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Vorwort zum Sonntag

Lasst uns streiten, um nicht zu spalten!

22.01.2022

| Lesedauer: < 1 Minuten
Im Sinne von Ralf Dahrendorfs Diktum von der integrierenden Wirkung des Streits hier einige hoffentlich provozierende Thesen für mehr Demokratie und Streitkultur.

„Streit wirkt integrierend. Wer nicht streitet, der spaltet. Wir müssen streiten, um zusammen zu bleiben“ (Ralf Dahrendorf). In diesem Sinne viel Spaß an den folgenden streitlustigen Anregungen.

1) Friedlicher Widerstand gegen die Regierung ist Demokratie.

2) Kluger Widerspruch gegen wissenschaftliche Meinungen ist Wissenschaft.

3) Querdenken ist der Anfang von Journalismus.

4) Weil Macht korrumpiert, ist das Hinterfragen der Mächtigen immer gut.

5) Wenn die Mächtigen mit den Medien unter einer Decke liegen, dann wird es über kurz oder lang ungemütlich.

6) Ein Rundfunk, der penetrant unausgewogen „informiert“, darf in einer Demokratie nicht mit öffentlich-rechtlichen Zwangs-Geldern gepampert werden.

7) Wer wie Deutschland im „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ zur Zensur von freien Meinungen aufstachelt und diese Zensur obendrein in die Hände von privaten Firmen legt, der hat die Axt an die Wurzeln der Demokratie gelegt.

8) Durchdachte und dialogoffene „Hassrede“ auf das, was zerstört, ist eine wichtige Seite der Liebe.

9) Die Verspottung des Regierungs-Parfüms mit dem Namen „4711-Deutscher-Ethikrat“ ist eine ethische Selbstverständlichkeit.

10) Ob Impfpflicht oder „Pflicht zum ehelichen Beischlaf“ (Bundesgerichtshof 1966) – jede Gesetzgebung, die mit Gewalt und de facto Zwang in die körperliche Integrität der Bürger eingreift, muss das sehr gut begründen können mit einer ultra-überzeugenden Schaden-Nutzen-Abwägung. Ansonsten gehen die Leute spazieren und „schwurbeln“ zurecht von Frieden und Freiheit.

11) Wer den Rechtsstaat schädigt, um Andersdenkenden eins auszuwischen, ist eine viel größere Gefahr für die Demokratie als diese Andersdenkenden.

12) Der „Kampf gegen Rechts“ ist genauso sinnig oder unsinnig wie der „Kampf gegen Links“. Der Kampf gegen „Links-Illiberale“ ist genauso wichtig wie der Kampf gegen „Rechts-Illiberale“.

13) Eine Gesellschaft besteht immer aus vielfältigen Parteiungen. Am besten, wenn diese Parteiungen in etwa gleich groß sind, dann kann die Mehrheit nicht so leicht die Minderheit unterdrücken.

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