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Urteil im Stuttgarter Schlägerprozess

Hohe Freiheitsstrafen für Antifa-Schläger von Stuttgart

14.10.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Die gestern in Stuttgart verurteilten Gewalttäter hatten Teilnehmer einer Demonstration gegen die Corona-Politik in einer koordinierten Aktion teilweise lebensgefährlich verletzt und großen Sachschaden angerichtet. Ein »Antifaschistisches Aktionsbündnis« hatte Auseinandersetzungen vorher angekündigt.

Zu viereinhalb und zu fünfeinhalb Jahren verurteilte die Strafkammer des Stuttgarter Landgerichts zwei Männer wegen eines brutalen Angriffs bei einer Corona-Demonstration. Die Anklage lautete auf gefährliche Körperverletzung, schwere Körperverletzung und Landfriedensbruch in einem besonders schweren Fall. Laut Richter habe man es mit einem »sehr traurigen Fall« zu tun. Die beiden jungen Angeklagten seien ideologisch verblendet und hätten eine schwere Straftat begangen.

Sie griffen in einer größeren Gruppe Vermummter im Mai vergangenen Jahres drei andere Männer an, die gerade auf dem Weg zu einer Kundgebung auf dem Stuttgarter Wasen gegen Corona-Maßnahmen waren. Die Bilanz: Ein lebensgefährlich Verletzter im Krankenhaus im Koma, weitere Verletzte und drei in die Luft gesprengte Lastwagen mit Veranstaltungstechnik. 5000 Menschen demonstrierten gegen die Corona-Verordnungen auf dem Wasen-Gelände – mit den vorgeschriebenen Abständen. Unter den Angegriffenen befand sich das Mitglied der neuen Arbeitnehmervertretung »Zentrum Automobil« und des Daimler-Betriebsrates Andreas Ziegler.

Solche gewalttätigen Auseinandersetzungen hatte die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg noch nicht erlebt. Entsetzen machte sich in Stuttgart darüber breit, dass eine derart große Gruppe Maskierter unerkannt zuschlagen, Menschen massiv verletzen und auch wieder unerkannt verschwinden konnte.

Die Schläger gehören zu schwarz vermummten Antifa-Gruppen. Später gegen 19 Uhr wurde eine Gruppe abziehender Demonstrationsteilnehmer erneut von schwarz Vermummten angegriffen. Die Teilnehmer flohen in eine Pizzeria, die Vermummten verfolgten sie und richteten beträchtliche Schaden in der Pizzeria an.

Ein sogenanntes »Antifaschistisches Aktionsbündnis« hatte Auseinandersetzungen vorher angekündigt. In der Nacht vor der Demonstration auf dem Wasen erschütterten heftige Explosionen Untertürkheim. Lastwagen eines Unternehmens wurden in die Luft gesprengt. Sie enthielten Technik für Veranstaltungen der Untertürkheimer Spezialfirma VTS. Wie der Firmenchef betonte, standen die Lastwagen mitsamt Technik jedoch nicht für die Veranstaltung auf dem Wasen bereit. Dort habe eine andere Firma gearbeitet. Doch in der Nacht zum Samstag detonierten in drei heftigen Explosionen die Lastwagen mit der teuren Technik. Bis zu fünf Meter hohe Flammen schlugen aus den Fahrzeugen. Schaden: 200.000 Euro. Vier vermummte Täter rannten danach schnell vom Tatort.

Ordnungskräfte der Stadt kontrollierten lediglich, ob alle der 5000 Demonstrationsteilnehmer auf dem Wasen eine Maske trugen.

Die Grünen-Abgeordneten Renate Künast hatte im März vergangenen Jahres noch im Bundestag gefordert, dass auch NGOs und Antifa eine regelmäßige Finanzierung benötigten. Sie sei es leid, dass NGOs und Antifa-Gruppen, die sich engagieren, immer um ihr Geld ringen und von Jahr zu Jahr nur Arbeitsverträge abschließen können. »Sie müssen eine verlässliche Finanzierung haben.« So Künast wörtlich.

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