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Keine 35-Stunde-Woche:

Lokführer-Gewerkschaft ruft zum Warnstreik auf

07.12.2023

| Lesedauer: < 1 Minuten
Ab heute Abend 22 Uhr wollen die GDL-Lokführer einen 24-stündigen Warnstreik beginnen. Die Gewerkschaft fordert eine Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn. Die Bahn hält das für nicht umsetzbar.

Zum Warnstreik hat die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) gestern ihre Mitglieder aufgerufen. Danach soll der Ausstand für den Personenverkehr heute Abend um 22 Uhr beginnen und 24 Stunden andauern. Der Güterverkehr soll heute bereits ab 18 Uhr bestreikt werden.

Sinn der Maßnahme sei es, „Bewegung zu erzeugen“, wie es in der GDL-Mitteilung hieß. Der Streikaufruf gilt demnach ausdrücklich nicht nur für die Deutsche Bahn AG, sondern auch den Transdev-Konzern, die AKN Eisenbahn GmbH, die City-Bahn Chemnitz GmbH und acht Unternehmen aus dem Personaldienstleistungsbereich. Erst am Nachmittag waren die zuletzt noch andauernden Tarifverhandlungen mit Transdev von der GDL für gescheitert erklärt worden.

Die GDL-Lokführer hatten zuletzt Mitte November für 20 Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn nach der zweiten Gesprächsrunde Ende November für gescheitert erklärt und eine Ausweitung der Warnstreiks angekündigt. Das Ergebnis einer derzeit laufenden Urabstimmung über unbefristete Streiks soll am 19. Dezember vorliegen.

Die Bahn bot der GDL eine Lohnerhöhung um elf Prozent und einen einmaligen Inflationsausgleich an. Sie lehnte jedoch eine Verminderung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn ab. GDL-Chef Claus Weselsky warf der Bahn vor, diese Forderung zu ignorieren. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler bezeichnete dagegen die Forderung als nicht umsetzbar.

„Damit ignorieren die Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Beschäftigten, sie torpedieren zudem die dringend nötigen Maßnahmen zu einer erfolgreichen Personalgewinnung und setzen so fahrlässig die Zukunft des klimafreundlichsten Verkehrsmittels Eisenbahn aufs Spiel“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky.

Die GDL vertritt bei der Bahn hauptsächlich Lokführer und das Zugpersonal. Fahrdienstleiter, die den Zugverkehr bundesweit koordinieren, sind zwar ebenfalls zum Warnstreik aufgerufen, doch die GDL ist bei ihnen nicht sehr stark vertreten.

Zu Weihnachten jedenfalls wollen die GDL-Lokführer nicht streiken, versprach Weselsky gestern Abend großmütig.

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