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75 % Geringverdiener, 50 % Mehrverdiener

Die wirtschaftlichen Sorgen von zwei Dritteln erreichen die Mehrverdiener

von Redaktion

03.12.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Zwei Drittel der Deutschen blicken mit großer Sorge in die Zukunft – eine seit zwei Jahren unveränderte, alarmierende Konstante. Die finanzielle Situation der Bundesbürger verschärft sich offenbar weiter. Das sagen Zahlen der Schufa und ihrer halbjährlichen Verbraucherumfrage.

„Die Sorgen erreichen die Besserverdienenden. Unsere aktuelle Schufa-Verbraucherumfrage zeigt, dass 55 Prozent von ihnen mit Sorge in die Zukunft blicken“, sagte Schufa-Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz. Immer mehr Menschen greifen laut der Befragung auf ihre Ersparnisse zurück, so sie denn welche haben. Die Unsicherheit dehnt sich demnach inzwischen zunehmend auch auf die oberen Einkommensgruppen aus. Zwei Drittel der Deutschen blicken mit großer Sorge in die Zukunft – eine seit zwei Jahren unveränderte, alarmierende Konstante. Die finanzielle Situation der Bundesbürger verschärft sich offenbar weiter. Das sagen Zahlen der Schufa und ihrer halbjährlichen Verbraucherumfrage, über die RTL und ntv berichten.

Besonders Haushalte mit einem Netto-Einkommen von weniger als 2.000 Euro stehen weiterhin unter massivem Druck: 75 Prozent der Befragten in dieser Gruppe äußern mitunter sehr große Zukunftsängste. Überraschend ist jedoch die Entwicklung in den höheren Einkommensklassen. Inzwischen gibt mehr als die Hälfte der Haushalte mit über 4.000 Euro Netto-Einkommen an, ebenfalls stark beunruhigt zu sein. Innerhalb eines Jahres ist der Anteil der Bürger mit Zukunftssorgen in dieser Gruppe um sechs Prozentpunkte gestiegen – und hat seit Beginn der Erhebungen 2021 den größten Zuwachs verzeichnet.

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„Vor allem hohe Energie- und Lebenshaltungskosten belasten zunehmend“, so Birkholz. Die Reaktion der Verbraucher ist demnach eindeutig: 91 Prozent versuchen weiterhin, Energie zu sparen, und 87 Prozent reduzieren ihre Ausgaben – Werte, die seit der Energiekrise im Oktober 2022 nicht mehr so hoch waren. Dennoch bleiben die finanziellen Reserven vieler Haushalte begrenzt. Während ein Viertel der Befragten angibt, noch über ausreichende Rücklagen zu verfügen, hat fast jeder Fünfte diese bereits aufgebraucht. 22 Prozent der Deutschen haben überhaupt keine finanziellen Polster, hatten aber auch vor der Krise keine.

Ein weiteres Zeichen der finanziellen Anspannung: Mehr als der Hälfte der Befragten (53 Prozent) fällt es schwer, ihre jüngst aufgenommenen Kredite zurückzuzahlen. Besonders betroffen sind erneut die Geringverdiener, von denen 77 Prozent Probleme bei der Tilgung angeben. Doch auch bei den Besserverdienenden ist die Belastung deutlich gestiegen. Fast jeder zweite (47 Prozent) berichtet von Schwierigkeiten – ein Anstieg um sieben Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Auch die Zahl der bei der Schufa gemeldeten notleidend gewordenen Verbraucherkredite, die die Banken fällig gestellt haben, steigt deutlich gegenüber dem Vorjahr: „Es könnte auch sein, dass wir vor einer Trendumkehr stehen, nach zugegebenermaßen einer Dekade rückläufiger Zahlungsstörungen infolge hoher Beschäftigung“, so Birkholz.

Die Entwicklung droht die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr zu belasten. „Wenn die Menschen weniger konsumieren, dann schlägt das durch – auf die Wirtschaft, auf die Unternehmen. Das sind schlechte Aussichten für 2025.


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