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Teure Tests und verschlossene Türen

Die Bundesregierung erhöht den Druck auf Ungeimpfte

09.09.2021

| Lesedauer: 2 Minuten
Nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums sollen Corona-Tests bald nur noch in wenigen Ausnahmefällen kostenfrei bleiben. Wer als Ungeimpfter sein Grundrecht auf Teilnahme am öffentlichen Leben wahrnehmen will, muss dies dann teuer bezahlen.

Ein Gesetzesentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zeichnet vor, wie sich der Druck auf Ungeimpfte steigen soll. Laut Business Insider, sollen Gratis-Corona-Tests ab 11. Oktober nur noch für vier Bevölkerungsgruppen zur Verfügung gestellt werden: Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können, Menschen, für die es keine Impfempfehlung gibt, Menschen, die Risikopatienten besuchen, und Menschen, die Corona-Symptome aufweisen. Für alle anderen – also die breite Mehrheit der Ungeimpften – wird es ab Oktober richtig teuer. Wie teuer genau, „kann keiner wirklich sagen“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Mit anderen Worten: Lassen Sie sich überraschen, was Ihre Grundrechte demnächst kosten werden!

Anhaltspunkte für die Kosten eines Tests, so das Gesundheitsministerium, könnten allerdings die aktuellen Preise sein. So sind die Kosten für einen PCR-Test bei gut 43 Euro angesetzt, ein Schnelltest kostet rund 11 Euro. Je nachdem, wo man sich testen lässt, könnten die Preise aber viel höher ausfallen: Am Münchner Flughafen kostet ein PCR-Test zum Beispiel 128 Euro. Wie hoch die Preise genau auch ausfallen mögen: Bereits jetzt ist klar, dass auf Ungeimpfte ab Oktober deutliche Mehrausgaben zukommen werden.

[inner_post 1] In den Landesregierungen wird derweil daran gearbeitet, wie man Ungeimpfte zum Gang ins Impfzentrum bewegen kann. Rheinland-Pfalz führt ab Sonntag eine sogenannte „2G Plus“-Regelung ein. Der Plan von Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Während für Geimpfte und Genesene unbegrenzte Treffen möglich sind, darf nur ein bestimmtes Kontingent von getesteten Ungeimpfen an Veranstaltungen teilnehmen. Bei „steigenden Zahlen“ sollen die Zutrittsmöglichkeiten von Ungeimpfen zum öffentlichen Leben nach und nach eingeschränkt werden. Malu Dreyer erklärt, es werde keinen weiteren Lockdown geben – außer für Ungeimpfte.

Damit folgt Rheinland-Pfalz ansatzweise dem Beispiel Hamburgs. In der Freien und Hansestadt dürfen Veranstalter Ungeimpften den Zugang schlicht verwehren. Auch Berlin scheint davon angetan zu sein: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat bereits 2G-Regelungen für bestimmte Bereiche in Aussicht gestellt. Der Senat werde in der kommenden Woche abschließend beraten.

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