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Standortvorteil ausbauen

USA will Kernkraft-Kapazitäten verdreifachen

von Redaktion

12.11.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Während in Deutschland die Reste der Kernindustrie und der Kernkraftwerke systematische zerstört werden, wollen die USA die Kernkraft-Kapazität in Rekordzeit verdreifachen. Das soll den wachsenden Strombedarf sichern - während in Deutschland auch Kohlekraftwerke gesprengt werden

Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden setzt verstärkt auf zukunftsweisende Kernkraft-Offensive: Bis 2050 soll die nukleare Kapazität der USA verdreifacht werden, um die Versorgung mit zuverlässiger, kohlenstofffreier Energie zu sichern und das Land in puncto Energiesouveränität weiter zu stärken. Der Plan, der am Dienstag vorgestellt wurde, sieht die Schaffung von 200 Gigawatt zusätzlicher Kernkraftleistung durch den Bau neuer Reaktoren, die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Anlagen und die Modernisierung vorhandener Kraftwerke vor. Schon in den nächsten zehn Jahren soll die US-Kapazität um 35 Gigawatt anwachsen – ein klarer Schritt zur Festigung Amerikas als unabhängiger Energie- und Industriestandort.

„In den letzten vier Jahren haben wir die industrielle Basis und das technische Know-how geschaffen, um diesen Ausbau sicher umzusetzen,“ betont Ali Zaidi, Klimaberater des Weißen Hauses. Die Regierung beseitigt gezielt Hindernisse wie den Fachkräftemangel, den Mangel an heimischer Brennstoffproduktion und regulatorische Barrieren, die bislang die Kernkraft bremsten. „Viele Hindernisse sind ausgeräumt, um das Land energiepolitisch stark und wettbewerbsfähig zu machen,“ so Zaidi. Ein solcher strategischer Ansatz zeigt die Entschlossenheit der USA, die Kernenergie als zentralen Baustein der eigenen Zukunft zu sehen.

Deutschland hingegen wendet sich indes weiter von der sicheren Energieversorgung ab: Die Ampel-Regierung hat nicht nur die Kernkraft vollständig aufgegeben, sondern jüngst sogar funktionsfähige, hochmoderne Kohlekraftwerke wie das Kraftwerk Moorburg gesprengt. Ein derartiger Schritt untergräbt die Energiesicherheit des Landes massiv und beraubt es seiner industriellen und wirtschaftlichen Basis. Die USA hingegen gehen den entschlossenen Weg und bauen ihre Kraftwerkskapazität massiv aus, was Amerika einen klaren Standortvorteil verschafft.

Diese Strategie der USA wird wohl auch unter einem künftigen Präsidenten Donald Trump weitergeführt werden, da er sich im Wahlkampf für den Bau neuer Atomkraftwerke aussprach, um energieintensive Industrien und Rechenzentren zuverlässig zu versorgen. Kernkraft genießt zunehmend parteiübergreifende Unterstützung im Kongress. Hier wurde kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das der Atomaufsicht erweiterte Befugnisse zur Regulierung moderner Reaktoren und Brennstoffe gibt sowie die Fertigung beschleunigt und effizienter gestaltet.

Angesichts des weltweit wachsenden Energiebedarfs und des Interesses an emissionsarmer Energie setzen immer mehr Länder auf die Kernkraft. Große Unternehmen wie Microsoft sicherten sich kürzlich Lieferverträge mit dem wiedereröffneten Kernkraftwerk Three Mile Island in Pennsylvania; auch Google, Amazon und weitere Unternehmen zeigen wachsendes Interesse an dieser zuverlässigen Energiequelle. Die USA senden damit ein klares Signal: Wirtschaft und Energiesicherheit gehören zusammen.

Diese Initiative fällt mit der Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan zusammen, auf der Staaten unter Druck stehen, ihre Klimaschutzziele weiter zu schärfen. Während die USA und etwa 20 weitere Nationen auf der letztjährigen UN-Konferenz zusagten, ihre Kernkraftkapazität bis 2050 zu verdreifachen, setzt Deutschland weiter auf unsichere, stark wetterabhängige Energiequellen und entzieht sich einer zuverlässigen Rückversicherung durch Kernkraft oder moderne Kohlewerke. Die USA hingegen bleiben klar und konsequent bei ihrem Ziel: eine stabile, unabhängige Energiezukunft, die Wachstum und Wohlstand fördert.

Während Amerika entschlossen die Weichen für die eigene Energiesouveränität und industrielle Stabilität stellt, bleibt Deutschland auf einem hochriskanten Pfad, der einen weiteren wirtschaftlichen Abstieg bedeutet. Der Plan der Biden-Administration zeigt, dass die USA den Standortvorteil der Kernkraft klar erkannt haben und diesen konsequent ausbauen. Der Plan der USA umreisst klare Schritte, um die Kernkraftkapazität zu steigern und Amerika als führenden Entwickler von Kerntechnologie zu etablieren. „Es ist entscheidend, dass die USA und ihre Verbündeten die Welt mit sicherer und sauberer Kernenergie versorgen,“ heißt es darin. Viele Länder bevorzugen, dass neue Reaktortechnologien zuerst im Ursprungsland erprobt werden – ein bedeutender Vorteil für die USA, die sich damit als Vorreiter in der Kerntechnologie positionieren.

Die Strategie setzt auf beschleunigte Genehmigungsverfahren für große Reaktoren, langfristige steuerliche Anreize und die Errichtung neuer Reaktoren an bestehenden Standorten. Zudem wird der Einsatz von Mikroreaktoren in Einrichtungen des Verteidigungsministeriums erwogen, um die Energiesicherheit der USA zusätzlich abzusichern.

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