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"Nach-Bericht aus Berlin"

Unfassbare ARD: Eine letzte Frage an den Bundesaußenminister

von Redaktion

18.05.2020

| Lesedauer: 2 Minuten
Gegen eine Zuschauerfrage kann sich die ARD-Redaktion bekanntlich nicht wehren - sie musste sie einfach investigativ an den Minister weiterreichen.

Im „Nach-Bericht aus Berlin“ haben Zuschauer die Möglichkeit, relevante Frage an relevante Politiker zu stellen, die vorher den Journalisten nicht selbst eingefallen waren. Von Bundesaußenminister Heiko Maas wollte ein Zuschauer (mit Troll-Potential) jetzt wissen: „Wie schaffen Sie es, immer so unfassbar gut auszusehen?“

Gegen eine Zuschauerfrage kann sich die ARD-Redaktion bekanntlich nicht wehren – sie musste sie einfach investigativ an den Minister weiterreichen.

Und Heiko Maas klärte auf, dass sein unfassbar gutes Aussehen von der unfassbar guten Arbeit der ARD-Maskenbildnerin herrührt. Auch natürlich von der Auswahl des Tischchens in richtiger Größe, an dem er sein Wasser nippt, aber das nur nebenbei.

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Eine kleine persönliche Frage und ihre Antwort lockert das ansonsten steife und distanzierte Verhältnis zwischen Politik und öffentlich-rechtlichen Medien auf und liefert eine willkommene Abwechslung. Normalerweise geht es ja in einschlägigen Gesprächen darum, warum Deutschlands Außenpolitik so unfassbar gut ist, und warum die unfassbar gute Arbeit der ARD, quatsch, der SPD in der Koalition von den Wählern zu wenig gewürdigt wird. Andererseits: angesichts einer SPD-Vorsitzenden, die kürzlich zu Twitter-Protokoll gab, dass sie mit ihren Diäten den Einzelhandel in Deutschland mitfinanziert, angesichts ihrer Genossenversorgungsfälle und Awo-Skandale sind 14 bis 15 Prozent für die Partei schon recht viel.

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Zum Glück spielen und spielten diese Lach- und Sachgeschichten in der Berichterstattung der ARD eine eher untergeordnete Rolle. Ein Dialog zwischen einem SPD-Politiker und einem Bericht-aus-Berlin-Interviewer – ältere Zuseher werden sich vielleicht an die Dialoge zwischen Kurt Felix und Paola bei „Verstehen Sie Spaß“ erinnert fühlen – , ein Dialog könnte sich also künftig so anhören: „Wie schaffen Sie es immer wieder, diese unfassbaren stabilen Umfragewerte für die SPD zu erzielen?“
„Das liegt an der unfassbar guten Arbeit Ihres unfassbar qualitätvollen Senders.“
Woran eigentlich sonst?

Damit das auch künftig so bleibt, muss der monatliche Rundfunkbeitrag demnächst auf 18,36 Euro steigen. Sonst, darauf wiesen ARD-Funktionäre schon mehrmals hin, könnte die journalistische Qualität nicht mehr in gewohnter Weise aufrechterhalten werden.

Ohne die Arbeit der ARD bliebe der Öffentlichkeit dann nur doch der Twitter-Kanal von Heiko Maas und dem Auswärtigen Amt selbst, um etwas über deutsche Außenpolitik zu erfahren.

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https://twitter.com/HeikoMaas/status/1161566799810502656?s=20

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