Obersten Sowjet, es sei von beiden Westmächten „nicht nur sinnlos, sondern auch verbrecherisch, einen Krieg zur ‚Vernichtung des Hitlerismus‘ zu führen, getarnt als Kampf für die Demokratie“.
Autor: Prof. Daniel Koerfer:
lehrte als Honorarprofessor Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin.
Soviel zur nun schwadronierten „Befreiung“ und „es gibt keine Erlösung“. Keine von was frage ich.
–
Dann können die Franzosen ihre Niederlage beim Angriffskrieges auf Preußen 1870 auch als Befreiung von ihrem Kaiser Napoleon III feiern. Erst ab da wurde Frankreich tatsächlich Republik. Die französische Revution war ja schief gegangen, zuletzt hatten sie einen Kaiser. Erst die Deutschen hatten das geändert.
Der große Krieg wurde durch die Kriegserklärung Englands und Frankreichs an das Deutsche Reich mitausgelöst. Diese Kriegserklärung diente aber nicht der Befreiung Deutschlands, sondern sollte ein Beistand für Polen sein, um seine Unabhängigkeit zu sichern. Hitler konnte man zu diesem Zeitpunkt weder Völker- noch Massenmord anlasten, wohl aber Stalin. Mit dem Einmarsch der Roten Armee in Polen musste man also zwangsläufig von Verbrechen zur Russifizierung und Kollektivierung durch Stalin ausgehen, wie sich das ja auch am Beispiel Katyn zeigte. Warum also England dem Treiben Stalins und seinen weiteren Angriffskrieges tatenlos zusahen, kann man auch als Beihilfe ansehen. Warum wird dieses Verhalten nicht thematisiert. Die Frage ist doch auch, ob man den totalen Krieg und damit auch den Holocaust hätte verhindern können.
Werter Autor,
Die von Ihnen vorgebrachten Argumente bezüglich der Richtigkeit des Datums lassen außer acht, dass der Waffenstillstand zwar am 7. bzw. 9. Mia unterzeichnet wurde, er jedoch am 8. Mai in Kraft trat. Somit ist der 8. Mai der Tag des Kriegsendes in Europa. Was die Befreiung angeht, gebe ich Ihnen jedoch Recht.
Es haben sich im Laufe der Jahrzehnte noch mehr neue Interpretationen der damaligen Geschehnisse „eingeschlichen“: manche heutigen Geschichtsdokus legen den Schluss nahe, D-Day und die sowjetische „Befreiung“ Osteuropas fanden in erster Linie zur Befreiung der Konzentrationslager statt. Auch das ist ein großes „Missverständnis“.
Jeder Krieg hat zum Ziel, den Feind zu vernichten oder wenigsten zu unterjochen. Die Wetdeutschen kamen durch ein gnädiges Geschick – den bald aufbrechenden Ost-West-Gegensatz – in die Lage, sozusagen zu den westlichen Siegern zu gehören. Hinzu kam ein unglaublicher wirtschaftlicher Wiederaufbau.Wem es so gut ging (besser als Großbritannien und Frankreich), der konnte doch nicht den Krieg verloren haben. So ließ man die verbrecherische Vergangenheit erst einmal ruhen.
Sehr viel später gab es dann die staatlich beförderte Parole der „Vergangenheitsbewältigung“ – was nichts anderes heißen konnte, als sich ihrer zu entledigen.
Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Sündenfall eines ganzen Volkes hat es nie gegeben – kann es wohl auch nicht geben. Inzwischen sind „Auschwitz“, „Nazi“, „Hitler“ weitgehend mythologisiert, werden als Kampfvokabeln hervorgeschleudert.
Nietzsche (aus dem Gedächtnis zitiert): „Das habe ich getan, sagt mein Gedächtnis. Das kann ich nicht getan haben, sagt mein Gewissen. Endlich gibt das Gedächtnis nach.
Siehe auch:
„Stalins Angriffspläne gegen den Westen“
https://www.welt.de/politik/article1799869/Stalins-Angriffsplaene-fuer-den-Westen.html
Für alle die noch an deutsche Geschichtsmärchen glauben.
Wie konnte es einem besiegten Deutschland gelingen, nach der katastrophalen
Niederlage im Ersten Weltkrieg, in nur zwei Jahrzehnten ein neues Heer
aufzustellen, grösser als das Heer des Kaiserreiches?
Schon seit 1970 bewiesen die Forschungen, dass die Wiederaufrüstung insgeheim lange vor der «Machtergreifung» Hitlers begann.
Ohne die Hilfe Stalins hätte Hitler 1940 noch keinen Krieg führen können.
Die 1997 im Militärarchiv in Freiburg im Breisgau aufgefundenen Dokumente, des
von General Hans von Seeckt, Chef der Heeresleitung der Reichswehr, im Jahre 1923
initiierten Dreistufenplanes für den Aufbau eines 102 Divisionen starken Heeres mit
dem Titel:
„WH 8o8 – Übersicht der Gesamtstärken und Ausrüstung der Kommandobehörden und Truppeneinheiten des Feldheeres“
insgesamt vier Hefte mit einigen hundert Seiten, brachten eines der am besten gehüteten Geheimnisse der deutschen Militärgeschichte ans Tageslicht.
Ziel der Reichswehrführung war es, Deutschland auf einen Angriffskrieg vorzubereiten. Die «Schande» des «Versailler Diktats» sollte ausgelöscht, verlorenes Gebiet zurückerobert und die Großmachtstellung von 1914 wieder eingenommen werden.
In Verbindung mit Anfang der neunziger Jahre aus russischen Archiven freigegebenen Dokumenten über die **geheime Zusammenarbeit zwischen Reichswehr und Roter Armee** widerlegten sie die These, die Reichswehr habe nichts weiter als die Landesverteidigung im Sinn gehabt und sei erst dann durch Hitler als ein Werkzeug seiner Gewaltherrschaft missbraucht worden.
Der Planungsstab der Reichswehr hatte die Zielvorgaben: ein Heer mit 2,8 bis 3 Millionen Soldaten in 102 Divisionen, aufgeteilt in 39 Grenzschutzdivisionen und 63
Felddivisionen.
Das Verblüffende an diesem geheimen Rüstungsplan war, dass das
deutsche Heer am 1. September 1939 genau diese «Kriegsstärke» erreicht hatte —
bis in die Details stimmten Größe, Ausstattung und Aufgliederung der Wehrmacht
Ende 1939 mit dem von 1923 bis 1925 erarbeiteten Generalplan überein.
Da sich morgen der Beginn des Westfeldzuges zum 80. Male jährt: „Hitler war es überraschend gelungen, Josef Stalin zu dem Vertrag vom 23. August 1939 zu bewegen, der dem Reich nicht nur für die Rüstungswirtschaft unersetzliche Rohstofflieferungen, sondern auch die notwendige Rückenfreiheit (für den Westfeldzug „Fall Gelb/Fall Rot“) zu sichern schien. Doch dem von einem Konglomerat aus Rassenideologie und Machtstreben getriebene deutschen Diktator mußte klar sein, daß sein Gegenspieler-und eigentlicher Feind-, der Diktator Stalin, mit dem er sich gerade Polen geteilt hatte, die Gunst der Stunde nutzen würde, um die Ziele der marxistisch-leninistischen Ideologie,die Errichtung der kommunistischen Weltherrschaft, durch militärische Gewalt durchzusetzen…….“
Aus : Karl-Heinz Frieser „Blitzkrieg-Legende“ -Der Westfeldzug 1940, Oldenbbourg-Verlag/Militärgeschichtliches Forschungsamt.
„Hitler war es überraschend gelungen, Josef Stalin zu dem Vertrag vom 23. August 1939 zu bewegen, …“
Das ist schlicht geschichtliches Unwissen. Nachdem der von England und Frankreich Stalin angebotene Pakt daran gescheitert war , dass dem Verlangen Stalins nach einem „Durchmarschrecht“ von Seiten Polens und Rumäniens nicht zugestimmt wurde, suchte der international isolierte Stalin nun Brüderschaft bei seinem „sozialistischen“ Bruder Hitler, den er sowieso schon seit 1925 militärisch und mit materiellen Ressourcen, Erz, Erdöl, Getreide, gegen den Versailler Vertrag unterstützte.
Ein schamlose politische Instrumentalisierung, mit der Verletzung der Würde der Opfer zur politischen Profilierung, ist es was da abgeht.
Heute 75 Jahre danach sind die allermeisten beteiligten Erwachsenen verstorben, sie wären über 95 und älter ( etwa 300.000 Personen)
Die heutige aktuelle Generation ist die Generation der Urenkel der Kriegsbeteiligten.
Diesen nun eine moralische Schuld aufzubürden ist schamlos und verantwortungslos.
Ich verweise auf die perfekte Parallelität der „nationalsozialistischen“ (unter dem Motto „fraternite“) Geschichte Frankreichs unter Napoleon und der „nationalsozialistischen“ Geschichte Deutschlands:
– beide wurde durch ein Ermächtigungsgesetz zu Diktatoren eingesetzt
– beide führten Krieg in ganz Europa und haben Staaten vernichtet und aufgelöst
(Napoleon schaffte die Venezianische Republik ab, u.a.)
– beide führten Krieg gegen Russland bis nach Moskaus
– beide endeten im selben Fiasko, mit der totalen Niederlage und Besetzung
– Auflösung des bestehenden Staates
Trotzdem spricht heute in Frankreich niemand von „es gibt keine Erlösung davon“ wie die geschichtslose Schwadronierung des Bundespräsidenten zur eigenen Inszenierung. .
Jahrzehnte lang haben die Sieger des 2. WK den Sieg über Deutschland gefeiert, aber auch den Krieg hat niemand dem Nationalsozialismus erklärt sondern Deutschland (England und Frankreich haben Deutschland den Krieg erklärt, nicht dem Nationalsozialismus) und während des Krieges gegen den Nationalsozialismus geführt sondern gegen das „böse Deutschland“. Auch nach dem Krieg hat man nicht die Nationalsozilisten Bestraft sondern ohne Unterschied alle Deutschen, insbesondere in Osteuropa und Russland, durch Vertreibung und Internierung in Gefangenenlager aus dem Grund weil sie Deutsche waren. Nun von „Befreiung“ zu sprechen ist unerträgliche Geschichtslüge.
Dauerhaft Europa von den Deutschen befreit hat in Wahrheit die amerikanische Behörde FDA am 23.08.1960 durch die Zulassung der Antibabypille!
Denn dadurch werden bis zum Jahre 2100 allerhöchstens zwischen drei, höchstens jedoch neun Prozent aller Menschen hier in Deutschland überhaupt noch Deutsche OHNE Migrationshintergrund sein!
Früher haben wir immer gesagt, das einzige was man von Hitler lernen kann, ist wie man einen Krieg verliert.
Nun wurde Deutschland befreit, ja wo bleiben da denn die Verlierer?
echt gut…
GUT BESCHRIEBEN:::
Das rot-rot-grüne Berlin feiert heute seine Befreiung, das sie nur mit Hilfe der amerikanischen Luftbrücke ohne Hungersnot überstanden haben und sich heute mit dem Länderfinanzausgleich Feiertage und Genderklos gönnt.
„Unmerklich haben sich die Deutschen damit von der Täter- auf die Opferseite der Geschichte geschummelt. “
„Die Deutschen“ bleibt stets ein pauschalisierender Begriff ist, der an der Komplexität der historischen Realität vorbeigeht. Die Definition eines ganzen Volkes als Täter oder Opfer wird der Vielfalt von Regimetreuen, Mitläufern, Verängstigten, Fatalisten, Kritikern und Gegnern nicht ansatzweise gerecht. Somit kann nur vom Einzelschicksal ausgehend argumentiert werden, was jede Verallgemeinerung ausschließt.
Dies gilt auch für die Aussage „die Deutschen waren weit davon entfernt, den alliierten Streitkräften jubelnd entgegenzulaufen.“ Tatsächlich wurde der Einmarsch der Alliierten im Westen nicht selten als Befreiung, zumindest aber Beendigung einer ständigen Bedrohung durch Luftangriffe und ein immer fanatischer kämpfendes Regime erfahren – wobei die Intentionen der Alliierten eine untergeordnete Rolle spielten. Dass im Osten Deutschlands eine völlig andere Erfahrung vorherrschend war, möchte ich nicht in Abrede stellen. Die enormen Opferzahlen durch Flucht und Vertreibung sprechen für sich.
Was die eigene Familie betrifft, die im Dritten Reich Repressionen ausgesetzt war, wurde der Einmarsch der Amerikaner tatsächlich als Befreiung erlebt. Von Jubel zu sprechen, wäre zwar übertrieben, aber ein Familienangehöriger ist den amerikanischen Truppen im wahrsten Sinne des Wortes „entgegengelaufen“: Mit einer weißen Fahne in der Hand, um einen Angriff auf den Heimatort zu verhindern. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, da in der Region deutsche Einheiten bis zuletzt Widerstand leisteten und kurz vor Kriegsende noch eine begrenzte Gegenoffensive starteten.
Die Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus bleibt somit stets eine individuelle. Zwischen Tätern und Opfern gibt es ein weites Feld, das nur auf Ebene des Einzelschicksals bewertet werden kann. Und zu den Opfern gehörten eben nicht nur „Häftlinge in den deutschen Konzentrationslagern, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter“, sondern auch viele andere, die unter den Repressionen einer der brutalsten Diktaturen des 20. Jahrhunderts litten. Hier von einem „Schummeln auf die Opferseite“ zu sprechen, ist nicht nur historisch unzutreffend, sondern unredlich – selbst wenn der Begriff „Befreiung“ von der DDR instrumentalisiert wurde.
„Historische Verantwortung“ ist Nonsense den es nur in Deutschland gibt.
vor allen dingen,wie weit geht das noch? wir waren einigen ländern schon immer ein dorn im auge…
Niemand hat die Absicht, die historische Verantwortung von England, Frankreich und den USA bei der Ermordung von ca. 3 Millionen Ureinwohnern zu benennen, oder die von Spanien und Portugal bei der Eroberung und Christianisierung Südamerikas.
Fragen Sie mal einen x-beliebigen Japaner nach der Rolle seiner Nation im 2WK. Oder einen Türken bzgl. der Sache mit den Armeniern.
Ich kenne keine andere Nation die sich wegen ihrer Geschichte, egal wie kurz oder lang her, in den Staub wirft. Natürlich ist es gut die Rolle und Handlungen Deutschlands zu kennen und zu analysieren, absolute Leugnung ist ebenfalls dumm, aber es kann nicht die raison d’etre sein.
Ja es ist besser, wenn Steinmeier seine Rede vor Merkel und dem vom Corona-Lockdown eingeschränkten Publikum hält. Es enthebt die ausländischen Gäste der Peinlichkeit der nächsten deutschen Welt-Beglückung mit verzerrten Lächeln applaudieren zu müssen.
Ob wir es wahr haben wollen oder nicht, die alten sozialistischen Seilschaften haben den Marsch durch die Institutionen durchlaufen und ihre Hände auf die westliche Demokratie gelegt. Der SED-Nachfolgepartei wurde zur Wahl eines Ministerpräsidenten von oberster Stelle verholfen und von Zweitoberster Stelle nichts dagegen gesagt oder umgekehrt.
Es wird wieder niemanden geben, der die Welt vor den neu-pastoralen Visionen von deutschen Politikern bewahrt, niemand wird es gewusst haben.
„„Befreit“ wurden die Tausende aus den Lagern“
Auch das ist eine Mär, denn da gab es nichts mehr zu befreien. Viele Tausende Gefangene befanden sich auf den sogenannten „Todesmärschen“ nach Westen und die Lagerwachen und Lagerleitung waren schon längt geflohen, so dass die Gefangenen in eigener Verwaltung ausharrten bis die „Befreier“ kamen.
Das ist so nicht richtig.
Wer Eugen Kogon und Goldhagen gelesen hat, sich mit dem Werden des Nationalsozialismus beschäftigt hat, erkennt, dass es in Deutschland einen breite Unterstützung gegeben hat, die NSDAP zu unterstützen und letztlich zu ermöglichen, die NSDAP an die Macht zu bringen. Deutschland hat den Krieg begonnen und mit brutaler Härte geführt und wurde entsprechend besiegt. Kriegsziel war die bedingungslose Kapitulation. Die DDR und die SED hat nach dem Krieg den alten NSDAP Kadern der zweiten Reihe nach einer Schamfrist teilhabe im System gegeben. Der böse Feind saß ja im Westen, der es mit der Integration ehemaliger Kader allerdings auch nicht anders gemacht hat. Nach dem Ende der DDR sind selbstverständlich auch alte SED Kader und IM wieder in allen Ehren aufgenommen worden. Das Vermögen der SED ist immer noch verschwunden. Geistige Läuterung in der Regel Fehlanzeige. Nachdem man den 17. Juni zugunsten des 3. Oktober abgeschafft hat, ist der 8. Mai wieder so ein fatales Datum. Was soll ich als spätgeborener an dem Tag feiern?
Interessant dazu auch, die mediale Darstellung über die Jahre hinweg. Konnte man noch in den 80ern im Bayerischen Rundfunk und einigen anderen Dritten Programmen spät am Abend, die Deutsche Wochenschau von 1933 – 45 unzensiert/kommentiert, anschauen, sind diese Zeitdokumente heute nicht mehr anschaubar/abrufbar.
Auch erstaunt mich die Ausdrucksweise in den TV Kommentaren zu Dokumentationen über das Thema WK2 und Nazi-Zeit immer wieder….während noch in den 70er/80er Jahren von „den Deutschen“ als Schuldigen gesprochen wurde….wendete sich medial das Blatt in den 90er/2000er Jahren….da war der Begriff „Nazi-Deutschland“ vorherrschend….dann folgte in den 2010er Jahren „die Nazis“ (sehr erstaunlich…von Deutschen oder Deutschland wurde überhaupt nicht mehr gesprochen…so als ob „die Nazis“ irgendwo gelebt hätten aber nicht hier)….erst in den letzten Jahren wird wieder zunehmend zum Begriff „die Deutschen oder Deutschland“ zurückgekehrt ….. ein wie ich finde, interessanter Framing Wechsel. Vor allem die ÖR Medien tun sich schwer mit Begrifflichkeiten….und diese wechseln über die Zeiten hinweg.
„Bedingungslose Kapitulation bedeutete vielmehr, dass Deutschland jedes Recht verloren hatte, über seine Zukunft selbst zu befinden.“ Für alle Zeiten. Das ist bis heute das Grunddogma europäischer Politik (die USA interessieren sich nicht mehr wirklich dafür). Und was BP v. Weizsäcker betrifft – seine vorherige Rolle im Zusammenhang mit Agent Orange lässt von diesem heute bis zur leichten Übelkeit glorifizierten Anzugständer nicht mehr viel übrig, am allerwenigsten moralische Autorität.
Ja stimmt schon, Nachkriegs-Deutschland hat sich auf die Siegerseite hinübergelogen und tut es mehr und mehr. Insofern ist der Artikel erhellend. Allerdings habe ich noch nie gelesen, dass es im 2. WK 80 Millionen Tote gegeben hätte. 50-60 Millionen habe ich schon gelesen, wobei da, soweit ich weiß, der Pazifikkrieg zwischen Japan und den USA mitgezählt wird. Und den „Deutschen“, also vor allem auch den heutigen Deutschen pauschal die Verantwortung für alle Toten zu geben, ist genauso unsinnig wie sich auf die Siegerseite hinüber zu lügen.
Wahrscheinlich hat man da pauschal noch die Opfer der stalinistischen Säuberungen mit draufgeschlagen.
Hier eine Rede im Wladinir Putin aus dem Jahr 2009 zum Thema:
„Die Geschicjte des 2.Weltkrieges warnicht nur braun, sondern sie war bunt. Viele Nationen haben vor und während des 2.Weltkrieges viele Fehler gemacht.
Ich stimme den Geschichtswissenschaftlern zu, die den Versailler Vertrag, an dem Russland nicht beteiligt war, für die Wurzel allen Übels halten. Deutschland konnte die ihm auferlegten Strafen und Lasten nicht tragen“
Ich danke den Befteiern nicht:
1. Für die Enteignung und Vertreibumg von 14 Millionen Deutschen
2. Für die Vergewaltigung von 2 Millionen deutschen Frauen
3. Für die Bombardierung Dresdens und das „Grillen“ der Zivilbevölkerung
4. Für die Versenkung der Gustloff
5. Für die Menschenjagd der Flücjtlinge aufihrem Zodesmarsch im Haff
…….
Icjh danke unseren Politikern nicht für die rückgratslose ind einseitige Geschichtsdarstellung.
Nun seien Sie mal nicht so kleinlich. Denken Sie nur mal die Vielzahl befreiter Leicas aus Privathaushalten, Silberbesteck, Familienschmuck, Meißner Porzellan undsoweiter. Und danken Sie dem kunstsinnigen amerikanischen Soldaten, der den Quedlinburger Domschatz befreit und nach Texas expediert hatte, wo er nach 50 Jahren von einer bußfertigen deutschen Regierung „zurückgekauft“ werden durfte. Nicht zu vergessen die ca. 190.000 dokumentierten Fälle von Vergewaltigungen in der amerikanischen Befreiungszone.
Richtig lustig wird es allerdings beim Patentraub. Ausnahmsweise mal ein Link zum Spiegel (aus der Zeit, wo es noch Journalismus gab in Hamburg)
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-29194050.html
In einem Bildband über Jena dokumentiert ein Foto sehr anschaulich die Befreiung von Patenten und anderen Dokumenten von Zeiss und Schott. Vor dem Volkshaus stapelten sich meterhoch die Kisten, die dann im Eiltempo auf LKWs verladen und nach Westen verbracht wurden, bevor die Bevölkerung und der Rest den Russen überlassen wurden.
Mutige Worte und wahr noch dazu.
Nach dem „die Deutschen“ jahrzehntelang alleine auf die „Täterseite der Geschichte“ geschummelt wurden, folgt nun die Kehrseite der Medaille der Gutmenschen, auf die „Opferseite Schummeln“, aber nur die Gutmenschen unter den Deutschen, denn „die Anderen“ sind nach wie vor die „Täterseite“.
Zur Erinnerung:
Nachdem das stalinistische Sowjetrussland bereits Teile des Baltikums, Finnlands und Osteuropas besetzt hatte, begann der 2. WK in Waffenbrüderschaft zwischen dem „Deutschen Reich“ und dem stalinistischen „Sowjetrussland“, vereinbart im Vertrag vom 23.08.1939, mit dem gemeinsamen Angriff auf Polen, den Sieg gefeiert zusammen in einer gemeinsamen Siegesparade in Brest-Litowsk, nach den russischen Massakern an der Zivilbevölkerung und der polnischen Armeeführung in Katyn (25.000 Ermordete).
In einem gemeinsamen Vertrag wurde die Auflösung des polnischen Staates beschlossen und unter den beiden Siegern territorial aufgeteilt.
Der geschichtliche Ostteil Polens gehört auch heute noch zum „Russischen Reich“.
Soviel zur geschichtlichen Wahrheit, durch Akten belegt.
Was lesen sie in deutschen Geschichtsbüchern? Wer waren die „Alleinschuldigen“?
Diese Darstellung klingt richtig. Die Niederlage als Befreiung der Deutschen zu sehen, ist mir nie eingefallen. Sie war mit traumatischen materiellen Zerstörungen, Vergewaltigungen, seelischen Verkrüppelungen verbunden. Und mit der totalen Zerstörung des damaligen deutschen Selbstbildes. Was ist daran Befreiung?
Ich selbst, nach dem Kriege geboren, bin froh, in einer Demokratie aufgewachsen zu sein. Aber ich bin auch in einem seelisch tief verletzten Land aufgewachsen. Mit dummdreisten Formeln („Befreiung“) ist das nicht zu heilen.
„Desto länger das Dritte Reich tot ist, desto stärker wird der Widerstand gegen Hitler.“ (Johannes Gross)
„Nicht Deutschland wurde vor 75 Jahren befreit, sondern Europa von den Deutschen.“
Das Kriegsziel der Alliierten seit 1914. Befreit vom Konkurrenten, der sich anschickte, wirtschaftlich und technisch-wissenschaftlich die Hauptrolle zu übernehmen.
Geblieben ist davon nur ein grün-moralischer Habitus, der allerdings so wirkmächtig ist, das Land auch ohne Weltkrieg in den Ruin zu treiben, diesmal zur Freude unserer Nachbarn, die uns über alles lieben.
Ja, man kann es nicht oft genug sagen: Der 1. Weltkrieg ist DIE Katastrophe des 20. Jahrhunderts, ohne die die nachfolgende Entwicklung (Bolschewismus, Fachismus) völlig unverständlich ist. Und daran waren viele beteiligt.
Der 8. Mai sollte aus meiner Sicht besser ein Gedenktag bleiben. Ihn zu einem Feiertag zu erheben, empfinde ich als pietätlos ggü. den vielen Millionen Opfern, die der 2. Weltkrieg forderte. Man sollte der Opfer gedenken und sie nicht „feiern“. Der 8. Mai hinterlässt das Vermächtnis, Kriege zu verhindern, und nicht deren Beendigung zu glorifizieren.
„Den Deutschen“ von heute noch Verantwortung für den zweiten Weltkrieg zuschreiben zu wollen ist lächerlich. Schon mein Vater war zu jung um noch im WKII zu kämpfen und ich bin inzwischen 60 Jahre alt. Nationalsozialistische Verbrechen sind nicht meine Verbrechen und waren es nie, sonst könnte man ja auch behaupten, das der eingebürgerte türkische Gemüsehändler und der eingewanderte Ami sich für die Verbrechen der Deutschen verantworten müssen. Es gibt aus gutem Grund im Strafrecht keine Erbsünde und keine Sippenhaft, vielleicht sollte das auch die Fraktion der deutschen Masochisten mal anerkennen und statt Stolpersteine einzubetonieren sich lieber mal positiv zu lebenden Juden zu positionieren.
Stimmt, die mit dem Glück der späteren Geburt sind nicht verantwortlich und wie gehören auch dazu. Im Urlaub in Frankreich hielten wir an einem schönen Platz oberhalb eines Dorfes im Luberon um Pause zu machen. Es parkten dort auch einige Franzosen. Meine gute Laune hielt so lange, bis ich auf eine kleine Gedenktafel stieß, die daran erinnerte, das deutsche Soldaten hier im WK II Zivilisten des Dorfes ermordeten. Was soll ich sagen, ich habe mir in diesem Augenblick einfach eine andere Nationalität gewünscht. Ist irrational, aber so war´s, und lange geblieben sind wir auch nicht …….
kenne ich auch aus marseille.obwohl marseille gar nicht besetzt war bis ende 42. .man darf aber nicht vergessen,dass viele sogenannte opfer der resistance anghörten,die völkerechtlich hatte gar nicht kämpfen dürfen,dass wird aber einfach verschwiegen..wie vieles andere auch..
„Den Deutschen von heute noch Verantwortung für den zweiten Weltkrieg zuschreiben zu wollen ist lächerlich.“
Stimmt schon, nur leider reißt sich vor allem der linksgrüne Teil der Bevölkerung um diese Verantwortung und warum? Natürlich um die allseits gern genutzte Nazikeule immer griffbereit zu haben, um jeden der auch nur irgendwie gegen ihre Wahnsinnsagenda ist sofort und ohne lange Diskussionen damit zu Boden zu schlagen!!!!!