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5,8 Mio reichen nicht, Miosga muss pausieren

Talk-Detox mit – ohne – Caren Miosga

von Gastautor

28.10.2024

| Lesedauer: 2 Minuten
Herrlich! Wir haben gut geschlafen! So wie Sie jede Woche, liebe Leser. Denn normalerweise sehen wir uns nächtens an, was Sie sich dann getrost ersparen können: Miosga am Sonntag, zum Beispiel. Aber gestern fiel die Talkshow aus. Wir sind dankbar. Von Michael Plog

Es ist ein Vorgeschmack auf die Zeiten, die da kommen mögen und wohl auch kommen werden. Abende der Ruhe und der Entspannung. Okay, der lahme, oftmals woke Sonntags-Tatort wird wohl bleiben, aber zumindest wird die bislang unvermeidliche Propaganda-Druckbetankung danach entfallen. Denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird in Zukunft sparen müssen.

Und das muss er schon jetzt. Allerdings ist dies ein Sparen auf äußerst hohem Niveau. Denn weil die ARD mit Caren Miosga einen Vertrag über nur 30 Sendungen pro Jahr geschlossen hat, darf die Dame nicht wöchentlich ran. Überteuert ist es trotzdem. Völlig überteuert, um genau zu sein. Denn 3200 Euro kostet die Miosga-Sause pro Sendeminute. Macht rund 200.000 Euro pro Sendung. Oder 5,8 Millionen Euro Pro Jahr. Selten war Dünnbrettbohren so wertvoll wie heute.

Aber zumindest muss die zur Abendunterhalterin hochgelobte Nachrichtensprecherin im Sommer – und nun neuerdings auch im Herbst – ausgedehnte Pausen einlegen. Gleich zwei Wochen lang konnte Caren Miosga im Oktober nicht auf Sendung gehen.

Welch eine Wohltat.

Und das dürfte erst der Anfang sein. Freuen wir uns auf die Zeiten, wenn ein Pseudo-Komiker Jan Böhmermann 53 von 52 Wochen des Jahres pausieren muss. Weil seine 713.000 Euro Jahresgehalt durch den Zwangsbeitrag nicht mehr aufzubringen sind. Wenn eine Sarah Bosetti Andersdenkende nicht mehr als Blindddarm diffamieren und eine Sarah Frühauf die Ungeimpften nicht mehr als Pandemietreiber verunglimpfen darf. Womöglich, weil einfach keine Kohle mehr da ist für Zuschauerbeleidigung im Pflichtbeitragsfernsehen, für fette Floskelwürste auf dem Meinungsgrill. Wie schön wäre das.

Gerade haben die Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk umfangreich zu reformieren, da gibt dieser gestrige Sonntagabend schon einen verführerischen Vorgeschmack: 17 Radiosender sollen komplett gestrichen werden, hinzu kommen zahlreiche TV-Spartensender, die zusammengelegt oder geschlossen werden sollen.

Im gesichert nicht reformierbaren öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind heute Heerscharen woker Pseudojournalisten damit beschäftigt, die Agenda einer grün-kommunistischen-Minorität tagtäglich in die Köpfe der Deutschen zu hämmern. Der altehrwürdige Journalismus hat sich von einer grünen Welle akademischer Hausverstands-Analphabeten überrollen lassen. Wie konnte das geschehen? Aber soviel scheint sicher: Tempi passati – die Zeiten sind vorbei. Dieses System steht am Abgrund. Und das ist gut so.

Denn der woke Wahnsinn hat kein Fundament. Er ist auf Treibsand gebaut.

[inner_post 1] Ein Sonntag ohne Miosga-Platitüden macht es dem Zuschauer klar. Wieviel spannender wäre es doch, statt einer überteuerten Miosga-Produktion zuzuschauen, einfach ein paar GoPro-Kameras an die üblichen Stammgäste zu verteilen und dann auf Livestream zu gehen. Es wäre viel billiger. Dann könnte man Ulrike Herrmann von der TAZ dabei zuschauen, wie sie im faden Schein einer rußenden Petroleumlampe an ihrem nächsten Antiwirtschaftsartikel zu Degrowth sägt (von Feilen mögen wir hier nicht sprechen). Wie Spiegel-Vizechefredakteurin Melanie Amann wohlfeile Worthülsen in das Poesiealbum einer Sawsan Chebli schreibt. Wie Alena Buyx im Namen der SPD die Ethik malträtiert oder Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den Scheck für ihren Friseur ausstellt (finanziert vom Steuerzahler, eh klar…).

Alles Szenarien, die Miosga entweder bereits behandelt hat oder gut und gern in ihrer Sendung behandeln könnte. Mehrwert? Null. Besser: Nullkommanullnull, um es mit Jens Spahn zu sagen, der ja beim Corona-RKI-Wert unbedingt zwei Nachkommastellen haben wollte, damit es möglichst wissenschaftlich aussieht. Aber das nur nebenbei.

Sie merken, lieber Leser (Leserinnen sind mit gemeint, hätten Sie’s geahnt?), wir geraten hier ein wenig ins Träumen. Ein Sonntagabend ohne Miosga, ohne Meinungsmief, ohne Studiogäste mit einzeiligem Lebenslauf, ohne Propagandafüchse, ohne Menschen, die als größte Lebensleistung das abgeschlossene Studium einer Speisekarte vorweisen können – so ein Abend ist einfach ultraentspannend. Weil wir mittlerweile mit sehr wenig zufrieden sind.

Seien Sie zuversichtlich. Wir sind übern Berg. Es geht also bergab. Weitermachen! Wir sprechen uns noch.

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